Vollständige Version anzeigen : JKD - nur ein Gemischtwarenladen ohneTiefe ?
Der Chef
01-12-2002, 18:16
Eine provokative These:
"JKD ist nur ein Gemischtwarenladen verschiedenster Disziplinen die keinen inhaltliche Zusammenhang aufweisen.
Die JKD Praktizierenden können von allem etwas, aber erreichen in kaum einer Disziplin qualitative Tiefe. So bleiben sie Stümper."
Das habe ich diese Tage von einem Sportkollegen gehört. Ich kann es nicht werten, da ich in meinem Umfeld noch nie die Möglichkeit hatte JKD zu sehen.
Ich habe nur mal das Straight Blast Video von Paul Vunak gesehen und da weiß ich definitiv, daß er nicht mal die einfachsten Grundlagen (Fußarbeit ...) des Boxens beherrscht.
O.K., Feuer frei !
DieKlette
01-12-2002, 18:27
Mögen mich die Hunde beißen, aber ich glaube das nicht. Zumindest im Jun Fan Gung Fu, also die Basis des JKD, gibt es feste Prinzipien und spezifische auf das System angepaste Techniken.
Wie der einzelne Jeet Kune Do Praktizierende die nun auslegt oder nach seinen Denkweisen verändert ist ein ganz anderes Thema. Aber darauf könnte die genannte Ungenauigkeit beruhen.
Falls es Dich interressiert schau Dir doch mal die Schrittarbeit von Tommy Carruthers an auf www.fighting-uk.com. Da hat er ein paar Videos von typischen Jeet Kune Do Punches.
Ich find eigentlich die Schrittarbeit klasse. Seine Techniken sind stark und genau.
Ansonsten, frag Frank oder Bob.
Mit Respekt
Oss
Julian
Oder noch besser: Prügel dich mal mit Frank, sollte zur Erleuchtung verhelfen ;)
mfg,
Luggage
Der Chef
01-12-2002, 19:05
Original geschrieben von Luggage
Oder noch besser: Prügel dich mal mit Frank, sollte zur Erleuchtung verhelfen ;)
mfg,
Luggage
Vielleicht ist er danach ja erleuchtet ?:D
Im Ernst, mir geht es um technische Fragen, nicht um die alte Frage wer den Längsten hat.
Naja, was soll man denn dazu sagen? Es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder wir rezitieren jetzt wieder fleißig, dass alles vom Individuum und dessen Trainer abhängt, oder wir liefern uns eine sinnlose Schlammschlacht um die Effektivität eines Stiles.
Ich habe JKD als effektiver als das meiste andere erlebt, aber was sagt das im großen Kontext schon?
mfg,
Luggage
Der Chef
01-12-2002, 19:34
Original geschrieben von Luggage
Naja, was soll man denn dazu sagen? Es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder wir rezitieren jetzt wieder fleißig, dass alles vom Individuum und dessen Trainer abhängt, oder wir liefern uns eine sinnlose Schlammschlacht um die Effektivität eines Stiles.
Ich habe JKD als effektiver als das meiste andere erlebt, aber was sagt das im großen Kontext schon?
mfg,
Luggage
Wenn Du mein Posting nochmal liest, fällt Dir vielleicht auf, daß mich die Effizienz (Frage: Wer hat den Längsten? Na, kapiert ?)
nicht interessiert.
Sondern... siehe oben.
Die Logik sagt eigentlich schon, daß man nicht in diversen FMA Disziplinen, im Grappling, Boxen, Muay Thai usw. ein tiefes Niveau erreichen kann.
Oder irre ich mich da ?
jkdberlin
01-12-2002, 19:41
Ich denke, die Tiefe und Qualität eines JKD'lers hängt von seinem Trainer, seiner eigenen Motivation, seinem Training und vom Verständnis der Gegebenheiten ab.
