Vollständige Version anzeigen : Karate wird Schulsport in BW?
Hab gerade gehört, daß Karate Schulsport in BW werden soll. Anscheinend wurde der DKV von diesem Wunsch selbst überascht, denn es stehen wohl nicht genügend Lehrer/Trainer zur Verfügung. Da "Sportarten mit gefährlichen Schlagtechniken" im Schulsport verboten sind, muß der künftige "Lehrer" eine Trainingslizenz für Soundkarate haben(Kumite wird dann nur am Ball geübt).
Ansonsten fällts ins "Wahlpflichtangebot" d.h. es gibt einen Beitrag zur Sportnote.
Was ist eure Meinung Risiko, Chance oder Unsinn?
DieKlette
06-12-2002, 16:17
Hy karlo,
Karate als Schulssport halte ich für gar keine schlechte Idee. Aber wenn ich schon "Soundkarate" oder Kumite am Ball höre kriege ich das nackte Grausen. Das ist nicht Karate-Do sondern wirklich nur Sport.
Mit Respekt
Oss
Julian
Hi Julian,
den Namen finde ich auch schlimm, über den Inhalt haben wir uns ja an anderer Stelle schon ausgiebig ausgetauscht.
Aber ohne Kompromiß ists wohl nicht gegangen.
Das ist nicht Karate-Do sondern wirklich nur Sport.
Weswegen das Ganze ja wohl auch im SPORTunterricht angeboten wird und nicht im Ethik, Philosophie oder lebenskundlichen Unterricht! Karate hat nuneinmal viele Facetten und auch wenn man nicht alle für sich selbst in Anspruch nimmt sollte doch gerade der "charaktergeschulte" Geist eines Karatedoka so viel Toleranz aufbringen das andere als Möglichkeit für andere zu akzeptieren.
Wer einmal zur Schule gegangen ist, was wohl auf die meisten hier zutrifft kann nicht ernsthaft sagen Karate in der Schule ja, aber dann bitte Do! Bei zwei mal 45 Minuten Sport in der Woche und dem sonstigen Motivationsumfeld in der Schule..nicht wirklich.
Es kann ein Anfang sein und vielleicht Apettit auf mehr machen es kann zur Imagebildung des Karate beitragen, dieses ist in der breiten Öffentlichkeit nämlich nicht die tolle charkterbildende Wegschule sodern eher der Schlägersport, und einfach viel mehr Leuten den Zugang zu Karate und damit auch zu den Vereinen außerhalb der Schule erleichtern.
Und wer ehrlich ist, auch die meisten Traditionalisten haben nicht mir Karate begonnen weil sie pötzlich ihren schlechten Charakter erkannten und etwas zur positiven Ausbildung des selben tun wollten um letztendlich ein guter Mensch zu werden..
Doch eher SV, Fitness, Spaß an der archaischsten Form der Auseinandersetzung, Mann gegen Mann!
Ich finde den Ansatz gut und wenn man die Erwartungen nicht zu hoch schraubt kann es nur Vorteile bieten.
Ja, wir züchten uns Assos heran, die ins Karate reingeschnuppert haben, gemerkt haben, dass es (so) gänzlich ineffektiv ist und das dann auf alle anderen KK extrapolieren. Dann gehen sie auf die Straße und wollen jedem aufs Maul haun, von dem sie wissen das er oder sie eine KK betreibt, um ihre Überlegenheit zu demonstrieren - Super!
Wer Karate machen will kann in einen Verein gehen.
mfg,
Luggage
DieKlette
06-12-2002, 21:48
Luggage, Du hast recht. An Hauptschulen würde ich das schonmal gar nicht machen. Aber an Gymnasien ist das anders, da herrscht noch geistiges Niveau.
@karlo,
woher kommt die Info? Eigentlich wollte sie Ringen und Raufen einführen, soweit ich weiß?
