BJJ Trainingsstruktur [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Vollständige Version anzeigen : BJJ Trainingsstruktur



jjguy
07-04-2007, 09:00
hallo leute,

ich hab mir mal ein paar gedanken zum optimalen bjj training gemacht.vor allem darüber ob es sinvoll ist im training ne halbe stunde bestimmte techniken für alle zu zeigen oder besser mit jedem individuum der gruppe einzeln an seinen persönlichen bjj problemen zu arbeiten.was nützt einem anfänger, der nicht gut shrimpem kann, zum beispiel der butterfly guard sweep den gerade die gruppe üben soll.anregungen und hinweise sind erwünscht.

bis später.

Henry
07-04-2007, 10:00
@Kevin: das hängt auch extrem von der Grösse der Gruppe ab etc.. Es ist so gut wie unmöglich in einer Gruppen-Trainingseinheit bei jedem auf die Techniken einzugehen, die er noch nicht kann. Die Grundbewegungen wie shrimpen etc. sind bereits im Aufwärmprogramm bei uns eingebaut, so dass jeder die Grundbewegungen in jeder Trainingseinheit macht. Auch hier dauert es ein wenig bis bei den Anfängern die Bewegungen sitzen. Da aber in jeder Trainingseinheit die Bewegungen gemacht werden klappt es dann mit der Zeit. Natürlich macht es keinen Sinn Anfängern komplizierte Sweeps zu zeigen, wenn sie nicht einmal die Grund-Sweeps beherrschen.... Aber ein individuelles "Problem" bei jedem Einzelnen sich vorzunehmen ist echt schwer. Ich gebe in der Regel Tips beim Sparring, wenn mir eine Schwäche oder ein Fehler auffällt. Im Kampf bemerke ich meistens etwas, was dem jeweiligen helfen könnte. BJJ ist halt etwas Individuelles; die Grundtechniken muss jeder perfekt können, aber jeder entwickelt selbst seinen Kampfstil und seine persönlichen Lieblingstechniken. Zudem ist bei uns der Trainingpartner angehalten Tips zu geben und auf Fehler aufmerksam zu machen.
Gruss,
Henry
-= Alliance BJJ =- (http://www.alliance-bjj.de)

andyconda
07-04-2007, 12:41
Hi Kevin!

Also, ich halte es bei unserem Luta Livre Training in der Sportschule Köln so, dass ich an unterschiedlichen Tagen unterschiedliche Schwerpunkte anbiete.

So zum Beispiel:
Montags: Thema Basistechniken
Mittwochs: Thema Vale Tudo
Donnerstags: Thema weiterführende Techniken und Kombinationen
Freitags: Thema Wettkampf insbesondere Takedowns
Damit ist schon jedem der Trainierenden ungefähr klar was ihn erwartet.

Wenn ganz neue Leute teilnehmen, kümmere ich mich bei den ersten Bewegungsausführungen der Techniken direkt um diese und gehe dann zu den Teilnehmern weiter, die schon länger dabei sind.

Auch eine Möglichkeit besteht darin, die Gruppe in Anfänger und Fortgeschrittene zu splitten und dann entsprechend Basistechniken und Weiterführungen in den Gruppen während derselben Unterrichtseinheit zu vermitteln.

Ich korrigiere in der ausgiebigen Sparringseinheit in den letzten 45 Minuten unserer 2 stündigen Trainingseinheiten individuelle Fehler und gebe Tips zur Technikverbesserung (Feinheiten der Techniken und grobe Bewegungsrichtungen).

Wer mit mir rumrangelt bekommt meist direkte Tips in der Bewegung. ;)

Sehr individuell geht es dagegen in den Privatstunden zur Sache.

Privatstunden mit mir alleine bestehen in erster Linie aus der Vermittlung des Bewegungsgefühls, der nötigen Enge und der Konsequenz mit der einige Techniken versehen sein sollten.
Diese Privatstunden sind sehr effektiv, aber erst für Fortgeschrittene geeignet, die sich bereits im Vorhinein dafür qualifiziert haben! ;)

Eine andere Form der individuellen Korrektur und des individuellen Techniktrainings erfährt man in Privatstunden, die man zu zweit bei mir bucht.
Diese Stunden sind zum Einen pro Kopf günstiger und benötigen keine vorherige Qualifikation. ;)

Gruß Andy


Sportschule Köln - LUTA LIVRE , Vale Tudo und Kettlebelltraining in Köln (http://www.sportschule-koeln.de)

jjguy
07-04-2007, 15:06
danke für die antworten.
manchmal ist es halt das problem ,vor allem bei manchen kraftmeiern,dass ich ihnen x-mal die grundlegenden shrimps zeige und ihnen vermittele was sie machen sollen wenn der guard pass droht,aber sie dennoch einfach flach auf dem rügen liegen ihre arme steif machen und das wars.bei leichteren mag das funktionieren,aber bei den guten?
meine lösung ist jetzt erstmal sie dazu zu zwingen beim sparring immer in der untermann-position zu beginnen.mal schauen.

Guv´nor
08-04-2007, 10:10
morgen kevin,

ich fänds ganz gut wenn du immer eine "einfache" basisvariante zeigst für die anfänger und für die fortgeschrittenen ein bis zwei "komplizierte" dinge.

so machst du´s ja eh schon öfter´s mal, aber ich find den ansatz vom didaktischen her sehr gut........vom einfachen zum schweren.

gruß

alex

Hook
08-04-2007, 13:53
Das ist ein schweres Thema, einerseitz will man als Trainer das Bewegungsgefühls, die nötigen Enge und Konsequenz mit der einige Technik ausgefürt werden sollte vermitteln, da dadurch eigentlich das Level steigt. Die Details halt. Anderer seitz kann man den Schüler nicht hinhalten. Er will ja etwas neues lernen. Abwechslung und Variabilität. Davon gibt´s ja im Grappling genug. Der Trainer muss woll oder übel ein mittelweg finden bzw. eine abwechslung rein brinngen! Die was bei mir trainiren wissen nie was beim Training auf sie zu kommt:D
Gruss Peter

BBQ1
10-04-2007, 11:24
Wenn ich aus Sicht des Lernenden dazu beisteuern darf:

Ich finde, dass man nicht oft genug die Grundlagen (und insbesondere die Details) wiederholen und verbessern muss/sollte. Was nützt mir eine Vielzahl von Techniken/Kontern/Konter-Konter, wenn keine davon eng und zwingend sitzt? Ich meine, dass die Kunst doch gerade da beginnt, wo ich meinen Gegner vom Takedown bis zur Submission kontrolliere und eben möglichst zwingend agiere.

Da verwirrt mich die Vielzahl der Techniken und Möglichkeiten eher. Beim rollen/sparring zeigt sich dann ja sehr schnelle was bei echtem Widerstand möchlich ist und was noch nicht gut funktioniert.

Ich bin deshalb gar nicht so scharf darauf möglichst viele Techniken in einer Einheit zu lernen, sondern finde gerade die häufige Wiederholung der Grundskills/Technik wichtig.

Ich krieg eine Affen, wenn mir nach zwei Jahren immer noch einer aus dem Sidechokeansatz rutscht/dreht/befreit. Ob ich dann noch die dritte Varianten aus dem Ansatz zu einem go-go plata gezeigt bekommen interessiert mich dagegen allenfalls auf dem nächsten Wettkampf wenn ich damit überrascht wurde, aber bis dahin ist er mir herzlich wurscht.

Kurz: Eine enge, zwingende Grundtechnik ist mir wichtiger als eine große Anzahl von Techniken (nicht/nicht richtig/in unpassenden Situationen) zu beherrschen.

Beim rollen geht mir dann aber ein bischen das spielerische ab, weil ich versuche zu erzwingen was möglich scheint. Ganz anders dagegen ein Traingingspartner aus Brasilien der trotz außergewöhlicher Größe und Gewicht und hoher Gradierung stets alles durchspielt und durchspielen läßt. Er sparrt ganz anders, läßt viel zu und probiert selbst viel aus. Da lernt man mehr, als wenn man mit mir krämpft.:)

Grüße

Jaycee
10-04-2007, 12:36
Im Aufwärmtraining wechsel ich häufig zwischen verschiedenen Übungen die einmal Kraft, Koordination und Ausdauer schulen sollen, mit Übungen die besonderen Wert auf die Beweglichkeit am Boden legen. Shrimpen, Upa etc. gehören auch dazu.
Dann Technikdrills (Armbar Drill, Traingle Drill etc.), 2-3 Basictechniken und 1-2 Flowdrills. Danach ganz viel Sparring, dass sich in Limitiertes Sparring, Rollen (ohne Submission, es geht darum sich viel zu bewegen, ein wechselspiel aus Sub-attempt und Konter) und "Raufen"...
Bei Sparring gehe ich dann auf die Stärken und Schwächen der einzelnen ein.

Gruß

Jaycee

bobi
13-04-2007, 16:50
was sicher auch sinn macht ist techniken in blöcken zuunterrichten
(1-2 monate, ähnliche oder artverwandte techniken) damit sie sich auf der festplatte richtig einbrennen. was bringts wen du einzelne techniken nur alle 4-5 wochen trainierst.....

(natürlich ist es was anderes wen du fast täglich ins gym gehst)

peace yo!

Björn Friedrich
13-04-2007, 21:31
Genau so läuft das bei uns 4-6 Wochen ein Thema und dann geht es zum nächsten Thema. Wer nicht regelmäig kommt hat pech, aber für alle die immer im Training sind, ist es ein guter Weg.

Jedes Training eine andere Technik zu machen, ist zwar unterhaltsam, aber bringt nicht viel.:-)

Tschüß
Björn Friedrich

Gong Fu
14-04-2007, 00:50
Jedes Training eine andere Technik zu machen, ist zwar unterhaltsam, aber bringt nicht viel.:-)


Jupp, wie Kazeka immer so schön sagt: Repition makes perfection!

Gruss,
Gong Fu

Dudeplanet
16-04-2007, 08:43
Jedes Training eine andere Technik zu machen, ist zwar unterhaltsam, aber bringt nicht viel.:-)
Das hängt aber vor allem auch vom Talent der trainierenden ab. Wichtig empfinde ich für das Training, einen übergeordneten Zugriff, ein allgemeines Verständnis, vermittelt zu bekommen. Wer versteht muss nicht auswendig lernen. Dann sind auch viele Techniken kein Problem. Man behält sicher nicht alles, aber jeder neue Ansatz trägt zum Verständnis der zugrundeliegenden Technik bei.

Endlose Wiederholungen würden mich nur langweilen. Lieber immer wieder, speziell beim Rollen mit dem Trainer, Details einflechten, korrigieren...

bobi
16-04-2007, 09:39
find ich nicht! dude...!!!! :-)

training sollte nicht unterhalten müssen, sonst kann
man ja fernsehen schauen....
und was ist mehr lohn als knackig und gut ne technik zukönnen?

---------------------------------
Wer versteht muss nicht auswendig lernen.
--------------------------------
man muss auch wen man ne schnelle auffassung das zeug repetieren und schleifen...
es gibt da einen quote von bruce der gut passen würde..... mmhhh, such ihn mal.....

Dudeplanet
16-04-2007, 10:15
Für mich soll das Training in alletrerster Linie Spass machen. Bin ja kein Leistungssportler. Ich möchte natürlich auch gefordert werden und dazu lernen.

Mag aber auch sein, dass ich gerade was meinen Lernstil anbetrifft etwas anders ticke als viele Leute.

Ich habe aber auch nicht gemeint, dass man nicht einschleifen und wiederholen soll. Drills sind eine wunderbare Möglichkeit Reflexe, Bewegungen und Präzision zu optimieren. Mann sollte es nur auch nicht übertreiben. Ich zum Beispiel lerne nicht gut, wenn ich gelangweilt oder genervt bin. Lieber lerne ich alle paar Wochen mal ein Detail zu einer bestimmten Technik dazu, probiere es aus, und lasse es in Fleisch und Blut übergehen.

BTW: Was hatte der gute Bruce mit BJJ am Hut?;)

bobi
16-04-2007, 12:52
ja jeder wie er will.

bruce lee:
---------------------------------------------------
Knowing is not enough, you must apply; willing is not enough, you must do.
--------------------------------------------------

stimmt nicht ganz zum thema, trotzdem schön.

dude, bruce hat mit allem zu tun :-)

Björn Friedrich
16-04-2007, 13:57
Jeder hat eine andere Zielsetzung klar, aber für mich als Coach geht es ganz klar darum BJJ so schnell und effektiv wie möglich zu vermitteln.

Das ist manchmal langweilig, nervig und unmotivierend, aber das ist das lernen einer Sprache auch oft. Und das Ergebnis entschädigt dann für die Mühen.

Tschüß
Björn

Dudeplanet
16-04-2007, 15:01
Hmmm...für mich ist dann eher der Weg das Ziel.:) Da bin ich wohl doch in der passenderen Schule für mich. Gut zu wissen:)

andyconda
16-04-2007, 15:18
...Da bin ich wohl doch in der passenderen Schule für mich. Gut zu wissen:)

Ich auch! :D

Basics sind mörder wichtig, aber der Erfolg aus einer Position ein paar Finishings zu können ist auch wichtig! Für die Motivation der Neueinsteiger ins Grappling sogar sehr wichtig! ;)

Gruß Andy

32 Flavors
16-04-2007, 15:53
Ich auch! :D

Basics sind mörder wichtig, aber der Erfolg aus einer Position ein paar Finishings zu können ist auch wichtig! Für die Motivation der Neueinsteiger ins Grappling sogar sehr wichtig! ;)

Gruß Andy


Da muss ich dem Andy doch glatt zustimmen :)

Ausserdem Ich finde im Training sollte ein Aufbau sein z.B. man hat einen Sweep den lernt man in der einen Stunde, nächste Stunde eine Variante des Sweeps z.b. aus einer andere Postion. Und nach der Technik, gibt es zur Belohnung ein wenig Rollen und wer weiß vielleicht kann man es ja gleich anwenden. :D

andyconda
16-04-2007, 16:25
Da muss ich dem Andy doch glatt zustimmen :)

Ausserdem Ich finde im Training sollte ein Aufbau sein z.B. man hat einen Sweep den lernt man in der einen Stunde, nächste Stunde eine Variante des Sweeps z.b. aus einer andere Postion. Und nach der Technik, gibt es zur Belohnung ein wenig Rollen und wer weiß vielleicht kann man es ja gleich anwenden. :D

Frühlingsrollen oder Zitronenrollen? Ich wäre bei den Temperaturen eher für Zitronenrollen... -schön kalt! :)

Gruß in den Norden!

Dudeplanet
16-04-2007, 17:24
Ich auch! :D

Basics sind mörder wichtig, aber der Erfolg aus einer Position ein paar Finishings zu können ist auch wichtig! Für die Motivation der Neueinsteiger ins Grappling sogar sehr wichtig! ;)

Gruß Andy

Habe das mit den Basics nie bestritten. Ohne Handwerkszeug ist man nur ein Grapplingdummy:) Aber, ich weiß das ist unprofessionell (;) ), ich möchte eben, dass es mir Spass amcht zum Training zu gehen.

32 Flavors
17-04-2007, 09:56
Frühlingsrollen oder Zitronenrollen? Ich wäre bei den Temperaturen eher für Zitronenrollen... -schön kalt! :)

Gruß in den Norden!

Kommt auf den Rushguard an

rosa = Erdbeerröllchen
gelber = Zitronenröllchen
grüner = Waldmeisterröllchen
weiß = Joghurtcremeröllchen

:D
bei uns darf jeder egal welcher Farbe rollen. Wir sind da sehr aufgeschlossen.

MatzeOne
17-04-2007, 19:52
Braun = Nuss-Nougatröllchen :D




Und mir ist die Struktur des Trainings persönlich gerade egal. Ich will überhaupt mal wieder rollen. :cry: