Vollständige Version anzeigen : Ausbildung Taiji Lehrer
White Panther
19-02-2007, 17:03
Hallo,
Ich hab ein paar Fragen vor allem an die Tai Chi Lehrer unter Euch: Ich möchte gerne Tai Chi Lehrer werden, bin jetzt 29 Jahre und lerne seit etwas über 2 Jahren Tai Chi (Yang-Stil). Mir ist klar, dass ich also ziemlich spät damit anfange, aber besser spät als nie ;)
Meine Frage: Es gibt ja sehr viele Angebote, welche Ausbildung/Kurse/Seminare/Lehrer etc. würdet ihr mir empfehlen? Wie seid Ihr Tai Chi Lehrer geworden?
Oder auf was sollte ich Eurer Meinung nach achten? Ich hätte auch kein Problem damit, ins Ausland zu gehen, wenn es dort etwas Gutes gibt. Ich denke, es gibt sicherlich nicht DIE EINE Ausbildung, sondern eher eine Kombination aus verschiedenen, die einen dazu bringt, ein guter Lehrer zu werden, wonach habt ihr ausgesucht, bei wem ihr lernt?
Bisher habe ich hier nur Threads gefunden zu Ausbildungen, die nicht unbedingt positiven Anklang gefunden haben, was ist denn Eurer Meinung nach richtig gut und warum?
Ich möchte hier keine Diskussion über Kosten, Preise, etc. starten, mir ist klar, dass es viele Dinge gibt, die dort beachtet werden müssen (und es gibt ja auch schon einige Threads dazu), sondern ich möchte mehr über die Qualität der Ausbildung speziell zum Taiji-Lehrer diskutieren!
Würde mich sehr freuen, wenn Ihr mir ein paar Tips, etwas über Euren eigenen Weg und insbesondere Eure ehrliche Meinung geben könnt!
White Panther
Apfelbaum
19-02-2007, 17:51
Am besten redest Du mit Deinem Lehrer, und wenn das nicht geht dann mit dem Lehrer Deines Lehrers.
Von Taiji-Lehrer-Angebote im Internet halte ich gar nichts.
White Panther
19-02-2007, 17:57
Hallo Apfelbaum,
klar, ich hab schon mit meiner Lehrerin gesprochen und auch mit deren Lehrer, aber ich wollte gerne mal hören, was ihr noch so für Ideen habt? Bzw. was ihr durchlaufen seid, bis ihr Lehrer geworden seid!
White Panther
Hi White,
bevor ich überhaupt an Lehrer Diplom gedacht habe, war ich 5 Jahre hartnäckig am trainieren und habe dann 3-4 Jahre assistiert. Und dann habe ich in meiner Schule ein Lehrer Diplom in einer schriftlichen und praktischen Prüfung abgelegt.
Würde dir raten erst einmal auch andere Schulen anzutesten, auch mit anderen Stilen. Wobei das nach 2 Jahren mit einer Lehrer Prüfung viel zu früh ist. Assistieren als Kursleiter wäre wahrscheinlich eher das Thema.
Du müßtest schon ziemlich gut sein, das man dich in deinem Ziel ernst nehmen kann. Und wenn dich der Lehrer erst einmal nicht kennt, wird er es sich gut überlegen so viel Energie und Zeit zu investieren.
Andere Stile würde ich mir auf jeden Fall mal ansehen.
Chen Stil in München/Freising oder Hamburg.
Wu Stil in Aachen oder Hannover
Yang Stil in Chemnitz oder anders wo.
Gut wäre auch sich an Tuishou Treffen mit anderen auszutauschen
Tuishou Treffen Hannover vor kurzem im Februar (also verpaßt) oder Rencontres Jasnieres im Juli in Frankreich.
An Asien würde ich da jetzt noch gar nicht denken. Wobei der Run nach Wudang und Shaolin täglich größer wird.
GilesTCC
20-02-2007, 10:46
Andere Stile würde ich mir auf jeden Fall mal ansehen.
