Freiheit?!? [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Vollständige Version anzeigen : Freiheit?!?



captainplanet
18-12-2006, 17:33
Uns geht es gut. Wir sich frei und die Demokratie westlicher Prägung ist von allen denkbaren politischen Systemen das Beste.
Das sind die Dogmen die unsere Gesellschaft prägen und die zu hinterfragen selbst kritische Geister kaum
wagen.
Und doch leben wir im schlimmsten Regime, das die Geschichte hervorgebracht hat. Ich beziehe das Wort Regime jetzt nicht auf einen bestimmten Staat. Schlimm deshalb, weil sich die Menschen ihrer Unfreiheit gar nicht bewußt sind. Es wird ihnen glaubhaft gemacht sie träfen ihre Entscheidungen selbst und frei. In Wirklichkeit sind wir in unserer Entscheidungsfindung ein enges Korsett aus Gesetzen, Verordnungen, Mode, Werbung und dergleichen gebunden, nie waren wir weniger frei. Unser Alltag gleicht teilweise einer Gehirnwäsche. Man muß nur einen Abend vor dem Fernseher verbringen und wirklich aufpassen, dann merkt man genau was ich meine. Und dieses Korsett wird millimeterweise zugezogen. Von Lobbys großer Konzerne und der Bürokratie die gerne alles regeln möchte. So langsam, daß es uns fast nicht auffällt aber doch mit tödlicher Konsequenz. All das läßt sich immer irgendwie begründen, Sicherheit ist ein häufiges Argument. Oder freier Wettbewerb und natürlich Geld. Doch wer seinen Blick nicht auf einzelne Dinge sondern auf das Ganze richtet wird erkennen daß wir auf dem Weg sind alle persönlichen Freiheiten aufzugeben zugunsten eines Systems das nur wenigen nützt.

Wir denken zwar wir wären frei aber das ist eine Illusion. Was nützt mir mein Wahlrecht wenn ich stets von einer Mehrheit überstimmt werde die ihre Wahlentscheidung davon abhängig macht wer die meisten Kugelschreiber verteilt? Wir werden von Dummen beherrscht die wiederum von den Mächtigen beherrscht werden. Und die Mächtigen sorgen dafür, daß die Dummen nicht aussterben. Wieso setzen wohl die etablierten Groß(Wirtschafts)parteien den Sparstift am liebsten bei der Bildung an? Dieses System braucht oder besser will keine Massen, die Dinge kritisch hinterfragen. Der Konsumidiot ist die Basis unserer Wirtschaft. Man braucht Menschen die sich ein Los kaufen damit die Reichen sich ärgern und nicht solche die sich fragen ob es nicht reicht wenn man mit einem Handy nur telefonieren kann. Und dann ist es nur noch ein kleiner Schritt zum Menschen der denkt daß man Terror mit Krieg eindämmen kann, der gar nicht auf die Idee kommt daß das dem Versuch gleicht einen Fisch zu ertränken.

Was können wir gegen all das tun? Das Grundübel ist die Dummheit der Massen. Wir müssen mündig werden. Ein Mensch der sich über Werbeeinschaltungen ärgert und am nächsten Tag dieses Produkt kauft ist zum Beispiel sicher nicht mündig. Er fördert durch seine Kaufentscheidung das, was ihn ärgert. Und nebenbei schadet er allen anderen die die Werbung ja auch über sich ergehen lassen müssen. Und doch tun das Millionen. Und die dürfen alle wählen!!! Wir müssen sensibler werden Dingen gegenüber, die eigentlich alltäglich geworden sind aber nichtsdestoweniger der pure Wahnsinn sind. Wir müssen anfangen nachzudenken. Und wir sollten uns gegen übermäßige Bevormundungen von Wirtschaft und Behörden auch mal zur Wehr setzen!

noppel
18-12-2006, 17:41
gut erkannt

aber die existenz als 'glücklicher sklave' ist einfach zu bequem
solange es den leuten besser geht, als irgendwo anders, wird jeder versuch von aufklärung sofort mit 'aber die anderen...!' im keim erstickt.

ich wünscht' ich wär' ein huhn...

shin101
18-12-2006, 18:22
Also als erstes .

Cooler Nick . Aber warum hast du dich nicht Captain Future genannt ?:D

So nun zum Text.Wenn ich deinen Text lese habe ich das Gefühl das du von Beobachtung und Erfahrung aus sprichts.
Und das zeugt in der Qualität des Textes denn ich glaube ich nicht genauer verassen könnte !
Ich denke das Problem der Gegenwart ist weniger die Dummheit das wird das der Zukunft sein.
Siehe die Jugend von heute !
Ich sehe es mehr darin das sich viele schon denken *Grummel....grummel * etc...
aber es sich Schlichtweg nicht trauen was zu sagen.
Weil ein ganzer haufen ein und das selbe denkt:
" Ich als einzelner kann doch nichts verändern *
Und warum ändert sich nichts ? Weil die Syncron geschaltet alle so denken :D

Ach ja kann es sein das du das mit Leuten auch schon mal im Gespräch versucht hast ?

Nach dem 20 versuch wirds echt langweillig nech ?:D


Gruß!!!!!:)

Baki the grappler
18-12-2006, 20:58
Guten Tag....:)
Der Mensch kann wohl tun was er will, aber nicht wollen was er will...mmhh:(
Die Freiheit, lehrte man mich, ist um so beschränkter desto weniger man wählen kann. Steigt demnach die Frequenz, aus zu wählenden Möglichkeiten, dann ist der Einzelne um so freier.Nun es wurde einmal erkannt Freiheit ist die Einsicht in die Notwendigkeit.Ich denke die Notwendigkeit unseres Systems hat sich längst bewiesen.
Frage:du erkennst das Problem und nennst es Unfreiheit des Willens?
Wenn man diese Gesellschaft nicht akzeptieren kann warum verlässt man sie nicht?
Ich denke die meisten verwechseln Unfreiheit mit der Angst selbst Verantwortung zu tragen.
Gruzz Baki

captainplanet
18-12-2006, 21:00
gut erkannt

aber die existenz als 'glücklicher sklave' ist einfach zu bequem
solange es den leuten besser geht, als irgendwo anders, wird jeder versuch von aufklärung sofort mit 'aber die anderen...!' im keim erstickt.

ich wünscht' ich wär' ein huhn...
Daß es uns besser geht als vielen anderen Leuten ist wahr. Aber daß wir glücklich sind ist Teil der großen Lüge!!! Es kann mir doch niemand erzählen, daß z.B. jemand, der sich Tag und Nacht den ***** abarbeitet und vielleicht sogar viel Geld verdient sodaß er ein tolles Haus und ein flottes Auto, aber keine Zeit das alles zu genießen hat, glücklich ist. Auf jeden Fall wäre er glücklicher wenn er weniger arbeitete, nur ein kleines Häuschen und eine Buskarte hättet und dafür mehr Zeit mit seiner Familie und seinen Hobbys zubringen könnte. Aber das verbietet das moderne Leistungsdenken. Der Mensch lebt heute um zu arbeiten anstatt zu arbeiten um leben zu können.
:narf:

@ Baki the Grappler: Ich denke wer Angst vor Veantwortung hat ist in seiner Unfreiheit glücklich. Wer sich dadurch bevormundet fühlt würde gern mehr Verantwortung tragen. Ich bezweifle nicht die Notwendigkeit des Systems an sich, aber ich fühle mich vom System in einem Ausmaß bevormundet das mir nicht notwendig erscheint.

@iron101headDareius: Wegen der heutigen Jugend mach ich mir keine übermäßigen Sorgen. Ich bin sicher daß noch jede Generation über die Nächste so oder ähnlich hergezogen ist. Und vielleicht kann ich nicht viel bewirken. Aber ich kann z.B. mal bei Nacht, wenn kaum Verkehr ist und es keiner sieht, ganz bewußt eine rote Ampel überfahren. Es bringt zwar objektiv nichts, aber ich habe dann doch irgendwie das befreiende Gefühl mich teilweise emanzipiert zu haben. Geht zumindest mir so.

