Killerinstinkt [Archiv] - Kampfkunst-Board

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ATAK
01-12-2002, 08:23
Hallo erstmal,
also wie trainiert ihr den Killerinstinkt ???
Welche Techniken und Methoden verwendet Ihr ???
Habe versucht Vunak`s KI zu bekommen gibt es nicht mehr:(
Wäre für enste Tipps echt dankbar.

Selam

MMunsei
01-12-2002, 09:51
Hey,

frage:

Wenn Dir ein Apfel runterfällt greifs Du danach?

Wenn Du fällst, rollst Du?

Wenn Du schläfst entspannst Du?

Für was in aller welt willst Du eine Killerinstikt trainieren?

Damit Du sofort zuschlägts wenn jemand Dich nach der Uhrzeit
fragt?

Echt, vielleicht solltest Du die Frage umformulieren damit man weiß was Du willst!

MMunsei

Munoshut
01-12-2002, 12:45
Die Frage ist schon ein wenig seltsam gestellt? Ich frag mich auch wofür du den Killerinstinkt brauchst bzw was du damit meinst.
Wenn du deine Gewaltbereitschaft während eines Kampfes meinst,das kann man nach meiner Auffassung nicht trainieren. Ich würd sagen in nem Kampf wo dein Leben bedroht ist, nimmst du alles was du kriegen kannst um es zu verteidigen, und jede noch so schmutzige Taktik :D

ATAK
01-12-2002, 19:14
Danke für eure Antwort,Ok versuche ich es nocheinmal.
Ich habe noch nie den Killerinstinkt trainiert habe nur davon gehört.Paul Vunak hat ein Programm rausgebracht Buch-Kassette ect. war aber leider ausverkauft.

@MMunsei
Ich möchte bestimmt nicht jemanden Schlagen der sich nach der Uhrzeit erkundigt.Es liegt mir auch fern Adrenalinmonster zu züchten die dank KILLERINSTINKT jeden und alles umnieten.

Killerinstinkt ist auch ein sehr reißerisches Wort,ich meinte lediglich die Tatsache seine Hemmungen abzubauen um auch zuzuschlagen wenn es notwendig ist.Das ist gar nicht so leicht wie es sich anhört.

@Munoshut
Ich hatte schon öfter das Vergnügen das meine Gesundheit durch einen Angreifer (auch bewaffnet) gefährdet wurde (berufsbedingt) auch Gab es schon zweimal den Fall das mir das Lebenslicht ausgeblasen werden sollte (Festnahme eines per Haftbefehl gesuchten Bösen Buben und einer der ausgewiesen werden sollte) glaub mir in beiden Fällen ging mir tierisch der Ar... !!! Aber obwohl ich meinen Teleskop Stick dabei hatte habe ich nur den Waffenarm angegriffen und nicht den Mann selbst.(In beiden Fällen kamen dann die Kollegen und wir klärten die Sache dann).

Nicht immer reicht eine gefährliche Situation um das Tier in dir zu wecken.

Bis denn :D

Andreas Weitzel
01-12-2002, 19:59
Hallo, ATAK,

wie wäre es damit, daß Du die Stabilität Deiner Psyche und die Anpassungsfähigkeit Deines Körpers trainierst, anstatt nach irgendwelchen Instinkten zu suchen, die Dir möglicherweise gar nicht gegeben wurden und gar nicht gegeben werden sollten, damit Du nichts schlimmeres anrichtest?

Die Kontrolle ist wichtig. Sie erlangst man durch die Sicherheit und Vertrauen. Dafür braucht man Wissen. Das ist der Weg, der Dich viel weiter bringt.

Gruß
Andreas

Pantha
01-12-2002, 21:08
Hallo ATAK,

ich glaube zu wissen was Du meinst muss aber Andreas zustimmen.

Viele Grüße

Panther

R.E.
01-12-2002, 22:28
Also ich habe da als PFS-Ausbilder eine andere Meinung wie Andreas (den ich aber sonst sehr schätze).

Killer-Instinct ist eine Eigenschaft, die jeder Mensch besitzt: ein Mann, eine Frau und auch ein Kind.

Die Frage ist nach Auslösbarkeit dieses Gefühls. Es kommt bei den einem früher bei dem anderen Später.

Wenn Du anfängst die Eigenschaft Killer-Instinct zu trainieren ist es wie ein Lichtschalter. Du solltes lernen Ihn ein und auszuschalten. Die Frage ist wie schnell kannst Du dich hoch-und runter fahren.

Erfahrung und Wissen und Vertrauen ist auch alles wichtig, hat aber nix mit dem Killer-Instinct zu tun.

Killer-Instinct ist eine Eigenschaft und jede Eigenschaft kann trainiert werden. Bsp. Gerne : Frau will Knackpo! Geht Sie regelmäßig konsequent in ein Studio und trainert diesen...kriegt Sie Ihren Knackpo.

Die eine früher die andere später. Oder zwei Hunde: der eine ist mehr aggressiv der andere weniger...was kann ich bei beiden Steigern, wenn ich möchte...die Aggressivität.

Natürlich ist der mit dem prinzipiell größeren Killer-Instinct im Vorteil. Steigern kann ich es bei jedem Menschen.

Die Frage ist nach Auslösbarkeit und Kontrollierbarkeit.

Trainieren tut man den Killer-Instinct hauptsächlich in Trapping Range.

Wenn Du möchtest kannst Du Dich über das Killer-Instinct und die anderen Programme von Paul auf meiner HP informieren.

Killer-Instinct sollte aber nur im wirklichen verteidigungsfall akitviert werden...wir verstehen uns???!!

Bei weiteren Fragen rühr Dich!

Beste Grüße
Ralf

Andreas Weitzel
01-12-2002, 23:06
Hallo,

ich würde das so beschreiben (ohne Ralf in irgendeiner Weise beleidigen zu wollen): Ich bin grundsätzlich gegen jede Art der Aggression und halte überhaupt nichts von der Methode, bei der Gefühle, wie Haß, Zorn oder ähnliche, ins Spiel gebracht werden. Ich bin und bleibe ein Anhänger der Ruhe, Kontrolle, Sicherheit und des Vertrauens.

Gruß
Andreas

ATAK
02-12-2002, 07:58
Hallo zusammen,vielen Dank für eure kompetenten Antworten.

@Andreas
Ich vertrete ja die gleiche Meinung wie du,auch ich bin für einen Ausgeglichenen Geist der mit Ruhe und Mushin an die Situation rangeht.
Meine Frage ging auch nicht in die Richtung wie ich einer Situation begegne sondern wollte generell etwas über die Trainingsmöglichkeiten des KI erfahren.Ich habe trotz meiner Erfahrung immernoch Angst zuzulangen (nicht weitersagen),so oft wurde ich von Straftätern massiv attackiert jedoch war meine reaktion passiv in der wirkungsweise jedoch aktiv von der Bewegung her (geschütztes reingehen,fixieren).

@Ralf
Danke für den Tipp deine Page schaue ich mir gleich an.

Andreas Weitzel
02-12-2002, 08:53
Hallo, ATAK,

um sich von der Angst vor dem härteren Zulangen zu befreien, muß man nicht gleicht einen Killer-Instinkt (tut mir leid, Leute, aber allein der Name widert mich an) in sich wecken. Aber schließlich mußt Du Dich entscheiden. An Deiner Stelle würde ich mich wenigstens nach Alternativen umschauen, bevor ich doch mit dem Erlernen des Killer-Instinkts anfange.

Gruß
Andreas

Michael Kann
02-12-2002, 09:47
Gerne wird heute in den KK mit Begriffen haussiert wie z.B. Killerinstinkt ... dabei sollten wir schon mal nicht vergessen, dass Killer für bezahlter Mörder steht (< 20. Jh.) ... Killer ist der alt engl. Ausdruck für gedungener Mörder ...

Instinkt (< 18. Jh.) entwickelt aus Instinctus Naturae "Naturtrieb" ...

Ob diese beiden Begriffe, sprich "Killer" und "Instinkt" überhaupt zueinander passen, wage ich zu bezweifeln ... ob dem Menschen der Naturtrieb das Töten auf Verlangen gegen Geld gegeben ist, wage ich ebenfalls zu bezweifeln.

Ich glaube, dass hier die falschen Begriffe verwendet werden!

Habe bereits in anderen Threads darauf verwiesen, dass zu diesem Thema gute Bücher geschrieben wurden. U.a. aus dem Bereich des Kosmonauten- und Astronautentrainings. Die Erkenntnisse die die moderne Wissenschaft im Bezug auf Unterbewußtes Handeln, auf abrufbare Arbeitsweisen/Vorgänge/Abwehr- und/oder Angriffsverhalten, mental Training usw. erarbeitet hat, finden heute in der modernen Ausbildung u.a. bei Spezialeinheiten, Sonderkommandos und natürlich auch in den Astronauten/Kosmonautentrainings, Pilotentrainings usw. ihren niederschlag.