Ich würde mich dafür hüten, Personen nach dem Ansehen eines Lehrvideos zu beurteilen. Auch denke ich, das PFS eher Kali als JKD ist, aber das mal nebenbei. Ich kenne mindestens soviele schlechte JKD'ler wie schlechte andere "Kampfkünstler" und leider ebendso wenig gute JKD'ler wie andere gute Kämpfer.
Muss man eine gute Box-Fussarbeit haben, um beim Kämpfen zu gewinnen? Vielleicht, vielleicht nicht...efficency is anything that scores.
Das Problem ist doch hier eher, das die meisten "Betrachter" einfach nicht aus ihrer eigenen Limitierung, dem "stil-abhängigen" Sehen und Beurteilen, heraus können. JKD ist ein in sich geschlossenes System, das man nach Verstehen verlassen kann (nicht muss). Es definiert sich nur nicht äußerlich nach Techniken (und deren "Wiedererkennungswert"), sondern nach Prinzipien, Konzepten und Strategien sowie dem Attributtraining.
Ich persönlich kenne JKD-Instructoren, die Weltklasse-Bodenkämpfer sind (sie trainieren u.a. mit einem National-Team), jeden *ing *unler die Arme beim Trapping verknoten, und Boxen und Treten wie die Profis. Und? Ich kenne mehr JKD'ler, die das nicht können (mich eingeschlossen). Sagt das was über's JKD? Oder über eine andere Kampfkunst? Sagt es was darüber aus, das wenn ich eine "Disziplin" in hervorragender Qualität beherrsche, ich dann nicht trotzdem in einer anderen Disziplin geschlagen werde?
Hast du dir mal Gedanken über die selten-dämliche Bemerkung deines "Sportkameraden" gemacht? Was soll es, wenn ich der beste 100m Sprinter bin, in dem Augenblick, auf den es ankommt, aber Hochsprung gefragt ist? Warum sollte ein Spezialist in einer Disziplin besser oder praktischer vorbereitet sein als jemand, der mehrere Disziplinen einigermassen beherrscht. Ist die "Königsdisziplin" der Leichtathletik nicht der Zehnkampf? Auf was sind die spezialisiert? Wo liegt der Zusammenhang zwischen diesen Disziplinen?
Kann es sein, dass nicht nur aufgrund der Erfahrungen der letzten "Welle" der MMA, sondern auch aufgrund eigener Erfahrungen im Sparring oder auf der Strasse doch eher der "well-rounded" Kämpfer gefragt ist denn der Spezialist, dessen Stärke gleichzeitig seine grösste Schwäche ist?
Ich halte die These nicht für provokativ, sondern nur für dumm und ignorant. Sie zeugt nur davon, das derjenige, der sie aufgestellt hat, keine Ahnung und keinen Einblick hat. Es mag ja arrogant klingen, aber was kümmert es eine Eiche, wenn sich eine Wildsau an ihr reibt?
Wenn es dich wirklich interessiert: frag ihn, welche JKD'ler er gesehen hat, wonach er geschaut hat, welche Zusammenhänge ihm fehlen und letztendlich was denn seiner Meinung nach der Vorteil einer Spezialisierung sein soll. Ansonsten bin ich lieber ein Stümper als ein Fachidiot.
Grüsse
Ich trainiere MT, Kali und JKD parallel, weshalb ich evtl, nicht optimal dazu geeignet bin, dir das zu beantworten.
Meiner Meinung nach kann man sehrwohl auf verschiedenen Gebieten gut sein, sonst haette sich das Crosstraining in den Freefights nicht durchgesetzt.
Ins JKD werden offiziell nur techniken integriert, die sich mit den Konzepten dieses Systems decken, wie auch schon Klette geschrieben hat. Und mal im ernst: Keines der Systeme dieser Welt kann das Rad neu entdecken, insofern gibt es nicht wirklich viel verschiedenes... Neu im JKD ist, dass man machen darf, was zu einem passt und viel Wert auf den Satz "Es ist egal wo der Kick herkommt, den du trainierst, hauptsache ist, dass du ihn richtig trainierst!" gelegt wird.
