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Vollständige Version anzeigen : Lohn-/Preisstrukturen in Deutschland



Spieler
25-02-2007, 12:47
Hi!
In nem anderen Thread sind wir auf die Stundenloehne in Deutschland zu sprechen gekommen und auf das Preisgefuege/-niveau was daraus resultiert.
Und auch auf Preise fuer KK-Artikel, die in Deutschland so vorherrschen, obwohl der Einkauf in China extrem billig ist.
Mache da jetzt mal einen eigenen Thread draus...
Mal als kleine Gespraechsgrundlage:


Die typischen Kampfsportartikel(versand)häuser sind in der Regel alle zu teuer.


Diese Denkweise hatte ich früher auch. Bis ich dann, aus einen besonderen Anlass in meinem Leben heraus, selber 4 Jahre Selbstständig war.

Kann ich jedem nur Empfehlen, da seht ihr einiges Klarer. Viele meiner typischen "Latzhosensprüche" (bin ja Handwerker) bleiben mir heute im Halse Stecken.
Oder wo soll der Staat das Geld her bekommen (schon Jesus sagte: Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist)? Wo sollen die Arbeitsplätze her kommen?
Als Hartz4 Empfänger ist auch über einen geschenkter Speer keine Bereicherung für mein Leben.
Heute kaufe ich nicht mehr nach dem Nach-mir-die-Sinnflut-Prinzip ein.
Ja. Heutzutage denke ich beim Kaufen auch an die Geselschaft.
Z.B. habe ich alle meine Raubkopien nach und nach durch Originale ersetzt usw.
Und nun kommt die Umwelt endlich mal dran.



Ich meine allerdings, dass ich nicht unbedingt fuer einen Speer ein Vermoegen ausgeben will, der in China 5 Euro kostet, nur weil jemand meint, damit ein super Geschaeft machen zu koennen.
Natuerlich goenne ich jedem sein Auskommen und Steuern sind auch sinnvoll, solange sie dem Zweck zukommen, fuer den sie gedacht sind.
Siehe Oeko-Steuer....Grosser Schwachsinn....



Qualität hat seinen Preis.
Hast du dich mal erkundigt, was die transportkosten per Luft oder viel billiger, per Schiff von China hierher kosten?
Ich ja. Wollte mal in Hongkong Ordern. Hätte die Sachen zu superkonditionen bekommen. Bis wir dann zu den transportkosten gekommen sind.
Oh mein Gott. Habe es dann sein lassen. Von Bereicherung kann keine Rede mehr sein.



Hab ein Beispiel: In Bielefeld gibt es einige Laeden, die Waffen verkaufen. Einer hat z.B. ein Schwert, was in China nichtmal ein Anfaenger geschenkt nehmen wuerde fuer 130 Euro... Und ein anderer verkauft extrem minderwertige Saebel fuer 80 bis 90 Euro. Die kauft der in China im grossen Stil ein und macht dann damit ein Heidengeld...



Zu der Preisdiskussion ist noch zu sagen, schaut mal auf Eure eigenen Stundenlöhne. Wer arbeitet denn für 10 Euro die Stunde ohne als Aushilfe tätig zu sein ? Wenn man also selbst in der Kategorie 24-32 Euro die Stunde arbeitet, dann kann man schlecht vom Schreiner um die Ecke erwarten daß der einem eine Lanze für 10 Euro inklusive Material macht, weil man die in China für den Preis bekommt. In China haben die Leute auch Monatslöhne von 150 Euro. Und ich kann sagen daß vieles was im "Kampfkunstumfeld" hergestellt wird für diese Preise totaler Schrott ist. Selbst das optisch Ansehnliche kann ich für meine geplanten Schwerter nicht gebrauchen weil es im Detail eben undurchdachter fehlerbehafteter Mist ist, wenn man das Zeug nicht an die Wand hängen will sondern in die Hand nehmen und damit "spielen". Das ist eben China.


Ja, das stimmt. Es gibt hier schon ziemlich viel Mist! Aber eben auch gute Sachen fuer wenig Geld. Und ich verlange ja gar nicht, dass die in Deutschland zu den gleichen Preisen hergestellt werden sollen. Geht ja gar nicht. Aber es sollte halt schon angemessen sein, finde ich.
Also ich kenne einige Leute, die nicht fuer wesentlich mehr arbeiten, als 10 Euro die Stunde.
Und das sind festangestellte Leute. Zugegeben nicht in den oberen Etagen, aber trotzdem Vollzeit. Und die gehen mit knapp ueber 1000 Euro netto nach Hause. Schau dir mal die ganzen ungelernten Arbeiter an. Ich kann schon verstehen, warum da manche lieber vom Amt leben wuerden.
Ich hab auch schon fuer 6.5 bis 8 Euro gearbeitet, zwar als Aushilfe, aber trotzdem, die festangestellten haben da nach Abgaben teilweise weniger in der Tasche gehabt, als ich gluecklicher Student. Soviel zu den "ueblichen" Einkommen...