Siddhartha
19-12-2006, 11:01
@captainsplanet...
du solltest hier auf jeden fall differenzieren, da die meisten hier aus deutschland kommen und deine bemerkungen @bildungsausgaben... somit schnell zu falschen rückschlüssen führen können(da germany -sofern ich mich jetzt nicht irre- seit 1998 die bildungsausgaben kontinuierlich erhöht hat).

nichts für ungut, aber deine argumentation erscheint mir ziemlich dualistisch und beinhaltet zuviel persönliche hintergründe. ich versteh dieses ganze lammentieren wirklich nicht, ich mein dir gehts doch gut, du hast offenbar genügend nahrung, gute bildung, ne unterkunft und kannst auch noch deinen hobbys nachgehen. es gibt sicherlich über ne milliarde menschen, die tag für tag mit hunger, nicht behandelten krankheiten und/oder gewaltspezifischen übegriffen konfrontiert werden und gerne mit deinem "unterdrückungssystem" tauschen würden. was baki erwähnt und du sogut wie richtig erkannt hast... ist, dass freiheit eine illusion ist.
nur betrifft dies natürlich auch die gedanken/entscheidungsfähigkeit an sich ;-) ... denn auch die mächten politiker etc. gehören der homosapiens-rasse an, die neurologisch darauf programmiert ist, angenehme gefühlszustände wahrzunehmen und unangenehme zu vermeiden. jeder von ihnen hat ein individuelles verknüpfungsmuster/background (und dabei sind selbst die kompensationsbestrebungen nach macht & finanziellem wohlstand gerechtfertigt, weil sie gar nicht anders können). dass es in einer gesellschaft verschieden geprägte bedürfnisse/interessen aufeinander prallen, lässt sich also nicht vermeiden. das einzige was du tun kannst ist: weniger kant zu lesen, es zu akzeptieren und das beste draus zu machen.

mfg.

captainplanet
19-12-2006, 13:27
@ Siddharta: Es stimmt daß ich vielleicht zu wenig differenziere wenn ich konkrete Beispiele nenne. Ich weiß nicht genau was sich bei euch im Norden so tut, ich dachte halt viel anders als bei uns wrds nicht sein.

Und es stimmt auch daß meine grundlegenden Bedürfnisse erfüllt sind, aber das heißt noch lange nicht daß es mir wirklich gut geht. Ich fühle mich bevormundet wenn mir ein Werbespot einzureden versucht was ich kaufen sollte. Ich fühle mich verarscht wenn das auf eine Art und Weise geschieht als entspräche mein IQ etwa der Außentemperatur. Und es erfüllt mich mit Sorge wenn ich sehe daß es bei vielen Menschen trotzdem funktiniert...

Siddhartha
19-12-2006, 15:58
aber das heißt noch lange nicht daß es mir wirklich gut geht.
ich weiss. ich wollte dir damit auch vermitteln, dass es kontraproduktiv ist, sich mit überflüssigen ballast zu beladen.

gruß...

noppel
19-12-2006, 17:38
ich weiss. ich wollte dir damit auch vermitteln, dass es kontraproduktiv ist, sich mit überflüssigen ballast zu beladen.

gruß...

verdrängen, ausblenden, selbstverarschung sind auch nicht die ersten worte, die mir beim stichwort 'produktiv' einfallen

dass es anderen menschen schlechter geht rechtfertigt garnichts.

sich mit seinen problemen auseinanderzusetzen ist auch vermutlich die bessere wahl, als alles zu verdrängen

etwas zu verdrängen ist auch nicht das gleiche, wie etwas nicht zu wissen.

das verdrängte macht einen trotzdem kaputt

captainplanet
19-12-2006, 18:52
Sich nicht mit überflüssigem Ballast zu beladen und zu verdrängen ist doch nicht dasselbe. Man muß natürlich entscheiden ob einem ein Problem genug anzipft daß man darüber schimpft, dagegen demonstriert, auf die Barrikaden steigt, Amok läuft oder ob man es nicht einfach ignorieren kann weils eh wurscht is wie man in Österreich so schön sagt.
Siddharta bewertet die von mir angesprochen Probleme für sich scheinbar anders. Das ist sein gutes Recht und hat nicht unbedingt was mit Verdrängung zu tun.

AT-108
19-12-2006, 20:02
such deine erfüllung bei Gott

noppel
19-12-2006, 20:22
such deine erfüllung bei Gott

sich von einer real existierenden gesellschaft wie unserer in seiner freiheit eingeschränkt zu sehen und dann sein handeln einem gedankenkonstrukt und götzen unterzuordnen grenzt an hohn...

davon abgesehn finde ich es nicht besonders verantwortungsbewusst durch determinismus und götterglaube einen großen teil seiner eigenverantwortung auf eine idee namens gott abzuschieben.


A u f k l ä r u n g i s t d e r A u s g a n g d e s M e n s c h e n a u s s e i n e r s e l b s t v e r s c h u l d e t e n U n m ü n d i g k e i t. U n m ü n d i g k e i t ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen. S e l b s t v e r s c h u l d e t ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Mutes liegt, sich seiner ohne Leitung eines andern zu bedienen. Sapere aude ! Habe Mut, dich deines e i g e n e n Verstandes zu bedienen !
zeitlos (http://www.prometheusonline.de/heureka/philosophie/klassiker/kant/aufklaerung.htm)

Siddhartha
19-12-2006, 21:57
ich hab nicht von verdrängen geredet. verdrängung ist meist aktiv & zwanghaft... wohingegen die >>nichtbeachtung infolge der relevanten fokussierung<< passiv & harmonisch ist.


A u f k l ä r u n g i s t d e r A u s g a n g d e s M e n s c h e n a u s s e i n e r s e l b s t v e r s c h u l d e t e n U n m ü n d i g k e i t. U n m ü n d i g k e i t ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen. S e l b s t v e r s c h u l d e t ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Mutes liegt, sich seiner ohne Leitung eines andern zu bedienen. Sapere aude ! Habe Mut, dich deines e i g e n e n Verstandes zu bedienen !
bla bla :rolleyes:

weniger kant zu lesen, es zu akzeptieren und das beste draus zu machen.

natürlich kann man auch gegen den strom schwimmen, sich sein leben lang über kleinigkeiten und dinge aufregen, die einem nicht/kaum oder nur indirekt betreffen... um dann kurz vorm tod vielleicht noch festzustellen zu dürfen, dass das das ganzes unterfangen doch nicht ganz so sinnvoll war. :)

mfg

ps. es liegt mir eigentlich nicht soviel daran, mich über fremde weltbilder lustig zu machen... aber ich finds recht interessant, dass du über die transzendenten vorstellung anderer herziehst aber davon überzeugt zu sein scheinst, dass es ein übernatürliches bewusstsein gibt^^

Kudos
20-12-2006, 08:46
Warst Du mal in einem Land mit einem totalitären, undemokratischem System? Warst Du mal in einem richtigen Armenviertel (in der dritten Welt)?

Irgendwo habe ich mal das gelesen:

"Demokratie ist schlecht - aber es gibt nichts besseres!"

Ich glaube Dir geht's einfach zu gut...

UlkOgan
20-12-2006, 10:52
Freiheit kann man nicht essen.

shin101
20-12-2006, 12:43
Warst Du mal in einem Land mit einem totalitären, undemokratischem System? Warst Du mal in einem richtigen Armenviertel (in der dritten Welt)?

Irgendwo habe ich mal das gelesen:

"Demokratie ist schlecht - aber es gibt nichts besseres!"

Ich glaube Dir geht's einfach zu gut...


Hhm so ganz stimmt das net . Es gibt schon was besseres nur die meißten fürchten sich Schlichtweg davor weil sie gleich an einen Herrn erinnert werden der mit A anfängt und sein Nachname mit H anfängt .
Ein Regent nämlich .
Jeder wird jetzt denke ich mal all die schlechten Regenten aufzählen die es gab.
Aber ich finde man sollte lieber mal schauen was herauskommt wenn ein guter Regent da ist, siehe Monaco !




Gruß!!!!:)

softspin
20-12-2006, 17:56
Hi an alle,


ich würde mal sagen frei sind wir unsere gedanken und unser handeln- Bloß was man macht ist uns zu manipullieren, man geht an unserer unterbewußtsein ran , und arbeitet daran - verändert es. Schaut mal im endeffekt ist unser unterbewußsein voller programme , das was mit uns versucht wird ist entweder neue programmme in uns reinzu bekommen , oder die verhandenen programme so benutzt das wir tuen was uns gesagt wird.

noppel
20-12-2006, 18:00
ps. es liegt mir eigentlich nicht soviel daran, mich über fremde weltbilder lustig zu machen... aber ich finds recht interessant, dass du über die transzendenten vorstellung anderer herziehst aber davon überzeugt zu sein scheinst, dass es ein übernatürliches bewusstsein gibt^^

was für ein übernatürliches bewusstsein :confused:

AT-108
20-12-2006, 19:41
http://www.harunyahya.de/m_video_qtype1_catall_post1_pno1.htm

Hier sind sehr viele interessante Videos ich empfehle vor allem "Díe Entstehung des Universums" und "Das Unglück Das der Darwinismus über die Menschheit brachte"

scarabe
20-12-2006, 20:43
Wirkliche Freiheit hat wenig damit zu tun, ob es uns gerade gut geht, ob wir Bildung haben etc.