Es werden Attribute geschult, sowie Prinzipien gelehrt, und eben Techniken die diesen Prinzipien entsprechen...
mfg,
Luggage
jkdberlin
01-12-2002, 19:49
Original geschrieben von Der Chef
Die Logik sagt eigentlich schon, daß man nicht in diversen FMA Disziplinen, im Grappling, Boxen, Muay Thai usw. ein tiefes Niveau erreichen kann.
Oder irre ich mich da ?
Beides. Erstens:
FMA, Grappling, Boxen und Muay Thai sind nicht JKD! Wie ich schon schrieb, du und dein Sportkamerad wissen wohl nicht, worüber sie sprechen.
Und warum sagt deine Logik das? Hast du in der Schule nur Rechnen gelernt? Und vielleicht noch Lesen? Schreiben? Erdkunde? Physik? Chemie? Geschichte? Sport? Fremdsprachen? Biologie? Werken?
Interdisziplinäre Zusammenhänge? Ich kann sie nicht finden...
Sicher gibt es Schüler, die schaffen einen Hauptschulabschluss, andere eine Realschule und manche machen Abitur. Sowas nennt man dann "Allgemeinbildung". Verstösst das gegen deine Logik? Weisst du, was Logik ist?
Grüsse
Wups, Franks beitrag kam wärend ich meinen schrieb, so ist meiner überflüssig... :/
mfg,
Luggage
Der Chef
01-12-2002, 19:57
Original geschrieben von jkdberlin
Beides. Erstens:
Wie ich schon schrieb, du und dein Sportkamerad wissen wohl nicht, worüber sie sprechen.
Lies dazu doch mein erstes Posting. Ob mein Sportkamerad (Boxer) JKD gut kennt, weiß ich nicht. Ich kenne es nicht.
Aber das steht auch schon oben.
Original geschrieben von jkdberlin
Verstösst das gegen deine Logik? Weisst du, was Logik ist?
Tut mir leid, wenn ich Deine Gefühle verletzt habe.
Was "Logik"ist, ist unter Philosophen und Mathematikern nicht unumstritten.
Aber weißt Du, was Höflichkeit ist ?
jkdberlin
01-12-2002, 20:03
Hm, wenn dir inhaltlich nix einfällt versuchst du auf Formalitäten auszuweichen? Wo war ich unhöflich?
Nope, meine Gefühle hast du nicht verletzt, im Gegenteil. Ich nehme das Internet und die Texte hier dafür nicht ernst genug.
Nixdestotrotz hast du was von Logik, aus der du was geschlossen hast, geschrieben. Deine Schlussfolgerung war aber weder durch Logik begründet noch nachvollziehbar. Ich bin weder Mathmatiker noch Philosoph,
beantworte aber gerne beides:
math: die Lehre von Struktur, den Formen und Gesetzen des Denkens.
phil.: Lehre von folgerichtigem Denken und richtigen Schliessen aufgrund gegebener Aussagen.
(Beides aus: Fremdwörterbuch, Duden Verlag)
Beides fehlt mir noch bei dir.
Zu deinem ersten Absatz: okay, wenn du es nicht weisst (und es scheinbar auch nicht wissen willst), warum versuchst du dann hier eine Diskussion darüber?
Grüsse
finde Deine Beiträge passend - Kompliment!
@ Chef
wenn Du das Video mit Paul Vunak beim Straight Blast gesehen hast, dann müßtest Du wissen, warum Paul seine Beinarbeit macht, wie er sie macht.
Geh doch davon aus, das Dein Fernseher einen Lautstärkeregler hat, denn mußt Du mal hochdrehen.:rolleyes: :D
Um größtmöglichen Druck zu erzeugen, auch ist der Straight Blast beim PFS nicht da, um den Gegner auszuschalten (wenns passiert ist ok) sondern möglichst gesichert an den Mann zu kommen um H.K.E.'s einzusetzen. Brachialgewalt!
