Taekwondo SV [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Vollständige Version anzeigen : Taekwondo SV



Alex25
07-12-2002, 10:29
Hallo

kann man sich mit Taekwondo auch Verteidigen
oder ist das mehr zum Sport gedacht.
Bittu um eure Antworten

Alex

DieKlette
07-12-2002, 10:41
Klar. Wenn Du das Rumgetrete sein läßt und Boxen lernst.

cdobe
07-12-2002, 11:30
Hi Alex,
ich empfehle Dir, Dich zuerst einmal mit der Suchfunktion des Forums zu versuchen. Dann können wir uns nochmal unterhalten.

@Klette
Karate ist natürlich was gaaanz anderes ;)

PS Frage doch mal den Klaus nach dem Vorfall mit dem TKDler, der für den Boxer mit dem Notarzt endete. Die Welt ist eben nicht schwarz-weiß.

DieKlette
07-12-2002, 13:13
Hy cdobe,
sicher, es ist nicht alles schwarz weiß. Es gibt immer Kampfkünstler die aus dem Rahmen fallen. Und ein Taekwondoin, der einen Boxer aus den Latschen haut ist ein eher seltenes Bild. Und mal unter uns, Karate und Taekwondo sind gar nicht so unähnlich :biglaugh:. Das meine ich aber nur bezüglich der Sportarten Taekwondo und Karate.
Was die Kunst angeht gibt es erhebliche Unterschiede und das ist auch meine Meinung.

Mit Respekt

Oss

Julian

cdobe
07-12-2002, 19:14
Hallo Julian,
das hätte ich aber gerne mal erläutert. Warum ist die Kunst Karate so anders als die Kunst des Taekwondos? Ich halte die Übereinstimmung hier größer als im Wettkampf.

Und warum ist Karate in der SV effektiver als TKD ?

Fragen über Fragen...

msg
cdobe

DieKlette
08-12-2002, 12:03
Hy cdobe,
da hast Du Dich verlesen. Ich meinte nicht das Karate effektiver ist. Es ist mir auch wirklich zu niveaulos mal wieder eine "Was ist besser ?"-Diskussion zu führen.
Ich kenne Taekwondoin, die gut kämpfen können, weil sie nebenher auch Boxen. Aber Du wirst es genauso gut wissen wie ich, dass das hohe Treten in der SV gefährlich ist.
Und viele Taekwondoin treten nunmal nur und können Nahdistanz nichteinmal buchstabieren. Aber die gibt es ebenso im Karate. Ich sehe den Unterschied darin, dass man in der Kunst anders und effektiv lernt.
Das scheint mir im Taekwondo nur seltener der Fall zu sein. Kann ich zwar nicht genau beurteilen, aber es kommt mir so vor, dass Taekwondo mittlerweile nur noch Sport ist.

Mit Respekt

Oss

Julian

cdobe
08-12-2002, 15:51
Hallo Julian,
Du schreibst:
Was die Kunst angeht gibt es erhebliche Unterschiede und das ist auch meine Meinung.
und
Ich sehe den Unterschied darin, dass man in der Kunst anders und effektiv lernt.

Wenn ich mich also verlesen habe, dann vielleicht, weil Deine Formulierung mißverständlich war. Ich glaube aber gar nicht (nach dem was ich hier und anderswo von Dir gelesen habe), daß ich Dich mißverstanden habe ;) Du bist immer verdammt schnell dabei TKD zu kritisieren. Aber auf's Karate läßt Du nicht viel kommen.
Und das obwohl Du doch freimütig zugibst
Kann ich zwar nicht genau beurteilen...

TKD besteht eben NICHT nur aus hohem Getrete! Zudem hat es gegenüber vielen mir bekannten Stilrichtungen und Schulen des Karate den Vorteil eine flexiblere Beinarbeit zu kultivieren und Schnelligkeit und Kondition stärker zu betonen. Außerdem wird eben gerade wegen der Wettkampfbetonung im Training viel gekämpft.

Nichts für ungut! Aber ich habe ganz einfach etwas gegen nicht konstruktive Beiträge ala
Klar. Wenn Du das Rumgetrete sein läßt und Boxen lernst.

msg
cdobe

DieKlette
08-12-2002, 16:32
Hy cdobe,
das verspricht eine interressante Diskussion zu werden :). Bezüglich meiner kurzen und harten Äußerungen kann ich nur sagen, dass ich nicht immmer den Nerv dazu habe einen ganzen Roman zu schreiben. Obwohl das zum Verständnis so sein müsste.
Genrell gilt für Taekwondo wie für Karate, wenn es von einem guten Lehrer gelehrt wird, der Ahnung von Kampf und Weglehre hat, ist es ein vollständiges System.
Nur, wie das in unserer Zeit so ist, wird alles, aber auch wirklich alles, reduziert und versportlicht um es massentauglich zu machen.
Dies trifft ebenso Karate wie Taekwondo. Es werden Formen gelaufen, die weder Inhalt noch Geist zeigen. Bevor ein Schüler übrehaupt nur einen Hauch von Energiefluss oder Technik versteht muss er bereits 3 weitere Formen lernen. Der Kampf wird auf Ästhetik und Gefahrenlosigkeit ausgerichtet. Und es haben mehr Leute Dan Grade als Sand am mehr.
Kurz : Das Niveau sinkt.
Wenn wir ersteinmal von der Kampfkunst als reine Waffe ausgehen, so fällt mir ein Unterschied von Karate und Taekwondo nunmal besonders ins Auge. Und das sind die Tritte. Ich empfinde die Trittarbeit im Taekwondo als absolut unnötig, was aber auch für die meisten Shotokan Karate Vertreter gilt.
Ich lerne hingegen nicht höher als Bauchhoch zu treten. Wir laufen eine Stunde lang nur ein und die selber Form bei Minus 5 Grad Außentemperatur Barfuss in Baumwollanzügen. Ich bekomme Detailfehler um die Ohren geworfen, dass es nur so raucht. Wir arbeiten an Makiwara ( flexible Schlagbretter ) anstatt Luftlöcher zu hauen etc.
Das ist für mich Kampfkunst. In einer Kampfkunst beschäftige ich mich nicht mit unnötigen Dingen. Dazu gehören Techniken, die schlichtweg nicht benötige. Ebenso ist Kampfkunst Arbeit und kein Zeitvertreib wie viele denken.
Und das gilt für alle Stile. Es gibt nunmal Sportler und Menschen die wirklich den Weg suchen. Sicher, beides ist legitim und hat seine Daseinsberechtigung. Aber ich kann und will mich nicht mit Sport identifizieren. Und wenn jemand nach SV fragt, wie hier im Thread, dann sage ich das, was ich in Kämpfen gelernt habe. Und das ist faktisch, dass Schläge effektiver als Tritte sind u. Tritte sogar ein Risiko sind. Und das gilt grundsätzlich.

Mit Respekt

Oss

Julian

Ausado
08-12-2002, 20:40
Moin,
ich kann mich Julian nur anschließen. 80% der Taekwondoin die ich kenne würde in einer SV-Situation eine aufs Maul kriegen und ich würde auf jeden Fall dazu gehören, wenn ich nicht noch KukSoolWon machen würde (Das ist zwar bei weitem noch nicht das Optimum, aber ich habe immerhin gelernt Nahdistanz zu buchstabieren)
Was die Wettkampfbetonung angeht wäre ich auch etwas vorsichtig, ich hab schon einige Taekwondoin kennengelernt, die sich mit dem Rücken zum Gegner drehen und glauben ihnen kann dann nichts mehr passieren oder die nah an den Gegner ran gehen und die Arme hoch halten, damit ken Tritt durch kommt... Im Wettkampf durchaus eine gute Taktik, aber auf der Straße das letzte Manöver für einige Zeit. Also ich sehe TKD auch eher als Sport denn als effektive Selbstverteidigung. Aber es kommt immer auf den Lehrer an, in welche Richtung es geht.

LLAP

Ousado

cdobe
08-12-2002, 21:07
Hallo Julian,

im Grunde kann ich mich Deiner Beurteilung der Situation im Karate und Taekwondo anschließen. Allerdings kann man diese Beurteilung auch auf alle anderen Stile ausweiten. Auch diejenigen Stile, die ihr Augenmerk ausschließlich auf SV richten; Die nicht wie TKD und Karate einen sportlichen Aspekt haben !!! Meistens funktionieren diese hochgefährlichen (und daher nicht erprobbaren) Techniken schlechter als die Sporttechniken der dynamischen, reflexgeschulten und gut konditionierten Kampfsportler. Aber laßen wir diese allgemeine Diskussion...

Du hängst Dich an den Tritten auf. Na gut, dann will ich mich dazu nochmal äußern:

In der Praxis habe ich persönlich sehr gute Erfahrung mit Tritten gemacht. Für mich ist dies daher durchaus eine reale Option im Kampf. In erster Linie trete auch ich im freien Kampf eher in tiefer und mittlerer Höhe (Dadurch das ich hohe Tritte trainiere, besonders sicher und schnell). Aber auch ein ansatzsloser hoher Tritt kann zerstörerische Wirkung entfalten.