Viele denken, sie sind frei, weil sie genug Geld haben, daß sie theorethisch gehen könnten, wohin sie wollen. Können sie aber nicht, da sie dazu die Zeit nicht haben. Oder dann den Job, der ihnen das so wichtige Geld liefert, aufgeben müßten. Oder, weil sie abhängig sind vom Komfort unserer Gesellschaft, vielleicht auch von Drogen oder anderem.

Wirkliche Freiheit kommt von INNEN. Emotionale Freiheit, psychische, seelische Freiheit. Nicht anhaften an Geld, Besitz, Status (sogar Freunde/Familie machen oft genau genommen unfrei), sondern frei und unbeschwert sein, das zu tun, was einen interessiert und dahin zu gehen, wo es einen interessiert- Zeit haben, das zu lernen/lesen, was man wissen will etc...
und das kann gerade in unserer Gesellschaft fast keiner, weil wir uns nicht trauen oder lieber auf Freiheit verzichten, um das gewöhnte Leben nicht zu verlieren.

Tatsächlich- unfreier denn je!

Und dann ist noch zu bedenken: Gehört werden auf der Welt doch meist nur die Wenigen, denen es gut geht. Diejenigen, die hung ern, leiden, arm sind oder unterdrückt werden, haben kaum eine Chance, ihre Stimme zu erheben und auf ihre Nöte und Bedürfnisse aufmerksam zu machen- geschweige denn, ihre Interessen durchzusetzen- sei es nun Freiheit oder etwas anderes.

Und aus diesen Gründen halte ich es durchaus für wichtig, "aufzuwachen", bevor wir wirklich alle zu einer Art von "gehirngewaschenen Marionetten" werden.
(Bitte keine Kuhherde werden, die einfach nur zufrieden der masse hinterhertrampelt...)

PS: und wo sind wir in unseren Gedanken bitte frei, wenn wir denken, es ist normal und ok, in großen Gruppen in künstlich neonbeleuchteten Betonkisten zu sitzen, in denen soviel Telefon- und Computerstrahlung herrscht, daß es definitiv gesundheitsschädlich ist, dabei in Monitore schauen, die den Augen schaden, uns Streß und Überstunden aussetzen, was wiederum negativ auf unsere Gesundheit und sozialen Kontakte wirkt- vielleicht noch irgendein chemisch maipuliertes Fast Food futtern und Stadtmief, Feinstaub und Auspuffgase einatmen- derweil darußen vielleicht strahlender Sonnenschein ist und es auf dem Land gerade nach Wald, Blumenwiese o.ä. duftet- aber das kennen wir gar nicht mehr und wenn, dann bekommen viele Städter davon eine Pollenallergie... Und dann denken wir noch, daß das so ok und prima ist, nur weil es auf der Welt leider viele Menschen gibt, die noch viel schlimmere Probleme haben...?

captainplanet
21-12-2006, 00:20
Detto. Dem habe ich nichts hinzuzufügen.
:bang:

Siddhartha
21-12-2006, 00:36
was für ein übernatürliches bewusstsein :confused:
die theorie des freien willens (oder des kategorischen imperativs und somit auch des bewusstseins, da es ja ein solches geben muss, um ihn überhaupt wahrnehmen zu können) setzt jedenfalls voraus, dass die gedanken unabhängig von der neuronalen physiologie (dem gehirn, sowie auch der psychischen konstitution) sein müssen.
(ums mal mit kants worten auszudrücken) die objektbezogenen - subjektiv erfahrungen (der neuro-wissenschaftler & ärzte) sprechen aber dafür, dass das eine das andere bedingt (wir also bio-automaten sind).
als infragekommende alternative gäbe es nur thesen, die entweder von einer asymetrie/nichtexistenz der naturgesetze oder einer herbeiführung dessen bzw. eines eingeschränkten wirkungsspektrums ausgehen, daher etwas transzendentes (wie zb. eine seele) usw. usf. postuliert werden muss.
das widerspricht jedoch so ziemlich allen erkenntnissen, die wir so im alltag machen (bzw. unserer begrifflichen denkfähigkeit) und gehört eher in den bereich der theoretischen phantasiewelt oder metaphysik.

Baki the grappler
21-12-2006, 01:10
@scarabe::) wow du hast von Freiheit eine völlig andere Idee als ich das ist als wären deine Gedanken auf einem anderen Planeten entstanden
(nicht falsch vestehen)es ist keineswegs negativ gemeint :cooolll:
gruzz baki

Eversor
21-12-2006, 01:47
Irgendwo habe ich mal das gelesen:

"Demokratie ist schlecht - aber es gibt nichts besseres!"Ich vermute mal, Du meinst den alten Winston Churchill:

Democracy is the worst form of government, with the exception of all others.

noppel
21-12-2006, 08:52
@siddhartha
mir schwebt da eher die erläuerung von scarabe vor...:cool:

hängt doch sehr stark davon ab, wie man freiheit für sich definiert
und ich würde nie an etwas aus dem bereich metaphysik/übernatürliches glauben

captainplanet
21-12-2006, 10:07
@ siddharta: Es gibt im Philosophie-Forum einen alten verstaubten Thread, der sich mit der Frage der biologischen Grundlagen des Bewußtseins, freiem Willen etc. beschäftigt. Stehen viele sehr gute Sachen drin, Du kannst ihn ja wiederbeleben. Aber hier die Angelegenheit noch mal parallel aufzurollen halte ich für nicht sinnvoll.

http://www.kampfkunst-board.info/forum/f76/bewusstsein-neuronale-aktivitaet-zurueckfuerbar-32195/

Kimi
21-12-2006, 10:55
Was ist so erstrebenswert an Freiheit, wenn Freiheit die völlige Unverbindlichkeit und auch Freiheit von sozialen Kontakten, emotionalem und wirtschaftlichen Rückhalt bedeutet?
Wir haben jede Freiheit, aber es ist wichtig zu wissen, auf welche Freiheit man aus welchen Gründen verzichtet.
"Nur durch die Unterordnung unter das Gesetz wird man frei."
Die absolute Freiheit, alles zu haben oder zu tun, was man will, gibt es nicht. Mit jeder freien Entscheidung geht man einen Kompromiss ein und ist in der Folge nicht mehr ganz so frei. Sobald man sich darüber aber klar ist und es akzeptiert, ist es viel leichter, mit der (in der jeweiligen Form) frei gewählten Unfreiheit glücklich und damit frei von Sorgen zu sein.

Ich frage mich, was Leute denn eigentlich wollen, die klagen, sie seien nicht frei?
- Die Freiheit, an jeden beliebigen Ort der Welt gehen zu dürfen, an den sie wollen? Ich würde jedem, der unwillkommen in meine Wohnung eindringt, eins über die Rübe ziehen. Diese Freiheit des anderen zu beschränken, ist Teil meines Freiheitsanspruchs.
- Die Freiheit, nicht arbeiten zu müssen? Die haben wir!!! So absurd es ist. Aber wenn es alle täten, wäre es damit vorbei.
- Freiheit von Manipulation? Was für Manipulation? Ich kann zwischen allen Produkten im Geschäft wählen, ich kann mich entscheiden, keine Werbung zu schauen. Verführung zum Konsum ist nur möglich, wo sich jemand verführen lässt. Was ist aber so schlimm und unfrei daran, die Leistungen anderer in Anspruch zu nehmen, die ich für angenehm halte und selbst nicht erbringen kann?

Genausogut könnte man sich von der Notwendigkeit zu atmen in seiner Freiheit eingeschränkt fühlen.
Da geht es um einen Freiheitsbegriff, der mit der physischen Welt an sich nicht vereinbar ist.

Da wird es also ziemlich fruchtlos und weltfremd.

scarabe
21-12-2006, 11:22
@ kimi
der von Dir erwähnte Rückhalt ist nur wichtig, wenn man nicht genug Vertrauen hat, auch Existenzangst genannt. Und daß wir diese haben müssen, wird uns schon im Kindheitsalter beigebracht. Je nach Gesellschaft haben wir mehr oder weniger Angst, was sich an der Anzahl der angebotenen Versicherungen zeigt- z.B.
Abgesehen davon kenne ich einige Leute, die trotz dieser Vorsicht ihre Jobs und ihre materielle Sicherheit verloren haben- deren Tenor: Da hätten wir auch auswandern können/uns selbständig machen können... Risiko eingehen können- dies und das eben, was sie sich im Namen des Rückhalts nicht getraut hatten...