Ich selber habe bei einer Personenschutzausbildung einen Mann (und kein Weichei) mit einem Motorradhelm Gestraight Blastet.
Der ist wie ein Maikaifer am Rücken gelegen und hat die Augen gerollt, da war nix mehr mit Clinch und.....H.K.E.'s!
Schreib das nicht, um mich hervorzuheben (hoff der Eindruck entsteht nicht) sondern um zu erzählen das Ding richtig eingesetzt = verdammt effektiv.
By the way: Paul kennt die Beinarbeit vom Boxen ganz genau - believe me! :rolleyes: :D :D
Nette Grüße
Ralf
Der Chef
01-12-2002, 20:43
Original geschrieben von jkdberlin
Zu deinem ersten Absatz: okay, wenn du es nicht weisst warum versuchst du dann hier eine Diskussion darüber?
Du hast die Frage selbst beantwortet: Ich weiß es nicht und möchte mich bei kompetenten Gesprächspartnern informieren.
Wenn Dich das stört, lösch die ganze Geschichte oder halt Dich `raus und geh heulen.
Ich habe hier ein Buch "JKD-The Art and Philosophy of Bruce Lee", von Dan Inosanto, 1980.
Darin wird u.a. Inosantos sehr schöne Schule in Torrance, Kalifornien vorgestellt. Die Schüler werden in Schulklassen unterrichtet, allgemeine Grundlagen, Boxen etc.
Finde ich sehr gut und interessant.
Vorausgesetzt, der jeweilige Lehrer ist zumindest zum Teil auch Spezialist und unterrichtet genau in dieser Disziplin.
So würde ich Grappling beispielsweise niemals bei Frank B., sondern nur bei Michael H., Björn F. oder bei ausländischen Dozenten belegen.
Auch Boxen würde ich nicht bei Frank B. belegen, sondern lieber bei einem unbekannten polnischen oder russischen Trainer, der vielleicht so 130 Kämpfe - was im Box Standard nicht viel ist - im alten Startpass stehen hat.
Eben eine Frage der Qualität.:D
Der Chef
01-12-2002, 20:51
Original geschrieben von PFS-Ralf
Ich selber habe bei einer Personenschutzausbildung einen Mann (und kein Weichei) mit einem Motorradhelm Gestraight Blastet.
Bist ja ein toller und sehr bescheidener Typ. Keine
Sorge, ich verstehe vollkommen, daß Du Dich hier nicht selbst loben willst. Danke, daß Du es nochmal erwähntest.
Der Straight Blast interessiert mich nicht.
Stattdessen:
In dem Video hüpft Paul V. selbstherrlich um seinen lebenden Dummy und lässt diesen boxen, um irgendwann mit seinem SB reinzugehen.
Und schon hier fängt er sich dilettantisch eine. Seine Rübe
springt zurück, das es eine wahre Wonne ist.
Man darf getrost davon ausgehen, daß der lebende Dummy sich aus Respekt ordentlich zurückgehalten hat. Sonst hätte der Regisseur erst mal eine Zwangspause gehabt.
Du sagst, Paul Vunak weiß genau wie richtige Beinarbeit beim Boxen aussieht.
Glaub ich sogar.
Es zu wissen, ist nämlich der leichteste Teil.
Auf diese Diskrepanz zwischen vielerlei Wssen, aber vielleicht nur wenig Können, zielt doch der ganze Thread ab.
jkdberlin
01-12-2002, 20:56
Hm, warst du nicht gerade derjenige, der nach "Höflichkeit" aufschrie? Och, und nun heulst du bei jedem Posting auf? Man, musst du Probleme mit mangelndem Selbstbewusstsein haben...
