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Vollständige Version anzeigen : Schnellkurse in SV ein Risiko?



Clawfinger
09-02-2007, 12:40
Hi

Ich hatte letztens ein Streitgespräch mit meiner Tante es lief folgendermaßen ab:
Sie hatte ganz stolz erzählt, dass sie einen einmonatigen Abendkurs zur Selbstverteidigung für Frauen gemacht hat und dass sie da gelernt habe wie sie sich gegen Männer auf der Straße verteidigen könnte.
Naja ich hatte dann da erstmal Zweifel angemerkt, aber da meine Tante ... sagen wir immer sehr von ihrere Meinung überzeugt ist begann eine Disskusion.
Mein Argument: Mal abgesehen davon, dass du unter Stress und Schock stehst ist die Wahrscheinlichkeit, dass du dich schon verletzt sobald du auf den Bodengeworfen wirst extrem hoch.
Sie meinte: Nein wir haben gelernt, dass man sich beim Fallen locker lassen muss, sie haben uns immer wieder gesagt : "der Boden ist unser Freund". (Da habe ich mich schon sehr gewundert, nicht nur über die Worte, viel mehr über die Überzeugung die da drinnen lag)
Ich: Naja dann machen wir beim Judo wohl was falsch, wir spannen uns immer an und selbst nach Jahren Fallschule ist unkontrolliertes fallen auf Beton selbst für mich noch sehr unangenehm.

Es ging weiter, dass sie fest davon überzeugt war sich jetzt verteidigen zu können. Das Argument, dass sie nicht etwas in einem Monat lernen kann wozu man im KS Jahre braucht hat sie auch ignoriert.

Am Ende hatte sie mir dann noch von einer Technik erzählt um einen Griff zu sprengen der einen Würgt (mit den Armen unten durch).
Ich habe zwar noch erwähnt, dass unser Trainer der Jui-jutsu gemacht hat diese Technik als Bullshit bezeichnet hat und dass die nicht funktioniert sobald der Gegner merklich Kräftiger ist, aber das wollte sie dann auch nicht glauben....ich war kurz davor ihr das Gegenteil zu beweisen.:rolleyes:

So lange Reden gar kein Sinn:
Ich finde diese Abend SV Kurse sind helfen vielleicht den Frauen Selbstbewusstsein zu geben, was natürlich schonmal sehr gut ist um kritische Situationen zu vermeiden. Aber wenn die Frauen so wie meine Tante dann fest davon überzeugt sind sich wehren zu können kann dies in einer kritischen Situation fatale Folgen haben.

Grüße

Kai

AlArabiata
09-02-2007, 12:43
Ist das nicht wieder typisch?! Ich hatte letzt eine Diskussion über Tae Bo mit einer Bekannten und sie ist ebenfalls der festen Überzeugung sich nun gut selbst verteidigen zu können. :rolleyes:
Wieso zeigst Du Deiner Tante nicht einfach, dass sie falsch liegt?

elbaro
09-02-2007, 12:50
Genau, überfall sie einfach mal ganz unverhofft mit Skimaske im Park. Dann wird sie dir rechtgeben und dankbar sein und du bist der Gewinner.

Michael1
09-02-2007, 13:12
SV-Kurse sorgen nicht dafür das jede Person gegen jeden trainierten und entschlossenen Angreifer bestehen kann. Das ist aber auch nicht ihr Anspruch.
Schließlich will deine Tante ja nicht an einem freefight-Wettkampf ohne Geschlechts- und Gewichtsklassen teilnehmen.

Setzt euch damit auseinander welches Täterverhalten bei Angriffen auf Frauen gegeben ist und wie die äußeren Umstände sind. Dann könnt ihr auch besser abschätzen was ein Kurs bestenfalls leisten kann (und was nicht). Ob der einzelne Kurs diesem Ziel gerecht wird hängt dann von Aufbau und Trainer(team) ab.

Clawfinger
09-02-2007, 13:21
SV-Kurse sorgen nicht dafür das jede Person gegen jeden trainierten und entschlossenen Angreifer bestehen kann. Das ist aber auch nicht ihr Anspruch.
Schließlich will deine Tante ja nicht an einem freefight-Wettkampf ohne Geschlechts- und Gewichtsklassen teilnehmen.
(team) ab.

Natürlich nicht, aber sie geht nach dem Kurs davon aus sie könnte sich auf der Straße gegen z.b. einen Vergewaltiger jetzt wehren.
Aber wenn man davon ausgeht, dass sie auf der Straße von einem stärkeren Mann körperlich angegriffen wird, dazu noch überrascht ist und unter Schock steht dann gehe ich jede Wette ein, dass der Kurs ihr kein bisschen weiter hilft.