Ein paar Daten:
Durchschnittl. Kraft eines TKD-Halbkreistrittes (rechts): 518 N
Durchschnittl. Geschwindigkeit " " " : 16 m/s

;)

Übrigens: Wer sagt, denn, es gäbe im TKD kein Schlagtraining gegen reale Ziele ?

msg
cdobe

JumpinJackFlash
11-12-2002, 18:39
Wir laufen eine Stunde lang nur ein und die selber Form bei Minus 5 Grad Außentemperatur Barfuss in Baumwollanzügen.

daraus kann man aber auch nicht schließen, dass andere kampfkünstler die in der halle und/oder mit jogginganzügen/t-shirt,etc. trainieren weniger nivea hätten.
und ein makiwara ist auch nicht gerade ein realistischer gegner. da sind partnerübungungen oder kämpfe mit leichtem oder vollem kontakt wahrscheinlich sinnvolller um die sv-fähigkeit zu schulen, auch wenn das jetzt teilweise "versportlicht" ist.

DieKlette
11-12-2002, 19:03
@JumpinJackFlash
Dies bezüglich wollte ich nur auf die Arbeit hinweisen ( übrigens gestern hatten wir minus 10 Grad *brrrr* :biglaugh: ), die wir uns machen. Wenn wir von Kampfübungen ausgehen bleibt nur der Vollkontakt. Alles andere ist eine Erweiterung ist aber ohne Kontakt sinnlos.

@cdobe
Wenn ein Bein so schnell ist, dann bedenke, dass eine Faust schneller ist und aus noch kürzerer Distanz kommt. Wenn Du darüber nachgedacht hast können wir weiter diskutieren.

Mit Respekt

Oss

Julian

Joker
12-12-2002, 09:34
Immer wieder die selbe alte Diskussion...

Vorweg: ich selbst habe lange Jahre aktiv TKD betrieben (BTU) - "Vollkontakt".

Allerdings habe ich nie (!) improvisieren gelernt, sondern mich im TKD spezifischen Umfeld bewegt (Kampfrichter, vorgeschriebene Bewegungen, etc.). Anpassung an das Umfeld, Verletzungen, eisiger Untergrund etc. wurden nie (!!!) mit in das Training einbezogen. Weder bei uns noch auf irgendeinem Lehrgang...

Die "Strasse" ist aber nun mal nicht vergleichbar mit dem Dochang.

Meine Meinung: TKD ist gut als Sport, aber jeder der einmal wirklich in Bedrängnis kommt (z.B. Disco - kein Platz zum kicken - viele Unbeteiligte - evtl. Bodenkampf und Alkoholeinfluss) wird sicher in's Grübeln kommen.

el Martino
12-12-2002, 16:57
meiner Meinung nach ist für SV boxen mit abstand das sinnvollste. Wie mein Vorgänger schon schrieb... disco, wenig platz, etc. da ist halt nichts mit kicks

cdobe
12-12-2002, 17:22
Hallo Leute,
alles schön und gut! Ich spreche von einer zusätzlichen Option! Es ist euch vielleicht schon aufgefallen, daß ich auch das Boxforum moderiere ... ;)

@ Julian
"Mit Respekt" - Das steht in Deiner Signatur. Vielleicht solltest Du es mal im Umgang mit erfahrenen Kämpfern walten lassen. Ich habe schon über eine Menge Dinge nachgedacht. Noch wichtiger: Ich habe schon eine Menge Dinge gemacht. Und es haben schon einige Leute ziemlich überraschend zwischendurch einen Fuß in die Fresse bekommen - oder auch mal zwei.
Die Daten, die ich genannt habe sollten Dich mal zum nachdenken anregen, ob so ein Fuß nicht doch gefährlich werden kann. So trivial, wie Du es Dir vorzustellen scheinst, ist die Vereitelung eines solchen Angriffes nämlich nicht.

msg
cdobe

crashd
13-12-2002, 10:56
Würd ich auch sagen....

Bisschen boxen, schubsen usw. und auf mittlere / weite Distanz geht schon ein Dwit-Chagi und dann sollt's vorbei sein...

:D

TKD Fan
13-12-2002, 12:40
Ich denke wenn man TKD mit einem anderen Kampfsport kombinirt (Handtechniken) kann es zur SV extrem nützlich sein.
Mein TKD meister hat z.B. noch Karate Habkido und Kickboxen Trainirt und uns dann halt noch die Handtechniken beigebracht.
Wir können also auch boxen;) .

Taeradun
13-12-2002, 14:24
Hi,
ich bin froh, endlich mal ein so großes Forum mit anscheinend erfahrenen Menschen gefunden zu haben.

Was die Taekwondo SV Sache angeht...

