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Vollständige Version anzeigen : Kung-Fu ohne übertriebene Härte und Kampf



free4cd
16-01-2007, 22:05
Hallo zusammen,

nach langem Hin und Her habe ich mich entschlossen, demnächst mit "traditionellem" Kung-Fu zu beginnen :)

Ich bin schon über 30 und ich möchte Kung-Fu primär nicht zur Selbstverteidigung einsetzen sondern einfach nur für "mich". Also Fitness, Spass, Interesse an den Stilen, der Philosophie etc. Mir ist es wichtig, in Zukunft einige Techniken gut ausführen zu können und auch meine Fitness zu steigern.

Einige Techniken lassen sich bestimmt nur durch den Freikampf erlernen/verbessern etc. aber zur "reinen SV" möchte ich Kung-Fu auch nicht erlernen. Ein wenig Körperkontakt ist ja OK aber mit Schutzausrüstung will ich nicht trainieren :rolleyes:

Sicherlich gibt es noch andere Kampfsportarten aber irgendwie finde ich das, was ich bisher gelesen habe (Foren,Wikipedia etc.) und gesehen habe doch sehr interessant.

Ist es dennoch möglich, Kung-Fu zu lernen oder bin ich da etwas zu naiv?

Danke für Kritik/Hinweise etc.

noppel
16-01-2007, 22:25
schau dir den kung fu verein in deiner nähe an und finds raus.

btw glaube ich nicht, dass kung fu überall kampflastig trainiert wird.
ist zumindest bei uns mehr akrobatisches rumgehampel, von abhärtung mal abgesehn. aber das wird der trainer schon verstehen, wenn du ihm sagst, dass du nicht ewig lange mit deinen unterarmen gegen die deines partners krachen willst und deine motivation dir vor die beine treten zu lassen irgendwann auch mal den nullpunkt unterschritten hat.


das größere problem wird wohl sein, einen verein zu finden, wo auch wirklich philosophie vermittelt wird

die leute wollen halt meist lieber rumhampeln und effektvoll luft verdrängen, statt sich mit der kultur und geschichte + philosophie einer kampfkunst auseinander zu setzen...

dementsprechend ist auch das training. märchenstunden gibts im selbststudium

falls kein kung fu in deiner nähe angeboten wird, kannst du dich ja auch mal nach "viet vo dao" oder "vo dao vietnam" oder "vo vi nam" umschaun. ist praktisch das gleiche in vietnamesisch... wirst du beim training außer beim zählen und ansagen auf vietnamesisch kaum merken. die techniken sind identisch

ich denke dennoch, dass du enttäuscht sein wirst, wie wenig philosophie letztendlich vermittelt wird.

falls du im raum halle(saale) wohnst, könntest du glück mit vo dao vietnam haben, da du direkt beim großmeister trainieren kannst, wo auch mental was bei rum kommen dürfte

ansonsten in berlin im shaolin-tempel

falls du dich für thailändische kultur begeistern kannst, dann versuchs vielleicht mal mit pahuyuth oder muay boran

aikido, tai chi oder iaido interessieren dich vielleicht auch

mfg

P.S.: das alter is kein problem, wenn deine knie noch heil sind xD

handpratze
17-01-2007, 01:07
aber das wird der trainer schon verstehen, wenn du ihm sagst, dass du nicht ewig lange mit deinen unterarmen gegen die deines partners krachen willst

Gerade das macht aber den Funfaktor aus :weirdface

enraged_Clown
17-01-2007, 05:08
ich würde da eher tai-chi vorschlagen. die bewegungen sind ähnlich lustig. fittnessfaktor ist auch vorhanden und es soll leute geben die dabei richtig spass haben. kampfkunst hat in meinen augen etwas mit kämpfen zu tun. wenn man das nicht möchte sollte man fußball spielen oder turnen. wer nicht will, behindert im zweifelsfall seine trainingspartner.

free4cd
17-01-2007, 08:42
kampfkunst hat in meinen augen etwas mit kämpfen zu tun. wenn man das nicht möchte sollte man fußball spielen oder turnen. wer nicht will, behindert im zweifelsfall seine trainingspartner.

Gehören da nicht auch immer zwei dazu? Ohne Körperkontakt wird es nicht gehen aber muss man gleich mit richtig "draufschlagen"? Ich denke, wenn man im freien Training als Anfänger/etwas Fortgeschrittener seine Künste am Partner anwenden möchte, dann muss man ja nicht unbedingt immer mit dem Fuß versuchen, gegen den Kopf zu treten oder in die Rippen... Für mich steht der "sportliche Faktor" im Mittelpunkt und nicht der wettkampfmässige Kampf :confused:

Das ist ja eigentlich auch ein Grund, warum ich es mit Kung-Fu versuchen möchte, anstatt (Kick-)Boxen etc., wo man wirklich "Vollkontakt" kämpft. Da sehe ich Kung-Fu doch eher als "harmlosere" Kampfkunst, oder liege ich da falsch?

chuckybabe
17-01-2007, 08:54
...
Da sehe ich Kung-Fu doch eher als "harmlosere" Kampfkunst, oder liege ich da falsch?

:megalach:

Sorry, wer schwimmen geht, muß damit rechnen naß zu werden. Kung Fu ist zum Kämpfen konzipiert und das verdammt nochmal nicht schlecht. Bloß hat das Wischiwaschi-Training in vielen Kung Fu Schulen mit Leuts, die nur noch in der Luft rumfuchteln nichts mehr mit Kampfkunst zu tun, denn Kampfkunst ohne Kampf ist einfach inhaltsloses Blabla!