Chen Stil in München/Freising oder Hamburg.
Wu Stil in Aachen oder Hannover
Yang Stil in Chemnitz oder anders wo.
Zu viel der Ehre, was mich betrifft :p . Aber wenn du sagst, White, ungefähr wo du wohnst, könnte man noch ein paar "Yang-Empfehlung" machen.
Ansonsten hat Peter natürlich recht: wenn du wirklich die zwei Jahre schon intensiv trainiert hast, dann könntest du wahrscheinlich mit assistieren anfangen. Da wirst du schon jede Menge wichtige Erfahrungen machen, und dann (wenn es OK läuft) weiter schauen.
Es ist halt so, daß die meisten Leute, die hier posten, die "Schüler wird Lehrer"-Sache ein bisschen strenger betrachten. Und heutzutage gibt es einfach zu viele Ausbildungen, die a) Leute relativ schnell durchschleusen und nicht auch nach dem "Diplom" weiter begleiten und b) wo die Ausbilder selber von ihrem Tai Chi-Können nicht, sagen wir, allzu berauschend sind.
Daher bist du gewissermaßen an der falschen Stelle gelandet ;) .
Trotzdem: Eine Ausbildung, wo der Ausbilder sehr fit ist, wo man im guten Sinne relativ langsam und gründlich "durch die Mangel" genommen wird (kein "du hast dein Geld bezahlt, also kriegst du automatisch deinen Wisch"), wo es klar ist, daß Tai Chi Chuan eine Kampfkunst ist, und wo man weiter begleitet wird, ist hier zu finden:
BITAK (http://www.bitak.de)
So weit wie ich es verstehe, wird die Ausbildung in 2007/2008 nochmals umgebaut.
schöne Grüsse,
Giles
netwolff
20-02-2007, 12:09
Wenn man schon in Hannover ist, dann vielleicht auch Sun-Stil anschauen, da sitzt schließlich der "Linien-Vertreter" des Stils in Deutschland, Hugo Cardenas.
"Hugo Cardenas
praktiziert innere Künste und Gongfu seit über 30 Jahren. Seit 1988
vertritt er den Sun Taijiquan Stil in Deutschland. 1994 bekam er die Auszeichnung als Wushu-Trainer von der Universität Shenyang. 1988
erlangte er die Lehrbefugnis in Choy Lei Fat . Z. Zt arbeitet er im Kloster
Vien Giac in Hannover als Referent für Buddhismus."
Man kann ihn dann z.B. auch mal fragen, wie der Weg zum Lehrer aussieht. Ist ein sehr umgänglicher Mensch, der Hugo.
Hi,
seriöse und transparente Ausbildungen bieten nach meiner Ansicht:
------- Willkommen beim ursprünglichen Taijiquan (Tai Chi Chuan) ------- (http://www.wctag.de)
TaijiDao-Startseite (http://www.taijidao.com)
Ich hoffe das hilft Dir weiter.
Viele Grüße
Taisho
Hallo,
Ich glaube nicht, daß es es der richtige Weg ist, morgens aufzuwachen und aus heiterem Himmel zu beschließen: "Jetzt werde ich Tai-Chi-Lehrer!!". Und dann frisch auf die Suche nach Meister, Stil und Schule...:confused:
Wenn jemand schon "länger dabei ist" und sich mit dem Thema beschäftigt, so steckt hinter der Entscheidung schon etwas mehr!
Hallo,
Ich hab ein paar Fragen vor allem an die Tai Chi Lehrer unter Euch: Ich möchte gerne Tai Chi Lehrer werden, bin jetzt 29 Jahre und lerne seit etwas über 2 Jahren Tai Chi (Yang-Stil). Mir ist klar, dass ich also ziemlich spät damit anfange, aber besser spät als nie ;)
...
