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Vollständige Version anzeigen : 3-4 Jahre Taijiquan



Ahasver
29-04-2007, 18:16
So lange bin ich jetzt in etwa dabei. Wenn ich hier im Forum lese, habe ich den Eindruck, dass die meisten Diskussionsteilnehmer "in einer anderen Liga spielen". Da geht es um Drills (= Übungen?) und Wettkämpfe mit Kampfkünstlern anderer Kampfkünste und um diesen und jenen Meister, der irgendwelche kämpferischen Fähigkeiten besitzt, die OTTO-NORMAL-VERBRAUCHER anscheinend abgehen.:sport006:

Gibt es hier auch weniger fortgeschrittene Taijisten, die Lust haben, sich darüber auszutauschen, was sie schon gelernt haben und woran sie z.Zt. schwerpunktmäßig arbeiten, was sie dafür tun und so weiter? Ich würd' mich darüber freuen!

Gruß
Ahasver

Engin
29-04-2007, 18:32
ich würde mich ja hier im forum auch gerne unterhalten können, aber länger als 4 monate habe ich tai chi nie betrieben, weil ich es aus zeitlichen und finanziellen gründen aufgeben musste, heißt also ich habe noch viel zu wenig erfahrung. sobald sich mir aber die möglichkeit ergibt mit tai chi wieder anfangen zu können, werde ich mich sofort anmelden.

tai chi ist einfach genial.:halbyeaha

Ahasver
29-04-2007, 18:36
ich würde mich ja hier im forum auch gerne unterhalten können, aber länger als 4 monate habe ich tai chi nie betrieben, weil ich es aus zeitlichen und finanziellen gründen aufgeben musste, heißt also ich habe noch viel zu wenig erfahrung. sobald sich mir aber die möglichkeit ergibt mit tai chi wieder anfangen zu können, werde ich mich sofort anmelden.

tai chi ist einfach genial.:halbyeaha

Wieviele male hast Du es denn schon für 4 Monate betrieben?;)

Der Stille
29-04-2007, 18:48
Hallo!


Zitat Ahsver!
Da geht es um Drills (= Übungen?)

Was verstehst du darunter:confused: .


Zitat Ahsver!
Wettkämpfe mit Kampfkünstlern anderer Kampfkünste

In der Zeit wo ich Tai Chi mache habe ich noch nie so was gemacht.


Zitat Ahsver!
jenen Meister, der irgendwelche kämpferischen Fähigkeiten besitzt, die OTTO-NORMAL-VERBRAUCHER anscheinend abgehen.

Du kannst doch als TCC`ler auch an Workshops die nicht gerade TCC machen aber für dir was evtl. bringen.

Der Stille

Engin
29-04-2007, 19:12
Wieviele male hast Du es denn schon für 4 Monate betrieben?;)


zwei- bis dreimal die woche, jeweils eine stunde. es war der authentische yang-stil.

Hokum
29-04-2007, 20:59
ich glaub man braucht sich nicht anscheissen, nur weil man hart an der totaldilettantengrenze vorbeischrammt :D
geht ja drum dass man freude dran hat... bei dem ganzen zT. widersprüchlichen, oft absurden und meist mehr als abstrakten zeugs, das man so hört und liest, ist es erstaunlich befriedigend, einfach seine form zu laufen und, wenn man grad das dringende bedürftnis verspürt, mal ein bissi zu pushen.

lg

Pedro
29-04-2007, 21:52
-

T. Stoeppler
29-04-2007, 22:08
3-4 Jahre sind schon ganz ordentlich, wenn man regelmässig trainiert, also jeden Tag seine Übungen macht und 1-2x die Woche sich ein bischen mit erfahrenen Leuten austauscht.

In der Zeit sind schon einige richtig gut geworden, denn wenn die Grundlagen einmal ordentlich gelegt sind, kann man sich mit den interessanteren Dingen beschäftigen.

Gruss, Thomas

Ahasver
29-04-2007, 22:09
Was verstehst du darunter:confused: .

Erst mal verstehe ich die Bedeutung von "drills" nicht - hab's deshalb geLEOt. - Es muss mir wohl hier im Forum untergekommen sein. Oder waren es skills?:rolleyes: Zu meinem Wortschatz gehört es jedenfalls nicht. Scheiß Anglizismen!


