Vollständige Version anzeigen : Taijiquan und Krafttraining?
dirk2245
22-01-2007, 17:29
Hallo,
ich werde in Kürze mit dem Taijiquantraining beginnen.
Nun ist es so, dass ich seit mehreren Jahren zweimal wöchentlich Krafttraining mache (Kniebeuge mit Langhantel, Bankdrücken, Liegestütze, Klimmzüge, Sit-Ups).
Ich frage mich nun, ob sich das mit Taijiquan verträgt.
Vor einiger Zeit hatte ich im Krafttrainingsforum die Frage gestellt, ob Krafttraining mit sogenannten weichen KK-Stilen kompatibel ist. Das wurde grundsätzlich bejaht.
Mich würde nun interessieren, was die Taiji-Praktizierenden hierzu meinen.
Beste Grüße
dirk2245
Ich mach das auch und glaube sogar das ich beides brauche du kannst sogar das Kraftraining mit Energie arbeit verbinden Eisenhemd Chi Kung oder ähnliches.
Ich kann dir nur Ratten versuch nicht zufiel gleichzeitig!
Aber es wird sich nicht sofort aber bald einiges an deinem Training ändern sei gespannt …
Trinculo
22-01-2007, 18:39
Ich kann dir nur Ratten versuch nicht zufiel gleichzeitig!
Aber es wird sich nicht sofort aber bald einiges an deinem Training ändern sei gespannt …Offensichtlich sogar die Rechtsschreibung, und zwar sogar drastisch :D Oder hattest Du irgendwelche tierischen Hintergedanken?
Hi
Also Krafttraining kann eigentlich nicht schaden, wenn mans nicht übertreibt.....
vg
Wenn man VIEL langsame Bewegungsübungen und WENIG Hanteltraining macht, sollte letzteres sogar davon profitieren. Umgekehrt eher nicht, dann vernichtet man die Umgestaltung der Muskulatur durch isolierendes Muskeltraining wieder.
Aber das sind ja keine Isolationsübungen (Kniebeuge mit Langhantel, Bankdrücken, Liegestütze, Klimmzüge).
Aber das sind ja keine Isolationsübungen (Kniebeuge mit Langhantel, Bankdrücken, Liegestütze, Klimmzüge).
Immer noch zu isoliert für Taiji. Wenn, dann eher Olympisches Gewichtheben, aber das hat dann mit den KK Bewegungen nicht mehr viel zu tun.
Klassisch wäre halt mit schweren Waffen die Form zu laufen, aber das muss man auch beigebracht kriegen.
meine ärztin hat gejammert wegen unzureichender stützmuskulatur im rücken , bin somit jetzt stolzer besitzer eines rudergeräts - vielleicht kann man ja auch ultra-langsam rudern :)
christoph
23-01-2007, 04:53
Ich denke auf jeden Fall, dass Du erstmal ziemlich lange brauchen wirst bis Du - von Deiner "Denke" her - von dem Kraftmodell aus dem Krafttraining wegkommst und anfaengst das Kraftmodell der IMA rein koerperlich zu begreifen.
Beste Gruesse
T. Stoeppler
23-01-2007, 05:38
Krafttraining generell ist gut, wenn man wirklich Defizite hat, also keinen Eimer Wasser heben kann, oder durch einen Unfall irgendwo deutlich an Muskelmasse verloren hat. Mehr Muskeln=besseres Taijiquan ist aber falsch. Der Trick ist ja der, Kraft nicht isoliert aus dem jeweils stärksten Muskel zu entwickeln, sondern möglichst gleichzeitig eine ganze Kette mit minimaler Latenz anzusprechen. Mit herkömmlichen Krafttraining geht das nicht.
Also Rudern ist gar nicht übel. Powerlifting ist ok und die typischen Kettlebells Übungen (wenn richtig gemacht) sind auch sehr gut für die Ganzkörperkraft. Ich persönlich ziehe Holzhacken vor, oder eben die Formen langsam mit schwerem Zeug (Ziegelsteine, Bowlingkugel oder zwei Langschwertern) laufen.
Gruss, Thomas
ich hab mir aus zeitmangel die antworten der anderen nicht durchgelesen.. auf die gefahr hin, dass ich etwas wiederhole:
krafttraining an sich und taiji sind meiner meinung nach kompatibel. sind aber ab einem gewissen punkt gegenläufig. meine pumperatzen können ihren arm noch nicht einmal hängen lassen. ich persönlich mache klimmzüge, liegestütze und solchen kram mit meinem eigenen körpergewicht.. nach einer weile lockerungsübungen läuft das taiji dann sehr rund.
