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Vollständige Version anzeigen : Einschränkungen in Vereine?



azizz
28-02-2007, 13:36
Hallo, ich habe ein paar ganz spezielle fragen.
Ich habe vor kurzem in einem Kampfsport-Verein gelesen das es
auch Einschränkungen gibt bzw. Vorraussetzungen pflegen Personen
nicht beitreten zu lassen. Dies wäre

I. Personen die eine Drogen o. Alkohol-Vergangenheit hatten
II. Personen die eine kriminelle Vergangenheit hatten
III. Personen die Psychische probleme haben

Meine fragen gehen auf bestimmte punkte.
Zb. I. Das jemand eine solche vergangenheit hatte heisst schliesslich auch nicht umsonst vergangen. oder wie seht Ihr das?

Zu punkt II. klar manche haben schon gewisse Strafanzeigen bekommen vermutlich Körperverletzung, aber kriminell heisst ja nicht gleich das es eine körperliche Verletzung sein muss, wie würde sich das dann äussern? und kann ein Verein die polizeiliche Führungsakte einsehen oder wird dies überhaupt vom Verein geprüft?

III. Mal ehrlich, psychisch kann alles sein, angenommen psychisch kranker Gewalttäter wird ja bestätigt das solche Personen keinen Zutritt erhalten dürfen. Aber wie würde sich dies zu angenommen depressiven, panischen oder sonstigen Zustand äussern welches sich nicht auf die Eigenschaft des jeweiligen Kampfsportes beruht? Ist auch hier eine Einsicht in irgendwelchen Akten bsp. Psychiatrie einsehbar? Dies würde doch auf Datenschutz zurückfolgen so das keine einsicht in irgendeiner Akte gewährleistet würde oder etwa nicht?

In manchen Vereinen habe ich solche und verschiedene andere Punkte beobachten können, was mich in gewisser hinsicht auf die fragen bringt, so ähnlich oder überhaupt dürfen?... Naja ich würde mich freuen wenn mir jemand auf die 3punkte antworten könnte!

AziZZ!!!

Michael1
28-02-2007, 14:16
Vereine haben von sich aus keinen Zugriff auf dein Führungszeugnis, Polizeiakten oder medizinsche Unterlagen.

Sie können natürlich von dir entsprechende Auskünfte verlangen - allerdings habe ich Zweifel ob das einer rechtlichen Prüfung standhalten würde.

azizz
28-02-2007, 15:02
Deswegen versteh ich auch nich ganz wieso das geschrieben steht, vielleicht um sich seine Schüler dadurch seriöser aussucht?!
Aber fraglich bleibt wenn jemand durch einen kampf bzw. angenommen jemand betreibt eine Kampfsportart und ist in einem Verein, verletzt aber privat eine Person die gegen den Kämpfer Anzeige erstattet. Soweit ich mich erinnere gibt es ja dann von gerichtlicher seite das diese person keinen Verein mehr beitreten darf, die frage wäre dann woher weiss ein Verein das diese Person gerichtlich auferlegt wurde nicht mehr einer Kampfschule beitreten zu dürfen?

Darkpaperinik
28-02-2007, 15:44
ein verein kann sein klientel ebenfalls klar umreissen. damit sichert er sich ab

marq
28-02-2007, 15:44
Meistens ist es eine Selbsterklärung, d.h. das Mitglied erklärt, keine laufenden Strafverfahren wegen Körperverletzung zu haben, und das erlernte Wissen nur in Notwehrsituationen anzuwenden. Ein Verstoss gegen die Erklärung kann zum Vereinsausschluss wegen Vereinsschädigung führen.

Jochen
28-02-2007, 18:40
Zu 1. Drogenerfahrungen und 3. psychische Probleme: Wer hatte die nicht?

Und "kriminell" ist relativ.

Ir-khaim
28-02-2007, 21:09
Zu 1. Drogenerfahrungen und 3. psychische Probleme: Wer hatte die nicht?

Und "kriminell" ist relativ.


Aus welcher Gegend kommst du denn??

Jochen
28-02-2007, 22:29
Aus welcher Gegend kommst du denn??

Das hat glaub ich nix mit der Gegend zu tun. Eher mit meiner umfassenden Lebenserfahrung. ;)

weber.michel
01-03-2007, 08:34
III. Personen die Psychische probleme haben


Das finde ich eine Frechheit es gibt genau so Leute die einfach nur krank sind und in Behandlung. Oder dürfen Brillenträger auch nicht in den Verein ?