Wobei der reine Gesundheitsaspekt natürlich nicht zu unterschätzen ist, aber dann sollte man es als Gesundheits- oder Wellneskunst ;) bezeichnen, doch die Bezeichnung Kampfkunst ist sicherlich unverdient, irreführend, schlichtweg fehl am Platze.

chuckybabe
17-01-2007, 09:00
Und um auf den Threadtitel noch einzugehen: Gutes Kampftraining bei einem gut ausgebildeten Trainer/Lehrer ist eigentlich nie übertrieben hart, sondern immer Deinem Entwicklungsstand angemessen. Aber Kämpfen gehört zu "einer" Kampfkunst Kung Fu genauso dazu, wie das Salz in die Suppe gehört.

leopan8
17-01-2007, 09:05
Hy


Das ist ja eigentlich auch ein Grund, warum ich es mit Kung-Fu versuchen möchte, anstatt (Kick-)Boxen etc., wo man wirklich "Vollkontakt" kämpft. Da sehe ich Kung-Fu doch eher als "harmlosere" Kampfkunst, oder liege ich da falsch?
;)

1. Es gibt nicht das Kung Fu, richtig als Quan Fa,Wushu bezeichnet.
Es gibt hunderte von Stilen die verschiedene Schwerpunkte in ihrem System lehren.

2.Es gibt Stile mit Vollkontakt, Halbkontakt und ohne Kontakt.

3.Kampfkunst ohne Kämpfen ist eine leere Hülle und nur noch ein Tanz,Bewegungskunst.

4.Im Kickboxen gibt es nicht nur Vollkontakt Wettkämpfe sondern auch Leichtkontakt und Semikontakt.

............:zwinkern:

Hier ist eine gute Seite , die einige Informationen über Quan Fa/Wushu hat.
http://www.kungfuwebmag.de/

Artikel:
http://www.kungfuwebmag.de/033ce298a20883702/index.html

Gruß
leopan8

christoph
17-01-2007, 09:41
Gehören da nicht auch immer zwei dazu? Ohne Körperkontakt wird es nicht gehen aber muss man gleich mit richtig "draufschlagen"? Ich denke, wenn man im freien Training als Anfänger/etwas Fortgeschrittener seine Künste am Partner anwenden möchte, dann muss man ja nicht unbedingt immer mit dem Fuß versuchen, gegen den Kopf zu treten oder in die Rippen..

In jedem vernünftigen Kampfkunst Training schlägt man nie "immer richtig drauf", sondern übt seine Kunst am Partner immer in Stufen, ohne den anderen zu verletzen und unter Abpsrache. Dass kann dann auch so weit gehen (und sollte wenn das Ziel SV ist), dass man mal entsprechend geschützt versucht Szenarien mit wenig Regeln und Zurückhaltung durchzugehen.
Ansonsten schliesse ich mich meinem Vorschreiber an: Es gibt kein Kung Fu, wenn Du das als KK Stil verstehst. Obwohl chinesische Stile sicher einige Gemeinsamkeiten haben, sind sie untereinander tw. so grundverschieden das der Sammelbegriff eigentlich grob irreführend ist.

Beste Grüße

enraged_Clown
17-01-2007, 10:08
Gehören da nicht auch immer zwei dazu? Ohne Körperkontakt wird es nicht gehen aber muss man gleich mit richtig "draufschlagen"? Ich denke, wenn man im freien Training als Anfänger/etwas Fortgeschrittener seine Künste am Partner anwenden möchte, dann muss man ja nicht unbedingt immer mit dem Fuß versuchen, gegen den Kopf zu treten oder in die Rippen... Für mich steht der "sportliche Faktor" im Mittelpunkt und nicht der wettkampfmässige Kampf :confused:
wenn ich mit einem partner trainiere dann erwarte ich von ihm das er das enst nimmt was er macht. das er bereit ist einen schlag zu schlucken und das er sich nicht vor schreck zurückzieht sollte er mal einen treffer landen. partnerünungen habe was mit vertrauen zu tun, ein trainingspartner der nicht voll bei der sache ist oder nicht überzeugt von dem was er tut, dem kann ich nicht vertrauen. weil dann kommt es garantiert zu verletzungen. das kenne ich noch aus dem judo, da gab es leute die waren zu keinen partnerübungen bereit. das war scheiße weil die alle gebremst haben.
und jetzt mal so zum verständnis, was ist sportlicher als der wettkampf?

Diokletian
17-01-2007, 11:03
Wasch mich, aber mach mich nicht nass! Wikkksen und kurz davor aufhören! Ein bißchen schwanger sein und KungFu ohne realistischen Anspruch - all das läuft nicht! Training mit ständigem Schmerz und Verletzungen ist kontraproduktiv - aber ohne den Aspekt im Hinterkopf, daß das Ganze funktionieren MUSS!!!!! solltest Du lieber zum Tanzen gehen!

Sorry!

Klaus
17-01-2007, 11:37
Sehe ich nicht so. Niemand "muss" irgendwas. Man muß auch nicht Fussball mit Blutgrätsche spielen, nur weil international bei den Profis so gespielt wird.

Man kann durchaus alle möglichen Arten von CMA so abgespeckt trainieren daß man harte oder besonders harte Arten von Kontakt eben ausklammert und nicht mittrainiert. Dann hat man halt 10 min Pause oder macht was anderes. Allerdings kommt auch eben nur die abgespeckte Art von Kompetenz heraus, wenn man damit leben kann, gut. Man darf sich halt nur nicht vormachen man wäre jetzt auf dem Niveau alter Krieger und Bodyguards. Von der Athletik und physischen Fitness macht es keinen Unterschied, wenn man alle Kraftelemente trainiert.

chuckybabe
17-01-2007, 11:44
Sehe ich nicht so. Niemand "muss" irgendwas. Man muß auch nicht Fussball mit Blutgrätsche spielen, nur weil international bei den Profis so gespielt wird.

Man kann durchaus alle möglichen Arten von CMA so abgespeckt trainieren daß man harte oder besonders harte Arten von Kontakt eben ausklammert und nicht mittrainiert. Dann hat man halt 10 min Pause oder macht was anderes. Allerdings kommt auch eben nur die abgespeckte Art von Kompetenz heraus, wenn man damit leben kann, gut. Man darf sich halt nur nicht vormachen man wäre jetzt auf dem Niveau alter Krieger und Bodyguards. Von der Athletik und physischen Fitness macht es keinen Unterschied, wenn man alle Kraftelemente trainiert.

Hey Klaus, aber Du brauchst schon noch nen Fußball um zu kicken und ein paar Tore wären auch nicht schlecht, vielleicht nicht im Original, aber links ein Tornister und rechts ein Tornister wären schon sinnvoll. ;)

Dadurch wird man zwar kein Maradonna (wer ist das schon?), aber man nähert sich dem Sinn des Spiels doch schon an. Nur schnell mit dem Ball rennen können, macht noch keinen halbwegs guten Kicker aus.

