Kampftechniken der Polizei [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Phoenix
17-12-2002, 14:41
Hi,

ich hab mal ne Frage:

Bei der Polizei lernt man doch auch Selbstverteidigung und allgemein Kampftechniken.
Weiss jemand, an welchem Stil oder in welchem Rahmen sie sich orientieren?

THX

kleiner Drachen
17-12-2002, 14:48
Hi phoenix,

Die lernen nur einzelne Griffe, außer die Spezial Eingreiftruppe der Polizei.

Die lernen z.B. Anti-Terror!

Gruß Lars

Eskrima-Düsseldorf
17-12-2002, 14:56
Ich glaube die müssen innerhalb ihrer Ausbildung bis zum Gelbgurt Ju Jutsu, oder Jiu-Jitsu? lernen.

Phoenix
17-12-2002, 15:05
Von anderen hab ich widerum gehört, dass die auch Techniken aus dem Wing Tsun haben/haben sollen.

Jibaku
17-12-2002, 15:46
Die polizei ist Ländersache:
Entsprechend obliegt es jedem Land selbst die Ausbildungsrichtlinien festzulegen.
Das System war früher, so meine ich, bei wohl allen Ländern Ju Jutsu was sich ja umgekehrt auch lange in den Methoden des Ju Jutsu wiedergespiegelt hat, sprich mit einer Festlegetechnik zu enden.
In Hamburg kann ich definitiv sagen, daß es früher so war das bis zum mittleren Dienst eine Ausbildung im JuJutsu stattfand (In im gehobenen und höheren Dienst zwar auch aber noch viel rudimentärer) Heute nennt sich das ganze "Einsatzbezogenes Training" und rückt weniger die Individualtechnik als viel mehr das Zusammenspiel in den Vordergrund. Ich glaube Lehrgänge zwei mal im Jahr.
Die Ausbilder kommen aber weitestgehend vom JuJutsu.
Beim MEK/SEK ist der Hauptbestandteil JuJutsu in sehr enger Zusammenarbeit mit dem SV Polizei Hamburg der sich auch in Richtung "Allkampf" orientiert.
Aber und das ist wohl in allen Bundesländern gleich, auch alles andere was von Interesse sein könnte, im Moment wohl auch einiges in Richtung der Philipinischen Künste.
in der tatsächlich dienstlichen Ausbildung spielt aber wohl der Kampfkunstaspekt keine so große Rolle wie wir es oft gerne glauben möchten.

Fidibus
17-12-2002, 16:36
In NRW wird ab 2003 ein neues Konzept umgesetzt. Nachdem man bei Spezialeinheiten "gute Erfahrungen" mit Techniken aus dem WT gemacht hat, wurde jetzt hieraus ein Konzept für den Normalpolizisten entwickelt. Dieses wird dann im Rahmen der Fortbildung den Kollegen nahe gebracht (2 oder 3 mal.......pro Jahr).

Der Bürger kann somit wieder ruhiger schlafen, da ab dem nächsten Jahr alle Polizisten in NRW u. a. gut ausgebildete, drahtige Kampfmaschinen sind.

Ach ja, der Bärtige hängt da nicht mit drin.


Gruß Fidibus

kleiner Drachen
17-12-2002, 18:22
der Fortbildung den Kollegen nahe gebracht (2 oder 3 mal.......pro Jahr).


Der Bürger kann somit wieder ruhiger schlafen

Na, da binn ich mir nicht so sicher! Bei der geringen Anzahl von Fortbildungen!

Angeblich sollen sogar die Shaolin Wing Chun Leute ihre Finger mit drin haben (hab ich mal gehört).

Meine Meinung:
Die Polizei brauch ständiges Training! Zwei Mal die Woche!
Das System sollte alle Distanzen enthalten und effektiv sein!

Alles andere wäre rumgehampel!:brrrrrr:

Gruß Lars

Phoenix
17-12-2002, 19:59
Naja, ob sich ein derartiges Trainingspensum machen lässt, sei mal dahingestellt.
Ideal wär es natürlich.
Aber ich denke, Schusswaffeneinsatz wird mehr trainiert.

kleiner Drachen
17-12-2002, 22:18
Ist das vielleicht sinvoll?

R.E.
17-12-2002, 23:39
Grüßt Euch,

also meines Wissens nach machen die "normalen" Streifenpolizisten bei uns in Bayern ein Standart JJ-Programm.

Auffrischungen bzw. Fortbildungen sind Mangelware!

Die Leute die ich in München hatte vom USK, die waren allerdings fit und auch mit offenen Geist (KK).

Auch die Schußwaffenausbildung nach Ihrer "Grundausbildung" muß wohl nicht gerade häufig ausfallen. (Streife!)

PRIVATE STORY:

Ich suchte mal einen Nachmieter für meine Wohnung und dann kam ein Pärchen um sich die Wohnung anzuschauen.

Da bei mir daheim überall tausend Sachen über Martial Arts rumliegen-hängen kamen wir auf's Thema KK.

Sie Lehrling bei der Polizei, er Türsteher!

Irgendwann war das Thema Messer da: da zeigt mir doch das Mädl wirklich gegen einen geraden Bauchstich (oder #5 FMM) einen Kreuzblock mit anschließendem Handgelenkskipphebel.

Sie war dann ziemlich baff, als ich Ihr theoretisch und praktisch demonstriert habe, das das so nicht läuft.

Und ich war echt erschrocken und dachte: Mann, so gehen die in den Ernstfall raus und glauben es funktioniert!

Das kann nicht das optimale sein!

Der Ihr Ausbilder hatte zumindest keine Ahnung vom Schwimmen....wie gesagt, kenn aber auch Top-Leute von Grün-Weiß!

Beste Grüße

Ralf

kleiner Drachen
17-12-2002, 23:58
Das ist das was ich meine! Die Jungs und Mädels tun mir leid!

Da hilft ja nur noch die Waffe!

Gruß Lars

Fidibus
18-12-2002, 13:39
Das spärliche Fortbildungsangebot ist schon beschämend, organisatorisch aber nicht anders lösbar. Viel schlimmer ist, dass die meisten Kollegen wenig bis kein Interesse an dieser Fortbildung haben. Ich habe es es in meiner Behörde schon angeboten, die Resonanz war niederschmetternd, ebenso wie bei KK Kollegen in anderen Behörden.



Gruß Fidibus

kleiner Drachen
18-12-2002, 18:09
Ich glaube in Gelsenkirchen haben sie auch ein gutes Angebot! Ich denke die Hälfte der Polizisten, wenn überhaupt, wird das nutzen!

Schade!

Gruß Lars

Phoenix
19-12-2002, 00:11
Naja, die "Hälfte" ist schon zu hoch gepokert, Trainer.;)
Obwoh, die Polizisten, die ich kenne, oder in Ausbildung sind, halt diese Kurse wahrnehmen.

kleiner Drachen
19-12-2002, 18:15
Und warum noch nicht bei mir!:cry:

Nein, jetzt mal im Ernst! Sie sollten viel mehr trainieren, besonders im Ruhrgebiet!

Gruß Lars

hobbes_s
23-12-2002, 13:29
Wir haben in unserer Ausbildung (Bundesgrenzschutz, gehobener Dienst) ca. 1x pro Woche eine Doppelstunde Einsatztraining gehabt (im Schnitt).

Inhalt war hauptsächlich, den Gegner zu Boden zu bringen (Körperabbiegen, Armstreckhebel), ihn festzulegen, ggf. zu fesseln, aufzuheben und abzutransportieren (Kreuzfesselgriff, Kipphandhebel). Grundlage war IMMER die Annahme, daß man als Streife mindestens zu zweit ist.

Ansonsten haben wir noch gelegentlich geboxt und dementsprechende Partnerübungen gemacht. Dazu kam Knie-, Ellenbogen- und Lowkick-Arbeit, allerdings nur an der Pratze. Bodenkampf war so gut wie gar nicht vorhanden, außer mal ein bißchen Randori zum Aufwärmen. Verteidigung gegen Waffenangriffe war KEIN Thema (außer einigen Alibi-Schlagstockübungen).

Dazu kamen relativ viele Rollenspiele und Situationstraining.
Im täglichen Dienst nach der Ausbildung (jedenfalls im Einzeldienst) ist SV-Fortbildung fast schon die Ausnahme.

Unsere Ausbilder hatten praktisch alle einen JJ-Background, allerdings hat sich das Einsatztraining in unserer Firma in den letzten Jahren meines Wissens davon entfernt. Früher war es üblich, daß alle mindestens Gelbgurt JJ machen mußten.

Grundsätzlich ist die polizeiliche Einsatzausbildung eher weit entfernt von "zivilistentauglichen" SV-Konzepten. Bei uns wurde auf die Festnahme des Gegenübers (sprich eigentlich ein "eigener" Angriff) wesentlich mehr Gewicht gelegt als auf die Verteidigung gegen fremde Angriffe.


Grüße,

Harald

hau-drauf-wie-nix
23-12-2002, 22:13
Ich kann hier nur für die Polizei Hessen sprechen:

In der Grundausbildung ein bisschen Ju-Jutsu (herausholen aus dem Fahrzeug, fallen, Kreuzfeselgriff) Kurz gesagt Sparprogramm, weil ja auch noch Laufen und Schwimmen gemacht werden muß. Laufen, wenn die Technik nicht geklappt hat und Schwimmen, wenn der Schweiß dann in Strömen fließt. ;)

Nach der Ausbildung: Zero, Null, Nix, überhaupt nichts mehr
(außer man geht selbst in einen Verein und macht was. Leider kenne ich kaum Kollegen, die in ihrer Freizeit etwas für ihren Selbstschutz tun und im Verein trainieren)

Sport wird nach der Ausbildung gar keiner mehr gemacht !!! Wer keine Lust hat, muß nichts mehr für seine Fitness tun.

Schießausbildung ist wenigstens alle 2 Monate.

Armes Deutschland!