In der Trittsache stimme ich cdobe mit gutem Gewissen zu. Tritte haben bei richtiger Anwendung nunmal eine hohe Durchschlagskraft, aber vor allem auch eine schön hohe Reichweite. Yop-Chagis oder Dollyo-Chagis sind doch ohne Ende praktisch, um dem Gegner gegen das Schienenbein oder gegen das Knie zu treten. Und das tut irre weh und behindert ihn enorm.
Viele scheinen sich aufzuregen und meinen, Taekwondo bestehe nur aus hohen Tritten und sonst nix. Aber das is echt trainerabhängig. Ich lerne von meinem Trainer durchaus auch Haltegriffe und Hebel, außerdem wird mir auch gezeigt, wo die empfindlichen Stellen sind und wie man sie angeht. Wir schlagen auch gegen die Pratzen und treten nicht nur nach Wettkampfmanier rein.
Nebenbei sind wir auch ziemlich offen für weitere Techniken von anderen Kampfsportarten. Unser Training wird teilweise auch von Boxen und Hapkido beeinflusst - und das is ohne ende praktisch. Ich bin der Meinung, man sollte sich nicht auf eine Richtung beschränken. Das grenzt in der Selbstverteidigungsangelegenheit ja schon fast an Ignoranz. Viele Techniken sind leider nicht in Taekwondo enthalten. Aber das is eigentlich auch nicht so wichtig; denn ein Kampf is immer spontan und kein Schachspiel, bei dem man lange überlegen kann. Man sieht die Schwachstelle - greift sie an - Ende.

Herzlichst seien die Leser gegrüßt~

Joker
16-12-2002, 09:33
Original geschrieben von Taeradun
denn ein Kampf is immer spontan und kein Schachspiel, bei dem man lange überlegen kann. Man sieht die Schwachstelle - greift sie an - Ende.

Ach! So einfach ist das? Na also wenn das so ist...

Mal im Ernst: so simpel ist das wieder nur, wenn Du auf festem Untergrund stehst, bei gutem Wetter und Du mit viel Platz einen Gegner vor Dir hast...

Was machst Du wenn die Umstände ganz anders sind? Jetzt mal extrem, aber Du kommst beispielsweise im Winter nach einem Fussballspiel in eine Auseinandersetzung zweier grosser Hooliganbanden... was dann?

Dann ist die Situation ähnlich einem Schlachtfeld und dann möchte ich mal sehen dass es "ganz einfach" ist - Schwachstelle sehen (klingt einfach - ist schwer) und Ende... hmmm....

crashd
16-12-2002, 10:54
@Joker,

ist sicher ein Argument. Allerdings reden wir hier von Selbstverteidigung in "kleinen Gruppen" (einer gegen einen oder mehrere Angreifer), normale Pöbeleien usw.

Hooligans oder ähnlich grosse Gruppen lassen wir mal aussen vor, das ist dann doch eine andere Situation finde ich. Rein mit Selbstverteidigung hat das nichts mehr gemein. Da hilft nur noch rennen, egal, welchen Dan man hat.

leider :mad:

Joker
16-12-2002, 12:42
Ach so... naja - seh ich anders, aber ich bin ja auch nur ein Ex-TKD'ler....

Nix für ungut.

Taeradun
16-12-2002, 13:10
ich mein das anders Joker

und zwar so:
Wenn du mit einem kämpfst, dann stellst du dich nicht hin und denkst dir: ah, ich mache jetzt einen momtong jirugi, oh natürlich achte ich auf die richtige Technik.
Denn eigentlich kämpfst du leicht willkürlich und machst nicht irgendwelche Sachen bevor es deinem Gegner richtig weh tut/du ihn außer Gefecht setzt.. Natürlich gehen die Schläge oder Tritte dabei in die empfindlichen Zonen und du schlägst auch so, wie es am effektivsten is, aber machst keine Show draus.

Verstehst du was ich meine?

Joker
16-12-2002, 15:35
Versteh ich schon, nur fehlen mir in der Diskussion, die soweit ich verstanden habe um reale SV geht, Faktoren wie beispielsweise Umgebung, Verletzung, Witterung, Zahl der Gegner etc....

Hosinsul bereitet darauf sicher nicht vor...

Also - wenn mir jemand sagt er trainiert aus SV Gründen noch etwas anderes, dann dräng sich der Schluss auf, dass TKD SV nicht geeignet ist - wenn man so etwas überhaupt sagen kann, denn schliesslich schlägt der Hammer auch nicht selbst den Nagel in die Wand sondern der Handwerker.... dennoch eignet sich der Hammer besser als der Schraubenzieher...

Gandalf
16-12-2002, 17:05
und ich bin der meinung, das es nicht wichtig ist, welche höhe der kick hat, sondern wie gut man ihn beherrscht !
ausserdem, wenn man kampfsport wirklich effektiv einsetzen will, muss man ziehmlich gut sein und dann kann man die kicks sowieso..

mfg Gandalf

cdobe
16-12-2002, 20:21
Original geschrieben von Joker

Hosinsul bereitet darauf sicher nicht vor...