Beste Grüße
Chuckybabe :)

Ps.: Klaro natürlich auch, dass "tödliche" Blutgrätschen nicht zu einem sinnvollen KK-Training dazu gehören!

scarabe
17-01-2007, 11:45
Es gibt einige Schulen, deren Schwerpunkt nicht in Kampf und Sparring liegt, sondern in exakter Technik, Körperbeherrschung, sauberem Formenlaufen etc. Gerade bei Kung Fu müßte es also möglich sein, eine Schule zu finden, die Deinem Schwerpunkt entspricht.

Das mit der dazugehörigen Philosophie kommt leider oft zu kurz, aber wenn Du wirklich Interesse daran hast, stolperst Du auch über die passende Literatur bzw. begegnest mit etwas Geduld den richtigen Lehrern.

Vielleicht magst Du uns verraten, aus welcher Gegend Du kommst, dann kann Dir sicher jemand eine Schule empfehlen.

leopan8
17-01-2007, 12:00
hy

Wie gesagt eine Kampfkunst ohne Kämpfen(Kampfübungen,Anwendungen) ist eine leere Hülle und ist eine Bewegungskunst oder Pekingoper.

Viele chinesische Wushu Meister,Lehrer bemängel z.B. das Sport Wushu Akrobaten oft nur Formen laufen und die Techiken,Prinzipien usw. die die Formen beinhalten nicht verstehen,anwenden können.

Deshalb gehören alle Bereiche zu einer Kampfkunst dazu und ergänzen sich:
Formen-Anwendungen-Freikampf

free4cd
17-01-2007, 12:00
wenn ich mit einem partner trainiere dann erwarte ich von ihm das er das enst nimmt was er macht. das er bereit ist einen schlag zu schlucken und das er sich nicht vor schreck zurückzieht sollte er mal einen treffer landen. partnerünungen habe was mit vertrauen zu tun, ein trainingspartner der nicht voll bei der sache ist oder nicht überzeugt von dem was er tut, dem kann ich nicht vertrauen. weil dann kommt es garantiert zu verletzungen. das kenne ich noch aus dem judo, da gab es leute die waren zu keinen partnerübungen bereit. das war scheiße weil die alle gebremst haben.
und jetzt mal so zum verständnis, was ist sportlicher als der wettkampf?

Ich nehme das, was ich tue, immer ernst ;)

Mit einem entsprechenden Partner kann ich mir auch vorstellen, Kampftraining zu betreiben, allerdings nicht so, wie ich es schon gehört/gesehen habe.

Ein Bekannter von mir betreibt seit ca. 20 Jahren Teakwondo (hat mal im Alter von 6 Jahren angefangen). Im freien Training (ohne Schutzausrüstung etc.) hat er schon viele Verletzungen davontragen müssen (Nase/Bein gebrochen, Zahn ausgeschlagen etc.) - so etwas will ich eben vermeiden. Ist ja vielleicht auch vom Partner/Lehrer abhängig, wie weit man geht. Wenn man alle zwei Wochen mit einem blauen Auge zur Arbeit kommt ist es ja auch dumm, oder ;)
Er kennt es halt nicht anders und geht auch "voll auf den Mann" - also mit dem wollte ich nicht trainieren. Ich bin mit über 30 halt schon zu verweichlicht für sowas.


Man kann durchaus alle möglichen Arten von CMA so abgespeckt trainieren daß man harte oder besonders harte Arten von Kontakt eben ausklammert und nicht mittrainiert. Dann hat man halt 10 min Pause oder macht was anderes. Allerdings kommt auch eben nur die abgespeckte Art von Kompetenz heraus, wenn man damit leben kann, gut. Man darf sich halt nur nicht vormachen man wäre jetzt auf dem Niveau alter Krieger und Bodyguards. Von der Athletik und physischen Fitness macht es keinen Unterschied, wenn man alle Kraftelemente trainiert.

Ja, ich kann damit leben, wenn ich nicht so "hart" bin, wie andere. Ich werde mich auch nicht unbedingt zurückziehen, aber ich kann nur nicht ganz verstehen, wie manche ohne Schutzausrüstung etc. trainieren. Das ist eben das, was ich nicht möchte.


Vielleicht magst Du uns verraten, aus welcher Gegend Du kommst, dann kann Dir sicher jemand eine Schule empfehlen.

Ich komme aus dem Grossraum Stuttgart

Ich habe da schon einige Schulen im Auge.... beispielsweise:

http://www.kung-fu-stuttgart.de/
http://www.wushu-stuttgart.de/
http://www.kungfuschule.de/

chuckybabe
17-01-2007, 12:03
Es gibt einige Schulen, deren Schwerpunkt nicht in Kampf und Sparring liegt, sondern in exakter Technik, Körperbeherrschung, sauberem Formenlaufen etc.
...

Als wenn das eine das andere ausschließen würde - nö, dem ist nicht so! Gute Fighter verfügen über eine exakte Technik und Körperbeherrschung, die in der Relevanz zur Anwendung den reinen Formenläufern sogar oftmals um ein vielfaches überlegen ist. Da sind wir wieder bei dem Thema einer leeren Hülle von Bewegungsformen, die ohne Sinn und Verstand nachgeahmt werden!

chuckybabe
17-01-2007, 12:09
hy

Wie gesagt eine Kampfkunst ohne Kämpfen(Kampfübungen,Anwendungen) ist eine leere Hülle und ist eine Bewegungskunst oder Pekingoper.

Viele chinesische Wushu Meister,Lehrer bemängel z.B. das Sport Wushu Akrobaten oft nur Formen laufen und die Techiken,Prinzipien usw. die die Formen beinhalten nicht verstehen,anwenden können.

Deshalb gehören alle Bereiche zu einer Kampfkunst dazu und ergänzen sich:
Formen-Anwendungen-Freikampf

:yeaha:

Sascha Broich
17-01-2007, 12:10
falls du im raum halle(saale) wohnst, könntest du glück mit vo dao vietnam haben, da du direkt beim großmeister trainieren kannst, wo auch mental was bei rum kommen dürfte
Vo Dao Vietnam düfte nicht mit seinen Interessen übereinstimmen. Wir machen nämlich Vollkontakt.

