Verletzungen [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Alex25
13-12-2002, 23:46
habe ich im Internet gefunden?

Thaiboxen
Für viele Sportler ist diese Kampfsportart einfach zu hart, da mit Veilchen oder mit gebrochenen Nasen- und Schienbeinen gerechnet werden muss.

ist das wahr

Gruß

mart
14-12-2002, 00:16
Gebrochenes Schienbein??????
Mit Veilchen und Nasenbruch musst Du selbstverständlich rechnen, passiert aber beides im Training nicht gerade häufig, da muss es schon ziemlich blöd laufen, vor allem Nasenbeinbruch im Training ist eine Rarität.
Außerdem macht Dir der Arzt die Nase wieder gerade, zur Not kann man´s auch selber hinbiegen, wenn´s nicht so schlimm ist.

Zambo
14-12-2002, 16:57
Mein Gott, diese Horrorgeschichten immer. Im Laufe der Jahre habe ich noch nie bei anderen Schülern (auch nicht bei mir) einen Bruch irgendeiner Form gesehen. Mit Boxhandschuhen eine Nase zu brechen, ist sehr schwer. Schienbeinbrüche? Mir ist nur einer weltweit bekannt, und das war ein Ermüdungsbruch. Wenn überhaupt, dann bei den Profis in Thailand, und auch dort sehr selten.
Ich kanns nur immer wieder sagen:
Fussball spielen ist viel gefährlicher. Dort sind Verletzungen regelmässig, werden aber nicht spektakulär in den Medien veröffentlicht, da es ein Gesellschaftlich anerkannter Sport ist.
Wenn sich ein Profi-Boxer von Zigtausenden mal die Nase eindellt, dann kommt es gleich in die Bild-Zeitung.

Bei den Amateuren sind Verletzungen noch seltener.
Nasenbluten kann schonmal passieren, habe ich bis jetzt aber nur bei mir gesehen (habe empfindlichen Riecher) :biglaugh:

tuck
15-12-2002, 17:20
bei mir greenhorn ging das ganz schnell, einmal nicht aufgepasst und zack, vor 4 wochen hab ich ne megafette nase gehabt, seitdem sticht es wenn ich oben draufdrück, man war die schön gemustert, so blau und rot:D

Luggage
15-12-2002, 17:27
Also, Schienbeinbruch halte ich auch für Quatsch. Die Nase kann schonmal brechen, aber entweder beim Wettkampf oder im Training bei sehr hartem Sparring. Letzteres macht man eigendlich nur nach Absprache, also ist man hier seines eigenen Bruches Schmied ;) Ein kleines Veilchen habe ich auch gerade, und meine Nase ist ebenfalls angeschwollen, das passiert schonmal, aber auch eher selten. Blaue Flecken am ganzen Körper, besonders am Schienbein und den Oberschenkeln, sowie Nasenbluten und aufgebissene Lippen gehören dafür zum Alltag ;)

mfg,
Luggage

Tobias
15-12-2002, 21:59
also brüche können schnell mal vorkommen. das kann aber in jeder disziplin vorkommen. nur die stellen sind wohl unterschiedlich.

und schuld ist dann meistens mangeldes bewegungsbewußtsein des partners und mangelde kontrolle des verletzten. ich rede jetzt als vom normalfall wo es echt nur ein dummer unfall ist.

egal, ob du jetzt einen harten schienbein tritt mit dem schienbein blockst ein eines dabei bricht, oder ob ein harter wurf gemacht wird bei dem es keine unterstützung durch den werfenden gibt. treffen dein körper und etwas anderes (boden oder partner) unglücklich aufeinandern bricht halt etwas.

das sollte vermieden werden und das kann es durch saubere arbeit und kontrolle über die eigenen bewegungen. von daher hast du das risiko überall in gleichem ausmaß.

