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Vollständige Version anzeigen : Aufrechter Gang



wuerfel
20-12-2006, 13:53
Hallo Leute.


Ein Problem, daß mir bei meinen Leuten auffällt, ebenso bei anderen Martial Artists und oft auf Videos im Internet zu sehen ist, ist der nicht vorhandene aufrechte Gang und Stand.

In den allermeisten Fällen muß man, solange man nicht am Boden liegt (oder zu Boden geht) aufrecht bleiben (jede Regel hat ihre Ausnahme). Das ist so wichtig, daß die meisten Techniken nicht mehr funktionieren, wenn sich die Leute verbiegen oder verkrampfen. Das Verbiegen passiert auch im Oberkörper unnötiger Weise.

Es ist mir klar, daß sich das durch das Training verbessert. Mein Anliegen ist folgendes: Wie kann ich als Lehrer dem Schüler helfen, daß er aufrecht bleibt oder sich eine aufrechte Haltung aneignet?

Meine bisherigen Methoden sind folgende:
1. Locker bleiben. Das wirkt dem Verkrampfen entgegen.
2. Natürliche Schritte machen
3. Ich beschreibe das Bild von der stolzen Haltung der Spanier, Stierkämpfer, Conquistadores, und was mir sonst noch einfällt.
4. Ich mache das in 3. beschrieben vor und betone das, schauspielere zur Not auch.
5. Ich hau den Leuten auf den Kopf, wenn sie sich nach vorne beugen.
6. Ich schubse sie und prüfe sachte ihr Gleichgewicht.
7. Ich schlage alle möglichen Übungen vor, die man alleine machen kann und die ein aufrechtes Gefühl fördern, die Haltemuskulatur stärken und die verkürzten Muskeln dehnen.

So, das ist ja gar nicht mal wenig. Aber es reicht irgendwie nicht. Die einen
stehen von Anfang an aufrecht, das bleibt so, sie verbiegen sich aber oft, wenn sie die Arme benützen müssen, geschweige denn, wenn die Körperdrehung dazu kommt. Die anderen haben den aufrechten Gang nie gelernt und bewegen sich fast wie Affen. Wieder andere machen das jedesmal anders oder haben einfach eine schiefe Haltung. Das schlimme ist, es ist ihnen nicht bewußt.

Mir geht das zu langsam. Zum einen geht es mir deswegen zu langsam, weil ich mir meiner eigenen Haltung nicht zufrieden bin, und ich greife auch Aspekte zum Beispiel aus Akrobatik oder Tanzen zurück, zum anderen behindert es einfach eine saubere Ausführung und das Verständnis der Technik, des Timings und der Distanz. Alles geht kaputt, wenn die Leute schief stehen. Ich krieg die Krise. Was ich schon an Fehlern gemacht habe, nur weil ich den Oberkörper nach vorne gebeugt oder einen Entenarsch gemacht habe. Wir sind alle von der Kindheit und der Arbeit verbogen (manche Auserwählte nicht) aber dennoch kann man das vorhandene optimieren. Und mir fällt nur nix mehr ein.

Habt ihr vielleicht Ideen? Oder setzt ihr schon was ein, was funktioniert, was nicht auf meiner Liste steht?

Danke im Voraus.

Adios,

würfel.

Eskrima-Düsseldorf
20-12-2006, 14:03
Dieses Buch (http://www.amazon.de/Befreite-K%C3%B6rper-Handbuch-imaginativen-Bewegungsp%C3%A4dagogik/dp/3932098269/sr=8-4/qid=1166623755/ref=pd_ka_4/303-7626245-1601011?ie=UTF8&s=books) soll sehr gut sein. Ich selber kenne es aber noch nicht.

Grüße
Christian

Diokletian
20-12-2006, 14:04
Tanzen ist gut... war nicht Sonny Umpad auch Tänzer? Ein keltisches Sprichwort sagt: "Gib ein Schwert niemals einem Mann, der nicht tanzen kann!"

re:torte
20-12-2006, 14:04
Wenn ich dich richtig verstehe ist das ein Problem des Gleichgewichts?

Darkpaperinik
20-12-2006, 14:06
ich weiss es ich weiss es: TCS oder Systema :D ...

oder einfach mal mit einem befreundeten Physiotherapeuten sprechen..

salurian
20-12-2006, 14:35
Die Dinge die du beschreibst kenn ich irgendwo her :p
Das Problem ist, wie du bereits sagst, das die meisten schon ihr ganzes Leben lang krumm laufen. Deshalb dauert es auch lange bis man das, wenn überhaupt, wegbekommt. Die Übungen die du vorschlägst sind gut. Denke Punkt 7 ist sehr wichtig. Mache solche Übungen auch jedes Mal im Training, z.B. als Teil des Aufwärmens. Steter Tropfen höhlt den Stein. Wenn die Leute wirklich dran bleiben und zu Hause was machen, dann solltest du in einem Jahr schon deutliche Fortschritte sehen was die Haltung anbelangt. Aber dann nicht mit den Übungen aufhören, sondern weitermachen.
Ich versuche auch schon Jahre lang meine Haltung zu verbessern und so langsam klappt es.
Wenn du Ideen für Training haben willst, dann schau die mal Fighter-Fitness von Björn Friedrich hier an. Das zerrt rein, macht die Gelenke beweglicher und gibt gute Haltung (falls du danach überhaupt noch laufen kannst :D )

Padawan Vergel
20-12-2006, 14:47
Die anderen haben den aufrechten Gang nie gelernt und bewegen sich fast wie Affen.


Das will ich gern sehen :D



Wieder andere machen das jedesmal anders oder haben einfach eine schiefe Haltung. Das schlimme ist, es ist ihnen nicht bewußt.


Ich weiß was du meinst.
z.B. Beim Sinawali ist mein Oberkörper eher nach vorne geneigt.
Ich versuch das auch zu korrigieren, aber oft ist es mir einfach nicht bewußt bzw. ich denke in dem Moment gar nicht daran *g*.
Keiner der anderen Trainierenden sagt auch ein Wort :D
Das mit dem Krumm wurde mir aber erst dann bewußt, als in einer Trainingshalle die Wand nur aus Spiegeln besteht und ich es selbst gesehen habe. :ups:

Darkpaperinik
20-12-2006, 15:14
ich weiss nicht, mehr als sich selbst immer daran zu erinnern und auch aktiv die schüler zu ermahnen eine NORMALE körperhaltung zu haben kann man doch eigentlich nicht. ich gebe mir zb nicht den anspruch therapeutisch jemand behandeln zu können oder aufgrund eines oberflächlich vorhandenen physotherapeutischen wissens sagen zu können wie er/sie "haltung anzunehmen hat".. :confused:

meiner meinung nach muss man als trainer drauf achten, dass körperhaltung und struktur stimmt - wenn es der schüler nicht nachmacht oder was mir auch oft unterkommt, nicht nachmachen will - so what. wenn jemand körperliche defizite hat, dann sag ich dazu meine meinung und schick ihn zum orthopäden oder lass einen schüler der physiotherapeut ist, einen blick draufwerfen.. :cool:

KidStealth
20-12-2006, 15:18
wie padawan vergel gerade geschrieben hat, hilft ein spiegel extrem.

aber kurz zum verständnis, wie aufrecht sollte man denn sein?

ich hab mich gerade mal hingestellt und steh nicht 100% gerade. immerhin machen wir kein wing tsun. eine gewisse "krümmung" ist fürs gleichgewicht sehr wichtig, auch die beweglichkeit braucht einen flexiblen stand.

am besten kann man den stand testen, wenn man beim partner "prüft" ob er stabil steht.

salurian
20-12-2006, 15:28
@Darkpaperinik:
Ja, das stimmt natürlich. Die Jungs die wie Affen rumlaufen, würde ich auch mal zum Orthopäden schicken. ;) Therapeutisch behandeln kann eben wirklich nur der Therapeut. Das ist auch nicht meine Idee und würde ich auch nicht machen da es a) unseriös ist und b) wahrscheinlich mehr kaputt macht als hilft.
Denke das es vielen bereits hilft mal Muskeln zu benutzen die sie beim sitzen am PC nicht unbedingt brauchen. Also insgesamt fitter und ein bißchen mehr Muskulatur. So meinte ich das.