Ich habe lieber mehr Freiheit und weniger Angst. Denn wenn man diese losläßt, sieht man so viele Möglichkeiten, daß es gar keinen Grund mehr zur Sorge gibt. Ich möchte mein Leben nicht verpassen, nur, weil ich Angst habe, auch mal loszulassen und Neues zu wagen.

@noppel
Ich sehe darin nichts Übernatürliches. Aber wenn man sich nicht manchmal einer Ausdrucksweise bedient, die extreme Unterschiede aufzeigt, kriegt man die Menschen nicht wachgerüttelt zum Nachdenken- (wir - die mit der Stimme- sind ja schließlich satt- noch, auch wenn immer mehr in die Armut rutschen- und darum meist meist brav, angepaßt und bequem....)
Hättest Du z.B.vor 150 Jahren Menschen gebeten, sich in ein modernes Großraumbüro zu setzen, wären sie schreiend davongelaufen und hättend das wahrscheinlich als "übernatürliche Kasernierung" abgetan- es wurde einfach im Lauf der Jahre unsere Toleranzschwelle clamheimlich immer weiter und weiter ausgedehnt!

Wenn wir nichts unternehmen, bleibt es ja nicht so, wie es ist.
Bereits jetzt zeigt sich eine deutliche arm- reich-Spaltung, weltweit sowieso und auch innerhalb unserer Gesellschaft- wußtest Du z.B., daß über die Hälfte der über 55-Jährigen keine Arbeit hat?
Noch ist bei uns der Anteil derer, denen es gut geht, groß, aber die wirtschaftliche Rationalisierung (bzw. die "Machthaber") kümmert sich nicht wirklich ums Allgemeinwohl- wohin führt das wohl, wenn wir aus Angst, unsere Jobs zu verlieren oder uns Ärger einzuhandeln, zu allem brav ja und Amen sagen?
Na, und was mit der persönlichen Freiheit geschieht, wenn wir immmer weiter erfaßt und gespeichert werden, (bis schließlich jeder halbwegs gute Computer ein Psychogramm von uns erstellen kann), können wir uns auch ausrechnen- ach so, wollen wir nicht, der Gedanke ist einfach zu scheußlich, da denken wir lieber an etwas anderes...

ok, etwas extrem geschrieben- aber auf das, was ich an unserer Gesellschaft auch gut finde, brauche ich hier ja nicht einzugehen...:rolleyes:

noppel
21-12-2006, 14:23
@noppel
Ich sehe darin nichts Übernatürliches. Aber wenn man sich nicht manchmal einer Ausdrucksweise bedient, die extreme Unterschiede aufzeigt, kriegt man die Menschen nicht wachgerüttelt zum Nachdenken- (wir - die mit der Stimme- sind ja schließlich satt- noch, auch wenn immer mehr in die Armut rutschen- und darum meist meist brav, angepaßt und bequem....)
Hättest Du z.B.vor 150 Jahren Menschen gebeten, sich in ein modernes Großraumbüro zu setzen, wären sie schreiend davongelaufen und hättend das wahrscheinlich als "übernatürliche Kasernierung" abgetan- es wurde einfach im Lauf der Jahre unsere Toleranzschwelle clamheimlich immer weiter und weiter ausgedehnt!

Wenn wir nichts unternehmen, bleibt es ja nicht so, wie es ist.
Bereits jetzt zeigt sich eine deutliche arm- reich-Spaltung, weltweit sowieso und auch innerhalb unserer Gesellschaft- wußtest Du z.B., daß über die Hälfte der über 55-Jährigen keine Arbeit hat?
Noch ist bei uns der Anteil derer, denen es gut geht, groß, aber die wirtschaftliche Rationalisierung (bzw. die "Machthaber") kümmert sich nicht wirklich ums Allgemeinwohl- wohin führt das wohl, wenn wir aus Angst, unsere Jobs zu verlieren oder uns Ärger einzuhandeln, zu allem brav ja und Amen sagen?
Na, und was mit der persönlichen Freiheit geschieht, wenn wir immmer weiter erfaßt und gespeichert werden, (bis schließlich jeder halbwegs gute Computer ein Psychogramm von uns erstellen kann), können wir uns auch ausrechnen- ach so, wollen wir nicht, der Gedanke ist einfach zu scheußlich, da denken wir lieber an etwas anderes...

ok, etwas extrem geschrieben- aber auf das, was ich an unserer Gesellschaft auch gut finde, brauche ich hier ja nicht einzugehen...:rolleyes:


schonwieder! was lesen die leute bloß immer in meinen posts?
ja, die verhältnisse aufm arbeitsmarkt sind mir in groben zügen bekannt.

hättest du vor 150 jahren die leute gebeten, sich in einen ferrari mit laufendem motor zu setzen, wären sie auch schreiend davon gelaufen.

die trennung und abgrenzung zwischen arm und reich war zu zeiten des feudalismus oder der industrialisierung auch um welten ausgeprägter

aber darum gehts mir doch überhaupt nicht.

ich will: freiheit von aufgezwungenen ideologien wie religion und modernem politisches schwarz-weiss denken (wir gut, die schlecht!) sowie von ständiger werbeverblödung

ich hab nichts gegen werbezettelchen wie das, was man täglich im briefkasten findet von aldi und lidl... das sind wirklich verbraucherinformationen!

die ware und der preis... fertig

aber diese kranke scheiße wie dieser der gesellschaft aufgeprägte schönheitswahn, diese hirnlose leute beeinflussende fernsehwerbung, dieser sex-sells-mist während gleichzeitig alles so prüde ist... SOWAS kotzt mich an

schaut euch doch um... überall nacksche weiber auf den plakaten und im fernsehn und wenn ihr aber mal selbst nackt rumlaufen würdet, kämen sofort die cops und sacken euch ein... wie passt das zusammen? sind die anders nackt?

ich will die ganzen uns verfassungsgemäß zugesicherten freiheiten (http://de.wikipedia.org/wiki/Grundrechte#Katalog_der_Grundrechte_und_grundrecht sgleichen_Rechte), die ständig beschnitten werden


das wars schon!

dazu brauche ich an kein übernatürliches bewusstsein glauben! dazu brauche ich eigentlich auch kein komplett neues system, da ich einfach nur will, dass die politik das umsetzt, was durch ihre grundlegendsten vorschriften namens grundgesetz vorgegeben ist...

DAS stört mich... überhaupt diese verkackte widersprüchlichkeit in allen dingen.

mal ein anderes beispiel:

den ganzen tag läuft im fernsehn ständig gewalt... mord und totschlag, wo man hinschaut... aus heutiger sicht unterhaltung pur

auf der anderen seite wird fassungslos reagiert, wenn früher leute an hexenverbrennungen ihre freude hatten oder irgendeine gewalttat passiert und die leute nehmens erstaunlich gefasst...

warum sind die nicht schockiert? den ganzen tag gewalt als premiumunterhaltung - wenn dann in der realität eine gewalttat passiert sollen plötzlich alle ganz schockiert sein

oh ja... das eine ist ja nicht real... es stellt sich die frage, was für einen menschen realer erscheint: etwas, was er gesehn hat - und sei es nur in einem spielfilm, oder etwas, wovon er über 3 ecken gehört hat...

den ganzen tag wird man von allen seiten mit sex berieselt... die werbung suggeriert, dass man sich nur extradick mit axe einsprühen müsse und plötzlich kommen aus allen himmelsrichtungen geile schnitten angelaufen

und dann werden kleinkinder verhaftet, weil sie die ****** der lehrerin berührt haben

die politik fordert, dass wir elementarste rechte aufgeben, um elementarste rechte zu behalten! je mehr freiheit wir aufgeben, umso mehr freiheit behalten wir! das ist die botschaft und die massen schreien begeistert jaaaa...

ach das versteht sowieso wieder keiner...

schönes leben noch

scarabe
21-12-2006, 15:07
Ich stimme mit Dir im Großen und Ganzen überein...

Was mich so nervt ist, daß wir jetzt, wo wir die technischen Möglichkeiten hätten, vieles zu verbessern (z.B. Hunger auf der Welt etc), es immer noch nicht auf die Reihe kriegen...
Lieber Millionenausgaben fürs Krieg spielen und Getreide wird an Rinder verfüttert, von denen dann nur ein Teil gegessen wird... usw

Und unsere Verfassung wird ja leider auch immer öfter so gebeugt, daß sie sich irgendwelchen wirtschaftlichen Interessen anpaßt...