Wenn du Infos haben möchtest, wo bleiben denn da die inhaltlichen Fragen? Bisher ufert das hier langsam nur in mich langweilenden Spam aus...und den werde ich ganz sicher löschen.
Wenn du Boxen lernen willst, geh zu einem (oder mehreren) guten Boxtrainer(n), da stimm ich dir zu, das mache ich nicht anders.
Wenn du Grappling lernen willst, geh zu einem oder mehreren Grapplingtrainer(n), auch da stimm ich dir zu.
Und du scheinst meine Qualitäten als Grappling- bzw. Boxtrainer ja wirklich zu kennen... oder sollte das gar wieder nur ein persönlicher Angriff und inhaltlich völlig leer sein? ;)
Und wenn du halt JKD lernen willst, ... genau, s.o..
JKD ist eben kein Mischmasch aus FMA, Muay Thai, Boxen und Grappling. Ein gewisses Grundwissen in den verschiedenen Kampfkünsten "hilft" zwar dem JKD Training (sowie dem Training in anderen Kampfkünsten), ist aber nicht damit zu verwechseln. Habe ich auch schon geschrieben. Lies doch einfach nochmal, ohne gleich eingeschnappt zu sein, die Postings in diesem Thread und sei ein "Winner" ;)
Wenn du also wirklich kompetente Antworten haben möchstest, solltest du langsam eine niveauvolle Ebene finden und dir deine persönlichen Angriffe in deinen Allerwertesten schieben. Ansonsten mache ich von deinem Angebot Gebrauch und ediere.
Grüsse
Hach, ich fühl mich so heimelig mit euch Jungs. Kommt in meine Arme und lasst uns die Sache vergessen! :p
jkdberlin
01-12-2002, 21:05
Soll ich ein paar Räucherstäbchen einpacken? :D
Grüsse
neee nich einpacken ich habe gerade popkorn und m&m ausgepackt !:D
cu bambam
Sorgt auch noch einer für Zimtsterne und Marzipankugeln? Die mag ich besonders gerne!!!
Lach, da will mal nicht so sein. Zimtsterne und Marzipankugeln.
Solange ich keine Weihnachtslieder singen muß...:rolleyes: :D :D
jkdberlin
02-12-2002, 08:33
Sorry, guys, aber um diese Jahreszeit sind bei mir Blätterkrokanteier angesagt!
Grüsse
Bob Dubljanin
02-12-2002, 12:17
quote
"JKD ist nur ein Gemischtwarenladen verschiedenster Disziplinen die keinen inhaltliche Zusammenhang aufweisen.
Die JKD Praktizierenden können von allem etwas, aber erreichen in kaum einer Disziplin qualitative Tiefe. So bleiben sie Stümper."
Ich weis nicht wer Dir diese Informationen gegeben hat aber er hat offensichtlich keinen Schimmer vom Sachgebiet. Nicht überall wo JKD drauf steht ist auch JKD drin.
quote
"Ich habe hier ein Buch "JKD-The Art and Philosophy of Bruce Lee", von Dan Inosanto, 1980.
Darin wird u.a. Inosantos sehr schöne Schule in Torrance, Kalifornien vorgestellt. Die Schüler werden in Schulklassen unterrichtet, allgemeine Grundlagen, Boxen etc.
Finde ich sehr gut und interessant.
Vorausgesetzt, der jeweilige Lehrer ist zumindest zum Teil auch Spezialist und unterrichtet genau in dieser Disziplin.
So würde ich Grappling beispielsweise niemals bei Frank B., sondern nur bei Michael H., Björn F. oder bei ausländischen Dozenten belegen.
Auch Boxen würde ich nicht bei Frank B. belegen, sondern lieber bei einem unbekannten polnischen oder russischen Trainer, der vielleicht so 130 Kämpfe - was im Box Standard nicht viel ist - im alten Startpass stehen hat."