Yasha Speed
23-01-2007, 12:12
taiji ruler, taiji ball, pole shaking... gibt doch genug, v.a. im chen stil :confused:
ok, aufs cover von men's health kommt man mit der entstehenden muskulatur vielleicht nicht, aber man muss eben prioritäten setzen: beachbody oder funktionelle kraft... das muss jeder für sich selbst entscheiden.
förderverein
23-01-2007, 12:31
Ich habe die Erfahrugen gemacht,,dass bei den meisten Kraftsportler die Musklkoordiantion immer auf Volllast läuft.
Ich versuche das Ganze mal zu erklären:
Beim Stehen (Zhangzhuang) mit gehobenen Armen stoßen Kraftsportler sehr schnell an ihre Grenzen. Man könnte meinen, die können das sehr gut, weil sie ja viel Muskulatur haben. Was aber wirklich passiert ist folgendes. Die Muskeln haben beim Heben das Gefühl sie müssen etwas bewirken, was sie ja auch tun, eben aber nur wenig. Die Muskulatur die für das Heben zuständig ist arbeitet und gleichzeitig wird die Bewegung/Haltung durch Anspannen der "Gegenmuskulatur" gebremst.
Es wäre etwa so, wenn man beim Autofahren mit viel Gas fährt und zum Vverlangsamen zusätzlich auf die Bremse drückt. Es funktioniert, aber eben nur mit erheblich mehr Kraftaufwand.
Bei langsamen Bewegungen ist es ähnlich. Ein Muskelbereich arbeitet, ein anderer bremst. So die Form zu laufen läuft den Prinzipien des Taiji zuwider. Das Prinzip das dabei vor allem nicht beachtet wird ist die "Doppelgewichtigkeit".
Das solche Prozesse ablaufen ist aber gerade die Herausforderung. Den ebenso verhält sich die Muskulatur im Alltag. Eine permanente Anspannung. Taiji lehrt die Muskulatur ökonomischer einzusetzen. So viel wie nötig so entspannt wie möglich.
Sie man das ganze aus der KK Sicht, sind so schnelle expolsive Anwendungen möglich.
Ich frage mich nun, ob sich das mit Taijiquan verträgt.
Wie die anderen schon sagten. Es wird sich vertragen, wenn das Kraftraining nicht überhand bekommt. Es wird natürlich Anfangs nicht ganz leicht. Ich denke es kommt stark auf das Verständnis Deines Lehrers an, Dir die Prinzipien klar und erfahrbar zu machen.
Viel Spaß und Durchhaltevermögen?
Gruß
Thomas
Apfelbaum
23-01-2007, 18:55
statisches und Ganzkörpertraining gut
Einzelmuskeltraining schlecht
zuerst sollte man üben sich zu entspannen... und minimal muskeln zu gebrauchen... die power kommt vom regelmässigen üben alleine / wer nicht warten kann, sollte sich in geduld üben *g*
Offensichtlich sogar die Rechtsschreibung, und zwar sogar drastisch :D Oder hattest Du irgendwelche tierischen Hintergedanken?
Lass die Worte für sprechen ein hoch auf Splinter.... (so was passiert mir immer wieder ..)
.. Muss das Unterbewusstsein sein :rolleyes:
Das Thema scheint denk ich aus dem Ruder gelaufen zu sein, ich glaube nicht das ein Kampfsportler/künstler ernsthaft ein super Muskelprotz werden will(und auch nicht der Thema Eröffner). Es gibt jedoch den Ansatz das Entspannung nur auf Anspannung folgen kann und umgegehrt und das einfache Übungen, und seihen sie noch soll selektiv dazu führen das der Bewegungsapparat besser funktionier.
Es ist außerdem richtig das ein vernünftiger gestärkter Körper besser hält bzw. besser ein Schlag oder allgemein eine Verletzung abfangen kann.
Es geht natürlich auch immer mit Feinstofflich eingestellten Zellen und an der Kraft Vorbaigleitenden Bewegungen aber wer das Leben kennt weiß das diese Kunst wie Seillaufen ohne Netz ist (erst recht im Kampf….)
Ich Sage Ja zum Muskeltraining (mit Chi).:D
dirk2245
24-01-2007, 17:54
Hallo,
besten Dank für Eure Antworten. Als Konsequenz werde ich zukünftig mein Krafttraining zugunsten des Taijiquan etwas herunterfahren und nicht mehr auf Maximalkraft trainieren. Mir geht es sowieso um funktionale Kraft, nicht um Bodybuilding.
Grüße
dirk2245
Auf Kraft und Ausdauer trainieren und nicht auf Muskelmasse.
Und ausgiebige Dehnarbeit, am besten kombiniert mit Yoga, nicht vergessen. Dann bleiben Beweglichkeit und Durchlässigkeit erhalten und es gibt auch keine Probleme.
dazu 2 interessante links, manche werns schon kennen:
http://www.biokinematik.de/Diverse%20Themen/stretching.html
http://www.biokinematik.de/Diverse%20Themen/muskeltraining.html
edit. bitte wie immer mit vorsicht genießen. medizin ist keine wissenschaft.