Ansonsten finde ich es auch irritant, daß man- wenn man seine Gedanken mal bis zur Basis unserer Existenz zurückdreht und das Ganze dann neu aufrollt, oft mit Übersinnlichen Ideen in Verbindung gebracht wird...
Na, wer weiß, wer uns so alles im Auge hat...:D

noppel
21-12-2006, 16:04
Ich stimme mit Dir im Großen und Ganzen überein...

Was mich so nervt ist, daß wir jetzt, wo wir die technischen Möglichkeiten hätten, vieles zu verbessern (z.B. Hunger auf der Welt etc), es immer noch nicht auf die Reihe kriegen...
Lieber Millionenausgaben fürs Krieg spielen und Getreide wird an Rinder verfüttert, von denen dann nur ein Teil gegessen wird... usw

genau! gewalt ist schlecht! lasst uns nen krieg anfangen!
genau diese doppelmoral meine ich...

danke

ich freu mich schon auf die neujahrsansprache der kanzlerin, wo wieder von großherzigkeit gelabert wird



Und unsere Verfassung wird ja leider auch immer öfter so gebeugt, daß sie sich irgendwelchen wirtschaftlichen Interessen anpaßt...

ja

und nicht nur da! militärische beteiligungen an völkerrechtswidrigen kriegen, angriffskriege, KSK-einsätze, die erst HINTERHER 'beschlossen' werden im sinne von "wir habens getan, wars ok?" stück für stück verschwinden der grundrechte. diese unbegründete ständige panikmache. angstatmossphäre allerorten etc

naja ich schweife ab... ist nicht das thema hier

mal noch ein anderes beispiel zum nachdenken:

stellt euch vor, euer land schickt soldaten in irgendein gottverlassenes land am ende der welt, um dort menschen umzubringen und später tauchen photos auf, wo diese soldaten totenschädel in der hand halten und jeder ist entsetzt...

welch ironie


sooo um mal den bogen zurück zur persönlichen freiheit zu kriegen:

diese doppelmoral gibts natürlich auch im kleinen rahmen...
überall wird ganz freizügig sex/erotik als hingucker verwendet, wenn dann aber mal wirklich 2 menschen in der öffentlichkeit sex haben, gibts stress bzw es hagelt unverständnis

es wird unser großartiges gesundheitssystem angepriesen und gleichzeitig selbiges so stark beschnitten, dass zwar alles möglich, aber fast nichts mehr finanzierbar ist.

es wird rumgejammert, dass es zuwenig kinder gibt und gleichzeitig werden kindergärten geschlossen. oder die frauen verlieren ihren job, wenn sie schwanger werden

es wird propagiert, dass man überall auf der welt hinreisen kann und gleichzeitig die einreisebestimmungen verschärft

auswandern wird im fernsehn zum hübschen abenteuer verklärt und angepriesen und gleichzeitig das asylrecht derart verschärft, dass ja niemand hier reinkommt

die arbeitslosigkeit steigt und steigt und gleichzeitig wird über fachkräftemangel gejammert... und im selben atemzug werden den hochschulen die mittel gekürzt, fakultäten geschlossen, professoren entlassen

überlegt mal ein paar minuten... solche beispiele gibts genug...

und da wird definitiv freiheit eingeschränkt.

captainplanet
21-12-2006, 16:34
Ich frage mich, was Leute denn eigentlich wollen, die klagen, sie seien nicht frei?
- Die Freiheit, an jeden beliebigen Ort der Welt gehen zu dürfen, an den sie wollen? Ich würde jedem, der unwillkommen in meine Wohnung eindringt, eins über die Rübe ziehen. Diese Freiheit des anderen zu beschränken, ist Teil meines Freiheitsanspruchs.
- Die Freiheit, nicht arbeiten zu müssen? Die haben wir!!! So absurd es ist. Aber wenn es alle täten, wäre es damit vorbei.
- Freiheit von Manipulation? Was für Manipulation? Ich kann zwischen allen Produkten im Geschäft wählen, ich kann mich entscheiden, keine Werbung zu schauen. Verführung zum Konsum ist nur möglich, wo sich jemand verführen lässt. Was ist aber so schlimm und unfrei daran, die Leistungen anderer in Anspruch zu nehmen, die ich für angenehm halte und selbst nicht erbringen kann?

-Ich respektiere Deine Wohnung, keine Angst. Auch Deinen Garten, wenn Du einen hast. Aber wenn einer z.B. zigtausende Hektar Wald hat, durchzogen von Forststraßen auf denen Traktoren Baumstämme schleifen und Jäger in ihren Jeeps dahinbrausen und der mir dann sagt ich darf da nicht mit meinem Mountainbike fahren weil ich das Wild aufschrecken könnte dann bin ich nicht bereit das zu akzeptieren!
-Es gibt sogar die Notwendigkeit für viele nicht zu Arbeiten. Weil die Produktivität in den letzten hundert Jahren enorm gestiegen ist. Mehr noch als der Konsum.
-Es gibt heute, wenn Du Dich nicht in eine Höhle zurückziehst, keine Möglichkeit der Werbung zu entgehen. Und Werbung funktioniert. Ob Du willst oder nicht. Auch bei Dir.

rgernha
21-12-2006, 21:22
Hallo allerseits.
Herrscht ja eine recht große Anti-Bundeswehr Stimmung hier.

Ich finde mit Aussagen wie
Lieber Millionenausgaben fürs Krieg spielen und Getreide wird an Rinder verfüttert, von denen dann nur ein Teil gegessen wird... usw macht man sich die ganze Sache viel zu einfach.
Um Themenkomplexe wie das Militär ernsthaft zu diskutieren, muss man sich die Einzelnen Einsätze denke ich differenztiert anschauen.



stellt euch vor, euer land schickt soldaten in irgendein gottverlassenes land am ende der welt, um dort menschen umzubringen und später tauchen photos auf, wo diese soldaten totenschädel in der hand halten und jeder ist entsetzt...
welch ironie

Einfach gesagt,
aber was machen die Soldaten der ISAF wirklich in Afghanistan?


Die ISAF Schutztruppe hat gegenüber der Zivilbevölkerung nur eingeschränkte Rechte. Sie darf auch bei kriminellen Akten innerhalb der Zivilbevölkerung nur den örtlichen Behörden als zusätzliche Hilfe zur Seite stehen. Grundlegend hat sie das Recht, sich bei Bedrohungen gegen Personal und Material zu verteidigen.

Der Auftrag lautet:

Unterstützung der vorläufigen Staatsorgane Afghanistans und ihrer Nachfolgeinstitutionen bei der Aufrechterhaltung der Sicherheit, so dass sowohl die afghanischen Staatsorgane als auch das Personal der Vereinten Nationen (inkl. ISAF) und anderes Zivilpersonal (insb. solches, das dem Wiederaufbau und humanitären Aufgaben nachgeht) in einem sicheren Umfeld arbeiten können, und Sicherheitsunterstützung bei der Wahrnehmung anderer Aufgaben in Unterstützung des Bonner Abkommens.


Viele andere Einsätze der Bundeswehr zeichnen sich ebenso durch den Willen zur humanitären Hilfe aus.

Der Kambotscha Einsatz z.B. :
Der weltweit erste Einsatz der Bundeswehr unter UN-Führung begann 1992 in Kambodscha. Ein Feldlazarett nahm hierbei neben Angehörigen von UN-Einheiten auch kranke Kambodschaner zur Behandlung auf. Durch ihren selbstlosen Einsatz bezeichnete man die deutschen Soldaten schnell als die „Engel von Phnom Penh“.

Ich bin jetzt grundsätzlich kein Militarist oder sowas, aber ich finde, dass gerade die Bundeswehr keine pauschalen Urteile verdient und durchaus eine sinvolle Daseinsberechtigung genießt.






PS:
Ich poste hier nochmal einen Text, den ich in einem anderen Forum als Rektion auf den Ausgangstext gepostet habe:

"Der Text ist an vielen Stellen viel zu einseitig.
Die Behauptung man wäre unfrei und könnte keinen Einfluss nehmen ist schlicht und einfach falsch. Bsp. kann man einer Partei auf kommunaler Ebene beitreten und dort viel beitragen, man muss es schlicht und einfach tun, statt immer nur auf dem System rumzuhacken.



