Wirkungsvolle Beintechnik im Kumite!? [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Vollständige Version anzeigen : Wirkungsvolle Beintechnik im Kumite!?



Sebastian
18-11-2001, 02:17
Morsche,

mal wieder was anderes:

Wie sehen wenn Ihr Kumite macht Eure Beintechniken und da besonderes Mae Geri, MaWashi Geri und Ura Mawashi Geri aus. Und hierbei speziell der Ansatz: Der normale Mae Geri aus dem Kihon wird natürlich gerade nach vorne hochgezogen,nachdem man das Knie so hoch wie möglich gerade angezogen hat. der MaWashi Geri aus dem Kihon wird allerdings angewinkelt mit dem jeweiligen Bein von rechts oder links schräg nach vorne oben gezogen.

Im Kumite sollte dies meiner Meinung und nach Beobachtung vieler guter Kämpfer aber nicht sein. Hier sollte man doch auch den MaWashi Geri gerade nach vorne ansetzen und dann erst im letzten moment angeschrägt ins Ziel treffen, so dass kein Unterschied zwischen den 3 Beintechniken besteht, zumindest nicht im Ansatz.

So dass ist die Sicht von mir aus, und ich wollte eben jetzt mal wissen wies bei Euch so steht, wie macht Ihr das, um möglichst spät dem Abwehrenden die Angriffstechnik zu unterbreiten, so dass eine Abwehr so schwer wie möglich fällt!?

KK

:)

cdobe
18-11-2001, 07:38
Bei uns im TKD werden im Wettkampf alle Fusstritte, mit Ausnahme der, die aus der rückwertigen Drehung erfolgen, mit einem gerade nach oben gerissenen (angewinkelten) Knie eingeleitet. Dies ist erfahrungsgemäß schneller, nicht unbedingt weniger kraftvoll und vor allem schwerer auszurechnen für den Gegner, als die grundschulmäßige Ausführung.
Ich habe gehört das moderne freikampforientierte Ju-Jutsuka dies ebenfalls so übernommen haben.

Grüsse

Jibaku
18-11-2001, 10:03
Es ist genau so wie Du sagst, Karate Kid.
Ich denke es geht hier auch nicht nur um die Verschleierung der Technik sondern es ist schlicht schneller.

Den Ura Mawashi trete ich persönlich etwas anders, ich beginne früher mit der Streckung des Unterschenkels und ich beginne nicht gerade nach vorne sondern gleich leicht zur Seite.
Das liegt daran, daß ich beim Ura Mawashi (meist) näher am Gegner stehe und, mit einer geraden Einleitung brauche ich mehr Platz und es wir schwieriger "um den Gegner/Deckung herum zu kommen".
Es geht auch schneller, weil bis auf das Schnappen des Unterschenkels, eine Bewegungsrichtung gegeben ist.
Wenn ich zuerst nach vorne gehe, ist es schwieriger den Impuls nach außen zu bekommen, ich müsste mit der Hüfte gegen meine ursprüngliche Bewegung anarbeiten.
Der Nachteil ist natürlich, daß man die Technik früher erkennt, aber es funktioniert!

Thyura
18-11-2001, 22:06
Ich kämpfe zwar im Augenblick leider, leider wenig, aber soviel zu meiner Erfahrung:

Zuerst einmal die im Kumite sinnvollen Beintechniken:

- Mawashigeri: Eignen sich gut zum Kopftritt o.ä., da sie sehr leicht sehr hoch getreten werden können. (Man muß nur aufpassen, sonst legt man sich allzu leicht derbe aufs Maul...).
Vielleicht habe ich eure Beschreibungen nur falsch gedeutet, aber bei uns funktioniert der im Ansatz so, daß das Knie seitlich hochgezogen wird und der Unterschenkel dann hochschnappt, Trefferfläche ist Spann oder Schienbein.
Wirkung: Kann Kopfschmerzen der übelsten Sorte geben... :D auf den Körper vergleichbar mit einem großflächigen Peitschenschlag (meiner Meinung nach).
Anwendung: Am liebsten dann, wenn ich den Gegner "antesten" will, ihn irritieren will (zwei Mawashigeris auf verschiedenen Höhen lassen sich sehr schnell nacheinander treten...), er schon geschwächt ist oder mir so gefährlich wird, daß ich einen Kopftritt versuche (gegnerische Deckung vorher öffnen, z.B. durch Handtechniken!)
Kommt übrigens mit am besten als Lowkick, z.B. im Zusammenhang mit Handtechniken (=Ablenkung)

-Ura-Mawashigeri: Mache ich sehr, sehr ungern, mag den Tritt einfach nicht so, aber wenn dann nur als Folgetechnik eines Mawashigeri...