Gruß
Mike

Goshinsatori
02-12-2002, 09:53
Hi,

also KillerInstinct ist irgenwie ein blödes Wort dafür.
Hier ist doch der Kampfgeist gemeint. Das Bewustsein über
einen Kampf und das Bewustsein über Tod, der aus einem Konflikt resultieren kann.
Das kann man nicht abschalten oder anschalten, sondern sich antrainieren. Das liegt viel am Trainer.
Die Entwicklung des Kampfgeistes kann man z.B. mit dem Katana üben. Immer in dem Bewusstsein, der andere hat eine Waffe, die TÖTET. Der Partner spielt nicht, sondern hat die MÖglichkeit durch seine Waffe zu töten.
Auch durch körperlich sehr anstrengende Übungen kann man das trainieren, indem man sich selbst besiegt und immer weiter macht.

Tengu
02-12-2002, 09:58
Hi an alle Beteiligten,

ich denke mit der Phrase "Killerinstinkt" haben die Missverständnisse angefangen! Man sollte sich hier nicht durch das "Killer-" verwirren lassen. Wenn man es mit z.B.: "Energischem, aktivem Rangehen" übersetzt, klinkt es a) Freundlicher und b) verbindet man es nicht gleich mit umbringen.

Auch ich bin kein Freund davon, dem Kontrolleur, der mich im Buss anspricht, gleich den Kehlkopf einzuschlagen. Aber in das situationsbewusste Handeln fällt manchmal auch der Angriff. Damit setzte ich aber Angriff als eine Form der Verteidigung. Wenn eine ndirekte Aktion seitens des "Gegners" unmittelbar vorher zusehen ist, kann man, wenn man weiss, das in diesem Fall eine Deeskalation nicht möglich ist, durchaus mal zur Tat schreiten. Wenn ich einen "Gegner" zu einer Aktion verlocke, um mich anschließend zu "Wehren", ist das doch auch eine Art Angriff.

Deswegen bin auch ich der Meinung man sollte soetwas üben. Ich würde es, wie gesagt ,aber nicht Killerinstinkt nennen sondern (hihi, in Neudeutsch) Progressive Situationsanalyse und folgerichtiges Handeln (He, habe ich da gerade den KK-Stil "PSUFH" erfunden). Und ich würde es durch ein kombiniertes Ausdauer- und Sparringstraining üben. (Ähnlich der militärischen Variante, durch Ausdauertraining wird die der Weg zu unbewusten Handlung überbrückt, der anschließende Kampfteil , vor allem, wenn man nach Luft schnappt, konzentriert sich auf Wesentliches. Wenn man diese Art Hindernisbahn oft genug durchläuft, muß man eigentlich nur noch die kritischen Situationen erkennen. Wie man dieses aber außerhalb der Praxis tun soll, keine Ahnung...

Gruß

Tengu

R.E.
02-12-2002, 10:20
Also gut, laßt uns nicht diskutieren wie das Kind heißt.

Da habt ihr ethisch natürlich nicht unrecht!:klatsch:

Bsp.: Boxen!

Ich kenn das noch sehr gut aus meiner Zeit als ich boxte.

Es gibt Kämpfer die sind wirklich gut, technisch brilliant, hart und haben Kondition.

Aber die erste, teilweise die zweite Runde boxen sie wie im Dämmerschlaf.

Und das ist auf der Straße tödlich. Da kommt der Unterschied, ich muß sofort voll da sein. Da kann ich (ohne Handschuhe) nicht irgendwelche Schläge nehmen.

Ist auch psychologisch...Streetfighting! Ich muß den anderen erwischen, bevor er hochgefahren ist (mein Boxbeispiel).

Realität: Wann werden wir angemacht?

Wenn der andere sich stärker fühlt! Sprich er ist entweder dementsprechend größer, seine Psyche ist "scheinbar" stärker, er hat eine Waffe dabei oder seine ganzen Kumpels die als Equalizer noch dabei sind.

Schläger sind keine Sportler, die wollen keine fairen Kräftevergleich!

Habe vielen Schläger beim Boxen gesehen (keine Boxer), die haben sich eine Probetraining rein gezogen und wollten auch gleich Sparren.:D :D :D

Da haben die meisten ganz schön eins auf die Lippe bekommen!

Hey der schlägt ja back, ich (!!!) will doch prügeln!

Drum weggehen oder abkochen, bevor hochgefahren.

Egal, wie Ihr das Kind nennt!

Nette Grüße

Ralf

Karo
02-12-2002, 10:35
das thema war woanders schon, da ging´s um aggressivität.

in einer selbstverteidigungs-situation - also wenn ein kampf unvermeidlich geworden ist! - halte ich es für (überlebens)notwendig, eine gewisse aggression aufzubauen. den coolen und emotionslosen kung fu meister aus zahlreichen filmen halte ich für´n märchen bzw. nicht sehr realtätsnah.

man muss von einem adrenalin-monster ausgehen, was - zumeist noch alkoholisiert und enthemmt - auf einen losgeht. ohne eigene aggressivität (die einem helfen soll, die sinne zu schärfen, schnell und konsequent zu reagieren) kann man leicht überollt werden.

die agrressivität kann auch helfen, eigene hemmungen abzubauen und den richtigen moment zum zuschlagen nicht zu verpassen. zudem werden kraftreserven mobilisiert, die einem sonst nicht zur verfügung stehen.

Luggage
02-12-2002, 11:00
@Mike:

Komm schon, das ist doch Haarspalterei! Vunak hat hier im Grunde einen Begriff definiert, daher ist die Ursprüngliche Bedeutung im Grunde völlig irrelevant, es könnte auch Käsefondue heißen und wäre nicht weniger richtig! Außerdem wimmelt jede Sprache vor solcherlei Bedeutungswandel, nimm zum Beispiel das Schimpfwort Luder, welches heute mit sicherheit nicht mehr das selbe meint wie einst, nämlich Tierkadaver! Daran hängst du dich ja auch nicht auf. Außerdem warst du es doch, der Knüttels Datutitel aufs schärfste verteidigtest, mit der Begründung, es sei doch egal wie er sich innerhalb seines eigenen Systemes nenne, hauptsache der Inhalt stimme...

@Topic:
Man muss sich hierzu folgendes überlegen: Gibt es unbesiegbar machende Techniken, die man nur ausreichend trainieren muss, oder nicht?
Gilt ersteres, dann ist absolute Abgeklärtheit anzustreben und Killerinstinkt wäre bestenfalls hinderlich. Gilt aber letzteres, dann wäre es ein großer Fehler auf zusaätzliche Power aus emotionalen Ressourcen zu verzichten, die der Böse Straßenschläger zu 100% ausschöpft, denn dadurch lässt man einen evtl. kampfentscheidenden Faktor ungenutzt.

Was zutrifft kann sich jeder selbst überlegen ;)

mfg,
Luggage

Michael Kann
02-12-2002, 11:29
@ Luggage
@Mike: Komm schon, das ist doch Haarspalterei! Vunak hat hier im Grunde einen Begriff definiert, daher ist die Ursprüngliche Bedeutung im Grunde völlig irrelevant, es könnte auch Käsefondue heißen und wäre nicht weniger richtig! Außerdem wimmelt jede Sprache vor solcherlei Bedeutungswandel, nimm zum Beispiel das Schimpfwort Luder, welches heute mit sicherheit nicht mehr das selbe meint wie einst, nämlich Tierkadaver! Daran hängst du dich ja auch nicht auf. Außerdem warst du es doch, der Knüttels Datutitel aufs schärfste verteidigtest, mit der Begründung, es sei doch egal wie er sich innerhalb seines eigenen Systemes nenne, hauptsache der Inhalt stimme...

Sehe ich schon gewaltige Unterschiede zwischen Datu, Luder oder Killer und Instinkt ...

Die Begrifflichkeit im Bereich Killer und Instinkt hat sich, im groben Unterschied zu Datu und/oder Luder nicht gewandelt ...

Als Killer wird heute noch nach wie vor ein bezahlter Mörder bezeichnet ...

Ein Luder war bisher nicht Gegenstand der Debatte und auch hier kann ich Dir widersprechen (hast Du etwas anderes erwartet Luggage?) ... Luder (< 13. Jh.) Mhd. luoder, mndd. loder ... also Lockspeise oder verlockende Speise ;) im Bezug auf das weibliche Geschlecht ... ein ehem. Mannsräuber! Die bis zu diesem Zeitpunkt geläufige Bedeutung als Kadaver, und zwar Tierkadaver wurde dadurch abgelöst ... schon ein riesen Unterschied ... im übrigen ist es nicht bekannt, wann genau der Begriff Luder als Schimpfwort herhalten durfte!

Zum Titel Datu ... der philippinische Begriff Datu (Häuptling oder Oberhaupt) trifft doch immer noch zu, daher verstehe ich Deine Argumentation nicht ... wenn Dieter sich als Oberhaupt oder Häuptling des DAV bezeichnet oder dazu ernannt wurde, dann ist das doch seine Sache ... ich verstehe den Aufstand nicht, weil der Begriff doch zutreffend ist! Das ist die zentrale Aussage meines Postings in diesem Bezug gewesen.

Zu Programmnamen wie "Killerinstinkt" (deut.) kann ich mich nur wiederholen ... sie sind unangemessen und reisserrisch ... mehr nicht! Ehrlich ... Käsefondue hätte mir dann doch besser gefallen :D

Fakt ist, das dass Killen (morden gegen Geld oder andere Leistung) nicht mit dem Begriff Naturtrieb (Instinkt) unter eine Haube paßt ... manchmal könnte einem da zwar andere Gedanken dazu kommen, doch lt. Wissenschaft gehört das "morden gegen Leistung" nicht zu den natürlichen Trieben des Menschen!

Kurz ... (das ist meine Meinung), es is ne scheiß Wortwahl und umschreibt eben nicht einmal ansatzweise was damit gemeint ist ... Empfehlung bzgl. Ein- Ausschalter ... lesen u.a. des Buches Supertraining!

Gruß
Mike

Tengu
02-12-2002, 11:31
@Luggage

Im übrigen kommt Luder nicht von Tierkadaver sondern von Aas (d.h. es muß nicht vom Tier sein)
s.a. Wort:
Luder
Beschreibung: weidmännisch für Aas
weidmännisch für Köder
Morphologie: lud|er
Grammatikangaben: Wortart: Substantiv
Geschlecht: sächlich
Flexion: das Luder, des Luders, dem Luder, das Luder
die Luder, der Luder, den Ludern, die Luder

Relationen zu anderen Wörtern:

Synonyme: Aas, Bengel, Flegel, Frechdachs, Frechling, Lausebengel, Lausejunge, Lausekerl, Lockmittel, Range, Schelm, Schlauberger, Schlaukopf, Schlaumeier, Schlingel
ist Synonym von: Aas, Biest, Frechdachs, Kanaille, Köder, Lausbub, Lockmittel, Rotzjunge, Schelm, Schlauberger, Schlawiner, Schlingel, Weibsstück
wird referenziert von: Aas, Liederjahn
Links zu anderen Wörtern:
Grundform: Luder
Form(en): Luder, Luders, Ludern
Untereinträge: Luder (Gauner), Luder (Kadaver)
Beispiel(e):
Schmuddlige Apartments, Loser und Luder, Sex auf Aborten, Drogen aller Couleur, Musik, die gut ist, weil sie schlecht klingt -- und stets sind alle "unterwegs". (Quelle: Welt 1999)
Die Sendungen mit Themen wie "Du bist ein falsches Luder!" (Quelle: Welt 1999)
Doch als wippende und tanzende Indianerin Zima entwickelt sie sich zum stimmlich sprühenden und darstellerisch ausgekochten Luder. (Quelle: Welt 1999))

Ich habe mir gerade den Boxentierkadaver vorgestellt :biglaugh:

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Wenn Ihr jedoch nach "Adrenalinboostern" für den Kampf sucht, Angst ist, meiner Meinung nach, auch ein guter ! Und dies braucht man im allgemeinen nicht üben!

Gruß

Tengu

Luggage
02-12-2002, 11:47
@Tengu:
Öhm... ja... genau ;)

Was die Angst betrifft: Die führt bei mir nur zu weichen Knien und unentschlossenheit, in meinen Augen ist sie definitiv ein Hemmnis im Kampfe...

@Mike:
Puh, hätte mir ja denken koennen, dass das noch schwierig wird ;)


Sehe ich schon gewaltige Unterschiede zwischen Datu, Luder oder Killer und Instinkt
Nö, ich nicht wirklich, es geht im Grunde um Veränderung von Bedeutung im Volksmunde und Definitionen.

Die Begrifflichkeit im Bereich Killer und Instinkt hat sich, im groben Unterschied zu Datu und/oder Luder nicht gewandelt [...] Die bis zu diesem Zeitpunkt geläufige Bedeutung als Kadaver, und zwar Tierkadaver wurde dadurch abgelöst ... schon ein riesen Unterschied ... im übrigen ist es nicht bekannt, wann genau der Begriff Luder als Schimpfwort herhalten durfte!
Verstehe ich nicht ganz: Wieso widersprichst du mir, indem du mir recht gibst? Egal wie lange es her ist, es gab einen Wandel in der Begrifflichkeit. Ich denke, jeder versteht, was mit Killerinstinkt gemeint ist, niemand (außer dir und einigen gelehrten vielleicht) denkt dabei an einen gedungenen Mörder, und das ist doch sinn von Sprache - effektive Kommunikation, warum also verintellektualisieren was funtkioniert? Dass es ein zu reißerischer Begriff ist, finde ich auch, aber ihn so zu zerflücken halte ich für falsch und übertrieben.

Was den Datu anbelangt: Ich habe die Diskussion so verstanden, dass einige der Teilnehmer behaupteten zu wissen, dass "Datu" in diesem Kontext falsch bis verunglimpfend ist, worauf du antwortetest, es sei doch wurscht, es sei schließlich seine Creation innerhalb seines Systems... Im Prinzip seine Defintion des Begriffs. Möglich dass ich das ganze falsch verstanden habe, fundiertes Wissen zu dem Begriff "Datu" habe ich nicht zu bieten.

Hinzu kommt noch, dass vielleicht im Duden steht (keine Ahnung, habe es nicht nachgeschlagen), dass Killer einen Mörder gegen Bezahlung beschreibt, im Volksmunde versteht man es doch durchaus einfach nur als Mörder, als rücksichtslosen, dabei absolut erfolgreichen Mörder, die kommerzielle Komponente ist dabei nicht präsent.

mfg,
Luggage

Michael Kann
02-12-2002, 13:21
@ Luggage
Was die Angst betrifft: Die führt bei mir nur zu weichen Knien und unentschlossenheit, in meinen Augen ist sie definitiv ein Hemmnis im Kampfe...

Angst = EIN LEBENSNOTWENDIGER VORGANG
Das weiß unser Körper am allerbesten. In Gefahrenzuständen, die ihm durch eine Angst signalisiert werden, sorgt er blitzartig durch eine erhöhte Adrenalin-Ausschüttung dafür, dass wir im Nu Kampf- und Entscheidungsbereit sind.

Nicht nur unsere Muskeln spannen sich an und unser Blutdruck steigt. Auch unser Gehirn tritt blitzschnell in Tätigkeit und sucht eine Lösung, ob wir mit der uns gegenüberstehenden Gefahr den Kampf aufnehmen - weil wir uns ihr gewachsen fühlen (Unsicherheit? Siehe Deine Beschreibung) - oder ob wir die Flucht ergreifen sollen, weil wir dieser Bedrohung unseres Lebens nicht standhalten können.

Zwei einfache Beispiele hierfür: Bei einem kleinen Zimmerbrand können wir in Sekundenschnelle - durch die Angst vorgewarnt - mit einem Feuerlöscher den Kampf gegen das Feuer aufnehmen. Wenn dagegen ein Tankwagen in unserer Nähe explodiert, signalisiert uns die gleiche körperliche Angst, dass wir vor dieser Feuerwand als Einzelmenschen nur noch blitzschnell in Deckung gehen können oder schnell davonlaufen müssen.

Angst ist als positive Reaktion des Menschen zu werten!

Deine Beschreibung kann ich nachvollziehen ... hat vermutlich jeder schon mal erlebt ... doch auch hier kann nur Training und zwar nah an der Realität helfen! Simulationstrainings werden im übrigen, habe ich an anderer Stelle bereits angesprochen, immer häufiger gemacht. Begleitet durch s.g. Super- oder Mentaltrainigs! Es werden also Situationen trainiert und dann so oft als möglich im Geiste durchgegangen und somit gefestigt. Natürlich auch körperlich wiederholt .. hierzu sei auf die verschiedenen Training z.B. der Berufsfeuerwehren verwiesen, u.a. in brennenden Objekten (gibt nach meinen Infos derzeit nur ein Trainingscenter in Europa) oder der Militärhubschrauberpiloten die u.a. den Absturz eines Hubschraubers im Meer simulieren usw. usf.

@Mike: Puh, hätte mir ja denken koennen, dass das noch schwierig wird ;)

Danke für das Lob!

Nö, ich nicht wirklich, es geht im Grunde um Veränderung von Bedeutung im Volksmunde und Definitionen.

Also, dass verstehe wer will ... ein Killer ist und war ein bezahlter Mörder! Das hat mit einer Verinterllektualiesierung (keine Ahnung obs den Begriff überhaupt gibt?!) nichts zu tun. Der Begriff DATU hat sich bis heute, nach den mir vorliegenden Erkenntnissen nicht gewandelt und wird als Ehrentitel auf den Philippinen wie von Dieter beschrieben vergeben ... Einzig das Wort Luder hat, und da streiten sich die Gelehrten wann, sich mal gewandelt ... hält aber seit dem 13. Jh. seine Begrifflichkeit!

Verstehe ich nicht ganz: Wieso widersprichst du mir, indem du mir recht gibst?

Hä?

Hinzu kommt noch, dass vielleicht im Duden steht (keine Ahnung, habe es nicht nachgeschlagen), dass Killer einen Mörder gegen Bezahlung beschreibt, im Volksmunde versteht man es doch durchaus einfach nur als Mörder, als rücksichtslosen, dabei absolut erfolgreichen Mörder, die kommerzielle Komponente ist dabei nicht präsent.

Ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass dem nicht so ist und verwahre mich dagegen das die breite Masse dies so sieht! Ich möchte auch nicht mit einem bezahlten Mörder gleichgestellt werden und Leute die gern mit solchen "Titeln" haussieren gehen mag ich nicht! Vor allem, wenn sich nachweisen läßt, dass sie diesem "Handwerk" nachgegangen sind! Da mir leider solche Menschen untergekommen sind, weiß ich wovon ich spreche! Ich musste noch nie jemanden töten (den Göttern sei dank), ich hoffe, es nie tun zu müssen, obwohl mir bei manchen meiner Lebenserfahrungen danach dementsprechend zumute war, gegen Geld (auch Sold) werde ich nie töten ... versprochen!

Gruß
Mike

Tengu
02-12-2002, 13:32
@ Mike

Du hast recht, den Begriff
Verinterllektualiesierung gibts wirklich nicht :D

@Luggage
Im Übrigen muß man (Danke Mike, für die Unterstützung) Angst und Panik auseinanderhalten.
Das
Was die Angst betrifft: Die führt bei mir nur zu weichen Knien und unentschlossenheit, in meinen Augen ist sie definitiv ein Hemmnis im Kampfe... sieht mir eher nach Panik aus (Nix Schlimmes, hatte ich vor meinem ersten richtigen Kuss auch, und ja, es war in diesem Zusammenhang ein Hemmnis).

Gruß

Tengu

Luggage
02-12-2002, 13:51
Ha, schon wieder:
Das hat mit einer Verinterllektualiesierung (keine Ahnung obs den Begriff überhaupt gibt?!) nichts zu tun. ;)
hat doch seinen Sinn erfüllt, du weißt wovon ich gesprochen habe. Warum willst du mir jetzt wieder meine Dummheit vor Augen führen - wir haben uns doch verstanden??

Was die Angst anbelangt: Was ihr beide beschreibt ist für mich nicht Angst, sondern vielleicht Stress oder sonstwas, und Panik ist für mich nur eine Steigerung der Angst mit dem selben Effekt, nur eben stärker. Ein Beispiel: Mein Trainer hobelt mir mit dem Safety auf den Schädel, meine einzige Option besteht darin, in ihn reinzugehen, mit links die Schlaghand zu blocken und mit rechts seine Schulter (die des Schlagarmes) zu stoppen. Dabei muss ich meine Angst überwinden und in ihn reingehen. Außerdem darf ich mir keine Gedanken um meinen Kopf machen, wenn ich ihn ersteinmal aus Angst einziehe, bin ich zu langsam und werde getroffen. Also ist die Angst definitiv hinderlich und keineswegs eine natürliche, die Situation optimal regulierende Instanz.

ein Killer ist und war ein bezahlter Mörder! Das hat mit einer Verinterllektualiesierung (keine Ahnung obs den Begriff überhaupt gibt?!) nichts zu tun. Der Begriff DATU hat sich bis heute, nach den mir vorliegenden Erkenntnissen nicht gewandelt und wird als Ehrentitel auf den Philippinen wie von Dieter beschrieben vergeben ... Einzig das Wort Luder hat, und da streiten sich die Gelehrten wann, sich mal gewandelt ... hält aber seit dem 13. Jh. seine Begrifflichkeit!
So, ich dachte, ich hätte meine Position schon ausreichend dargelegt, aber anscheinend nicht, also nochmal in aller Kürze:
1.) Luder ist ein Beispiel für ein Wort, dessen Bedeutung sich massiv gewandelt hat, dagegen hat sich mit sicherheit keiner gewehrt, denn Entwicklung ist Notwendig um eine Sprache effektiv zu halten. Dabei ist's wurscht wie lange es her ist.
2.) Datu führte ich deshalb an, weil ich aus der damaligen Diskussion herauslaß, dass die Bedeutung dieses Wortes keineswegs so klar ist. Ich kann das mangels Wissens nicht beurteilen, sollte es aber so sein, dann hat Knüttel seinen Titel innerhalb seines Systems für sich neu definiert. Mike, du hast auf dieses Argument hin gesagt, es sei dir schnurz, ob er sich oberster Käse oder sonstwas nenne, schließlich sei es sein System und andere trieben noch mehr Schindluder mit ihren Titeln. Das war als Beispiel für deine Akzeptanz gegenüber fragwürdiger Namensgebung angeführt worden.
3.) Verstehe ich unter Killer nicht zwangsläufig einen gedungenen Mörder. Darüber zu diskutieren ist wohl fruchtlos, ich denke aber, viele werden mir zustimmen. In meinem Umfeld sagt man durchaus mal "hey, du Killer!" das ist meist ironisch gemeint, nimmt man aber mal die reine Wort-bedeutung, ist keinerlei kommerzielle Intention impliziert.

Verstehe ich nicht ganz: Wieso widersprichst du mir, indem du mir recht gibst?

Hä?
Ich sagte das auf deinen Einwand darauf hin, dass Luder sich in seiner Bedeutung gewandelt habe. Am Ende deiner Ausführungen diesbezüglich schriebst du dann, zum 13. Jahrhundert habe sich das Wort in seiner Bedeutung gewandelt - also was nun?

mfg,
Luggage

Andreas Weitzel
02-12-2002, 15:19
Hallo,

@ Mike:

Du hast meine Zustimmung.

@ Tengu:

Dein "PSUFH" kann man sehr wohl trainieren. Die benötigten Trainingsmethodiken gibt es in Hülle und Fülle. Die haben aber nichts mit einem Aggressionsaufbau, geschweige denn einem Killerinstinkt.

@ PFS-Ralf:

Ich denke, daß man immer angepaßt und angemessen reagieren muß. Was hat das aber mit diesem Killerinstinkt zu tun? Das verstehe ich wirklich nicht.

@ Karo:

"den coolen und emotionslosen kung fu meister aus zahlreichen filmen halte ich für´n märchen bzw. nicht sehr realtätsnah."

Wie wäre es, wenn man einfach einen ruhigen und Emotionen kontrollierenden Menschen aus dem wirklichen Leben spielen würde?

"ohne eigene aggressivität (die einem helfen soll, die sinne zu schärfen, schnell und konsequent zu reagieren) kann man leicht überollt werden."

Natürlich. Besonders, wenn man seine Sinne nicht im Training geschärft hat, und nicht gelernt hat, ohne "Aufputschmitteln" schnell und konsequent zu reagieren. Aber dann liegt es an der Trainingsweise.

"die agrressivität kann auch helfen, eigene hemmungen abzubauen und den richtigen moment zum zuschlagen nicht zu verpassen."

Ja, das kann sie. Wenn man nichts anderes hat.

"zudem werden kraftreserven mobilisiert, die einem sonst nicht zur verfügung stehen."

... weil man sie nicht antrainiert hat, oder weil man nicht gelernt hat, sie bewußt und ohne "Aufputschmitteln" zu mobilisieren.

@ Luggage:

"Man muss sich hierzu folgendes überlegen: Gibt es unbesiegbar machende Techniken, die man nur ausreichend trainieren muss, oder nicht?"

Die gibt es wahrscheinlich nicht.

"Gilt ersteres, dann ist absolute Abgeklärtheit anzustreben und Killerinstinkt wäre bestenfalls hinderlich."

Ich würde sagen, daß man genau deswegen ruhig und entspannt bleiben soll, weil es diese Techniken nicht gibt.

"Gilt aber letzteres, dann wäre es ein großer Fehler auf zusaätzliche Power aus emotionalen Ressourcen zu verzichten, die der Böse Straßenschläger zu 100% ausschöpft, denn dadurch lässt man einen evtl. kampfentscheidenden Faktor ungenutzt."

Ein Straßenschläger hat keine andere Wahl, weil er sonst nichts anderes kennt/hat, als seine emotionalen Ressourcen. Aber ein Kampfkünstler sollte -zig andere Quellen haben, aus denen er seine Kräfte schöpfen kann. Oder man soll es gleich lassen, mit dem KK-Training aufhören und auf die Straße gehen, um zu lernen.

Gruß
Andreas

Michael Kann
02-12-2002, 22:11
@Luggage ... Ha, schon wieder: ;) hat doch seinen Sinn erfüllt, du weißt wovon ich gesprochen habe. Warum willst du mir jetzt wieder meine Dummheit vor Augen führen - wir haben uns doch verstanden??

Also Luggage, weißt Du, machmal weiß ich auch nicht was ich von Deinen Aussagen, selbst wenn sie mit einem Smilie untermauert sind, anfangen soll?! Ich habe meine Frage, keine Ahnung obs den Begriff überhaupt gibt?! extra so formuliert, nicht um Dich "Dumm" dastehen zu lassen, sondern, weil ich es wirklich nicht weiß! Wieso Du mir dann so etwas unterstellst weißt letztlich nur Du selbst ... http://www.smiliemania.de/smilie/00000109.gif

Was die Angst anbelangt: Was ihr beide beschreibt ist für mich nicht Angst, sondern vielleicht Stress oder sonstwas, und Panik ist für mich nur eine Steigerung der Angst mit dem selben Effekt, nur eben stärker.

