Welche Stil betont am meisten den kämpferischen Aspekt? [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Fit & Fight Sports Club
12-03-2007, 07:21
Hallo liebe Taijinquan-Gemeinde,

bitte helft mir kurz, da ich zu faul bin die SuFu zu nützen und 3 Std. zu lesen.

Zwei Fragen:

1.) Ich interessiere mich stark für den Selbstverteidigungsaspekt im Taijinquan, um meinen Horizont als SV-Instructor zu erweitern.
Welcher Stil betont das Kämpferische/die SV am besten? (Habe von Yang, Wu, Chen etc. gehört, kenne aber nicht die Unterschiede)

2.) Wo kann man in MG/Düsseldorf oder auch Ruhrgebiet diesen Stil dann kompetent lernen?

Vielen Dank !!!:)

Gruß,
Eric

B.Leibt
12-03-2007, 08:06
Du betreibst doch schon ein rundes System. Warum um Himmels Willen willst Du Tai Chi lernen? In den Schulen die ich besucht habe wurde nur Formenlauf, ein bischen Pushen und Fantasieanwendungen aus den Formen geübt. Das ist wohl der Standart.

Was ist denn Deine Motivation Tai Chi lernen zu wollen?

Fit & Fight Sports Club
12-03-2007, 08:14
@B.Leibt

Das Elite Combat Program lehrt z.B. wie man seine zur Verfügung stehende Masse am schnellsten und stärksten einem Gegner aufzwingen kann, um ihn maximal schnell zu "eliminieren". Das "Dran-Drauf-Drüber-Model".
Ich habe auch 10 Jahre WingTsun betrieben und mich interessiert, das Verwalten und Verarbeiten auftretender Kräfte. Schließlich werde ja auch ich nicht jünger ;) . Im WT konnte mir das keiner glaubhaft beibrigen. Sobald gute, reale Angriffe stattfanden (nicht die Inzucht-Angriffe im WT, wo sich der Gegner/Partner nicht bewegt), hat das aufnehmen und umleiten oder gegen jemanden verwenden der Kraft/Kräfte mal gar nicht funktioniert. :confused:

Ich hoffe diese Aspekte vielleicht im Taijinquan oder auch im jap. Aikido zu finden und lernen zu können?!

Gruß,
Eric

Marcel Kruse
12-03-2007, 08:21
Hallo Eric,

meiner Ansicht nach ist es, zu Beginn des Trainingsprozesses im Taijiquan, irrelevant, welcher Stil den Kampfaspekt am stärksten betont, da zunächst einmal das Körpertraining im Vordergrund steht.

Hast du schließlich den Körper entsprechend entwickelt, die Prinzipien der "inneren" Bewegung erlernt und diese zu deiner Alltagsbewegung gemacht, gibt es keine Bewegung, die kein "kämpferisches" Potential hätte.

Natürlich gibt es Schulen, die Anwendungen unterrichten, die festgelegt und praktisch auf der Imitation dieser Bewegungsmechanik beruhen - diese zu Lernen, wird dir aber auf lange Sicht weit weniger nutzen, als ihren "Kern" zu erfassen.

Sollte es dir aber wirklich wichtig sein, betont der Chen-Stil mit seiner klaren Darstellung von Fajin äußerlich vermutlich mehr das Kämpferische als der Yang-Stil. Allerdings habe ich wenige Instruktoren gesehen, deren Anwendungs-Demonstrationen über das Chin-Na hinausgehen.

Ein "Geheim-Tip" für anwendungs-orientiertes Taijiquan ist meiner Meinung nach der Sun-Stil, wie ihn Eric Lee in Deutschland unterrichtet. Ein Verzeichnis
mit Lehrern, die diesen Stil u.a. in Düsseldorf und Umgebung unterrichten, findest du hier:
Sun Taijiquan - Unterricht (http://www.suntaiji.de/unterricht.html)

Zum Erlernen von inneren Bewegungs-Prinzipien empfehle ich einmal mehr die Yingmen-Schule in Neuss.

Zur weiteren Entwicklung der verwandten Kraft bevorzuge ich das "Suit-Modell" nach Mike Sigman.

Grüße, Marcel

Hokum
13-03-2007, 11:13
lehrer abklappern und selbst schauen. der stil ist da nebensache.

Spieler
13-03-2007, 11:30
Ich denke auch, dass der Stil nicht entscheidend ist.
Der Lehrer macht hier - wie immer - den Unterschied.
Schau dir einfach alles an, was du so finden kannst. Vielleicht findest du ja etwas, was dir zusagt.

Fit & Fight Sports Club
13-03-2007, 13:42
Vielen Dank, kann mir jemand einen konkreten Lehrer im Raum 40,41,46,47 wärmstens empfehlen?:)

Gruß,
Eric

Jörg B.
14-03-2007, 12:54
Wurde schon gesagt, Sun-Taiji in Düsseldorf oder die Yingmen-Schule in Neuss.

Fit & Fight Sports Club
14-03-2007, 13:16
Vielen Dank:)

Sascha
14-03-2007, 13:26
Wenn Neuss in Reichweite ist besuch mal Daniel Roga Tai Chi & Qigong Schule Neuss (http://www.tai-chi-neuss.de), der schwing auch eine gute "Kelle" ;)

Engin
15-03-2007, 18:05
ich hatte vor kurzem einen taiji-lehrer gefragt ob der yang-stil oder der chen-stil mehr auf die gesundheit eingeht im bewegungsablauf. darauf bekam ich zur antwort das beim yang-stil der gesundheitsaspekt mehr geachtet wird, weil der chen-stil der älteste ist und deshalb in ihm die kampfaspekte am meisten noch wurzeln.

das heutige taiji aber, wird kaum als kampfkunst geübt, sondern als gesundheitsmethode. es wird nicht mehr auf kampftechniken eingegangen, sondern nur auf die bewegungsabläufe die der gesundheitlichen psyche und körper dienen sollen.

somit ist es eigentlich irrelevant für welchen stil man sich in bezug aufs kämpfen entscheidet.

Engin
15-03-2007, 18:13
Vielen Dank, kann mir jemand einen konkreten Lehrer im Raum 40,41,46,47 wärmstens empfehlen?:)


Google Maps (http://www.google.de/maps?hl=de&lr=lang_de&q=tai+chi&near=Duisburg&sa=X&oi=local&ct=title)

bestens empfehlen aber würde ich dir die schule: Tai Chi Schule Duisburg (http://www.tai-chi-duisburg.de/)

Taisho
15-03-2007, 18:48
Hi,

ich würde grundsätzlich sagen, daß beim Chenstil der Kampfkunstaspekt im Taijiquan am höchsten ist (Betonung des Fajing und insbesonders in der 2. Form der Kanonenfaust/Pao Chui). Natürlich kommt es immer auch auf den Lehrer an, wenn der nicht damit kämpfen kann oder es nicht vermittelt, dann kann man es auch nicht von ihm lernen.

In den inneren Kampfkünsten ist der Kampfkunstaspekt besonders im HsingI/Xingyiquan ausgeprägt. Dieser Stil ist sehr direkt und hat eine grundsätzlich aggressive Natur - kein Stil jedenfalls für strickende Sozialarbeiter.

Einen guten Kompromiß aus allen inneren Kampfkünsten stellt das von Shifu Shen Xijing entwickelte Taijidao mit seinen Symbioseformen aus Chenstil, Baguazhang und Xingyiquan dar. Nachdem Shen Xijing früher auch an Sanda-Wettkämpfen teilgenommen hat, sind diese Erfahrungen aus seiner Wettkampfzeit in das Taijidao miteingeflossen.

Viele Grüße
Taisho

Fit & Fight Sports Club
16-03-2007, 19:00
Super Freunde, hier scheinen einige wirklich zu wissen, wovon sie sprechen:)
Eine sehr angenehme Erfahrung im Gegensatz zu den Tastaturkriegen in den WC/WT-Abteilungen - der ist nämlich jeder ein "Kampfgott":rolleyes:

Vielen Dank dafür - ich freue mich wirklich über jede Information!!

Gruß,
Eric

Apfelbaum
16-03-2007, 19:02
chen

shi-jen-bo
16-03-2007, 19:28
das heutige taiji aber, wird kaum als kampfkunst geübt, sondern als gesundheitsmethode. es wird nicht mehr auf kampftechniken eingegangen, sondern nur auf die bewegungsabläufe die der gesundheitlichen psyche und körper dienen sollen.


das sehe ich nicht so. ich habe 12 jahre lang chen-tai ji gelernt und trainiert. bei uns wurde der kämpferische aspekt immer sehr betont. die "anwendungen" wurden laufend geübt. es kommt dann wohl doch auf den lehrer an...

Engin
16-03-2007, 20:05
das sehe ich nicht so. ich habe 12 jahre lang chen-tai ji gelernt und trainiert. bei uns wurde der kämpferische aspekt immer sehr betont. die "anwendungen" wurden laufend geübt. es kommt dann wohl doch auf den lehrer an...

der chen-stil ist auch der älteste. in ihm wurzeln deshalb auch die kampfaspekte am meisten und wird deshalb wahrscheinlich von einigen noch als kampfkunst vermittelt. die nachkommenden aber wie der yang-stil sind dann mehr in richtung gesundheit gegangen.

B.Leibt
16-03-2007, 20:16
.....die nachkommenden aber wie der yang-stil sind dann mehr in richtung gesundheit gegangen.

Das ist Unsinn. Das liegt nicht am Stil, sondern an der Kundschaft, Hippies, Sozialarbeiter, Wollsockenträger usw. Der Yang war halt als erster da und wurde speziell von diesen Menschen gut aufgenommen entsprechend interpretiert und verbreitet.

Chen ist auch nicht kämpferischer nur weil die in der Form mehr zappeln.

Hongmen
16-03-2007, 22:50
U.G.W. es gibt kein tai chi das sich besser als jede andere kk zur sv eignet. es gibt nur den, der es versteht die prinzipien des tai chi zur sv zu nutzen. dann ist tcc eine effektive kk.

hongmen

MPC4X
18-03-2007, 14:54
Es ist richtig, dass man im Chen Tai Ji im Vergleich zu anderen Stilen wohl den höchsten Wert auf den kämpferischen Aspekt legt. Wenn du allerdings einen guten Lehrer für Wu Tai Ji findest, der über diese Praxis verfügt, wirst du´s sicherlich auch dort lernen. Achte nicht zu viel auf den Stil, sondern was du daraus machst!!!

bluemonkey
19-03-2007, 11:46
Hallo Elite Combat,

besuch doch mal einen der offenen Workshops von John Ding (ist (einer?) der Meister des hier schon erwähnten Daniel Roga):

Traditionelles Tai Chi Chuan (http://www.tai-chi-chuan-duesseldorf.de/workshops.html)

und frag ihn, wie er mit der "dran drauf drüber Methode" umgeht.
John ist sehr anwendungsorientiert.

Ich schließe ich mich der Meinung vieler meiner Vorredner an, dass es auf den Lehrer ankommt, welcher Aspekt betont wird.
Jeder traditionelle Taiji-Stil ist wohl zum Kämpfen geeignet, auch wenn es in der Form nicht so offen zu Tage tritt.
Ich selbst betreibe Chen-Stil, aber gekämpft wird bei meinem Lehrer nicht.
Vielleicht mal ein wenig gegeneinander Schieben, um die Struktur zu testen.
Der Hauptteil des Trainings bildet die Erarbeitung der Struktur und Bewegungsprinzipien und ein wenig Pushhandsroutinen.
Bei anderen Lehrern mag das anders sein.
Natürlich sehen die Formen im Chen-Stil "kämpferischer" und dynamischer aus, als die manch anderer Stile. Aber die Kampfkunstfähigkeiten entwickeln sich
erst aus einer intensiven grundlegenden Körperarbeit und eben zunächst vor allem aus der Arbeit mit dem eigenen Körper.

Fit & Fight Sports Club
20-03-2007, 09:12
Danke Bluemonkey,

das werde ich gerne mal machen. Das mit dem Angriff auf einen Lehrer bei dessen Seminar man Gast ist, lasse ich jedoch:

Erstens wäre es respektlos und zweitens überschätze ich nicht die kämpferischen Fähigkeiten des Tai Chi - auch wenn ich es für eine tolle Lehre halte/glaube zu halten ;)

bluemonkey
20-03-2007, 12:09
Hallo Elite Combat,

das war von mir schlecht formuliert.
ich will hier natürlich niemand zu einem Angriff auf irgendwen anstiften!
(Ich hab vorsichtshalber meinen Beitrag geändert).
Ich meinte eher, Du kannst John während des Workshops darauf ansprechen, wie er mit einer bestimmten Art Angriff umgehen würde (keine Ahnung was Elite Combat macht, aber "dran drauf drüber" lässt auf eine gewisse Dynamik schließen)

Alles andere wäre, wie Du richtig sagst, respektlos.

Fit & Fight Sports Club
20-03-2007, 12:55
Sach ich ja - trotzdem Dank für Deine Offenheit:)

Ja, das Vorgehen im Elite Combat Program ist sehr dynamisch, sehr resulut und zielorientiert. Fast ein bißchen asozial, wie ein Strassenschläger nur mit besserem Eigenschutz. Du weißt doch in einem Teich voller Ungeheuer, mußt Du das brutalste sein ;)

Aber das EP hat eben nichts mit Kampfkunst zu tun, während ich Tai Chi für eine sehr schöne halte.

Gruß,
Eric

bluemonkey
20-03-2007, 14:00
Im September kommt übrigens Chen Zhiqiang nach Hamburg und gibt Seminare in Wettkampf-Pushhands und Wettkampf-Freikampf.WCTAG Termine (http://www.wctag.de/termin.html#sonder_zhiqiang)
Chen Zhiqiang ist Trainer der Turniermannschaften Chenjiagous (historischer
Ursprungsort des Taijiquan mit Ausnahme vielleicht der Wudang-Stile).
Ist dann halt eher Kampfsport (Regeln) als Kampfkunst aber immerhin Kampf :fight: :zwinkern: .

Vielleicht kannst Du Dich bei Gelegenheit mal mit Meister Jan Silberstorff unterhalten. Jan hat sehr tiefe Kenntnisse in Kampfkünsten/SV und die WCTAG hat im Ruhrgebiet einige Lehrkräfte.

Übrigens: auch wenn die Formen ganz hübsch anzusehen sind,
sind die Anwendungen effektiv und daher unter Umständen auch sehr brutal und verheerend.
Nur der Weg zur Kampffähigkeit geht, wie schon gesagt, über eine sehr intensive Schulung des Körpers und des Geistes und der wichtigste Sieg ist der Sieg über sich selbst:engel_3: .

Ahasver
21-03-2007, 13:59
Zwei Fragen:

1.) Ich interessiere mich stark für den Selbstverteidigungsaspekt im Taijinquan, um meinen Horizont als SV-Instructor zu erweitern.
Welcher Stil betont das Kämpferische/die SV am besten? (Habe von Yang, Wu, Chen etc. gehört, kenne aber nicht die Unterschiede)

2.) Wo kann man in MG/Düsseldorf oder auch Ruhrgebiet diesen Stil dann kompetent lernen?

Vielen Dank !!!:)

Gruß,


Hallo Eric,

Ich trainiere den Yang-Stil nach Zheng Manqing. Dieser Stil betont die Verbindung von kämpferischen, meditativen und gesundheitlichen Aspekten, wie es jedes Taijiquan tun sollte, weil es eine Kampfkunst ist.

Wo man den Stil im Ruhrgebiet lernen kann, kann ich Dir aber nicht sagen.:rolleyes:

Gruß
Ahasver

Yasha Speed
25-03-2007, 10:13
ich würd ja zu xingyiquan raten, scheint sich taktisch mit deinem ursprungssystem zu decken.

Beavis
06-04-2007, 09:34
das sehe ich nicht so. ich habe 12 jahre lang chen-tai ji gelernt und trainiert. bei uns wurde der kämpferische aspekt immer sehr betont. die "anwendungen" wurden laufend geübt. es kommt dann wohl doch auf den lehrer an...

Warst du bei einem lehrer der wctag, bei der pagode (verband von dietmar stubenbaum, dem "anderen" chen-papst in deutschland, neben silberstorff) oder bei wem hast du chen geübt? warum hast du mit chen aufgehört, was machst du jetzt? bist du mit dem, was du jetzt machst zufriedener und warum? Gruß beavis

Hokum
06-04-2007, 18:44
ich würd ja zu xingyiquan raten, scheint sich taktisch mit deinem ursprungssystem zu decken.


auf der andereren seite muss man sagen, dass er vielleicht besonders von einem stil profitiert, der sich eben NICHT mit dem ursprünglichen deckt. schlussendlich betont er dort wohl schon genug den kämpferischen aspekt, sodass er im taiji oä. mehr auf den körperlichen oder geistigen eingehen kann.

jinkazama
06-04-2007, 22:21
xingyiquan ist kämpferisch

Klaus
07-04-2007, 10:58
Kampfkünste sind alle, nur manche davon schwieriger als andere. Und am Ende bestimmen immer 2 Dinge was man da erreicht, was man selbst kann, und was der Lehrer. Schliesslich kann man die Strasse mit "Lehrern" pflastern die von KAMPFkunst überhaupt keine Ahnung und vom ursprünglichen Übungsumfang vielleicht 20% überhaupt gelernt haben. Man kann von einem "Taijiquan-Lehrer" der nie über Fixed-Step-Übungen hinausgekommen ist nicht erwarten daß er das gleiche kann wie ein Bodyguard aus dem 18. Jahrhundert. Die Frage ist aber auch, was will ein Hobbysportler mit Knochenbrecherkram für den er a) ins Gefängnis kommen kann, und b) vermutlich extrem selten oder nie in die Verdrückung kommt es zu brauchen. Für den Rest reicht das normale, übliche gute Niveau und ausreichend Sport-/Wettkampf-/Ringkampfpraxis dicke aus. Mit dem Bully der einen da und da geärgert hat muß man sich emotional auseinandersetzen, bevor man anfängt, ihn mental zu töten, und darauf zu trainieren.

jinkazama
07-04-2007, 13:31
mental zu töten... das klingt interessant.

Klaus
07-04-2007, 15:44
Gemeint ist sich mental andauernd mit der Überlegung zu beschäftigen, sich an ihm zu rächen und alle Knochen zu brechen etc. Also eine Fantasie die man nicht los wird, und mit der man sich ständig beschäftigt.

jinkazama
07-04-2007, 20:20
also ein hassobjekt, das einen motiviert? :D

Sascha
08-04-2007, 21:52
Um nochmal auf die Ursprungsfrage zurückzukommen,
nachdem ich am letzten Wochenende rund zwanzig Stunden lang intensiv den Tai Chi Stil von Ip Tai Tak (Meisterschüler von Yang Sau Chung) kennen lernen durfte, bin ich doch etwas "baff", das die Yangs intern etwas ganz anderes machten (von der Dynamik her) als das was sie öffentlich gelehrt haben. Alle Bewegungen nur im Hinblick auf Greifen, Brechen, Zerschlagen, Auskugeln und Zerreißen :sport069: Da war nix Mystisches, sondern nur handfestes "es muß funktionieren" mit knackigem Fa-Jin. Insofern möchte ich dies mit in die Runde hier einwerfen :soldat:, und mich ansonsten den Vorrednern anschließen - letztendlich kommt es auf den Lehrer an.

bluemonkey
09-04-2007, 17:37
nachdem ich am letzten Wochenende rund zwanzig Stunden lang intensiv den Tai Chi Stil von Ip Tai Tak (Meisterschüler von Yang Sau Chung) kennen lernen durfte..

Hallo Sascha,

wo (bzw. bei wem?) hast Du denn den Ip Tai Tak-Stil kennengelernt?
John Boyd?
Ich kenn nur John Ding und der hat wohl zumindest die Form schon modifiziert?!

gruß, bluemonkey

Sascha
09-04-2007, 17:50
Hallo Bluemonkey,
bei Bob (nicht John) Boyd. Ich hatte ihn zu einem Workshop eingeladen, und gleich auch noch Einzelunterricht mitgenommen. Er läuft keine modifizierte ITCCA Form wie John Ding (der in der körperlichen Anwendung auch sehr gut ist), sondern die alte von Ip Tai Tak (auch in Säbel, Schwert und Speer), und die ist in der Ausführung massiv anders. Gewichtung von 100/0 in allen Positionen, Bein-/Schritttechniken, Anwendungsidee und Fa-Jin kraftvoller und dynamischer. Wir haben vorab alte Videos von Gin Soon Chu und Ip Tai Tak zum Vergleich zu sehen bekommen, und es wr schon interessant wie unterschiedlich die Beiden öffentlich erklärt haben, und was sie selber gelaufen sind. Daher nennt Bob seine Seminare zumeist: "Tale of two Tai Chi´s", einmal die Variante die die Meister öffentlich für viel Geld an interessierte Schüler gegeben haben, und dann die Variante die sie für noch viel mehr Geld an innerste Familienschüler gegeben haben. Das YSC Video auf Youtube ist dementsprechend ein Knaller, allerdings konnte ich vor dem Workshop auch nicht wirlich viel damit anfangen, da mir da noch das nötige Wissen fehlte, auf was zu achten ist und die Qualität schlecht ist. Es hat vielen Teilnehmer sehr gut gefallen, so das ich Bob zum Jahresende nochmal einladen werde :D

B.Leibt
09-04-2007, 19:18
Alle Bewegungen nur im Hinblick auf Greifen, Brechen, Zerschlagen, Auskugeln und Zerreißen :sport069: Da war nix Mystisches, sondern nur handfestes "es muß funktionieren" mit knackigem Fa-Jin.

hört sich wie eine Beschreibung von richtigem Tai Chi Chuan an. Klasse!

Sascha
09-04-2007, 19:41
hört sich wie eine Beschreibung von richtigem Tai Chi Chuan an. Klasse!

Habe ich auch so empfunden. Gesundheitstechnisch ist es in etwa "Pilates in Bewegung", soll heißen ich habe Muskelkater in tiefliegenden Muskelschichten die ich in über 10 Jahren noch nicht kennengelernt habe :krank011:, und von der Anwendung her war es einfach nur "umpfig" :soldat:

bluemonkey
09-04-2007, 20:11
Es hat vielen Teilnehmer sehr gut gefallen, so das ich Bob zum Jahresende nochmal einladen werde :D

Hallo Sascha,

sind die Seminare offen konzipiert? (ich kann nur die lange John-Ding-Form und bin auf Chen-Stil umgestiegen, aber immer interessiert, die Prinzipien aus anderen Blickwinkeln kennenzulernen)
Falls ja, (und sich das "noch mehr Geld" in Grenzen hält) infomier mich doch bitte, wenn Du wieder was veranstaltest (gerne auch über PM).
Vielleicht fällt der Termin ja auf ein "freies" Wochenende.

Gruß, Bluemonkey

Sascha
09-04-2007, 20:24
sind die Seminare offen konzipiert?

Ja, absolut. Einzige Voraussetzung ist die Beherrschung der (langen) Yang Form, egal in welcher Variation


Falls ja, (und sich das "noch mehr Geld" in Grenzen hält) infomier mich doch bitte, wenn Du wieder was veranstaltest (gerne auch über PM).

Werde ich machen, wird aber auch auf meiner HP angekündigt. Das Seminar wird wieder bei ca. 350€ liegen, für Sa/So zusammen 12-14 Stunden Unterricht.


Vielleicht fällt der Termin ja auf ein "freies" Wochenende.

