Grundschule sinnvoll?? [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Vollständige Version anzeigen : Grundschule sinnvoll??



Aaliyah
03-01-2003, 18:49
Hi!

Seit langem beschäftigt mich schon die Frage, welchen Sinn die Grundschule im TKD hat. Ist sie nur dafür da um erstmal die Techniken zu lernen oder durch die tiefen Stände die erforderlichen Muskeln zu stärken, denn sicherlich würde keiner von uns so kämpfen.
Was denkt ihr darüber?

Freue mich über jede Antwort.

Ciao,
Aaliyah.:)

netfighter
05-01-2003, 20:41
hey!
ohne dich jetzt angreifen zu wollen oder so:

wie lange trainierst du schon TKD?Hat dich dein meister denn nie über siese dinge aufgeklärt?ok-vielleicht auch nicht deine schuld!
Sicher würde dir ein übungsleiter grundkurs da sehr weiterhelfen.

also das ist z.b ungefähr so:

wiso lernt man das kleine 1x1?

die grundtechniken heißen ja auch GHRUNDtechniken weil sie sowas wie ein BASISWISSEN, oder ein ALLGEMEINWISSEN bezügl. TKD sind!
dadurch bekommt der anfänger erstaml einen überblick, er lernt erstamls, wie er seinen körper NOCH einsetzen kann! um die erforderlichen muskeln zu trainieren, könnte er auch ins fitness-studio gehen...

leider hab ich nichtmehr mehr zeit,um das ganze noch zu vertiefen,
aber ich hoffe, ich konnte dir helfen....

greeeeeeez;)

Shi Luo De
05-01-2003, 21:34
Ich stimme netfighter absolut zu.
Ich kenne TKD nicht gut, aber ich denke, nicht nur im TKD, sondern in jeder KK ist die Grundschule mit das wichtigste,
Wie ein Baum: Die Grundschule ist der Stamm, auf dem der Rest aufbaut.
Vielleicht, aber nur vielleicht, ist die Grundschule irgendwann, für einen wahren Meister, vernachlässigbar, weil der Stamm breit genug und gefestigt ist, aber auch er wird sich auf den Stamm zurückbesinnen.

Oder meint man im TKD mit Grundschule etwas völlig anderes?

Liebe Grüße
Shi Luo De

karlo
06-01-2003, 09:17
Hi Aliya,

wie schon gesagt, die Grundschule ist das 1x1 der KK. Wenns hier happert kommst du auch bei den "attraktiven" Themen nicht weiter.

Grundschule gibts übrigens in jeder Sportart, nur wird sie dort nicht so genannt. Was mir auffällt, ist, daß ich in 4 Jahren KK unzählbar oft die Frage nach der Sinhaftigkeit der Grundschule gehört habe, aber in 20 Jahren Leichtathletik nicht einmal z.B. "Beinheber" (sehr unangenehme, öde Basisübung zur Geschwindigkeitssteigerung) hinterfragt wurde.

Vieleicht machen sichs einige KK-Trainer hier etwas zu einfach.

Aaliyah
06-01-2003, 13:15
Hi!

Ich habe mich wohl etwas undeutlich ausgedrückt, ich meinte eigentlich die Art und Weise der Grundschule, die ja doch schon ziemlich "steif" ist.

Was ich damit sagen will ist, dass wir auf der einen Seite die "starre" Grundschule haben und auf der anderen Seite die SV, bei der uns wieder gesagt wird, wir sollten "weich" sein, d.h. mit dem Angriff mitgehen. Wer würde schon einen Fauststoß in Ap-gubi mit Momtong-makki blocken?

Natütlich ist mir klar, dass man die Techniken erstmal lernen muss, aber ist denn die Art wie wir es im TKD machen sinnvoll.

Ich hoffe mein Anliegen ist nun deutlicher geworden.

Ciao,
Aaliyah.:)

Tobias
07-01-2003, 02:12
das ist doch wie mit jedem anderen vergleichbaren fall auch.

du kannst nicht sprinttraining machen, wenn du noch nichtmal auf deinen beinen stehen kannst.

und laotse hat das doch schon so treffend formuliert: "wer die form nicht lernt[...]"

wenn ich mich jetzt an den spruch erinnern könnte. eigentlich ein grund den beitrag doch zu lassen, aber vllt fällt einem anderen ja ein, wie es weitergeht :)

Aaliyah
07-01-2003, 20:31
Hi!

Wahrscheinlich habt ihr recht. War halt nur so ein Gedanke, der mir gekommen ist, da mich das Gerede eines Bekannten verunsichert hat.

Ciao & mit freundlichen Grüßen,
Aaliyah.:)

netfighter
08-01-2003, 17:28
schon ok-wir sind ja zum diskutieren hier!!!;)

Spotter
07-02-2003, 11:01
Tja, meine Meinung zum Thema Grundschule ist folgende...

Ich finde sie ist unerlässlich! Erst wer gehen kann, wird später auch laufen können, oder? ;)

Die Grundschule ist wie schon gesagt wurde, die absolut notwendige Basis. Darauf baut alles auf. Besonders deutlich wird die Hinführung von der Basis zur freien Aktion bei folgendem:

Dreischrittkampf -> Einschrittkampf -> Freikampf oder Selbstverteidigung

Das ist das selbe Prinzip. Erst mal die grundlegenden Dinge erlernen, um diese dann später frei anwenden zu können.

Was mir bei manchen Vereinen nicht besonders gut gefällt ist, wenn diese zu sehr auf Wettkampf ausgerichtet sind. Deren Mitglieder sind dann zwar super in Sachen Wettkampf, haben aber vom wirklichen Taekwondo nicht besonders viel Ahnung, geschweige denn eine saubere Technik.

Auch um hochwertigere Techinken zu erlernen, bedarf es der Grundschule. Wer beispielsweise einen normalen DwitChagi nicht richtig beherrscht, wird ihn wohl auch nie in einer guten Forma als doppelte Variante, im Sprung o. ä. ausführen können.

Gruß

Spotter ;)

der kampfkünstler
07-02-2003, 16:59
ìch seh das anders. die Grundschule stammt IHMO aus früherer Zeit wo da noch so gekämpft wurde! die sv situation hat sich inzwischen aber geändert, dewegen sind die Übungen IHMO nicht mehr zeitgemäss
BTW: im Karate ist das auch der Fall

andreas222
04-03-2003, 13:08
Hallo,

das mit der Basis ist ja schon oft erklärt worden.

Auch wenn die Grundschule evtl. langweilen sollte, sollte man sie mit dem nötigen Ernst u. Einsatz üben.

Hier ist der Lehrer gefordert für Abwechselung zu sorgen. Wenn nur monoton die selben Kicks oder Punches wiederholt werden... gibt es irgendwann keinen Fortschritt mehr.
Ein einfache Rythmus-Wechsel oder Breaks fordern mehr Konzentration...

Gruesse
andreas

Xiaoshi
06-03-2003, 12:44
Würde mich interessieren, was sich seit damals so im Kämpfen geändert hat... hatte die in vergangenen Zeiten mehr Arme oder Beine? Unwahrscheinlich... ich kann auch nicht glauben, dass sie damals rücksichtsvoller waren, oder weniger versiert im Kämpfen. Als ob die Straßengangs heutzutage, die mit Baseballschlägern und Springmessern bewaffnet sind ja viel gefährlicher sind als marodierende Söldner mit Schwertern und Äxten... wenn dann sind heutzutage weniger gewalttätige Arten des Kampfes gefragt, mit Trainingsmethoden und Effektivität hat das nichts zu tun.

Wenn die Grundschule im TKD nicht funktioniert bzw. nicht funktionieren würde, dann liegt das nicht daran, dass TKD auf Material aus alten koreanischen Kampfkünsten zurückgreift, sondern nur daran, dass sie nicht richtig vermittelt wird bzw. andere Schritte im Training fehlen. Ich habe auch mal 3 Jahre TKD gemacht, will gar nicht sagen wo und bei wem, weil meine Eindrücke eher negativ sind, von wegen effektiver Selbstverteidigung war da gar nichts, obwohl es kein Wettkampf-TKD war.
Schuld daran ist aber nicht einfach "Taekwondo" sondern dass viele die Partnerübungen vernachlässigen bzw. sie nur als tolle Akrobatiktests "missbrauchen". Wer die Grundtechniken ernsthaft übt und auch die verschiedenen Partnerübungen und den Freikampf sowohl ernsthaft als auch auf realistischem Niveau trainiert, der kommt sicherlich zu einer Fähigkeit der Selbstverteidigung.
Im wirklichen Kampf wird eben nicht der gesprungene doppelte Drehferstenkick den Sieg bringen, sondern ein schneller, starker und vor allem nicht vorraussehbarer Vorwärts-schnapptritt (Ap-chagi war das glaub ich :confused: ), eine Grundtechnik eben...

Dyck
06-03-2003, 13:08
Ich habe jahrelang TKD betrieben und habe dann zum JKD gewechselt. Grund für diesen Schritt waren unter anderem die paradoxen Trainingsmethoden im TKD: In der Grundschule sind auch meiner Meinung nach die Techniken meiner Meinung nach sehr statisch und teilweise unrealistisch (z.B. Blocks). Im Gegensatz dazu steht dann das Wettkampftraining, wo dann nur noch ein Bruchteil der Techniken aus der Grundschule eingesetzt werden können. Besonders Anfänger sind dann doch eher verwirrt, daß sie, wenn sie Angriffe schulmäßig blocken wollen, sich eine nach der anderen einfangen.
Grundschule ist auch meiner Meinung nach wichtig, aber warum diese Lücke zwischen Grundschule und Wettkampf/Realität. Im JKD habe ich folgende Vorgehensweise kennengelernt: Zuerst werden die Techniken langsam geübt und die Intensität dann langsam gesteigert. Am Ende des Trainings werden dann alleTechniken im Sparring angewendet, was auch bedeutet das die Anzahl der geübten Techniken deutlich kleiner ist als bei meinen bisherigen TKD-Trainings. Ich halte diese Konzentration auf das wesentliche deutlich effektiver.

Taeradun
06-03-2003, 16:22
ich finde die grundschule in so fern sinnvoll, dass man sich an bestimmte bewegungen wie zb das eindrehen der hüfte gewöhnt. sowas gilt aber fast nur für einen richtigen anfänger ohne kampfsport erfahrung.
dann, wenn der schüler etwas kann, sollte man meiner meinung nach die effektivität in den vordergrund stellen und techniken üben, die kampfrelevant sind.

Thorre
17-03-2003, 14:10
is ja wohl die kuppe:

weder netfighter, noch Shi Luo De, noch karlo, noch Tobias haben die eigentliche frage beantwortet, sondern nur phrasen gedroschen und Aaliyah zurechtgewiesen. der gibt dann tatsächlich klein bei und wird obendrein noch mit einem gönnerhaften "schon ok-wir sind ja zum diskutieren hier!!!" bedacht...

die frage ist doch, wenn sich letztlich anwendung und grundschule extrem unterscheiden, wieso lernt man in der gs nicht die eigentlichen kampftechniken - bloß eben vereinfachter - sondern bewegungen, die völlig anders funktionieren?

stimme dem künstler und dyck zu...

beste grüße
thorre

Spotter
19-03-2003, 08:35
@ Thorre:

Du hast natürlich Recht. Die Grundschule darf sich von der Anwendung in der Praxis nicht grundlegend unterscheiden. Die Grundschule soll ja als Basis und Grundstock dienen, auf die man aufbauen kann.
Die Grundschule vermittelt ja nicht nur die Ausführung der allgemeinen Techniken, sondern auch Dinge wie Körperhaltung und Atmung.
Ich find eine gute Grundschule unverzichtbar als Ausgangsgrundlage um schwierigere und technisch anspruchsvollere Techniken zu erlernen. Ausserdem, je mehr man lernt und je mehr verschiedene Aspekte einer Kampfkunst gelernt wird, desto besser versteht man diese, oder? Warum sollte man Teilbereich einer Kampfkunst auslassen oder vernachlässigen? Warum sollte man sich z. B. nur auf Wettkampf oder Kampf allgemein beschränken? Ich finde, ein wesentlicher Teil des Sports und auch des Sinn der dahinter steckt, geht dann verloren.

Ich finde es zudem unsinnig, wenn Dreh- oder Sprungkicks schon im frühen Stadium eines Schülers gelehrt werden, obwohl dieser die Technik kaum aus dem Stand vernünftig ausführen kann.
Unsaubere Ausführung von Techniken wird sich so wie ein roter Faden immer weiter durchziehen. Solche Leute sind es dann auch die mich aufregen, wenn sie sich mit DAN-Graden schmücken und dann aber einfache Techniken unsauber ausführen.

Gerade aus diesem Punkt bin ich auch extremer Gegner davon, Wettkämpfern allein aus dem Grund der Erfolge bei Wettkämpfen einen DAN-Grad zuzusprechen!!!
Es ist nämlich so, dass verdienten jugendlichen Wettkämpfern der schwarze Gürtel gegeben wird, um international nicht dumm dazustehen, wenn man einen Rot-Gurt an den Start schickt.
Das diese Leute im Kampf was drauf haben ist unbestritten, doch eine einfache Form fehlerfrei laufen zu können, oder von manchen Grundschultechniken noch nie etwas gehört zu haben, das kann es nicht sein, oder!?

Gruß

Spotter ;)