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Vollständige Version anzeigen : KK hinderlich bei Kriegsdienst-Verweigerung?



Si~Choo
08-03-2007, 14:43
Hi Leute,

kann es bei der Verweigerung des Grundwehrdienstes hinderlich sein, wenn man KK/KS betreibt? Habt ihr vielleicht Erfahrungen diesbezüglich?

Grüße

MatzeOne
08-03-2007, 14:46
Hi Leute,

kann es bei der Verweigerung des Grundwehrdienstes hinderlich sein, wenn man KK/KS betreibt? Habt ihr vielleicht Erfahrungen diesbezüglich?

Grüße

Wieso solltest du das angeben wollen?

thechosen2k3
08-03-2007, 14:49
wenn du es angibts sagen die nur "toll", aber verweigern kann man immer!!! das ist gesetzliche verankert! aber die werden dich danach fragen (War bei mir so) und lügen sollte man da auch nich...

Holzfäller
08-03-2007, 14:54
Kann durchaus passieren, dass er in die mündliche Anhörung kommt und die Jungs fragen, was er denn so privat macht, was für Hobbys er hat etc.

Also: KK nicht erwähnen. Die fragen ganz schnell, warum man eine Kampfkunst lernt, bei der man sich mit Gewalt gegen einen Aggressor wehrt, auf der anderen Seite aber dem Staat nicht zugesteht, dies ebenfalls zu tun.

Keine gute Idee.

@thechosen2k3:

Wie, man kann auf jeden Fall verweigern ?

Man kann aus Gewissensgründen (!) verweigern, und das wird im Zweifelsfall durch eine Kommission geprüft. Oder was glaubst du, wofür die mündliche Anhörung gut ist ? Und warum manche Verweigerer nicht anerkannt wurden und dann doch zum GWD einberufen wurden ?

re:torte
08-03-2007, 14:55
Selbst Helmut Kohl wusste es schon: Fresse halten bei Polizei, Staatsanwaltschaft und natürlich auch bei der Musterung ....

Si~Choo
08-03-2007, 15:02
Danke für die schnellen Antworten Leute.

Was ist denn, wenn die bei so einer mündlichen Anhörung spezifisch nachfragen ob man KK betreibt? Ist zwar unwahrscheinlich, aber man weiß ja nie... Sollte ich da dann lügen?

@bully
08-03-2007, 15:08
Beim Militär lernt man Menschen zu töten. Als Kampfsportler (Boxen, KB) stellst Du Dich einem sportlichen Vergleich ... also hier einen Bezug herzustellen fände ich schon sehr gewagt ... Ich hätte kein Problem es zu sagen ...

MatzeOne
08-03-2007, 15:12
Sollte ich da dann lügen?

Nein, Mann!

Hast du denn überhaupt keine Eier?

thechosen2k3
08-03-2007, 15:13
laut Artikel 4, Absatz 3, Satz 1 des Grundgesetzes kann man immer den dienst an der waffe verweigern! (natürlich muss die begründung sein , dass man aus gewissensgründen den dienst nicht ableisten kann)
dabei ist es unabhängig davon was du privat für einen sport treibst.

oder irre ich mich da jetzt?

Si~Choo
08-03-2007, 15:15
Nein, Mann!

Hast du denn überhaupt keine Eier?

Es geht mir nicht darum Eier zu zeigen sondern darum, die ganze KDV-Sache möglichst ohne Umstände und nerviges rechtfertigen-müssen hinter mich zu bringen!

MatzeOne
08-03-2007, 15:16
Politik ist doch dein Hobby - sollte dann doch keine große Sache sein, oder?

Si~Choo
08-03-2007, 15:21
laut Artikel 4, Absatz 3, Satz 1 des Grundgesetzes kann man immer den dienst an der waffe verweigern! (natürlich muss die begründung sein , dass man aus gewissensgründen den dienst nicht ableisten kann)
dabei ist es unabhängig davon was du privat für einen sport treibst.

oder irre ich mich da jetzt?

Naja aber so leicht lassen die sich nicht abfertigen. Wenn du als Begründung zum Verweigern des Grundwehrdienstes angibst, dass du aus Gewissensgründen den Dienst an der Waffe nicht ableisten kannst und DEIN LAND nicht gegen Angriffe verteidigen kannst, nebenbei aber KK betreibst, werden die möglicherweise nachhaken und fragen warum dich die Gewissensgründe dann nicht davon abhalten DICH SELBST gegen Angriffe zu verteidigen...

@bully
08-03-2007, 15:31
weil Du KS nicht mit der Absicht betreibst einen Menschen zu töten, sondern um Dich im sportlichen Wettkampf (fair) zu messen ...

Da Mo
08-03-2007, 15:42
Das problem bei meiner musterung war das die alte herausgefunden hatte das ich Kampfsort mache obwohl ich nichts sagte. Das war da wo ich mich hinlegen musste und die mich abgetastet hatte als die fertig war fragte die: "sie machen noch was anderes außer Basketball" und das mit einem Ton das ich jetzt besser die Wahrheit sagen sollte. Also ich glaube die finden das oft heraus ob man will oder nicht.
Muß man halt bei der Begründung nicht zum Bund zu gehen umso überzeugender sein.

Moskito
08-03-2007, 15:50
Oh man die bei der Musterung haben überhaupt nichts drauf. Bei mir hat die damals auch dumm getan und im Endeffekt ist es auf eine Untauglichkeit hinausgelaufen :D

1. Du musst absolut nichts über Deinen Sport angeben

2. Du verweigerst im Normalfall aus Gewissengründen den Dienst an der Waffe und wenn Du nicht gerade Sportschütze bist geht das auch durch.