Im Moment peilen wir das 1. Novemberwochenende an, mal sehen ob das hinkommt.

jinkazama
10-04-2007, 09:28
:ups: 350 Tacken für 2 Tage

Sascha
10-04-2007, 10:08
Jep, groß drunter gehts nicht, da muß Semianrraum, Hotel, Verpflegung, Flug und Transport für drei Personen (Bob und Assistenten) von finanziert werden (nicht zu vergessen unser Finanzamt *bg*) das sind rund 29.-€ pro Stunde - da habe ich auf anderen Seminaren schon tiefer in die Tasche greifen müssen ...

jinkazama
10-04-2007, 12:33
Jep, groß drunter gehts nicht, da muß Semianrraum, Hotel, Verpflegung, Flug und Transport für drei Personen von finanziert werden (nicht zu vergessen unser Finanzamt *bg*) das sind rund 29.-€ pro Stunde - da habe ich auf anderen Seminaren schon tiefer in die Tasche greifen müssen ...

ach so, verstehe. flug, transport, verpflegung. das wusst ich nicht. der preis ist durchaus fair

dirk2245
09-07-2007, 10:18
Hallo liebe Taijinquan-Gemeinde,

bitte helft mir kurz, da ich zu faul bin die SuFu zu nützen und 3 Std. zu lesen.

Zwei Fragen:

1.) Ich interessiere mich stark für den Selbstverteidigungsaspekt im Taijinquan, um meinen Horizont als SV-Instructor zu erweitern.
Welcher Stil betont das Kämpferische/die SV am besten? (Habe von Yang, Wu, Chen etc. gehört, kenne aber nicht die Unterschiede)

2.) Wo kann man in MG/Düsseldorf oder auch Ruhrgebiet diesen Stil dann kompetent lernen?

Vielen Dank !!!:)

Gruß,
Eric


Hallo Eric,

erkundige Dich doch mal bei folgender Schule: Chen Dao Moers (http://www.chen-dao.com/)

Grüße,
dirk2245

rudongshe
09-07-2007, 15:42
Och Leute, wieder so eine Frage.

Yang ist eine chinesische Krankenkasse und chen ein Elitecorps...

Wer von Euch kennt den jeweils anderen Stil so gut, dass er solche Aussagen machen kann.

yimu
10-07-2007, 08:52
@Sascha

"Das YSC Video auf Youtube ist dementsprechend ein Knaller"

Kannst du bitte den Link hinzufügen, oder eine Beschreibung, damit ich danach in Youtube suche kann. Würde mich interessieren.

Vielen Dank

Christian73
10-07-2007, 09:11
Hallo yimu,

ich denke Sascha meinte dieses :

http://www.youtube.com/watch?v=zqgZp80SVoQ


Gruß
Christian

Sascha
10-07-2007, 10:41
Danke Christian,
genau das meinte ich :)

yimu
10-07-2007, 18:26
ich seh gerade, hier gibts weitere Infos zum Thema :)

K a m p f k u n s t f o r u m . d e/lofiversion/index.php?t28287.html

Hongmen
12-08-2007, 23:29
[QUOTE=Elite Combat;893034]Hallo liebe Taijinquan-Gemeinde,

bitte helft mir kurz, da ich zu faul bin die SuFu zu nützen und 3 Std. zu lesen.

Zwei Fragen:

1.) Ich interessiere mich stark für den Selbstverteidigungsaspekt im Taijinquan, um meinen Horizont als SV-Instructor zu erweitern.
Welcher Stil betont das Kämpferische/die SV am besten? (Habe von Yang, Wu, Chen etc. gehört, kenne aber nicht die Unterschiede)

siehe hier:

Sascha
13-08-2007, 05:54
Hallo Hongmen,
das kommt auf die individuelle Schule an. Ich kenne Yangstile die "krachen" und auch welche aus der ganz "eso" orientierte Ecke. Gleiches gilt wohl auch für Chen, Wu, Lee, usw.
Umschauen und Lehrer darauf hin testen

ca20360
19-08-2007, 16:28
in düsseldorf:
martin bödicker (trad. wu stil nach ma jaingbao) oder detlef klossow (yang stil nach william chen), beide sind klasse push-hands leute.

immer gut bei kampfkunst mit wumm: die leute von der wctag (chen stil nach chen xiaowang) hier auch folgender artikel für die wt-erprobten: http://www.wingtsunwelt.com/news.php?id=77
klasse für den soft-touch mit höchster effektivität: patrick kelly und seine schüler (yang stil nach huang xiangxian/zheng manqing): http://www.patrickkellytaiji.com/deeppages.html

Hongmen
19-08-2007, 21:48
ich meinte,

siehe hier:Chinese Boxing Institute International (http://www.cbii.de):D