@elbardo
Hehe ja ich hatte sowas auch überlegt, leider würde sie es selbst dann noch nicht glauben. Der Teufel persöhnlich könnte sie vom Gegenteil nicht überzeugen...sie ist von Beruf Lehrerin möchte ich an dieser Stelle erwähnen ;)

Michael1
09-02-2007, 13:28
Natürlich nicht, aber sie geht nach dem Kurs davon aus sie könnte sich auf der Straße gegen z.b. einen Vergewaltiger jetzt wehren.
Aber wenn man davon ausgeht, dass sie auf der Straße von einem stärkeren Mann körperlich angegriffen wird, dazu noch überrascht ist und unter Schock steht dann gehe ich jede Wette ein, dass der Kurs ihr kein bisschen weiter hilft.


Genau das meine ich. Vergewaltigung auf der Straße...
-ist kein häufig vorkommender Tatort
-der Täter steht unter enormen Stress weil er ein großes Risiko hat
-das Risiko (und damit der Stress) steigt mit jeder Sekunde die das Opfer die Tat hinauszögern kann
-das Risiko steigt wenn das Opfer Aufmerksamkeit erzeugen kann (schreien, krach)

Ganz zu schweigen das du in deinem Szenario noch anderes täterspezifisches Verhalten aussen vor lässt. Das was du dir unter Täterverhalten vorstellst entspricht nicht dem Verhalten das Täter tatsächlich in den meisten Fällen an den Tag legen.


Eine "typische" Vergewaltigung kann solch ein Kurs unter Umständen verhindern. Andere Gewalttaten die manchmal die Folge von Beziehungkrisen sind weniger.

FitnessMarket
09-02-2007, 13:35
ich glaube alle (oder fast alle) die sich mit kampfsport/sv auskennen, sind sich einig, das ein 1-monatiger abendkurs natürlich nicht ausreichend ist, um sich in einer echten sv-situtation verteidigen zu können und dies dann auch noch als ältere dame.

was m.e. bei deiner schilderung über deine tante aber auffällig ist, ist das durch den kurs doch offensichtlich gestiegene selbstbewusstsein!

und das ist eine ganz ganz wichtige sache. auch wenn sie nicht wirklich in der lage ist, sich erfolgreich zu verteidigen, ist sie - weil sie´s glaubt - aber zumindest doch zu nennenswerter gegenwehr imstande was sie wahrscheinlich vorher nicht war.

und wie alle (oder fast alle :) ) wissen, lässt der "normale" täter, vergewaltiger usw. häufig sehr schnell von ihren opfern ab wenn sie merken, dass dieses sich heftig wehrt.

also, ist solch ein kurs, auch wenn er zum überwiegenden teil nur dazu führt, das selbstvertrauen deutlich zu steigern und im falle der fälle nicht wie ein erstarrtes kaninchen auf ihr ende zu warten, so ganz umsonst nicht, auf jeden fall besser als gar nichts...

enraged_Clown
09-02-2007, 20:14
lass mich raten, das war ein wendo kurs. diese scheiss emanzen pseudo sv. bei all dem mist den die teilnehmerinnen da in den schädel gesetzt bekommen hilft nur eins: sparring!!! so habe ich eine bekannte von ihren allmachtsphantasien nach einem solchen kurs sehr schnell befreit. ich könnte immer wieder kotzen wenn ich einen solchen mist lese.
besonders diese passage:

Mein Argument: Mal abgesehen davon, dass du unter Stress und Schock stehst ist die Wahrscheinlichkeit, dass du dich schon verletzt sobald du auf den Bodengeworfen wirst extrem hoch.
Sie meinte: Nein wir haben gelernt, dass man sich beim Fallen locker lassen muss, sie haben uns immer wieder gesagt : "der Boden ist unser Freund". (Da habe ich mich schon sehr gewundert, nicht nur über die Worte, viel mehr über die Überzeugung die da drinnen lag)
der boden ist der freund einer frau die sich gegen eine vergewaltigung wehren möchte??? da möchte mir der kragen platzen, am liebsten würde ich die kursleiterin eines solchen kurses vor ihren teilnehmerin mal ordentlich mit ein paar maulschellen eindecken. sowas ist unverantwortlich.

Floating
09-02-2007, 20:30
Manoman, so ein falsches Gefühl von Selbstsicherheit ist im Ernstfall sicher verdammt gefährlich. Selbstbewusstsein zu fördern ist ja wichtig, aber Leuten zu vermitteln sie könnten sich real verteidigen nach einem Monat Training. -Das ist schon heftig! :rolleyes:

Ich denke in so einem einmonatigen Kurs kann man sehr gut psychologische Grundlagen und Verhaltenstipps vermitteln, aber sicher keine wirklich wirksame Selbstverteidigung in Form von Techniken.