Moskito

VanZan
08-03-2007, 15:54
Ich kenne genug Verweigerer die KS betreiben,und das angegeben haben.
Aber wenn keiner fragt warum dann etwas sagen?
KS ist immer noch was anderes,als mit einer Waffe auf jemanden zu schießen,und nebenbei kenne ich keinen Fall in den letzen 10 Jahren wo von meinen Bekannten einer eingezogen wurde,obwohl er verweigern wollte.
Im Gegenteil ein Extremfall,erst Eignungstest weil er Berufssoldat werden wollte,danach doch lieber nur Grundwehrdienst,und dann verweigert,ohne Probleme.;)

himura_kenshin
08-03-2007, 16:04
Das du KS/KK betreibst ist absolut kein Grund nicht als Kriegsdienstverweigerer anerkannt zu werden.
Ich war bei der Bundeswehr und habe dann meinen Antrag auf Kriegsdienstverweigerung gestellt. Nicht weil ich grundsätzlich nicht mit Waffen kann, sondern weil ich es nicht mit meinem Gewissen vereinbaren kann auf Anweisung Dritter (Vorgesetzter, Politiker, ...) auf Menschen zu schießen. In Notwehr/ Nothilfe sehe ich das ganze ganz anders,da könnte ich Gewalt gegen andere ausüben. Anerkannt wurde mein Antrag, ich musste nur Angeben, wieso ich meinen KDV-Antrag erst nach Dienstantritt gestellt habe.
Das betreiben von KS/KK notieren die bei der Musterung (wenn man es ihnen sagt) interessieren tuts die undeswehr herzlich wenig (ebenso wie das Bundesamt für Zivildienst).

chicnstu
08-03-2007, 16:17
solange du nicht direkt danach gefragt wirst verschweigst du es einfach ;)
außerdem sind es schon ausnahmefälle in denen personen, die ihre beweggründe zur verweigerung schon geschrieben haben, nach hobbies usw. gefragt werden. kann dir meine verweigerung gerne mal schicken als kleine inspiration ;)

des weiteren würd ich den anderen zustimmen: kampfsport ist noch lange kein grund nicht als kriegstdienstverweigerer anerkannt zu werden

MatzeOne
08-03-2007, 16:28
Ein Kamerad, der auch verweigern wollte, dessen Antrag aber abgelehnt wurde, wurde am Ende der AGA zum Zugbesten gekrönt.

*Azrael*
08-03-2007, 16:30
Das problem bei meiner musterung war das die alte herausgefunden hatte das ich Kampfsort mache obwohl ich nichts sagte. Das war da wo ich mich hinlegen musste und die mich abgetastet hatte als die fertig war fragte die: "sie machen noch was anderes außer Basketball" und das mit einem Ton das ich jetzt besser die Wahrheit sagen sollte. Also ich glaube die finden das oft heraus ob man will oder nicht.
Muß man halt bei der Begründung nicht zum Bund zu gehen umso überzeugender sein.

Wie hat die olle das rausgefunden?
En Kolleg von mir wurd nicht genomen weil er gesagt hat das er sich 4jahre verpflichten will, volles Programm mit Auslands- und kampfeinsätzen usw.:D

MatzeOne
08-03-2007, 16:32
Wie hat die olle das rausgefunden?
En Kolleg von mir wurd nicht genomen weil er gesagt hat das er sich 4jahre verpflichten will, volles Programm mit Auslands- und kampfeinsätzen usw.:D

Das wird wohl kaum der Grund gewesen sein.

Ich habe auch den Wunsch geäußert in den Einsatz zu gehen und ich musste dafür ein paar Monate mehr dranhängen.

Dein Kolleg ist vielleicht einfach nur so wie du ;)

*Azrael*
08-03-2007, 16:38
Was soll das denn heissen? Naja, er hat halt glei gesagt das er kämpfen will.

Si~Choo
08-03-2007, 16:39
kann dir meine verweigerung gerne mal schicken als kleine inspiration ;)


ja das wäre super, danke!

*Azrael*
08-03-2007, 16:44
@Si~Choo: Wie hat die des rausgefunden? Vom Abtasten wohl nich

Si~Choo
08-03-2007, 16:48
@Si~Choo: Wie hat die des rausgefunden? Vom Abtasten wohl nich

Du meinst wohl Da Mo!?

Marshmillo
08-03-2007, 16:54
Also ich habe bei meiner Musterung auch angegeben, dass ich eine KK betreibe und was anderes als das ganze zur Kenntnis zu nehmen, haben die auch nicht gemacht.
Hab dann ganz normal verweigert und werde Ende diesen Jahres meinen Zivildienst antreten..

Gruß, Marshmillo

*Azrael*
08-03-2007, 16:54
Ups, jo stimmt

MatzeOne
08-03-2007, 16:57
Hab dann ganz normal verweigert und werde Ende diesen Jahres meinen Zivildienst antreten..

Ach sind wir schon so weit, dass es normal ist zu verweigern? :rolleyes:

Ironknee
08-03-2007, 16:59
Es gibt einen Unterschied zwischen "nicht zum Bund wollen" und "den Dienst an der Waffe verweigern".
Wenn man den Dienst an der Waffe verweigert, bekommt man ein Stück Holz oder auch nichts in die Hand und darf trotzdem durch den Matsch kriechen.

Es kann sogar vorkommen das man Eingezogen wird und in den 9? Monaten nicht einmal ne Flinte in die Finger bekommt
weil man z.B. positiv auf HCT o.Ä. getestet wurde (im Wehrdienst).