In der Zeit wo ich Tai Chi mache habe ich noch nie so was gemacht.

Ich habe bisher auch nicht an vergleichenden Wettkämpfen mit anderen Kampfkünstlern teilgenommen. Trotzdem ist die Diskussion verbreitet, ob Taijiquan eine erfolgversprechende Kampfkunst oder SV-form ist.


Du kannst doch als TCC`ler auch an Workshops die nicht gerade TCC machen aber für dir was evtl. bringen.

Der Stille

... teilnehmen? - Habe ich das in Frage gestellt? :engelteuf

Verständigung kann ganz schön mühsam sein.:rolleyes:

T. Stoeppler
29-04-2007, 22:14
"Drills" sind feste Übungen, die einen bestimmten Bereich an Fertigkeiten schulen. Push Hands ist ein "Drill", wenn man das Wort so benutzen möchte.

Gruss, Thomas

Ahasver
29-04-2007, 22:25
3-4 Jahre sind schon ganz ordentlich, wenn man regelmässig trainiert, also jeden Tag seine Übungen macht und 1-2x die Woche sich ein bischen mit erfahrenen Leuten austauscht.

In der Zeit sind schon einige richtig gut geworden, denn wenn die Grundlagen einmal ordentlich gelegt sind, kann man sich mit den interessanteren Dingen beschäftigen.

Gruss, Thomas

Hi Thomas!

Bei manchen geht's schneller, bei anderen langsamer. Und wer schätzt ein, was gut ist? Sicherlich habe ich mich schon verändert. Doch was spielt das für eine Rolle? Im (Wett-)Kampf wäre ich 'ne absolute Niete. Um dafür gerüstet zu sein, brauche ich wohl noch viele Jahre!:heulnich:

Gruß
Jörg

T. Stoeppler
29-04-2007, 22:31
Na, ist halt die Frage, wie engagiert man ist... man kann auch täglich 4-6 Stunden ernsthaft trainieren, wenn man gut werden möchte.

Ich habe das mal eine Zeit gemacht, und dann hatte ich eine recht solide Grundlage.

Gruss, Thomas

Ahasver
29-04-2007, 22:39
Respekt!;)

Hokum
29-04-2007, 22:50
aja, so von max mustermann zu otto normalverbraucher: wenn du ein bissi an deinem trainingsvolumen schrauben willst, empfiehlt sich die oftbesprochene senkong übung, da kann man schnell mal eine halbe stunde am tag hinzufügen ohne gleich in den nächsten park pilgern zu müssen.

lg

christoph
30-04-2007, 08:07
Na, ist halt die Frage, wie engagiert man ist... man kann auch täglich 4-6 Stunden ernsthaft trainieren, wenn man gut werden möchte.

Ich habe das mal eine Zeit gemacht, und dann hatte ich eine recht solide Grundlage.

Gruss, Thomas

Was heisst eine Zeit lang? Nur mal so interessehalber.

Beste Gruesse

christoph
30-04-2007, 08:10
So lange bin ich jetzt in etwa dabei. Wenn ich hier im Forum lese, habe ich den Eindruck, dass die meisten Diskussionsteilnehmer "in einer anderen Liga spielen". Da geht es um Drills (= Übungen?) und Wettkämpfe mit Kampfkünstlern anderer Kampfkünste und um diesen und jenen Meister, der irgendwelche kämpferischen Fähigkeiten besitzt, die OTTO-NORMAL-VERBRAUCHER anscheinend abgehen.:sport006:


Sorry, wenn Du nach drei bis vier Jahren regelmaessigen Trainings noch keine soliden Grundfaehigkeiten im Kaempfen hast, dann wuerde ich mir - solltest Du dir haben wollen - mal ernsthaft ueberlegen ob Du Deinen Lehrer wechselst.

Beste Gruesse

Der Stille
30-04-2007, 09:33
Hallo!


Zitat Ashver!

Zitat von Der Stille
Du kannst doch als TCC`ler auch an Workshops die nicht gerade TCC machen aber für dir was evtl. bringen.