Aha! Du sprichst natürlich von dem Hosinsul, den DEIN Lehrer DIR vermittelt hat.



Also - wenn mir jemand sagt er trainiert aus SV Gründen noch etwas anderes, dann dräng sich der Schluss auf, dass TKD SV nicht geeignet ist - wenn man so etwas überhaupt sagen kann, denn schliesslich schlägt der Hammer auch nicht selbst den Nagel in die Wand sondern der Handwerker.... dennoch eignet sich der Hammer besser als der Schraubenzieher...

Na, vielleicht verrätst Du uns welches Werkzeug Du verwendest. Übrigens, manchmal ist auch der Schraubenzieher ganz nützlich ;)

msg
cdobe

volla72
16-12-2002, 20:50
hi ,
ich denke das das tkd-training genügend prinzipien vermittelt, die sv-tauglich sind. gerade die kraftentwicklung aus der hüfte bzw. durch die sog. gegenbewegung sind eingesetzt in straßentauglichen technicken ziehmlich heftig. nur wird leider in den meisten fällen nur die tkd-wettkamfpseite (formen wie freikampf) berücksichtigt. so wird die aufmerksamkeit des tkd`lers dahin gelenkt, entweder zu punkten oder gut anzu- schauende techniken zu bringen. sv techniken sind eigentlich gar nicht schön oder spektakulär, sondern eigentlich eher unauffällig und z.t. sogar richtig fieß häßlich. also all das was das wtf oder itf tkd nicht vodergründig präsentieren will. ich z.b. betreibe neben tkd auch noch krav maga maor und hab einen krav maga trainer, der den 4. dan im wtf tkd inne hat. so ist das training dementsprechend dynamisch, so daß auch kleine schwache frauen mit diesen techniken zu heftigen punchern werden. und ich erkenne oft beim kmm training, das das auch im tkd drin ist, man wird nur nicht entspechend drauf hingewiesen, bzw. übt das häufig genug. es gibt ja auch in der tkd-prüfungsordnung vorgaben, das man sv-techniken vorführen soll. meist übt man das n paar mal kurz vor der nächsten gurtprüfung- funktionieren tut das nicht wirklich. hängt warscheinlich damit zusammen ob man glück hat n tkd lehrer zu finden, der auch über den tellerrand schaut.
grüße vollafighter

Joker
17-12-2002, 08:01
Original geschrieben von cdobe
Aha! Du sprichst natürlich von dem Hosinsul, den DEIN Lehrer DIR vermittelt hat.

Durchaus. Aber auch von dem das ich auf Lehrgängen und in Korea gesehen habe.




Na, vielleicht verrätst Du uns welches Werkzeug Du verwendest. Übrigens, manchmal ist auch der Schraubenzieher ganz nützlich ;)

Bujinkan Budo


Aber nochmal - ich sagte bereits weiter oben "nichts für ungut" und das war so gemeint. Ich kann, werde und will niemanden überzeugen...

Bei mir hat es damals auch mehr als Worte gebraucht.

Ich wünsche allen viel Spass am Training.

vanDamme
22-12-2002, 14:24
Mir erscheinen die Argumente beider Gruppen als einleuchtend, z.B. dass hohe Tritte nichts bringen, weil der Gegner seinen Kopf sehr leicht in Sicherheit bringen kann oder weil man auf Grund von Platzmangel (Disco) keine hohen Kicks anbringen kann.
Allerdings stelle ich es mir gar nicht mal so schwer vor einen Kick zur Verteidigung zu nutzen. Wenn ein Angreifer sich auf dich zubewegt, weil er zuschlagen will oder dich zu Boden reißen will...was denkt ihr, ist es da nicht sehr sicher und effektiv einfach schnell das Bein nach oben und nach vorne schießen zu lassen?

Außerdem denk´ ich mir, dass letztendlich die Kampfsportart gar nicht mal so entscheidend ist. Ob man nun etwas trainiert, dass sich Karate, Taekwondo oder Kickboxen nennt. Hauptsächlich wichtig ist doch, dass man überhaupt trainiert.
Mache selber Taekwondo, aber auch da bin ich noch ein "newbie": Trainiere seit einem dreiviertel Jahr und hab´ Gelbgurt (8. Kup). Ich spüre aber eine deutliche körperliche Entwicklung und dass wird wohl jedem Kampfsportler so gehen. Man wird schneller, beweglicher, man lernt zu reagieren. Das sind doch alles wichtige Eigenschaften.
Hihi, da fällt mir ein lustiger Satz aus dem "Karate Tiger 3" ein (bitte darauf nicht näher eingehen; ich weiß selber, dass man aus solchen Filmen nicht unbedingt was für die Realität gewinnen kann). Der Lehrmeister sagt: "Du mußt lernen schneller zu werden als jeder Schlag...denn so kannst du nicht getroffen werden."
Das soll das von mir Gesagte unterstreichen. Ich denke, dass Verbessern der eigenen Reflexe und Reaktionen ist ein wichtiger Faktor.