BlackSam
24-12-2002, 13:37
Im BGS brauch man jetzt keine Prüfung mehr im Ju-Jutsu machen ... es wurde ein neues Prüfungssystem für das Einsatztraining geschaffen das sich ein bisschen besser an der Polizeiarbeit orientiert.. naja ist eher Geschmackssache
Es wird jetzt gesagt das wir kein JuJutsu sondern das brauchbarste aus allen Kampfkünsten machen ... im Grunde macht keiner was anderes als vorher ausser das man sich so vom JJ gelöst hat


Ansonsten ist es bei der Polizei wohl auch so das es letztendlich auf den Ausbilder ankommt, hat man einen sehr Erfahrenen Kollegen d.h. einem der richtig aus der Praxis kommt und es jeden Tag braucht sieht das Training schon ziemlich realistisch aus!!

hau-drauf-wie-nix
25-12-2002, 19:31
... auf den richtigen Kollegen als Ausbilder kommt es an? Gute Sache, aber leider ist nach der Grundausbildung gar nichts mehr mit Selbstverteidigung, d.h. Du bekommst gar keinen Ausbilder mehr zu Gesicht.

Und die Lust der Kollegen, selbst etwas für ihre Ausbildung zu tun ist bekanntlich gleich null. Warum wälzen sich wohl so viele Polizei-Bierbäuche durch Deutschlands Straßen? Bei vielen frage ich mich ernsthaft, wie die jemals einen Einstellungstest bestanden haben.

Tut mir Leid liebe Kollegen, aber ihr werdet mir wohl Recht geben, oder?

Oss Andreas

Fidibus
26-12-2002, 06:46
@hau-drauf-wie-nix

Es ist genauso, wie Du es beschreibst. Neben den zahlreichen motivierten Kollegen gibt es leider eine nicht geringe Anzahl, die glaubt, sie befände sich im bewaffneten Vorruhestand.



Gruß Fidibus

kleiner Drachen
27-12-2002, 12:26
Ich fange gleich an zu heulen!:cry:

Ist Deutschland nicht ein tolles Land, wo selbst die Polizei sich ausruhen kann und es kaum Gewalt gibt!

:mad:

Es ist schon traurig! Aber das liegt ja bei jedem selbst! Man sollte wieder einführen, dass jeder Polizist mindestens zwei Mal, von mir aus während der Dienstzeit, an effektiven Selbstschutz/Selbstverteidigung teilnimmt, sonst sehe ich echt rot!

Gruß Lars

hobbes_s
28-12-2002, 13:30
Teil des Problems ist, daß die wenigsten Leute, die bei der Polizei anfangen, sich selbst aktiv für SV interessieren. Die meisten nehmen nur die Ausbildungsinhalte nebenbei (oder widerwillig, weil anstrengend und schmerzhaft :-) mit und das wars dann.

Wenn man dann auch noch in einer eher ruhigen Dienststelle landet, wo schon seit längerer Zeit nichts übles mehr passiert ist, kommt das Problem dazu, daß keiner die Notwendigkeit von SV-Fortbildung einsieht.

Erschwerend kommt (in meinem Laden) hinzu, daß die meisten Kollegen meiner Dienststelle die 40 bereits überschritten haben und behäbige Einzeldienstbäuche vor sich herschieben.

Ich habe neulich mal versucht, Interessenten für eine private SV-Trainingsgruppe bei uns zu finden. Auf meinen Aushang meldete sich, ihr habt es erraten, kein einziger. Auf direkte Ansprache bekundeteten dann drei Kollegen (aus unserer gesamten Inspektion), doch Interesse zu haben.


Grüße,

Harald

Tarakas
29-12-2002, 19:20
Hallo zusammen,

also mal kurz was zur SV bei der Polizei NRW:

1. Der Gelbgurt JJ (oder zumindest das Programm) war bis vor kurzem meines Wissens nach noch Standart in der Ausbildung für den mittleren Dienst. Der ist jetzt abgeschafft und das gehört somit ab Oktober 2003 zur Vergangenheit!
2. In der Ausbildung für den gehobenen Dienst (altes Modell / bis Einstellungsjahrgang 1999) beschränkte es sich eigentlich darauf, wie ich jemandem Handschellen anlege, die berühmten drei Hebel (A R G) und viele Rollenspiele.
3. In der Ausbildung für den gehobenen Dienst (neues Modell / ab EJ 2000) soll sich das geändert haben, ob dem wirklich so ist, kann ich beim besten Willen nicht sagen.
4. Fortbildungsmaßnahmen werden (viel zu) spärlich angeboten. Aber wie bereits mehrfach erwähnt ist auch die Nachfrage nicht besonders groß. Das größte Problem glaube ich ist dabei, daß man ohnehin vom Dienst schon überlastet ist (Schichtdienst ist bekanntlich nicht das beste für die Gesundheit und dann werden viele Überstunden gemacht) da ist die Zeit knapp für dienstliche Fortbildungsmaßnahmen auf diesem Bereich (und das ist ja schließlich nicht der einzige Bereich!!). Und mal ehrlich, auch mir fällt es immer wieder schwer, mich nach einem Arbeitstag noch einmal aufzuraffen, um mich für 1 bis 2 Stunden quälen zu lassen ;) !!
5. In den Einsatzhundertschaften werden meines Wissens nach Techniken aus dem JJ, immer mehr aber auch aus dem WT (Avci) trainiert.
6. Die neuen Eingriffstechniken, die ab Jan. 2003 trainiert werden sollen, basieren im Wesentlichen auf WT, auch wenn weiterhin die berühmten 2 Hebel enthalten sind!