- Ushiro-Mawashigeri Schöööner Tritt, einer meiner Lieblingskicks, der aber eine ziemlich gute Dehnung erfordert, am besten Folgetechnik eines Mawashigeri, ansonsten Ausgangsstellung mit Rücken zum Gegner, gedrehter Bogenkick rückwärts, Kraft wird aus Drehung und Rücken bezogen. Trefferfläche (ich bin nicht sicher...) Ferse.
Anwendung: Wie gesagt, schnelle Folgetechnik, z.B., wenn der Gegner durch Zurückweichen o.ä. nicht mehr in kurzer Distanz vor dir steht.
Sieht übrigens auch noch sehr schön aus und müßte auch recht gut kommen, habe aber bisher noch nicht damit angegriffen (als ich noch mehr gekämpft habe, konnte ich den Tritt noch nicht, wird Zeit, daß ich mal wieder anfange! ;) )

-Maegeri kekome: Von hinten gestoßener, frotaler Fußtritt. Gut zum Wegschieben des Gegners, ansonsten sehr durchschlagende Wirkung. Trefferfläche: Fußballen.
Das Knie wird frontal hochgezogen und der Gegner mit dem Fußballen weggeschoben (Körpereinsatz durchaus erlaubt).
Übrigens meiner Meinung nach sehr sinnvoller Kick in der SV!!!Anwendung: Eröffnungskick, Folgetechnik allerdings ratsam. Ansonsten gut zum Distanzhalten und eigentlich ein Allroundkick.

- Maegeri keage: Geschnappter frotaler Fußtritt, Ausführung ähnlich wie der o.g. Maegeri, allerdings wird mit dem vorderen Fuß schnell, ähnlich wie mit einem Gummiband nach vorne getreten. Keine so zerstörerische Wirkung wie der Maegeri kekome.
Anwendung: Sinnvoll, wenn man z.B. die Eröffnung des Gegners verpennt hat und ihn jetzt erst einmal stoppen muß (Der Kick entspricht glaube ich dem Stop-Kick im Kickboxen????)... Ansonsten immer wenn der Gegner die von einem selbst gewünschte Distanz unterschreitet. Für Angriffe ist der Maegeri kekome zwar sinnvoller, da er viel mehr Kraft aufbringt, jedoch ist der Maegeri keage ein vielfaches schneller...

-Yokogeri: Seitwärtskick, schulmäßige Ausführung: Knie frontal hochziehen, Körper und Knie zur Seite ziehen und treten- Trefferfläche: Fußaußenkante (Vorsicht! Wer beim Zweikampf damit richtig trifft, pulverisiert Knochen!!!!). Kraftvollste Ausführung aus dem Kakedachi ("Über-Kreuz-Stand") möglich.
Anwendung: Eröffnungsangriff oder Folgetechnik vom Maegeri. Ansonsten immer sehr durchschlagende Wirkung, ähnlich der des Maegeri kekome, jedoch mit weniger Schiebewirkung, sondern mit mehr Energie.

Ushirogeri: gedrehter Kick, Ausführung: Bein zur gegenüberliegenden Seite übersetzen, drehen und wie ein Esel nach hinten treten.
Ebenfalls schöne Durchschlagwirkung bei richtiger Ausführung.
Anwendung: Folgetechnik nach Maegeri oder Yokogeri. Sinnvoll, wenn man nach irgendeinem blöden Zwischenfall mit dem Rücken zum Gegner steht.

Hmmm...ich glaub das wars...Kingeris eignen sich nicht zum Kumite, sind unfaire Kicks...

Bei allen rückwärts getretenen Kicks (Ushiro-), sowie den geschnappten Kicks (z.B. Maegeri keage) ist kein (deutliches) Anziehen des Knies erkennbar. Außer vielleicht beim Ushirogeri, wenn man das "Ausholen" zum Kick so bezeichnen will.