MatzeOne
09-02-2007, 21:43
Genau... Einmonatiger Abendkurs in SV ist doch Bullshit. Soll sie lieber ein Monat lang Wing Chun machen, dann ist sie sogar Ubersoldat.

Floating
09-02-2007, 22:25
Der war aber gemein. :D

Darkpaperinik
10-02-2007, 08:13
SV kurse dienen nur dazu

a) einen überblick zu schaffen / einstieg ermöglichen

b) einfach geld zu verdienen

c) werbung


Zu sonst taugen sie nix. SV Fähigkeit (ich betone bewusst SV, nicht KAMPF) erwirbt man durch das zusammenspiel verschiedener elemente, die über jahre hinweg in fleisch und blut eingehen müssen. dazu ist aber ein fokusiertes training notwendig, dass diesen aspekten gerecht wird.
der großteil der sog. Kampfsportler oder Kampfkünstler haben selbst nach 10 und mehr jahren training diese fähigkeit nicht entwickelt...

in der tat sieht man bei vielen TeilnehmerInnen, dass sie nach einem derartigen kurs ein subjektives selbstbewußtsein entwickeln. die sich daraus ergebenden positiven synergieeffekte sind auch unter umständen sehr förderlich. wer sich nicht als opfer sieht, strahlt dies auch aus. im ernstfall kommt dann leider das böse erwachen.

die frage bleibt, was ist besser - den leuten sagen, dass es im grunde eh nix bringt und sie in ihrer opferrolle belassen oder lieber über geschickte beeinflussung ihnen zumindest den ausblick geben, dass es so nicht sein muss?! .. letztlich muss das jeder verantwortungsvolle trainer mit sich selbst aus machen.

Sturmfalke
17-02-2007, 19:05
Solche Kurse sind zumindest besser als nichts!

Es kommt immer darauf an, was den Leuten vermittelt wird. Ein guter Kurs wird den Leuten sagen, das sie keine Über-Fighter sind etc.

Habe ein gutes Beispiel erlebt, ein Freund von Mir hatte in der 8. Klasse mal so nen SV/SB-Kurs von der Polizei an der Schule besucht (6 Monate Lang jeden Mittwoch glaub ich). Die Kursleiter waren halt selber Cops und was die beigebracht haben war echt gut!

Ansonsten zur Frauen-SV: Soweit ich das gehört habe (fundiertes Halbwissen) lassen vile Vergewaltiger von ihren Opfern ab wenn diese sich wehren. Und sie suchen sich generell nur Opfer, bei denne sie keinerlei gegenwehr erwarten. Darauf, und nicht auf ein Sparring mit Clown, sollen diese Kurse vorbereiten.

Aber das sollte den Kursteilnehmerinnen auf gesagt werden!

P.S. was ich soweit von Wendo gehört habe finde ich als SV allerdings wirklich eher unpraktikabel ... selbst anschauen konnte ich es mir ja nicht (20 cm langer Grund in der Hose :D )

-Cobra-
17-02-2007, 19:45
Natürlich ist ein solcher SV Kurs nicht mit einer fundierten Kampfsportausbildung gleichzusetzen. Dennnoch ist es erwiesen, dass viele Täter von ihrem Opfer ablassen, wenn sich Diese wehren und die Aufmerksam auf sich lenken. Würden alle Frauen solche SV Kurse besuchen, gäbe es bestimmt nicht so viele Straftaten.

Ihr müsst euch auch mal in die Lage des Täters versetzen. Wenn es nicht gerade ein kaltblütiger Serienkiller ist, dann kostet das eine Menge "Mut" eine Frau zu überfallen und somit die Regeln des "Systems" zu brechen. Wenn sie dann auch noch bis aufs Blut Widerstand leistet (wenn auch nicht sonderlich "professionell"), dann vergeht dem Täter schnell die Lust an seinem Vorhaben.

Gruß,
-Cobra-

Apfelbaum
17-02-2007, 20:21
(20 cm langer Grund in der Hose :D )

Wenn Du die Kursleiterin siehst, sinds bloß noch 4 ... :D

Sgt.G
17-02-2007, 20:37
Also ich kann nicht sehen, wie ein richtig gut aufgemachter SV-Kurs fuer Frauen, Kinder oder Jedermann ein Risiko sein kann. Als SV-Ausbilder einer Behoerde bin ich dazu gezwungen mit einem minimalen Aufwand an Zeit und leider auch Equipment (Finanzen!) uniformiertem JV-Personal und Polizisten, sowie "zivilem" Personal reale SV zu vermitteln.