Wo Du welchen Boxkurs besuchen möchtest entscheidet sicherlich auch die Reputation des Camps. Falls Du noch nie an der Inosanto Academy warst würde ich Dir einen Besuch empfehlen. Nicht nur dass die Schule einen hervorragenden Ruf hat, sie bietet eine ganze Reihe von "Spezialisten" verschiedener Sachgebiete. Zu der Zeit als das Buch gemacht wurde waren tatsächlich mehrere Golden Glove Champions an der Normandie Schule (Richard Bustillo, Dan Lee, Joe Poe). Dan Lee z. B. war zuerst Champion in China, dann in Taiwan und schließlich in Kalifornien.
Anyway besser Du machst Deine eigene Erfahrung mit JKD als über second hand Meinungen von "Sportkameraden" Dich zu wundern.
Gruss,
Bob Dubljanin
jkdberlin
02-12-2002, 13:06
He's alive ;)
Grüsse
Hallo Ihr Kampfhähne!
Ich verstehe die Agression, die sich hier entwickelt hat nicht ganz.
Die Frage vom Chef war eigentlich nicht böse gemeint und auch ausdrücklich als provokativ im positiven Sinne deklariert.
Insbesondere spricht sie ein grundlegendes Problem aller Künste, nicht nur der K-Künste, an:
Spezialist oder Allrounder, das ist hier die Frage.
Dazu lässt sich doch wohl sachlich Stellung nehmen, was z.T. ja auch geschehen ist. Deshalb nochmal zur eigentlichen Frage: Beides hat Vor- und Nachteile, wie alles im Leben.
Jeder weiss ja wohl, dass der Spezialist auf seinem Spezialgebiet dem Allrounder zwangsläufig überlegen ist. Das gilt auch für Zehnkämpfer. Der Allrounder ist , soweit er auf diversen Gebieten entsprechendes Niveau hat, allerdings für viele Situationen ausreichend bis gut vorbereitet.
Das Problem für den Allrounder, und das ist die eigentliche Frage des Themas gewesen, ist allerdings, auf mehreren Gebieten ein brauchbares Niveau zu entwickeln. In dem Zusammenhang könnte man auch auf den inflationären Boom der Meistertitel eingehen, der naturgemäss bei vielen auf Argwohn und Misstrauen stösst. Dieser Titel wird wahrlich oft leichtfertig benutzt. Wenn man bedenkt, dass es genau genommen ein Leben lang dauert um Meister in EINER Disziplin zu werden
(wenn man die alten Meiter fragen würde), ist es naturgemäss nicht besonders glaubwürdig, wenn jemand sich als Meister in diesem und jenem vorstellt.
Ein weitererer Diskussionspunkt der in dem Thema steckt ist die Frage, System oder nicht System, bzw. was macht ein System aus und braucht man überhaupt eins ;-).
Vielleicht habt Ihr ja Lust diesen Faden aufzugreifen und ein bisschen menschenwürdig weiterzudiskutieren....
Gruss
dino
Original geschrieben von jkdberlin
Ich bin weder Mathmatiker noch Philosoph,
beantworte aber gerne beides:
math: die Lehre von Struktur, den Formen und Gesetzen des Denkens.
phil.: Lehre von folgerichtigem Denken und richtigen Schliessen aufgrund gegebener Aussagen.
(Beides aus: Fremdwörterbuch, Duden Verlag)
Beide Definitionen empfinde ich als äußerst schlechte Charakterisierungen. Egal ob sie im Duden stehen oder nicht. Denn Mathematik ist auf Logik und Denken innerhalb seines axiomatischen Systems begrenzt. Daher ist die Definition etwas hochgegriffen. In der Philosophie dagegen gibt es diesen Rahmen nicht. Sie Versucht ja gerade ganzheitliche Fragen zu beantworten und darf sich daher nicht begrenzen. Bei dieser Definition fehlt aber selbstverständlich die Art der Frage. Ansonsten wäre letztere Definition eine allgemeingültige Aussage für alle Wissenschaften.
