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Vollständige Version anzeigen : FMA+Kindertraining=Möglich?



Padawan Vergel
13-02-2007, 10:44
Huhu Leutz

Ich hab wieder mal ne Frage :D
Ich hab über die SuFu nix gefunden ;)

Also...
Es gibt viele Kampfsportarten/Kampfkünste, die Kindertraining anbieten.
Und wenn Kiddies zu den Prüfungen hin immer trainieren, dann ist das gewöhnlich, dass gerade gewordene Volljährige Dan-Träger werden.

Es gibt auch Leutz wie z.B. Alfred Gehlen mit "seinem" Neurobic (siehe Bericht aus der GEO Ausgabe 6/2006)
Geo Info (http://www.selbstbehauptung.net/ESCRIMA/Geo_Info/geo_info.html)

Soweit ich weiß ist es auch fact, dass Kinder schneller lernen als Erwachsene. :D

Nun zu meiner Frage(n):
Was sagt ihr dazu, wenn man Kinder in FMA unterrichten würde?
Und wenn man es tut...wie sollte man das Training gestalten?
Könnte man das Training für Erwachsene auf Kinder 1:1 übernehmen?
Wo sieht ihr die Vor-und Nachteile bzw. die Problematik von Kindertraining in FMA?

Freu mich auf Antworten
Euer Padawan

Darkpaperinik
13-02-2007, 11:34
ich halte es für normal, richtig und sinnvoll auch kinder in den fma zu trainieren. ist im ursprungsland ja auch nicht anders. und karate etc. lernen sie ja auch schon ewig so.. wieso dann nicht fma?

natürlich ist die betreuungspflicht -und verantwortung hier höher. aber sinnvoll ist dies auf jeden fall.

Eskrima-Düsseldorf
13-02-2007, 11:40
Ein ehemaliger Lehrer von mir, Heinz Göris, (www.kampfkunstschmiede.de) hatte eine Kindergruppe.

Er hat uns erzählt er lässt sie Sinawalli schlagen und Espada y Daga trainieren um die Koordination zu fördern. Obwohl ich die Kindergruppe nie gesehen habe da die Zeit irgendwie nie passte, kann ich mir schon vorstellen das es funktioniert.

Ob ich persönlich die Geduld dazu hätte, kann ich so aus dem Stehgreif gar nicht sagen aber wenn man da verantwortlich mit umgeht - warum nicht?

Grüße
Christian

Padawan Vergel
13-02-2007, 11:46
Er hat uns erzählt er lässt sie Sinawalli schlagen und Espada y Daga trainieren um die Koordination zu fördern.



Espada y Daga? Mmh...
Das ist so ne Sache...Kinder trainieren dadurch Koordination. Keine Frage.
Sie trainieren "aber" u.a. auch den Umgang mit dem Messer-->Problematik?

Klangi
13-02-2007, 11:50
hi,
also ich finde den Ansatz Kinder zu unterrichten sehr gut..
naja und zu dem Einwand Kinder mit einem Messer trainieren zu lassen meine ich, das Training mit dem Messer wird ja begrenzt.

Beim Cowboy und Indianer spielen beschäftigen sich die Kleinen auch mit Pistole und Messer...ok der Vergleich hinkt eventuell ein wenig:rolleyes:

Gruß
Thorsten

salurian
13-02-2007, 11:53
Ich würde Sinawalis und Espada y daga traineren lassen, aber nur mit langen und kurzen Softsticks, damit nicht direkt der Bezug zu Messern hergestellt wird und das Verletzungrisiko begrenzt wird. Schutzbrillen sind Pflicht.
Würde auch den Begriff Espada y Daga durch was anderes ersetzen und die Begrifflichkeit Messer, wie bereits erwähnt, ganz weglassen.
Vielmehr könnte man bei einem Kindertraining rein auf Koordination, Rhytmus und Distanzgefühl gehen.
In wie weit man dann Entwaffnungen etc. einbaut würde ich vom Fortschritt und der Motivation der Gruppe abhängig machen.

Eskrima-Düsseldorf
13-02-2007, 11:54
Espada y Daga? Mmh...
Das ist so ne Sache...Kinder trainieren dadurch Koordination. Keine Frage.
Sie trainieren "aber" u.a. auch den Umgang mit dem Messer-->Problematik?

Ich vergaß... Die Kinder haben nur mit Stock "bewaffnet" ohne Messer Bewegungen geübt die an die San Miguel Form erinnern Vorhandschlag "Stich" (nur mit der Hand) Redondo etc.