Natuerlich muss man darauf hinweisen, dass die Klientel am besten irgendwie weiter trainieren. Aber ich habe selbst festgestellt, dass ich auch nach jahrelangem Training in einer REALEN Situation nicht alles umsetzen kann was im Training gemacht wird. Bei weitem nicht! Die Realitaet hat Ihre eigenen Gesetze!

Meine privaten Kurse sind unterschiedlich ausgerichtet. einige gehen ueber 1-5 Tage, ander stuendlich, mehrmals im Monat! Allerdings ist das auch alles KEIN Streichelkurs, sondern so real wie ich nur kann!

elation
22-02-2007, 17:10
Also, ich hab vor fünf Jahren nen Ju-Jutsu SV-Kurs gemacht: 15 Abende (30h), und da hat man wirklich was gelernt: Deckung hoch, Bewegen, Boxen (Pratzen+Helm), Stoppkick vors Knie, Knie in die Eier, Fußfegen, ein wenig Boden, ein wenig hebeln. Zum Abschluß durften wir dann noch gegen einen Unbekannten im schwarzen Fist-Vollkontakt-Schutzanzug kämpfen. Das hat ziemlich geschockt, der Typ hat nämlich nicht immer verloren, auch wenn er uns Teilnehmer nicht wirklich verprügeln durfte... :rolleyes:

Im Großen und Ganzen: Zur tödlichen Waffe hat mich der Kurs damals nicht gemacht, aber ich hab eine Ahnung davon bekommen, was ich mit ganz einfachen Sachen anstellen kann. (Die teilnehmenden Mädels gingen am Ende auch hart zur Sache!) War echt gut!

Mit sowas komplizierten wie Wing Chun würde so´n kurzer Kurs natürlich nie klappen....

der herbie
23-02-2007, 13:33
Ich kann nicht beurteilen wie der Kurs deiner Tante aufgebaut war, wenn natürlich rein körperliche SV vermittelt wurde, halte ich soetwas für nicht so zweckmäßig.
Mein Dienstherr hat in Zeiten besserer Kassenlage Selbstbehauptungskurse für Frauen angeboten, die waren m. E. recht ordentlich, da zum Einen natürlich einfache Schläge, Tritte und "dirty tricks" (halt körperliche SV), zum Anderen aber Verhaltenstraining geübt wurde. Dieser Part wurde seinerzeits von erfahrenen, sozusagen szenekundigen Kriminalbeamten ausgearbeiet und begleitet. Insbesondere das Verhaltenstraining kam recht gut an.
Fazit: Mit einer vernünftigen Kombination sind solche Kurse zweckmäßig, gegen einen entschlossenen Kampfmaschinenteufel :D :D reißt man damit natürlich nichts.

Glück auf,

der herbie

Eskrima-Düsseldorf
23-02-2007, 13:39
... selbst anschauen konnte ich es mir ja nicht (20 cm langer Grund in der Hose :D )

Ich lasse auch niemanden zugucken der sich in die Hose geschissen hat :D

Sullivan
23-02-2007, 13:57
Jetzt mal ehrlich:
Wer von uns Männern hier, hat nicht schonmal (in einer ernsten Situation) erlebt wie unberechenbar eine reale SV Situation oder Schlägerei ist.
Egal wie lange man schon Trainiert.

Trotzdem sind diese Kurse für Frauen zumindest insoweit hilfreich, dass sie das Selbstbewußtsein stärken und die Frauen nicht mehr ängstlich daherkommen.

Es gab letztes Jahr eine Dokumentation vom BBC wo sie gezeigt haben, dass man schon allein durch eine ängstliche, gebückte Körperhaltung eher als Opfer von einem Gewalttäter "ausgesucht" wird als wenn man Selbstsicher über die Straße geht.

Klar kann man nichts ausschliessen, aber besser als ohne Kurs ist es allemal.

Gruß

lamiech
23-02-2007, 13:58
Natürlich ist ein solcher SV Kurs nicht mit einer fundierten Kampfsportausbildung gleichzusetzen. Dennnoch ist es erwiesen, dass viele Täter von ihrem Opfer ablassen, wenn sich Diese wehren und die Aufmerksam auf sich lenken. Würden alle Frauen solche SV Kurse besuchen, gäbe es bestimmt nicht so viele Straftaten.


Vollkommener Blödsinn, felht nur noch, dass den Opfern gesagt wird, sie sind es selber Schuld.

Mal davon abgesehen, dass es "den" Vergewaltiger nicht gibt.
Die Anzahl derer, die es erst richtig geil finden, wenn das Opfer sich mal ein wenig wehrt ist größer als manch einer hier denkt.
Mal davon ab, die meisten Vergewaltigungen finden nicht auf offener Straße sondern im näheren Lebensumfeld statt.