Bei mir war/ist es so, das ich sowieso irgendwie ne krumme Wirbelsäule habe und mein Orthopäde mir gesagt hat welche Übungen ich machen muß damit ich generell mal richtung "normal" komme. Das dauert schon lange. Und erst wenn man so am Punkt normal angekommen ist kann man auch mehr machen.

Hamurra-e
20-12-2006, 15:28
Feldenkreis und die Alexantertechnik fäll mir sponntan dazu ein.
Beim Feldenkreis Imaginiert man einen Hacken sowohl am Steisbein und am Kopf, an dem man sich dann ein Gewicht bzw einen Zug nach oben und unten vorstellt.
Mit einem Buch auf dem Kopf gehen, besonderst Treppen auf und ab ist auch eine gute übung.

Aber man sollte sich mit Feltenkreis und Co schon auskennen. am besten einen Kurs machen und Buch kaufen.

wuerfel
20-12-2006, 16:22
Danke für Eure Beiträge.

Vielleicht habe ich mich etwas zu krass augedrückt. Mir geht es nicht so sehr um Behebung von allgemeinen Haltungsschäden, als um die Schulung der richtigen Haltung, speziell für FMA. Und es sind vor allem die Bewegungsmuster die crappy sind. Also, daß beim Zurückweichen der ***** zuerst geht, beim tief Blocken der Oberkörper nach vorne, bei seitlichen Techniken der Körper oder nur die Schultern schiefstehen, usw. Irgendwie scheint mir das einfache Training, die Spiegel und die Ermahnungen zu wenig.

Adios,

würfel.

Darkpaperinik
20-12-2006, 19:31
eine generelle aussage zu den fma und haltung wird man nicht treffen können - dazu sind sie zu vielfältig. in manchen stilen findet man viele bamboo weaving geschichten in anderen viel high low verbunden mit meid und duckbewegungen.. etc etc

Padawan Vergel
20-12-2006, 19:39
Irgendwie scheint mir das einfache Training, die Spiegel und die Ermahnungen zu wenig.



Einfache Training, Spiegel und Ermahnungen...du hast schon 3 "Werkzeuge" für "dein" Problem. :)

Das Wichtigste ist ja, dass die Schüler die Einsicht dafür haben, warum sie eine eher andere Körperhaltung haben sollten.

Wenn die Einsicht und zusätzlich die Bereitschaft der Schüler da ist, sie auch zuverändern, dann hast du ja schonmal einen großen Teil der "Miete".

Für einen Trainer denke ich, dass es bestimmt frustierend ist, wenn man Schüler schon x-mal was erklärt hat und der Schüler beim nächsten Training wieder alles vergessen hat :D

Als Trainer braucht man eine große Portion Geduld und Zeit. :)
(und Nerven aus Stahl :D)

wuerfel
21-12-2006, 07:55
Danke für die Ratschläge.

So wie es aussieht braucht es nur noch eine Komponente: Geduld.


Ich habe noch eine Sache entdeckt, gestern beim Training. Einmal hat ein Schüler nicht richtig geblockt, mein Angriff hätte ihn immer verletzt. Nach Millionen Versuchen und Erklärungen an jendem Abend habe ich gesagt: "Ok, pass auf. Jetzt mach ich keinen Spass mehr. Wenn Du den nicht kriegst, dann knallts." Ich zog durch, natürlich immernoch im humanen Bereich, aber mit ordentlich Potential für Schmerzen. Da hat´s dann auf einmal geklappt. Sein ganzer Körper hat zusammengearbeitet. Das Freudestrahlen in seinem Gesicht hättet ihr sehen müssen! Langer Rede kurzer Sinn, wenn ich den Leuten vor Augen führe, daß dies eine KAMPFkunst ist, wenn sie es also wirklich spüren, dann kann das positive Effekte haben. Man kann sie dadurch natürlich auch überfordern und verängstigen.

Was haltet ihr davon, als Mittel, um die Leute "gerade zu biegen"? Mir persönlich, als Schüler, öffnet das einen Zugang zu Motivation und Konzentration, den ich regelrecht brauche. Daher kann ich es gut verstehen, was ich da versuche rauszukitzeln. Wenn ich als Schüler bei Knoten im Kopf und so einem Mittel versage, bringt mir das mehr, als wenn ich im Training halt mal einen Fehler mache. Das ist doch das interessante an der Waffe, das unmittelbare Feedback, daß der eigene Fehler sofort geahndet wird. Man lernt schnell. The Weapon is the best teacher. Oder so ähnlich.


würfel.

roberto
21-12-2006, 08:46
Ob man sich aufrecht bewegt oder auch nicht ist immer situativ. Einen Grundsatz daraus zu machen ist gefährlich.

Die extreme Haltung der Spanier ist, sofern Klingen ins Spiel kommen, nur noch als Einldung zu verstehen. Die machen das doch nicht ständig.

Ansonsten muss der Rumpf etwas weggenommen werden ... Stolz hin, Stolz her. Der Überlebnswille sollte schon vorhanden sein und auch nicht durch künstliche Positionen unterdrückt werden.

Hab ich nen Knüppel arbeite ich kompakter, mit einem Degen bleib ich profiliert et cetera. Letztendlich funktioniert was einem liegt und was in Relation zur eigenen Waffe und der des Gegners Sinn ergibt.

Ein festes Bewegungsschema führt zur mentalen Blockade. Viel wichtiger als die Frage der Haltung sind Schrittarbeit und dazugehöriges Schlag- und Stichtraining. Das muss, unabhägig von Waffe (oder auch im waffenlosen kampf) und System, immer vorhanden sein und einen Großteil des Trainings ausmachen. Alles andere ist Unfug.


Ciao

Roberto

Padawan Vergel
21-12-2006, 09:06
So wie es aussieht braucht es nur noch eine Komponente: Geduld.



Fein! :)



Ich habe noch eine Sache entdeckt, gestern beim Training. Einmal hat ein Schüler nicht richtig geblockt, mein Angriff hätte ihn immer verletzt. Nach Millionen Versuchen und Erklärungen an jendem Abend habe ich gesagt: "Ok, pass auf. Jetzt mach ich keinen Spass mehr. Wenn Du den nicht kriegst, dann knallts." Ich zog durch, natürlich immernoch im humanen Bereich, aber mit ordentlich Potential für Schmerzen. Da hat´s dann auf einmal geklappt. Sein ganzer Körper hat zusammengearbeitet. Das Freudestrahlen in seinem Gesicht hättet ihr sehen müssen! Langer Rede kurzer Sinn, wenn ich den Leuten vor Augen führe, daß dies eine KAMPFkunst ist, wenn sie es also wirklich spüren, dann kann das positive Effekte haben. Man kann sie dadurch natürlich auch überfordern und verängstigen.


"Lernen und begreifen"
Dein Schüler hats nun BEGRIFFEN :D

Ich hoffe ich habs dein Beispiel richtig verstanden.
Es geht hier um "Druck" bei den Schlägen, gelle?

Je stärker der Druck bei den Schlägen ist, desto mehr Druck muss ich beim Blocken aufbauen und dementsprechend auch die Körpermechanik.
Es nützt mir nichts, wenn ich den Block nur so da "hinstelle".

Vom Prinzip "forderst" du ihn. ;)



Ich zog durch, natürlich immernoch im humanen Bereich, aber mit ordentlich Potential für Schmerzen.

Wenn ich mir darüber fortführende Gedanken mache:
Wenn du das an sich als Übung isolierst.
Als Trainer hast du eine gewisse Stockkontrolle :)

Aber was ist, wenn (u.a. übereifrige) Schüler Angriffe durchziehen, dabei die Angriffe unkontrolliert durchführen?
Es könnte zu Verletzungen des Angegriffenen führen.

Was meinst du dazu?

wuerfel
21-12-2006, 09:09
Hallo Roberto.

Danke für Deinen Beitrag, der rückt einen immer wieder etwas "gerade".

Gerade beim Training der Schrittarbeit und beim Schlagtraining macht sich eine nicht reproduzierbare, schwammige oder schiefe Körperhaltung negativ bemerkbar.

Wenn ich mir Deine Haltung ansehe, dann bist Du immer aufrecht, es sei denn, Du setzt eine veränderte Haltung gezielt! ein. Und das kann kaum einer von sich behaupten.

Vielleicht ist eine saubere Haltung die Folge von Schrittarbeits- und Schlagtraining? Wäre ja logisch, erst das Fundament, ...