Was den Angriff angeht: Es kommt darauf an. Bei Gegnern, über deren Geschicklichkeit und Schnelligkeit ich mir bewußt bin, würde ich nie zu früh angreifen, oder man verliert von vornherein, weil die Technik so schnell geblockt und gekontert wird, daß man unweigerlich getroffen wird. In diesem Fall würde ich wahrscheinlich auf seinen Angriff warten und in seinen Angriff hinein meinen eigenen starten (was im Shotokan glaub ich schwer zu realisieren ist ;) ).
Bei schwächeren Gegnern oder Gegnern, von denen ich weiß, daß , wenn sie treffen für mich die Glocken zum jüngsten Gericht läuten, würde ich quasi noch mit dem "Hajime" angreifen.
Wie ich angreife und wann ich angreife, kommt aber immer auf die "Chemie" zwischen mir und meinem Gegner an- außerdem wäre ich ziemlich blöd, wenn ich hier alles reinschreiben würde, wie und wann und wohin ich angreife :D .

Das wärs, was ich zu diesem Thema sagen könnte, in etwa so wäre meine Anwendung und Ausführung von Beintechniken im Kumite. Hoffe, es traf in etwa das, was du hören wolltest, Kid!

Gruß

Thyura
:beer:

Sebastian
19-11-2001, 11:11
Wahnsinns Ausführung Thyura.

Oben schriebst du über den Mawashi Geri Ansatz, welcher meine eigentliche Frage war. Hier hast du geschrieben, dass Ihr schräg ansetzt. Klar, dass machen wir auch im Kihon, aber im Kumite versuchen wir eben den Geri nicht schräg sondern gerade anzusetzen und erst wenn das Knie hochgezogen wurde von der Seite zu treffen.

Ansonsten wunderschöne Ausführung der Beintechniken, werd mir später nochmal alles durchlesen :)

Thyura
19-11-2001, 20:22
Hallo Kid!

Dieses Posting hat dafür gesorgt, daß ich heute halb schlafend in der Schule gesessen hab und so weiter :-)

Zum Thema Mawashi: Ich kenns nur so wie beschrieben...mit nach vorne gezogenem Knie...ich weiß nicht, bei uns wirds nicht so gemacht, auch nicht im Kumite.

Welche Graduierung hast du jetzt eigentlich???

Gruß

Thyura

Sebastian
19-11-2001, 22:08
ich müsste auch mal früher ins Bett gehen :D

Naja, deswegen betreiben wir beide ja auch 2 verschiedene Stile ;)

PN ist unterwegs :)

BlackSam
19-11-2001, 22:24
*michdazwischenhäng*

Ich persönlich mach den Ansatz zum Mawashi auch gerade wie KarateKid ... im Freikampf kann ma so auch schon mal ein Stück stehen und ein paar Lowkicks abblocken
... und dann ansatzlos (den Ansatz hat man ja schon) Mae Geri, Mawashi oder Yoko Geri treten

hmm .. sieht vielleicht nicht schön aus ... is aber meiner Meinung nach effektiv

greetz BlackSam

Thyura
21-11-2001, 13:49
Nöö, also des schaut bei uns wie gesagt anders aus, so ist der Maegeri-Ansatz beispielsweise: angezogenes Knie vorne. Der Yokogeri-Ansatz: Angezogenes Knie seitlich. Der Mawashigeri wird im Prinzip wie ein seitlicher Hizageri angesetzt.

Gut, daß wir verschiedene Stile betreiben :D
Lernt man wenigstens mehrere Möglichkeiten kennen.

Welchem Stil gehörst du denn an@BlackSam???

Gruß

Thyura

BlackSam
21-11-2001, 15:35
Technisch korrekt ist bei uns deine Form (Prüfungs- und Katagerecht)... ich dachte aber es geht um Wettkampf ... und da siehts halt anders aus...

Ich mach eigentlich Jiu-Jitsu aber da sind logischerweise Karatetechniken drin ... unser Spezi für diesen Fall (Karatemeister) macht Shotokan-Karate, und so mach ich das also auch.

greetz BlackSam

Thyura
21-11-2001, 21:58
Ich meinte die Technik im freien Kampf. Ein Mawashigeri ist bei mir entweder Ablenkungsmanöver (bzw.Drohgebärde, wenn ich anfange, müde zu werden :D ) oder eine Art Vorbereitung für die schlagende Attacke.
Wie trefft ihr eigentlich, wenn ihr den Mawashi frontal tretet?