Aber egal...
Ich habe Chefs Logik jedenfalls so verstanden, daß man, beschäftigt man sich nur mit einer Kunst in einer gegebenen Zeit (t = konst. ;)), man potentiell (vernachläßigt man die individuellen Variabeln), tiefer in die Materie einsteigen kann, als wenn man in der gleichen Zeit n>1 Stile betreibt. Mathematisch logisch!
Die Frage nach der kämpferischen Realität ist natürlich eine andere. Hier muß ich Frank zustimmen.
msg
cdobe
Bob Dubljanin
03-12-2002, 00:51
@Frank
alive im Thornton Sinne oder anders?;)
Inquiring mind wants to know.
Bob
jkdberlin
03-12-2002, 10:08
Hi Bob
Alive eher im metha-physischen Sinne ;)
@ Dino und andere ;)
Gerne. Ich denke, es ist alles eine Frage der Motivation und Notwendigkeit.
Wenn ich Grappling lernen möchte, und da habe ich ja dem Chef zugestimmt, gehe ich zu einem spezialisierten Grapplinglehrer.
Wenn ich Boxen möchte, gehe ich zu einem guten Box-Lehrer (nicht unbedingt zu einem polnischen Kämpfer...aber egal). Dann lerne ich diese Künste oder Sportarten, um innerhalb dieser Kunst in Vergleichen anzutreten.
Wenn ich z.B. JKD lerne, dann tue ich das, um eine Art Scientific Streetfighting zu lernen (genauso wie z.B. beim *ing *un und anderen SV Systemen). Der "typische" (sollte es sowas geben) Ernstfall auf der Strasse involviert kaum einen durchtrainierten MMA Experten (der ist nämlich beim Training und hat für so einen Mist keine Zeit ;) ), sondern halt einen wenig-spezialisierten "Streetfighter". Ein vernünftiges SV-System sollte mich soweit bringen, dass ich a.) den Überfall in der Überraschungsdistanz bestehen kann und b.) erkenne, in welcher Distanz, mit welcher Taktik oder Strategie, ich meinen Gegner schlagen kann.
D.h. wenn mein Gegner ein spezialisierter Grappler ist, versuche ich entweder die Sache im Stehen hinzubekommen oder ziehe am Boden ein Messer. Ist mein Gegner ein guter Treterich, dann ran und Kopfstösse, Knie, Ellenbogen und Finger in die Augen.
Das nennt man auch Crosstraining und im übertragenen Sinne machen auch die MMA Fighter nix anderes, nur halt innerhalb ihrer "Regeln".
D.h. ich als JKD'ler muss Boxen können, um ich einigermassen gegen einen Boxer solange behaupten zu können, um dann vielleicht (je nach Strategie) die Distanz zu verändern oder ihn anderswertig zu schlagen. Dabei kann ich nie "genug" Boxen können, daher die andauernde "Suche" des JKD'lers nach Training in unterschiedlichen Kampfkünsten. D.h. nicht, dass ich im Muay Thai, Boxen, BJJ usw. unbedingt jeweils Erstklasse werden muss. Das heisst nur, das ich mir div. Kampfkünste "ansehe", mittrainiere, übe, um deren Trainingsmethodik zu kennen, die Techniken, Strategien und Prinzipien zu können und insbesondere die Geschichte in meine JKD-Matrix einpassen kann.
Wenn ich das nicht kann, dann nutzt es mir nicht, dass ich 4 oder 5 Kampfkünste gut kann, und da gebe ich wieder dem Chef recht, ich muss auch verstehen, sie miteinander zu verbinden und ins Schema zu passen. Nur ist dieses Schema halt individuell.
