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Vollständige Version anzeigen : Aikidostile der Organisationen



Chriz83
23-01-2007, 15:57
Hi.

Ich hab mich nach längere KK-Pause dazu entschlossen es wieder aufzunehmen, möchte jedoch jetz mit Aikido beginnen.

Eigentlich würde ich einen effektiven "härteren" Aikidostil bevorzugen (bspw. Yoshinkan Aikido), leider wird dieser in meiner Gegend aber nicht angeboten.

Vereine in meiner Umgebung gehören entweder dem Aikikai, dem DAB oder der AUD an.

Kann mir vielleicht jemand sagen, welche von denen noch eher einen effektiveren Stil vertreten?

Aikikai ist ja sehr tradition und betont wohl eher den geistig/philosophischen Hintergrund, allerdings hab ich gehört, dass der Stil des DAB wohl sogar noch größere, weichere Formen praktiziert und von Effektivität eher noch weiter entfernt ist als Aikikai.

Es gibt noch einen Verein der Takemusu Aikido/Iwama-Ryu anbietet, das wäre mir aber zu Waffenlastig.

Der Tipp, dass ich mir das mal angucken soll, hilft mir leider nicht so viel, da ich ja als Laie die Effektivität schlecht einschätzen kann.


P.S.: Für Leute die schon bei aikidoforum.de auf meine Frage geantwortet haben (danke nochmal), müssen das nicht nochmal tun. :D Ist auch nicht so als ob die Antworten zu wenig informativ wären, aber ich versuche nur soviel wie möglich Infos zu sammeln. ;)

Zeno Gantner
23-01-2007, 17:16
Hm. Ich will nur eine kritische Frage dazwischenwerfen.

Wenn Du Dir nicht zutraust, die Effektivität durch kurze In-Augenschein-Nahme zu beurteilen, wie kommst Du dann darauf, dass bestimmte Stile auf jeden Fall effektiver sind als andere?

Und vor allem, dass Härte mit Effektivität gleichzusetzen ist?
Wenn das so wäre, dann müsstest Du Dir einfach das Training und den verschiedenen Gruppen ansehen, und Dir das aussuchen, das Dir "am härtesten" vorkommt.

Mein Tipps ist: Probieren geht über Studieren.
Mach Dir nicht so viele Gedanken über den Stil, bevor Du mit dem Training beginnst. Die Unterschiede im Training können sich zwischen einzelnen Trainern im selben Verband stärker unterscheiden als zwischen den Verbänden.
Am Wichtigsten ist es, dass Du eine Gruppe und einen Lehrer/eine Lehrerin findest, mit denen Dir das Training taugt.
Und das findest Du nicht durch Nachfragen, Lesen und Diskutieren heraus.

Viel Glück bei Deiner Suche,
Zeno

PS: Aus welcher Region kommst Du? Vielleicht sind ja Leute aus den Dojo, für die Du Dich interessierst, hier im Forum.

pilgrim
23-01-2007, 18:56
Moin,moin,

Hallo, Chriz83, ich bin auch hier unterwegs.
Interessant ist der Hinweis, daß Härte keinesfalls mit Effektivität gleichzusetzen ist. Meiner Meinung nach ist das Gegenteil der Fall. Vielleicht hast du schon mal von Christian Tissier gehört, oder eine Demo von ihm gesehen. Sein Aikido betont sehr der Effektivität, ist aber dabei gerade sehr weich. Es bieten sich dem Angreifer keine Möglichkeiten, Kraft gegen Kraft zu setzen o.ä.
Zudem wissen die höher Graduierten im Aikiai Deutschland zumeist um Effektivität, auch wenn es meist nicht ihr vorrangiges Ziel ist, so zu unterrichten.

Und schließlich: Es dauert eine ganze Weile, bis man so viel Aikido gelernt hat, daß man an so etwas wie "Straßentauglichkeit" oder solchen Dingen rumarbeiten kann. Wenn du gute Lehrer/innen hast, die dir eine gute Grundschule beibringen, wirst du irgendwann an einen Punkt kommen, an dem du kompetent genug bist, selbst zu entscheiden, wo dein Weg weitergehen soll. Und du wirst neue, andere Lehrer finden, wenn du das willst.

Mach dir klar und vergiß nicht, was du von Aikido erwartest. Fang an, lerne Grundschule, gut fallen, die grundlegenden Techniken, gehe auf Lehrgänge auch anderer Verbände und finde mit der Zeit raus, was den Stil prägt, den du lernst.

Lerne, bis du weit genug bist, beim Zuschauen etwas zu erkennen. Und dann entscheide neu.

Ende der Predigt. Ich verkneife mir mühsam ein Amen. :D
Aber vielleicht verstehst du, was ich meine?

Wie Zeno schon schrieb und Tom Cruise es zu hören bekam:

Zu viele Bedenken: Bedenken Stil, bedenken Effektivität, bedenken Zukunft: Zu viele Bedenken

Grüße,
Carsten