Gruß

Thyura

Sebastian
21-11-2001, 22:12
den Mawashi Geri treffen wir unterschiedlich. Im Kihon (ohne Partner) mit dem Fussballen (auch auf der Strasse) und im Kumite, egal welche Variante mit dem Spann, sonst kanns Tote geben :rolleyes:

BlackSam
22-11-2001, 00:30
Ich seh das auch wie KarateKid ... es kommt drauf an ob und welche Schuhe ich anhab :p

greetz BlackSam

Thyura
22-11-2001, 14:26
Wäre das mit dem Auftreffen mit dem Fußballen nicht ähnlich dem von mir beschriebenen Maegeri keage??? Auch damit wirst du Probleme haben, jemanden aus den Socken zu schießen!
Geschnappte Kicks sind dazu gut, schnell ihr Ziel zu erreichen, dafür aber mit weniger Kraft.

Die einzigen Kicks, wo wirklich das Licht 100% augeht, wenn sie treffen, sind Maegeri kekome, Yokogeri und Ushirogeri.
Alle anderen können zwar höllisch wehtun, aber echte "Zerstörerkicks" sind meiner Meinung nach nur diese drei.

Gruß

Thyura

Sebastian
22-11-2001, 14:42
NAJA, sorry, aber dass kommt wieder absolut auf den Personentyp an. Ich denke, dass ich auch mit einem KeAge Geri jeglicher Art einem das Licht ausknipsen kann. Aber tendentiell hast du schon recht ;)

Jibaku
22-11-2001, 16:44
Hallo Thyura,

ich habe den Eindruck, daß über die Ausführung unseres Mawashi noch etwas Unklarheit herrscht.
Wie schon gesagt, der Mawashi im Kihon sieht genau aus wie der von Dir beschriebene.
Der Unterschied zum Kumite besteht nur im Ansatz, die Endposition, egal ob Spann oder Ballen, entspricht der Euren, oder aber unserem Kihon.
Nach dem geraden Ansatz, wie beim Maei Geri, wird aus dieser Positsion, ähnlich einem Hiza Geri, der Unterschenkel in einem Halbkreis, von außen in Ziel gebracht.
So sieht ca. das letzte Drittel der Technik genau so aus, wie wenn man den Tritt, eigentlich korrekt, komplett von außen getreten hätte.
DER Grundgedanke ist: A.) Die Schnelligkeit und B.) Die Verschleierung der Technik, da erst aus der Bewegung nach der "Hiza-position" klar wird, welcher Tritt kommt (Aus der Auswahl Mawashi, Ura Mawashi und Maei Geri).
Gerade in einem "Nichtkontaktstil" kann man den Nachteil, daß diese Variante weniger Kraft hat, in Kauf nehmen.
Aber eben auch nur wenn man Nicht oder Leichtkontakt kämpft. Ansonsten nur zum stören.
Es ist immer sehr schwer einen Vorgang, der eigentlich nur visuell zu erfassen ist verbal zu erläutern, ich hoffe es einigermaßen hinbekommen zu haben.

In Bezug auf die Wirkung der Tritte gebe ich Dir grundsätzlich recht, allerdings kommte es gerade beim Mawashi auch darauf an wo man trifft (Ballen zum Kopf, Kinn....?!)
In Betzug auf Yoko Geri und Ushiro Geri und auch Maei Geri Kekomi ergibt sich in meinen Augen die Schwierigkeit, daß zwar viele Leute diese Tritte mit der nötigen Kraft, aber nur wenige sie mit der nötigen Geschwindigkeit treten können.
Was oftmals dazu führt, daß die Bewegungsenergie beim Impakt nicht in Deformationsenergie umgewandelt wird sondern wieder in Bewegungsenergie.
Will konkret heißen der Gegner bleibt nicht aufgrund der Massenträgheit stehen und die Energie entlädt sich "in den Körper", sondern er wird schlicht auf Distanz gestoßen (In Bezug auf die Wirkung eines solchen Treffers ist der Kopf natürlich eine Ausnahme).
Aber alles nur eine Übungsfrage!

BlackSam
22-11-2001, 20:36
*gähn* :D ... wirklich tolle Ausführung des Sachverhalts :o

greetz BlackSam

Jibaku
22-11-2001, 20:59
tolle Ausführung Vielen Dank für die Blumen Schwarze Perle!
*gähn*
Und ich lese 21.36, ist es nicht schön, wenn man nach vollbrachtem Tagwerk sein müdes Haupt auf ein sanftes Ruhekissen betten kann um dem wohlverdienten Schlaf zu fröhnen..?!
Also, nicht lang gähnen husch husch ins Körbchen und sei dem lieben Onkel dankbar für sein Schlafliedchen!
Und Morgen früh, so Gott will, wirst Du wieder geweckt!
Und dann aber schnell aus dem Bettchen und mit den kleinen Beinchen ein paar Mawashis gemacht, ganz egal ob gerade oder seitlich, huih das macht Freude, gell?!

cdobe
22-11-2001, 22:10
@Thyura


Geschnappte Kicks sind dazu gut, schnell ihr Ziel zu erreichen, dafür aber mit weniger Kraft.