Klaus
17-01-2007, 12:54
Also Fussball ohne Tore wäre schon ein bischen arg verändert, aber Fussball ohne Fouls machen wir beim Handballtraining auch.

Ich bleibe dabei daß es durchaus Sinn macht, als Hobby eben ein reduziertes CMA-Training zu betreiben, das ist bei den IMAs Gang und Gäbe. Es wird dann von einer "Kampfkunst" oder einem Kampftraining zu einem Sporttraining, aber wer nicht kämpfen will muss es auch nicht üben. Wenn man doch Sparring machen will, dann kann man auch durchaus von Leichtkontakt bis NHB mit und ohne Schutzausrüstung variieren. Mit dicken Eishockeytorwartschonern und Weste passiert auch nicht viel, wenn man nicht voll zum Kopf geht.

enraged_Clown
17-01-2007, 12:55
Mit einem entsprechenden Partner kann ich mir auch vorstellen, Kampftraining zu betreiben, allerdings nicht so, wie ich es schon gehört/gesehen habe.
Ein Bekannter von mir betreibt seit ca. 20 Jahren Teakwondo (hat mal im Alter von 6 Jahren angefangen). Im freien Training (ohne Schutzausrüstung etc.) hat er schon viele Verletzungen davontragen müssen (Nase/Bein gebrochen, Zahn ausgeschlagen etc.) - so etwas will ich eben vermeiden. Ist ja vielleicht auch vom Partner/Lehrer abhängig, wie weit man geht. Wenn man alle zwei Wochen mit einem blauen Auge zur Arbeit kommt ist es ja auch dumm, oder ;)
Er kennt es halt nicht anders und geht auch "voll auf den Mann" - also mit dem wollte ich nicht trainieren. Ich bin mit über 30 halt schon zu verweichlicht für sowas.
wenn du nicht getroffen werden möchtest, dann gehe tanzen oder töpfern. egal wie intensiv du trainierst, schläge wirst du immer schlucken müssen. du wirst dich auch in jeder art partnerübung verletzen können. ich habe mir beim "normalen" judo training bestimmt schon die hälfte meiner zehen gebrochen, kapselverletzungen der finger davon getragen und ne ganze reihe blauer flecken. bei den andern kk/ks die ich gemacht habe, habe ich mir im normalen training (kein sparring, kein freikampf) die nase gebrochen (mehrfach), das auge vermust, zahn weg etc..
das heisst ja nicht um sonst martial arts.

Diokletian
17-01-2007, 13:06
Zu hart ist Mist, weil zu oft verletzt! Zu weich auch, weil da zu leicht der Sinn für die Realität verloren geht. Irgendwo in der Mitte gehts am Besten...!

Darkpaperinik
17-01-2007, 14:13
also ich kann bei sowas immer nur den kopfschütteln. natürlich ist ein training NICHT dazu da, nacher verletzt rauszugehen. aber leutz, das ist KAMPFkunst/sport.. nicht backgammon! das hat was mit hauen, treffen und getroffen werden zu tun. natürlich kann die intensität divergieren - aber wenn diese komponente fehlt beraubt ihr der sache ihren sinn!

das ist wie american football ohne tackeln, fussball ohne tor, haus ohne dach, rtlpro7sat1, .. schlicht alles sinnlos!

leopan8
17-01-2007, 17:07
Hy free4cd

Zu deiner Frage wegen einer Schule in der du mit dem Shifu/Sifu(Lehrer) reden und ein Probetraining absolvieren solltest.

Hier sind einige traditionelle Schulen die es in Stuttgart gibt:
Tang Lang:
http://www.seven-star.de/stu/frame1.htm

Weng Chun:
http://www.wengchun.de/index_d.htm

Shaolin Quan:
http://www.shaolinquan.de/index_2.html

Probieren geht über studieren!:boxing:

Gruß
leopan8

jinkazama
17-01-2007, 18:32
kung fu ohne härte und kampf? kein problem, gut möglich, und man kann einen hohen level erreichen.

Man denke an You Xuan De, die Zhan Zhuang Schule.

kung fu ist zwar eher äußerlich, aber man muss ja nicht dauernd vollkontakt prügeln. vergesst nicht, technik besiegt kraft, und meisterschaft besiegt technik. ihr könnt so hart vollkontakt trainieren bis euch schwarz wird, wenn ihr dann dafür umso weniger körperkontrolle habt, seid ihr im nachteil.

richtige ernährung spielt eine große rolle.

Klaus
17-01-2007, 18:55
Ihr müsst euch mal daran gewöhnen daß andere Leute andere Vorstellungen und Prioritäten haben. CMA-Training mit Formen, CMA-Krafttraining usw. ist kein Backgammon sondern nur CMA ohne Prügeln, eben für die Athletik. Das ist nicht jedermanns Sache, und wer nicht will muß auch nicht müssen.

leopan8
17-01-2007, 19:21
Hy

Verstehe das es Leute gibt die den Kampf scheuen und keinen oder sehr leichten Kontakt bei den Übungen haben wollen.:blume:

Jedoch:
Kampfkunst beinhaltet nun mal das Kämpfen und nicht nur rumwedeln mit den Armen und Beinen, sonst ist es keine Kampfkunst sondern Bewegungskunst,Akrobatik,Gesundheitsgymnastik usw..

Es gibt verschiedene Übungs,Freikampfarten man muss nicht Vollkontakt Kämpfe ausüben um sich für den realen Kampf vorzubereiten, man kann auch halbkontakt Übungen(Sparring) mit Schutzausrüstung ausüben, wichtig ist nur das man einige Techniken,Prinzipien... die in den Formen vorkommen an einem Gegner der angreift,abwehrt,bewegt,reagiert usw. übt.:fechtduel



vergesst nicht, technik besiegt kraft, und meisterschaft besiegt technik. ihr könnt so hart vollkontakt trainieren bis euch schwarz wird, wenn ihr dann dafür umso weniger körperkontrolle habt, seid ihr im nachteil.