weniger schön ist wenn der partner nicht weiß wo schluß ist und ohne sinn und verstand auf dich eindrischt oder an dir rumhebelt.
grundsätzlich gilt nach einem sturz liegen bleiben und den kpof unten halten, wenn zu erwarten ist, daß eine atemi-technik folgt. und das ist meistens der fall. und auf die zeichen des partners achten, wenn er dir seine schmerzgrenze oder erschöpfung mitteilt.

und davon abgesehen, daß ich diese gefahr überall in ähnlichem ausmaß sehe: gegenüber einem verungklückten hebel und dem daraus resultierenden verkorksten gelenk (bänder, etc) ist ein bruch doch eine schöne sache. meistens heilt der bruch besser, während ein bänderiß dich dein ganzes leben verfolgen kann.

also ich würde auf so sprüche nichts geben und das ganze relativieren. viel wichtiger ist ins training zu gehen und erstmal zu schauen, wie "brutal" in der gruppe vorgegangen wird. wenn es zuviel ist und da zuviele idioten rumlaufen, dann kann auch im "sanften aikido" ein erhebliches verletzungsrisiko stecken.

Luggage
15-12-2002, 23:04
Das ist doch Dummfug! So leicht brechen Knochen keineswegs. Sicher, beim Hebeln kann es mal passieren, dass Bänder (an-)reißen oder vielleicht sogar mal eine Kapsel gesprengt wird (ist mir noch nie untergekommen!), aber damit ein Knochen bricht muss schon eine Menge passieren! Auch beim Schienbeinblock geschieht sowas nicht so leicht, erstrecht nicht im Training, wo es eher kontrolliert zu geht.

Also mach unserem Fragenden hier keine unnötige Angst.

mfg,
Luggage

Tobias
16-12-2002, 01:11
jo ok. sorry. war in dem sinne wohl nicht richtig rübergekommen.
ich sage ja nicht, daß es normal ist. sondern daß die gefahr wenn sie herrscht wohl gleich verteilt herrscht.

nehmen wir halt das schlüsselbein. falsch gefallen und durch. das beipspiele kenne ich jedenfalls zur genüge von irgendwelchen pseudo-vorführungen bei projektwochen, etc.

und einen gebrochenen arm bei falschen fallen würde ich auch nicht auschließen.

warum sollte jetzt das bein bitte ausgeschlossen sein? ich sagte ja, daß es nur dann passiert, wenn keine kontrolle herrscht. und wer das merkt, der sollte das training abbrechen. egal, ob ihm oder seinem partner selbige fehlt. man bringt seine gesundheit in gefahr, wenn man unkontrolliert trainiert. ist halt doch ein ein austausch von gewal und bei magelnder kontrolle gibt es die entsprechenden folgen.

das schienbein bricht natürlich nicht so leicht, da muß schon ne menge passieren, also bei meinem beitrag da oben nicht so auf die verletzungsmöglichkeiten schauen, sondern mehr auf den umstand, daß die verletzungen folge von falschem training sind und in dem falle überall anzutreffen.

in dem sinne passiert das ja auch beim fußball, etc. :)

Luggage
16-12-2002, 12:20
Ja, naja, theoretisch kann auch über mir ein Trapper einziehen, allmorgendlich mit Bärenfallen auf dem Balkon jonglieren, ausrutschen und mir so ein Ding so unglücklich auf den Kopf fallen lassen, dass mir die Nase abgeschnappt wird. Vor lauter Schreck taumle ich dann in die Küche, stolpere und falle mit dem Kopf in die Microwelle, vor Panik rudernt schalte ich selbige an, und mein Schädel geht den weg alles Vergänglichen... Aber eben nur theoretisch ;)

Ich habe noch nie einen Knochen im Training brechen sehen, soviel zur häufigkeit (bin schon ein paar jährchen dabei).

mfg,
Luggage

foko
16-12-2002, 12:42
Wollt ihr es wirklich wissen ;-)

Frisch aus der Charite Berlin, die neuesten Zahlen (Hochgerechnet auf Bundesweit, wie bei allen Unfallstatistiken):

1,56 Mio Sportunfälle pro Jahr (69,2 % männl / 30,8 % weibl.)

(natürlich nur eingerechnet sind Unfälle mit Arztbehandlung oder Krankenhausfolge,
also Knochenbrüche, Sehnen- + Muskelverletzungen, Stauchungen, Zerrungen, Ausrenkungen, offene Wunden... etc.)

Auszugsweise Anteile:

Fussball 488.000
Hand- + Basket- + Volleyball 182.000
Inlineskaten (u.ä.) 141.000
Reiten 94.600
Skisport 87.400
Tennis, Squasch, Badmington 86.100
Jogging 71.000
.
.
.
Kampfsport 8.400

klingt gut was ? Man muß natürlich statistisch reinigen, da ja deutlich mehr Leute bspws. Fussballspielen, jedoch kommt als Ergebnis der Kampfsport trotzdem ziemlich gut weg:

in der Unfallprävalenz: (Auftreten pro Stunde ausgeübter Sport pro Person)

Inlineskaten 1/880
Skisport 1/920
Fussball 1/2100
Volleyball 1/2300
.
.
.
Kampfsport 1/6800

und in der Unfallschwere: (Beeinträchtigungstage je Unfall im Durchschnitt (arithmetisches Mittel)

Skisport 58 Tage
Reiten 38 Tage
Fussball 33 Tage
.
.
.
Kampfsport 8 Tage

klingt immernoch gut, was ?

viele Grüße von der Unfallfront---
-foko

nichtinsgesicht!
16-12-2002, 16:01
Klingt interessant. Woher stammen denn die Daten, aus denen die Unfallprävalenz hervorgeht?

Tobias
16-12-2002, 23:29
erstens: man soll keine statistik glauben, die man nicht selbst gefälscht hat :)

zweitens (und das geht mehr an luggage): das schon. und ich will doch überhaupt nicht sagen, daß verletzungen im kampfsport an der tagesordnung sind. ich mache es selber schon seit 14 oder 15 jahren (oder sowas um den dreh) und habe mich in der ganzen zeit nur einmal in irgendeiner form verletzt, weil man partner nach einem verunglückten wurf hinterher gefallen kam und mir eben unglücklich auf derschulter gelandet ist. aber gesehen habe ich schon ein paar verletzungen und auf was ich hinaus wollte ist eigentlich das hier:

wenn es zu verletzungen kommt, dann ist muay thai nicht unbedingt praedestiniert. die gefahr ist allgemein vorhanden.

aber das sagt jetzt überhaupt nichts aus über das maß der gefahr. das halte ich für sehr gering. darüber will ich mit dir gar nicht streiten. habe das ganze nicht mit anderen sachen vergleichen wollen.

naja. ist eigentlich auch schon wurscht. worauf ich hinaus will geht imho ganz klar aus dem oben geschriebenen hervor. wenn es nicht verstanden wird liegt das wohl an mir. ist dann aber auch schon wurscht. bis denn.

foko
17-12-2002, 17:39
Die Daten sind der Inhalt der Hochrechnung der epidemiologischen Abteilung der Charite Berlin, die jedes Jahr vom statistischen Bundesamt als bundesweiter Standard herausgegeben werden.

Für Prävalenz wird die Menge der aufgetretenen Verletzungen aus dem Institut genommen und mit den Daten des statistischen Bundesamtes zu den einzelnen Sportarten verrechnet.

@Tobias
>erstens: man soll keine statistik glauben, die man nicht selbst
>gefälscht hat

Statistiken sollte man niemals glauben, auch wenn man sie selber gefälscht hat ;-) diese spezielle stammt von einem sehr guten Kollegen- Epidemiologen sind sehr gut in soetwas...

Natürlich hat Statistik niemals einen berechtigten Aussagewert für Einzelne- es sollte nur mal die Verhältnisse zurechtrücken: auch da lässt sich sicherlich stundenlang herrlich streiten :-))

viele Grüße
-foko