Physikalisch ausgedrückt ist
Kraft = Masse X Beschleunigung *klugscheiss*

Daher kann man Kraft entweder durch Einsatz von Masse (z.B. gesprungene Kicks) oder durch besonders hohe Geschwindigkeit erreichen - am besten ist natürlich, wenn man beides ausnutzt.

Bei Bruchtests wird dies besonders offensichtlich. Daher unterscheidet man ja auch zwischen Massen- und Geschwindigkeitsbruchtests. In beiden Fällen ist es Kraft, die das Material brechen lässt, nur eben mit unterschiedlich hoher Beteiligung der beiden Faktoren Masse oder Beschleunigung. Ich habe auf Video einen alten Chinesen gesehen, der Flußkieselsteine mit seinem Zeigefinger zerteilt hat. Hierbei resultierte die entwickelte Kraft z.B. fast ausschließlich auf der hohen Beschleunigung; Körpergewicht war kaum dahinter.

Ich kann also Deiner Argumentation nicht zustimmen. Der Dollyo-Chagi/Mawashi-Geri z.B. ist eine ultraharte K.O.-Technik!!!

Ciao Bella :cool:

Thyura
22-11-2001, 22:38
Naja, meiner Ansicht nach haben Mawashis eine eher eingeschränkte KO-Wirkung...aber egal, kann man ja so oder so sehen... :D

Was allerdings die Sprungkicks angeht, muß ich dir leicht widersprechen- das funktioniert nämlich nur dann, wenn du deinen Gegner entweder überraschst oder er zu langsam ist, bzw. keine Ahnung hast. Bei sämtlichen Formen vom Tobi-Geri (Sprungkick) bringt man sich nämlich in eine extrem unstabile Lage, zwar bringt die Geschwindigkeit einiges an Kraft, aber die "normale" Kraftaufwendung wirkt sich dann grundsätzlich zu deinem Nachteil aus, du bewegst nämlich nicht den Gegner, sondern nur dich. Und wenn dein Gegner schnell und gut ist, wird er dich aus einem Tobi-Geri gnadenlos zu Fall bringen...

Zum Thema Maegeri kekome&Co: Es sollte beim Training natürlich darauf geachtet werden, daß zuerst die Technik, dann aber auch die Geschwindigkeit stimmt, gut zu trainieren durch zügiges Pratzentraining oder freiem Treten in Reihen, auch schnell auf Kommando. Wenn ein Yokogeri korrekt mit der Fußaußenkante trifft, z.B. in die Rippen des Gegners, hört ihr nur noch ein trockenes Knacken, was beim Sparring, bzw. Kumite ja nun nicht unser Ziel sein soll...

Zum Thema Geschwindigkeit. Wenn ihr wissen wollt, ob eure Kicks schnell genug kommen, schlagt euren Sensei, höher graduierte Schüler oder sonstwen breit, mit euch zu "kämpfen". Regeln: Er greift nicht an, sondern versucht eure Arme und Beine bei euren Techniken zu schnappen. Gelingt ihm dies, seid ihr zu langsam, könnt ihr ihn treffen oder ihm zumindest sehr nahe kommen und das Bein/die Hand auch wieder wegziehen, ehe er euch greifen kann, seid ihr zumindest auf dem richtigen Weg.
Wenn ihr das mit eurem Sensei macht eine echte Herausforderung, ich spreche da aus Erfahrung :D . Ansonsten ist es auch eine nette Übung für das Reaktionsvermögen eurer Kollegen. Was passieren kann, ist natürlich, daß ein WIRKLICH schneller Kick mal drin ist, also drauf gefaßt sein ;) .
Macht aber alles in allem einen Höllenspaß-nur so als Tip, vielleicht auch zum freien Training?!?

Gruß

Thyura

Grushnak
23-11-2001, 07:37
@Jibaku:

Gerade in einem "Nichtkontaktstil" kann man den Nachteil, daß diese Variante weniger Kraft hat, in Kauf nehmen.