In so einen verein würde ich garnicht wollen

Nidhöggr
01-03-2007, 09:24
III. Personen die Psychische probleme haben


Das finde ich eine Frechheit es gibt genau so Leute die einfach nur krank sind und in Behandlung. Oder dürfen Brillenträger auch nicht in den Verein ?



Ähm... das folgende mag dich jetzt vieleicht überrachen und dein Weltbild zum schwanken bringen, aber die meisten Brillenträger haben sich mit ihrer Sehbehinderung abgefunden und können stolz ihre Augengläser in der Öffentlichkeit tragen, ohne deswegen zu einem Fall für den Psychiater zu werden. Obwohl ich den leichten Verdacht hege, daß du psychisch mit physisch verwechselt hast. In so einem Fall würde ich dir auch zu einer Brille und eventuell einem Fremdwörterlexikon raten.

weber.michel
01-03-2007, 09:33
Ähm... das folgende mag dich jetzt vieleicht überrachen und dein Weltbild zum schwanken bringen, aber die meisten Brillenträger haben sich mit ihrer Sehbehinderung abgefunden und können stolz ihre Augengläser in der Öffentlichkeit tragen, ohne deswegen zu einem Fall für den Psychiater zu werden. Obwohl ich den leichten Verdacht hege, daß du psychisch mit physisch verwechselt hast. In so einem Fall würde ich dir auch zu einer Brille und eventuell einem Fremdwörterlexikon raten.

Ich vermute du hast mich da nicht richtig verstanden.

Eine psychische Krankheit ist auch nur eine Krankheit und sollte ebenso öffentlich akzeptiert werden. Brillenträger war jetzt ein schlechtes Beispiel gebe ich zu. Es geht darum dass es auch andere Leute gibt, die zu einem ARzt müssen ( ein psychiater ist genauso nur ein arzt) und diese werden nciht ausgeschlossen. Nein, ich bin selber nciht psychisch krank. Jedoch finde ich, dass jemand der Depressiv ist genauso seine daseins-berechtigung in einem verein hat ( gerade auch als therapie) wie jemand mit einer Nierenkrankheit oder was weiss ich. Außerdem gibts es auch leute mit psychischen Krankheiten mit die sich damit abgefunden haben.

Und bitte schreib nicht so überheblich als ob ich ein Idiot wäre, das finde ich mehr als unhöflich :/

ps: ich bin selber brillen- bzw kontaktlinsenträger

Nidhöggr
01-03-2007, 09:56
Verzeihung, das war nicht überheblich gemeint. Das ist nur mein Schreibstil. vermutlich habe ich mich nur so aufgeregt wil imer alle ohne satzzeichen rechschreibung und einen satz nie zu ende oder so und weil dann halt habe ich halt so angewöhnt.

Aber dieser Punkt soll wohl nur dem Trainier das Leben etwas leichter machen. Prinzipiell kann er jedem die Aufnahme im Verein ohne Angabe von Gründen verweigern. Das heißt nicht, daß er deswegen jeden im Vorhinein ausschließt, der eine leichte Angst vor dem Buchstaben T besitzt. Und er wird dich auch nicht mit Dosen bewerfen und aus dem Verein jagen, wenn du kurzsichtig bist (oder über irgendein anderes körperliches Gebrechen verfügst. Immerhin geht es hier wirklich nicht mal Annäherungsweise um den Besuch beim Hausarzt, und es braucht schon einen festen Vorsatz, bösartiges hineinzuinterpretieren, um das aus dem Text herauszulesen). Es geht wohl ganz einfach darum, daß der Trainer niemanden unterrichten möchte, dem ständig Stimmen befehlen, das Übel der Menschheit vom Angesicht der Erde hinwegzufegen.