Jago 1288
08-03-2007, 17:00
Ich habe dennen an kopf geworfen das ich Judo mache kümmerte die nix,
aber das ich Jiu-jitsu gemacht habe und vorlieben für Waffen habe habe ich nicht erwähnt :D konnte ja nicht wissen das die ALLES wissen wollen :p

edit: was is HCT ?

MatzeOne
08-03-2007, 17:05
vielleicht meint er THC?

Marshmillo
08-03-2007, 17:12
Ach sind wir schon so weit, dass es normal ist zu verweigern? :rolleyes:

Nein, ich habe mich vielleicht falsch ausgedrückt. :rolleyes:
Ich meinte, auf "normalem" Weg, also gleich angesagt, dass man verweigern möchte, ausführliche Begründung und Lebenslauf abgegeben und kurze Zeit später die Anerkennung als KDV bekommen.

Wobei es für mich schon immer klar war, dass ich verweigern werde, was für mich die Verweigerung schon "normal" macht.
Ich mache das nicht, weil ich keinen Bock auf die Bundeswehr habe, sondern weil ich nicht lernen möchte mit einer Waffe umzugehen und weil ich nicht lernen möchte auf Befehl irgendwelcher Leute auf Menschen zu schießen o.ä.

90% der Leute aus meinem Semester haben sich mit irgendwelchen falschen Attesten oder Lügen ausmustern lassen um sich "den ganzen Scheiß" zu sparen. Davon halte ich nichts und ich habe durchaus Respekt vor den Leuten, die sich zum Grundwehrdienst entschließen, nur ist das nichts für mich.
Deswegen mache ich Zivildienst und helfe den Menschen respektive meinem Land dadurch auch.

Gruß, Marshmillo

weber.michel
08-03-2007, 17:16
Wobei es für mich schon immer klar war, dass ich verweigern werde, was für mich die Verweigerung schon "normal" macht.
Ich mache das nicht, weil ich keinen Bock auf die Bundeswehr habe, sondern weil ich nicht lernen möchte mit einer Waffe umzugehen und weil ich nicht lernen möchte auf Befehl irgendwelcher Leute auf Menschen zu schießen o.ä.


Ist zwar eine Begründung die man akzeptieren, aber im Falle des Falles (Gott bewahre) Krieg ist und man sein Land verteidigen MUSS, ist es schön nützlicher mal a gewesen zu sein.

btw ich muss nicht weil 3. Sohn Regel :D , wenn mit Ausbildung nichts wird gehe ich freiwillig

MatzeOne
08-03-2007, 17:31
Mir gefällt nicht, wie hier über den Dienst an der Waffe gesprochen wird. Zu hirnlosen, jederzeit gehorsamen Soldaten wird man nämlich bei der deutschen Bundeswehr nicht ausgebildet, wie vereinzelt suggeriert wird. Nicht in den Einheiten, in den ich gedient habe.

Marshmillo
08-03-2007, 17:38
Habe ich auch nicht behauptet. Aber du wirst kaum bestreiten, dass es schon darauf ankommt im Ernstfall schießen zu können.
Wenn man beispielsweise im Auslandseinsatz (ich weiß, muss man als Grundwehrdienstler nicht aber dafür zu schießen wird man ausgebildet, oder?) ist und da plötzlich die Hälfte der Truppe meint: "ich kann aber doch nicht" dann ist das ziemlich .. naja sagen wir mal "schei*e" ;)

Ich habe selber ein paar Freunde beim Bund und dass sind alles intelligente und selbstständige Leute und ich sage auch gar nicht, dass ich nie in der Lage wäre auf jemanden zu schießen.
Ich glaube im Ernstfall wäre das nicht das Problem für mich. Vielmehr bin ich mir ziemlich sicher, dass ich im Nachhinein nicht damit umgehen könnte jemanden umgebracht zu haben und das will ich vermeiden.


//EDIT: Ich glaub, das schweift jetzt aber auch ein wenig ab.. falls noch Diskussionsbedarf besteht: PN :)

blueray
08-03-2007, 20:18
Geh zum Ohrenarzt und sag du hörst schlecht. Dann lässt du dir eine Bescheinigung geben und die Sache ist gegessen. Bei mir hat es geklappt. Ich höre aber auch schlecht aber auch wenn nicht hätte ich die Bescheinigung bekommen.

FASUHZELKAM
08-03-2007, 20:39
hi,
du hast IMMER das Recht den Dienst zu verweigern und durch sozialen zu ersetzen, selbst wenn du reihenweise die Leute im Vollkontakt umhaust, Mitglied im Schützenverein bist und als Berufswunsch Metzger angiebst hat die Bundeswehr KEINE mäglichkeit dich einzuziehen. Unabhängig von Anhörung, überprüfungen...usw.
Natürlich kannst du bei genaueren Blicken vom Ersatzamt rangenommen und zur Rechenschaft gezwungen werden, aber wenn du nein sagst aus ethischen/religiösen Gründen kann der Bund gar nichts machen, das ist im Grundgesetz festgelegt.

Das hat auch einen ganz konkreten und wichtigen Hintergrund. 3. Reich, wer da alles zur Wehmacht musste und nicht wollte.....
das war eine verdammt üble Politik die dieser Grössenwahnsinne damals führte.