Panik wird abgeleitet von dem griechischen Waldgott Pan, Schutzherr der Hirten, der durch sein plötzliches Erscheinen den Menschen den s.g. "pan"ischen Schrecken einjagte. Daher nennt sich u.a. die kopflose Flucht einer durch Schreck angepeitschten Menschenmenge heute noch "Pan"ik! Selbst der Gesetzgeber unterscheidet die Begriffe Verwirrung, Furcht (Angst) oder Schrecken ... siehe StGB §§ 33 Überschreitung der Notwehr ... d.h. sie umschreiben jeweils begrifflich verschiedene Zustände. Selbst die Medizin unterscheidet Angst- und Panikstörungen. Wobei Du mit Deinem Statement Panik ist für mich nur eine Steigerung der Angst gar nicht so verkehrt liegst: Panik ist ein bzw. kann ein Resultat der Angst sein! Wobei Panik meist nicht mit der von Dir beschriebenen "Lähmung" einhergeht, sondern genau das Gegenteil ... Flucht, wildes schlagen und treten, schreien usw. sind die Folge ... nur ganz selten verfallen Menschen in die s.g. Angstlähmung.

Also ist die Angst definitiv hinderlich und keineswegs eine natürliche, die Situation optimal regulierende Instanz.

Angst nicht natürlich? Künstlich? Unverständnis!

Von einer die Situation optimal regulierenden Instanz habe ich nicht gesprochen ... Angst ist in jedem Fall Lebensnotwendig ... sie kann sicherlich auch (leider) krankhaft sein, Phopien (Angst vor bestimmten Objekten oder Situationen), doch davon sprechen wir hier nicht, oder? Denn sollte dies eine Situationsphopie sein, so ist fachmännische Hilfe ratsam!

Dies nehme ich aber, Aufgrund Deiner Beschreibung Was die Angst betrifft: Die führt bei mir nur zu weichen Knien und unentschlossenheit, in meinen Augen ist sie definitiv ein Hemmnis im Kampfe..., nicht an, sondern vermute eher ein Defizit im Umgang mit solchen Situationen. Es fehlen spezielle Simulationstrainings gepaart mit Mentaltrainings! Genau diese Form von Trainings werden heute in verschieden Bereichen, wie Feuerwehren, Pilotentrainings, Eliteeinheiten usw. zur realitätsnahen Ausbildung herangezogen ... so kann der Betroffene in Extremsituationen auf abgespeicherte und jederzeit zugreifbare Verhalten zurückgreifen ... Dazu kommt meist noch, dass Menschen, die beruflich mit Extremsituationen konfrontriert werden, so zu sagen Training on the Job haben, dies ist etwas, dass den meisten KK abgeht ... wobei es ein geringer Aufwand ist, dass eigene Training dementsprechend abzuändern! Erfahrung!

Auslöser der Angst ... oder Impulsgeber ist, na logisch, das Adrenalin! Adrenalin, auch Epinephrin genannt, ist ein Hormon, das zur Gruppe der Katecholamine gehört. Die Katecholamine werden im Nebennierenmark (daher Deine Lähmungsmomente in den unteren Extremitäten = weiche Knie!) und in bestimmten Nervenzellen, den sogenannten sympathischen Ganglien, gebildet. Zu dieser Gruppe gehören auch die ähnlich wirkenden Hormone Noradrenalin und Dopamin. Adrenalin ist wie Noradrenalin ein Stresshormon, dessen Aufgabe es ursprünglich war, den Körper zu Kampf oder Flucht zu befähigen. Es besitzt ein breites Wirkungsspektrum.

Ausgeschüttet wird das Hormon bei:
- Körperlicher und seelischer Belastung (was ist ein Angriff auf unsere Person anderes?)
- Infektionen
- Verletzungen (als Schmerzhemmer, so bemerken wir Verletzungen meist im Kampfgeschehen nicht einmal!)
- Niedrigem Blutzuckerspiegel (Hypoglykämie)

Außerdem erfüllt es folgende Aufgaben:
- Es beschleunigt den Puls. (kennt jeder der mal Opfer wurde!)
- Es steigert den Blutdruck. (deutlich!)
- Es senkt die Darmmotilität. Als Darmmotilität bezeichnet man die nicht bewussten Bewegungen des Darms. (Führt auch zum einscheißen ... daher der oft zitierte "hast Du Schiss" oder "mach dir nicht in die Hose" ... damit wird der Organismus entlastet und z.B. eine Flucht erleichtert)
- Es erweitert die Bronchien (mehr Luft!) und die Pupillen (damit ich Dich besser sehen kann!).
- Es fördert den Sauerstoffverbrauch (für Aktion unerläßlich) des Körpers.
- Es stellt Energien bereit, indem Fett- und Zuckervorräte des Körpers aus ihren Speichern gelöst werden. (Brennstoff!)
- Es löst Unruhe und Angst aus.

Unser Körper wartet mit noch viel mehr Schutzmaßnahmen auf, hier mal noch zwei:
1. Jeder kennt diesen Spruch "Ich wäre fast vor Angst gestorben" ... dieser ist nicht aus der Luft gegriffen, sondern entspricht Fakten ... der Menschliche Körper hat so zu sagen einen Notausschalter ... sprich, unser Organismus kann in Extremsituationen auf diese Option zurückgreifen! Auch das vor Schreck ohnmächtig werden ist eine Schutzfunktion unseres Körpers!
2. Der "Angst- oder Fluchtspeicher", unser Phosphatspeichersystem stellt im untrainierten Zustand für 6 - 10 Sekunden (trainierter Zustand bis zu 30 Sekunden) sofort Energie zur Verfügung (unterschiedliche Autoren, unterschiedliche Werte) ... noch viel besser daran ist, dass dieser Speicher in "Minutenschnelle" wieder aufgefüllt ist und erneut zur Verfügung steht!

So, ich dachte, ich hätte meine Position schon ausreichend dargelegt, aber anscheinend nicht, also nochmal in aller Kürze:
1.) Luder ist ein Beispiel für ein Wort, dessen Bedeutung sich massiv gewandelt hat, dagegen hat sich mit sicherheit keiner gewehrt, denn Entwicklung ist Notwendig um eine Sprache effektiv zu halten. Dabei ist's wurscht wie lange es her ist.

Nochmal deutlich ... Deine Auffassung von lebendiger Sprache entspricht im Fall "Killer" und "Killerinstinkt" nicht meiner! Der Vergleich mit dem Luder hinkt! Das Luder in der Kiste ist mir lieber als als Killer oder KKler mit Killerinstinkt verschrien zu sein!

2.) Datu führte ich deshalb an, weil ich aus der damaligen Diskussion herauslaß, dass die Bedeutung dieses Wortes keineswegs so klar ist. Ich kann das mangels Wissens nicht beurteilen, sollte es aber so sein, dann hat Knüttel seinen Titel innerhalb seines Systems für sich neu definiert. Mike, du hast auf dieses Argument hin gesagt, es sei dir schnurz, ob er sich oberster Käse oder sonstwas nenne, schließlich sei es sein System und andere trieben noch mehr Schindluder mit ihren Titeln. Das war als Beispiel für deine Akzeptanz gegenüber fragwürdiger Namensgebung angeführt worden.

DatDu :D immer noch drauf rumreitest?!
http://www.kampfkunst-board.de/kampfkunst/forum/showthread.php?s=&threadid=4017&perpage=15&pagenumber=4 ... ließ es nochmal wenn Du möchtest! Ich weiß nicht, aber ich hab u.a. folgedes dazu geschrieben Was sagt der Titel Häuptling aus? Heißt Datu wirklich nur Häuptling? Häuptling = Anführer, Oberhaupt erst seit dem 19.ten Jahrhundert festgelegt auf Anführer eines Stammes. Trifft doch auf Dieter irgendwie zu, oder? Er ist das Oberhaupt der Arnisatores des DAV ... oder nicht? . Im übrigen hat Dieter, lt. seiner eigenen Aussage, diesen Titel verliehen bekommen ... Ich trainiere die FMA seit 24 Jahren und habe den Titel 1996 von Großmeister Remy Presas erhalten. Er hat ihn in seinen 27 Jahren in den außerhalb der Philippinen (1974-2001) nur 6 mal verliehen. Ich bin der 4. und der einzige Europäer, der diesen Titel von Professor Remy Presas bekommen hat. Dies alles ändert nichts daran, dass der Begriff Datu nach wie vor die gleiche Sache umschreibt "Oberhaupt" oder "Anführer" ... die Europäer lieben jedoch den Begriff Häuptling!

3.) Verstehe ich unter Killer nicht zwangsläufig einen gedungenen Mörder. Darüber zu diskutieren ist wohl fruchtlos, ich denke aber, viele werden mir zustimmen. In meinem Umfeld sagt man durchaus mal "hey, du Killer!" das ist meist ironisch gemeint, nimmt man aber mal die reine Wort-bedeutung, ist keinerlei kommerzielle Intention impliziert.