Ich habe mich schon sehr lange für Tai Chi interessiert. Während des Studiums belegte ich dann im Uni-Sport ein paar Kurse, aber dann ist das ganze wieder eingeschlafen. Vor ca. 6 Jahren habe ich damit begonnen, nach Video-Kasseten zu üben. Aber irgendwie war ich nicht so ganz damit zufrieden. Dann habe ich den Rat des "Video-Instruktors" befolgt, und mir einen "echten" Lehrer gesucht.
Seit 4 Jahren (Anfang 2003) lerne ich in einer Tai-Chi-Schule (und zu dem Zeitpunkt hatte ich die 29 schon weit hinter mir).
Da es mir sehr gut gefiel, machte ich das ganze etwas intensiver als geplant.
Nachdem ich als Fortgeschrittener in den freien Übungsstunden ein paar Anfängern geholfen hatte, verspürte ich den Wunsch, im Anfängerkurs zu assistieren. Ich habe danach gefragt und dann einen Anfängerkurs ein Semester lang begleitet. Zwischendurch hatte ich die Gelegenheit in einem Exkurs etwas mehr über Chi-Kung zu erfahren und die Tao-Übungen zu lernen.
Z.Zt. assistiere ich gelegentlich und arbeite mit Kindern.
Das alles hat sich so nach und nach ergeben.
Jetzt, eben nach 4 Jahren, habe ich den aktuellen Lehrerkurs belegt.
Bedingung war ein gewisser Ausbildungsstand (Semesterkurse) und eine Art "Aufnahmeprüfung" beim Meister selbst.
Für alle Interessierten hier noch der Link zur Ausbildung bei Meister Frieder Anders (ehem. ITCCA) (http://www.taichi-anders.de/kurse/kurse_lehrerausbildung.htm)
Gruß
BanYan
Hallo,
Ich glaube nicht, daß es es der richtige Weg ist, morgens aufzuwachen und aus heiterem Himmel zu beschließen: "Jetzt werde ich Tai-Chi-Lehrer!!". Und dann frisch auf die Suche nach Meister, Stil und Schule...:confused:
Wenn jemand schon "länger dabei ist" und sich mit dem Thema beschäftigt, so steckt hinter der Entscheidung schon etwas mehr!
Hallo,
Ich hab ein paar Fragen vor allem an die Tai Chi Lehrer unter Euch: Ich möchte gerne Tai Chi Lehrer werden, bin jetzt 29 Jahre und lerne seit etwas über 2 Jahren Tai Chi (Yang-Stil). Mir ist klar, dass ich also ziemlich spät damit anfange, aber besser spät als nie ;)
...
Ich habe mich schon sehr lange für Tai Chi interessiert. Während des Studiums belegte ich dann im Uni-Sport ein paar Kurse, aber dann ist das ganze wieder eingeschlafen. Vor ca. 6 Jahren habe ich damit begonnen, nach Video-Kasseten zu üben. Aber irgendwie war ich nicht so ganz damit zufrieden. Dann habe ich den Rat des "Video-Instruktors" befolgt, und mir einen "echten" Lehrer gesucht.
Seit 4 Jahren (Anfang 2003) lerne ich in einer Tai-Chi-Schule (und zu dem Zeitpunkt hatte ich die 29 schon weit hinter mir).
Da es mir sehr gut gefiel, machte ich das ganze etwas intensiver als geplant.
Nachdem ich als Fortgeschrittener in den freien Übungsstunden ein paar Anfängern geholfen hatte, verspürte ich den Wunsch, im Anfängerkurs zu assistieren. Ich habe danach gefragt und dann einen Anfängerkurs ein Semester lang begleitet. Zwischendurch hatte ich die Gelegenheit in einem Exkurs etwas mehr über Chi-Kung zu erfahren und die Tao-Übungen zu lernen.
Z.Zt. assistiere ich gelegentlich und arbeite mit Kindern.
Das alles hat sich so nach und nach ergeben.
Jetzt, eben nach 4 Jahren, habe ich den aktuellen Lehrerkurs belegt.