Übertriebene, systemfremde Dehnarbeit und Yoga empfinde ich als extrem kontraproduktiv, wenn man schon mit Taijiquan zu einem Taijiquan-/Jin-Körper "mutieren" will. Also einem der KRAFT in ALLEN Gelenklagen hat.
Taijiquan bzw. die gesamte Mischpoke an langsamen, jin-fördernden Bewegungsübungen hat bereits ein eigenes System von Kraft- und Beweglichkeitsförderung. Dabei nimmt die Beweglichkeit nur in dem Masse zu, wie man Kraft in der entsprechenden Gelenkreichweite hat. Und nicht den Gelenkradius stärker ausbaut als die Muskulatur reicht, und dann läuft die Kraft direkt auf die Gelenke ohne Unterstützung durch Muskulatur. Solche Beweglichkeit ist aus Sicht funktionaler Kraft Unsinn. Wofür brauche ich Spagat ? Dagegen ist es funktional äusserst sinnvoll, bei 98% Öffnungswinkel schon einen Großteil der Kraft zur Verfügung zu haben, die die Bewegung antreibt und den Körper schützt. Meine Erfahrung ist, daß ich äusserst beweglich geworden bin, rein durch Jin-Training. Mehr als vorher mit handballtypischem Sportdehnen (obwohl ich da auch schon Spagat konnte, als vorheriger Torhüter). Und das später, durch Qigong, KALT, also ohne mich überhaupt warm zu machen. Die Kraft war immer da, und die Beweglichkeit auch, was nützlich ist wenn man in einen Verkehrsunfall gerät ohne sich mal eben warm machen zu können.
förderverein
25-01-2007, 15:58
Taijiquan bzw. die gesamte Mischpoke an langsamen, jin-fördernden Bewegungsübungen hat bereits ein eigenes System von Kraft- und Beweglichkeitsförderung.
Ich denke was Klaus sagt trifft den Nagel auf den Kopf.
Fast Allen, die Taiji üben, ist es klar das dem Taiji ein, den gazen Körper einbeziehendes, Bewegungssystem zugrunde liegt. Warum suchen viele dann immer ergänzende Methoden?
2 Gedanken kommen mir dabei in den Sinn.
1. In unserer Hektik dominierten Welt fällt es vielen schwer sich wirklich mit sich und ihrem Körper auseinanderzusetzen. Schnell kommt langeweile auf und wir verfallen wieder in den "Sport" * (Sport kommt aus dem Grischien und bedeutet soviel wie Ablenken; habe ich zumindest gehört). Es gibt uns ein besseres Gefühl, wenn wir denken mehr für uns getan zu haben. Der vorherrschende Wunsch nach Zuwachs und Enwicklung wird vor allem durch die Yang-Seite gestillt. Sich über die Yin-Seite zu entwickeln (oder eben ausgewogen) ist eben nicht so modern.
2. Manchen Lehrern, die Taiji unterichten fehlt das nötige Wissen, so dass sie auf andere Gebiete ausweichen und diese zum Inhalt des Taiji machen. Im Taiji findet sich vieles wieder, was es auch in anderen Bereichen gibt. Es muss aber nicht durch dieses "Andere" ersetzt werden.
Grüße
Thomas
* Ich will damit nicht sagen, dass Sport schlecht ist!
nur kurz, damit es keine Verwechslungen gibt: Die meisten unserer Dehnübungen beim KS kommen aus dem Yoga.
Natürlich soll man so dehnen, daß es sinnvoll ist- und wer schon mal Kraft aufgebaut hat, hat wahrscheinlich auch festgestellt, daß er ohne begleitende Dehnarbeit schnell an Beweglichkeit verlor.
(Ich kann z.B. auch keinen Spagat bis ganz runter, hab ihn aber auch noch nie gebraucht.
Da, wo ich dehnbar sein muß, hab ichs mir "erarbeitet".)
Und so stimmt auch die Basis, um dann den Körper weiter zu entwickeln.
Trinculo
25-01-2007, 18:43
nur kurz, damit es keine Verwechslungen gibt: Die meisten unserer Dehnübungen beim KS kommen aus dem Yoga. Meinst Du mit KS Kampfsport?
Ich weiß daß bei mir EXTREME Kraft mit EXTREMER Beweglichkeit Hand in Hand kamen, gleichzeitig, von den gleichen Übungen. Extreme Beweglichkeit im Sinne von extrem ausbalancierte, sichere, elegante, fliessende Bewegung mit großem (aber nicht übertriebenem) Gelenkspielraum, und das KALT. Komplett kalt. Da war nichts mit steif werden, das ist aber eben auch kein herkömmliches "Krafttraining". Ich denke daß die Leute die da irgendein Defizit hatten oder sehen die CMA-Übungen nicht richtig oder vollständig gemacht haben.
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