Technik allein besiegt nicht Kraft!
Formen laufen und nur in der Luft rumschlagen bringen wenig wenn man keine Kraft und Ausdauer,taktische Kampferfahrung... hat, das müsste sich mittlerweile rumgesprochen haben.

Es ist die Kombination von mehreren Fähigkeiten,Attributen usw. die einen guten Kämpfer ausmachen.

jinkazama
17-01-2007, 20:40
kommt drauf an, in welchem kampf.

körperkraft hat jeder bodybuilder, aber keine genaue koordination.

jeder triathlet hat ausdauer.



bei der sv das wichtigste ist es, möglichst schnell möglichst genau zu treffen, mit einer möglichst kleinen fläche einen möglichst empfindlichen punkt des gegners. körperkontrolle und überdurchschnittliches nervensystem und sinne sind von entscheidender bedeutung. wenn du jede intention des gegners spürst, vor er den schlag beginnt, und du den schlag hörst und siehst und spürst, dann sind dein nervensystem und deine sinne perfekt.

aber du hast schon recht, ohne die anderen fähigkeiten wird man auch nicht unbedingt erfolg haben. ;) aber alles, was dein nervensystem schädigt, schädigt unmittelbar deine kampffähigkeit (übertraining, zu viel hartes sparring, zu schnell aufeinanderfolgende abhärtung empfindlicher körperstellen, reizüberflutung, falsche ernährungsweis...)

leopan8
17-01-2007, 20:56
hy

Hier eine reale Geschichte aus dem Leben!

Es gab einmal einen jungen Mann, der wurde von seinem Shifu(Lehrer) und anderen Mitschülern gelobt weil er perfekt Formen laufen konnte und ein guter Techniker war, er war sogar besser als einige erfahrene höher graduierte Schüler.
Von diesem Lob beflügelt und voller Selbstvertrauen, dachte er das er ein unbesiegbarer Kämpfer war.
Er machte jedoch keine Kampfübungen oder Freikampf, weil er den harten Kontakt scheute.:fight:

Eines Tages begegnete er einem kräftigen Schläger, der nur einige wenige Techniken beherrschte.
Der Schläger machte ihn an und der junge Mann nahm seine Kampfstellung ein die er in den Formen gelernt hatte.
Plötzlich schlug der Schläger einen rechten Schwinger und der überraschte Techniker wurde an der Schläfe getroffen und fiel bewusstlos zu Boden.
Er wurde von seinen Freunden ins Krankenhaus gebracht und musste dort mit einer schweren Gehirnerschütterung einige Tage verweilen.:krank011:

Nach diesem Vorfall hat er mit der Kampfkunst aufgehört und sein Selbstvertrauen verloren.Er fing an Bodybuilding zu
machen und was weiter mit ihm geschah??? ;)

Die Moral von der Geschichte ist, hätte er wie die Anderen Kampfübungen,Freikampf trainiert so wäre er nicht überrascht gewesen, hätte die Lage besser einschätzen können und den Schwinger abwehren können!:zwinkern:

Gruß
leopan8

free4cd
17-01-2007, 21:08
@leopan8

Danke für die Links zu den Schulen. Zwei von denen machen einen sehr guten Eindruck auf mich :)


Kampfkunst beinhaltet nun mal das Kämpfen und nicht nur rum wedeln mit den Armen und Beinen, sonst ist es keine Kampfkunst sondern Bewegungskunst,Akrobatik,Gesundheitsgymnastik usw..

Wie gesagt: ich habe prinzipiell nichts gegen einen "leichten Schlagabtausch", aber wie Klaus auch schon bemerkte: ich setze andere Prioritäten. Ich will nicht an Wettkämpfen teilnehmen oder bei jedem Training Freikampf/Kampftraining etc. betreiben. Natürlich möchte ich mich im Bedarfsfall auch gegen jemanden zur Wehr setzen können aber ich lege für mich persönlich mehr Wert darauf, dass ich vielleicht in Zukunft zwei Techniken gut beherrsche anstatt 20 Techniken im Freikampf einsetzen zu können, die ich nur bedingt ausführen kann.

Ich stimme zu, dass es ohne Kampftraining/Abhärtung usw. nicht funktionieren kann; solange ich entscheiden kann, wann ich dazu bereit bin, dann habe ich nichts dagegen. Da ich bisher auch noch keine Erfahrung mit dem Kampftraining habe (liegt ja noch in ferner Zukunft), bin ich natürlich unsicher und stelle mir das vielleicht schlimmer vor, als es ist.

Natürlich möchte ich mich im Bedarfsfall gegen jemanden wehren können, aber der Selbstverteidungsfaktor ist nicht mein primäres, alleiniges Ziel.... vielleicht stehe ich deshalb auch dem Körperkontakt etwas zurückhaltender gegenüber, was sich aber mit dem Training evtl. ändert.

free4cd
17-01-2007, 21:20
@leopan8

Ich sehe das ja prinzipiell ähnlich aber ich möchte als Anfänger erstmal einige Dinge ausreichend gut beherrschen, bevor ich sie im Freikampf etc. anwenden und verfeinern kann. Ich gehe davon aus, dass es schwieriger ist, etwas, dass man schon "falsch" gut kann, wieder schlecht "richtig" zu machen. Ich hoffe, ihr wisst, was ich meine :rolleyes:

Mittlerweile kann ich das ganze System allerdings auch besser verstehen, als zu Beginn, wo ich den Thread gestartet habe - ich kann mir jetzt ein anderes Bild davon machen und erkenne auch die Zusammenhänge besser. Viele Antworten und Meinungen helfen eben.

leopan8
17-01-2007, 21:26
Hy free4cd

Ein guter Sifu/Shifu führt einen Anfänger an Kampfübungen,Freikampf langsam und mit bedacht heran.
Er zwingt seine Schüler zu nichts und beobachtet die Entwicklung,Fähigkeiten seiner Schüler.
Eine Kampfkunst beihaltet viele Bereiche nicht nur Freikampf.

Lass die Sache locker angehen und schau dir einige Stile,Schulen an, rede mit den Lehrer über deine Vorstellungen, die Konzepte des Stiles usw.und schau,spüre... ob der Stil dir zusagt .Ein guter Lehrer wird dir deine Fragen beantworten.