Adios,

würfel.

D-Nice
21-12-2006, 09:12
Hallo Roberto.

Danke für Deinen Beitrag, der rückt einen immer wieder etwas "gerade".

Gerade beim Training der Schrittarbeit und beim Schlagtraining macht sich eine nicht reproduzierbare, schwammige oder schiefe Körperhaltung negativ bemerkbar.

Wenn ich mir Deine Haltung ansehe, dann bist Du immer aufrecht, es sei denn, Du setzt eine veränderte Haltung gezielt! ein. Und das kann kaum einer von sich behaupten.

Vielleicht ist eine saubere Haltung die Folge von Schrittarbeits- und Schlagtraining? Wäre ja logisch, erst das Fundament, ...


Adios,

würfel.

hi leute, aufrecht stehen und schlagen ????? das klingt aber jetzt n bissl abenteuerlich :o :o

roberto
21-12-2006, 09:21
Hallo Roberto.

Danke für Deinen Beitrag, der rückt einen immer wieder etwas "gerade".

Gerade beim Training der Schrittarbeit und beim Schlagtraining macht sich eine nicht reproduzierbare, schwammige oder schiefe Körperhaltung negativ bemerkbar.

Wenn ich mir Deine Haltung ansehe, dann bist Du immer aufrecht, es sei denn, Du setzt eine veränderte Haltung gezielt! ein. Und das kann kaum einer von sich behaupten.

Vielleicht ist eine saubere Haltung die Folge von Schrittarbeits- und Schlagtraining? Wäre ja logisch, erst das Fundament, ...


Adios,

würfel.

Das ist in meinem Fall nur bedingt richtig. Ich vesruche einfch im Gleichgewicht zu bleiben. Jetzt weiss ich ntürlich nicht was Du unter gerade versteht. Hat mein Gegner eine Klinge und ich stehe in Mensur, gehe davon aus, dass ich meinen Bauch etwas aus der Schußlinie nehme und meine Deckung Vorhalte hat.

Wenn man frontal/ gerade steht, bedarf es nunml einer Vorhalte. Sollte diese nicht gewollt sein, muss der Schwerpunkt auf Schrittarbeit mit dazugehörigen Konterschlägen liegen ... auf keinem Fall sollte man sich dabei auf Blocks konzentrieren. Es ist ja dann eine Einladung und dies ist schon schwer genug. Will man dann noch den Angriff blocken, ist es zuviel der Defensive ... das ist dann schon Passivität. Für die Kampfgestaltung wärte das fatal.

Versucht einfach euer Gleichgewicht zu finden und passt ansonsten alles dem gegner und den Waffen an. Die Schlüsselfaktoren sind: tempo, velocità e misura (Timing, Gechwindigkeit und Distanz). Die regeln hierfür sind stets die Gleichen.

Das modo, die Art und Weise, ändert sich hingegen in Abhängigkeit zu den Umständen (Terrain, Waffen, Gegner/ Anzahl der Gegner etc.) ... das ist schlicht die Taktik.

Roberto

Tengu
21-12-2006, 09:21
Obwohl ich mich da natürlich frage, was ist denn die richtige Haltung. Wie Roberto schon schrieb, ist sie natürlich situationsbedingt. Es ist allerdings auch nicht wirklich verkehrt, den Schwerpunkt ordentlich zu "ver"lagern. Viele unserer "aufrechten" Kämpfer geraten bei Attacken ins Hohlkreuz, weil sie a) mit den Füßen nicht hinterherkommen und dann b) mit dem Oberkörper alleine eine Rückwärtsbewegung bzw. Meidbewegungen versuchen.

Und wenn ich dann einen gewissen Druck auf den Gegner ausüben will, gelingt mir das mit leicht nach vorn gebeugtem Oberkörper wesentlich besser als mit einem geraden Rücken. Dazu kommen dann meist noch Überlegungen zur Trefferfläche bzw. zur zu schützenden Fläche etc... .

Gruß

Tengu

wuerfel
21-12-2006, 09:22
Hallo Padawan.


Ja also das Problem mit dem zu unkontrollierten Schüler reduziert sich bei mir auf ein Minimum, da ich im Augenblick nur Einzelunterricht mache. Da muß ich a) aufpassen und b) dafür sorgen ;) daß der Schüler sich beherrscht. Und das klappt ausgezeichnet.

Wenn ich mal eine Gruppe unterrichte, tja, dann darf ich sowas nicht vor allen machen. Und wenn, dann muß ich das erklären und explizit verbieten oder gestatten.

Was das hinstellen des Blocks betrifft, so hast Du mich ganz knapp verfehlt. Prinzipiell ja, aber in diesem speziellen Fall hat der Schüler den Block noch garnicht richtig hinbekommen, da hat alles zeigen und erklären nicht geholfen. Und ich asse nur ungern etwas oft wiederholen, wenn es nicht stimmt. Also habe ich ihm psychischen und physischen Druck gemacht. Und siehe da, auf einmal hat er es verstanden ;). Das Blockhinstellen gibt´s bei mir prinzipiell nicht. Wenn ich das einmal sehe, dann überprüfe ich sofort seine Aufmerksamkeit, was ich eigentlich bei jedem Angriff tue. VORAUSGESETZT der Block schon einmal reproduzierbar verstanden.

Adios,

würfel.

roberto
21-12-2006, 09:22
hi leute, aufrecht stehen und schlagen ????? das klingt aber jetzt n bissl abenteuerlich :o :o

Er meint damit einfach nur, dass man beim Schlagen den Oberkörper nicht nach vorne werfen sollte ... damit liegt er richtig. Man muss im Gleichgewicht bleiben.

Roberto

D-Nice
21-12-2006, 09:32
Er meint damit einfach nur, dass man beim Schlagen den Oberkörper nicht nach vorne werfen sollte ... damit liegt er richtig. Man muss im Gleichgewicht bleiben.

Roberto


ah ok ..thx ;)

Ulrich
21-12-2006, 09:50
Gerade beim Training der Schrittarbeit und beim Schlagtraining macht sich eine nicht reproduzierbare, schwammige oder schiefe Körperhaltung negativ bemerkbar.

evtl. filmt ihr das mal und wertet das hinterher aus, das hilft hin und wieder

wuerfel
21-12-2006, 10:42
Jetzt komme ich kaum nach mit dem Schreiben.

Ja, das Gleichgewicht. Jetzt komme ich zum Henne-Ei Problem. Aus dem Gleichgeweicht resultiert die Haltung, oder umgekehrt? Mir ist klar, daß das Gleichgewicht halten das Ziel ist, nicht die Haltung. Aber das Gleichgewicht halten ist schwer, und ich frage mich, ob das auch daran liegen mag, daß die Leute einfach nicht wissen, was ihr Körper so macht.

Die Aktiv/Passiv/Block/Einladung/usw. -Sache führt glaube ich zuweit. Es ist ein sehr wichtiger Aspekt, aber bei der Grundschule, wenn ich mit Schrittarbeit, Distanz, Schlagtraing, Körpermechanik usw. übe, wissen die Leute überhaupt nicht, wovon ich rede, wenn ich das bringe. Sie wissen ja noch nicht einmal was ein Schlag eigentlich ist, was ein Stich, ein Schritt usw.

Was die Klingen/Bauchweg-Sache betrifft: Genau das meine ich, Roberto: Du setzt Deinen Körper bewußt ein. Das macht kaum jemand.

Wie kann ich das fördern?

Adios,

würfel.

Eskrima-Düsseldorf
21-12-2006, 10:49
... und ich frage mich, ob das auch daran liegen mag, daß die Leute einfach nicht wissen, was ihr Körper so macht.



Das liegt sogar ganz stark daran, gerade deshalb halte ich es für wichtig Leuten die eigene Körperhaltung bewußt zu machen, erst danach kann der einzelne daran arbeiten.

Du machst das glaube ich schon richtig, die Leute immer wieder darauf hinweisen, spezielle Übungen etc. Das dauert halt und bei manchen wird das nie was. Die Idee von Ulrich mit dem Filmen ist auch nicht schlecht. Wichtig ist halt dass Du als Lehrer immer nur wieder darauf hinweisen und entsprechende Übungen vorschlagen kannst. Machen müssen die Leute dann schon selber.