So...
Vielleicht haben ja noch andere was dazu zu sagen?

Apfelbaum
25-02-2007, 16:01
Auf was willst Du hinaus?

Ich überlege mir ein neues Auto zu kaufen. Normale Autos kosten zwischen 20.000 und 40.000 Euro. Also nominal soviel wie vor der Währungsumstellung in DM, ohne dass mir der Lohn verdoppelt wurde.
Ähnlich sieht es mit Häusern aus.
Ein durchschnittlicher deutscher Arbeiter ist heute nicht mehr in der Lage alleine seine Familie zu ernähren, ein Haus abzuzahlen und ein normales Auto zu fahren. Das ist der Stand der Dinge. Wenn man dazu noch die Aussprüche unserer Politiker bedenkt ("die fetten Jahre sind vorbei"), kann man froh sein in Zukunft noch seinen Lebensstandard halten zu können.

Vor diesem Hintergrund ist es völlig legitim seine Sachen da zu kaufen wo es am billigsten ist. Und wenn mir ein Schreiner ein paar Kampfsportartikel "schwarz" machen würde (Was natürlich niemand tut!) hätte ich absolut kein schlechtes Gewissen.

.Hel
25-02-2007, 16:17
ein druchschnittlicher deutsdscher arbeiter, ist auch weltmeister im urlaubmachen und arbeitet bloss 35 stunden die woche, da muss man sich nicht wundern.


z.B: miene wenigkeit arbeitet wie die meisten inj der schweiz 45-50 stunden die woche, das wäre doch schon ein erheblicher unterschied, nicht?

Apfelbaum
25-02-2007, 16:18
Na klar, die Schweizer ...

Nahot
25-02-2007, 16:35
ein druchschnittlicher deutsdscher arbeiter, ist auch weltmeister im urlaubmachen und arbeitet bloss 35 stunden die woche, da muss man sich nicht wundern.




Unsinn, die durchschnittliche Wochenarbeitszeit liegt in D´land bei den Männern bei knapp über 40 Stunden. Nachzulesen beim statistischen Bundesamt.

.Hel
25-02-2007, 16:37
upsi, da lieg ich also daneben, naja hauptsache kein ahnug haben undetwas shcreiben, dabei reg ich mich auch immer über die auf die sowas machen.

sorry

nemesis
25-02-2007, 20:14
Tja Deutschland ist kein billiges Land und die Geldverteilung in Kapitalländern ist sowieso ungerecht. Da werden Steuern ohne Ende eingenommen, trotzdem werden Arbeitsplätze teilweise unnötig vernichtet (siehe Siemens oder Allianz).
Die kleinen müssen zusehen, wie sie klarkommen, mit geringem Einkommen, und leisten denen Arbeit, die man im Gegensatz zu den kleinen Leuten noch laufen lässt und eine großzügige Abfindung leistet. Undank ist der Welten Lohn und später wundert man sich noch über steigende Kriminalitätsrate.

Und das Phänomen, daß einige Menschen für wenig bis gar keine oder schlechte Leistung auch noch gut belohnt werden wollen, wird man überall finden.

Also ich finde, daß es sowohl national, als auch global, eher eine Schieflage ist und es immer wieder Menschen geben wird, die es nicht interessiert, wie es anderen geht. Hauptsache sie haben ihres. Egoismus pur.

So ein Thema kann man weit ausholen und diskutieren :mad:

Lars´n Roll
25-02-2007, 20:31
Tja Deutschland ist kein billiges Land und die Geldverteilung in Kapitalländern ist sowieso ungerecht. Da werden Steuern ohne Ende eingenommen, trotzdem werden Arbeitsplätze teilweise unnötig vernichtet (siehe Siemens oder Allianz).


Nicht das mich das nicht auch aufregt, aber was haben denn die Steuereinnahmen mit dem Abbau von Arbeitsplätzen zu tun? :confused:

Oder spielst Du auf die großzügige Subventionierung von Unternehmen an, die aus lauter Dankbarkeit und trotz schwarzer Zahlen rationalisieren?