Der Stil muss dir zusagen, sonst bleibst du nicht lange dabei!;)


Viel Glück beim suchen.

leopan8

free4cd
17-01-2007, 21:33
Danke. Ich werde mich jetzt noch ein wenig umsehen und dann demnächst hoffentlich mit dem Training beginnen - es gibt da viel zu tun. Ich werde eh' erstmal mit Dehnübungen und anderen Dingen beschäftigt sein, als mit dem Kampftraining. Vermutlich bekomme ich eher noch eine Bänderdehnung als eine blutige Nase :o

christoph
18-01-2007, 08:51
Nach diesem Vorfall hat er mit der Kampfkunst aufgehört und sein Selbstvertrauen verloren.Er fing an Bodybuilding zu
machen und was weiter mit ihm geschah??? ;)


Ja, ...? :D Jetzt will ich aber auch das Ende hören!
Ich hasse es wenn Filme so enden, dass man sich das Ende selber vorstellen muss!:cry:

noppel
18-01-2007, 09:03
körperkontrolle und überdurchschnittliches nervensystem und sinne sind von entscheidender bedeutung. wenn du jede intention des gegners spürst, vor er den schlag beginnt, und du den schlag hörst und siehst und spürst, dann sind dein nervensystem und deine sinne perfekt.


korrigier mich, wenn ich mich irre, aber ein gefühl für den gegner und reflexe schult man doch am ehesten in nem nicht abgesprochenen sparring... man muss sich ja nicht totschlagen, aber wenn man den schlag ned kommen sieht, nützt auch die perfekte technik nicht mehr viel

@free4cd: lass dir mal eine leicht mit boxhandschuhen verpassen, wie es bei nem lockeren sparring der fall wäre

wirst sehen, das ist alles viel harmloser, als du glaubst, wenn mans locker angeht und man kann trotzdem reflexe und technik trainieren:)

leopan8
18-01-2007, 09:46
Hy christoph

Das reale Leben ist nicht Hollywood!!;)

Die Geschichte ist schon lange her, ich verlor den Kontakt zu ihm.
Wie es ihm geht und ob er aus dieser Mentalen Kriese herausgekommen ist(Happy End):confused:

Wie gesagt es ist besser unter kontrollierten Bedingungen seine Fähigkeiten,Grenzen kennen zulernen als eine schmerzvolle,demütigende Lehrstunde auf der Strasse .:idea:

Hier ist ein Beispiel für eine unter kontrollierten Bedingungen ausgeführte Kampfübung!(Sparring):boxing:
http://youtube.com/watch?v=iQVdC3Qbdwg

Gruß
leopan8

netwolff
18-01-2007, 09:53
Mach das, was ein erwachsener Mensch eben macht: Geh zum Probetraining und vor allem, erklär dem Übungsleiter deine Erwartungen. Er wird beurteilen können, ob er deinen Erwartungen entsprechen kann und dir das mitteilen.
Es gibt auch Menschen die beim Kickboxen nur an der Fitness interessiert sind und das klappt auch. Lass dich bloss nicht von den ganzen Superhelden hier am Board belullen.

christoph
18-01-2007, 09:53
Hy christoph

Das reale Leben ist nicht Hollywood!!;)

Die Geschichte ist schon lange her, ich verlor den Kontakt zu ihm.
Wie es ihm geht und ob er aus dieser Mentalen Kriese herausgekommen ist(Happy End):confused:

Wie gesagt es ist besser unter kontrollierten Bedingungen seine Fähigkeiten,Grenzen kennen zulernen als eine schmerzvolle,demütigende Lehrstunde auf der Strasse .:idea:

Och schaaade. Ich dachte das wärst Du selbst gewesen. ;)

leopan8
18-01-2007, 10:00
Hy christoph

Ich war einer derjenigen die Kampfanwendungen,Freikampf geübt haben und auf den Boden der Realität geblieben sind!:fight:

Auch schadet es nicht ein freundschaftliches Sparring mit Kampfsportlern,Kampfkünstlern aus anderen Systemen z.B.(Karate,Taekwondo,Kickboxen,Boxen usw.) zu praktizieren!(Erfahrungen sammeln)

Dies hat mich einige male von Krankenhausbesuchen bewahrt:p

Meine letzte sehr lehrreiche Erfahrung war ein halbkontakt Sparring mit einem Sanda Kämpfer in China!

Gruß
leopan8

MataLeon
18-01-2007, 10:25
es gibt viele leute die noch nie kk betrieben haben, sich aber sehr dafür interessieren (medien, filme, wettkämpfe, mundpropoganda usw.), sich davor aber scheuen ein schritt ins gym zu machen, weil sie falsche vorstellungen, sogar etwas angst haben, weil sie das wort "kampf" hören und denken es geht direkt und hart zur sache...ich kenne das.....
aber....
@ free4cd...
dem ist nicht so. wenn du erstmal anfängst, sprich mit kung fu, dann wirst du bei einem guten sifu in der anfangzeit überhaupt kein sparring betreiben, geschweige denn vollkontakt. wie gesagt es liegt am stil, lehrer und an der schule. du wirst in der regel am anfang formen üben und leichte, einfache, basis-anwendungen trainieren, schrittarbeit üben, pratzentraining, drillübungen, körperbeherschung usw.. und dies steigert sich mit der zeit und irgendwann wirst du auch sparring machen (in der regel/ durchschnitt leichtkontakt, ob früher oder später, du wirst sie machen, sonst ist es keine kk. also trau dich, mache probetraining, frage den sifu of was er spezialisiert ist (sv, wettkampf, sportliche aspekt usw.) und mach dein eigenes bild

mfg

Klaus
18-01-2007, 12:09
Wenn jemand Formen RICHTIG trainiert, so wie sie mal gedacht waren, inklusive aller möglichen Vor- und Nebenübungen, dann sollte so jemand zumindest soviel Kraft, Schnelligkeit, Athletik haben, daß er körperlich besser drauf ist als jemand der immer nur drauf trainiert. Man sehe sich mal die Leute auf der Videoreihe bei Youtube hier an (Teil 1 ist erstmal Gerede, wird dann aber besser), in Bezug auf das körperliche Niveau, Explosivität der Bewegung, Natürlichkeit:

Teil 1 (http://www.youtube.com/watch?v=uIXeXQMErWc)
Teil 2 (http://www.youtube.com/watch?v=HMxTKAnMZ4A)
Teil 3 (http://www.youtube.com/watch?v=IomX4gESIlM)
Teil 4 (http://www.youtube.com/watch?v=QbvxtFrtpxI)[/QUOTE]


Und das hier mal als Negativbeispiel (abdrehen, Augen zumachen, stolpern, nur schief Kopf wegziehen):

http://youtube.com/watch?v=bfxNgpuhecQ&mode=related&search=

Und die letzteren behaupten vermutlich sie machen "Sparring".

leopan8
18-01-2007, 13:00
Hy Klaus


Wenn jemand Formen RICHTIG trainiert, so wie sie mal gedacht waren, inklusive aller möglichen Vor- und Nebenübungen, dann sollte so jemand zumindest soviel Kraft, Schnelligkeit, Athletik haben, daß er körperlich besser drauf ist als jemand der immer nur drauf trainiert.

Ich glaube das du etwas missverstehst!

Keiner sagt, dass man nicht die Grundlagen,Formen usw. üben soll und sofort direkt nur Kampfanwendungen,Freikampf praktizieren soll.

Wie gesagt Grundlagen-Formen-Anwendungen-Freikampf und noch andere Bereiche gehören zu einer Kampfkunst dazu und ergänzen sich.

Nocheinmal:
Ein System das jedoch keine Kampfanwendungen übt ist keine Kampfkunst sondern eine Bewegungskunst,Akrobatik(siehe modernes sport Wushu(Taolu) usw.) .

Ein guter Shifu wird einen Schüler Kampfanwendungen und ihn den Freikampf praktizieren lassen wenn der Schüler die Grundlagen gut beherrscht und andere Fähigkeiten,Attribute die für den Kampf wichtig sind ausgebildet hat, vorher nicht!

PS: Sparring ist ein moderner englischer Überbegriff für verschiedene Kampfübungen und wird von mir verwendet obwohl er aus dem Boxen stammt,damit auch Leute aus anderen Kampfkünsten,sportarten verstehen um was es geht.

scarabe
18-01-2007, 13:53
Hey Leute, ursprünglich ging es doch gar nicht um die Wichtigkeit von Sparring und praktischer Kampferfahrung, sondern um jemanden, der sich sportlich ein bißchen austoben möchte.
Man kann ja durchaus auch Formen laufen ohne Wert drauf zu legen, kämpfen zu können (auch wenn das schwer vorstellbar ist)... jeder wie er mag...

jinkazama
18-01-2007, 19:18
hy

Hier eine reale Geschichte aus dem Leben!

Es gab einmal einen jungen Mann, der wurde von seinem Shifu(Lehrer) und anderen Mitschülern gelobt weil er perfekt Formen laufen konnte und ein guter Techniker war, er war sogar besser als einige erfahrene höher graduierte Schüler.
Von diesem Lob beflügelt und voller Selbstvertrauen, dachte er das er ein unbesiegbarer Kämpfer war.
Er machte jedoch keine Kampfübungen oder Freikampf, weil er den harten Kontakt scheute.:fight:

Eines Tages begegnete er einem kräftigen Schläger, der nur einige wenige Techniken beherrschte.
Der Schläger machte ihn an und der junge Mann nahm seine Kampfstellung ein die er in den Formen gelernt hatte.
Plötzlich schlug der Schläger einen rechten Schwinger und der überraschte Techniker wurde an der Schläfe getroffen und fiel bewusstlos zu Boden.
Er wurde von seinen Freunden ins Krankenhaus gebracht und musste dort mit einer schweren Gehirnerschütterung einige Tage verweilen.:krank011:

Nach diesem Vorfall hat er mit der Kampfkunst aufgehört und sein Selbstvertrauen verloren.Er fing an Bodybuilding zu
machen und was weiter mit ihm geschah??? ;)

Die Moral von der Geschichte ist, hätte er wie die Anderen Kampfübungen,Freikampf trainiert so wäre er nicht überrascht gewesen, hätte die Lage besser einschätzen können und den Schwinger abwehren können!:zwinkern:

Gruß
leopan8

hast du dir die geschichte gerade ausgedacht, oder ist sie wahr?

was ist weiter passiert?

jinkazama
18-01-2007, 19:23
korrigier mich, wenn ich mich irre, aber ein gefühl für den gegner und reflexe schult man doch am ehesten in nem nicht abgesprochenen sparring... man muss sich ja nicht totschlagen, aber wenn man den schlag ned kommen sieht, nützt auch die perfekte technik nicht mehr viel

@free4cd: lass dir mal eine leicht mit boxhandschuhen verpassen, wie es bei nem lockeren sparring der fall wäre

wirst sehen, das ist alles viel harmloser, als du glaubst, wenn mans locker angeht und man kann trotzdem reflexe und technik trainieren:)

es geht auch ohne, glaub ich.

Jedenfalls: wenn man zu weich vorgeht, unterschätzt man einen realen kampf, wenn man zu hart zuschlägt, gibt es schmerzen, leiden und vielleicht sogar am nervensystem schäden.

jinkazama
18-01-2007, 19:52
Wenn jemand Formen RICHTIG trainiert, so wie sie mal gedacht waren, inklusive aller möglichen Vor- und Nebenübungen, dann sollte so jemand zumindest soviel Kraft, Schnelligkeit, Athletik haben, daß er körperlich besser drauf ist als jemand der immer nur drauf trainiert. Man sehe sich mal die Leute auf der Videoreihe bei Youtube hier an (Teil 1 ist erstmal Gerede, wird dann aber besser), in Bezug auf das körperliche Niveau, Explosivität der Bewegung, Natürlichkeit:

Teil 1 (http://www.youtube.com/watch?v=uIXeXQMErWc)
Teil 2 (http://www.youtube.com/watch?v=HMxTKAnMZ4A)
Teil 3 (http://www.youtube.com/watch?v=IomX4gESIlM)
Teil 4 (http://www.youtube.com/watch?v=QbvxtFrtpxI)