Dabei kann es durchaus passieren, dass ich auch als JKD'ler mich in einer oder anderen Kampfkunst oder deren "Forté" spezialisiere. Wenigstens so weit, dass mein Trainier in dieser Kampfkunst der Meinung ist, ich könnte das auch durchaus an andere weitergeben. So lassen sich wenigstens einige "Nebentitel" div. Kampfkünstler erklären. Das heisst nicht, dass ich in der respektiven Kampfkunst der Beste aller Klassen bin. Sowas gibt es eh nicht. Das heisst nur, dass ich diese kampfkunst weiter unterrichten darf, da ich sie weit genug verstanden und deren Techniken etc. weit genug gelernt habe.
So war es z.B. bei mir beim Grappling, resp. dem CSW (Combat Submission Wrestling/Fighting, i.e. Grappling mit Schlagen und Treten). Ich habe mit dem Ringen vor 31 Jahren angefangen, Bodenkampf war schon immer meine "Liebe". Nixdestotrotz empfand ich JKD als praktisce Lösung für meinen Anspruch an eine SV- und Kampfkunst. Ich habe aber dabei nie mit dem Grapplingtraining aufgehört bin sozusagen auch zum Grappling-Instructor gekommen. Heisst das, ich muss der beste Grappler der Welt sein? Nope. Heisst das, ich ruhe mich aus und trainiere nicht weiter? Nope. Aber ich sehe und verstehe sehr wohl den Unterschied zwischen den Ansprüchen der unterschiedlichen Herangehensweise der beide Sachen. Und mein Hauptthema ist nunmal das JKD.
Und um diesen Anspruch gerecht zu werden trainiere ich auch Lameco Eskrima, Kickboxen, Boxen und halt Grappling und tausche mich mit anderen JKD'lern und ähnlichen Systemen aus. Und das mit dem Ziel, ein "well-rounded" Kämpfer zu werden. Kann mich das gegen einen Spezialisten schützen? Wer weiss. "Sometimes you get the bear, sometimes the bear gets you". Schafft es jeder Spezialist einen Cross-Tranierten zu schlagen? Auch nicht. Also, Fazit: es gibt keine "Universallösung", alles ist Realtiv und neben Können, Talent, hartem Training und überlegenden Techniken gehört auch immer eine grosse Portion Glück und Zufall zu jedem Sieg.
Grüsse
Cooler Beitrag, Frank! Sagt im Grunde alles!:respekt:
mgh,
Luggage
KANN MAN(N) NUR UNTERSCHREIBEN !!!:)
"Also, Fazit: es gibt keine "Universallösung", alles ist Realtiv und neben Können, Talent, hartem Training und überlegenden Techniken gehört auch immer eine grosse Portion Glück und Zufall zu jedem Sieg."
Stimmt!
Aber es gibt eine "Univeralregel", die hilfreich ist und da heisst: Never box a boxer, never wrestle a wrestler.
Was damit gemeint ist ist klar, oder?!
Gruss
dino
jkdberlin
05-12-2002, 12:28
Genau das habe ich ja geschrieben.
Grüsse
Der Chef
05-12-2002, 23:18
Original geschrieben von jkdberlin
D.h. nicht, dass ich im Muay Thai, Boxen, BJJ usw. unbedingt jeweils Erstklasse werden muss. Das heisst nur, das ich mir div. Kampfkünste "ansehe", mittrainiere, übe, um deren Trainingsmethodik zu kennen, die Techniken, Strategien und Prinzipien zu können und insbesondere die Geschichte in meine JKD-Matrix einpassen kann.
Danke.
Genau das ist die Antwort auf die Ausgangsfrage. Hierfür habe ich den Thread eröffnet.
Ein Muay Thai, Box-, BJJ Spezialist empfindet also wahrscheinlich die Fertigkeiten des JKDlers in diesen Künsten als "mässig" oder "schlecht". Weil er sie mit seinem eigenen viel höheren Anspruch an seine Spezialdisziplin misst.
jkdberlin
06-12-2002, 07:29
Das kann, muss aber nicht sein ;)
Grüsse
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