Allerdings muß ich auch sagen, dass ich keinerlei Erfahrung bezüglich Straßenkämpfen und Schlägereien habe (Gott sei dank!!). Demnach kann ich mir nur theoretische Überlegungen erlauben und wenn ihr auf Grund eurer Erfahrung mir widersprechen könnt, dann laß´ ich mich gerne belehren.

cdobe
22-12-2002, 15:08
@ Joker
Du wirst meine Meinung, welche Tritte als situationsabhängig brauchbare Option im Kampf sieht, auch nicht mit Taten ändern können. Zunächst einmal sind mir die japanischen Kampfkünste recht gut vertraut, so daß Du mich kaum mit etwas völlig Unbekanntem überraschen und begeistern würdest. Zum anderen sind andere wirksame Techniken kein Gegenbeweis für meine These.

@vanDamme
Wer sagt denn, daß es einfach sei seinen Kopf in Sicherheit zu bringen ? ;)

msg
cdobe

vanDamme
23-12-2002, 01:58
@cdobe:
Kann mich nicht mehr genau erinnern, wer das gesagt hat.
Bin irgendwo im Forum über den Satz gestolpert.

Softwarekiller
23-12-2002, 12:28
Kam von Frank wenn ich nicht irre.....aber dass der Kopf zum denken da ist und nicht als Ziel benutzt werden sollte ham wir glaub ich schon hinreichend diskutiert.

mfg Soft

Erfreuhet euch der Weihnachtlichen Stimmung und liebt euren nächsten ;) Peace....Woodstock is nearer than ever before, but also far away :beer: :bang:

samabe
02-01-2003, 10:18
Wie kann es denn beim Wettkampf überhaupt zu Kopftreffern kommen, wenn man den Kopf doch nur mal wegziehen muss? Und dabei wissen die Wettkämpfer, dass Tritte zum Kopf kommen können und werden doch getroffen.....

Oder meint ihr etwa, die sind einfach nur zu blöd, den Kopf wegzuziehen?

Aber wenn jemand "auf der Straße" nicht damit rechnet, dass ein Tritt zum Kopf kommen könnte, weicht er gemütlich aus. Und wenn er hal getroffen wird, was soll's? Den Treffer, (in der Regel dann mit Schuhen) steckt man dann, falls man doch mal getroffen werden sollte, mit Links weg. Die TKD-Wettkämpfer, die schon mal KO gehen, simulieren ja nur, um zu zeigen, wie gefährlich ihr Sport doch ist - in Wirklichkeit steckt nichts hinter den Tritten an Schlagkraft.

Bevor man über Wettkampf rumschreibt, sollte man sich mal selbst auf die Kampffläche begeben. Dann kapiert man vielleicht sogar, dass ein guter Wettkämpfer auch seine Faust mit einsetzt, um dem Gegner die Luft zu nehmen. Und irgendwann kommt man auch mal in die Situation, dass man im Nahkampf zurecht kommen muss. Und dann freut man sich, wenn man nicht nur Grundschule kann, sondern auch Wettkampf-Techniken mit Hüfteinsatz beherrscht.

Softwarekiller
03-01-2003, 00:14
IM TKD Webkampf isses aber auch nicht erlaubt einen Fuß festzuhalten....

Ich glaub wir haben es alle schon allzuoft versucht...

Aber wenn du nicht warm bist und das ist auf der Straße/Alltag nie der Fall, dann bekommst du nur sehr langsam deinen Fuß zum Kopf (vorallem bei großen Personen) und das ist wahrlich nicht wünschenswert....zudem noch die gefahr der Zerrung.

Ende vom Lied ist meistens, dass man aufm Boden liegt weil der boden eben doch nicht so schön rutschfest ist wie inner Halle.

Aber teilweise geb ich dir auch recht....
Ein guter Wettkämpfer im TKD dürfte so schnell nen fuß am Kopf platzieren können, dass ein ungelernter! ihn nicht wegbekommt...

Was deiner Aussage aber wiederum fehlt, ist der Gedanke dass vorallem bei Wettkämpfen in hohen Meisterschaften, die Kämpfer Kopftreffer ja schon fast herrausfordern...Deckung unten...Kopf vorne und blablabla....
Da is klar dass man schnell einen Treffer einkassiert...aber konter gibts ja auch noch!