So bekommen sie schon einmal ein Bewegungsgefühl und wenn im "reiferen" Alter noch Interesse besteht erklärt man was die Bewegung eigentlich meint.

Grüße
Christian

Eskrima-Düsseldorf
13-02-2007, 11:56
Würde auch den Begriff Espada y Daga durch was anderes ersetzen und die Begrifflichkeit Messer, wie bereits erwähnt, ganz weglassen.



Falls eines der Kinder spanisch spricht, stimmt.

Ich habe den Begriff für das Forum genutzt, den Kindern hat er wahrscheinlich erzählt sie spielen jetzt Windmühle oder so.

Grüße
Christian

salurian
13-02-2007, 11:57
Kleiner Nachtrag zu meinem Post: Aber das ist im Prinzip Neurobic.

Padawan Vergel
13-02-2007, 11:58
Im Kindertraining in Judo, Karate u.a. sind Farbgurte Bestandteil.
Würdet ihr in FMA das auch einführen?

Eskrima-Düsseldorf
13-02-2007, 11:59
Kleiner Nachtrag zu meinem Post: Aber das ist im Prinzip Neurobic.

Na und? Modern Arnis doch auch :D Spass nur Spass

salurian
13-02-2007, 11:59
Obwohl Neurobic nicht den Anspruch erhebt phillipinsche Kampfkunst zu vermitteln und deshalb auch nicht gesteigerten Wert auf 100% Ausführung, Distanz etc. legt, sondern lediglich darauf verweist das es sich Koordinationsübungen handelt die angelehnt an die phillipinischen Kampfkünste sind und der Spaß für die Beteiligten groß geschrieben wird.

salurian
13-02-2007, 12:00
Na und? Modern Arnis doch auch :D Spass nur Spass


Ähhh, ja :D

Eskrima-Düsseldorf
13-02-2007, 12:03
Im Kindertraining in Judo, Karate u.a. sind Farbgurte Bestandteil.
Würdet ihr in FMA das auch einführen?

Ich mag keine Gürtel, ist aber einfach eine Geschmackssache, muß jeder halten wie er will.

Bei Kindergruppen Graduierungen sichtbar zu machen kann Sinn machen, muß aber nicht. In anderen "Kindersportarten" wie Turnen gibt es doch auch keine farbigen Erkennungszeichen. Auf der anderen Seite war ich auf mein "Seepferdchen" schon stolz.

Grüße
Christian

salurian
13-02-2007, 12:12
Ich mag keine Gürtel, ist aber einfach eine Geschmackssache, muß jeder halten wie er will.

Bei Kindergruppen Graduierungen sichtbar zu machen kann Sinn machen, muß aber nicht. In anderen "Kindersportarten" wie Turnen gibt es doch auch keine farbigen Erkennungszeichen. Auf der anderen Seite war ich auf mein "Seepferdchen" schon stolz.

Grüße
Christian

Du hast das "Seepferdchen"?? Da bin ich doch ein wenig neidisch. Ich hab nur die bleierne Ente verliehen bekommen...Mist :D

Gürtel etc. können ein Ansporn sein. Aber ich finde das Kinder gerade heute überall unter Leistungsdruck stehen und es auch mal etwas gegen sollte das man nur aus Spaß macht.

Ir-khaim
13-02-2007, 12:25
Gerade heute stehen Kinder unter Leistungsdruck?

Naja...
also in NRW wohl kaum

Mr. Lee
14-02-2007, 13:48
Kurz zum Leistungsdruck: Ja, stehen sie. Als Lehrer an einem Gymnasium sehe ich relativ viele Kinder, für die eine schlechte Note ein Weltuntergangserlebnis ist. Es werden da schnell Katastrophierungsgedanken geäußert, die ausdrücken, unter welchem Druck so manches Kind heute steht. Ich plädiere hier sicherlich nicht für eine Kuschelpädagogik, aber der Umgang mit Erfolg und Misserfolg spielt für den Aufbau von Druck und der Entwicklung von Schulangst eine wichtige Rolle. Aber das ist ja eigentlich hier jetzt auch nicht ganz das Thema.

Zum Thema:

Ich habe eine Kindergruppe, die der MAMD angehört. Die Kinder, die dort mitmachen, sind zwischen 8 und 16 Jahren. Das eigentliche Einstiegsalter ist 10, aber bei jüngeren Kindern, die eine gewisse Reife (insofern man bei Kindern davon sprechen kann) mitbringen, mache ich eine Ausnahme. So ab 14 Jahren versuche ich die "Kinder" eigentlich an den Gedanken zu gewöhnen mal zum Erwachsenentraining zu wechseln (da beide Gruppen zeitweise parallel Trainieren, verläuft der Übergang meist fließend).