Letzteres kannst Du nicht sowieso nicht verhindern, es sei denn, Du schaffst den Kapitalismus ab. Allerdings finde ich es sehr fragwürdig, etwas zu belohnen, was keinen allgemeinen gesellschaftlichen Nutzen hat.

nemesis
25-02-2007, 21:33
Zu diesem Punkt meine ich -gerade hier das Beispiel Allianz- die machen Rekordgewinne und bauen trotzdem Stellen ab! So etwas kann man einem Menschen nicht mehr erklären.
Und die Leute, die für diese Platzabbauheinis gearbeitet haben, was haben die wohl verdient, bzw. wie hoch lag ihr Einkommen? Was sagt ein Boss, der Rekordgewinne einfährt, wohl zu einer Lohnerhöhung für diese Menschen?...

Jede Erhöhung gefährdet Arbeitsplätze!

Na klar, da könnte ja der jetzige Gewinn nach allen Abzügen unterm Strich etwas kleiner aussehen als vorher... Vlt. nur 1,8 Mio. anstatt 2 Mio. sind natürlich dann Verlust, oder? ;)

Achja, was der Punkt mit Steuereinahmen mit Arbeitsplätzen zu tun hat...

Der Staat nimmt weniger Steuern ein, je mehr Arbeitsplätze wegfallen. Da fehlen Mio. und Steuern werden wieder erhöht. Wird der Arbeitsplatzabbau vorangetrieben, passiert das gleiche auch mit den Stuerern. Dazu hast Du Sozialbedürftige, die zwangsläufig immer weniger haben, weil die Preise auch weiter steigen, aber Hilfen vom Staat nicht erhöht werden können, weil das wieder zurückläuft auf fehlende Steuereinnahmen wie z.B. abgebaute Arbeitsplätze.

Zugegeben nicht einfach und auch von meiner Seite nur auf 2-3 Positionen bezogen. Doch da merkst Du eigentlich erstmal, daß das ein Ratten******* ist und der Ärmste hinten runterpurzelt, was aber die dicken Bosse nicht juckt, weil die sich ja einheimsen was sie können.

Solange die Arbeitslosenzahl nicht deutlich gesenkt und einige Fehlmanagements nicht gestoppt werden, wirds nicht besser werden.

Spieler
26-02-2007, 05:29
Hallo Apfelbaum!

Auf was will ch hinaus? Eigentlich auf garnichts. Die Sachen, die ich hier gepostet habe, sind lediglich der Verlauf einer Diskussion, die drohte das eigentliche Thema zu verdaengen. Also hab ich sie hier in einen neuen Thread gepackt...

Noch kurz zu den Preisen. Natuerlich bin ich auch dafuer zu haben, wenn es etwas billig bzw. Preisguenstig gibt. Muss halt derjenige entscheiden, der mir das Zeug verkauft, ob er mit dem Preis leben kann, den er von mir verlangt.
Ich denke nur, dass wenn man in China fuer 10 Euro ein Schwert kauft, was absoluter Schrott ist und es dann in Deutschland fuer 130 Euro verkauft, dass da etwas sehr, sehr schief liegt. Und zwar das Preis-/Leistungverhaeltnis.
Das laesst sich auch nicht mit hohen Transportkosten begruenden.

meridian9
26-02-2007, 18:31
Tja Deutschland ist kein billiges Land und die Geldverteilung in Kapitalländern ist sowieso ungerecht. Da werden Steuern ohne Ende eingenommen, trotzdem werden Arbeitsplätze teilweise unnötig vernichtet (siehe Siemens oder Allianz).
Die kleinen müssen zusehen, wie sie klarkommen, mit geringem Einkommen, und leisten denen Arbeit, die man im Gegensatz zu den kleinen Leuten noch laufen lässt und eine großzügige Abfindung leistet. Undank ist der Welten Lohn und später wundert man sich noch über steigende Kriminalitätsrate.

Und das Phänomen, daß einige Menschen für wenig bis gar keine oder schlechte Leistung auch noch gut belohnt werden wollen, wird man überall finden.

Also ich finde, daß es sowohl national, als auch global, eher eine Schieflage ist und es immer wieder Menschen geben wird, die es nicht interessiert, wie es anderen geht. Hauptsache sie haben ihres. Egoismus pur.

So ein Thema kann man weit ausholen und diskutieren :mad:

Vollste Zustimmung, nemesis

Da brauchen wir uns wirklich nicht mehr wundern.
Wobei die steigende Kriminalitätsrate momentan noch eher mit der Unzufriedenheit unserer Kulturbereicherer zu erklären ist.
Wehe, es droht ein Aufstand der Anständigen - es ist bald soweit, glaube ich.

Grüße meridian