Grüße
Christian

dirk
21-12-2006, 10:54
Hallo,
ich habe bei mir festgestellt, dass wenn meine Schrittarbeit nicht schnell genug ist, ich bei Meidebewegungen häufig nicht mehr im Gleichgewicht bin und ich dadurch an Moblilität verliere. Das gleiche beobachte ich auch beim Schlagen. Wenn ich mich nicht schnell genug in die richtige Distanz bringen kann und vor allem nicht schnell wider raus komme verleiere ich auch häufig mein Gleichgewicht indem ich mit dem Oberkörper pendele.
Ich denke das es bei mir an meiner trägen Schrittarbeit liegt das ich hin und wider nicht im Gleichgewicht bin.

Bis denn
Dirk

wuerfel
22-12-2006, 07:51
Hallo zusammen.


Danke für eure Beiträge. Das hat mir geholfen. Jetzt habe ich nochmal drüber meditiert und glaube, ich nehme es mir zu sehr zu Herzen, was meine Schüler (und auch ich selbst) bisher an körperlicher Ausbildung verpaßt haben. Da kann ich nichts dran ändern und muß das einfach akzeptieren.
(Gelassenheit, hinzunehmen was ich nicht ändern kann)

Ich muß aber mein Trainingskonzept etwas ändern, weil mir das doch sehr wichtig ist, und werde jetzt noch mehr (Danke Roberto) Schrittarbeit und Schlagtraining machen. Das wird einigen vielleicht nicht gefallen, aber sonst bin ich nicht zufrieden, und langfristig sie auch nicht.
(Mut zu ändern, was ich ändern kann)

Wichtig ist, daß ich mich etwas mehr entspanne und die Leute und das Training noch mehr beobachte. Vor allem mit dem Ziel, herauszufinden was sie nicht können weil ich es verpaßt habe und was sie nicht können weil sie es verpaßt haben. Dabei hilft mir ab und an auch mal eine Diskussion hier im Forum.
(Weisheit, zwischen beidem zu unterscheiden)

Ihr kennt sicher den Spruch.

Adios und frohe Weihnachten.

würfel.

guandi
22-12-2006, 12:30
.

Darkpaperinik
22-12-2006, 13:05
ich finde es nicht gut dieses bild zu verwenden. man weiss nicht wie der zeitliche ablauf ist/war - was da passiert. viel zu viele ??? faktoren..

guandi
22-12-2006, 13:19
.

roberto
22-12-2006, 13:23
ich finde es nicht gut dieses bild zu verwenden. man weiss nicht wie der zeitliche ablauf ist/war - was da passiert. viel zu viele ??? faktoren..

Richtig, zudem gibt es Situationen die ein Wegnehmen des Oberkörpers erforderlich machen ... sofern man weiterleben möchte.

Man sollte vielmehr auf Gleichgewicht Wert legen und auf die Fähigkeit dieses, sofern man es verloren hat bzw. es bedingt aufgeben mußte, sofort wieder zu finden.

Roberto

Darkpaperinik
22-12-2006, 13:53
Richtig, zudem gibt es Situationen die ein Wegnehmen des Oberkörpers erforderlich machen ... sofern man weiterleben möchte.

Man sollte vielmehr auf Gleichgewicht Wert legen und auf die Fähigkeit dieses, sofern man es verloren hat bzw. es bedingt aufgeben mußte, sofort wieder zu finden.

Roberto

eben

Undayag
23-12-2006, 18:46
Hey, gefällt mir was ich hier lese. Nun mein bescheidener Beitrag:

Das Problem ist mir bei jedem neuen Schüler bekannt. Mein "Rezept" dazu ist mit dem Menschen erst einmal durchzusprechen, was denn mit Haltung allgemein gemeint sein könnte. Klar ist da auch eine psychische Komponente. :rolleyes:
Dann näher ich mich dem, welche Haltung es brauchen würde, wenn ich mich einem Kampf stellen muss. Bei 99,999 (und noch viel mehr neuner) % der Leute sehe ich dann erst einmal eine Glühbirne im Kopf angehen. Wenn ich nun weiter am Thema Haltung so rumnörgle, kommt mir dann auch bald die Frage in den Sinn, an was "man" sich denn so halt-en kann. Früher oder später kommen wir dann Richtung Bauch, nachdem wir die Sachen mit den Mittelachse abgehakt haben. Dann übe ich einfach mal ohne Stock und versuche Druck über die Hände auf den "Gegner" aufzubauen. Dann wird eigentlich allen klar,das da was fehlt, was mir Halt geben kann. Und jetzt kommts, den fehlenden Muskelaufbau am Bauch. Und das ist kein Witz! :confused:
Es gibt, wie wohl dem ein oder anderen bekannt ist auch einen inneren, unteren Bauchmuskel, den es zunächst zu trainieren gilt. IMMER UND JEDEN TAG! :mad:
Ohne Stock, also barehand zeigt ganz deutlich, wieviel Druck der andere aushält. Der Muskel bringts, Unter und Oberkörper kraftvoll zusammen zu-halt-en. Jetzt sollte eigentlich der Teil mit Praxis kommen, um zu erklären , wie es aussieht. Aber eventuell regt das aber auch gerade an darüber nachzudenken???
selbstverständlich kommen noch Komponenten wie Stand, Füße, Atmung und 2,5 mio. andere sachen zusammen. :D :D :D :D
Im Übrigen.... Frohe Weihnachten oich allen

handpratze
24-12-2006, 07:57
Ich habe noch eine Sache entdeckt, gestern beim Training. Einmal hat ein Schüler nicht richtig geblockt, mein Angriff hätte ihn immer verletzt. Nach Millionen Versuchen und Erklärungen an jendem Abend habe ich gesagt: "Ok, pass auf. Jetzt mach ich keinen Spass mehr. Wenn Du den nicht kriegst, dann knallts." Ich zog durch, natürlich immernoch im humanen Bereich, aber mit ordentlich Potential für Schmerzen. Da hat´s dann auf einmal geklappt.

Hm, eigentlich sollte es selbstverständlich sein, daß das Training so aussieht :gruebel:

Wir trainieren immer so, daß der Partner vollen Druck macht, und ein Treffer auch wirklich ein Treffer wäre (oder bei mangelhaftem Block IST :sport069: ;)). Wenn das vorher kommuniziert wird, daß das so gehandhabt wird, ist das bei den meisten Leuten auch kein Problem ;)

In einer SV Situation kann man auch nicht sagen "Bitte nich so doll schlagen, ich kann den Block noch nich so gut :cry:" ;)

Darkpaperinik
24-12-2006, 10:03
Hm, eigentlich sollte es selbstverständlich sein, daß das Training so aussieht :gruebel:

Wir trainieren immer so, daß der Partner vollen Druck macht, und ein Treffer auch wirklich ein Treffer wäre (oder bei mangelhaftem Block IST :sport069: ;)). Wenn das vorher kommuniziert wird, daß das so gehandhabt wird, ist das bei den meisten Leuten auch kein Problem ;)

In einer SV Situation kann man auch nicht sagen "Bitte nich so doll schlagen, ich kann den Block noch nich so gut :cry:" ;)

du kannst nicht gleich bei einem rookie fullspeed geben..:cool: selbst wenn man selbst soviel kontrolle über die waffe oder sich selbst hat, dass man sehr kraftvoll zuschlagen aber dennoch stoppen kann, wird dies bei einem rookie vor allem erstmal angst und unsicherheit und letztlich frustration hervorrufen..:rolleyes:

wuerfel
25-12-2006, 08:26
Ja, danke Darkpaperinik.

So ist es. Am Anfang müssen die Leute den Block überhaupt erst einmal hinbekommen. Danach kann man mit dem durchziehen anfangen. Aber manchen muß man mal die Ernsthaftigkeit der Sache vor Augen führen, damit sie sich richtig einsetzen.

@undayag
Muskeln sind meiner Meinung nach zweitrangig. Natürlich, wenn es da ein Defizit gibt, dann ist das ein Problem. Aber das Zusammenspiel der Muskeln ist mir viel wichtiger. Viele Muskeln sind da, werden aber nicht verwendet. Und das macht mehr Probleme. Aber vielleicht meinen wir das gleiche.

Adios,

Frohe Weihnachten.

würfel.

Undayag
26-12-2006, 15:54
Hy Würfel,
selbstredend sind Muskeln zweitrangig. Dennoch sind die definitiv mit zu berücksichtigen. Wohlbemerkt ind der Gesamtheit zum Thema Haltung.

bobi
27-12-2006, 11:38
zur richtigen haltung (egal ob aufrecht oder wie auch sonst):

hab gemerkt das teils leute wen sie die techniken spüren...
mmmh, also wen sie sich selber bewusst sind was sie weshalb machen,
auch richtig bewegen. die leute bei denen man das gefühl hat
sie bewegen sich komisch abgehackt/sinnlos, hinken meistens
dem unterricht hinterher und versuchen einfach irgendwelche
bewegungen nachzumachen. erst wen jemand sich selber fragt wieso
er was machen muss und das ganze von sich aus versucht umzusetzen.....
dann kriegt das ganze einen fluss und struktur und sieht auch meistens
recht "gut" aus...
ähhhh auf die eine oder andere art vorher schon aufgeführt.
hoffe ihr wisst was ich meine :-)

peace an christian und roberto

ps. fies da ein bild so reinzustellen .-)

Padawan Vergel
27-12-2006, 19:00
ps. fies da ein bild so reinzustellen .-)

Welches Bild?

Eskrima-Düsseldorf
27-12-2006, 19:58
Welches Bild?

Guandi´s "allemoderarnisleutehabeneinenkrummenrücken" Bild.

Grüße
Christian

AlArabiata
28-12-2006, 10:41
@ Christian
da Guandi ja leider alle älteren Beiträge löscht, ist das nicht mehr nachvollziehbar :rolleyes:

BBQ1
28-12-2006, 11:04
Ähm, geht der Threat nur bezüglich Arnis, Escrima usw.?

Ich hätte sonst eingewandt, dass beim Boxen ein krummer Rücken geradzu ein Muss ist, um die die Trefferfläche klein zu halten. Ebenso das eingezogene Kinn und die vorgeschobenen Schultern. Ich hab mich auch schon mal gefragt ob dass nicht irgendwann zu Haltungsschäden im Alltag führt.

Anderes Beispiel: Ringer: relativ breiter Stand, Oberkörper immer vorgeneigt, um den Angriff in die Beine zu erschweren. Alles andere als stolze Stierkämpfer aber ich will meinen Gegner ja auch nicht niederstarren und seine Unwürdigkeit demonstrieren, sondern ihn besiegen.:cool:

Eskrima-Düsseldorf
28-12-2006, 15:39
@ Christian
da Guandi ja leider alle älteren Beiträge löscht, ist das nicht mehr nachvollziehbar :rolleyes:

Ist auch unwichtig.

Grüße
Christian

CH@SE
28-12-2006, 19:45
Hallo,

[schnippel]
Ich hätte sonst eingewandt, dass beim Boxen ein krummer Rücken geradzu ein Muss ist [...] Ich hab mich auch schon mal gefragt ob dass nicht irgendwann zu Haltungsschäden im Alltag führt.
[...]
Anderes Beispiel: Ringer: relativ breiter Stand, Oberkörper immer vorgeneigt, um den Angriff in die Beine zu erschweren.
[di schnapp]

Ein Ringer wird nicht nach vorne umfallen, nur weil man ihn etwas zieht.
Ein Boxer wird Masse in den Schlag legen, aber nicht nach vorne umfallen,
wenn er sein Ziel vefehlt.
Ein FMA-Fechter wird auch seine Masse in den Hieb legen und auch der
sollte nicht umfallen, wenn er sein Ziel verfehlt.
Im Gegenzug sollten sich alle nicht sofort wie eine Feder verbiegen und
brechen lassen, nur weil ihnen Druck entgegen kommt.
Der Sinn der Positionen im Boxen, Ringen und FMA ist der gleiche, nur daß
sich die Positionen selbst unterscheiden.

Im (manchen/einigen/wenigen) FMA-Stilen ist diese grundlegende Position
das, was man als "aufrechten Gang" zusammenfassen könnte.
Das extreme Gegenteil wäre in etwa:
Ich wippe und wackele bei jedem Schritt unkontrolliert, kann keine stabile
Position halten, oder reproduzieren und stehe jedesmal anders, schwanke und
wanke auch wenn ich gar keinen Kontakt zum Gegenüber habe und schon
etwas schnellere Bewegungen, oder leichter Druck bringen mich sofort in den
Bereich, wo ich nur noch dem Gleichgewicht hinterher laufe, wenn ich nicht
gerade sowie bereits im Stehen über meine Beine stolpere.
Ein Zustand der beim Boxen und Ringen genauso gefährlich ist, wie im FMA.

Und ich weiß nicht wieviel Ihr alle trainiert, aber ich glaube mein Bürojob wird
bei mir mehr Haltungsschäden verursachen als FMA und Boxen.
Ich kann mir allerdings gut vorstellen, daß es beim Boxen und Ringen dort
a) schon Studien darüber gibt
b) dank Leistungssport bereits Erfahrungen zu ausgewogenem Training und
Ausgleichsübungen geben könnte. D.h. gute Trainer haben bereits solche
Übungen mit im Programm, damit sich die Gefahr auf Haltungsschäden gleich
reduziert.

Gruß,
Carsten

AlArabiata
09-01-2007, 09:06
Hallo Zusammen,


seit diesem Thread achte ich bei meinem Training immer wieder extrem auf die Haltung und bemerke, aber das ich immer wieder eine krumme Haltung einnehmen muss oder es unterbewusst tue.
Z. B. sind alle meine Trainingspartner kleiner als ich, also bin ich des öfteren gezwungen mich etwas nach vorne zu beugen (um evtl an die Knie meines Gegenübers zu kommen). Sollte ich in dem Falle lieber etwas in die Knie gehen, als mich nach vornezubeugen, oder eher einen kleinen Schritt auf ihn/sie zumachen oder wie seht ihr das?
Nehmt ihr grundsätzlich eine aufrechte Haltung ein in der FMA?


Grüße
der-noch-einen-langen-Weg-vor-sich-hat

Eskrima-Düsseldorf
09-01-2007, 09:19
Z. B. sind alle meine Trainingspartner kleiner als ich, also bin ich des öfteren gezwungen mich etwas nach vorne zu beugen (um evtl an die Knie meines Gegenübers zu kommen). Sollte ich in dem Falle lieber etwas in die Knie gehen, als mich nach vornezubeugen, oder eher einen kleinen Schritt auf ihn/sie zumachen oder wie seht ihr das?


Auf keinen Fall vorbeugen, wenn Dein Gegner nicht gerade schläft, haut er Dir sonst den Schädel ein. In die Knie gehen ist besser, je tiefer desto besser. Oder hau halt von oben drauf, wenn Du eh schon größer bist.

Grüße
Christian

AlArabiata
09-01-2007, 09:23
Hallo Chrisitan,

danke für Deine Antwort!!! :D
Also würdest Du generell raten IMMER, egal bei was, eine aufrechte, fast schon fechterische Stellung, einzunehmen in der FMA? Auch bei den "offenen Händen"?
Mir ist auch die sehr aufrechte Haltung von Roberto auf dem NBL aufgefallen und da war der Thread nur eine Bestätigung...

Grüße
Al

P.S der Thread hat mir schon einiges gebracht! Wurde gestern im Training als "Feingeist" und "stilvoll" bezeichnet...das ging runner wie Öl

Eskrima-Düsseldorf
09-01-2007, 09:33
Wie schon vorher von Roberto gesagt aufrecht ist relativ, im großen und ganzen würde ich aber sagen ja aber immer der Situation angepasst.

Wichtig aufrecht bzw. gerade darf nicht mit steif verwechselt werden.

Grüße
Christian

D-Nice
09-01-2007, 09:34
also ich habs mal an mir getestet ...ich steh nicht ganz aufrecht aber vielleicht bin ich ja einfach zu doof dann, :D :D

ah ok da liegt der haken, ich meinte jetzt steif stehen ..

AlArabiata
09-01-2007, 09:37
Klar, dass es der Situation angepasst sein muss. Es geht nur um ein grundsätzliches Verständnis und grundsätzliche Einstellung dazu, die ich gerne bei mir im Kopf verankern möchte.