Und du wirst mir doch nicht etwa wiedersprechen, wenn ich sage dass ein Kick in Oberschenkel höhe schneller sitzt als einer zum Kopf....
btw: Suchfunktion erspart hier viel getippe...ich glaub das ganze Forum is voll mit solchen Diskussionen.

mfg (der müde) Soft

cdobe
05-01-2003, 22:58
Hey Softwarekiller,
Samabe und ich wollen den Tritt zum Kopf nicht als DAS Rezept im realen Kampf propagieren. Man muß schon genau lesen! Unser Denkanstoß zielt darauf ab, daß es sich um eine durchaus gefährliche Waffe handeln kann. Das glaubt man aber offensichtlich erst dann, wenn man es mal erlebt hat.

Ich jedenfalls nehme jeden Tritt ernst. Es kann ja nicht jeder ein derart reaktionsschnelles (und das mußt Du sein ;)) und nahkampfstarkes "Tier" sein, wie Du es in Deinem zarten Alter bereits zu sein scheinst.

msg
cdobe

samabe
06-01-2003, 07:53
Original geschrieben von Softwarekiller

Aber wenn du nicht warm bist und das ist auf der Straße/Alltag nie der Fall, dann bekommst du nur sehr langsam deinen Fuß zum Kopf (vorallem bei großen Personen) und das ist wahrlich nicht wünschenswert....zudem noch die gefahr der Zerrung.
Die Technik sollte eigentlich normal kommen, nur danach hat man oft eine Zerrung


Original geschrieben von Softwarekiller

Ende vom Lied ist meistens, dass man aufm Boden liegt weil der boden eben doch nicht so schön rutschfest ist wie inner Halle..
??????


Original geschrieben von Softwarekiller

Was deiner Aussage aber wiederum fehlt, ist der Gedanke dass vorallem bei Wettkämpfen in hohen Meisterschaften, die Kämpfer Kopftreffer ja schon fast herrausfordern...Deckung unten...Kopf vorne und blablabla....
Da is klar dass man schnell einen Treffer einkassiert...aber konter gibts ja auch noch!.
Warum sollten bei einem Wettkämpfer die Arme runterhängen? Oder was meinst Du mit Deckung unten?
Und wie läufst Du eigentlich in der Gegend rum? Hast Du immer die Arme vorm Gesicht oder nen Motorradhelm an?
Und warum ist es klar, dass ein Wettkämpfer schnell einen Kopftreffer kassiert? Das hängt wohl auch irgendwie mit der Kampferfahrung und natürlich der Art des Trainings zusammen.

@cdobe
Bin voll deiner Meinung:p

Softwarekiller
06-01-2003, 12:35
Hmm ich bin hier wohl etwas missverstanden was an meiner etwas schlecht formulierten Stellung liegen mag.....(und nein ich meine nicht eine Stellung im TKD ;) )

Also nochma......
Cdobe wieso sollte ich ? ich hab nur meine Erfahrung geschrieben....




Samabe und ich wollen den Tritt zum Kopf nicht als DAS Rezept im realen Kampf propagieren. Man muß schon genau lesen! Unser Denkanstoß zielt darauf ab, daß es sich um eine durchaus gefährliche Waffe handeln kann. Das glaubt man aber offensichtlich erst dann, wenn man es mal erlebt hat.


Dann sind wir uns doch einig.......ich hab vielleicht nicht so richtig gelesen ;)

naja, trotzdem.......eins noch,.. ich sagte viele lassen die Deckung weit unten,...ich sagte nicht alle.


Ich jedenfalls nehme jeden Tritt ernst. Es kann ja nicht jeder ein derart reaktionsschnelles (und das mußt Du sein ) und nahkampfstarkes "Tier" sein, wie Du es in Deinem zarten Alter bereits zu sein scheinst.

Hmm zeig mir einen Satz wo ich das behaupte.

Der Einzige der hier behauptet mega schnell zu sein, bist du und Samabe (wer weiß vielleicht is das ja tatsächlich so)...sonst würdet ihr den Tritt zum Kopf nicht als so genial erachten.

Was für nen Tritt meint ihr denn nun....um mit schwung zum Kopf zu kommen sollte der Tritt ja schon fast gesprungen sein......