Das einzige was hilft ist langes, ausdauerndes und regelmäßiges Training.
Das kann ruhig im Rahmen eines Kurses stattfinden, dieser darf dann aber zeitlich einfach nicht limitiert sein (schon gar nicht auf einen Monat, bei dieser Zeitspanne halte ich den Effekt für Frauen selbst bei täglichen Training für immer noch fragwürdig).

Ich vertrete in meiner Behörde vehement die These, dass selbst für (in meiner Scheinwelt) normalerweise wehrfähigere Polizisten jedes Training welches seltener als einmal in der Woche läuft pure Zeitverschwendung ist (was auch schon der entsprechende Trainer peinlich bis schmerzlich am eigenen Leib erfahren durfte -dabei habe ich nix gemacht, was das Argumente zulässt wie "Klar, Du trainierst sowas ja auch täglich; machst seit fast zwei Jahrzehnten Kampfsport etc. ..."). Die Gesichter sind meistens entsprechend betreten.

Demnach dürfte für 0/8/15 Lischen Meier alles unter zwei Mal in der Woche nur Verarschung, Geldschneiderei oder unverantwortliches psychkologisches Aufpumpen sein bei dem natürliche Angstparameter einfach verstellt werden oder sogar alles zusammen. Ursachen können Ahnungslosigkeit zahlreicher SV Päpste (Päpstinnen), mangelndes Verantwortungsgefühl oder einfach nur Geldgier oder auch wieder alles zusammen sein.


CU
Lamiech

nogain
23-02-2007, 14:45
Muss Lamiech in so fern recht geben, dass alle Vergewaltigungen die ich im Umfeld mitbekommen habe sich im engeren Kreis der Opfer abgespielt haben. Mal war es der Kumpel der mehr sein wollte u. im Suff über ein Mädel hergefallen ist, mal der Ex der das nicht akzeptieren konnte oder ein verschmähter Chef…

Trotzdem finde ich solche Kurse nicht ganz verkehrt – solange sie die Wehrbereitschaft fördern. Was aber nicht sein sollte sind solche Schwachsinnsthesen wie „der Boden ist unser Freund“ – Da hört sich ja alles auf.

-Cobra-
23-02-2007, 14:58
Vollkommener Blödsinn, felht nur noch, dass den Opfern gesagt wird, sie sind es selber Schuld.



Da es dazu reichlich Statements von Leuten gibt, die Ahnung davon haben (u.A. einen Bericht des BKAs) werde ich das nicht ausdiskutieren. Du liegst einfach falsch.

"Von den 198 als Vergewaltigung angezeigten Vorfällen, für die nicht
„keine Gegenwehr“ oder „Gegenwehr unbekannt“ im Datenbestand erfasst
war, wiesen nur 24 (12,1 %) einen Tatverlauf auf, für den die Opfer
eine mit ihrem Widerstand zunehmende Gewalttätigkeit des Tatverdächtigen
beschrieben - allerdings waren die entstandenen Verletzungen
trotzdem meist leicht. Zu Verletzungen mittlerer Schwere, die ambulant
behandelt werden mussten, kam es in vier Fällen. Drei Opfer mussten
stationär in einem Krankenhaus versorgt werden. Bleibende körperliche
Schäden blieben bei keinem Fall zurück."
(Quelle: Vergewaltigung und sexuelle Nötigung in Bayern, Studie die vom Bayerisches Staatsministerium des Innern im Jahr 2005 in Auftrag gegeben wurde)

Das gegen Vergewaltigungen aus dem sozialen Umfeld nicht vorgegangen wird liegt nicht an einer mangelhaften Nahkampfausbildung - das ist nämlich ebenfalls Unsinn. Die Gründe hierfür sind meist anderer Natur.
Schließlich kommt es oft auch zu keiner Anzeige des Verbrechens.

"wissenschaftlichen Untersuchungen ist bekannt, dass die Anzeigequote bei unbekannten Tätern am höchsten, bei einer engen Täter-Opfer-Beziehung, z.B. beim Ehemann oder dem Lebenspartner, am geringsten ist. Hier wird die Dunkelziffer auf bis zu 1:20 geschätzt." (Quelle: Kriminalstatistik BKA 2004)


Das sind nur einige Beispiele. Irgendwie verstehe ich nicht warum Leute, die von der Materie nur begrenzt Ahnung haben, so einen Bullshit schreiben.

Gruß,
-Cobra-

Johnboy
23-02-2007, 15:07
Ich denke, das worauf diese Leute hinauswollen, ist nicht, sich verteidigen zu können, sondern die Art des Auftretens hinterher.