Cool, dass Du auch was dazu geschrieben hast, D!
Wie ist das denn bei den anderen, die diesen thread die letzten Wochen aufmerksam verfolgt haben? Habt ihr auch mal bei euch drauf geachtet?

roberto
09-01-2007, 09:53
Klar, dass es der Situation angepasst sein muss. Es geht nur um ein grundsätzliches Verständnis und grundsätzliche Einstellung dazu, die ich gerne bei mir im Kopf verankern möchte.


Wichtiger ist die Konzentration auf die Schrittarbeit. Einige Systeme neigen dazu ihr Gewicht grundsätzlich etwas mehr auf das vordere bzw. das hintere Bein zu verlegen ... weshalb auch immer?!

Dadurch ist man aber nicht im Gleichgewicht. Hält man jetzt seinen Oberkörper gerade, spielt das auch keine Rolle mehr. Das Gleichgewicht ist in irgend einer Richtung gebrochen.

Solche Gewichtsverlagerungen gibt es zum Teil, sie sollten aber bewußt, also im Wissen, dass es sich um schwache Positionen handelt, durchgeführt werden.

Man verwendet diese Konzepte um einen Gegner einzuladen bzw. in die Irre zu führen ... ABER: Das sollte die Ausnahme sein.

Wichtig ist die Frage: Befinde ich mich im Gleichgewicht? Das erreiche ich am Besten dadurch, dass ich mein Gewicht halbwegs gerecht auf beide Beine verteile. Der Oberkörper passt sich dann von selbst an. Das geht gar nicht anders!

Das Wichtigste ist Mobilität in jeglicher Richtung ... Schnelligkeit. Paraden verwendet man bei bedarf ... wichtig ist das verlasen bzw. das Einnehmen der Mensur/ Distanz durch Schrittarbeit. Und dafür muss man sich im Gleichgewicht befinden. Es sind also die Beine die alles regeln.

Auch muss man sich immer der Waffe anpassen. Hat mein Gegner ein Messer und ich selbst verfüge über keine bessere Waffe, nehme ich den Rumpf etwas aus der Schußlinie ... etwas, nicht viel.

Achtet auf das Gleichgewicht eurer Beine ud der Körper folgt. Den Körper aufzurichten aber kein Gleichgewicht in den Beinen zu haben gleicht einer Milchmädchenrechnung und geht nur dann auf, wenn der
Gegner über den gleichen Fehler verfügt.


Ciao

Roberto

wuerfel
09-01-2007, 09:59
Hallo.

Schön, daß der Thread etwas bewegt! ;)

@AlArabiata: Wenn Du Roberto gesehen hast, dann weißt Du ja, was ich meine. Roberto sieht das aus dem Gleichgewichtsaspekt. Hat aber auch schon einiges auf dem "Buckel".

Die aufrechte Haltung hat meiner Meinung nach folgende Vorteile:
1. Gute Körperspannung
2. Konstante Reichweite im Bezug zu Deiner Schrittarbeit.
3. Förderung der Bewegungsökonomie
4. Geistige Haltung folgt der körperlichen

Du kannst Dich je nach Situation in Deiner Haltung verändern. Aber das muß einen Zweck erfüllen. Und darum bin ich dafür zuerst die aufrechte Haltung zu erlernen und dann davon abzuweichen. Wenn man vom Weg abweichen will, dann muß man ihn eben erst beschritten haben.

Adios,

würfel.

wuerfel
09-01-2007, 10:04
zum Thema Gewichtverlagerung:

Das ist in meinen Augen oft falsch verstanden. Das Gewicht auf eine Seite zu verlagern bringt nur in der Dynamik etwas. Und dabei kann man eher von Druck oder Trägheit sprechen. Wenn also zum Beispiel jemand von oben nach unten schlägt, sollte im Moment des Auftreffens viel Gewicht auf dem vorderen Bein sein. Aber nur in dem Moment. Das das aber eine so wichtige Position ist, wird sie eben oft in dieser Stellung geübt, und viele neigen einfach dazu, darin zu verharren. Das ist meiner Meinung nach falsch.

Ach ja und Schrittarbeit. Roberto spricht mir aus der Seele. Nur ich denke, das gehört eben zusammen, Schrittarbeit und Haltung.

Adios,

würfel.

Eskrima-Düsseldorf
09-01-2007, 10:09
Ach ja und Schrittarbeit. Roberto spricht mir aus der Seele. Nur ich denke, das gehört eben zusammen, Schrittarbeit und Haltung.

Adios,

würfel.

Natürlich gehört das alles zusammen, Haltung, Balance, Beinarbeit, Timing etc. das sind alles Sachen die sich bedingen.

Grüße
Christian

roberto
09-01-2007, 10:19
zum Thema Gewichtverlagerung:

Wenn also zum Beispiel jemand von oben nach unten schlägt, sollte im Moment des Auftreffens viel Gewicht auf dem vorderen Bein sein. Aber nur in dem Moment.

Aus meiner Sicht bzw. aus Sicht der ital. KKs ist das komplett falsch. Das ist genau was ich eminte, falsch verstandenes Gleichgweichtsgefühl.

Dadurch verliert man Stabilität (ein kurzer Moment kann bei einem guten gegner ein sehr langer werden) und man gewinnt weder Schlagkraft noch Präzision.

Frag mal Eskrima-Düsseldorf aka Prince :) , der hat das in England schon an Schweinehälften ausprobiert.


Roberto

Tengu
09-01-2007, 10:24
Aus meiner Sicht bzw. aus Sicht der ital. KKs ist das komplett falsch. Das ist genau was ich eminte, falsch verstandenes Gleichgweichtsgefühl.

Dadurch verliert man Stabilität (ein kurzer Moment kann bei einem guten gegner ein sehr langer werden) und man gewinnt weder Schlagkraft noch Präzision.

Frag mal Eskrima-Düsseldorf aka Prince :) , der hat das in England schon an Schweinehälften ausprobiert.


Roberto

Wie??? Waren das dann nun gute Gegner oder nicht?

Gruß

Tengu

Eskrima-Düsseldorf
09-01-2007, 10:26
Frag mal Eskrima-Düsseldorf aka Prince :) , der hat das in England schon an Schweinehälften ausprobiert.


Roberto

Was ich schon mit Schweinehälften Spaß hatte :)

Gleichgewichtsprobleme hatte ich Da allerdings nicht, ich habe nur den Widerstand beim Eindringen der Klinge den mir der Fleischklumpen entgegenbringen würde komplett überschätzt und habe mir den Arm komplett überstreckt - war richtig schön für den Tennisarm. Aufgrund vernünftiger Körperhaltung ist aber nicht mehr passiert. Bei vorgebeugtem Oberkörper aber z. B. hätte ich mich voll auf die Fresse gelegt.

Grüße
Christian

Jörg B.
09-01-2007, 10:41
Hallo zusammen,

mal ein paar Tips von einem Nicht-FMA'ler.

Macht mal Stehübungen wie in den IMA. Hilft ungemein.
Üben auf Balance Boards (2 Stück kosten keine 20 Euro) ist ebenfalls sehr hilfreich.

Jemand führte schon Tanzen als gutes 'Ausgleichsprogramm' an.

Und zu guter letzt ein Gedankenbild aus dem hist. deutschen Fechten und Ringen. Hier wird immer von der 'Wag' (= Waage) gesprochen. Stellt Euch vor, ihr steht mit den Füßen auf den Schalen einer imaginären Waage, die ihr permanent (im Stand und in der Bewegung) in Balance halten müsst.

roberto
09-01-2007, 10:43
Was ich schon mit Schweinehälften Spaß hatte :)

Gleichgewichtsprobleme hatte ich Da allerdings nicht, ich habe nur den Widerstand beim Eindringen der Klinge den mir der Fleischklumpen entgegenbringen würde komplett überschätzt und habe mir den Arm komplett überstreckt - war richtig schön für den Tennisarm. Aufgrund vernünftiger Körperhaltung ist aber nicht mehr passiert. Bei vorgebeugtem Oberkörper aber z. B. hätte ich mich voll auf die Fresse gelegt.

Grüße
Christian

Natürlich hattest Du keine! Ich spreche eigentlich darauf an, dass Du mir erzählt hattest, Du habest keine Gleichgewichtsschwierigkeiten erfahren eben weil Du keine Verlagerung durchgeführt hast ... Du sagtest weiter, deine Schlagart sei ähnlich der aus dem ital. Spazierstock gewesen. Die anderen TN hatten zum Teil aber Gleichgewichtsprobleme (eine Ausnahme soll auch ein Betreiber jap. KKs gewesen sein).