Der Stille


... teilnehmen? - Habe ich das in Frage gestellt?

War ja nur ein netter Vorschlag...bitte nicht wieder hauen:fight::krank011: :verbeug: :p


Zitat christoph!
Sorry, wenn Du nach drei bis vier Jahren regelmaessigen Trainings noch keine soliden Grundfaehigkeiten im Kaempfen hast, dann wuerde ich mir - solltest Du dir haben wollen - mal ernsthaft ueberlegen ob Du Deinen Lehrer wechselst.

Hör nicht auf sowas Ashver! So lange es dir so gefällt mach weiter. Übrigens ich bin im 5 Jahr mit dem TCC und habe auch keine Kampferfahrung mit TCC!

Der Stille

T. Stoeppler
30-04-2007, 09:37
Christoph,

Grob ein Dreivierteljahr lang.

Gruss, Thomas

Ahasver
30-04-2007, 09:38
Hör nicht auf sowas Ashver! So lange es dir so gefällt mach weiter. Übrigens ich bin im 5 Jahr mit dem TCC und habe auch keine Kampferfahrung mit TCC!

Der Stille

Danke, bin schon in's Grübeln gekommen, was das sollte!

Liebe Grüße
Ahasver

T. Stoeppler
30-04-2007, 09:55
Man kann durch das Üben der Taijiquan Übungsformen schon viel Beweglichkeit und Gesundheit gewinnen, dass man nicht zwangsläufig damit kämpfen braucht. Also um Himmels Willen, wenn es einem etwas bringt, nicht aufhören.... wenn man aber Kampfkunst lernen möchte, dann sollte man es aber von der ersten Stunde an lernen, auch wenn es so etwa 3 Jahre braucht, bis die Körperlichen Fähigkeiten zu effektiven Anwendung entwickelt sind. Der Rest ist dann nur Politur, und dafür kann man sich Zeit lassen.

Gruss, Thomas

BlackTiger
30-04-2007, 10:13
Christoph,

Grob ein Dreivierteljahr lang.

Gruss, Thomas

Bist du arbeitslos? :ups:
Das ist ja echt ein Traum, so viel Zeit für's Training zu haben. Da schiessen mir leider immer wieder die Verpflichtungen des täglichen Lebens dazwischen..

T. Stoeppler
30-04-2007, 10:27
Ich hing vor ein paar Jahren ein bischen in der Luft... naja, die Zeiten sind vorbei, und ich bin froh, wenn ich eine Stunde pro Tag unterkriege :D

Gruss, Thomas

christoph
30-04-2007, 10:29
Hör nicht auf sowas Ashver! So lange es dir so gefällt mach weiter. Übrigens ich bin im 5 Jahr mit dem TCC und habe auch keine Kampferfahrung mit TCC!

Der Stille

Da war zwar ein kleiner Tippfehler drin aber es sollte verstaendlich sein, dass ich geschrieben habe WENN ihm sowas wichtig ist, DANN sollte er eventuell den Lehrer wechseln.


Christoph,

Grob ein Dreivierteljahr lang.

Gruss, Thomas

Wow, ja da kommt bestimmt einiges bei rum. Respekt.

ThomasR04IG
30-04-2007, 14:43
Gibt es hier auch weniger fortgeschrittene Taijisten, die Lust haben, sich darüber auszutauschen, was sie schon gelernt haben und woran sie z.Zt. schwerpunktmäßig arbeiten, was sie dafür tun und so weiter? Ich würd' mich darüber freuen!

Gruß
Ahasver

Ich bin ja noch nicht so lange dabei (3-4 Monate?), und is wohl klar wo dran ich gerade arbeite... meine Form :) ,die 18 Figuren ausn Qi Gong (Namen vergessen :o )gehen schon recht gut, nur an der reihenfolge harperts bisschen. Aber ich hatte auch schon das vergnügen bisschen zu pushen :D

Ahasver
30-04-2007, 14:54
Hallo Thomas!


Man kann durch das Üben der Taijiquan Übungsformen schon viel Beweglichkeit und Gesundheit gewinnen, dass man nicht zwangsläufig damit kämpfen braucht.