Viele Grüße
Panther
sorry, aber die aussage das es in hauptschulen kein geistiges niveau gibt halte ich für übereilt.
vlt. bringt es gerade in hauptschulen etwas karate einzuführen. vlt. würden diese leute, mit anscheinend minderbemittelten geist (wird hier wohl teils so gesehen), etwas lernen?
die hauptschüler suchen sich sicher nicht diese schulform aus. sondern werden eher durchs soziale umfeld entsprechend geprägt.
warum sollte karate nicht unterrichtet werden? wenn die leute einen so schlechten eindruck bekommen würden, hat wohl eher der trainier versagt. wenn der trainer es entsprechend vermittelt, sollte es keine probleme geben. die schüler wüßten ja, das es sich um eine "abgeschwächte" form des karate handelt.
vlt. passiert ja auch das gegenteil und die leute besuchen mal einen verein?
gruß
Nutella
Original geschrieben von DieKlette
Luggage, Du hast recht. An Hauptschulen würde ich das schonmal gar nicht machen. Aber an Gymnasien ist das anders, da herrscht noch geistiges Niveau.
Das hab ich ja ganz überlesen!
Also, ich habe Schüler aus REA, Haupt und Gym und man merkt da im KK Bereich keine unterschiede, bzw. eigentlich sind Teilweise(nur Teilweise) die Gym sogar schlimmer als alle anderen!
Viele Grüße und es lebe das Vorurteil!
Panther
@Panther
bei uns im Training gabs die Info, daß der DKV nicht genügend Trainer hat und welche sucht. Anscheinend sind zunächst 270 Schulen als Versuch geplant.
Im neuen DKV-Heft soll aber ein ausführlicher Artikel drin sein.
Original geschrieben von karlo
@Panther
bei uns im Training gabs die Info, daß der DKV nicht genügend Trainer hat und welche sucht. Anscheinend sind zunächst 270 Schulen als Versuch geplant.
Im neuen DKV-Heft soll aber ein ausführlicher Artikel drin sein.
270 Schulen wäre aber ein großer Versuch? Der Artikel würde mich interessieren, könnte mir den jemand zukommen lassen wenn es so weit ist(per Mail z.B.)?
@Luggage
wenn du bei Karate als Schulsport schon solche Ängste hast, dann müssen dir ja die gesamten Gewaltpräventions Projekte mit TKD, Karate,Judo usw.die hauptsächlich in sozialen Brennpunkten stattfinden, schlaflose Nächte bereiten.
@dieKlette
lese ich das richtig, 70% unserer Bevölkerung hat kein geistiges Niveau?
DieKlette
08-12-2002, 12:10
Tut mir leid, das ist Erfahrung. Das kann bei euch anders sein, aber hier ist es so. Danke für das Vorurteil.
@karlo
Willst Du darauf eine Antwort haben ?
hobbes_s
08-12-2002, 13:24
Original geschrieben von DieKlette
Luggage, Du hast recht. An Hauptschulen würde ich das schonmal gar nicht machen. Aber an Gymnasien ist das anders, da herrscht noch geistiges Niveau.
Na ja... Meine Mutter ist zufällig auch Hauptschullehrerin (u.a. Sport, an einer relativ ruhigen, zivilisierten Schule auf dem Lande :-). Sie hatte früher mal einige Zeit mit dem Gedanken gespielt, meinen Onkel (4. Dan Karate) für einige Probetrainingseinheiten einzuladen.
Da sie ihre Pappenheimer allerdings kannte, hat sie von der ganzen Geschichte wieder Abstand genommen, weil sie ernsthaft befürchten mußte, daß ihre Schützlinge in der Pause ausprobieren würden, ob das Ganze denn auch außerhalb des Dojos funktioniert.
Damit will ich natürlich auf keinen Fall pauschal Hauptschülern eine höhere Neigung zu Gewalttätigkeiten unterstellen, auch hängt sowas sicherlich nicht primär vom akademischen Niveau ab, allerdings muß man auch in Betracht ziehen, daß der Anteil an solchen Typen in diesem sozialen Umfeld doch eher höher ist als anderswo.