Was nützt mir mein Wahlrecht wenn ich stets von einer Mehrheit überstimmt werde die ihre Wahlentscheidung davon abhängig macht wer die meisten Kugelschreiber verteilt? ........ Und die Mächtigen sorgen dafür, daß die Dummen nicht aussterben. Wieso setzen wohl die etablierten Groß(Wirtschafts)parteien den Sparstift am liebsten bei der Bildung an? Dieses System braucht oder besser will keine Massen, die Dinge kritisch hinterfragen. Der Konsumidiot ist die Basis unserer Wirtschaft. Man braucht Menschen die sich ein Los kaufen damit die Reichen sich ärgern und nicht solche die sich fragen ob es nicht reicht wenn man mit einem Handy nur telefonieren kann. Und dann ist es nur noch ein kleiner Schritt zum Menschen der denkt daß man Terror mit Krieg eindämmen kann, der gar nicht auf die Idee kommt daß das dem Versuch gleicht einen Fisch zu ertränken.


Ich bezweifle ernsthaft, dass der deutsche Durchschnittsbürger wirklich so dämlich ist wie hier dargestellt.
Die meisten setzten sich denke ich mal auch mit den verschiedenen Parteiprogrammen auseinander. Genauso besteht der Großteil unseres Volkes eben NICHT aus Konsumidioten, die in den letzten Zeilen erwähten Fragen haben sich mit Sicherheit schon tausende gestellt und sind zu sehr differenzierten und fundierten Schlüssen gelangt.


Man sollte es sich mit solchen Abhandlungen unserer Gesellschaft nicht zu einfach machen und vor allem nicht zu plakativ und einseitig werden (Lobbyismus hat bsp. durchaus seine Legitimation und Vorzüge). Am besten sollte man vorher zumindest auszugsweise politkwissenschaftliche Texte oder ähnliches gelesen haben und sich darauf berufen. "


Ich finde immer noch, dass vieles hier zu einfach dargestellt wird.Ein Beispiel:


die arbeitslosigkeit steigt und steigt und gleichzeitig wird über fachkräftemangel gejammert... und im selben atemzug werden den hochschulen die mittel gekürzt, fakultäten geschlossen, professoren entlassen

noppel
21-12-2006, 21:27
stimmt! ich hab die studiengebühren vergessen...

rgernha
22-12-2006, 13:49
Achso sry, eigentlich sollte in mein Post noch dieser Link:

http://de.wikipedia.org/wiki/Exzellenzinitiative

noppel
22-12-2006, 15:17
alle menschen sind gleich, aber manche sind gleicher...

scarabe
22-12-2006, 15:21
Um ehrlich zu sein, ich halte den Deutschen Durchschnittsbürger sogar noch für viel dämlicher, weil er immer noch Vertrauen in seine Politiker hat, obwohl deren häufige Korruptheit und Inkompetenz schon viele Seiten füllen. Von gebrochenen Wahlversprechen gar nicht geredet.
Nur ein Beispiel: Warum hat wohl Schröder so bereitwillig all die nicht-deutsch-sprechenden Rußlanddeutschen reingelassen, wenn nicht, um Wählerstimmen zu gewinnen und seine Ost-Kontakte auszubauen? Gut, es gab alte Verträge, aber deren Auslegung ist eine andere Sache. Und unsere maroden Sozialkassen haben diese Leute jetzt zu unterhalten, derweil Schröder- o Wunder- für einen Gas-Konzern aus dem Osten arbeitet- aber Verträge mit diesem Konzern gab es schon, als Schröder noch Kanzler war. Und siehe da, dieser Konzern hat halb Deutschland in der Hand, weil wir von dem Gas inzwischen abhängig sind. Ein toller Politiker, der die Interessen seines Landes so leichtfertig "verkauft"!
Hiermit will ich aber nicht sagen, daß CDU/CSU alles super machen!

Zum Militär:
Ich habe weniger die Bundeswehr gemeint, als die wirklichen Größen, z.B. USA.
Und- das weiß ich von einem pensionierten General- im Irak-Krieg Anfang der 90er hatten die USA vom Deutschen Geheimdienst (jaja, von denen, die angeblich gar nicht mitgemsicht haben), Pläne über Saddams gesamtes unterirdisches Tunnel-und Bunkersystem bekommen, um ihn ohne größere Zerstörung des Landes zielsicher packen zu können.
Haben die USA aber nicht gemacht, dann wäre der Krieg zu schnell beendet gewesen. Lieber noch 10 Jahre weitermachen, um dann das ganze Land ins Chaos zu stürzenund die Hand auf dem Öl zu haben.
Und damit die Rüstungsindustrie liquide bleibt.

Und dann denke ich noch an die angeblichen Babymilch- Hilfstransporte in den Irak, die als eine der wenigen Maßnahmen trotz des Wirtschaftsembargos dorthin gestattet waren. Und was passierte?
Ein Teil Babymilchpulver und ein anderer Teil Waffen wurde so ins Land geschafft.
Die immer wieder aufgegriffenen heimlichen Öltransporte des Irak noch gar nicht beachtet, die nach Südamerika gingen, um dann das Geld für Waffenlieferungen etc. zuverwenden.
UND DAS ERZÄHLT KEIN POLITIKER DER ÖFFENTLICHKEIT, SONST WÜRDEN WAHRSCHEINLICH SOGAR WIR PROTESTIEREN!

rgernha
22-12-2006, 17:12
Um ehrlich zu sein, ich halte den Deutschen Durchschnittsbürger sogar noch für viel dämlicher, weil er immer noch Vertrauen in seine Politiker hat, obwohl deren häufige Korruptheit und Inkompetenz schon viele Seiten füllen. Von gebrochenen Wahlversprechen gar nicht geredet.


Findest du sowas nicht ein bisschen pauschal? Wir haben tausende Politiker und ich denke, dass man die nicht Alle über einen Kamm scheren kann.
Ich kenne ein paar Komunalpolitiker und die scheinen mir eigentlich wirklich an der Verbesserung der Umstände intessiert zu sein, denn das Geld, was man als Kommunalpolitiker gezahlt bekommt ist ja eher wenig (23€ für Sitzungen am Freitag, die sich bis spät in die Nacht ziehen können).

Mir scheint es so, als würden wir in Deutschland in schwierigeren Zeiten immer nach einem Umsturz des Systems rufen und alle Volksvertreter zu verurteilen.
Damit machen wir uns es aber viel zu einfach.

Und wie kommst du darauf, dass die Politiker allesamt so inkompetent wären?
Die Programme und Reformen die sie Rausgeben sind schon durchdacht, schließlich sitzen diese Leute tagelang mit Experten in Auschüssen und beraten darüber. Klar ist es einfach, bsp. die Mehrwertsteuererhöung zu verurteilen und ein paar Argumente gegen sie zu nennen. Diese sind zumeinst aber auch schon im Auschuss beachtet und berücksichtig worden. Für mich liegen zwischen wirklichen Wirtschaftswissenschaften und dieser einfachen populistischen Art in der Oft über wirtschaftliche Themen geredet wird einfach Welten.

noppel
22-12-2006, 17:46
prinzipiel ist sämtliche wahrnehmung immer dadurch geprägt, dass man nur das schlechte sieht und nur das schlechte zu sehen bekommt

es gibt genau 2 - in worten ZWEI themenfelder, wo positive entwicklungen überhaupt groß publik gemacht werden bzw würden:
-staatsverschuldung bzw der abbau dieser
-arbeitslosigkeit

das mit der staatsverschuldung ist so ne sache... einerseits ist es durchaus ein achtungserfolg, die neuverschuldung zu drücken, andererseits ist die staatsverschuldung schon außerhalb dessen, was sich die meisten menschen noch vorstellen können und ein vollständiger abbau ist unmöglich.

das und die tatsache, dass es für den bürger eigentlich keine rolle spielt, wie hoch die zahl am ende wirklich ist, lassen diese erfolgsstatistik wieder verblassen

mehr noch: im selben atemzug wie dieser erfolg verkündet wird, kommt auch die methode, diese schulden abzubauen ins spiel. DIE ist im gegensatz zur verschuldung nämlich durchaus real spürbar durch steuererhöhungen, leistungskürzungen etc.

bleibt noch die arbeitslosigkeit...

dem gegenüber steht soziemlich jede andere nachricht aus der politik
u.a. schwarzgeldaffairen, parteienfilz, bestechung, vorteilsnahme, plötzliche wirtschaftskarrieren altgedienter politiker die erstaunlich gut zu deren ehem. politik passen.


natürlich gibt es unzählige gute, engagierte politiker, aber irgendwie schaffen die es nie an die spitze und in der kommunalpolitik gibts prizipiell nur schlechte nachrichten. abgesehen von skandalen tummelt sich in der lokalpolitik ausschließlich ein namenloser brei von leuten, die sowieso nie an die spitze kommen, egal wie motiviert, engagiert und erfolgreich sie sind

wenn es also nur dieser arschkriechende kaffeesatz von vollidioten an die spitze schafft, wen wundert es dann noch, dass die bürger solch eine schlechte bilanz ziehen?