Das ist nach meinen Erfahrungen und Selbstbeobachtungen die Grundlage dafür, dass ich durch Taijiquan auch zum zum Kampf befähigt werde. Wie soll in meinem Körper das Qi zum Fließen kommen, um die Angriffe des Gegners zu neutralisieren, wenn meine Muskulatur steif und meine Gelenke unbeweglich sind?! Diese Gegebenheiten habe ich nicht einfach durch 3-4 Jahre Training hinweggefegt.



Also um Himmels Willen, wenn es einem etwas bringt, nicht aufhören.... wenn man aber Kampfkunst lernen möchte, dann sollte man es aber von der ersten Stunde an lernen, auch wenn es so etwa 3 Jahre braucht, bis die Körperlichen Fähigkeiten zu effektiven Anwendung entwickelt sind.

Hier kann ich Dir nicht folgen. Was passiert in drei bis vier Jahren beim Taijiquan-Training, was Dich zum Kampf befähigt? Welche Fähigkeiten kann man in diesem Zeitraum entwickeln, wenn man nicht - wie bei den äußeren Kampfkünsten - darauf setzt, den Körper durch Abhärtung, Muskeltraining und Training von Techniken zum Kämpfen zu befähigen? Dies ist nicht der Weg des Taijiquan. Und mein Meister setzt darauf, dass die Entwicklung Zeit braucht und Zeit hat. Schließlich geht es nicht in erster Linie um eine möglichst schnelle Entwicklung zum Kämpfer, sondern um eine gleichmäßige Entwicklung zum gesunden und starken Menschen, um die Stärkung von Geist, Seele und Körper.

Liebe Grüße
Ahasver

Ahasver
30-04-2007, 14:59
Ich bin ja noch nicht so lange dabei (3-4 Monate?), und is wohl klar wo dran ich gerade arbeite... meine Form :) ,die 18 Figuren ausn Qi Gong (Namen vergessen :o )gehen schon recht gut, nur an der reihenfolge harperts bisschen. Aber ich hatte auch schon das vergnügen bisschen zu pushen :D

Welche Form lernst Du und wie ist das Lernen der Form aufgebaut?

Ich lerne die Yang-Kurzform nach Zheng Manqing. Für den ersten Teil habe ich (mit Unterbrechung) ca. 2 1/2 Jahre gebraucht. Zuerst lernte ich diesen Abschnitt Schritt für Schritt kennen. Anschließend wurden die Bewegungen noch einmal korrigiert. Dann kamen die Anwendungsübungen mit Partner hinzu. Diese wurden erst langsam ausgeführt, später auch schneller und härter.

Gruß
Ahasver

nagual
30-04-2007, 15:32
Das Problem ist, dass sich hinter so Aussagen wie "3-4 Jahre Training" oder "die Entwicklung braucht Zeit" usw. ganz verschiedene Dinge verbergen können.
Außerdem wird die sog. Innerlichkeit des Taiji in verschiedenen Schulen/Stilen unterschiedlich interpretiert.

Wenn jemand 3-4 Jahre trainiert, macht es einen Riesenunterschied, ob er nur 1-2x pro Woche zum Training geht oder 5-7 Tage pro Woche auch 1-2h Stunden zu Hause zusätzlich trainiert.

Das Unterrichtsprogramm vieler Lehrer ist jedoch nicht selten auf Leute zugeschnitten, die nur 1-2x pro Woche zum Training gehen.

Wenn man dann nicht entsprechend gefördert wird, braucht die eigene Entwicklung auch unnötig viel Zeit, wenn man mehr trainiert als der Lehrer fordert, weil man sein eigenes Training nicht mit dem entsprechenden fortgeschrittenen Inhalt füllen kann.

Was die unterschiedlichen Interpretationen betrifft, ist es leider so, dass in nicht wenigen Schulen eine Illusion aufgebaut wird, wodurch "mit der Zeit" die kämpferische Wirksamkeit des Trainings zustande kommt. Diese Illusion besteht meistens darin, dass man hauptsächlich sehr geduldig abwarten soll, bis das routinemäßige Durchführen des Trainingsprogramms irgendwann Wirkung zeigen wird. Vergleichbar damit, wie ein Stück Rindfleisch im Kochtopf irgendwann gar wird, wenn nur das Wasser kocht, egal ob man umrührt, oder daneben steht oder nicht.