Also nochmal kurz und knapp. Du kannst nicht zur Armee gezwungen werden.
Sich zu verteidigen in einer Situation der Notwehr ist etwas anderes als einen Menschen zu töten. Als SOldat musst du fähig sein menschliches Leben durch deine Hand auszulöschen. Das hat nichts, aber absolut gar nicht mit moderner Kampfkunst zu tun.

mfg,
fasuhzelkam

chicnstu
08-03-2007, 20:45
hab's hochgeladen:

http://nils.flasht.de/Verweigerung.doc

Padawan Vergel
08-03-2007, 21:06
Die Leutz haben mich nicht nach meinen Hobbies gefragt.
:hehehe:

Krüger
08-03-2007, 21:21
ich habs genauso gemacht. ich habe es nicht erwähnt, und denen ne storry vom pferd erzählt, von wegen:der verteidigungsfall wird nie geschehen, da schützt uns die eu:hehehe: :vogel: , und man hat ja gesehen was aus den deutschen vor 70 jahren wurde: hirnlose kampfdrohnen, und das ich nicht zu dem verein gehören will. dann noch ein paar erzählungen von großeltern, und das ich eben denke, diesem staat besser dienen zu können, wenn ich meinen dienst bei einer sozialen einrichtung ableiste... paar wochen später kam die bestätigung. verweigern is heute kein problem mehr. im nachhinein denke ich es war etwas provokativ...:hehehe:

megahoschi
09-03-2007, 06:15
bei der musterung fragt dich kein schwein was du so machst. die fragen höchstens, ob man alkohol trinkt etc (klar, übrigens drei bis vier flaschen am abend - da hat die echt große augen gemacht ;) )

Hug n' Roll
09-03-2007, 07:34
Als SOldat musst du fähig sein menschliches Leben durch deine Hand auszulöschen. Das hat nichts, aber absolut gar nicht mit moderner Kampfkunst zu tun.


Richtig.
Sehr wohl aber mit dem Bushido.;)

El Musca
09-03-2007, 07:36
Ich galub es kommt drauf an, dass Du nicht zu sehr auf die Kacke haust. Wenn Du mit nem Feilchen zu Musterung auftauchst und der Arzt fragt "Wo haben Sie das denn her?" und Du antwortest "Sie sollten den anderen mal sehen":krank011:, dann solltest Du in Deiner Verweigerung vielleicht nicht unbedingt schreiben, dass Du nie im Leben unter gar keinen Umständen einem Menschen was antun könntest.
Ansonsten, sit das heute ja schon verhältnismäßig lasch mit der Verweigerei. Ich glaub in ein paar Jahren mußt Du nur noch ein Kreuz beim Kreiswehrersatzamt machen und fertig.

the_ANSWER
09-03-2007, 07:45
Kurz mal ein Fakt, der alle zukünftigen Verweigerer beruhigen sollte:
Die Bundeswehr braucht(e) 60 000 junge Rekruten, der Zivi ist daran angeglichen und lag demnach ungefähr bei 80 000. Pro Jahrgang gibt es aber 400 000 junge Männer. Diese Zahlen müssten von 2004 sein, wurden uns zumindest 2005 auf dem staatlichen Zivi-Lehrgang mitgeteilt.

Ausnahmen gibt es immer: Ein Freund von mir, der ein Herzleiden hat und fast einen PM bekommen hätte, wurde fast gezwungen zum Bund zu gehen. Es hat ewig gedauert bis sie nachgegeben hatten und seine Krankenakte ist dicker als so manches Buch.
Und andernorts lassen sich Leute aus dem Sport LK wegen Knieproblemen ausmustern und gehen danach zum Fußball.


PS: Zivi forever! :)

himura_kenshin
09-03-2007, 09:07
Es gibt einen Unterschied zwischen "nicht zum Bund wollen" und "den Dienst an der Waffe verweigern".
Wenn man den Dienst an der Waffe verweigert, bekommt man ein Stück Holz oder auch nichts in die Hand und darf trotzdem durch den Matsch kriechen.

Es kann sogar vorkommen das man Eingezogen wird und in den 9? Monaten nicht einmal ne Flinte in die Finger bekommt
weil man z.B. positiv auf HCT o.Ä. getestet wurde (im Wehrdienst).


Ähm, nein. Wenn du schon beim Bund bist (erste Tage der AGA) und dann einen Antrag auf KDV stellst musst du zwar erstmal (bis der Antrag entweder bewilligt ist oder abgelehnt wird) alles mitmachen, aber eben keine Waffe anfassen. Du musst aber die "Theorie" des Waffengebrauchs mitkriegen, damit du "schneller aufholen" kannst wenn du nicht als KDV anerkannt wirst. Wenn du als KDV anerkannt wirst wirst du aus der Bundeswehr entlassen und wartest auf deinen Zivildienst, oder du wandelst das Dinestverhältnis um (wenn du schon eine Zivi-Stelle hast).

MatzeOne
09-03-2007, 13:19
Das hat auch einen ganz konkreten und wichtigen Hintergrund. 3. Reich, wer da alles zur Wehmacht musste und nicht wollte.....
das war eine verdammt üble Politik die dieser Grössenwahnsinne damals führte.

Wär es dir lieber gewesen, wenn nur die voll überzeugten Nazis in der Wehrmacht gedient hätten? So kam wenigstens ein wenig Menschlichkeit in diesen Kriegsapparat.

Holzfäller
09-03-2007, 13:59
-Doppelpost-

Holzfäller
09-03-2007, 14:00
du hast IMMER das Recht den Dienst zu verweigern und durch sozialen zu ersetzen, selbst wenn du reihenweise die Leute im Vollkontakt umhaust, Mitglied im Schützenverein bist und als Berufswunsch Metzger angiebst hat die Bundeswehr KEINE mäglichkeit dich einzuziehen. Unabhängig von Anhörung, überprüfungen...usw.
Natürlich kannst du bei genaueren Blicken vom Ersatzamt rangenommen und zur Rechenschaft gezwungen werden, aber wenn du nein sagst aus ethischen/religiösen Gründen kann der Bund gar nichts machen, das ist im Grundgesetz festgelegt.