Der Trainer kann weder deine Krankenakte noch deine kriminelle Vergangenheit überprüfen. aber trotzdem möchte man einfach gewisse Leute nicht in seinem Verein haben. Ich finde dieses ganze Thema wird von einigen Leuten einfach überzogen dargestellt. Auch wenn ich nicht für jede Schule im einzelnen sprechen möchte, so ist es doch eher unwahrscheinlich, daß (jaja... ich hänge hier ein wenig an einer etwas willkürlichen Vermischung von alter, neuer und keiner Rechtschreibung) man dir sagt, du seist zwar ein netter Mensch und sicher auch ein begabter Kampfsportler, aber bedauerlicherweise besagen die Regeln eindeutig, dass "psychische Probleme" ein Ausschlussgrund sind, und deshalb Brillenträger im Verein nicht zugelassen sind. (Tut mir leid, daß ich auf der Brille herumhacke, aber das Beispiel bietet sich einfach so schön an)

himura_kenshin
01-03-2007, 10:08
I. Personen die eine Drogen o. Alkohol-Vergangenheit hatten
II. Personen die eine kriminelle Vergangenheit hatten
III. Personen die Psychische probleme haben




Zu Punkt I: Drogenkonsum kann auch lange nach der letzten Einnahme der Substanz Störungen und Rückfälle verursachen. Bei der Bundeswehr kriegt man auch so lange keine Waffe in die Hand bis zweifelsfrei keine Drogenrückstände mehr nachgewiesen erden (hab' ich erlebt, ein Kamerad musste 2 Wochen nach der Einschleusung noch einmal zum Arzt, weil er 1 Tag vor Dienstantritt gekifft hatte. Solange durfte er KEINE Waffe anfassen.).
Der entsprechende Verein will keine Personen in Kampfkunst/ -sport ausbilden, die schoneinmal Drogen genommen haben oder Alkoholkrank waren, da sie 1. Rückfällig werden können und in einem berauschten Zustand nicht mehr zurechnungsfähig sind, und 2. in ihrer Vergangeheit ernsthafte psychologische und gesundheitliche Probleme hatte.

Zu Punkt II: Würdest du einem vorbestraften Kriminellen eine Waffe in die Hand drücken (egal ob er seine Strafe verbüßt hat oder nicht)?
Wenn man Kampfsport/ -kunst lernt/trainiert wird man selbst zur Waffe ausgebildet. Man wird durch das erlernte in die Lage versetzt andere Menschen zu verletzen oder sogar zu töten. Aus diesem Grund will dieser Verein keine verurteilten/ vorbestraften Personen unterrichten.

Zu Punkt III: Ähnlich Punkt I und II. Ich würde einem psychisch gestörten KEINE Waffe in die Hand geben, oder ihm die Fähigkeiten beinringen selbst zu einer effektiven Waffe zu werden. Menschen mit psychischen Problmen haben ein Problem und man muss ihnen helfen. Dieser Verein will nicht das Risiko eingehen einen Menschen im Kampfsport auszubilden, der eventuell Gewalttätig werden kann aufgrund seiner psychischen erkrankung.


Zu Brillenträgern: Brillenträger sind durch ihre Sehbehinderung nicht psychisch instabil. Ein Brillenträger kann ebenso eine Drogen- und Alkoholvergangenheit haben, vorbestraft und psychisch Krank sein. In diesem Fall dürfte auch eine Brillenträger diesem Verein nicht beitreten. Sollte aber auf einen Brillenträger keiner der Punkte I bis III zutreffen steht einem Vereinsbeitritt nichts im Wege.

weber.michel
01-03-2007, 14:11
..ein netter Mensch und sicher auch ein begabter Kampfsportler, aber bedauerlicherweise besagen die Regeln eindeutig, dass "psychische Probleme" ein Ausschlussgrund sind, und deshalb Brillenträger im Verein nicht zugelassen sind.)
was sagt dass eine Sehbehinderung eine psychische Krankheit ist ?
habe Brille nur als Vergleich gewählt zwischen psychischen und physischen Krankheiten zwischen denen man meiner Meinung nach kein UNterschied machen sollte.

MatzeOne
01-03-2007, 14:33
Hätte ich den Kampfsport nicht wieder für mich entdeckt, ich glaube, ich wäre mittlerweile der schon oben genannten "umfassenden Lebenserfahrung" ein Fall für ein Therapheutenteam. Ich sehe von daher auch nicht die Notwendigkeit, Leuten mit "psychischen Problemen" die Mitgliedsschaft in einem Verein zu verwehren. Dies sehe ich zu den beiden erstgenannten Fällen ähnlich.

Auch stelle ich mir die praktische Durchführung der Beschränkung schwierig vor. Was ist, wenn ein jahrelanges Mitglied, welches sich aufopfernd für den Sport und den Verein einsetzt aufgrund von Ereignissen im privaten Umfeld mit negativen Auswirkungen im Beruf nun halt mal echt Probleme bekommt, mit denen er im Kopf schon nicht fertig wird? Soll man ihm diesen Grashalm auch noch verwehren, an dem er sich festhalten kann?