Bedingung war ein gewisser Ausbildungsstand (Semesterkurse) und eine Art "Aufnahmeprüfung" beim Meister selbst.
Für alle Interessierten hier noch der Link zur Ausbildung bei Meister Frieder Anders (ehem. ITCCA) (http://www.taichi-anders.de/kurse/kurse_lehrerausbildung.htm)
@WhitePanther:
Wenn es Dir dort gefällt, wo Du trainierst, dann mach dort weiter.
Wenn Du irgendwelche Zweifel hast, dann sieh dich einfach unverbindlich mal um. Bei einem Wechsel mußt Du darauf gefaßt sein, daß zwar die Reihenfolge der Figuren noch einigermaßen stimmt, aber bei der Ausführung die Details anders ausgeführt werden.
Gruß
BanYan
Hi,
ich bin schon der Ansicht, daß jemand der 29 Jahre alt ist, und seit 2 Jahren Taijichuan praktiziert, in der Lage ist sich ein Ziel, in diesem Fall Taijichuan-Lehrer, zu setzen. Ich bin auch der Auffassung, daß es wichtig ist sich Ziele zu setzen, diese dürfen durchaus langfristig und evtl. höher angesetzt werden.
Sicherlich ist der Weg zum qualifizierten Taijichuan-Lehrer sehr lang, insbesondere wenn die ernsthafte Absicht besteht, Taijichuan (unabhängig vom Stil) als komplettes Kampfkunstsystem in allen seinen Belangen zu begreifen und zu erlernen.
Entscheidend ist, daß verstanden wird, daß Taijichuan mehr ist als Förmchenlaufen zur Gesundheitspflege.
Um ein guter Taijichuan-Lehrer zu werden ist es wichtig, daß man einen für sich passenden, guten, qualifizierten und seriösen Lehrer findet, dem man auf diesem langen Weg auch dauerhaft folgen kann und will. Es ist unbestritten, daß man nicht im Fernstudium und in kurzer Zeit hier zu einem guten Erfolg kommen kann.
Viele Grüße
Taisho
förderverein
21-02-2007, 19:32
Allen genannten Aussagen kann ich bisher mehr oder minder zustimmen. Ich glaube es geht garnicht darum seine Taiji-Laufbahn in irgendwelcher weise ändern zu müssen, selbst wenn man für sich etschloßßen hat Taiji-Lehrer zu werden. Mach doch einfach auf Deinem Weg Taiji zu erfahren weiter. Sich auch andere Schulen und/oder Stile anzusehen ist sehr hilfreich, auch für Dein eigenes Taiji. Du mußt dabei nicht bewerten und entscheiden. Lass erstmal alles wirken. Irgendwann wirst Du selbst merken wann Du Dich in der Lage fühlst Taiji zu unterrichten. Dann kannst Du ja Deine Lehrer fragen, was Sie von dieser Idee halten. Ehrliche und gute Lehrer werden Dir schon sagen, was Dir vieleicht noch fehlt oder was ihrer Meinung nach zu ändern wäre.
Solltest Du dann noch das Gefühl haben einen Lehrerausbildung machen zu wollen, weil Dir vielleicht noch einiges an Hintergrundwissen in Bezug auf Unterrichten oder ähnliches fehlt. Kannst Du Dir für diesen Bereich ja noch was aus dem Seminarangebot, das in Deutschland ja recht vielseitig ist, aussuchen.
Ich fände eine Ausbildungssystem sehr gut, das auf einer Art Tutoren-Prinzip beruht. Also eine kompetenter Leher, der Dir auch sag welche Seminare und anderweitige Lehrer er für Dich Sinnvoll hält. Lehrerausbildungen, die nur auf einem Lehrer, dessen Meinung und dessen Urteil über Deine Fähigkeiten beruht finde ich nicht so gut. Da kann viel auf der Strecke bleiben, ohne dass Du es anfangs merkst.
Grüße
Thomas
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