Es stand von vornherein für uns fest, dass wir den Kindern keine Waffentechniken zeigen würden, sondern uns "nur" auf das Mano Mano, also den waffenlosen Bereich konzentrieren würden.

Trainingsinhalte sind bei uns z.B. Schrittarbeit (wenn ich den Kindern sage, dass wir jetzt wieder unseren "Tanz" machen, dann wissen sie schon, das jetzt Dreiecksarbeit angesagt ist etc.), waffenlose Sinawalis (die lassen sich auch mit der Handkante oder dem Unterarm schlagen), Anyos (waffenlos natürlich), diverse waffenlose Angriff uns Blocktechniken (also Tritte, Schläge und was ich mache, um mich dagegen zu schützen), Verteidigungstechniken gegen Kontaktangriffe (das sieht hier auch leicht mal nach Ju Jutsu aus), ein klein wenig Fallschule, Flow-Übungen wie 1:1, Theorie wie Kleiderordnung, aber auch Verhaltensweisen im Alltag etc.

Für alle Techniken gilt, dass sie natürlich kindgemäß vermittelt werden müssen und das die Sicherheit an oberster Stelle stehen muss - während die meisten Erwachsenen unter sich ausmachen können, wie hart und "real" sie trainieren wollen, muss ich hier beim Kindertraining ganz klar das Gas herausnehmen und den Kindern diese Entscheidung abnehmen und vorgeben.

Welche Vorteile Kindertraining bietet, darüber kann man ewig diskutieren - denn es sind genug Vorteile da. Aus meinem Studium weiß ich, dass man mit pädagogischen Überlegungen so ziemlich alles begründen kann.

Ganz klar wird der Vorteil des Kindertrainings aber dann, wenn die jungen Erwachsenen ins Erwachsenentraining wechseln - denn dort gehören sie von Anfang an zu den "Guten". Den Umgang mit Stock und Messer erlernen sie relativ schnell, denn die Grundlagen sind da.

Viele Grüße,

Mr. Lee

Darkpaperinik
14-02-2007, 14:53
Ein ehemaliger Lehrer von mir, Heinz Göris, (http://www.kampfkunstschmiede.de) hatte eine Kindergruppe.

Er hat uns erzählt er lässt sie Sinawalli schlagen und Espada y Daga trainieren um die Koordination zu fördern. Obwohl ich die Kindergruppe nie gesehen habe da die Zeit irgendwie nie passte, kann ich mir schon vorstellen das es funktioniert.

Ob ich persönlich die Geduld dazu hätte, kann ich so aus dem Stehgreif gar nicht sagen aber wenn man da verantwortlich mit umgeht - warum nicht?

Grüße
Christian

das ist der springende punkt - ich selbst halte mich für völlig ungeeignet kinder zu unterrichten.

das verlangt dann doch mehr ab, als die "grossen"

roberto
14-02-2007, 16:51
Auch gibt man Kindern dadurch Waffen in die Hand ... muss jeder selbst wissen! Kinder abstrahieren schlechter als Erwachsene, verinnerlichen dafür schneller.

Persönlich unterrichte ich grundsätzlich keine Minderjährige im Waffenkampf ... und seien es auch nur Stockübungen.

Der bereits erwähnte Faktor, dass man mit Kindern auch noch umgehen können muss, ist natürlich ebenfalls richtig.


Roberto

gta-mainz-city
14-02-2007, 19:19
geteilte Meinung
im Black Belt Center Mainz Traditional Taekwondo Black Belt Center Mainz (http://www.taekwondo-mainz.de/) trainieren Kinder an verschiedenen Waffen: Stock, Kamas, Schwert. Tonfas. sie bekommen die Grundtechniken erklärt und gezeigt (ohne Partnerübung) dann dürfen sie sich eine freie Form ausdenken. dann laufen sie sogar bei der WUMA (HOME (http://www.wuma-germany.de/)) Formenmeisterschaften in freien formen mit. es macht ihnen richtig Spaß. das sie damit jemanden verletzten können ist ihnen bewusst und genauso gewissenhaft üben sie auch. allerdings wird da auch auf das "soziale Niveau" geachtet. d. h. nichtjedes Kind darf hierbei mit machen, z.b. Kinder ohne Disziplin. hierbei herrscht auch immer ein strenger Unterricht wo genau geachtet wird das keine kämpfe statt finden. viele trainieren für sich und am ende der Stunde darf jedes Kind seine eigene Form vorführen die es für sich einstudiert hat!- der Meister lobt und tadelt die Kinder nach Beendigung und sagt was sie anders bzw ändern müssen. wichtig ist das die Kinder genau so behandelt werden wie die erwachsenen!

im allgemeinen spricht alles dafür, wer zwischen richtig und falsch entscheiden kann sollte auch an Waffen trainieren Kinder so wie auch "GROßE KINDER" Ü.-18J.