Bin ganz klar dagegen, jemanden die Mitgliedschaft zu verweigern bzw. ihn aus dem Verein zu schmeißen, weil diese Person Drogen, Alkohol regelmäßig konsumiert hat oder nen Knacks weg hat.

Franz
01-03-2007, 14:39
Drogenkonsumenten gefährden nicht nur sich, sondern auch ihre Trainingspartner. Dasselbe gilt für Alkoholiker.

Die Eigengefährdung ist durch diese Substanten höher und die Gefährdung der Trainingspartner ebenfalls.
Teilweise kommt dies durch die Beeinflussung des Reaktionsvermögens, teilweise auch durch die Selbstüberschätzung, sowie durch unkonzentriertes Arbeiten.

MatzeOne
01-03-2007, 14:45
Richtig Franz. Jedoch, so möchte ich hinzufügen, haben Leute mit eben dieser Vergangenheit trotzdem das Recht, nun - kuriert - ihre sportliche Tätigkeit in einem Verein aufzunehmen. Stichwort: Lebenswandel.

Ich kenne so einen Fall. Dieser Mensch war stark alkoholkrank, doch ich bin sehr froh, dass man ihm daraus keinen Strick gedreht hat und er ohne einen einzigen Tropfen Alkohol seit Jahren bei uns trainiert und auch stellvertretend das Kindertraining übernimmt.

Soju
01-03-2007, 14:57
Ich find es schwer, das pauschal zu beantworten.

Wenn jemand Alkkoholabhängig oder drogensüchtig WAR und mir glaubhaft versichert dass er es WAR, dann würde ich ihn jederzeit in den verein lassen. Bei Leuten die diese Probleme immer noch haben greift für mich das was Franz geschrieben hat. Ich bin nicht bereit Leute ohne Alkohol- oder Drogenprobleme durch Leute mit eben diesen Problemen gefährden zu lassen.

Kriminelle Vergangenheit ist ebenfalls relativ. Wenn jemand mit 16 wegen Ladendiebstahls erwischt wurde...ja mein Gott noch mal. Wenn jemand dafür bekannt ist, dass er bis vor einem halben Jahr noch jeden durchgehauen hat der ihn schief anguckte...dann eben nicht. Das sind zwei extrembeispiele. Worauf ich hinaus will, ist dass man sich den einzelnen Fall angucken muss.

Psychische Probleme ganz ähnlich. Jemandem, der depressiv ist urch den Sport möglicherweise einen Halt zu geben halte ich für gut. Jemanden mit massiven Problemen würde ich aber nicht unbedingt dabeihaben wollen. Gilt ja auch für andere Bereiche. Ich hatte hier vor 5 Wochen einen Techniker, der tote LEute gesehen hat und Stimmen gehört hat. Die Erklärung war (laut ihm und einigen der anderen Ingenieure), dass der Geist eines toten in ihn gefahren ist (der Glaube ist hier recht verbreitet). Mir tut es für ihn extrem leid. Auf der anderen Seite kann ich keinen in der Produktion rumrennen haben, der derart schwere Problme hat. Ich weiss einfach nicht, was seine nächste Eingebung ist. Also ist er mit dem Angebot finanzieller Unterstützung falls er sich in Behandlung begibt entlassen worden.

Sollte so einer im Sportverein mitturnen dürfen?

marq
01-03-2007, 15:25
mit den straftaten sind all die gemeint, die körperliche gewalt beinhalten...! nicht diebstahl oder betrug etc.

Pontifex
01-03-2007, 15:34
Ich bin auch der Meinung, daß ein Verein das gute Recht hat, sich seine Mitglieder auszusuchen.
Im Zweifelsfall entscheidet schließlich der jeweilige Lehrer ob er Dich unterrichtet oder nicht. Solche Regularien sind wohl eher als Richtlinen gemeint. (wie oben von z.B Soju schon hinreichend beschrieben)

KK-Vereine sind außerdem selten gemeinnützig, was bedeutet, daß niemand das grundsätzliche Recht hat dort zu trainieren. Theoretisch dürfen die Jeden schon an der Tür wieder wegschicken. (Auch wenn das natürlich nicht die feine Art ist)

Alles Gute
Pontifex