Beim Sport laß ich es mir ja einreden, aber ansonsten :confused:
Sollte man nicht auch bei einem "Nichtkontaktstil" so trainieren, daß man damit kämpfen kann? ;)
Bei uns verwenden wir je nach Situation verschiedene Varianten: Wenn wir den Gegner überraschen wollen, dann kommt nach 2-3 Mae Geris ein gerade angesetzter Mawashi, wollen wir ordentlich Schwung dahinter, dann holen wir schon auch etwas weiter aus. Oft wird es aber auch ein Mittelding, vor allem beim vorderen Bein: Knie schräg nach vorne und treten. Und dann kann man ja noch mit dem hinteren Bein einen schwungvollen Mawashi anhängen.


@Thyura

Physikalisch ausgedrückt ist
Kraft = Masse X Beschleunigung *klugscheiss*

:devil:
Und wie spielen da jetzt Sachen wie Energie, Druck, elastischer / inelastischer Stoß, ... hinein?
Welche Rolle spielt einerseits die Ausführung der Technik, andererseits die getroffene Stelle, daß die Effekte des elastischen / inelastischen Stoß überwiegen?
...

Tschuldigung, das konnte ich mir nicht verkneifen.
:devil:

Gruß,
Grushnak
:cool:

cdobe
23-11-2001, 17:45
@Thyura

Was allerdings die Sprungkicks angeht, muß ich dir leicht widersprechen

Du wagst es ... ;)
Da liegt wohl ein kleines Mistverständnis vor ;) . Ich wollte keine Aussage über die Anwendung dieser Techniken treffen, sondern habe sie lediglich als Beispiel für Kampftechniken angeführt, welche die Masse in besonderem Maße zur Kraftentwicklung nutzen. Wenn man z.B. den Twio-Yopchagi/Yokotobi-Geri mit Schwung nach vorne ausführt und dabei am höchsten Punkt der Flugkurve das Bein ins Ziel streckt, dann nutzt man die eigene Körpermasse optimal aus.

So und nun zum Wischiwaschi-Geri. Die K.O.- Wirkung ist enorm !!!Der Halbkreistritt oder Roundhouse-Kick, oder wie man ihn auch immer nennen mag, ist in all seinen vielen Varianten wohl einer der wuchtigsten Kicks überhaupt. Frag doch mal den Schlappen nach den sog. Krokodil*******schlägen im MT.
Ein Grund für die verheerende Wirkung dieses Kicks ist u.a. die Art der Beschleunigung. Es handelt sich hierbei, um eine Drehbeschleunigung. Diese erzeugt eine höhere Beschleunigung auf das Gehirn als eine lineare Beschleunigung.
(Literatur:
- Lampert, P.W./Hardman,J.M.(1984): Morphological Changes in Brains of Boxers. In JAMA, 251,20: 2676-2679.
- Schwartz, M.L./Hudson, A.R./Fernie, G.R./Hayashi, K./Coleclugh, A.A. (1986): Biomechanical Study of Full-contact Karate Contrasted with Boxing. In Journal of Neurosurgery, 64,2:248-252.
- Whiting, W.C./Gregor, R.J./ Finerman, G.A. (1988): Kinematic Analysis of Human upper Extremity Movements in Boxing. In: American Journal of Sports Medicine, 16,2: 130-136.)

Ich könnte mir denken, dass Du den Kick vielleicht nicht weit genug durchziehst und damit nur eine relativ oberflächliche Wirkung erzielst... ???

@Grushnak
Ich verstehe nicht ganz Deinen schadenfrohen Einwand.

Die maßgebliche Form der Energie ist in diesem Fall die kinetische Energie, welche beim Aufprall auf den anderen Körper teilweise übertragen wird, als Kraft auf diesen einwirkt und seinen Bewegungszustand ändert.
Druck??? Das musst Du mir erklären. Meinst wohl eher Impuls.
Was Du in diesem Zusammenhang mit Elastizität meinst, ist mir schleierhaft. Kopf trifft auf Spann - Ziemlich unelastisch würde ich sagen.
Ein wichtiger phys. Faktor ist dagegen die Größe der Fläche, auf die die Kraft übertragen wird.
Vielleicht erklärst Du mal präzise, was Du zu beanstanden hast ...

Grüsse
CDobe

Thyura
24-11-2001, 16:13
Original geschrieben von Grushnak
@Thyura


:devil:
Und wie spielen da jetzt Sachen wie Energie, Druck, elastischer / inelastischer Stoß, ... hinein?
Welche Rolle spielt einerseits die Ausführung der Technik, andererseits die getroffene Stelle, daß die Effekte des elastischen / inelastischen Stoß überwiegen?
...