Ironie? Kommerzielle Intention? ... darum gehts mir nicht! Das weißt Du auch genau ... http://www.smiliemania.de/smilie/00001502.gif

Gruß
Mike

Tengu
03-12-2002, 07:57
@Andreas

Du nimst aber auch alles ernst, oder?

@Mike

Boor eh, hast Du Zeit...

Andreas Weitzel
03-12-2002, 11:04
Hallo, Tengu,

nö, das habe ich nur für den Fall geschrieben, daß jemand anderer Deinen Beitrag ernst nimmt :-)))

Gruß
Andreas

Luggage
03-12-2002, 11:13
hach :rolleyes:

Was das "verintellektualisieren" betrifft, ist es mir völlig klar, dass es diesen Begriff nicht gibt, dennoch hat er unsere Kommunikation ohne weiteres vorangebracht, also warum darauf herumreiten?

Deine Ausführungen zur Angst und Ausschüttung von Adrenalin, sowie verwanten Stoffen sind ja sehr interessant, schaffen es aber nicht, mich zu überzeugen. Allem was du hierzu schreibst kann ich voll zustimmen, bis auf eines: Adrenalin => Angst. Was sicher stimmt: Angst => Adrenalin.
Ich habe mich mit diesem Thema noch nicht auseinander gesetzt, muss hier also erstmal alles aus dem Ärmel schuetteln. Was du schreibst, nämlich, dass es Angst sei, die mich u.U. voranstürmen lasse, dass sie es sei, die ganz ohne zu tun mein Handeln richtig reguliere, fühlt sich für mich einfach nicht richtig an. Immer wenn ich Angst (vor was auch immer) hatte, hat sie mich gelähmt, respektive zur Flucht veranlassen wollen. Letzteres unterdrückt man dann hinlänglich, was aber auch nur wieder zur lähmung gereicht. Da kann mein Herz raßen wie es will, mein Darm noch so eifrig seinen Inhalt entlehren, Adrenalin und Co noch so emsig Energie aus sämtlichen Reserven saugen - ich stehe dennoch still und zittere (oder renne eben).
Wenn ich kämpfen will, hilft mir Adrenalin, Angst aber keinesweges. Die ganzen Strategien diverser Professioneller Angstunterdrücker, machen doch gerade das, sie unterdrücken die Angst, damit man nicht wegrennt, damit man dennoch sinnvoll agieren kann.

Und Panik ist eben nur extreme Angst, bis zur Besinnungslosigkeit treten und schlagen, rennen, was auch immer, aber sicher nicht hilfreich im Kampf.

Was im Kampf hilft, wobei auch Adrenalin ausgeschüttet wird, ist eben Stress, Wut oder auch unterdrückte Angst.

Angst nicht natürlich? Künstlich? Unverständnis!
Und wieder dumm genannt, danke.
Die Betonung in meinem Satz, auf den du damit antwortest, lag nicht auf "nicht natürlich" sondern darauf, dass Angst nicht immer einfach so die richtige Entscheidung für uns trifft, also nicht die supertolle "natürliche, die Situation optimal regulierende Instanz" ist.
Tieren werden ihre Angst und ihr Fluchtverhalten oftmals auch zum Verhängnis. Wir haben den Vorteil, aktiv damit umgehen zu koennen und zu entscheiden, wann es sinnvoll ist, auf die Angst zu hören, und wann nicht (geht natürlich nicht immer). Im Idealfall sollte man die Angst zur Kenntnis nehmen, registrieren, dass man sich in Gefahr befindet, sie aber anschließend ignorieren und rational handeln.
Du schriebst eingangs: "Bei einem kleinen Zimmerbrand können wir in Sekundenschnelle - durch die Angst vorgewarnt - mit einem Feuerlöscher den Kampf gegen das Feuer aufnehmen. Wenn dagegen ein Tankwagen in unserer Nähe explodiert, signalisiert uns die gleiche körperliche Angst, dass wir vor dieser Feuerwand als Einzelmenschen nur noch blitzschnell in Deckung gehen können oder schnell davonlaufen müssen. "
Und eben darauf bezog ich mich mit meiner Aussage, dass man der Angst eben nicht das Ruder überlassen kann und so alles richtig macht.

Nochmal deutlich ... Deine Auffassung von lebendiger Sprache entspricht im Fall "Killer" und "Killerinstinkt" nicht meiner! Der Vergleich mit dem Luder hinkt! Das Luder in der Kiste ist mir lieber als als Killer oder KKler mit Killerinstinkt verschrien zu sein!
Stimmt, da entsprechen unsere Auffassungen einander nicht, da kann man nicht rumdiskutieren. Fakt ist, dass Luder ein Beispiel für den Bedeutungswandel eines Begriffes ist.
BTW ist "Killerinstinkt" schon lange ein Geflügeltes Wort und keinesweges von Vunak kreiert, er benutzt es nur.

3.) Verstehe ich unter Killer nicht zwangsläufig einen gedungenen Mörder. Darüber zu diskutieren ist wohl fruchtlos, ich denke aber, viele werden mir zustimmen. In meinem Umfeld sagt man durchaus mal "hey, du Killer!" das ist meist ironisch gemeint, nimmt man aber mal die reine Wort-bedeutung, ist keinerlei kommerzielle Intention impliziert.

Ironie? Kommerzielle Intention? ... darum gehts mir nicht! Das weißt Du auch genau ...
Danke für das Smilie, aber die implizierte Kommerzielle Intention bezog sich auf den Killer, dem in diesem, wie in vielen anderen Kontexten keine bezahlte Mordabsicht unterstellt wird.

Was die Datu-Geschichte anbelangt: Ich habe den Thread nochmal überflogen, und finde, dass diese beiden agressiven Jungs zwar definitiv den falschen Ton angeschlagen haben, aber dennoch sehr begründete Zweifel an der Bedeutung des "Datus" haben aufkommen lassen, ich denke, das hast du auch so empfunden, denn in etlichen deiner Äußerungen stellst du das gar nicht in Frage, sondern entschuldigst (was ich hier auch gar nicht werten will!), dass sich Knüttel so nennt. Hier ein paar Beispiele:

Titel ... na und? Der eine nennt (selbst- oder ernannt) sich Guro, der nächste Datu, der nächste what ever! Ist doch letztlich alles Banane ... für mich hat bisher eigentlich immer die Leistung des Lehrers gezählt ... nicht seine Gürtel-, Jacken- oder Hosenfarbe ... wieviele Strichlein er trägt obwohl er sie vielleicht gar nicht tragen darf ... welche Hautfarbe er/sie hat ... welche Religion ... ob reich und/oder schön ... LEISTUNG!
[...]
Ob sich hier einer beleidigt fühlen muss? Ich glaubs nicht! Warum auch! Jeder macht doch irgendwie sein Ding ... Du doch auch ... oder?
[...]
Mensch Nelse, schau Dich doch mal um ... egal wo Du hinblickst im Bereich der KKs wirst Du irgentwie immer den selben Wust erleben ... in diesem ganzen Meer der KKs gibt es immer mal ein paar wenige die noch nach anderen Grundsätzen arbeiten mögen, doch sie sind doch eher die Ausnahme ... oder?
[...]
Bzgl. Doktoren- und Professoren Titeln ... kenne hier in Deutschland einige "KK-Größen", die sich mit diesen Titeln "gerne" schmücken, von denen ich weiß, dass sie niemals in ihrem Leben eine Doktorarbeit geschrieben haben. Dies liese sich beliebig auf andere Bereiche wie Hochfinanz, Industrie und Politik umlegen ... dabei fällt mir unweigerlich ein Hr. Kohl ein. Auch in diesem Segment gibt es sicherlich Leute die sich den Titel etwas kosten lassen oder aber ihn aufgrund irgendwelcher, für uns ggf. nicht begreifbarer Leistungen, diesen verliehen bekommen haben. Doch in der besagten Hochfinanz, Industrie und Politik regt sich darüber niemand auf! Warum dann hier? Neid? Kein Geld? Keine Leistung erbracht?
[...]
Bzgl. Phantasie-Urkunden ... sind nicht alle Urkunden irgendwann einer Phantasie entsprungen ... inkl. der Meisterurkunden im Handwerk (IHK)? Was ist denn daran schon wieder so schlimm?
[...]
Mich interessiert weder der Stil, noch die Urkunden des Referenten die er/sie ggf. zu Hause an der Wand hängen hat, noch welche Kleidervorlieben derjenige auslebt ... was mich interessiert ist einzig und alleine LEISTUNG!
Sodala, und das meinte ich mit deiner Akzeptanz gegenüber Wortdefinitionen auf der einen Seite und intolleranz auf der anderen...

mfg,
Luggage

Tengu
03-12-2002, 11:27
@ Andreas
Touché...
(mehr traue ich mir jetzt aber nicht, ich will ja zum Nicolauslehrgang eine Trainigseinheit bei Dir überleben)

http://www.webmaster-download.de/animierte_gifs/smilies1/35.gif

Gruß

Tengu

Andreas Weitzel
03-12-2002, 12:36
@ Tengu:

Ja, das will ich auch! :-)))

Gruß
Andreas

Michael Kann
03-12-2002, 12:44
Hallo Luggage,

ich weiß nicht warum Du Dich getreten fühlst, dies habe ich nicht gewollt und es liegt mir nichts ferner ... Deine permanenten Verweise darauf, dass ich Dir Deine Dummheit vor Augen führe, kann ich nicht nachvollziehen. Dies ist nicht meine Intention! Ich habe versuch sachlich an das Thema heranzugehen ... funktioniert nicht, zu mindestens nicht bei Dir!