Und das hier mal als Negativbeispiel (abdrehen, Augen zumachen, stolpern, nur schief Kopf wegziehen):

http://youtube.com/watch?v=bfxNgpuhecQ&mode=related&search=

Und die letzteren behaupten vermutlich sie machen "Sparring".[/QUOTE]

aauuu, das tut mir in den augen weh, das letzte video, ich vertrage das nicht. ich will wegrennen :ups: :ups: :ups:

das exakt beschreibt das falsche training, da wird der körper auch noch perfektioniert, einen normalen kampf in jedem fall zu verlieren. der langzopf-spargel hat immer die arme des angreifers verfolgt und absolut nie auch nur in richtung körper gezielt. wir reden hier von xin yi ba. sie haben sich in schräge, bagua-abartige nachteilige positionen selbst (ohne wirkung des gegners) gebracht. :ups: :ups: :ups: ich kann bald nicht mehr, noch mehr solche videos und ich muss... keine ahnung

kacki
18-01-2007, 23:33
Hallo free4cd,

schau ob Du bereits bist von der Person, welche den Unterricht leitet, auch etwas anzunehmen. Die mangelnde Bereitschaft ist ein Defizit, welches sich in deinem Gepäck befindet.

Wenn Du weiterhin kritisch den Lehrstoff hinterfragst kommt Du selbst an den Punkt wo "Kung Fu" beginnt für Dich zu wirken und Blender aussortiert werden.

Der Rest ist für Dich sekundär.

HanDián
19-01-2007, 17:24
Servus,
ich bin bei dem Großteil den du schreibst deiner Meinung. Das Problem was ich ganz einfach sehe, ist, dass zuviel Wert auf die Akrobatik, also auch auf das Ästhetische Aussehen der Formen gelegt wird (halt modernes Wushu). Allerdings muß ich sagen, dass es einige innere Stile gibt, bei denen auch viel Wert auf die Philosophie, dieTradition und damit auch auf die Korrektheit der Formen gelegt wird.
Grüße

jinkazama
19-01-2007, 19:23
jet li - hat modernes wushu - und hat sv qualitäten über den euren und meinen. :ups: ästhetik oder nicht, er versohlt den kämpfern den hintern.

HanDián
19-01-2007, 22:13
Es gibt viele Leute die mir oder anderen den Hintern versohlen!! Das muß nichtmal Jet Li sein. Nur weil der nen Filmstar mit dem geworden ist was er sein ganzes Leben trainiert hat, heißt dass nicht, dass er der Beste ist. -Wenn es sowas wie DEN Besten überhaupt geben soll?- Ich will damit auch nicht sagen,dass es schlecht, oder gut ist modernes Wushu zu betreiben!!! Ich gucke mir das gerne an und lass mich davon beeinflussen, ich wollte bloß anmerken, dass in vielen Schulen zuwenig Wert auf alte Traditionen gelegt wird und somit vieles einfach in Vergessenheit gerät. Das finde ich persönlich sehr schade!! Mir ist der Selbsverteidigungseffekt ebenso wichtig wie die Korrektheit der Formen. Deshalb mache ich das ja überhaupt.

jinkazama
20-01-2007, 05:13
verstehe, ja.

Fragnade
21-01-2007, 21:05
ich kann bald nicht mehr, noch mehr solche videos und ich muss... keine ahnung
Willst du nicht Teil 2 sehen?
http://youtube.com/watch?v=gRGEipJvRzI&mode=related&search= ^^
da wird einem ja schwindelig

jinkazama
21-01-2007, 21:27
Willst du nicht Teil 2 sehen?
http://youtube.com/watch?v=gRGEipJvRzI&mode=related&search= ^^
da wird einem ja schwindelig

aaaaaaaa, ich möchte schreiender aus dem raum laufen! nur allein durch das zusehen dieses videos! eine wahrlich tödliche kampfkunst.

Die Koordination und Kraft der 2 meister in der mitte des kreises sind wahrlich verachtlich! ihre geschickten fuchtel-arm-windungen... mir wird gleich schlecht. bitte keine weiteren videos!

YiShen
29-01-2007, 11:31
Also, es ist natürlich theoretisch möglich "nur" durch Formen und Partnerübungen, ganz ohne "Knüppeln" gut zu werden. Kommt auf den Stil an.

Die ganze Theorie kommt ja noch aus einer Zeit, wo Kämpfe ohne Regeln gang und gäbe (gebe? sp?) waren und man davon ausgehen musste, dass das gegenüber

a) dich auf JEDEN Fall überraschen wird
b) auf JEDEN Fall unfair kämpft
c) dich mit spätestens dem zweiten oder dritten Treffer KO schlägt (oder schlimmeres)
d) Freunde dabie hat
etc.

Da hilft dann Sparring nicht viel, weil man sich dabei mehr einschränkt als dass es einem hilft - wie jeder weiss sind Sparrings und echtes Kämpfen doch ein mächtiger Unterschied - deswegen hat man es ziemlich gelassen und stattdessen Partnerübungen gemacht (also kein Freikampf, sondern Reflexe/Fähigkeiten trainieren). Ganz abgesehen davon konnte es sich keiner leisten, ein halbes Jahr im Bett zu liegen, weil man sich beim Sparring schwer verletzt hat.

Also ist es wohl möglich, ganz ohne herkömmliches Sparring gut zu werden, das Problem ist wohl eher, einen Lehrer zu finden, der einem die Fähigkeiten, die man braucht, auch beibringen kann.

Bei Karate war es ja zB eher üblich, einem erstmal die Abhärtung und co. beizubringen, dich stundenlang an die Makiwara zu stellen und wenn es nach was aussah, hat man dich in ein mieses Viertel geschickt, damit du dich prügelst.
Dann wurde erwartet, dass du irgendwie wieder lebendig rauskommst und es hat wohl auch so gut wie immer geklappt.
Das Ganze züchtet dann aber auch eher paranoide Psychopathen, bei denen in gefährlichen Situationen dann wirklich die Sicherung durchbrennt (BÄM! - und dann Vollgas ;) ), als Philosophen heran - man muss halt wissen, was man will.