Das funktioniert leider nicht so.

Um beim Rindfleisch-kochen-Vergleich zu bleiben, ist es 1. so, dass man nicht sicher sein kann, ob das eigene Trainingswasser tatsächlich kocht, d.h. man macht zwar brav seine regelmäßigen Übungen, dies auch dann wohl technisch korrekt, aber wenn eine gewisse Wirkungsintensität der Übungen nicht vorhanden ist, dann bleibt man auf der Stelle stehen, und das evtl. über Jahre, ohne es zu merken. So wie Fleisch im Wasser roh bleibt, wenn das Wasser eben nicht kocht, sondern nur heiß ist.
2. reicht auch Abwarten bei kochendem Wasser, d.h. ausreichender Trainingsintensität nicht aus. Das Training muss auch in gezielter Hinsicht mal leicht variiert und angepasst werden, um zielgerichtet bestimmte Dinge zu fördern und Ziele zu erreichen. Wenn man seine Form immer nur so läuft, wie man das eben kann, dann passiert irgendwann nicht mehr viel.
D.h. wenn man z.B. weicher und flüssiger werden will, muss man seine Form und seine anderen Übungen danach ausrichten, und wenn man kräftiger, stabiler oder explosiver werden will, dann muss man seine Form evtl. anders ausrichten. Wenn ein Lehrer bei solchen Sachen immer nur sagt "Geduld und Abwarten, dann kommt das von alleine", dann stimmt da meistens was nicht.

Außerdem kommt es auch darauf an, ob die eigenen Ziele zum eigenen Typ (d.h. zur Persönlichkeit und zum Körperbau etc.) richtig gesetzt wurden. Wer z.B. von Natur aus eher steif ist, sollte sich gründlich überlegen, ob er nur alles dran setzen will, weich und flexibel zu werden, anstatt die in der Steifheit vorhandene Stabilität auch zu nutzen. So etwas bedarf sehr sorgfältiger Anpassung.

T. Stoeppler
30-04-2007, 16:14
Wie soll in meinem Körper das Qi zum Fließen kommen, um die Angriffe des Gegners zu neutralisieren, wenn meine Muskulatur steif und meine Gelenke unbeweglich sind?! Diese Gegebenheiten habe ich nicht einfach durch 3-4 Jahre Training hinweggefegt.

Also, auch wenn es Dir noch keiner gesagt hat - Du kannst Kämpfen, (insofern Du nicht unter schweren physiologischen und psychischen Einschränkungen leidest) dazu braucht man gar kein Training. Wenns mal richtig scheppert, kümmert sich der Körper erstmal um sich selbst, und das tut er eigentlich recht gut.

Nach der Grundlagen-Zeit sind dann auch die meisten Schwachpunkte ausgemerzt, und viele Anpassungsvorgänge sind dann abgeschlossen. Beispielsweise sollte nach der Zeit ein effektives Verwenden von spezialisierter Kraft möglich sein, sowie eine deutlich verbesserte Reaktivität. Ebenso sollte das Training auch eine gewisse körperliche und mentale Robustheit ausgebildet haben.

Wenn das NICHT spürbar der Fall ist, dann ist es -ähm- irgendwie höchst bedenklich!?


Hier kann ich Dir nicht folgen...
Man trainiert seinen Körper um das Taiji Gongfu zu entwickeln, das geht auch in relativ kurzer Zeit. Die Komplexität in den einzelnen Bereichen und die etwas höheren Sachen kommen dann später dazu. Die alten Chens und Yangs sind in ihren Abhandlungen ziemlich deutlich, wie der Weg des Taijiquan aussieht.

Gruss, Thomas

Ahasver
30-04-2007, 17:27
Hi Thomas!


Also, auch wenn es Dir noch keiner gesagt hat - Du kannst Kämpfen, (insofern Du nicht unter schweren physiologischen und psychischen Einschränkungen leidest) dazu braucht man gar kein Training. Wenns mal richtig scheppert, kümmert sich der Körper erstmal um sich selbst, und das tut er eigentlich recht gut.