Allem was du hierzu schreibst kann ich voll zustimmen, bis auf eines: Adrenalin => Angst. Was sicher stimmt: Angst => Adrenalin.

Dazu Frau Dr. med. Iris Hertle - "Adrenalin ist wie Noradrenalin ein Stresshormon, dessen Aufgabe es ursprünglich war, den Körper zu Kampf oder Flucht zu befähigen. Es besitzt ein breites Wirkungsspektrum."

Oder Frau Maja Treeck - "Angst gehört unausweichlich zu unserem täglichen Leben. Sie ist fester Bestandteil unserer Existenz und die Spiegelung unserer Abhängigkeit und des vorhandenen Wissens um unsere Sterblichkeit. Angst ist unabhängig von Zeit, Kulturen und Völkern, das einzige was sich ändert sind die Angstauslöser und die Mechanismen, die wir anwenden, um dem unangenehmen Gefühl der Angst aus dem Wege zu gehen. Angst ist ein Warnsignal vor Gefahren, die von allem Neuen und Unbekannten ausgehen. Sie sensibilisiert uns für diese Gefahren und befähigt uns, uns mit voller Aufmerksamkeit gefährlichen Situationen zu stellen und diese zu meistern. Angst kann unsere Handlungen einerseits blockieren, andererseits jedoch auch als motivierender Impuls wirken, sie zu bewältigen."

Dazu Herr Prof. Dr. Franz Ruppert, Kath. Stiftungsfachhochschule München "Ängste sind nützliche und sinnvolle Emotionen, da sie eine Warnfunktion haben und uns zur Vorsicht vor Gefahren veranlassen. Ängste sind sehr wichtige Gefühle, die uns im Lebensalltag begleiten. Je nach Anlass sind sie unterschiedlich stark. Wir erleben sie in den meisten Fällen als belastend."
Des weiteren schreibt er: "Ängste sind vielschichtig. Angst ist weniger ein Zustand als ein psychischer Prozess, der auf unterschiedlichen Ebenen stattfindet:
- Wahrnehmung/Erinnerung/Vorstellung aktueller Sinneseindrücke oder zukünftiger Ereignisse: wir sehen, hören, riechen, schmecken oder fühlen etwas, das uns in Schrecken versetzt. Zu einem späteren Zeitpunkt kann es auch genügen, sich an das einmal Wahrgenommene zu erinnern, um wieder in einen Angstzustand zu geraten. Auch die bloße Vorstellung eines zukünftigen Ereignisses kann einen Angstprozess in Gang bringen.
- Psychophysiologische Erregungszustände und körperliche Reaktionen: Muskelverspannungen, erhöhter Herzschlag, Zittern, Schwitzen, Übelkeit, heftige Darmbewegungen, Drang zum Harnablassen ... - dies sind Körperreaktionen, denen ein hoher Erregungszustand des sympathischen Anteils des vegetativen Nervensystems zugrunde liegt, der insbesondere durch die Wirkung der Transmittersubstanzen Adrenalin und Noradrenalin in Hirnstammregionen und im limbischen System des Gehirns hervorgerufen wird. (und genau davon schrieb ich ... den Deine Ausführungen deuten darauf hin!)
- Emotionale Bewertungen der Situation: emotional bedeutet das subjektive Empfinden der Situation, d.h. das Bewerten in Bezug auf die eigene Person und andere Lebewesen: Was bedeutet das jetzt für mich und andere? In der Angstsituation wird die Frage bedeutsam: Welche Gefahr droht und wie groß ist sie? Was könnte mir/anderen geschehen? Was sind die Folgen, wenn ich mich nicht wehren, verteidigen, retten etc. kann? Bei der Gefährdung einer anderen Person stellen sich Gefühlszustände ein wie: Hoffentlich passiert dem nichts? Er wäre schrecklich wenn ... (auch hier sind Paralellen zu finden!)
- primäre kognitive Einschätzung und Beurteilung: Hier geht es um eine erste Einschätzung der Bedrohung. Zu welchem Urteil gelange ich bei einer distanzierteren Betrachtung des Angstauslösers? Wie ist er beschaffen? Welche Gegenmittel und Strategien gibt es? Wie komme ich aus einer bedrohlichen Situation unbeschadet heraus? Bei sehr starken Ängsten tritt oft jedoch eine völlige Denkblockade ein. Eine erste gedankliche Analyse der Situation löst im Normalfall weitere psychische Prozesse aus: z.B. wird im Gedächtnis "nachgesehen", ob man eine solche Situation früher bereits erlebt hat; was man damals gemacht hat usw. . Schließlich kommt die Frage auf, welche Handlungsalternativen jetzt offen stehen. In Abhängigkeit von solchen Gedanken kann die Bewertung von "relativ harmlos" bis "lebensbedrohlich" reichen. (das gehört zu besagten Mentaltraining in Kombination mit Simulationstrainings)
- Verhalten und Handeln in Angstsituationen: Mit Angst verbundene Erregungszustände lösen nach der Aktivierung der Hirnstammregion und des limbischen Systems im präfrontalen Kortex Flucht und Vermeidungsreaktionen aus. Dies sind reflexhafte Verhaltensmuster wie Angriffs-, Flucht- oder Totstellreflexe (z.B. die Hände schützend vor den Kopf und die Augen halten; keinen Schritt mehr machen können) oder stereotype Handlungen (z.B. an den Nägeln kauen, unruhig hin- und herlaufen). Je nach Gewohnheit und Training kann das Handeln in angstmachenden Situationen aber auch kontrolliert und geordnet sein (vgl. militärisches Training). Die Ängste werden wegdelegiert an die Anführer. Stehen keine hilfreichen Einstellungs- und Verhaltensmuster, keine "Energien" und kein Mut zur Verfügung, um die Angst zu überwinden, löst sich die Angst nicht auf. Sie bleibt und erhöht den Grundpegel der Ängstlichkeit.
- sekundäre kognitive Angstverarbeitung: nach dem Überstehen einer angstauslösenden Situation, dem Abklingen von Angstgefühlen, stellen wir uns meist die Frage, ob wir wieder in eine solche Situation geraten können und wie wir uns dann verhalten werden. Ob wir dann besser damit umgehen können oder ob wir hilflos sein werden. Dies führt entweder zu einer positiven (Stolz auf die Überwindung der Angst) oder negativen Selbstbewertung (Scham vor der eigenen Hilflosigkeit, Schuldgefühle, weil wir nicht entschlossen genug gehandelt haben). Im ungünstigen Falle entsteht eine Angst vor der Angst, d.h. dem Wiedererleben des ganzen Prozesses, ohne dagegen etwas tun zu können.

Wovon wir hier definitiv nicht spreche, sind krankhafte Angstzustände!

Wenn ich kämpfen will, hilft mir Adrenalin, Angst aber keinesweges. Die ganzen Strategien diverser Professioneller Angstunterdrücker, machen doch gerade das, sie unterdrücken die Angst, damit man nicht wegrennt, damit man dennoch sinnvoll agieren kann.

Siehe oben ... wozu nochmals und nochmals darauf eingehen ...

Und Panik ist eben nur extreme Angst, bis zur Besinnungslosigkeit treten und schlagen, rennen, was auch immer, aber sicher nicht hilfreich im Kampf.

Auch darüber gibt es wissenschaftliche Studien ... in Panik sind Menschen zu Dingen fähig die wir uns nicht vorstellen können ... eines der beliebtesten Beispiele ist die Mutter die ihr Kind aus einem Fahrzeug rettet und dabei Übermenschliches vollbringen kann - Belege für solche Vorfälle und Zeugen gibt es ohne Ende. Dabei ist es interessant die max. Belastung des menschlichen Körpers zu kennen ... welche Muskelkraft der Mensch entwickeln kann usw. der Beißmuskel kann mehr als 100 kg Druck aufbauen oder der Oberschenkelknochen kann einen Druck bis zu 5400 kg standhalten (obwohl alle Knochen zusammengenommen gerade einmal ca. 17 kg wiegen! Ausser bei den Jungs mit dem schweren Knochenbau)!

Tieren werden ihre Angst und ihr Fluchtverhalten oftmals auch zum Verhängnis.

Alleine das Fluchtverhalten von Unfallfahrern ist ein Beweis dafür wie nah wir dem Tier und seinen Angstreaktionen stehen. Und zum Verhängnis wurde das Fluchtverhalten schon vielen Menschen, siehe Soldaten die in panischer Angst aus den Gräben stürzten als die ersten Giftgasattacken geführt wurden, statt ihre Masken überzuziehen, gerieten sie dabei in den Kugelhagel der Maschinengewehre! Dies ließe sich beliebig fortführen ...

Wir haben den Vorteil, aktiv damit umgehen zu koennen und zu entscheiden, wann es sinnvoll ist, auf die Angst zu hören, und wann nicht (geht natürlich nicht immer).

Durch richtiges und gezieltes Training ... JA ... hab ich doch geschrieben! Wobei dies trotz allem ein hören auf die Angst darstellt, nur der Umgang damit wird kontitioniert!

BTW ist "Killerinstinkt" schon lange ein Geflügeltes Wort und keinesweges von Vunak kreiert, er benutzt es nur.

Hab ich das irgendwann behauptet? Der Begriff muss mir denoch nicht gefallen oder?

Danke für das Smilie, aber die implizierte Kommerzielle Intention bezog sich auf den Killer, dem in diesem, wie in vielen anderen Kontexten keine bezahlte Mordabsicht unterstellt wird.

Bitte! Wir können es auch platt reden ... Fakt ist "Killer" = bezahlter Mörder, jemand der daraus einen Nutzen zieht! Wenn der Begriff inzwischen für andere Definitionen herhält, hat es trotz allem nichts mit diesem Thread zu tun .... einzig Dein Versuch es anders darzustellen steht dem entgegen ... warum auch immer? Ob Dich Deine Freunde oder Deine Maus scherzhaft Killer nennen oder nicht, ändert an der Definition in diesem Thread nichts!

Was die Datu-Geschichte anbelangt: Ich habe den Thread nochmal überflogen, und finde, dass diese beiden agressiven Jungs zwar definitiv den falschen Ton angeschlagen haben, aber dennoch sehr begründete Zweifel an der Bedeutung des "Datus" haben aufkommen lassen, ...

Diese Meinung steht Dir zu!

ich denke, das hast du auch so empfunden, denn in etlichen deiner Äußerungen stellst du das gar nicht in Frage, sondern entschuldigst (was ich hier auch gar nicht werten will!), dass sich Knüttel so nennt.

Ein Interpretationsfehler Deinerseits ... denn, ich habe ausdrücklich und deutlich (sogar mehrfach) darauf hingewiesen ... mehr kann ich nicht machen! Hat aber mit diesem Thread nichts zu tun!

Sodala, und das meinte ich mit deiner Akzeptanz gegenüber Wortdefinitionen auf der einen Seite und intolleranz auf der anderen...

Ein beleidigtes Kind reagiert nicht anders ...

Gruß
Mike

PS. es ist von meiner Seite, im Bezug auf Deine Fragen und Antworten alles gesagt ... teilweise mehrfach ... daher ist hier für mich Schluss!http://www.smiliemania.de/smilie/00000678.gif

Tengu
03-12-2002, 12:45
@Andreas

da gibt es schon Unterschiede...mir passieren solche Unfälle zufällig!
http://www.webmaster-download.de/animierte_gifs/animiertegifs1/1.gif

Gruß

Tengu

Karo
03-12-2002, 13:16
Original geschrieben von Andreas Weitzel
[B]
@ Karo:

"den coolen und emotionslosen kung fu meister aus zahlreichen filmen halte ich für´n märchen bzw. nicht sehr realtätsnah."

Wie wäre es, wenn man einfach einen ruhigen und Emotionen kontrollierenden Menschen aus dem wirklichen Leben spielen würde?

wir sprechen hier von einer kampfsituation, oder?


"ohne eigene aggressivität (die einem helfen soll, die sinne zu schärfen, schnell und konsequent zu reagieren) kann man leicht überollt werden."

Natürlich. Besonders, wenn man seine Sinne nicht im Training geschärft hat, und nicht gelernt hat, ohne "Aufputschmitteln" schnell und konsequent zu reagieren. Aber dann liegt es an der Trainingsweise.

ich sprach davon, dass die agressivität einem helfen soll. nicht, dass dies seine einzige "waffe" zu sein hat.


"die agrressivität kann auch helfen, eigene hemmungen abzubauen und den richtigen moment zum zuschlagen nicht zu verpassen."

Ja, das kann sie. Wenn man nichts anderes hat.

du scheinst mir straßenschläger zu unterschätzen. es sind oft genug kampfsportler mit jahrelanger erfahrung von irgendwelchen pennern umbehauen worden.


"zudem werden kraftreserven mobilisiert, die einem sonst nicht zur verfügung stehen."

... weil man sie nicht antrainiert hat, oder weil man nicht gelernt hat, sie bewußt und ohne "Aufputschmitteln" zu mobilisieren.



nur: wie werden diese kraftreserven mobilisiert? von nichts kommt nichts. erzähle mir nicht, dass man seine letzten reserven mobilisieren und dabei völlig cool bleiben kann. du baust in deinem körper eine gewisse aggressivität auf, die du auch brauchst.

dass man diese kontrollieren kann/muss und dass man im "wirklichen" leben - also nicht in einer kampfsitiation - natürlich einen ausgeglichenen charakter haben sollte, der sich nicht so leicht provozieren lässt, ist doch eine selbstverständlichkeit.

Andreas Weitzel
03-12-2002, 13:29
Hallo, Karo,

"wir sprechen hier von einer kampfsituation, oder?"

Absolut richtig.

"ich sprach davon, dass die agressivität einem helfen soll. nicht, dass dies seine einzige "waffe" zu sein hat."

Und habe es bestätigt. Und dazugefügt, daß man auch ohne Aggressivität auskommen kann, wenn man es gelernt hat.

"du scheinst mir straßenschläger zu unterschätzen. es sind oft genug kampfsportler mit jahrelanger erfahrung von irgendwelchen pennern umbehauen worden."

Da hast Du wahrscheinlich recht. Ich unterschätze sie seit mindestens 12-14 Jahren, davon 10 Jahre lang beruflich :-) in mehreren Dutzenden Kämpfen (auch mit Waffen).

"wie werden diese kraftreserven mobilisiert?"

Das ist eben der Ausgangspunkt: Wissen. Damit fängt alles an. Ohne das nötige Wissen geht überhaupt nichts.

"von nichts kommt nichts."

Richtig erkannt.

"erzähle mir nicht, dass man seine letzten reserven mobilisieren und dabei völlig cool bleiben kann."

Gut, ich werde es Dir nicht erzählen :-)

Gruß
Andreas

R.E.
03-12-2002, 13:53
Also laßt uns das mal relativieren.

Ich persönlich glaube, das Leute wie Andreas mit einer solchen Ausbildung und seiner Vorerfahrung relativ gelassen bleiben kann.

Ich denke, er hat das Wissen und das Können sich gegen die Standartschläger absolut souverän durchsetzen kann.

Da glaub ich an Ihn-absolut!

So jetzt kommen wir langsam zum Punkt: wir reden hier von Standartschlägern sowie Durchschnittsanwender.

So wenn ein KK nach jahrelangem Training umgehauen wird, liegt es in der Regel daran...das ihm sein Trainer (oder eigene persönliche Erfahrung) nicht "the rules of the street" beigebracht hat.

Beachtet er die wichtigsten Punkte gibts zwar keine Garantie, aber der andere kriegst und zwar heftigst!

Dojo Einstellung ist nicht Straße und man sollte Erfahrung haben und wenns von einem Trainer gegeben ist!

Andreas hat schon nicht unrecht: Wissen, Cool bleiben, möglichst relaxed aber beim reingehen und Entern Explodiert man.

Den anderen überfahren und abkochen bevor er merkt was wirklich passiert. Das nennt man dann Killerinstinct (bitte fangt jetzt keine Diskussion wegen dem Namen an:o ;) ;) ).

Ich denke Aggressivität im richtigen Moment-unbedingt, aber nicht blinde Wut oder Zorn!

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, das man oft nicht "Hauen" muß, wenn die Ausstrahlung stimmt. Selber einlenken, einfach weiter gehen und/oder den anderen spüren lassen:

Hey Burschi, jetzt wenns koa Ruahr gibst, dann gibts es!!!

Nette Grüße

Ralf

Tengu
03-12-2002, 14:00
@Ralf

Du willst jemanden Schlagen, weil er Dich nicht mit Ruhr ansteckt?

:warning: :teufling: :klatsch:

Gruß

Tengu

R.E.
03-12-2002, 14:04
:D :D :D Ja-ja sowas gibts nur in Bayern:p !

Beste grüße

Ralf

R.E.
03-12-2002, 14:06
Allllllmmmmääääääccccchhhhhttt, ein Franke:D :D :D , Du müßtest mich doch verstehen:rolleyes: :D

Grüße
Ralf

Tengu
03-12-2002, 14:09
@Ralf

Ich weiß...die denken ja auch nach einem Block, der andere will einen Schuhplattler anfangen..Ja,ja, sind eben fast alles Kärwabuam.
http://www.webmaster-download.de/animierte_gifs/animiertegifs2/13.gif

Anwesende ausgenommen!!

Gruß

Tengu

Tengu
03-12-2002, 14:10
...ein zugereister...

Michael Kann
03-12-2002, 14:27
Original geschrieben von Tengu
...ein zugereister...

Zurgroasder = Müchen!
Zurgraster = Franken!

Gruß
Mike