Roberto

roberto
09-01-2007, 10:48
Und zu guter letzt ein Gedankenbild aus dem hist. deutschen Fechten und Ringen. Hier wird immer von der 'Wag' (= Waage) gesprochen. Stellt Euch vor, ihr steht mit den Füßen auf den Schalen einer imaginären Waage, die ihr permanent (im Stand und in der Bewegung) in Balance halten müsst.

Das ist eine sehr gute plastische Erklärung ... werde ich mir merken! Aber ihr seht, dass im Endeffekt der Gedanke genau der geleiche ist: die Füße/ Beine im Gleichgewicht zu halten.

So kann man schlagen, parieren und gehen ohne Zeit- und Energieverlust zu erleiden. Alles andere ist unökonomisch bzw. einfach nicht durchdacht.

Roberto

Eskrima-Düsseldorf
09-01-2007, 10:54
Natürlich hattest Du keine! Ich spreche eigentlich darauf an, dass Du mir erzählt hattest, Du habest keine Gleichgewichtsschwierigkeiten erfahren eben weil Du keine Verlagerung durchgeführt hast ... Du sagtest weiter, deine Schlagart sei ähnlich der aus dem ital. Spazierstock gewesen. Die anderen TN hatten zum Teil aber Gleichgewichtsprobleme (eine Ausnahme soll auch ein Betreiber jap. KKs gewesen sein).

Roberto

Ach das meinst Du, ja war schon recht erschreckend, das waren aber zum Teil Leute die zum ersten mal ein Schwert in der Hand hatten, beim zweiten Camp waren wir dann auch schon viel vorsichtiger :)

Der "Japaner" mit seinen Schnittest war wirklich sehr beeindruckend.

Grüße
Christian

Jörg B.
09-01-2007, 11:01
Hallo Roberto!


Das ist eine sehr gute plastische Erklärung ... werde ich mir merken! Aber ihr seht, dass im Endeffekt der Gedanke genau der geleiche ist: die Füße/ Beine im Gleichgewicht zu halten.


Da steckt noch mehr drin. Wichtig ist IMO, den ganzen Körper im Gleichgewicht zu bewegen, nicht nur die Beine, und alle Bewegungen -auch die Ausgleichsbewegungen des Körpers- für seine Zwecke zu nutzen.

So wird eine Bewegung dann wirklich ökonomisch. Ist schwer zu beschreiben, aber relativ leicht zu zeigen.

wuerfel
09-01-2007, 11:11
Hallo Roberto.

Aus Deiner Sicht, ganz besonders aus Deiner Sicht ist das ausgesprochen richtig. Wir verstehen uns nur nicht.

Das Problem liegt in der Änderung. Es geht eigentlich nicht um die Position des Gewichts, sondern um dessen Dynamik, also die Änderung der Position des Gesamtgewichts (Geschwindigkeit), die Änderung der Änderung der Position des Gesamtgewichts (Beschleunigung, Trägheit, Kraft). Es geht Um das Ausnutzen der Masseträgheit und um das Ausnutzen des Bodenkontakts in Verbindung mit Körperspannung und Kraft. Dadurch ergeben sich Kräfte die auf die Beine wirken, die an sich nichts mit dem Gleichgewicht zu tun haben. Ich kann rein statisch positionell eine Gewichtsverteilung von 50/50 haben, aber trotzdem drückt eine Kraft, vergleichbar mit 100% oder noch mehr meiner Gewichtskraft auf ein Bein, nur weil ich mich eigentlich in Bewegung befinde. Das kommt durch die Dynamik zustande. Und wenn man mit langsamen Training anfängt, also quasi statisch, dann kann man diese Kräfte nur spüren, wenn man auf dem jeweiligen Bein steht, also sein Gewicht dorthin verlagert, was einen natürlich aus dem Gleichgewicht bringt und schlecht ist.

Das Gleichgewicht könnte man in ein dynamisches und in ein statisches unterteilen. Das beste statische ist dann vorhanden, wenn der Schwerpunkt genau zwischen den Standpunkten ist. Das beste dynamische Gleichgewicht ist dann vorhanden wenn die Beschleuning meines Gewichts in alle Richtungen zu gleichen Teilen erfolgen kann.

In jedem Fall ist die kritische Stelle die Hüfte, welche die Standbeine mit dem Torso verbindet. Und es ist einfach viel schwerer das dynamische Gleichgewicht zu halten, wenn der Körper nicht aufrecht ist. Mal ganz abgesehen von irgendwelchen Trägheitsmomenten, die entstehen, wenn sich Teile des Körpers unterschiedlich schnell bewegen.


So long,

würfel.




Aus meiner Sicht bzw. aus Sicht der ital. KKs ist das komplett falsch. Das ist genau was ich eminte, falsch verstandenes Gleichgweichtsgefühl.

Dadurch verliert man Stabilität (ein kurzer Moment kann bei einem guten gegner ein sehr langer werden) und man gewinnt weder Schlagkraft noch Präzision.

Frag mal Eskrima-Düsseldorf aka Prince :) , der hat das in England schon an Schweinehälften ausprobiert.


Roberto

roberto
09-01-2007, 11:48
@Wuerfel

Das Problem ist, dass es kein system gibt, dass relativ lange Zeit statisch trainiert und sich später durch gute Beinarbeit auszeichnet. Wer lernen will sich im Gleichgewicht zu bewegen, muss sich bewegen. Schrittarbeit ist vom ersten Tag an fundamental.

Diese Erklärungsmodelle erinnern etwas an gewissen bodenlose Theorien einer sehr bekannten chinesischen KKs.

Ein Mann der über eine sehr gute Schrittarbeit verfügt, gepaart mit geschultem Auge für Mensur, bedarf je nach Gegner nicht mal einer Parade/ Block.

Am Anfang stehen Grundeigenschaften und dazu gehört nunmal die Schrittarbeit. Statisches Training - und dann noch über relativ lange zeiträume - halte ich für gefährlich und kontraproduktiv.

Beim Stockkampf müssen die bewegungen im Gleichgewicht sein ... ob stehend oder dynamisch, und sie müssen weit sein:

"Die Effektivität des la Canne (deut. des Stockfechtens) kann nur aus einer langen und weiten Bewegung resultieren, die ihn <<den Stock>> energisch schleudert. Den mulinello (deut. Wirbelschlag) eng auszuführen würde den Stock seiner Substanz entrauben."

Bernard Plasait


Die Problematik ist, dass die europ. Fechtschule bzw. die italo-französische Stockfechtschule ganz andere Ansatzpunkte hat als die philippinische. Sie ist europäisch-fechterischer Natur und unteriegt dadurch Prinzipien, die sich über mehrere Jahrhunderte in Duellen und Schlachten erfolgreich (wohl erfolgreicher als jede andere Fechtschule) durchgesetzt haben.

Deshalb tue ich mich mit solch Diskussionen oft schwer. Das ist kein Respektmangel, vielmehr Missverständnis soviel ungeprüfter Theorie, soviel halötloser Behauptungen.

Ach ja, man sollte aber nicht über angebliche Duelle vergangener Zeiten sprechen ohne diese auch belegen zu können. Deshalb dies: ;)


http://www.imgu.de/thumb_2665_lbl.gif (http://www.imgu.de/img_2665_lbl)


http://www.imgu.de/thumb_2666_ksw.gif (http://www.imgu.de/img_2666_ksw)


Man sieht, dass keine Schutzausrüstung getragen wird. Sekundanten und Zuschauer sind erkennbar und auch die Namen der Duellanten stehen am unteren Bildrand. Auf den ersten Bild ist ebenfalls ein schöner Treffer zu erkennen.

An dieser Stelle mein Dank an der Urheber Savate Australia.com!


Ciao

Roberto

wuerfel
09-01-2007, 12:27
@Roberto

Danke für die Belege. Gefallen mir. Aber was belegen die?

Auf dem ersten Bil kann man sehr gut sehen, was ich meine. Schau Dir mal den Menschen an, der gerade den Treffer landet. Sein vorderes Bein ist fest auf dem Boden, sein hinteres nicht. Wie kann der 50/50 Gewichtverteilung haben? Er hat sie nicht. In diesem Moment wirkt eine Kraft nur auf sein vorders Bein.