Gerade das Beispiel mit der Tante, zeigt etwas ganz explizites auf.
Nämlich, das sie - schon aufgrund der Überzeugung - nicht mit hängendem Kopf und vorsichtig schleichenden Schritten, zaghaft, zögerlich, durch die Gegend zittert.
Sondern vielmehr aufrecht, erhobenen Hauptes und festen Schrittes durch die abendliche Stadt maschiert. Somit dürfte sie, allein durch ihr Auftreten, die Gefahr überfallen und vergewaltigt zu werden, erheblich minimiert haben.
Zumindest, was den Überfall auf der Strasse, der Innenstadt etc, angeht.

Ein Vorteil oder?

Das es vermutlich, irgendwo in den Weiten eines Feldes/ Waldes, oder innerhalb der Familie nicht wirkt, liegt auch auf der Hand.


Das diese Dinger nicht zur realen Verteidung taugen, das ist allerdings doch auch klar.


Grüße
Kai

.Hel
23-02-2007, 16:37
Mit sowas komplizierten wie Wing Chun würde so´n kurzer Kurs natürlich nie klappen....

aber mit WT ;)

aber zum thema


ich persönlich finde, schon dasseswas bringt, wie viele schon geshcrieben haben, ist ein wichtiger aspekt, dass man halt als opfer wahrgenommen wird, oder nicht.

und wenn man das gefühl hat sich wehren zu können tut man das auch eher, klar esgibt leute die es erst geil finden, wenndas opfer sich wehrt, dioch die sind in ziemlicher minderheit, wie die von cobra zitierte studie auch aufzeigt.

ausserdem sidn vergewaltigungen nicht das einzige gewaltverbrechen auf dem planeten, udn bei den meuisten anderen, von denen frauen übrigens immer mehr beetroffen sind, hilft es schon sehr wenn man halt von der ausstrahlung kein oipfer ist, udn daher weniger in solche situationen kommt.

Patrice Nouel
23-02-2007, 16:58
:D Rischtisch !!!! :D

lamiech
23-02-2007, 17:05
Da es dazu reichlich Statements von Leuten gibt, die Ahnung davon haben (u.A. einen Bericht des BKAs) werde ich das nicht ausdiskutieren. Du liegst einfach falsch.-

Also reichlich Statements von Leuten, die sagen, die Opfer wären doch selber Schuld? Interessant, darüber würde ich aber gerne mehr wissen.



"Von den 198 als Vergewaltigung angezeigten Vorfällen, für die nicht
„keine Gegenwehr“ oder „Gegenwehr unbekannt“ im Datenbestand erfasst
war, wiesen nur 24 (12,1 %) einen Tatverlauf auf, für den die Opfer
eine mit ihrem Widerstand zunehmende Gewalttätigkeit des Tatverdächtigen
beschrieben - allerdings waren die entstandenen Verletzungen
trotzdem meist leicht. Zu Verletzungen mittlerer Schwere, die ambulant
behandelt werden mussten, kam es in vier Fällen. Drei Opfer mussten
stationär in einem Krankenhaus versorgt werden. Bleibende körperliche
Schäden blieben bei keinem Fall zurück."
(Quelle: Vergewaltigung und sexuelle Nötigung in Bayern, Studie die vom Bayerisches Staatsministerium des Innern im Jahr 2005 in Auftrag gegeben wurde)-

Jetzt könnte man sich auf eine wunderbare Hellfeld/ Dunkelfeld Diskussion einlassen.
Die Studie kommt vom Bayrischen Staatsministerium des Inneren, die Frage ist, welches zu erzielende Ergebnis wurde in Auftrag gegeben?
Grundlage dürfte ja u. a. die PKS (Polizeiliche Kriminalstatistik) sein, welche als solche ja eigentlich schon eine Lachnummer ist.
Wunderbar belegbar an der Diskussion Ausländerkriminalität, zu der sich alle Lager aus ein und der selben Statistik bedienen aber jeweils zu ganz unterschiedlichen Ergebnissen kommen, weshalb es mittlerweile auch zu recht konkreten Vorgaben in Sachen Datenerfassung gekommen ist.
Dazu könnte man jetzt wunderbar den Herrn Churchhill zitieren.
Außerdem sind 12,1 % im Hellfeld ja schon mal nicht ohne.
Trotzdem, was wurde erfasst? Das Feld der Sexualdelikte ist groß, auch hier orientiert sich die PKS nicht an dem, was zum Schluss beim Gerichtsverfahren rauskommt und von der Beleidigung auf sexueller Basis bis zur brutalen Vergewaltigung ist ein recht weites Spektrum.
Auch werden die "Rempler" in der Sauna Umkleide eher als "Vergewaltiger" angezeigt als diejenigen, die es tatsächlich vorhaben (also dass, was sich hier die meisten unter dem Tiefgaragenszenario vorstellen).
Das so eine Fritte ganz schnell eine gescheuert kriegt dürfte nahe liegen, geht aber ebenso wie das ganz große Kino in die Statistik ein (und gillt nebenbei auch als geklärter Vorgang, was ihn für die polizeiliche Bearbeitung dann umso wertvoller macht).
Ende vom Lied: Sexualdelikt (womöglich versuchte Vergewaltigung in der Sauna :rolleyes: ) und Gegenwehr, diese sogar Erfolgreich und ohne Verletzungen.
Dies ist ein Beispiel, anhand man zumindest überlegen sollte, ob diese (auch sehr politisch eingefärbten) Statistiken das Maß aller Dinge sind.