Padawan Vergel
14-02-2007, 22:50
Ganz klar wird der Vorteil des Kindertrainings aber dann, wenn die jungen Erwachsenen ins Erwachsenentraining wechseln - denn dort gehören sie von Anfang an zu den "Guten". Den Umgang mit Stock und Messer erlernen sie relativ schnell, denn die Grundlagen sind da.



Auch gibt man Kindern dadurch Waffen in die Hand ... muss jeder selbst wissen!

Persönlich unterrichte ich grundsätzlich keine Minderjährige im Waffenkampf ... und seien es auch nur Stockübungen.


Das ist meine eigentliche Ausgangsfrage. ;)
Es sind genau diese Gegensätze.
Zum einen...Wenn die Kinder schon sehr früh in FMA unterrichtet werden, so werden sie (in der Regel) ziemlich "top" sein, je älter sie werden.

Auf der anderen Seite wiederrum unterrichtet man Kindern den Umgang mit Waffen.
Im schlimmsten Fall könnte folgendes passieren (Ich weiß, vielleicht etwas weit hergeholt, aber auch nur vielleicht ;)):
Falls auf einmal einer dieser "FMA-Kinder" aus irgendwelchen Gründen ein anderes Kind mit einem Stock/Messer verletzen sollte, dann "schreien" die Medien.

Darkpaperinik
15-02-2007, 04:51
Das ist meine eigentliche Ausgangsfrage. ;)
Es sind genau diese Gegensätze.
Zum einen...Wenn die Kinder schon sehr früh in FMA unterrichtet werden, so werden sie (in der Regel) ziemlich "top" sein, je älter sie werden.

Auf der anderen Seite wiederrum unterrichtet man Kindern den Umgang mit Waffen.
Im schlimmsten Fall könnte folgendes passieren (Ich weiß, vielleicht etwas weit hergeholt, aber auch nur vielleicht ;)):
Falls auf einmal einer dieser "FMA-Kinder" aus irgendwelchen Gründen ein anderes Kind mit einem Stock/Messer verletzen sollte, dann "schreien" die Medien.

das ist der grund weshalb der personenkreis, der kinder unterrichtet, auch besonders geschult sein muss oder zumindest ein gutes handling mit kindern hat. natürlich kann man einen 8 jährigen kein messer machen lassen. aber bestimmte, motorik und hand-augen-koordination schulende, übungen sind durchaus sinnvoll.

Messerjocke2000
15-02-2007, 08:27
Ich meine, für die Koordination ist es für Kinder auf alle Fälle förderlich.

Solange man die Kinder nur "Formen" laufen lässt, sehe ich persönlich kein Problem mit Waffen, sofern es verantwortlich unterrichtet wird.

So lernen Kinder schon früh den Respekt vor Waffen und den verantwortlichen Umgang damit.
Und der Reiz des Verbotenen fällt weg.

Kilian

Chris_B
15-02-2007, 09:42
Espada y Daga? Mmh...
Das ist so ne Sache...Kinder trainieren dadurch Koordination. Keine Frage.
Sie trainieren "aber" u.a. auch den Umgang mit dem Messer-->Problematik?

Hi,

ich trainiere seit vielen Jahren eine Kindergruppe. Die sind echt gut drauf. Hier mache ich auch Sinawali, Espada y daga und auch Messertraining.

Auf meinen Seiten habe ich einige Movies. Die sind zwar nicht perfekt aber die Kids sind zum Teil erst 9 Jahre alt und dafür finde ich es echt gut.

Schau mal unter Fight Academy Christian Braun (http://www.fight-academy.eu) dann rechts oben auf die Movies.

Grüße

Christian

Ulrich
15-02-2007, 11:34
Mein sohn hat mit 6 beim Säbelfechten angefangen.
Die einzige Sorge die der Trainer hatte, war dass die Kinder wenn sie Säbeltreffer kassieren in dem Alter schnell die Lust dran verlieren könnten

Boozer
15-02-2007, 14:17
Möglicherweise macht der Trainer als "Hallensportler" sich gar keine Sorgen, dass die Kleinen durchs Training für´s Leben versaut werden und als aggressive Bestien enden. :D

Ist halt ein Unterschied zu den extrem realitätsbezogenen FMA