Was ich nicht verstehe ist, was an meinen Behauptungen haltlos ist. Ich hatte versucht zu erklären, woher das kommt, daß Leute vieler Stile ihr Gewicht so bestimmt auf ein Bein verlagern. Meiner Ansicht nach liegt das eben daran, das man versucht den Moment der Technikwirkung nachzubauen, um die Bewegung in Teilen erlernbar zu machen. Und viele vergessen einfach den Sinn der Übungen, oder vergessen einfach nur, DASS es eine Übung ist.

Nichts weiter.

Das gleiche Problem tritt übrigens beim Üben der Schrittarbeit auf. Man kann so üben:
1. Schritt A
Pause (wenn auch nur sehr kurz)
2. Schritt B
Pause (wenn auch nur sehr kurz)
3. Schritt X
Pause (wenn auch nur sehr kurz)
4. usw.

Diese Pause macht das ganze statisch.

Man kann aber auch "tanzen". Die Schritte flüssig verbinden. Allerdings ist es UNBEDINGT NOTWENDIG, zuerst die Grundschritte zu lernen.

Ein guter Fechter/Eskrimador/Kämpfer kann diese Dinge eben dynamisch beherrschen, in dem er die statischen Positionen schnell einehmen kann, so schnell, daß es keine mehr gibt. Aber man muß eben erst Stehen lernen. Dann kann man Laufen üben. Da führt kein Weg dran vorbei.

Da ist nichts haltlos dran, da ist vielleicht meine Ausdrucksweise schlecht.

Adios,

würfel.

wuerfel
09-01-2007, 12:33
Noch eine Ergänzung, Roberto.

Um zum Thema zurück zu kommen: Man muß sich Bewegen, Schrittarbeit ist wichtig, da sind wir uns einig. Aber wenn man von Anfang an schief steht und das auch so beibehält, dann nutzt das alles nix. Mir fällt dies besonders auf, weil ich sehr an meiner Haltung zu kämpfen hatte und immernoch habe. Dir fällt das nicht auf, weil Du das schon lange richtig machst und es für die selbstverständlichste Sache der Welt hälst. Aber das ist einfach nicht so.

Adios,

Stjepan.

D-Nice
09-01-2007, 12:35
kleiner_einwurf_modus_an:
verdammt a propos tanzen:ups: , dann sollt ich mir das hier ja vielleicht doch mal anschauen, :D bitte gut zu hören, was der sportsfreund erzählt...endlich kann man dort auch wieder partnerübungen machen :p

http://www.escribic.de/escribic-video.htm

kleiner_einwurf_modus_aus:

wuerfel
09-01-2007, 12:42
Hallo D-Nice.

Das ist grausam. Viele männliche KKler habe vom Tanzen eine schlechte Meinung. Aber das Tanzen eröffnet einem interessante Einblicke in die Dynamik des eigenen Körpers, und je nach Tanz auch in die Dynamik der Partnerkörpers. Man kann viel lernen und viel Spaß haben. Aber, das was die da machen macht keinen Spaß.

Adios,

Stjepan.

D-Nice
09-01-2007, 12:49
Hallo D-Nice.

Das ist grausam. Viele männliche KKler habe vom Tanzen eine schlechte Meinung. Aber das Tanzen eröffnet einem interessante Einblicke in die Dynamik des eigenen Körpers, und je nach Tanz auch in die Dynamik der Partnerkörpers. Man kann viel lernen und viel Spaß haben. Aber, das was die da machen macht keinen Spaß.

Adios,

Stjepan.

ich hab sogar 2 tanzkurse besucht, hat echt spass gemacht, obwohl ich das seinerzeit einfach nicht auf die reihe bekommen hab, vor allem foxtrott und tango fand ich ganz schön heftig, mir fällt das mit dem aufrecht stehen auch deshalb nicht ganz so einfach, weil wir auch sehr viel boxsparring machen, und da steht man ja bekanntlicherweise n bissl nach vorn gebeugt, aber zum glück hat man ja beim stocksparring nen helm auf, da fällt das dann nicht so arg ins gewicht ;)
grundsätzlich bin ich auch noch der meinung dass das Erreichen des standes wie es jörg so schön beschrieben hat, wirklich langer übungszeit bedarf, stöckchenschwingen ist nicht sehr schwer find ich zumindest, aber balance schrittarbeite und vor allem entwicklung des distanzgefühls, da bedarf es schon einiges an zeit und übung und auch eines guten trainers, der einen immer wieder auf diese fehler hinweist
gruss.
Nice

p.s jo das seh ich genauso...das sieht überhaupt nicht nach spass aus auf dem video :-)

roberto
09-01-2007, 15:36
@Wuerfel


:) Der Herr auf Bild 1 ist absolut im Glweichgewicht. Er macht einen Ausfall bzw. landet auf dem vorderen Fuß nach eine vorausgegangen Sprung (?) und macht dieses im Gleichgewicht. Seine Position ist symetrisch ...

das ist zudem kein Trainingsbild, vielmehr die Momentaufnahme eines echten Duells. Da wäre ich gerne so im Gleichgewicht wie der Herr.

Selbst bei einem langen Ausfall befinde ich mich im Gleichgewicht ... man muss nur wissen wie.

Die Theorie eine Positon beabsichtigt im schlechtesten Moment der Bewegung einzufrieren um somit zu lernen aus diesen Moment heraus zu agieren ist höchst unlogisch. Das wäre so, als wenn Boxer absichtlich außer balance und mit hängender Deckung trainieren, um zu lernen da wieder rauszukommen.

Zuerst MÜSSEN die schlechten Angewohnheiten ausradiert werden und gute antrainiert.

Aber egal. Dass ist, als wenn ich hier bei mir im Wald von Obereiseheim: "... Position, Gleichgewicht, Schrittarbeit, Taktik etc." in den Wald rufe. :) Das ist verschwendete Mühe. Bin raus ...

Ciao

Roberto

wuerfel
09-01-2007, 17:52
...
das ist zudem kein Trainingsbild, vielmehr die Momentaufnahme eines echten Duells. Da wäre ich gerne so im Gleichgewicht wie der Herr.
...
Jawoll. Eine Momentaufnahme. Und so wie der da den Treffer landet, hat er es nie geübt.


...
Selbst bei einem langen Ausfall befinde ich mich im Gleichgewicht ... man muss nur wissen wie.
...
Genau. Und dazu MUSS man den Oberkörper irgendwie sinnvoll an der Hüfte/Beine-Kombination montieren. Und das kapieren irgendwie soviele nicht. Mir fehlt die Erfahrung, um zu sagen: "Du mußt nur lange und intensiv genug Schrittarbeit üben, dann wird das schon." So lange unterrichte ich noch nicht. Da gibt es Leute, die haben einfach keine Verbindung zwischen Beinen und Torso. Das glaubt man nicht. Ich habe Leute jahrelang hart Taekwondo trainieren sehen, da ist SEHR VIEL Hüftarbeit und Schrittarbeit drin, aber es half einfach nix. Ich will wissen, was ich mit solchen Leuten machen soll. Einfach sagen: Pech gehabt. Oder was?


...
Die Theorie eine Positon beabsichtigt im schlechtesten Moment der Bewegung einzufrieren um somit zu lernen aus diesen Moment heraus zu agieren ist höchst unlogisch. Das wäre so, als wenn Boxer absichtlich außer balance und mit hängender Deckung trainieren, um zu lernen da wieder rauszukommen.
...
Das habe ich nie gesagt. Ich sagte, es wäre ein Versuch die Bewegung in Teile zu zerlegen, die Einzelteile zu üben und dann später zu verbinden. Oft wird aus diesem Moment eben der schlechteste, weil der Schritt von statisch zu dynamisch nicht oder falsch gemacht wird.


...
Zuerst MÜSSEN die schlechten Angewohnheiten ausradiert werden und gute antrainiert.
...
Schlechte Angewohnheiten kann man nicht ausradieren, nur durch andere ersetzen, aber das ist Haarespalterei.


...
Aber egal. Dass ist, als wenn ich hier bei mir im Wald von Obereiseheim: "... Position, Gleichgewicht, Schrittarbeit, Taktik etc." in den Wald rufe. :) Das ist verschwendete Mühe. Bin raus ...
...
Das ist das Problem eines Forums. Kennen wir ja alle.

Adios,

würfel