Vollständige Version anzeigen : Fortbewegung beim Tai Chi Chuan
Ronny Wolf
16-12-2002, 15:44
Hallo!
Beim Tai Chi Chuan wird bei der Fortbewegung der Fuß unbelastet auf den Boden gesetzt. Beim Vorwärtsgehen berührt zuerst die Ferse und beim Rückwärtsgehen berühren zuerst die Zehen/Ballen den Boden. Wird nun aber der Fuß zuerst vollständig auf den Boden abgerollt bevor man das Gewicht auf diesen verlagert, oder geschieht das Abrollen bei der Gewichtsverlagerung? Gibt es da Unterschiede bei den verschiedenen Stilen? Oder unterscheiden sich da schon einzelne Meister innerhalb eines Stiles?
Mit freundlichen Grüßen
Ronny Wolf
Ich kann das schwer verallgemeinern, aber ich hab es beim Yang-Stil folgerndermaßen gelernt (und es erscheint auch irgendwie sinnvoll): Erst wird der Fuß abgesetzt, dann erst belastet. Der Sinn dieser Abfolge ergibt sich aus anderen Bewegungen, wie zum Beispiel "Den Vogel am ******* packen" - denn man bleibt in der Position stehen, verlagert aber trotzdem das Gewicht von li. nach re. und zurück (oder wie man sagt: "Von voll zu leer"). Genauso wird es beim Setzen der Füße gehandhabt: Erst in die Position stellen, dann Gewicht verlagern.
Gruß
Dirk
bewegst du dich nach vorne bewegst du auch deinen fuss. Stoppst du deinen fuss stoppt auch deine ganze bewegung. Die Antwort lautet also Jein. z.b. deine fuss zehen berühren erst ganz am ende den boden und wenn sie richtig aufliegen ist die vorwärts bewegung beendet d.h. das verlagern deines gewichts geschiet glecihzeitig erst langsam dann schneller dann wieder langsamer. wenn du in jedem momment der bewegung inne halten kannst bist du richtig verteilt.
so zumindest ist es mir erklärt worden :D
Hi,
eine Gewichtsverlagerung findet nur statt, wenn beide Fußsohlen am Boden aufliegen.
Da ist nichts mit Fußsohle abrollen!
Am Besten legst du auch die Fußsohle als Ganzes auf.
Im Wu-Stil sieht das etwas anderes aus.
Wie und warum ist das im Wu-Stil anders?
Lino
Ronny Wolf
29-12-2002, 15:26
Hallo!
Erstmal vielen Dank für die bisherigen Beiträge. Allerdings bin ich jetzt immer noch nicht wirklich schlauer als vorher. :(
Ich kann sowohl die Argumentation von KaisOn, als auch die von Bokuto und Peter J. verstehen. Steht nicht in den Klassikern, daß wenn sich ein Teil des Körpers bewegt, sich der ganze Körper bewegt, und wenn auch nur ein Teil ruht, ruht auch der ganze Körper? Warum sollten die Füße hier dann eine Ausnahme bilden?
Andererseits hat das vorherige komplette Aufsetzen des Fußes den Vorteil, daß man vor der Gewichtsverlagerung spüren kann, ob man sicher stehen kann, oder ob der Untergrund nachgibt oder etwas im Weg liegt.
@Peter J.
Bitte schreibe bitte noch etwas dazu, warum es im Wu-Stil etwas anders aussieht.
Was micht etwas verwundert, daß es hier nicht mehr Leute geben sollte, die sich mit Tai Chi Chuan auseinandersetzen. Oder verstecken die sich? ;) Ich möchte daher meine Frage auch gerne auf andere Innere Kampfkünste und die verschiedenen Kung Fu Stile erweitern. Wie sieht dort die Fortbewegung aus?
Mit freundlichen Grüßen
Ronny Wolf
keweiming
29-12-2002, 16:38
Hallo Ronny!
das obige stimmt alles - oder auch nicht !
Das absolut entscheidende ist, das jede Bewegung so natürlich wie möglich ist. D.h. natürlich man muss erst mal wieder lernen was natürlich heißt, deshalb ist es natürlich erstmal notwendig viel Gefühl in jegliche Bewegung zu legen. Wie ist Dein Gefühl wenn Du Dein Fuß so oder so aufsetzt. Probiers mal aus.
Wenn man hier aber sehr traditionell herangehen möchte , wie bspw. in der daoistischen Tai Ji Men Schule, so wird man erst mal die ersten Monate, oder auch mal bis zu 1-3 Jahren Stehen üben. Natürlich nicht einfach dumm rumstehen. Es geht hierbei um die Entwicklung des Qi. Wenn der Körper vom Qi bewegt wird, dann erst beginnt man mit den Formen. Der Vorteil ist, dass man die Bewegungen nicht falsch lernen kann, da man sofort merkt wenn das Qi nicht mehr frei fließen kann. Somit ergibt sich schon mal ein Problem weniger.
Zum andern ist es natürlich wichtig was mit einer Bewegung / Technik erreicht werden soll.
Die Tai JiQuan Stile unterscheiden sich natürlich alle mehr oder weniger in ihren Schritten und Bewegungen. Auch dei Entwicklung des Qi ist anders.
Wenn man eine moderne Yang Stil Form anschaut und eine Chen Stil Form oder Sun Stil, dann kann man mit ein wenig Gefühl schnell sehen dass hier eine andere Entwicklung des Qi`s und der Körperdynamik vorhanden ist.
Aber das was bei allen vorhanden ist, ist die Natürlichkeit jeder Bewegung, der natürliche ungehinderte Fluss des Qi.
Wichtig ist natürlich dass man bei manchem Aufsetzen des Fußes nicht in den Schritt hineinfällt!!!!!
Ich hoffe dass Dir von dieser Seite etwas geholfen sein kann?!
BB
;)
Die Schrittführung im Yang Stil habe ich so gelernt, dass der Fuß mit der Ferse abgesetzt wird wobei noch kein Gewicht auf dem abgesetzten Fuß sein darf. Im Zuge der Verlagerung wird dann die Fußsohle 'abgerollt'. Ein Abrollen des noch unbelasteten Fußes ist mir nicht bekannt und fühlt sich bei mir auch recht komisch an.
Bezüglich des Abrollens habe ich auch einmal gesehen, dass das Gewicht von der Ferse bis zum Fußballen verlagert wurde und dabei sogar die Ferse abgehoben wurde. Ich selber kann damit zwar nichts anfangen, aber es ist sicher auch eine diskussionswürdige Alternative.
Unterschiede gibt es ja auch bei der Fußführung. Während die einen den Fuß entlang des Bodens nach vorne bringen, steigen die anderen in einem hohen Bogen.
Ansonsten kann ich mich nur keweiming anschließen. Wichtig ist das eigene Empfinden, welches im günstigsten Fall durch ein umfangreiches Qi Training geschult wurde. Man erkennt dann von selber, mit welcher Variante man sich am besten fühlt. Außerdem ist die Aussage essentiell, dass man in keinen Schritt hineinfallen darf. Die Gewichtsverlagerung erfolgt durch ein stetiges Veschieben des Körperschwerpunktes.
Hi,
im Wu-Stil gibt es einige Stellungen in denen der unbelastete Fuß nur mit der Ferse aufliegt. Nachdem ich den Wu-Stil nicht trainiere kann ich dir über Sinn und Unsinn sehr wenig sagen. Da wäre Klaus der bessere Ansprechpartner.
Einen Fuß zu versetzen, ohne das der Gegenüber nur das geringste merkt ist einer der Hauptziele beim Überwinden von Distanz. Gleichzeitig Blickkontakt und keinerlei Bewegung im Rumpf.
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