da stellt sich wie so oft die frage, was ist ursache und was ist wirkung?
sind die betreffenden politiker wirklich so daneben, oder ist die berichterstattung über sie so falsch?


zur kompetenz:

qualifikation ist jedenfalls kein kriterium bei der resortvergabe...
verteidigungsminister, die nicht mal gedient haben, gesundheitsminister, die ein skalpell nicht von einem fischmesser unterscheiden könnten...

wie soll man sowas interpretieren?

und was nützt das beste expertengremium, wenn dann doch aus parteipolitischem kalkül anders entschieden wird?

bspw der atomausstieg... was der VDE als DIE instanz in sachen energietechnik davon hält, ist bei denen nachzulesen
aber hey... wen kümmerts schon in disneyland

computerspieledebatten etc zeugen auch von wahnsinnig fundierten untersuchungen und echten experten am werk

desweiteren wie immer diese widersprüche... aber ich wiederhole mich...

noppel
22-12-2006, 17:59
falscher knopf ...

captainplanet
22-12-2006, 19:53
prinzipiel ist sämtliche wahrnehmung immer dadurch geprägt, dass man nur das schlechte sieht und nur das schlechte zu sehen bekommt

Ich will gar nicht abstreiten daß es vieles gibt was gut ist. Aber darüber zu diskutieren überlasse ich lieber den regierenden Politikern in Vorwahlzeiten. :D

Ich behaupte auch gar nicht daß ich ALLES besser machen könnte. Und wenn Jesus Kanzler wäre gäbe es sicher auch noch Dinge die man zu Recht kritisieren kann. Allen kann man es sowieso nie recht machen. Eine Gesellschaft ist nicht allein durch bestehende Mißstände schlecht. Sondern erst dann wenn sich niemand findet aufzustehen und zu sagen: "Aber hallo, so bitte nicht!"

Noch ein Wort zur Intelligenz des Durchschnittbürgers: Wieso wohl werden sonst vor Wahlen so viele Kugelschreiber verteilt wenn wir ja alle so freie und kritische Geister sind???

scarabe
23-12-2006, 13:00
Die Deutschen generell als dämlich zu bezeichnen, war wirklich nicht ok von mir.
Ich denke aber, wir sehen meist nur das, was wir sehen wollen, weil etwas anderes zu erkennen bedeuten würde, Veränderungen, vor denen wir Angst haben, angehen zu müssen.
Also bleiben wir samt unserer rosaroten Brille auf der Nase lieber in unserem Kokon und hoffen, daß die Probleme der heutigen Gesellschaft an uns persönlich vorüberziehen mögen.

Was Politiker betrifft:
Ich habe festgestellt, daß es auf Regionalebene noch viele gibt, die Ideale haben und versuchen, diese guten Ziele durchzusetzen.
Was aber gleichbedeutend ist damit, daß man der Öffentlichkeit dadurch auch Maßnahmen ankündigen muß, die nicht gefallen. Fazit: Die allzu Ehrlichen werden nicht wieder gewählt.

Das zweite Problem: Um irgendwo eine Spitzenposition einnehmen zu können, bedarf es einer Lobby.
Wo es menschelt, wird gemobt, werden Allianzen gegründet etc.
Um sich hier behaupten zu können, sind Ehrlichkeit und Fachkompetenz nicht die geforderten Eigenschaften- im Gegenteil stößt wer zu gut ist, oft auf Neid und Unverständnis.
Die oberen Positionen werden also meist von den geschicktesten und gewieftesten Strategen mit den "härtesten" Ellbogen besetzt.
Außerdem achtet die Liga derer, die Macht und Geld haben, sehr darauf, daß ihnen kein "Kuckucksei" ins Nest gelegt wird!

Aber wie überall: Ausnahmen bestätigen die Regel und ich hoffe auf eine grundlegende Wandlung hin zu wahrhaftigerer Politik!

Siddhartha
23-12-2006, 18:46
andererseits ist die staatsverschuldung schon außerhalb dessen, was sich die meisten menschen noch vorstellen können und ein vollständiger abbau ist unmöglich.
Das sich die Staatsverschuldung auf dem Niveau einpendeln konnte, wurzelt nicht nur in der früheren Reformunwilligkeit der Christdemokraten, sondern vorallem im Mauerfall.



bleibt noch die arbeitslosigkeit...
Das es relativ viele Arbeitslose gibt (was im Übrigen gar nicht schlimm ist, wenn wir ein anderes oder parallel arbeitendes planwirtschaftlich-orientiertes System hätten), ist neben den vom Firmenvorstand ausgehenden Auslandsverlagerungen und der Industrialisierung (die Arbeit, die früher von Fünf Bauern verrichtet wurde, kann heute mit nur einem Traktor erledigt werden) noch auf die Absatzlage (*bsp. die durch General Motors (USA) herbeigeführte Schliessung der Opelwerke, oder die Aufgabe einer Produktionsstelle von Siemens, da der Bedarf an Röhren-Fernseher abgenommen hat...) und wirtschaftliche Wechselwirkungen zurückzuführen.

Die Politiker haben nur geringen Einfluss auf die Arbeitslosenquote. Sie können neue Steuersätze festlegen, Subventionen verteilen usw. Jede Änderung hat weitreichende Konsequenzen, man kann nicht einfach so mal die Lohnnebenkosten drastisch reduzieren um Neuanstellungen zu begünstigen und Auslandsverlagerungen entgegenzuwirken, weil dann Geld an anderer Stelle fehlt (ich bin zwar mit der internen Verteilung nicht vertraut, aber es müssen schliesslich noch Polizei, Feuerwehr, öffentliche Lehrkräfte und auch viele andere Dienstleistungen (bsp @soziales Netz) aufrecht erhalten werden) ... und die Defizite müssten dann, sofern sie nicht anderes kompensiert werden können(eine
Neuanstellung ist wegen den vorhandenen Strukturen gar nicht mal gewährleistet*)... entweder durch
weitere Kreditaufnahme oder durch Leistungskürzungen (was sich Wirtschaftlich wiederum auswirkt) usw. ausgeglichen werden.

Deine Lebensphilosophie dürfte es dir ja leicht machen, eine Unabhängig vom Staat anzustreben ;-)

Betreff des vorangegangenen Themas werde ich nun von einer weiteren Stellungnahme absehen. Falls du widererwartend daran interessiert sein solltest, kannst du mir ja ne Message schicken.

Gruß...

noppel
23-12-2006, 19:02
Das es relativ viele Arbeitslose gibt (was im Übrigen gar nicht schlimm ist, wenn wir ein anderes oder parallel arbeitendes planwirtschaftlich-orientiertes System hätten), ist neben den Auslandsverlagerungen (die vorwiegend durch die hohen Lohnnebenkosten einhergeht, welche jedoch in diesem Maße gehalten werden müssen, um Gemeinschaftliche-Dienstleistungen... überhaupt anbieten zu können und nicht noch mehr Schulden zu machen) und der Industrialisierung (die Arbeit, die früher von Fünf Bauern verrichtet wurde, kann heute mit einem Traktor erledigt werden) noch auf die Absatzlage (bsp. die durch General Motors (USA) herbeigeführte Schliessung der Opelwerke, oder die Aufgabe einer Produktionsstelle von Siemens, da der Bedarf an Röhren-Fernseher abgenommen hat...) zurückzuführen.

Die Politiker haben nur geringen Einfluss auf die Arbeitslosenquote. Sie können Steuersätze festlegen, Subventionen verteilen usw.

an welcher stelle habe ich etwas anderes behauptet?

vielleicht hat mein text ja dein langzeitgedächtnis überfordert, also hier nochmal die kernaussage:


es gibt genau 2 - in worten ZWEI themenfelder, wo positive entwicklungen überhaupt groß publik gemacht werden bzw würden:
-staatsverschuldung bzw der abbau dieser
-arbeitslosigkeit


da steht nicht und auch nicht implizit drin, dass die aktuelle politik darauf einfluss hätte. da steht, dass die politik daran gemessen wird.



Heul weniger rum und nutz deine Kraft, um eine Unabhängigkeit vom Staat anzustreben. :rolleyes:

Betreff des vorangegangenen Themas werde ich nun von einer weiteren Stellungnahme absehen. Falls du widererwartend daran interessiert sein solltest, kannst du mir ja ne Message schicken.

Gruß...
die stelle, wo ich eine unabhängigkeit vom staat fordere darfst du mir auch nochmal zeigen.

ich fordere, dass der staat das ist, was er sich selbst auf die fahne geschrieben hat.

auch hier wieder die betreffende textstelle:


ich will: freiheit von aufgezwungenen ideologien wie religion und modernem politisches schwarz-weiss denken (wir gut, die schlecht!) sowie von ständiger werbeverblödung
[...]
ich will die ganzen uns verfassungsgemäß zugesicherten freiheiten, die ständig beschnitten werden


das erstere ich ein frommer wunsch und wird wohl auch ein wunsch bleiben
bzw ich setze es für mich einfach um.

das 2. ist nichtmal ne forderung nach irgendwas neuem... es sollte lediglich umgesetzt ist, was eh schon im GG festgelegt wurde.

scarabe
23-12-2006, 19:21
Ohne jetzt zum Kommunisten oder Sozialisten mutieren zu wollen- es gäbe vom Nötigsten genug für alle, wenn nur die Verteilung anders wäre.
Das scheitert aber (noch?) an unserem Unwille, auf diverse Konsumgüter des Luxussektors zu verzichten und vor allem daran, daß die Minderheit, die Macht und Geld innehat, nicht bereit ist, von dem hart erkämpften Reichtum etwas abzugeben.
Bleibt die Frage nach der Kaufkraft, wenn irgendwann fast alle Arbeitsplätze "wegautomatisiert" worden sind...

Siddhartha
23-12-2006, 20:19
da steht nicht und auch nicht implizit drin, dass die aktuelle politik darauf einfluss hätte. da steht, dass die politik daran gemessen wird.

Das waren nur die Stichpunkte, die mir beim Herunterscrollen ins Auge gestochen sind.. und wegen deiner Kritik @Unfähigkeit ein rundes Bild ergeben haben^^
Ich hatte "ich will: freiheit von ... modernem politisches schwarz-weiss denken (wir gut, die schlecht!)" [...] nicht wahrgenommen.
Wie auch immer... mich interessiert dann schon, in welchen Bereichen (fachlich) denn Politiker dir zufolge inkompetent sind.


die stelle, wo ich eine unabhängigkeit vom staat fordere darfst du mir auch nochmal zeigen.
Das war ein Ratschlag von mir, der einer Mutmaßung zugrundeliegt, dass jede Abneigung (und auch Zuneigung) eine ganz konkrete Ursache hat (wäre für einen vorwiegend emotional denkenden Menschen auch sonderbar, wenn er zb. anstelle von Hass = freundschaftliche Gefühle für seinen Peiniger entwickeln würde).
Die finanzielle Abhängigkeit vom Staat (die ich dir einfach so mal unterstellt hatte), ist demzufolge meiner These nach der Grund, weshalb dich dies stört (da Reformänderungen dich ansonten nicht betreffen und auch Unterschlagungen usw. vermutlich keine negative Beurteilung (es sei denn, du haftest an dem Land/den Bewohnern an) nach sich ziehen würden)

noppel
23-12-2006, 20:36
Das waren nur die Stichpunkte, die mir beim Herunterscrollen ins Auge gestochen sind.. und wegen deiner Kritik @Unfähigkeit ein rundes Bild ergeben haben^^
Ich hatte "ich will: freiheit von ... modernem politisches schwarz-weiss denken (wir gut, die schlecht!)" [...] nicht wahrgenommen.
Wie auch immer... mich interessiert dann schon, in welchen Bereichen (fachlich) denn Politiker dir zufolge inkompetent sind.

es gibt einige wenige bereiche, von denen ich entweder ahnung habe (energiepolitik, zumal ich quasi E-technik studiere) oder bei denen ich genug belesen bin, um mir ein urteil zu bilden (außenpolitik, innenpolitik -speziell überwachung - sowie verteidigung bzw das streitkräfte betreffende ressort - speziell auslandseinsätze der bundeswehr)

zu anderen bereichen kann und will ich auch garnichts aussagen

zur energiepolitik habe ich mich bereits geäußert und bei außen-/innen-/"(vorwärts?-)verteidigungs"-politik bin ich mir ziemlich sicher, dass sie schwerst gegen das grundgesetz verstoßen. ich dächte, auch dazu hätte ich mich hier schon geäußert. ansonsten einfach mal in topics von michael kann stöbern... bin sicher nicht unisono mit ihm, aber er beschränkt sich gern darauf, nachrichtenartikel zu posten und mit DENEN kann ich mich schon eher identifizieren



Das war ein Ratschlag von mir, der einer Mutmaßung zugrundeliegt, dass jede Abneigung (und auch Zuneigung) eine ganz konkrete Ursache hat (wäre für einen vorwiegend emotional denkenden Menschen auch sonderbar, wenn er zb. anstelle von Hass = freundschaftliche Gefühle für seinen Peiniger entwickeln würde).

das ist ein grundlegendes missverständnis: meiner meinung nach haben wir die beste verfassung der welt und ich wäre froh, sie aktiv umgesetzt zu sehn



Die finanzielle Abhängigkeit vom Staat (die ich dir einfach so mal unterstellt hatte), ist demzufolge meiner These nach der Grund, weshalb dich dies stört (da Reformänderungen dich ansonten nicht betreffen und auch Unterschlagungen usw. vermutlich keine negative Beurteilung (es sei denn, du haftest an dem Land/den Bewohnern an) nach sich ziehen würden)

ich studiere und bekomme im rahmen dessen noch kindergeld (gibts bei ausbildungsnachweis bis 25). ich bekomme kein bafög. bin also zwar vom staat finanziell abhängig, aber i.d.r. nicht von reformen betroffen

allerdings nehme ich mir einfach das recht auch scheiße zu finden, was mich nicht sofort oder direkt betrifft.

abgesehn davon betrifft es mich ja auch (in anderer weise als finanziell...)

gruß

scarabe
27-12-2006, 11:59
Ist schwierig, mit finanziellen Abhängigkeiten.
Wenn man deswegen nicht mehr kritisch über die Quelle des Geldes nachdenken dürfte, unter dem Motto "wer zahlt, schafft an", dann dürften theoretisch nur noch die Geldgeber bestimmen.

Da Problem unseres Staates sehe ich darin, daß viele Entscheidungen vom Schreibtisch aus getroffen werden ohne wirklichen Praxisbezug und häufig von Personen, die genau genommen von der Siuation, über die sie entscheiden, gar keine Ahnung haben.

Allerdings geht vieles in diese Richtung, macht die Leute abhängig vom System (egal welches), dann trauen sie sich nicht mehr, zu kitisieren...

Soju
03-03-2007, 15:23
Bin gerade hierrüber gestolpert. Hab nur ne Frage:

Was hindert denn irgendwen in unserer westlichen Welt daran genau dahin zu gehen wo er will und seine Energie genau auf das zu verwenden was er für richtig hält ausser der verdammten Angst? Angst irgendwas zu verlieren: familie, Job, Ruf, Geld, Freunde, Gesundheit, Leben.

Ich kann doch jeden Tag selber Entscheiden was ich mach!

scarabe
03-03-2007, 21:44
tja, ein wahrer Gedanke- wenn man es ganz genau nimmt, ist es doch auch immer die Angst, die Mißstände verursacht- denn hinter Gewalt, Macht- und Habgier stehr letztendlich auch immer die Angst, in irgendeiner Form zu kurz zu kommen!
Und es sind tatsächlich die Ängste, die uns daran hindern, unser Leben nach unserer eigenen Veranlagung zu gestalten.
(Und die Vernunft, der aber auch wieder Ängste zugrunde liegen)

Creativ
05-03-2007, 12:43
der mensch ist an sich ein unfreies wesen. zumal er schon von so elementaren dingen wie luft, nahrung, wasser, klima, geographie etc. abhängig ist. klima und geographie können durch entsprchendes equipment (kleidung, u-boot, raumkapsel usw.) überwunden werden, aber nichts destotrotz: geht man von der nackten spezies "neuzeitmensch" aus, müssen viele "glücklichen zufälle" zusammenwirken um dessen überleben zu sichern. was ich sagen will: wie kann der mensch von freiheit reden, wenn er nicht mal weiß was es bedeutet ;)

scarabe
05-03-2007, 19:09
immerhin hat der mensch das Wort Freiheit auch erfunden...
und wahre Freiheit ist sowieso eher ein subjektives Empfinden, als ein wissenschaftlich nachprüfbarer Zustand...

Creativ
05-03-2007, 20:26
an bürgern isolierter staaten (wie ddr, albanien, polen ...) konnte man sogar beobachten wie menschen angst vor der freiheit empfinden.

scarabe
06-03-2007, 11:08
Tja, der Mensch ist eben auch ein "Gewohnheitstier"...