mfg......und nicht immer so herrablassend wenn man anderer Meinung ist Dobi ;)

peminach
08-01-2003, 14:47
Servus an alle,
ich finde diese Diskussion auch interessant. Ich habe jahrelang in einem Verein TKD trainiert, der sich stark am Wettkampf (DTU) orientierte. Die Trainingsinhalte waren sehr stark auf Fußtechniken ausgerichtet (Pratzen und Sparrings) und es war auch super. Doch allein schon an den Regeln für den Wettkampf (keine Faust zum Kopf) ist schon Klar dass die Mittel- oder Nahdistanz in einem Kampf nie oder selten trainiert wurden. Auch die Selbstverteidigung als solches wurde sehr stiefmütterlich behandelt und es wurden nur Kenntnisse für ziemlich statische Angriffe vermittelt. Und in einer SV-Situation wird vom Unterbewusstsein immer jenes abgerufen, welches stetig trainiert wird, als kicken.
Aus diesem Grund habe ich mich letztendlich entschlossen nach der Dan-Prüfung das TKD zu beenden und mache nun Ju-Jutsu.
Hier sind in unserem Verein auch Leute, die die Techniken aufgrund ihrer Tätigkeiten auch schon im Ernstfall getestet haben.
Und das System ist ziemlich offen für gute Techniken aus allen Bereichen der Kampfkünste.
Fazit TKD als Sport ok als SV eher nicht.;)

Spotter
07-02-2003, 11:30
Hallo!

Möchte mich an dieser Stelle gerne mal einschalten.

Was mir bei vielen Vereinen aufgefallen ist, dass das Thema Selbstverteidigung im Taekwondo nahezu mit Einschrittkampf gleichgestellt ist!
Wenn ich sehe, was teilweise bei Danprüfungen für SV-Technik geboten wird, da stehen mir die Haare zu Berge! Schaue ich mir an, wenn angehende Schwarzgurte in der SV-Prüfung Kicks zum Kopf bringen, noch dazu mit Sprung und Drehung, muss ich anfangen zu weinen! In so einem Fall muss ich mir doch die Frage stellen, in wie weit sich der Prüfling mit dem Thema SV unter realistischen Bedingungen auseinandergesetzt hat. Nämlich gar nicht!
Auf der Straße, in der Disco oder in der Kneipe ist man nicht schön vorgewärmt, vorgedehnt und hat lockere Sportklamotten an. Somit fallen für mich schon mal eigentlich alle Kicktechniken die höher wie Körpermitte gehen, raus.

Gruß

Spotter ;)

esco1203
08-02-2003, 13:35
im grunde genommen ist es bei tkd leuten, die sich auf der straße verteidigen können nicth anders als mit den leuten vom wt.
wenn es zu einer situation kommt, wehren sich die leute und es sieht dann nicht im geringsten nach tkd-grundschule oder wettkampftechniken aus, oder auch nicth nicht wt-schrittarbeit oder chisao.
es wird einfach zu einem wilden draufgehaue. zu einem der eine-frißt den anderen auf. auf einmal fliegen ellbogen, kopfnüsse, knie und alles andere.
straßenschlägerstyle.

es kommt kein tkd oder wt in dieser situation mehr vor.
diese ganzen hohen kicks sind nix anderes als KUNST. KampfKUNST! hat recht wenig mit funktioneller sv zu tun.
schaut euch samstag das teapoong-team an.
kenne einige von denen persönlich. die ich kenne sind echt alle sehr korrekt und auch überhaupt nicth arrogant, sondern einfach nur lustig.
ich weiß trotzdem, das sie bei dem ganzen rumfliegen sich nie auf der straße je prügeln mussten, und glaube auch nicht das sie je tkd auf der straße anwenden würden.
tkd ist sport. die leute aus dem team sehen das auch so an.
fertig aus. es gibt keinen sv-aspekt. tkd ist sport oder show.
nix anderes. einem straßenschläger würden tkdler immer aus dem weg gehen. außer man ist selber straßenschläger und geht zum tkd. dann ist es egal, aber man wird keinen schönen bandae dollyo oder gesprungenen dwitchagi sehen, sondern sowas wie einfach draufdreschen ohne jegliche TECHNIK.
also im grunde genommen ist alles was man im tkd lernt doch für das funktionelle auf der straße für die katz.
tkd ist ein ästhetischer sport und ich will niemanden abhalten es zu betreiben.

cdobe
08-02-2003, 19:00
Original geschrieben von esco1203
fertig aus. es gibt keinen sv-aspekt. tkd ist sport oder show.
nix anderes.
Hallo Esco,
so mag es Dir aufgrund Deiner Erfahrungen erscheinen. Allerdings trifft Deine Feststellung objektiv nicht zu. Selbstverteidigung ist zunächst mal, ungeachtet seiner Qualität und Quantität, Prüfungsbestandteil und somit zwingend im TKD enthalten. Auf der anderen Seite solltest Du zugestehen, daß nicht alle Vereine ihren Schwerpunkt auf Vorführungen und den sportlichen Wettkampf legen.
Du hast insofern recht, daß in einem realen Kampf selten vorbildliche, saubere Techniken vorkommen. Aber dies läßt sich nicht auf TKD und WT begrenzen. Im Übrigen sind Knie- Ellenbogen und Kopfstösse Bestandteil traditionellen TKDs.

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cdobe