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Vollständige Version anzeigen : Kleine, aber feine Details im HF!



Baltasar
21-02-2007, 19:35
Hallo Fechtfreunde!

Hab mir mal Gedanken über folgende Dinge gemacht:

1. Wie wurde das Schwert eigentlich "vernünftig" aus der Scheide gezogen. Ich stelle mir ein schnelles Ziehen wie beim Iaido etwas schwierig vor, da die Form der Waffe (Langschwert) dafür weniger geeignet ist. Aber irgendwie musste man es doch schnell ziehen können, da ja auch das Langschwert im zivilen bereich Verwendung gefunden hat und da konnte man sich ja nciht auf einen Kampf unbedingt vorbereiten.

2. Gibt es eine Drehung im HF, wie z.B. im Karate am Ende einer Bahn? Es sieht immer doof aus, wenn sich alle am Ende der Passgänge immer so lasch drehen, außerdem geht da auch die Konzentration flöten. Wie macht ihr das? Ich habe da schon etwas entwickelt, weiß aber nciht, ob das so gut ist:
Sagen wir linkes Bein steht vor, Kopf nach hinten in Richtung des hinten stehendes Beines (hier rechts) drehen und nach Feind Ausschau halten. Danach in den Schlüssel wechseln,d er nach hinten zeitg, bei gleichzeitigem Zurückziehen des hinteren beines fast ganz an das vordere. Aus dieser Position heraus wieder in die grundstellung, wobei das vorher führende Bein (hier links) wieder führt und man in den entsprechenden tag über der Schulter wechselt (die Hut muss nicht unbedingt sein, ist aber meistens der Anfang der Passgänge).


Was sagt ihr?

Jörg B.
21-02-2007, 20:50
Im Talhoffer Thott 290°2 ist ein Iai-ähnlicher Zug mit Schlag zur Waffenhand abgebildet.

Was die Wendung angeht, dazu gibts keine Quellen; mach's so, wie Du meinst, es haben zu wollen.

itto_ryu
22-02-2007, 07:04
Zum Ziehen: Ich denke schon, dass geübte Kämpfer ihre Waffe schnell bei der Hand hatten, auch wenn es dazu keine so explizite Kunst wie in Japan gab/bekannt ist.

Zum Umdrehen: Vielleicht als Vergleich aus dem Kendo; nach dem finalen Schlag sollte man sich immer rasch zum Gegner umdrehen, wieder in Kampfbereitschaft (Spannung halten, semme so nennt man das beim Kendo). Wichtig sollte dabei sein, dass man sich dem Gegner über den kürzesten Weg entgegen dreht, d.h. wenn das rechte Bein hinten ist auch über die rechte Schulter, sauber und zackig umdrehen und am besten wieder in der Hut landen, in der man zuvor gestanden hat. Vielleicht ist das ja ein Weg.

Alte Kampfkunst
22-02-2007, 09:14
In dem ein oder anderen Buch zum Rapier im 17. Jh. (klingenlänge i.d.R. länger als beim Langen Schwert) wird beschrieben, wie man die Waffe zieht.

Wenn mich meine Erinnerung nicht trügt gab es bei Girard Thibault ein Ziehen des Rapiers bei dem man dem Gegner mit dem rechten Fuß in den Unterleib tritt.

Von den vier Handpositionen heißt diejenige Prime (Erste) in die man mit dem Ziehen der Waffe kommt. Zufall?

Gruß

Stefan

Mütze
22-02-2007, 10:28
In Girard Thibaults Académie de l’Espée gibt es für die damalige Zeit ein paar erstaunliche präziese Bewegungsmuster.
Aber ein Tritt in den Unterleib bedeutet doch auch das ich mich schon in einer Entfernung zum Gegener befinde, in der er mich auch mit dem Schwert/Degen/Rapir erreichen kann.
Ein Zug der Waffe in Kombination mit einem Ausfallschritt und einem Hieb/Stich
kann ich mir eher vorstellen.

Gruß
Mütze