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Vollständige Version anzeigen : Allkampf-Jitsu = McDo?



Abooya
18-03-2007, 10:25
Hallo erstmal,
ich spiele atm mit dem Gedanken, Allkampf-Jitsu in einer Schule bei uns hier in der Nähe zu lernen. Meine Frage ist nur: Ist Allkampf eine "legitime", d.h. eine Kampfsportart, über die sich jemand Gedanken gemacht hat oder so ein typisches Selbstverteidigungssystem, das sich jemand ausgedacht hat, weil er nicht in der Lage war in einer "richtigen" Kampfkunst einen Dan-Grad zu erreichen?

Viele Grüße,
Abooya

Apfelbaum
18-03-2007, 10:54
Ich kenne Allkampf-Jitsu als Taekwondo-basierte Kampfkunst für jedermann.
TKD-Schwarzgürtel haben in den 70iger Jahren noch JiuJitsu, Judo und Aikido dazugelernt und diese Allkampfsysteme (es gibt mehrere) geschaffen. Sie waren dann sehr stolz als z.B. die Polizei in Bayern Teile daraus für ihre Ausbildung übernahm.
Ich persönlich halte nicht sehr viel davon. Aber es ist halt Geschmackssache, dem einen gefällts, dem anderen nicht.
Die Top-Leute sind aber auf jeden Fall sehr gut und gefährlich und haben ihr Können schon unter Beweis gestellt.

*Azrael*
18-03-2007, 11:10
Soweit ich weiss hat aber die Polizei in den 70ern mehreren Danträgern aus dem Budosport den Auftrag dazu gegeben, möglich das da auch Teakwondo-ler dabei waren, aber auch einige ausm Judo, JiuJitsu, dem Karate und Aikido.

*MU*
18-03-2007, 12:06
Ich betreibe Allkampf-Jitsu. Ich weiß dass es die bayrische Polizei auch lernt um sich zu verteidigen.
Also mir macht es Spaß, hab allerdings auch einen sehr guten Trainer.
Hier kannst du mal bisschen was nachlesen:
über Allkampf-Jitsu (http://www.deutsche-allkampf-union.com/html/uber_allkampf-jitsu.html)

Apfelbaum
18-03-2007, 12:19
Der Link scheint das System "Beck" zu sein. Es gibt aber auch noch andere Allkampf-Systeme. Gerade in Bayerisch-Schwaben gibt es viele Mischformen.
Das was alle gemeinsam haben ist die Technikverliebtheit, die Härte und der Hang zur Japanisierung.
Die Technikverliebtheit ist hinderlich bei neuen, schwierigen Herausforderungen. Es gibt keine grundsätzlichen Vorgehensweisen, sondern eben nur lauter Einzeltechniken.
Die benötigte Härte (z.B. Bruchtests) ist hinderlich für alte Leute und kleine Mädchen. Gute Systeme haben weniger Abhängigkeit von der Physis.
Die Japanisierung find ich voll doof. Das Festhalten an Traditionen nervt mich schon bei traditionellen Systemen. Wenn aber ein deutsches Mischsystem japanische oder koreanische Traditionen einführt ist das nur lächerlich.

.Hel
18-03-2007, 14:33
recht hast du apfelbaum

Hug n' Roll
18-03-2007, 15:20
Na ja, mit der "Japanisierung" hat es da ja wohl ebenso wenig hingehauen, wie beim "Combat- Jutsu" (auch so ein Derivat)....
- Allein die Mischform der Namensgebung ist ja wohl eher unglücklich.....:D

*MU*
18-03-2007, 16:53
Ja ich trainiere das System von Jakob Beck.
Das mit der "Japanisierung" hält sich bei uns sehr in Grenzen. In unserer Schule haben wir eigentlich nur die Begrüßung übernommen, also das Verbeugen bevor man mit seinem Trainingspartner trainiert. Finde ich völlig in Ordnung, man soll ja auch Respekt vor seinen Trainingspartnern haben.

Und "hart" würde ich es auch nicht nennen, wir haben ein 15-jähriges Mädel dabei, und über mehrere Jahre war auch eine Frau mit schätzungsweise 40 Jahren dabei. Und noch ein paar mehr Jugendliche zwischen 12 und 18 Jahren. Wie man mit seinem Gegenüber umgeht hängt immer davon ab wer einem gegenüber steht. Trainier ich gerade mit dem Mädel, mach ich natürlich bisschen sanfter, steht mir ein Schwarz- bzw. Braungurt gegenüber machen wir das vollgas. Je nach Können des anderen. Also mitmachen kann da wirklich jeder.
Und bei den Bruchtests ist es genauso. Es ist nicht so, dass wenn man das Brett nicht durch bekommt die Prüfung nicht schafft. Das ist auch je nachdem wer den Bruchtest durchführt. Wichtiger ist die saubere Technik.

Und das mit den Einzeltechniken stimmt so auch nicht ganz. Klar lernen wir die einzeln, wie denn auch sonst, aber in so gut wie jedem Training machen wir nen Freikampf, und die Techniken auch zu verbinden und unter "realistischen" Bedingungen anzuwenden.

Aber ich denke das alles ist von Schule zu Schule verschieden. Wie gesagt, ich finde ich habe einen spitzen Trainer.

Und sonst gilt es wie bei allen anderen KKs oder KS, einfach hingehen und ausprobieren!!! Alles andere hat keinen Sinn.

Toby_77
08-04-2007, 11:16
Ich trainiere schon seit einigen Jahren Allkampf-Jitsu. Ausschlaggebend, dass ich mich gerade für diese Kampfsportart entschied, war die Tatsache, dass sie in deutscher Sprache unterrichtet wird. Traditionell wird jede Kampfsportart in ihrer Landessprache unterrichtet (Karate=Japanisch, Taekwondo=Koreanisch, Kung-Fu=Chinesisch). Ich musste also keinen Fremdsprachenkurs absolvieren. Wie schon im Forum erwähnt finden viele Techniken des Taekwondo Anwendung, sowie Judo und Aikido.

Allkampf-Jitsu, japanisch: Zen-Sen-Jitsu = "alles umfassende Kampfkunst"

Es gibt zurzeit drei große Dachverbände, denen die einzelnen Vereine angeschlossen sind:

Deutsche Allkampf Union, gegr. 1991 (www.deutsche-allkampf-union.com)
Allkampf-Jitsu wurde 1968 von Jakob Beck entwickelt. Jakob Beck, damals Selbstverteidigungstrainer für die Polizei, ließ darin seine vielfältigen praktischen und theoretischen Kampfsporterfahrungen einfließen, die er im Laufe von 20 Jahren gesammelt hatte. Die Idee von J. Beck war, durch Verschmelzung wirkungsvoller Techniken aus einer Reihe von Kampfsportarten, ein effektives Selbstverteidigungssystem zu entwickeln.

Deutscher Allkampf Bund, gegr. 1996 (www.allkampf-dab.de)
Der Grundgedanke war, daß jede Budosportart gute Elemente der Selbstverteidigung enthält und so umfaßt heute das Selbstverteidigungssystem Allakmpf-Jitsu die effektivsten Abwehrtechniken aus Karate, Taekwondo, Jiu-Jitsu, Judo, Kung-Fu und Aikido.
Es bietet für jede Gefahrensituation eine wirkungsvolle, juristisch erlaubte Verteidigungsmöglichkeit. Egal ob gegen eine oder mehrere Angreifer, gegen unbewaffnete oder bewaffnete Gegner, Ziel ist eine möglichst wirkungsvolle Abwehr. Im traditionellen asiatischen Gruppentraining wird dabei neben der rein technischen Ausführung auch das dazugehörige Bewegungsgefühl vermittelt.
Allkampf eignet sich deshalb gleichermaßen für den Kampfsportneuling wie für den bereits aktiven Kampfsportler in einer der traditionellen Kampfsportarten.
Auch gilt Allkampf als ideale Sportalternative für Mädchen, Frauen und selbstverständlich auch für Männer im Seniorenalter. Durch viele gemeinsame Elemente ergänzen sich Allkampf & Taekwondo.

Budo-Center-Europa
Das BUDO-CENTER-EUROPA ist der internationale und nationale Dachverband für:
Allkampf-Jitsu (System Jacob Beck), Taekwondo, Bo-Jitsu, Jiu-Jitsu.