Doch die körperlichen Voraussetzungen zum Kämpfen sind von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich. Es wird wohl seinen Grund haben, warum ich (nicht nur in der Schule) immer der Letzte war, der in eine (Fußball- oder Volleyball- oder Basketball- oder ...-) Mannschaft gewählt wurde. Wenn die Arme schwach sind, ist es nicht so einfach, gegen einen stärkeren Gegner zu bestehen.


Nach der Grundlagen-Zeit sind dann auch die meisten Schwachpunkte ausgemerzt, und viele Anpassungsvorgänge sind dann abgeschlossen. Beispielsweise sollte nach der Zeit ein effektives Verwenden von spezialisierter Kraft möglich sein, sowie eine deutlich verbesserte Reaktivität.

Naja, wir machen kein Armkrafttraining im Taijiquan-Anfänger-Training. Übungen zur Abhärtung der Arme kommen später dazu. - Doch ich habe z.Zt. die Aufgabe, beim Form- und Anwendungs-Training und beim Qigong auf die Hände und Arme zu achten, damit die Energie in die Arme fließen kann.

Mein Stand ist schon wesentlich sicherer geworden - und die Beweglichkeit meines Beckens und meines Brustkorbs und meiner Wirbelsäule. Ich fühle es, wenn Spannungen im Hals- und Schulterbereich entstehen. Bevor ich Taijiquan trainierte, war dieser Bereich steinhart. Da spürte ich nur den Schmerz der Dauerverspannung.

Doch von "spezialisierter Kraft", die ich schon verwenden kann, weiß ich nichts. Die Veränderung meiner Reaktivität kann ich schlecht vergleichen.


Wenn das NICHT spürbar der Fall ist, dann ist es -ähm- irgendwie höchst bedenklich!?

denk - denk ;)


Man trainiert seinen Körper um das Taiji Gongfu zu entwickeln, das geht auch in relativ kurzer Zeit.

Leute, die so was erlebt haben, sind mir bisher nicht über den Weg gelaufen.

Kung Fu bedeutet lt Wikipedia: „Etwas durch harte/geduldige Arbeit Erreichtes“. Das passt irgendwie nicht zusammen mit Deiner "fast profit"-Theorie.

Gruß
Ahasver

Ahasver
30-04-2007, 17:41
Hi nagual!


Das Unterrichtsprogramm vieler Lehrer ist jedoch nicht selten auf Leute zugeschnitten, die nur 1-2x pro Woche zum Training gehen.

Wenn man dann nicht entsprechend gefördert wird, braucht die eigene Entwicklung auch unnötig viel Zeit, wenn man mehr trainiert als der Lehrer fordert, weil man sein eigenes Training nicht mit dem entsprechenden fortgeschrittenen Inhalt füllen kann.

Ich denke, dass die Fortschritte auch dann beobachtet werden, wenn ich mehr trainiere als der Lehrer "fordert". Dann wird er mich entsprechend meinem Entwicklungsstand korrigieren und die Anforderungen anpassen.

Um noch spezifischere Förderung zu erhalten, müsste ich mich als Meisterschüler bewerben, und das kann ich mir z.Zt. einfach nicht leisten!


Was die unterschiedlichen Interpretationen betrifft, ist es leider so, dass in nicht wenigen Schulen eine Illusion aufgebaut wird, wodurch "mit der Zeit" die kämpferische Wirksamkeit des Trainings zustande kommt. ...
Das funktioniert leider nicht so.

Was das Training bringt, kann ich m.E. einigermaßen vielversprechend bei den fortgeschritteneren Schülern beobachten, auch wenn ich mir immer mal wieder Sorgen darüber mache, ob meine Voraussetzungen vielleicht schlechter sind, als bei ihnen.:confused:


dass man nicht sicher sein kann, ob das eigene Trainingswasser tatsächlich kocht, d.h. man macht zwar brav seine regelmäßigen Übungen, dies auch dann wohl technisch korrekt, aber wenn eine gewisse Wirkungsintensität der Übungen nicht vorhanden ist, dann bleibt man auf der Stelle stehen, und das evtl. über Jahre, ohne es zu merken.

Dafür wird mir im Training gesagt, woran ich arbeiten soll, worauf ich achten soll.

Damit hat sich auch Punkt 2 erledigt.:D


Außerdem kommt es auch darauf an, ob die eigenen Ziele zum eigenen Typ (d.h. zur Persönlichkeit und zum Körperbau etc.) richtig gesetzt wurden. Wer z.B. von Natur aus eher steif ist, sollte sich gründlich überlegen, ob er nur alles dran setzen will, weich und flexibel zu werden, anstatt die in der Steifheit vorhandene Stabilität auch zu nutzen. So etwas bedarf sehr sorgfältiger Anpassung.

Die Steifheit ist es, die mir zu schaffen macht. Darum bin ich sehr froh, dass mein Training nach und nach diese Schwachstelle ausräumt.:)

Liebe Grüße
Ahasver

T. Stoeppler
30-04-2007, 18:02
Ahasver,

Nach 3-4 Jahren HAT man diese Grundlagen, das ist kein fast-profit, man muss diese Zeit effektiv mit den richtigen Übungen nutzen. MIR ist kaum jemand über den Weg gelaufen, der drei Jahre lang wirklich regelmässig ein "klassisches" Training absolviert hat (4h pro Tag Übungen, 4x die Woche, 1x die Woche Partnerübungen mit Lehrer), aber die, die es getan haben, hatten Gongfu. Länger braucht es aber auch nicht.

Wie gesagt, die interessanteren Dinge (komplexes chin-na, Angreifen von Akkupunkten, taktisches Training, innere Bewegung etc) kommen danach, aber sie bringen einem genau gar nichts, wenn die Grundlagen nicht da sind.
Man kann dann vielleicht ein Paar durchaus beeindruckende Tricks, die einem Lehrer vielleicht Schüler bringen, aber wenns mal ernst wird, bleibt ohne die Grundlagen gar nichts übrig.

Und wenn man nur zweimal die Woche zum Unterricht geht, und jeden Tag eine Stunde übt, dann hat man diese Grundlagen auch nach 3 Jahren, allerdings in nicht gar so krasser Form, aber sie sind spürbar da.

Wenn nicht, gibts genau zwei Möglichkeiten:
a) Das Training ist Käse.
b) Man ist wirklich einfach nicht dafür geschaffen.

Gruss, Thomas

HuLong
30-04-2007, 18:13
Vielleicht sollte man kurz mal definieren, wie dieses Grundlagen-GongFu, das man nach 3 - 4 Jahren erwirbt, aussieht.

ThomasR04IG
30-04-2007, 20:38
Welche Form lernst Du und wie ist das Lernen der Form aufgebaut?

Ich lerne die Yang-Kurzform nach Zheng Manqing. Für den ersten Teil habe ich (mit Unterbrechung) ca. 2 1/2 Jahre gebraucht. Zuerst lernte ich diesen Abschnitt Schritt für Schritt kennen. Anschließend wurden die Bewegungen noch einmal korrigiert. Dann kamen die Anwendungsübungen mit Partner hinzu. Diese wurden erst langsam ausgeführt, später auch schneller und härter.

Gruß
Ahasver

Also, bei mir war es so das ich zuerst die ersten 3-5 Tai Chi bewegungen (Btw auch von Zheng Manqing) gelernt hab, danach dann die ersten 3 Qi Gong bewegungen (und dann jedes mal wieder 3 neue bewegungen, im Tai Chi und im Qi Gong bis dann die 18 , beim Qi Gong, voll waren; da wars dann nurnoch die Tai Chi form die ich lernen musste). Ich bin jetzt mitlerweile bei den letzten paar bewegungen in der Tai Chi-form. Dazu muss man sagen das dass training wohl so aufgebaut ist, das erstma alle bewegungen gezeigt und durchgelaufen werden und danach kommt dann der feinschliff (auf Qi-fluss und Atmung etc. achten) und Zuhause (oder wo auch immer^^) soll dann die Form (Qi Gong und Tai Chi) immer wieder gelaufen werden (also 1 mal am Tag, mindestens).

Ahasver
02-05-2007, 20:32
Also, bei mir war es so das ich zuerst die ersten 3-5 Tai Chi bewegungen (Btw auch von Zheng Manqing) gelernt hab, danach dann die ersten 3 Qi Gong bewegungen (und dann jedes mal wieder 3 neue bewegungen, im Tai Chi und im Qi Gong bis dann die 18 , beim Qi Gong, voll waren; da wars dann nurnoch die Tai Chi form die ich lernen musste). Ich bin jetzt mitlerweile bei den letzten paar bewegungen in der Tai Chi-form. Dazu muss man sagen das dass training wohl so aufgebaut ist, das erstma alle bewegungen gezeigt und durchgelaufen werden und danach kommt dann der feinschliff (auf Qi-fluss und Atmung etc. achten) und Zuhause (oder wo auch immer^^) soll dann die Form (Qi Gong und Tai Chi) immer wieder gelaufen werden (also 1 mal am Tag, mindestens).

in einer Stunde 3-5 neue Bewegungen?:ups: Ich habe Schwierigkeiten, wenn ich mir mehr als eine neue Bewegung merken soll.

Ahasver
02-05-2007, 20:44
... Dazu muss man sagen das dass training wohl so aufgebaut ist, das erstma alle bewegungen gezeigt und durchgelaufen werden und danach kommt dann der feinschliff (auf Qi-fluss und Atmung etc. achten) und ...

Spürst Du den Qi-Fluss? Meine VHS-Taiji- und Chinesisch-Lehrerin fragt mich das auch immer. Sie sagt: Wenn Du das Qi nicht spürst, wie willst Du es beeinflussen?! Und ich sage dann: Nein, ich spüre es nicht wirklich. Mal hier und da ein Kribbeln. Mal das Gefühl, dass eine Bewegung besonders leicht ist, mal das Gefühl, dass eine Arm-Bewegung nicht aus der Arm-Muskulatur entsteht, sondern aus dem Becken durch den Oberkörper bis in die Arme geflossen ist. Doch das ist noch keine Wahrnehmung des Qi; vielleicht ein Anfang auf dem Weg dahin.

nagual
02-05-2007, 22:46
Doch das ist noch keine Wahrnehmung des Qi; vielleicht ein Anfang auf dem Weg dahin.

Eigentlich ist das schon eine Art vollwertige Qi-Wahrnehmung.

IMO muss man unterschieden zwischen konkreten Qi-Wahrnehmungen und dem Wissen, was man mit den verschiedenen Qi-Wahrnehmungen so anfängt.

Das Interessante ist ja eigentlich nicht, mal hier und da so ein Kribbeln zu spüren, sondern den ganzen "Qi-Status" des Körpers zu erfassen. Das ergibt sich aus Erfahrung und bestimmten Dingen, die einem mal Leute erzählen müssen, welche Bedeutung welche Wahrnehmungen haben. Das ist aber im Grunde nicht so kompliziert.

Im Grunde muss man nur wissen, wie man am Anfang vom Training in einen guten, ausgeglichenen und einigermaßen aufgeladenen "Qi-Zustand" kommt. Danach reicht es dann, wenn man mal hier und da ein Kribbeln spürt, damit man merkt, dass die Energie bei den Bewegungen mitfließt. Ansonsten bewegt man sich halt einfach nach den Regeln. Das Qi braucht man sonst nicht weiter zu beeinflussen.

Hokum
02-05-2007, 23:21
Im Grunde muss man nur wissen, wie man am Anfang vom Training in einen guten, ausgeglichenen und einigermaßen aufgeladenen "Qi-Zustand" kommt.


DAS macht mich jetzt allerdings neugierig. vielleicht klingts auch nur spannender als es ist (nämlich 10 minuten säule stehen WWI)?

nagual
02-05-2007, 23:23
Die Vorbereitungsübungen wie 10min stehen sind ja vermutlich bekannt.
Dazu gehört im Grunde auch noch, dass man in der Zeit vor dem Training Dinge vermeidet, die sich ungünstig auf den Qi-Zustand auswirken, wie z.B. harte Arbeit, schlechtes oder zuviel Essen, Hektik etc.