Tja, der Pokal für den Unsinn des Tages geht jedenfalls an Dich :D

Wenn das so wäre, müsstest Du keinen ANTRAG auf Kriegsdienstverweigerung stellen, sondern lediglich eine entsprechende Erklärung abgeben, so wie man z.B. den Austritt aus der Kirche erklärt.
Dein Antrag wird vom Bundesamt für Zivildienst geprüft und die können deinen Antrag ABLEHNEN, wenn deine Begründung unschlüssig ist oder du im mündlichen Verfahren deine Gewissensgründe nicht glaubhaft darlegen kannst.

Widerspruch gegen eine Ablehnung wird vor der Kammer für Kriegsdienstverweigerung verhandelt, im schlimmsten Fall muss man bis zum zuständigen Verwaltungsgericht gehen.

Und wenn der Antrag dann immer noch abgelehnt wird, gehts ab zum Barras ... Also nix mit "jeder kann verweigern".

Ich habe übrigens 1990 anlässlich Desert Storm verweigert, und zwar nachdem ich meinen GWD geleistet habe. Ich bin damals durch die mündliche Verhandlung gegangen und die war kein Zuckerschlecken und mit über einer Stunde Dauer auch ziemlich langwierig. Die haben eine Menge schwerer Fragen gestellt, auf die ich mich zum Glück aber gut vorbereitet habe.

Sonst hätte ich heute noch den verdammten Seesack im Keller. :p

chicnstu
09-03-2007, 14:01
würd mich mal interessieren was die da so fragen ;)
weißte noch was davon, tom cat ?

Holzfäller
09-03-2007, 14:48
Im wesentlichen dreht es sich immer darum, ob man Gewalt als Konfliktlösung kategorisch ablehnt.

Ich wurde immer wieder Sachen gefragt wie: "was machen Sie, wenn sie und ihre Freundin auf der Straße von Schlägern attackiert werden ?" oder "Was machen sie, wenn sie jemanden dabei erwischen, wie er ihr Auto aufbricht" und solche Sachen.

Also immer das Thema Konflikt zweier Nationen auf den Alltag übertragen.
Da habe ich dann immer wieder das gleiche gesagt. "Polizei holen, Freundin in Sicherheit bringen, Schlagen bringt nichts, Gewalt erzeugt nur noch mehr Gewalt" etc.

Musste das teilweise gebetsmühlenartig runterleiern, aber genauso gebetsmühlenartig kamen auch deren Fragen.

Dann kamen auch Fragen, was ich zum Krieg Irak/Iran sage, was ich als Präsident machen würde, wenn eine feindliche Nation Giftgasbomben auf deutsche Städte werfen würde ? Wie ich mich verhalten würde, wenn russische Soldaten dürch Köln laufen würden und auf Zivilisten schiessen ? (Damals waren die Russen ja noch die Bösen;) ).

Für mich als Reservist kamen natürlich noch ein paar Spezialfragen dazu. Was ich denn geglaubt hätte, was ich bei den Schießübungen gemacht habe ? Ob ich der Meinung gewesen sei, ich würde im Krieg auf 10er Ringscheiben und Pappfiguren schießen ? Ob die verlegten Minen in der Realität nur zur Landschaftszierde dienen sollten ? Ob ich den Umgang mit der ABC-Schutzmaske wegen der Luftverschmutzung gelernt hätte ?

Einer der Prüfer war ziemlich krass drauf :rolleyes: Der hat immer versucht, mich als Waschlappen und Schlapp******* hinzustellen, der nicht mal die Eier hätte, seine Freundin zu verteidigen.

Hab mich davon aber nicht provozieren lassen. Dann hats auch geklappt.

Wie das heute ist, weiss ich natürlich nicht. Ist halt 15 Jahre her. Durch die Reduzierung der Plantruppenstärke gibts heute einen erheblich geringeren Bedarf an GWDlern. Damals lag die Wahrscheinlichkeit noch ziemlich hoch, gezogen zu werden. Möglicherweise gehen heute die Anträge auf KDV schneller durch.

Kannix
09-03-2007, 17:23
Kriegsdienstverweigerung (http://www.frieden-schaffen.de/kdv.kdv/)

Ich hatte ja gedacht, daß man mittlerweile ganz einfach wählen könnte ob man zum Bund geht oder Zivildienst macht:confused:

Ich habe damals einfach bei der Musterung angegeben das ich verweigern will und dann hat eine Freundin was für mich geschrieben. Das wars

dirkdeus
09-03-2007, 17:34
hi.

ich denke schon das es ein Unterschied ist, ob man KK macht....als Wettbewerbssport oder zur SV, oder (beim heutigen Auftrag der BW) (Kongo, Kosovo, Irak) den Wehrdienst verweigert!
Das sind sehr verschieden Dinge.
g.

dirk

himura_kenshin
09-03-2007, 19:13
hi.

ich denke schon das es ein Unterschied ist, ob man KK macht....als Wettbewerbssport oder zur SV, oder (beim heutigen Auftrag der BW) (Kongo, Kosovo, Irak) den Wehrdienst verweigert!
Das sind sehr verschieden Dinge.
g.

dirk


Ob du KK machst oder nicht interessiert das BAZ (Bundesamt für Zivildienst) herzlich wenig. Ich habe denen geschrieben, dass ich bei der Bundeswehr keinen Dienst an der Waffe leisten kann (Gewissensgründe), es aber durchaus mit meinem Gewissen vereinbaren kann in einer Notwehr-/ Nothilfesituation jemanden zu verletzen oder sogar zu töten. Ich kann mit meinem Gewissen auch den Schusswaffengebrauch im Polizeidienst vereinbaren, da dort (Haupsächlich (Schießplatz ausgenommen)) Nothilfe/ Notwehr.
KK stellt da keinen Hinderrungsgrund dar.

Ir-khaim
09-03-2007, 20:03
Exactly!

Der Bund hat mit deiner Verweigerung nix zu tun. Sag denen einfach du berufst dich auf Artikel soundso des GG und willst verweigern. Mehr müssen die nicht wissen.

Das baz ist da ziemlich locker eingestellt. Sofern du eine Verweigerung, die durchgekommen ist, sinngemäß abpinnst, spielt das keine Rolle.

Ich selber hab KK angegeben und das auch in meiner Verweigerung erklärt (ist durch). Wenn du willst schick ich dir meine zu (schreib mir einfach ne pn).

FASUHZELKAM
09-03-2007, 21:26
Wär es dir lieber gewesen, wenn nur die voll überzeugten Nazis in der Wehrmacht gedient hätten? So kam wenigstens ein wenig Menschlichkeit in diesen Kriegsapparat.

Ich habe im meinem Leben ja schon viele dummen Sachen gehört, aber du übertriffst alles.
Absoluter Schwachsinn was du da gerade von dir gelassen hast.
:narf: :narf: :narf: :dumm: :dumm: :dumm: :narf: :narf: :narf:

Si~Choo
09-03-2007, 22:25
Ich habe im meinem Leben ja schon viele dummen Sachen gehört, aber du übertriffst alles.
Absoluter Schwachsinn was du da gerade von dir gelassen hast.
:narf: :narf: :narf: :dumm: :dumm: :dumm: :narf: :narf: :narf:

Sehe ich genau so! Ist mir schleierhaft wie man ernsthaft so eine These vertreten kann!

ghostdog1982
09-03-2007, 22:42
Hi Leute,

kann es bei der Verweigerung des Grundwehrdienstes hinderlich sein, wenn man KK/KS betreibt? Habt ihr vielleicht Erfahrungen diesbezüglich?

Grüße

Bei mir wars kein Problem

FASUHZELKAM
09-03-2007, 23:22
@ Tom Cat
ich habe nie behauptet das man keinen Antrag stellen muß. Natürlich muß das seine Dienstwege gehen, gerade in Bürokratie Deutschland.


Und wenn der Antrag dann immer noch abgelehnt wird, gehts ab zum Barras ...

das ist falsch was du da sagst.
Du hast das Grundrecht zu verweigern und kannst das einfordern. Wenns hart auf hart kommt bis zum obersten Hof.

Ir-khaim
10-03-2007, 13:19
Stimmt nicht: Du hast kein RECHT zwischen Wehrdienst und Zivildienst zu entscheiden!
Wenn die deine Verweigerung nicht akzeptieren hast du ein Problem. Dann ist deine Gewissensentscheidung (für DIE hast du das Grundrecht) nämlich nicht überzeugend rübergekommen und man kauft dir das nicht ab.

FASUHZELKAM
10-03-2007, 13:32
und man kauft dir das nicht ab.

dagegen kann man klagen. ist juristsich legitim.

MatzeOne
10-03-2007, 15:28
Ich habe im meinem Leben ja schon viele dummen Sachen gehört, aber du übertriffst alles.
Absoluter Schwachsinn was du da gerade von dir gelassen hast.
:narf: :narf: :narf: :dumm: :dumm: :dumm: :narf: :narf: :narf:

Sehe ich genau so! Ist mir schleierhaft wie man ernsthaft so eine These vertreten kann!

Nachdenken könnte helfen :idea:

polderi
10-03-2007, 15:48
Ist doch ganz einfach:

Vor dem Dienst gehst du zu einem Waffenplatzpsychiater und erzählst ihm, du hättest Stress, Angstgefühle etc. Verschlimmerst dazu noch ein bisschen deine Kindheit und verhältst dich angespannt und bisschen arrogant. Du sollst eine labile Persönlichkeit darstellen = potenzielle Gefahrenquelle.
Nun wird der er der Armee ein Gutachten schicken, indem er dich für Dienstuntauglich erklärt. Bzw. davon abratet dich einrücken zu lassen. Vermeide aber solche Sachen wie "Dienst scheisst mich an", "kein Bock", "Nur Mama darf mich wecken". Es muss ein psychisches "Problem" vorliegen. Wikipedia hilft dir wegen den Symptomen weiter. Oder erfinde traumatische Erlebnisse.
Dieser Weg kostet ein bisschen, ist aber 100% erfolgreich und der Psychiater regelt alles für dich. Ansonsten bereits bei der Aushebung/Rekrutierung beim Psychotest ein paar negative Sachen (Drogenkonsum, Depression, Wutanfälle etc.) ankreuzen. Dann verlieren sie auch Interesse an dir.
Statt Armeedienst einen Sprachurlaub oder so zu machen, hat man mehr davon.

Si~Choo
10-03-2007, 15:52
Nachdenken könnte helfen :idea:

Dann erläutere es doch mal bitte für uns! Wie kommst du zu dieser Überzeugung?

.Hel
11-03-2007, 13:20
fragfe ich mich auch

lieber matze warum sollen 10'000 kampfsäue gefährlicher sein als 10'000'000 soldaten und 10'000 kampfsäue

wenndu mir das erklären kannst dann bist du wirklich gut.

-Cobra-
11-03-2007, 17:34
Auch wenn während meiner Bundzeit Leute das Sagen hatten, die etwa so schlau waren wie ein Stück Holz (vor allem die Feldwebeldienstgrade sind meist totale Zivilversager), so bin ich froh kein Krüppeltreiber (Zivi) gewesen zu sein wie die Meisten hier von euch. Jammerlappen. ;)

Wie ist das eigentlich im Verteidigungsfalle, kriegen dann die Zivis ein Gewehr oder was macht man da?