Das gegen Vergewaltigungen aus dem sozialen Umfeld nicht vorgegangen wird liegt nicht an einer mangelhaften Nahkampfausbildung - das ist nämlich ebenfalls Unsinn. Die Gründe hierfür sind meist anderer Natur.
Schließlich kommt es oft auch zu keiner Anzeige des Verbrechens.
-

Richtig, Nahkampfausbildung in diesem (also militärischen Sinne) hat hier übrigens niemand gefordert. Es wurde lediglich der Sinn von ich-schlag-zweimal-auf-ein-angesägtes-Holsbrett-Wochenendkursen in Frage gestellt.




"wissenschaftlichen Untersuchungen ist bekannt, dass die Anzeigequote bei unbekannten Tätern am höchsten, bei einer engen Täter-Opfer-Beziehung, z.B. beim Ehemann oder dem Lebenspartner, am geringsten ist. Hier wird die Dunkelziffer auf bis zu 1:20 geschätzt." (Quelle: Kriminalstatistik BKA 2004)
-

Auch hier gillt es zu differenzieren.
Je nach schwere der Tat nimmt die Anzeigenquote nämlich aus Scham etc. ... auch bei unbekannten Tätern erheblich ab.
(These meinerseits -weil zu faul recherschieren zu gehen, aber doch irgendwie aufgrund persönlicher Erfahrungen begründet) Möglicherweise werden halbherzige bzw. ängstliche Versuche die leicht abgewehrt werden konnten oder wo eine Gegenwehr noch nicht einmal erforderlich war eher angezeigt als schwere Gewaltverbrechen auf sexueller Basis.




Das sind nur einige Beispiele. Irgendwie verstehe ich nicht warum Leute, die von der Materie nur begrenzt Ahnung haben, so einen Bullshit schreiben.
-

Vermutlich weil Leute wie Du sich hier so zurückhalten und irgendwie muss das Forum ja auch gefüllt werden :D

Gruß,
-Cobra-[/QUOTE]

CU
Lamiech

lamiech
23-02-2007, 17:09
Opferverhalten und Täterwahrnehmung halte ich übrigens auch für wichtig.
Aber eben da gehe ich ebenfalls davon aus, dass ein Wochenendkurs keien nachhaltige Änderung im Verhalten oder gar an der Persönlichkeit bewirken kann.
Wer so etwas behauptet, ist vermutlich Wochenend-SV Trainer und als solcher wohl auch noch übermäßig von sich überzeugt.
In vielen Kursen wird ggf. ein Sicherheitsgefühl suggeriert und da schauspielerische Talent etwas gefördert -den Effekt in Sachen echtes Selbstbewusstsein (also das unter der Fassade) halte aber mal für fraglich.
Kein Psychologe würde in zwei Sitzungen erwarten, einen nennenswerten Erfolg zu erzielen aber ein Freizeit Itsu Bitsu Trainer traut sich sowas zu, immer wieder interessant.

CU
Lamiech

-Cobra-
23-02-2007, 20:05
Also reichlich Statements von Leuten, die sagen, die Opfer wären doch selber Schuld? Interessant, darüber würde ich aber gerne mehr wissen.

Das mit dem "die Opfer sind selber Schuld" wirfst ständig du in den Raum. Weder ich noch jemand aus diesem Thread oder sonstjemand der sich mit dem Thema beschäftigt hat behauptet das.




Jetzt könnte man sich auf eine wunderbare Hellfeld/ Dunkelfeld Diskussion einlassen.
Die Studie kommt vom Bayrischen Staatsministerium des Inneren, die Frage ist, welches zu erzielende Ergebnis wurde in Auftrag gegeben?
Grundlage dürfte ja u. a. die PKS (Polizeiliche Kriminalstatistik) sein, welche als solche ja eigentlich schon eine Lachnummer ist.

Also wenn du meinst, dass du mehr Ahnung hast als Expertengruppen, die wissenschaftliche Arbeiten zu diesem Thema verfassen und diese auch noch als "Lachnummern" degradierst, dann ist es wohl sinnlos mit dir zu diskutieren. Das zeigt doch nur, dass du - entgegen jeder logischen Grundlage -auf deiner kindischen Meinung behaarst.




Wunderbar belegbar an der Diskussion Ausländerkriminalität, zu der sich alle Lager aus ein und der selben Statistik bedienen aber jeweils zu ganz unterschiedlichen Ergebnissen kommen, weshalb es mittlerweile auch zu recht konkreten Vorgaben in Sachen Datenerfassung gekommen ist.

Richtig, es gibt konkrete Vorgaben, welche der Manipulierbarkeit solcher behördlicher Statistiken entgegenwirken und somit die Aussagekraft Dieser untermauern.




Außerdem sind 12,1 % im Hellfeld ja schon mal nicht ohne.
Trotzdem, was wurde erfasst? Das Feld der Sexualdelikte ist groß, auch hier orientiert sich die PKS nicht an dem, was zum Schluss beim Gerichtsverfahren rauskommt und von der Beleidigung auf sexueller Basis bis zur brutalen Vergewaltigung ist ein recht weites Spektrum.
Auch werden die "Rempler" in der Sauna Umkleide eher als "Vergewaltiger" angezeigt als diejenigen, die es tatsächlich vorhaben (also dass, was sich hier die meisten unter dem Tiefgaragenszenario vorstellen).
Das so eine Fritte ganz schnell eine gescheuert kriegt dürfte nahe liegen, geht aber ebenso wie das ganz große Kino in die Statistik ein (und gillt nebenbei auch als geklärter Vorgang, was ihn für die polizeiliche Bearbeitung dann umso wertvoller macht).
Ende vom Lied: Sexualdelikt (womöglich versuchte Vergewaltigung in der Sauna :rolleyes: ) und Gegenwehr, diese sogar Erfolgreich und ohne Verletzungen.
Dies ist ein Beispiel, anhand man zumindest überlegen sollte, ob diese (auch sehr politisch eingefärbten) Statistiken das Maß aller Dinge sind.

Bitte beschäftige dich doch erstmal mit den Quellen, bevor du ins Blaue argumentierst und dich lächerlich machst. Schon den einen zitierten Satz hast du nicht verstanden. Was heißt hier "nicht ohne"? Keines der Opfer hat durch den Selbstschutz irreversible Verletzungen erlitten. Dieses 1:10 Risiko ist durchaus vertretbar, wenn man bedenkt, dass dann der Täter von der Tat womöglich absieht und somit ein Trauma vermieden werden kann, dass ein Leben lang andauern kann.
Zu der Frage was erfasst wurde:
Sagmal, kannst du nicht lesen? Da steht nichts von Sexualdelikten, sondern als Vergewaltigung angezeigte Fälle. Die von dir genannten "Rempler in der Sauna" bekommen höchstens eine Anzeige wegen "sexueller Nötigung". So ist dein Beispiel nicht nur falsch, sondern äußerst geschmacklos.
Versuchte Vergewaltigung ist ebenfalls eine andere Straftat. Dein Rechtswissen scheint mindestens genauso beschränkt zu sein wie dein Wissen zu dieser Thematik.



Richtig, Nahkampfausbildung in diesem (also militärischen Sinne) hat hier übrigens niemand gefordert. Es wurde lediglich der Sinn von ich-schlag-zweimal-auf-ein-angesägtes-Holsbrett-Wochenendkursen in Frage gestellt.

Ein Großteil der angebotenen SV Kurse bietet glücklicherweise mehr als das...





Auch hier gillt es zu differenzieren.
Je nach schwere der Tat nimmt die Anzeigenquote nämlich aus Scham etc. ... auch bei unbekannten Tätern erheblich ab.
(These meinerseits -weil zu faul recherschieren zu gehen, aber doch irgendwie aufgrund persönlicher Erfahrungen begründet) Möglicherweise werden halbherzige bzw. ängstliche Versuche die leicht abgewehrt werden konnten oder wo eine Gegenwehr noch nicht einmal erforderlich war eher angezeigt als schwere Gewaltverbrechen auf sexueller Basis.

Da würde ich gerne Quellen sehen. Oder hast du das vom Otti, dem Bauern vom Nachbarfeld gehört?

Tut mir Leid, wenn meine Wortwahl nicht so ausfällt wie man es normalerweise von mir gewohnt ist, aber das was du schreibst ist - um meinen Beitrag mit deinen Einleitungsworten zu beenden - vollkommener Blödsinn!

Gruß,
-Cobra-