Engin
08-04-2007, 19:14
Hhm, da von zwei sehr anerkannten Psychologie-Professoren, Künstler als irgendwie "gestört" gehalten werden, habe ich die beiden mal hier zitiert.
Was Sigmund Freud über Kunst und Literatur dachte:
Freud glaubte, dass die Sublimierung unbefriedigter Libido für die Entstehung aller Kunst und Literatur verantwortlich sei. Er dachte also, dass Künstler ihre infantile Sexualität befriedigen würden, indem sie diese in nicht-triebhafte Formen umwandelten. Wie wir im dritten Kapitel sahen, meinte Freud, dass die Verdrängung perverser, prägenitaler Komponenten des Sexualtriebs zur Hemmung der sexuellen Entwicklung und zu einem andauernden Mangel an sexueller Befriedigung - den er regelmäßig bei Neurotikern fand - führe. Wenn die Triebe nicht verdrängt, sondern aus dem einen oder anderen grund verstärkt würden, könnte die betreffende person sexuell pervers werden.
Eine dritte Möglichkeit, mit denselben trieben umzugehen, steht denjenigen offen, die künstlerisch begabt sind. Künstler sind so gesehen menschen, die möglichen Neurosen und Perversionen ausweichen, indem sie ihre Triebe in ihrem Werk sublimieren.
Wie schon gesagt, war Freud der Meinung, Kunst und Literatur würden durch die Sublimierung unbefriedigter Libido hervorgebracht. Nun wird Freud zufolge die Sublimierung notwendigerweise auch von normalen Menschen eingesetzt, die den Zwängen der Zivilisation ausgesetzt sind; wäre hingegen eine vollständige Abfuhr der Libido möglich, würden Kunst und Literatur ihre Notwendigkeit verlieren. daraus folgt auch, dass Künstler, die einen großteil ihrer Zeit Aktivitäten widmen, die das Produkt von Sublimierung sind, eher neurotisch sind, als der Durchschnittsmensch. Das war in der Tat auch Freuds sicht.
,,der Künstler ist im Ansatz auch ein introvertierter, der es nicht weit zur Neurose hat. er wird von überstarken Triebbedürfnissen gedrängt, möchte Ehre, Macht, Reichtum, Ruhm und die Liebe vieler des anderen Geschlechts erwerben; es fehlen ihm aber die Mittel, um diese Befriedigungen zu erreichen, darum wendet er sich wie ein anderer unbefriedigter von der Wirklichkeit ab und überträgt all sein Interesse, auch seine Libido, auf die Wunschbildungen seines Phantasielebens, von denen aus der weg zur Neurose führen könnte.´´
Freud gab allerdings, wenn auch nur widerwillig, zu, dass Künstler nicht bloß reine Neurotiker wären, die ihre Gaben dazu nutzten, um der realität zu entfliehen.
,,die Kunst bringt auf einem eigentümlichen Weg eine Versöhnung der beiden Prinzipien zustande, der Künstler ist ursprünglich ein Mensch, welcher sich mit dem von ihr zunächst gefordeten Verzicht auf Triebbefriedigung nicht befreunden kann und seine erotischen und ehrgeizigen Wünsche im Phantasieleben gewähren lässt. er findet aber den Rückweg aus dieser Phantasiewelt zur Realität, indem er dank besonderer Begabungen seine Phantasien zu einer neuen art von Wirklichkeiten gestaltet, die von den menschen als wertvolle Abbilder der Realität zur geltung zugelassen werden.´´
diese seltsame Auffassung von Kunst und Künstlertum besagt, dass für den Künstler, obwohl möglicherweise der Neurose knapp entkommen, die Kunst weiterhin ein indirekter Weg ist, um Triebbefriedigungen zu ereichen. Wäre er besser auf die realität eingestellt, könnte er sie entweder unmittelbar genießen oder auf auch auf sie verzichten. Mit anderen Worten: Kunst ist vornehmlich eine Wirklichkeitsflucht. in einer idealen Welt, in der jeder die Reife erreicht hätte, um das Kunst- durch das Realitätsprinzip zu ersetzen, würde es keinen bedarf an Kunst geben.
Der Antrieb hinter den kreativen Aktivitäten des künstlers sei die unbefriedigte Libido, die sich in realitätsflüchtigen Phantasien manifestiere.
Was Borwin Bandelow über Kunst denkt:
Was hatten Karl May, Sid Vicious, Lady Di und Kurt Cobain gemeinsam? Sie litten unter der gleichen psychischen Krankheit, behauptet der Autor Borwin Bandelow. Seine Diagnose lautet: Persönlichkeitsstörung.
Bandelow, als Professor Dr. med. und Diplom-Psychologe an der psychiatrischen Klinik der Universität Göttingen überaus kompetent, untersucht in seinem unterhaltsam geschriebenen Buch „Celebrities“ die Lebensgeschichten von Prominenten aus Musik, Literatur, Film und Showbusiness.
Sexskandale, Drogenexzesse, Verschwendungssucht, Gewalt, Depressionen oder Suizide begleiten das Leben von Stars allzu oft. Ist es Zufall, dass viele von ihnen seelische Probleme haben? Sind Ausschweifungen, Süchte und Tragödien nur die Kehrseite des Triumphes oder deren Voraussetzung? Bandelow untermauert ein offenes Geheimnis unserer Zeit: Viele Stars sind (oder waren) Borderliner im klinischen Sinne. „Nicht nur trotz, sondern gerade wegen ihrer psychischen Störungen, sind sie überragende Künstler geworden.“
Der Begriff „Persönlichkeitsstörung“ wird von Psychiatern in drei Kategorien unterteilt: die ängstliche, exzentrisch-sonderbare und die dramatisch-emotional-launische Persönlichkeitsstörung. Diese wiederum werden in insgesamt neun Untergruppen eingeteilt. Berühmte Künstler besitzen oft narzisstische, histrionische, Borderline- und antisoziale Störungen.
Das einführende Fallbeispiel übertrifft alle anderen an Härte: Sid Vicious, ehemals Bassist bei der Punkband Sex Pistols, wird zum exemplarischen Fall des Über-alle-Grenzen-Gehenden. Sid war der Sohn einer allein erziehenden Heroinabhängigen. Sein Selbsthass führte dazu, dass er sich oft Verletzungen zufügte und Angst vor Menschen und Sex hatte. In der heroinabhängigen Prostituierten Nancy Spungen fand er dennoch seine Geliebte. Später erstach er sie mit einem Messer, legte ein Geständnis ab und verendete drei Monate danach an einer Überdosis Heroin. Ob es ein Unfall war oder Suizid, blieb ungeklärt. Sid wies alle Symptome und Verhaltensweisen einer Persönlich-keitsstörung auf.
Doch Bandelow, der 2004 den Bestseller „Das Angstbuch“ veröffentlichte, schildert auch die Lebenswege unbekannter Patienten. Die Ursachen für derartige Störungen liegen – ob bei Stars oder Unbekannten – in zerrütteten Familienverhältnissen, Suchtproblemen der Eltern und sexuellem, emotionalem oder sozialem Missbrauch .
In den Betrachtungen bekannter Show-Größen erfährt man nebenbei, dass Marvin Gaye („Sexual Healing“) ein Bettnässer war und ihm der Vater das Tragen ärmelloser Kleider verbot. Und dass Michael Jackson für 150.000 Dollar bei einem Häuptling in Mali einen Voodoo-Fluch gegen seine ärgsten Feinde ausrichten ließ, für den er ein Bad im Blut von 42 extra geschlachteten Kühen nahm. Dem einstigen „King of Pop“ sind elf Seiten gewidmet, Kurt Cobain halb so viel.
Immer auch der Faszination dieser schillernden Figuren erlegen, tastet sich Bandelow an den Fakten der Lebensgeschichten entlang und entlarvt den Glamour als verklärenden Schein. Dabei ist der Autor weniger Fan, denn mitgerissener Psychologe, der die Fährten der Abstürze zu lesen und einzuordnen versteht.
Kurze Listen von Rockstars, die von der Schule flogen, verhaftet wurden oder an den Folgen ihrer Alkohol- und Drogensucht starben, vervollständigen das kleine Kompendium über das autoaggressive Zerstörungspotential der Stars. Whitney Houston, Marilyn Monroe, Klaus Kinski, Jimi Hendrix, Janis Joplin, Mariah Carey, Robbie Williams und Billie Holiday: Ihre Psychen werden geröngt und analysiert, ihre Lebensgeschichten zur Triebfeder ihrer Erfolgssucht stilisiert. Auch König Ludwig II. von Bayern wird als wütender, sozialphobischer Borderliner geoutet. Als Beispiel für einen Narzissten dient u. a. Thomas Mann, der am Tage des Atombombenabwurfs in Hiroshima lediglich „Einkauf weißer Schuhe“ in sein Tagebuch eintrug. Courtney Love, die Frau des verstorbenen Kurt Cobain, als „Universaldilettantin“ und „völlig talentfrei“ zu bezeichnen, ist ein unfairer Affront, der dem Buch schadet.
Spätestens auf Seite 246 beschleicht den Leser das ungute Gefühl, der Autor selbst habe einen Borderline-Diagnose-Zwang: Nicht nur Lady Di, Prinzessin Diana, habe eine Borderline-Persönlichkeits-Störung gehabt, sondern „(...) auch die anderen Insassen des schweren (im Tunnel verunglückten) Mercedes hatten möglicherweise eine Borderline-Persönlichkeitsstörung.“ Das Unglück entpuppe sich, so Bandelow, als „kollektiver Borderline-Unfall“. Existiert das Normale nur noch als kaum erreichbarer Maßstab in der Vorstellungswelt von Psychologen?
Dieses Buch rät Erkrankten zur Kreativität. Nicht nur, weil es besser ist, ein berühmter Borderliner zu sein als ein unbekannter. Man fragt sich: Ist ein weiterer Band über die Psyche von Politikern und Wirtschaftsbossen geplant?
Was Sigmund Freud über Kunst und Literatur dachte:
Freud glaubte, dass die Sublimierung unbefriedigter Libido für die Entstehung aller Kunst und Literatur verantwortlich sei. Er dachte also, dass Künstler ihre infantile Sexualität befriedigen würden, indem sie diese in nicht-triebhafte Formen umwandelten. Wie wir im dritten Kapitel sahen, meinte Freud, dass die Verdrängung perverser, prägenitaler Komponenten des Sexualtriebs zur Hemmung der sexuellen Entwicklung und zu einem andauernden Mangel an sexueller Befriedigung - den er regelmäßig bei Neurotikern fand - führe. Wenn die Triebe nicht verdrängt, sondern aus dem einen oder anderen grund verstärkt würden, könnte die betreffende person sexuell pervers werden.
Eine dritte Möglichkeit, mit denselben trieben umzugehen, steht denjenigen offen, die künstlerisch begabt sind. Künstler sind so gesehen menschen, die möglichen Neurosen und Perversionen ausweichen, indem sie ihre Triebe in ihrem Werk sublimieren.
Wie schon gesagt, war Freud der Meinung, Kunst und Literatur würden durch die Sublimierung unbefriedigter Libido hervorgebracht. Nun wird Freud zufolge die Sublimierung notwendigerweise auch von normalen Menschen eingesetzt, die den Zwängen der Zivilisation ausgesetzt sind; wäre hingegen eine vollständige Abfuhr der Libido möglich, würden Kunst und Literatur ihre Notwendigkeit verlieren. daraus folgt auch, dass Künstler, die einen großteil ihrer Zeit Aktivitäten widmen, die das Produkt von Sublimierung sind, eher neurotisch sind, als der Durchschnittsmensch. Das war in der Tat auch Freuds sicht.
,,der Künstler ist im Ansatz auch ein introvertierter, der es nicht weit zur Neurose hat. er wird von überstarken Triebbedürfnissen gedrängt, möchte Ehre, Macht, Reichtum, Ruhm und die Liebe vieler des anderen Geschlechts erwerben; es fehlen ihm aber die Mittel, um diese Befriedigungen zu erreichen, darum wendet er sich wie ein anderer unbefriedigter von der Wirklichkeit ab und überträgt all sein Interesse, auch seine Libido, auf die Wunschbildungen seines Phantasielebens, von denen aus der weg zur Neurose führen könnte.´´
Freud gab allerdings, wenn auch nur widerwillig, zu, dass Künstler nicht bloß reine Neurotiker wären, die ihre Gaben dazu nutzten, um der realität zu entfliehen.
,,die Kunst bringt auf einem eigentümlichen Weg eine Versöhnung der beiden Prinzipien zustande, der Künstler ist ursprünglich ein Mensch, welcher sich mit dem von ihr zunächst gefordeten Verzicht auf Triebbefriedigung nicht befreunden kann und seine erotischen und ehrgeizigen Wünsche im Phantasieleben gewähren lässt. er findet aber den Rückweg aus dieser Phantasiewelt zur Realität, indem er dank besonderer Begabungen seine Phantasien zu einer neuen art von Wirklichkeiten gestaltet, die von den menschen als wertvolle Abbilder der Realität zur geltung zugelassen werden.´´
diese seltsame Auffassung von Kunst und Künstlertum besagt, dass für den Künstler, obwohl möglicherweise der Neurose knapp entkommen, die Kunst weiterhin ein indirekter Weg ist, um Triebbefriedigungen zu ereichen. Wäre er besser auf die realität eingestellt, könnte er sie entweder unmittelbar genießen oder auf auch auf sie verzichten. Mit anderen Worten: Kunst ist vornehmlich eine Wirklichkeitsflucht. in einer idealen Welt, in der jeder die Reife erreicht hätte, um das Kunst- durch das Realitätsprinzip zu ersetzen, würde es keinen bedarf an Kunst geben.
Der Antrieb hinter den kreativen Aktivitäten des künstlers sei die unbefriedigte Libido, die sich in realitätsflüchtigen Phantasien manifestiere.
Was Borwin Bandelow über Kunst denkt:
Was hatten Karl May, Sid Vicious, Lady Di und Kurt Cobain gemeinsam? Sie litten unter der gleichen psychischen Krankheit, behauptet der Autor Borwin Bandelow. Seine Diagnose lautet: Persönlichkeitsstörung.
Bandelow, als Professor Dr. med. und Diplom-Psychologe an der psychiatrischen Klinik der Universität Göttingen überaus kompetent, untersucht in seinem unterhaltsam geschriebenen Buch „Celebrities“ die Lebensgeschichten von Prominenten aus Musik, Literatur, Film und Showbusiness.
Sexskandale, Drogenexzesse, Verschwendungssucht, Gewalt, Depressionen oder Suizide begleiten das Leben von Stars allzu oft. Ist es Zufall, dass viele von ihnen seelische Probleme haben? Sind Ausschweifungen, Süchte und Tragödien nur die Kehrseite des Triumphes oder deren Voraussetzung? Bandelow untermauert ein offenes Geheimnis unserer Zeit: Viele Stars sind (oder waren) Borderliner im klinischen Sinne. „Nicht nur trotz, sondern gerade wegen ihrer psychischen Störungen, sind sie überragende Künstler geworden.“
Der Begriff „Persönlichkeitsstörung“ wird von Psychiatern in drei Kategorien unterteilt: die ängstliche, exzentrisch-sonderbare und die dramatisch-emotional-launische Persönlichkeitsstörung. Diese wiederum werden in insgesamt neun Untergruppen eingeteilt. Berühmte Künstler besitzen oft narzisstische, histrionische, Borderline- und antisoziale Störungen.
Das einführende Fallbeispiel übertrifft alle anderen an Härte: Sid Vicious, ehemals Bassist bei der Punkband Sex Pistols, wird zum exemplarischen Fall des Über-alle-Grenzen-Gehenden. Sid war der Sohn einer allein erziehenden Heroinabhängigen. Sein Selbsthass führte dazu, dass er sich oft Verletzungen zufügte und Angst vor Menschen und Sex hatte. In der heroinabhängigen Prostituierten Nancy Spungen fand er dennoch seine Geliebte. Später erstach er sie mit einem Messer, legte ein Geständnis ab und verendete drei Monate danach an einer Überdosis Heroin. Ob es ein Unfall war oder Suizid, blieb ungeklärt. Sid wies alle Symptome und Verhaltensweisen einer Persönlich-keitsstörung auf.
Doch Bandelow, der 2004 den Bestseller „Das Angstbuch“ veröffentlichte, schildert auch die Lebenswege unbekannter Patienten. Die Ursachen für derartige Störungen liegen – ob bei Stars oder Unbekannten – in zerrütteten Familienverhältnissen, Suchtproblemen der Eltern und sexuellem, emotionalem oder sozialem Missbrauch .
In den Betrachtungen bekannter Show-Größen erfährt man nebenbei, dass Marvin Gaye („Sexual Healing“) ein Bettnässer war und ihm der Vater das Tragen ärmelloser Kleider verbot. Und dass Michael Jackson für 150.000 Dollar bei einem Häuptling in Mali einen Voodoo-Fluch gegen seine ärgsten Feinde ausrichten ließ, für den er ein Bad im Blut von 42 extra geschlachteten Kühen nahm. Dem einstigen „King of Pop“ sind elf Seiten gewidmet, Kurt Cobain halb so viel.
Immer auch der Faszination dieser schillernden Figuren erlegen, tastet sich Bandelow an den Fakten der Lebensgeschichten entlang und entlarvt den Glamour als verklärenden Schein. Dabei ist der Autor weniger Fan, denn mitgerissener Psychologe, der die Fährten der Abstürze zu lesen und einzuordnen versteht.
Kurze Listen von Rockstars, die von der Schule flogen, verhaftet wurden oder an den Folgen ihrer Alkohol- und Drogensucht starben, vervollständigen das kleine Kompendium über das autoaggressive Zerstörungspotential der Stars. Whitney Houston, Marilyn Monroe, Klaus Kinski, Jimi Hendrix, Janis Joplin, Mariah Carey, Robbie Williams und Billie Holiday: Ihre Psychen werden geröngt und analysiert, ihre Lebensgeschichten zur Triebfeder ihrer Erfolgssucht stilisiert. Auch König Ludwig II. von Bayern wird als wütender, sozialphobischer Borderliner geoutet. Als Beispiel für einen Narzissten dient u. a. Thomas Mann, der am Tage des Atombombenabwurfs in Hiroshima lediglich „Einkauf weißer Schuhe“ in sein Tagebuch eintrug. Courtney Love, die Frau des verstorbenen Kurt Cobain, als „Universaldilettantin“ und „völlig talentfrei“ zu bezeichnen, ist ein unfairer Affront, der dem Buch schadet.
Spätestens auf Seite 246 beschleicht den Leser das ungute Gefühl, der Autor selbst habe einen Borderline-Diagnose-Zwang: Nicht nur Lady Di, Prinzessin Diana, habe eine Borderline-Persönlichkeits-Störung gehabt, sondern „(...) auch die anderen Insassen des schweren (im Tunnel verunglückten) Mercedes hatten möglicherweise eine Borderline-Persönlichkeitsstörung.“ Das Unglück entpuppe sich, so Bandelow, als „kollektiver Borderline-Unfall“. Existiert das Normale nur noch als kaum erreichbarer Maßstab in der Vorstellungswelt von Psychologen?
Dieses Buch rät Erkrankten zur Kreativität. Nicht nur, weil es besser ist, ein berühmter Borderliner zu sein als ein unbekannter. Man fragt sich: Ist ein weiterer Band über die Psyche von Politikern und Wirtschaftsbossen geplant?