Eine ideale Lösung ist schwer! Eine dienstliche Ausbildung mit 2 bis 3 Stunden pro Woche ist genauso utopisch wie die Besiedlung des Mars (und ich glaube auch die werden wir eher erleben!!). Schließlich liegt es bei den Kollegen, sich in der Freizeit fortzubilden, und das machen nur diejenigen, die SV zu ihrem Hobby gemacht haben (so wie ich). Aber man kann den Leuten ja nicht vorschreiben, was sie zu tun oder zu lassen haben (erst recht nicht in der Freizeit!!).

Gruß

Tarakas :cool2:

lamiech
30-12-2002, 00:00
Bei uns inner Behörde seit ich da bin zwei Versuche, eine
Neigungsgruppe SV im Rahmen des Dienstsportes (immerhin 2x pro Monat!!!) auf die Beine zu stellen.

1. Versuch: lief schwach an (bis zu max. 6 Teilnehmern) um dann stark nachzulassen.

2. Versuch: Wurde von der Behördenleitung gestoppt, würde nur eine "kloppermentalität" unter den Kollegen fördern weil brutal und primitiv (WT MTB Mix), danke an den damaligen Sportbeauftragten, ich glaub 2. Dan Shotokan oder so

Hab vor ein paar Monaten nen Kollegen aus dem Ammiland (Illinois State Trooper) auffm Wagen gehabt, da war SV und Sport generell kein Thema, wer nicht übt, der fliegt!
Und so sollte es hier auch sein, wir kriegen mitlerweile doch verdammt gute Kohle, dafür kann was geleistet werden; stattdessen hinterher das Geschrei, die Kollegen werden in der bösen harten Welt so allein gelassen, #*"!
Aber so ist dass, wie der gesammte Rest dieses elendigen Weichei Landes nur eine stinkende Pampe aus Kompromissen und halbgaren, angepassten Halbkonzepten, da kann ja nix bei rauskommen.

Ach ja, die Niederländer im Bereich Limburg die haben auch ne tolle Regel:
4x im Jahr Training in den Bereichen Schießen, Sport, SV und Fachwissen; davon 1x incl. Überprüfung.
Wer dieser nicht standhält, der darf in den Innendienst, aber nicht so wie hier, wo man sich weitestgehend in die KKs verpisst sondern mit Kürzung der Bezüge, so müst es sein, tja, schade dass es nicht so ist und was so aus der Ausbildung kommt läßt auch nicht mehr hoffen, da meinte doch vor kurzem ein 21 jähriger PMzA zu einem 46 jährigen POK (immer im WuW), dass ihm der Nachtdienst doch schon ziemlich zu schaffen macht!!!
Wo geht die Reise nur hin?!?

CU
Lamiech

Michael Kann
30-12-2002, 00:07
Kann die Ausführungen von Lamiech nur bestätigen, kenne ähnliche Vorgänge!

Wieviele "insider" haben sich zu diesem Thema hier gestellt? Ggf. per PN ... interessiere mich brennend für Eure Erfahrungswerte!

Danke!

Gruß
Mike

MMunsei
30-12-2002, 08:00
Hallo,

also meine Erfahrung mit SV bei der Polizei ist gleich!

Aber ich habe auch zwei in der Familie und ich muß sagen, so sehr ich diesen Job gerne gemacht hätte, bin ich froh das ich Aufgrund meiner Augen damals nicht genommen wurde.

Ich denke das die Polizei in Deutschland der Prügelknabe der
Nation ist! Alles was die Politiker versauen, müssen die "Kollegen"
ausbaden! ( Ich sage extra Kollegen, weil ich mich sehr mit Ihnen identifizieren kann!)

Bei den Chaostagen in Hannover fehlte Schutzausrüstungen für die Beamten! Diese wurden nur mit Beinschützern, Helm und Schild nach vorne geschickt! ( War 1999! ist aber immer noch nicht besser geworden!)

Handy´s oder schnelle Zivi-PKw können oder wollen nicht angeschaft werden, weil Geld fehlt! Und, und, und....

Und da ist das Hauptprobelm zu sehen, Geld! Solange es um Geld geht, wird SV oder anderer Sport bei den Behörden ( aber auch in der Privatwirtschaft) nicht gefördert. Selbst wenn man Vorrechnet das 4 Stunden die Woche, ergo 16 Stunden im Monat,d.h. zwei Arbeitstag günstiger sind die im Dienst verletzten oder getöten Beamten!

Ausbildung ist ein Quälitätsmerkmal und dieser kostet Geld!
Das Geld steckt aber in der Mißwirtschaft der letzten und jetzigen Regierung! ( Ich denke bei haben was falsch gemacht und geben es nicht zu!)

Ich würde gerne mal einer der Politiker bei einer Straßenschlacht in Hamburg, Berlin oder so sehen wollen! Da würde der Herr Schröder ganz still werden und zu Gott unserem Herrn beten das der nur mit der vollen Hose aber sonst unverletzt nach Hause kommt!

Woher soll das Geld kommen? Hier eine Idee die ich in einer Reportage über Cops in Amerika gesehen habe, bei jeder Straftat, z.B ein Dealer wird gefimt wie er Drogen verkauft! Ist sein gesamter Privatbesitz weg, weil er es aus Drogendelder finanziert hat. Auto, Haus, Computer, Bankkonten, Bargeld, Schmuck, u.s.w!
Diese Sachwerte werden verkauft und er Erlös geht an die Polizei und nur an diese!

Ob und in wie weit diese Idee gut oder schlecht ist, habe ich mir noch nicht überlegt! Aber auf den ersten Blick fande ich das gar nicht so schlecht!

Also, ich denke es fehlt nur an Geld! Dann würden sich auch die Beamten die etwas träge sind mitmachen oder halt rausfliegen!

MMunsei

Sir Lothar
02-01-2003, 18:06
Um wieder auf Phönix' Frage zurück zu kommen:
- "Von anderen hab ich widerum gehört, dass die auch Techniken aus dem Wing Tsun haben/haben sollen."-
Ich bin mir nicht sicher wie das bei der Polizei ist, da ja auch wie gesagt die SV kaum gefördert wird. Aber bei den Kommandospezialeinheiten der Bundeswehr wird laut einer Fernsehsendung min. 3 die Woche 2/3 std. Wing Tsun trainiert.

neo1
03-01-2003, 00:37
Welche Sendung und wann?

Gruß neo1

MMunsei
03-01-2003, 08:15
Das war eine Reportage, ich glaube von Sat 1, dort wurde
es gezeigt!

tja, die calwer jungs ......

MMunsei

Sir Lothar
03-01-2003, 11:15
@ neo1 & MMunsei
Also wenn ich mich recht entsinne war so vor 5,6 Wochen so um 22 Uhr im ARD oder 2DF eine Reportage. Glaube so ungefähr wars, kann aber auch anders gewesen sein.

MMunsei
03-01-2003, 20:41
jupp, korrekt paßt

wurde doch noch mal wiederholt und ich ***** habe vergessen meine Vidio zu programmieren.

ich schau mir so was gerne an, ist halt ein bißchen abenteuerlust in mir.

doch wenn es knallt, möchte ich mit denen nicht tauschen!

auch nicht mit polizei, sek´s oder andere Spezialeinheiten die
dann die Kartoffeln aus dem feuer holen müssen!

Diese Art von Menschen haben meinen absoluten respekt!

würde aber dennoch gerne mit solchen jungs mal trainieren um zu sehen wo meine grenze ist!

MMunsei

Sir Lothar
04-01-2003, 22:58
@ MMunsei
Heute Abend kommt wieder was für dich...Um 21:45 kommt ne Reportage im Ersten. :brrrrrr: :brrrrrr: :D

neo1
04-01-2003, 23:01
das dürfte ja jetzt schon zu spät sein, oder meinst du morgen??

Sir Lothar
04-01-2003, 23:13
@ neo1
Sag, ist bei dir noch nicht Sonntag? :D
Ich bin davon aus gegangen, dass der MMunsei das erst Morgen liest.

neo1
04-01-2003, 23:41
ach so! nagaut, dann halt eben sonntag!

Andreas Weitzel
05-01-2003, 01:34
@ neo1:

Hauptsache, daß der Fernseher von MMunsei funktioniert. Ich bin am Sonntag bei ihm zu Besuch :D

Gruß
Andreas

MMunsei
05-01-2003, 10:39
hihi, zm glück habe ich nachbar bei denen ich
schnorren kann wenn mein Fernsehr ausfällt!

ich denke die GEZ(ahlt) ist immer und überall!

MMunsei

aber korrekt, ich habe den post heute erst gelesen!

Ma Shao-De
05-01-2003, 13:22
Hi Folks

@hau- drauf- wie-nix

100% agree ist in der schweiz genau gleich...

<<Und die Lust der Kollegen, selbst etwas für ihre Ausbildung zu <<tun ist bekanntlich gleich null. Warum wälzen sich wohl so viele <<Polizei-Bierbäuche durch Deutschlands Straßen? Bei vielen frage <<ich mich ernsthaft, wie die jemals einen Einstellungstest <<bestanden haben.


arme schweiz :)

Seeya

neo1
06-01-2003, 15:01
Vielleicht hat ja jemand den Bericht aufgezeichnet (sofern er das wert war), dann kann ich ihn mir ja bei gelegenheit mal anschauen!!

Klaus
08-01-2003, 14:11
Was solche Berichte angeht sind die oft nicht das Band wert auf dem sie aufgezeichnet wurden. Jeder der ein Produkt in den Markt drücken will, finanziert irgendeine Berichterstattung darüber im Fernsehen. Neuerdings dürfen schon "Fachkliniken" in sogenannten "Informationssendungen" Werbung für Möpse aufpumpen und Hintern abpumpen machen, mit strahlenden Models die erzählen "man" muß sich sowas "heutzutage" gönnen um "chic" und "in" zu sein. Da wird dann auch das Rumstochern mit einer 10mm-Stahlnadel im Körper eine "sanfte" Operation. Wer erwartet da eine objektive und wahrheitsgemässe Berichterstattung über "Kampftechniken bei der Polizei" ?


Was diese im Allgemeinen und hier im Forum angeht, ich glaube mein Schwein pfeift. Lebt ihr alle in einem Kung-Fu-Film ? Wieviel soll den ein letzten Endes STINKNORMALER Angestellter mit hoheitlichen Aufgaben privat neben seinem Schichtdienst noch trainieren, um euren Ansprüchen zu genügen ? Um mit Boxtechniken gegen irgendwelche durchgeknallten Spinner bestehen zu können, am besten noch gleich in "allen Distanzen", muß man so viel trainieren wie gute Boxer. Sowas ist also völliger Quatsch und die Idee von Leuten die sowas schlicht und einfach VERKAUFEN wollen, weil sie ihr Geld damit verdienen.

Meiner Meinung nach sollte die Ausbildung und der Erhalt der Form ausschließlich auf Eigenschutz und situationsgerechtes Verhalten hinauslaufen. Der Ansatz mit mehr oder weniger Ringertechniken gemeinsam einen Mann einfach zu Boden bringen ist gar nicht so verkehrt, solange man ihn festnehmen will. Ich sehe nur absolut nicht ein, warum jeder Streifenpolizist ein Nahkampfwunder mit ultimativer Fitness und UFC-Tauglichkeit sein muß, weil man dem randalierenden Irren unbedingt einzeln mit Kettenfaust und Aufwärtshaken beikommen will. Statt mit Knüppel, Pfefferspray, und vielen Leuten. Es ist nunmal leichter mit einer Holzwaffe jemanden zu "besiegen", als mit ultimativen Bare-Knuckle-Kampfsystemen, die auf Training ohne Ende basieren. Es gibt reichlich Grappling-Methoden, die defensiv genug sind um nicht als Knochenbrecher-Killermethoden daher zu kommen, und wirksam genug sind um unbewaffnete Randalierer zu stoppen, jedenfalls mit mehreren Leuten. Und wenn eine Horde gewaltbereiter Arschlöcher daherkommt, die meinen das Gesetz zählt nicht solange man fester und schneller hauen kann als die bösen Polizisten, dann muß ich keine Polizisten aufbieten die ihr Leben wegen der Scheißidee von "Deeskalation" gegen irre Wichser riskieren und unbewaffnet und am besten noch barfuß gegen die Leute im fairen 1:1-Catch-as-catch-can antreten. "In allen Distanzen", und kickend, werfend, punchend wie MMA-Steroid-Freaks in Wettkampfform. Sondern ich muß ein Zeichen setzen daß so eine Form von Gewalt nicht gedulded wird (stehen "Chaos-Tage" inzwischen als Recht auf Gewalt im Grundgesetz?), und wenn die Leute es denn wünschen mit brachialer Gewalt vorgehen. Dafür gibt es schließlich Mittel unterhalb von scharfer Munition, wobei ich denke daß die Jungs auch ziemlich schnell aufhören würden wenn auf einmal scharf in die Luft geschossen wird. Wenn ich an das Bild denke, wo in Schweden ein solcher "Chaos"-Fritze mit schweren Steinen auf einen Polizisten wirft, total geil dreinblickend nach dem Motto "hah, ich mache dich fertig!", und steht völlig fassungslos da "das ist unfair" denkend, als der ihn anschiesst, dann wird mir einfach nur übel. Ich sehe nicht ein daß Leute gegen irgendwelche Menschen letzten Endes mit potentiell tödlich wirkender Gewalt vorgehen, und wenn diejenigen sich mit denselben Mitteln wehren dann gibt es gleich Leichenbittermienen bei Politikern und ein Dienstaufsichtsverfahren. Kein Hahn kräht danach, wenn in Amerika ein Irrer mit einer Eisenstange auf einen Polizisten losgeht und versucht ihn umzunieten, und erschossen wird. Ich finde es toll wenn so ein Polizist die Nerven hat und sich mit anderen Mitteln wehren kann, aber ich erwarte es nicht, und ich verordne sowas auch nicht. Sonst haben wir demnächst nur noch Guerillakampf-Terrorexperten auf Streife, für ein Taschengeld verglichen mit dem was mancher andere Angestellte so im Monat einfährt. Um mal ein Beispiel zu bringen, den Mazedonier der ich glaube in Remscheid die Polizistin erstochen hat, hätte man nicht mit Ultra-Fillipino-Messer-Spezialkampftechniken bekämpfen müssen. Sondern erstmal den Türknopf runterdrücken damit er nicht reinkommt, und wenn er immer noch auf irgendjemanden mit dem Messer losgeht, würde ich ihn mit Blei so vollpumpen daß er auch in Milch nicht mehr schwimmt. Und wenn dann Schlaumeier mit "aber die Munition geht doch durch ihn durch und erschiesst auch noch Hunde, Katzen und Kinder 50 Meter dahinter" kommen, dann gebe ich eben ladungsreduzierte Hohlspitzmunition aus. So viele Terroristen mit Kevlar-Weste laufen auch nicht umher. Sanft schiessen geht schließlich nicht, also entweder bekommen Streifenpolizisten gar keine Waffe mehr, oder sinnvolle. Irgendwie ist die Verhältsnismäßigkeit ziemlich verloren gegangen.

Tengu
08-01-2003, 15:53
Ich bin kein Polizist! Aber ich habe berufsmäßig mit Personaleinssatzplanung (bzw. der Software) zu tun. Und dabei sehe ich die Dienstzeiten der Polizisten bzw. wie schwierig (teuer) die Taktung dieser Trainingseinheiten wäre. Denn normalerweise müsste so eine Weiterbildung innerhalb der Dienstzeit sein und das kostet halt Geld und ARBEITSZEIT. Und da viele der grünen Jungs ohnehin mit dem Arbeitszeitgesetz auf Kriegsfuss stehen, ist das so eine Sache.

Was natürlich der Geschichte, das ein regelmäßiges, häufiges und gutes Training benötigt wird, nicht wirklich weiterhilft

Gruß

Tengu

Klaus
10-01-2003, 15:14
Wie gesagt, die Polizei braucht Situationstraining und eine Führung, die ihren Kopf mal nicht nur zum Sprechblasen herstellen und alles und jedes "deeskalieren" wollen benutzt. Kein Ultra-Hardcore-Nahkampf für 23-jährige 50-Kilo-Polizeianwärterinnen. Ich finde es zum Beispiel nicht toll, daß mich eine nette Polizistin nachts auf einer Landstrasse kontrolliert und dabei genau da vor der Tür steht, wo diese von einem Projektil durchschlagen werden würde falls ich eine Waffe unter der Jacke abfeuere, und der Kollege sitzt im Auto weil ihm langweilig ist. Die kann auch da stehen wo mir die B-Säule im Weg ist, und trotzdem nett sein, und der Kollege steht im toten Winkel hinterm Auto und sichert ab. Es ist zwar in Deutschland vergleichsweise ruhig, aber wenn es dumm läuft und man die kontrolliert um die es eigentlich irgendwie mal ging, dann liegt wieder einer auf der Strasse. Und Willi der Schlitzer hat kein Recht darauf, von freundlichen Polizisten sanft entwaffnet zu werden, sondern auf ein Begräbnis nach Sozialrecht. Dann würden die Randalierer auch plötzlich unheimlich ruhig auftreten, wenn Leute in Grün auftauchen, und nicht extra dreist und geil auf Hauen werden. Eine Schubserei schlichten und dabei nicht gleich von jedem Sucker-Punch getroffen werden okay, aber die Guerilla-Elite soll im Film bleiben. Die Militärpolizei arbeitet auch nicht mit "dem ausgeklügeltsten System das sich der Mensch je erdacht hat", sondern knüppelt alles mit dem Schlagstock nieder was steht und sammelt ein. Und jeder blöde Dumbo-Soldat weiß, daß er erschossen wird wenn er anfängt mit diesen Jungs in den Nahkampf zu gehen. Ich habe ehrlich nicht das geringste Verständnis dafür, daß zwei Leute in der Nachtschicht auf Streife sich mit 20 besoffenen Randalierern "messen" sollen, die Unschuldigen schützen, und ein freundliches Wort für Aussenstehende haben, um dann mit "ausgeklügelten" Nahkampfsystemen, die sie in ihrer Freizeit jeden Tag fünf Stunden trainieren diese bösen Menschen fair im Ringkampf zu besiegen. Entweder kommen da zwanzig Kollegen mit Knüppeln, oder man darf die Dienstwaffe ziehen und ein paar Mal in die Luft ballern. Vielleicht würde auch ein Polizeihund (ohne Maulkorb) Wunder wirken, und schiessen braucht der auch nicht. Diese Klima von wegen was alles nicht geht (okay, zuviele sollten nicht erschossen werden), und am Ende wird den Polizisten die keine Kreuzung aus Rickson Gracie und Bruce Lee sind vorgeworfen "sich nicht zu engagieren" bzw. bei Pogromen nicht einzugreifen, geht mir auf den Sack. Wenn ich mehr Hunde brauche, oder Knüppel, oder was auch immer damit nicht geschossen werden muß, müssen die eben beschafft werden. Aus. Und ehrlich gesagt, ein paar rüde Richter die "Lustschläger" einfach mal für Landfriedensbruch 6 Jahre in den Knast schicken, würde auch die Notwendigkeit von Wunderpolizisten deutlich reduzieren.

Tengu
10-01-2003, 15:35
Abgesehn davon, daß Du recht hast, hört sich das aber etwas nach Schutzstaffel an und deshalb wird sich niemand in einem öffentlichen Amt trauen, sowas laut zu sagen.

Gruß

Tengu

Jibaku
10-01-2003, 15:55
Das klingt doch endlich mal vernünftig!
(Obwohl der kleine Exkurs über die Feldjäger deckt sich nicht ganz mit meinen Erfahrungen im Gegensatz hierzu und in übereinstimmung mit Klaus die holländische Millitärpolizei)
Das Aufgabenspektrum eines Polizisten ist in meinen Augen viel zu weit gefasst als daß eine derartige Spezialisierung sinvoll wäre. Auch denke ich, daß nie klar ist was denn der Gegenüber kann sodaß man sowieso nur mit massiver Überlegenheit gegen jemanden vorgehen sollte (Nummerisch oder in Bezug auf die Bewaffnung) der Widerstand leistet.
Ich habe auch den Eindruck, daß das ganz gut funktioniert.
Besteht denn bei der Polizei tatsächlichg hier ein Defizit, also erhöht sich die Sicherheit des Einzelenen Beamten dadurch und erhöht sich die Sicherheit für den Bürger dadurch sprich erhöht sich die Aufklärungsquote, die Abschreckung und werden Fälle vermieden in denen nach heutiger Ausbildung der gestellte Übeltäter entkommt? Ich habe eigentlich nicht den Eindruck, daß gerade hier ein besonders dringlich zu behandelndes Defizit besteht und als Konsequenz gibt es dafür einen Bedarf?

Mit der gleichen Berechtigung könnte man ein Fahrertraining, ein Lauftraining, eine psychologische Fortbildung, eine kriminologische Fortbildung, Verwaltungskurse etc. fordern.
Hier möchte ich auch gleich ansetzen, ein paar mehr Computer wären nett und ein ca. 50 jähriger Beamter, so nett und hilfsbereit er auch sonst gewesen sein mag, sollte in seiner langen Dienstzeit zumindest das Zwei-Finger-Suchsystem zu beherrschen gelernt haben.
Wenn ich dann nach ca. 1 1/2 Stunden meine Anzeige, für die Versicherungsunterlagen, eines abgetretenen und hernach natürlich entwendeten Autospiegels aufgegeben habe sind mir seine Nahkampfqualitäten reichlich egal und ich würde mir wünschen er hätte mich tippen lassen!

Will sagen, es gibt dringlicheres und wen sich die Polizistinnen nicht gerade selber erschießen ist mein Eindruch, auch genährt von eigenen Erfahrungen, daß sie in der tatsächlichen Konfrontation so schlecht nicht aussehen.
Die Fälle in denen das anders aussah (Und die bekannt geworden sind) hätten sich in meinen Augen nur vermeiden lassen wenn unsere Polizei grundsätzlich anders ausgerichtet wäre, ähnlich den Prioritäten z.B. in den USA aber wer dort einmal in eine Verkehrskontrolle geraten ist wird das nich unbedingt für erstrebenswert erachten.
Es wäre dann auch mehr eine frage der Ausrichtung unserer Gesellschaft!

Fidibus
10-01-2003, 17:10
"Mit der gleichen Berechtigung könnte man ein Fahrertraining, ein Lauftraining, eine psychologische Fortbildung, eine kriminologische Fortbildung, Verwaltungskurse etc. fordern."

Das wird gemacht. Ich bin schon des öfteren in den Genuß solcher Maßnahmen gekommen. Es werden Fachseminare von Stressbewältigung, Rhetorik über Schwerlastverkehr div. kriminologische Themen, Computerbeschulungen für Hard und Software angeboten. SV- Ausbildung erfolgte früher und jetzt demnächst wieder mehr oder weniger intensiv während der Ausbildung.

Nach der Ausbildung muß der Polizeibeamte sich eigenständig Weiterbilden und fit halten, so ist es zumindest im Landesbeamtengesetz gefordert. Es interessiert aber keinen, den Leistungsstand zu überprüfen.

Angeschafft wird nur, wenn überhaupt, wenn etwas spektakuläres passiert. Beispiel Schusswesten, sie wurden nach dem schwarzen Jahr ( sieben Kollegen wurde in Ausübung des Dienstes ermordet) vollmundig versprochen. Es wurde Maß genommen, die Westen, die zur Auslieferung kamen, wurden zum Teil werbewirksam an Führungspersonal im Innendienst ausgegeben, die versorgten Kolleginnen stellten fest, dass ihre Westen nur bis kurz unter den Brustansatz reichten, während die "männlichen Westen" die korrekte Länge aufwiesen. Dann stellte der Hersteller die Auslieferung ein, nein nicht wegen fehlerhafter Westen- das Land hatte versäumt zu zahlen.

Innerhalb der Polizei findet seit einigen Jahren ein Umbruch statt, man vergleicht sie mit Betrieben der freien Wirtschaft, und versucht irgendwelche Konzepte von Unternehmensberatungen krampfhaft um zu setzen. Hierbei werden immer mehr Arbeitsgruppen gebildet, die in endlosen Sitzungen Begriffe wie Controling, Produkte, Ziele, Schichtenmanagement, Qualitätszirkel usw. mit Leben füllen sollen.
Es geht schon das geflügelte Wort " Wir könnten uns so schön mit uns selbst beschäftigen, wenn der Bürger nicht ständig stören würde".
Wenn man dann fordert, back to the roots, Polizeidienst findet auf der Straße statt, gilt man als konservativ und nicht innovationsfähig.

Es gibt noch einige richtige Polizisten, die ihren Job ernstnehmen aber sie sind vom Aussterben bedroht. Sorgt für ihren weiteren Bestand, schreibt an Euren Abgeordneten. (Ironie, aber Ihr versteht schon)



Gruß Fidibus