Tschuldigung, das konnte ich mir nicht verkneifen.
:devil:

Gruß,
Grushnak
:cool:

Hi Grushnak

Das war doch gar nicht von mir...

Gruß

Thyura

cdobe
25-11-2001, 18:00
@Thyura

Ich hab' heute nochmal nachgeprüft, ob der Mawashi/Dollyo feste is' oder nich'.

Ich hatte recht! ;) :D

Grüsse

Jibaku
26-11-2001, 21:34
@Grushnak

Beim Sport laß ich es mir ja einreden, aber ansonsten
Sollte man nicht auch bei einem "Nichtkontaktstil" so trainieren, daß man damit kämpfen kann?


Ja!
Du hast vollkommen recht, man sollte!
Es ist nun aber leider so, daß das Regelwerk, in den aller meisten Kampfkünsten/Sportarten nur sehr bedingt an der Realität orientiert ist. Was auch für die meisten Kontaktstile gilt.
Und gewonnen hat letztlich der, der im Rahmen der Regeln der bessere war.
Im Zuge der "Evolution" einer Sportart, wird sich ein immer präziser auf die Regeln ausgerichteter Kampfstil entwickeln der sich nur noch sehr bedingt an der Grundidee eines jeden Regelwerks, eines möglichst realitätsnahen Kampfes, orientiert.
Der Erfolg stellt sich ein wenn ich zu erst die erforderlichen Punkte habe, da fragt keiner ob ich auf der Strasse der bessere gewesen wäre.
Das kann man bedauern oder als negative Begleiterscheinung des Wettkampfes sehen, wahr ist es allemal!
Und es gilt gleichermaßen für Kontakt wie "Nichtkontaktstile".

Aber Du hast recht, "man sollte...!"

Black Fire
27-11-2001, 10:06
Man kann eigentlich fast jeden Tritt auf die unterschiedlichste Weise ansetzen, ohne das es grundsätzlich falsch ist.

Ein Mae-geri kann auch seitlich angesetzt werden, ob nun zur Täuschung oder um die Gegnerische Deckung zu umgehen.
Genauso kann man den Mawashi-geri gerade oder sogar von der anderen Seite ansetzten. Wenn es im Kampf funktioniert, ist es schonmal nicht falsch.

Allerdings halte ich die verschiedenen Ausführungen im Kumite für wichtig, denn so erlernt man die verschiedenen Ansatzarten. Wer immer nur den Ansatz nach vorne trainiert hat und plötzlich einen Tritt zustande bringen muß, für den er diesen Platz nicht hat, bekommt arge Gleichgewichtsprobleme. Außerdem ist es für den Anfängen leichter, die Hüftdrehung (-spannung) beim Mawashi-geri zu erkennen, wenn er mit dem seitlichen Ansatz übt.

Ob die Art, wie man das dann erlernte im Kumite oder in der SV umsetzt richtig ist, merkt man wenn es funktioniert oder nicht.

Ich habe aber die Erfahrung gemacht, das ein kraftvoller Lowkick einen seitlichen Ansatz erfordert.
An dieser Stelle möchte ich noch empfehlen, öfter Hiza-geri (Kniestöße) zu trainieren. Am besten mit dem Partner, da man dort das eigentliche Distanzgefühl entwickelt. Sie sind ein gutes Training für verschiedene Ansatzarten und außerdem in der SV äußerst nützlich.

Shogun
05-12-2001, 16:14
Hi Leut!

sorry, ich hab leider keine zeit mir den ganzen thread durchzulesen, also weiß ich nicht ob ich mich wiederhole.

hat schon jemand den ashibarei (fußfeger) aufgezählt?

alleine bringt diese technik keine punkte (gehts eigentlich um wettkampf oder SV? )
aber kombiniert mit einem gyjaku-tsuki ist sie sehr erfolgreich.

ich hatte schon öffter damit erfolg und man sieht es auch oft auf DM´s (zumindest früher mal *g*)

je nach kämpfertyp gibts verschiedene varianten:
a) mann wechselt die auslage beim kampf so,daß man zum gegner spiegelverkehrt steht, dann führt man mit dem vorderen fuß einen fußfeger aus. (das bei nicht zur seite fegen, da tut man sich nur selber am gegnerischen knöcherl weh, sondern hinten ansetzen und das bein nach vorne wegziehen)
das gleichgewicht des gegners ist gestört und er fällt im gleichen augenblick in meinen sauberen tsuki
- Wasari! (ippon möglich aber selten)

die anderen varianten sind
b) ich hab die gleiche auslage wie der gegner, aber fege mit dem hinteren bein
dauert aber länger und schaut für viele kampfrichter sehr wuchtig aus, auf kleineren bezirksmeisterschaften wird deshalb oft gemahnt.
bei größeren, oder internationalen meisterschaften sind die kampfrichter dann nicht mehr so zimperlich, da kann man schon etwas durchziehen, wichtig ist ganz tief in höche des gegnerischen köncherls fegen, sonst gibts wieder ne ermahnung.
einer meiner trainer konnte das ziemlich gut, die gefahr ist jedoch, wenn man ohne "eröffnungstechnick" nach vorne startet, kann man leicht abgeschossen werden.
c) man steht wieder in der gleichen auslage wie der gegner (also zb. beide links vor)
und man fegt mit dem vorderem bein innen.
vorteil der gleiche wie bei a, man kann mit dem vorderem bein schnell fegen. außerdem ist die technik selten, die gegner unvorbereitet und nach dem feger verwirrt.
nachteil ist daß es für die kampfrichter oft so aussieht, als wer der feger zu hoch, folge ermahnung.

einfach ausprobieren. :)


noch was für die ganz guten zum testen.
man setzt mit dem interen bein zum feger an. wie bei b
wenn man trifft, ist gut, zieht aber der gegner sein bein hoch, kann man den schwung ausnutzen und den feger durchziehen und auf der anderen seite mit ura-mawashi wieder angreifen.

bei unerfahrenen gegnern regnet es oft einen ippon nach dem anderen, aber ich würde es vorher öffter im training ausprobieren.
die gefahr ist groß, daß man auf die fresse fliegt :D

Grüße

Schlappen
08-12-2001, 12:43
Salve, da besteht überhaupt kein Unterschied, egal wie der Ansatz kommt, Hauptsache, es wird locker ausgeführt.
Haben jedenfalls Wichmann, 6. Dan Shotokan& 4. Dan Kobudo
Willi Voss 4. Dan Shotokan, mehrfacher Europa- und Weltmeister, 7facher deutscher Meister, Hosan Park 4. Dan Shotokan, EX Mitglied der Olympiamannschaft mir mal gesagt.
so long :cool:

Sebastian
08-12-2001, 12:52
hab ich bisher nicht so gesehen. Aber wenn dir das solche Götter des Kampfsports gesagt haben, werd ich meine Meinung wohl ändern müssen ;)

Thyura
08-12-2001, 12:59
Also, ich sag dazu nur noch, daß wir den Mawashi deshalb so lernen, weil so auch hohe Kicks mit viel Power sehr gut möglich sind.
Ich mein, is ja auch egal, man kann sich über nix streiten, wenn jeder hier einen anderen Stil vertritt...jeder kämpfe so, daß er siegt und ggf. nach den Anwesungen seines Lehrers handelt.

Und ich denke Schlappen hat Recht mit dem, was er sagt.

Nebenher bemerkt: Wenn jemand einen Kick fängt und durch die Wand fliegt, der Kampf damit also beendet ist, wird sicher niemand mehr fragen, ob der Ansatz so richtig war, oder? ;)

Gruß

Thyura

Sai
09-12-2001, 15:22
kewl, ich hab gestern erst meinen gelben Gürtel gemacht und hab trotzdem verstanden was ihr redet und worum`s geht! :D

johannesmeschke
14-10-2004, 13:15
hi
ich halte das so das man wie schon gesagt den Ansatz nicht sieht und dann tue ich so ob ich zum Mawashi-Geri Jodan ansetze und im letzten Moment sie ich zum Ura rum . Dadurch ist es sehr scwer rechtteitig zu reagieren.Aber ich mache auch weitere Kombinationen wie z.b. Mae-Geri und dann plötzlicher Uhsiro-Geri
cu johannes

ChiReiGi
15-10-2004, 15:01
@ Sebastian: ich mach das genau so... darf man sich aber nicht zu sehr angewöhnen... sonst macht mans im kihon auch bald so... (erfahrungswetrte :p )
Ne, ist aber im Kumite effektiv!
Oder Jodan antäuschen und dann doch Gedan, Chudan.... usw. usf. ;)