Übrigens, mein ehemaliger TKD-Lehrer ist zum Kampfsport über den Schulsport gekommen, da an seiner Schule TKD "undercover" unterrichtet wurde, während im Stundenplan offiziell Judo stand.
Grüße,
Harald
Shi Luo De
08-12-2002, 14:43
Was bedeutet denn Schulsport?
Man wir dazu gezwungen, einen Sport auszuführen, den man unter Umständen verabscheut. Man verliert die Freude daran.
Und so ist wenig sinnvoll, auch noch irgendeinen KS in der Schule zu unterrichten.
Man kann dafür werben, und wenn jemand wirklich Interesse hat, dann kommt er freiwillig.
Gruß
Shi Luo De
@Shi Luo De
"Wahlpflichtangebot" bedeutet, daß die Schüler zwischen verschiedenen Sportarten auswählenkönnen, erst wenn sie sich entschieden haben, ist es Pflicht und gibt auch eine Note.
@Julian
Nein, wollte es nur mal so formulieren, daß du nochmals darüber nachdenkst.
Shi Luo De
08-12-2002, 18:05
Tschuldigung.
Wahlpflichtfächer betreffen aber doch die Oberstufe, und die Diskussion war auf Hauptschule/Realschule ausweitet, also bin ich ich von einem allgemeinen Angebot im Sportunterricht ausgegangen.
Gruß
Shi Luo De
Hi Shi Luo De,
beim Sport gibts in der Hauptschule auch einen Wahlpflicht-Bereich. Eine oder Zwei Stunden werden verpflichtend vorgegeben und der Rest wird nach Neigung belegt.
Original geschrieben von karlo
@Shi Luo De
"Wahlpflichtangebot" bedeutet, daß die Schüler zwischen verschiedenen Sportarten auswählenkönnen, erst wenn sie sich entschieden haben, ist es Pflicht und gibt auch eine Note.
Und wer soll die Noten geben, der Karate Lehrer darf das wohl eher nicht und der Sportlehrer hat ja meist kein Plan von der Sache?
Stimmt!
Gute Frage!
Über die Problematik habe ich noch gar nicht nachgedacht...
Oss
Dojokun
Hi Panther,
keine Ahnung wie das geplant ist. Vom Leichtathletik kenne ich es schon so, daß der "Gast"-Lehrer eine Note gibt.
hammer9rr
22-12-2002, 21:40
Kampfsport als schulsport?!? die alte diskussion.
ich persöhlich fände es mal ganz interessant solch eine wahlmöglichkeit zu besitzten, auch wenn man IMMER seine pappenheimer hat, die dann denken sie seihen neo himself und könnten nun die ganze welt in atem halten... vielleicht währe als schulsport judo eher angebracht, zumal hier, meines wissens nach, keine atemitechniken angewandt werden. und mit schul-kampf-sport dreimal die woche á 45 mins züchtet man längst keine schläger heran und ich denke in verantwortungsvollen dojos wird, oder sollte erkannt werden wer sich nur zum schläger ausbilden lassen will......
Thema benotung: kaum ein lehrer ist dazu fähig "richtig" die leistungen der schüler richtig zu benoten, da kein sportlehrer alle möglichen sportarten wie z.b. badmintion, handball, rugby (britischer nahkampfsport ;P ), volleyball und und und in allen feinheiten zu kennen und so auch "richtig" bewerten zu können. so wird immer ein kompromiss geschlossen und die "soziale kompetenz" bewertet.
ich entschuldige mich jetzt schonmal bei allen sportlehrern, denen ich auffn fuß getreten bin! ;)
Da musst Du Dich nicht entschuldigen!
Jeder Sportlehrer, der einigermaßen auf dem Boden der Tatsachen ist, wird dieses einräumen müssen...
Oss
Dojokun
Hi Hammer9rr,
für mich wäre das OK, "soziale Kompetenz" halte ich für einen wesentlichen Faktor beim Schulsport.
Die "Elite-Sportler" können die Vereine ausbilden, das kann nicht Aufgabe der Schule sein.
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