Gruß,
-Cobra-

Kannix
11-03-2007, 18:08
Wie ist das eigentlich im Verteidigungsfalle, kriegen dann die Zivis ein Gewehr oder was macht man da?


Oder machen was sinnvolles, was sie auch im Normalfall von Wehrdienstlern unterscheidet;)

VanZan
11-03-2007, 19:06
Dann erläutere es doch mal bitte für uns! Wie kommst du zu dieser Überzeugung?

Zum Beispiel vielleicht Rommel,oder andere Soldaten und Anführer die Befehle verweigert haben?
Oder ein neueres Beispiel Hubschrauberpilot Hugh Thompson,solche Menschen haben,so makaber das auch klingt selbst im Krieg teilweise nicht die Menschlichkeit vergessen.

*Azrael*
11-03-2007, 19:32
Krieg hat eig nix mit menschlichkeit zu tun würd ich sagen

VanZan
11-03-2007, 19:51
Krieg hat eig nix mit menschlichkeit zu tun würd ich sagen

Nein hat Krieg nicht,aber es gab immer wieder Leute die sich z.B.geweigert haben Gefangene zu erschiessen,oder mit dem Feind Feuerpausen vereinbart haben um Verwundete zu bergen usw.
Und auch gab es Soldaten die Widerstand gegen ihr Regime geführt haben.
Jetzt stelle man sich mal vor wenn es nur 100 prozentige Befehlsempfänger geben würde,die gar nicht mehr nachdenken und wie eine Maschine funktionieren,das meinte ich mit makaber.

*Azrael*
11-03-2007, 19:55
Naja, aber wenn ich in meinem Schützengraben hock un en Feind seh werd ich auf den Schiessen, keine Frage

Krüger
11-03-2007, 19:57
das größte bestreben jedes lebewesens ist zu leben.

Holzfäller
12-03-2007, 10:06
Also, um die Frage abschließend zu beantworten, ob man zum GWD gezwungen werden kann: Ja, kann man.



§5 Kriegsdienstverweigerungsgesetz:

Die Antragstellerin ist als Kriegsdienstverweigerin und der Antragsteller ist als Kriegsdienstverweigerer anzuerkennen, wenn

1. der Antrag vollständig ist (§ 2 Abs. 2),
2. die dargelegten Beweggründe das Recht auf Kriegsdienstverweigerung zu begründen geeignet sind und
3. das tatsächliche Gesamtvorbringen und die dem Bundesamt bekannten sonstigen Tatsachen keine Zweifel an der Wahrheit der Angaben der Antragstellerin oder des Antragstellers begründen oder die Zweifel aufgrund einer Anhörung nach § 6 nicht mehr bestehen.


§7 Kriegsdienstverweigerungsgesetz:

(1) Das Bundesamt lehnt den Antrag ab, wenn

1. er nicht vollständig ist (§ 2 Abs. 2) und die Antragstellerin oder der Antragsteller ihn nicht innerhalb einer Frist von einem Monat nach Aufforderung durch das Bundesamt vervollständigt hat,
2. die in ihm dargelegten Beweggründe ein Recht auf Kriegsdienstverweigerung auch nach schriftlicher und gegebenenfalls mündlicher Anhörung der Antragstellerin oder des Antragstellers nicht zu begründen vermögen oder
3. Zweifel an der Wahrheit der Angaben der Antragstellerin oder des Antragstellers trotz der schriftlichen Anhörung oder einer mündlichen Anhörung nicht ausgeräumt wurden.


Was sich aber in den letzten Jahren offenbar geändert hat: Die Gründe für die Verweigerung, also die Frage, ob jemand aus Gewissensgründen verweigert, werden kaum noch geprüft.

Computerworker
12-03-2007, 10:38
90% der Leute aus meinem Semester haben sich mit irgendwelchen falschen Attesten oder Lügen ausmustern lassen um sich "den ganzen Scheiß" zu sparen. Davon halte ich nichts und ich habe durchaus Respekt vor den Leuten, die sich zum Grundwehrdienst entschließen, nur ist das nichts für mich.
Deswegen mache ich Zivildienst und helfe den Menschen respektive meinem Land dadurch auch.

Mit Zivildienst hilfst du Menschen? Ich sehe das Anders Zivildienst ist für mich Zwangsarbeit und nix anderes wie Strassenbauen.
Strassen dienen genauso der gesellschaft wie die Pflege alter oder Kranker oder Behinderter Menschen. Nur wenn Zivildienstleistende künftig Strassen bauen müssten wäre es offensichtlicher. Wer Zivildienst Leistet arbeit weil er Ansonsten eine Strafe bekommen würde (auf Totalverweigerung steht Gefängnisstrafe).

Militärdienst Freiwillig hätte ich evtl gemacht aber nicht unter androhung von Zwangsarbeit, wie soll ich Freiheit und Demokratie Verteidigen wenn die Grundlage dafür nicht auf dieser Beruht.

Wehrdienst stammt aus einer Zeit in der vorallem eine Mannstarke Armee erforderlich war und diente dazu viele Soldaten Auszubilden um genügend Reservisten für den Kriegsfall zu haben. Für die heutigen Kriege brauchen wir jedoch eher weniger gut Ausgebildete Soldaten.

Für mich gabs eigentlich nur zwei Alternativen, Totalverweigerung oder Ausgemustert werden. Für die überprüfung deiner Wehrtauglichkeit frag einfach deinen Hausarzt

Jaques
12-03-2007, 11:39
Interessant für die Wehrpflichtigen in spe:

Bundeswehr: Drückeberger in Not - Politik - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten (http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,471170,00.html)

Marshmillo
12-03-2007, 16:51
Mit Zivildienst hilfst du Menschen? Ich sehe das Anders Zivildienst ist für mich Zwangsarbeit und nix anderes wie Strassenbauen.
Strassen dienen genauso der gesellschaft wie die Pflege alter oder Kranker oder Behinderter Menschen. Nur wenn Zivildienstleistende künftig Strassen bauen müssten wäre es offensichtlicher. Wer Zivildienst Leistet arbeit weil er Ansonsten eine Strafe bekommen würde (auf Totalverweigerung steht Gefängnisstrafe).

Militärdienst Freiwillig hätte ich evtl gemacht aber nicht unter androhung von Zwangsarbeit, wie soll ich Freiheit und Demokratie Verteidigen wenn die Grundlage dafür nicht auf dieser Beruht.

Wehrdienst stammt aus einer Zeit in der vorallem eine Mannstarke Armee erforderlich war und diente dazu viele Soldaten Auszubilden um genügend Reservisten für den Kriegsfall zu haben. Für die heutigen Kriege brauchen wir jedoch eher weniger gut Ausgebildete Soldaten.

Ich halte den Wehrdienst/Zivildienst in der heutigen Zeit an sich auch für überflüssig. Ich denke eine Berufsarmee wäre sehr viel passender. Wer unbedingt zur Armee will, kann das dann immernoch und die anderen bleiben unbehelligt (was sicherlich auch zu einer Qualitätssteigerung führen würde).

Allerdings sehe ich den Zivildienst nicht als Zwangsarbeit, es kommt immer auf den Betrachter an. ;)
Solange es das Gesetz gibt, dass jeder den Grundwehrdienst leisten muss, wenn er kann, verstehe ich auch, dass man sagt, wer das nicht kann, aber eigentlich dafür geeignet wäre, der soll eine Ausgleichsarbeit leisten.
(und dieses Gesetz ist schließlich mal auf demokratischem Wege entstanden oder? )
Dass es eine Strafe für die Totalverweigerung gibt, wusste ich noch nicht einmal.

Von mir aus soll es auch Zivistellen im Straßenbau geben, vom Prinzip hast du Recht, auch damit ist der Gesellschaft geholfen, allerdings bezieht sich der Zivildienst seit jeher soweit ich weiß eher auf den sozialen Sektor, also Dienstleistungen, Pflege usw.

Um es mal so zu sagen, du hast wenigstens eine Argumentation, wieso du weder das eine noch das andere machen willst.
Die Leute von denen ich sprach, haben vor 1-2 Jahren aber noch groß getönt, von wegen "ich geh zum Bund und schießen und toll und was weiß ich" oder "ich werd sowieso Berufssoldat, endlich Leute erledigen" Oo ..
Jetzt sieht das bei denen aber anders aus, weil sie auf einmal keine Zeit haben "beim Bund wird man doch eh nur feritg gemacht, is doch sowieso scheiße" und lieber der Karriere hinterherjagen anstatt "alten Omas den ***** abzuwischen" .. Weicheier ...
Das sehe ich dann irgendwie nicht ein, zumal es tausend unterschiedliche Zivildienststellen gibt (Fahrdienst, Beratungsstellen z.B. in der AIDS-Hilfe, im Naturschutz...) und ich nicht wissen will, wie diese Leute dastehen, wenn sie mal alt sind und Hilfe brauchen.

Ich sehe den Zivildienst einfach als einen Beitrag zur Gesellschaft und eine Möglichkeit zwischen Schule und Ausbildung/Studium mal in andere Bereiche hereinzuschnuppern, Erfahrungen zu machen und neue Kontakte zu knüpfen.

himura_kenshin
12-03-2007, 17:07
Es gibt doch auch überhaupt keine (Haft-)Strafe auf Totalverweigerung. Es gibt (Haft-)Strafe, wenn man seinen Wehr- bzw. Zivildienst unbegründet (z.B. wegen Krankheit) nicht antritt. Und selbst wenn man wegen "nicht hingehen" verurteilt wird bleibt es meistens bei einem Eintrag ins Führungszeugnis (man ist dann Vorbestraft). In den Knast gehen die wenigsten.

Kannix
12-03-2007, 18:31
Es gibt doch auch überhaupt keine (Haft-)Strafe auf Totalverweigerung. Es gibt (Haft-)Strafe, wenn man seinen Wehr- bzw. Zivildienst unbegründet (z.B. wegen Krankheit) nicht antritt. Und selbst wenn man wegen "nicht hingehen" verurteilt wird bleibt es meistens bei einem Eintrag ins Führungszeugnis (man ist dann Vorbestraft). In den Knast gehen die wenigsten.
Also ich kenn einen der war wegen Totalverweigerung im Knast;)

Hug n' Roll
12-03-2007, 18:36
1. Die Diskussion hier ist inzwischen total ab vom ursprünglichen Thema und mir ist unklar, warum das hier noch nicht "off topic" gestellt wurde.

2. Ich muß mich beruflich jeden Tag mit diesem Thema (Legitimation von Streitkräften allgemein, Verfasstheit der Bundeswehr, Wehrpflicht, etc.) auseinandersetzen und mir sträuben sich hier die Nackenhaare, wenn ich einige Argumentationsstränge sehe. -Wenn man im Kochforum (nix gegen Köche, ich koche auch gern...) vom Thema abkäme und sich über KK/KS fetzen würde, käme inhaltlich wahrscheinlich ähnlich wertvolles dabei heraus.......:wuerg: