Vollständige Version anzeigen : Frage zur künstlichen Beatmung
Hi,
Ich habe einen Verwandten, welcher sich in einem künstlichen Koma befindet (im Krankenhaus) und habe ein paar Fragen.
1. Dieser wird künstlich beatmet und hat seid kurzem eine merkwürdige Atmung: Beim Einatmen läuft alles gut nur während er die zugeführte Luft ausatmet kommt plötzlich eine "einatmung dazu".
2. Kann von einer Lungenentzündung ein Leberversagen folgen? (Person hatte immer eine gesunde Lebensführung.)
3. Ist es normal, dass man selbst nach einem Monat den Erreger einer Lungenentzündung nicht findet?
Ich wäre froh, wenn mir jemand helfen könnte.
Viele Grüsse,
Peter
megahoschi
03-05-2007, 20:59
was sagen denn die ärzte?
Die sind meistens nicht da und die Schwestern sind nur am Zicken. Beispiel: Ich komme in den Raum rein um meinen Verwandten zu besuchen und frage die Schwester höfflich nach dem ich sie begrüsst habe, wie es meinem Verwandtem geht und kriege als Antwort: Das sehen Sie doch!
(Intensivstation (Patient liegt im Koma und wird künstlich beatmet)
Also da ich aus dem Krankenhaus keine Info kriege, frage ich euch.
Viele Grüsse,
Peter
Geiles KH und sehr kompetentes Personal! Beschwere dioch darüber bei der Pflegedienstleitung, das ist ja unter aller sau!:cool:
Ansonsten ist es natürlich schwer zu sagen, was da los ist, wenn man selbst nicht am Pat. ist.
Deiner Schilderung zufolge vermute ich, dass dein Verwandter zu flach sediert ist und sich gegen die Beatmung wehrt/dagegen presst. Das würde heißen, Beatmungsmuster anpassen bzw Sedierung hochfahren oder ggf beides.
Eine Lungenentzündung infolge von künstlicher Beatmung ist eine gar nicht mal so seltene komplikatin davon und kann einiges nach sich ziehen. Wie kommst du aber ausgerechnet auf ein Leberversagen? denn das kann viele andere Ursachen haben.
Der Erreger einer Lungenentzündung kann und sollte eigentlich schneller festgestellt werden. Warum die bei deinem Verwandten immer noch rätseln-wer weiß. Vielleicht hat er ja eine Superinfektion?
Wie gesagt, alles nur Spekulation, weil was anderes ist hier leider nicht möglich.
Wünsche dir für deinen Verwandten baldige und gute Genesung!
Gruß,
krümel
rocknroll
03-05-2007, 21:47
Ich versuch mich mal da ganz sanft hernzutasten.
also: Es gibt da was ganz komisches, tritt aber nur auf wenn die Lunge nicht genügend Kraft(Muskelkraft) hat um die verbrauchte Luft auszuatmen. Oft wird zwar Sauerstoff(-gemisch) zugeführt, es kommt aber nicht zu einem Austausch in den ALVEOLEN, das sind die kleinensten Lungengefäse wo der Sauerstoff ins Blut gelangt(Gasaustausch). Ergo, er atmet immer verbrauchte Luft ein und aus (co2) kommt aber nur bei Musekelversagen der Lunge vor(z.B. SMA). Könnte aber auch ne Ursache haben in ner fätten Infektion die sich in den Musekln manifestiert hat.
Schreib mal was genaueres,
Röchelt er , sprich ist die Lunge verschleimt? Tut er sich beim Atmen schwer? Wie ist der Atemrythmus? usw
Rock
Idit. hab nen haufen fehler dirn gehabt, H20 ....wie bescheuert von mir.
Hallo Rock, ich kann deinem Beitrag nicht ganz folgen. Wovon sprichst du? Schocklunge?
Der Gasaustausch erfolgt in den Alveolen, der kleinsten funktionellen Einheit der Lunge. Myofibrillen sind Muskelstrukturen. Das eine hat nichts mit dem anderen zu tun.
Welches H2O (???)-Gemisch bitte wird bei einer künstlichen Beatmung zugeführt? Kenne ich nur in Form einer Lavage und dabei wird die zugeführte Flüssigkeit wieder abgesaugt.
Wenn der Pat. zu wenig Kraft zum Mitatmen hat, müssen Beatmungsmuster.-drücke und O2-Zufuhr entsprechend angepasst werden. Ist der Gasaustausch aufgrund einer Lungenentzündung eingeschränkt, wird dies mit o.g. verbessert, mit Antibiose behandelt, entsprechende Lagerung, Lavage und Sekretabsaugung durchgeführt.
Die qualität des Gasaustausches ermittelt man per Blick (Zyanose?), periphere O2-Sättigung und arterieller BGA.
MmN spricht das geschilderte dem, was ich vermute.
Vielleicht kannst du was du meintest nochmal etwas genauer formulieren. Ich stehe leider etwas auf dem Schlauch bei deinem Beitrag.
rocknroll
03-05-2007, 22:45
Oh sorry Alveolen, ich hatte Myofibrillen geschrieben, na man merkt wohl das ich 39 Grad Fiber habe und ne Erkältung als Ursache.
Man hab ich da einen Schmarn geschrieben. Werds wohl editieren
Passiert.;) Dann dir auch gute Besserung!
rocknroll
03-05-2007, 22:55
DAnkeschön.
Ich hatte erst ein mal so einen expliziten Fall life.
Das war ein 16 Junge mit SMAII im ausgeprägten Stadium, als die Lunge keine Kraft mehr hatte.
Für alle Mitleser: SMA ist so ungefähr was wie MS aber es ist ein Gendefekt und ist angebohren. Ursache ist ganz anders aber die einzelnen Symphtome sind sehr änlich. SMA führt immer zum vorzeitigen Tod, man kann es nur hinauszögern, es gibt so gut wie keine Medikamente da zu wehnig Menschen davon betroffen sind und die Pharmaindustrie daher nicht daran interessiert.(sorry ist off topic)
@ krümel2
danke nochmals fürs drauf hinweisen, hoffe nun ist es besser
Wünsche deinem Verwanten eine gute Besserung !
Wie kam es zu der Lungenentzündung, wenn man fragen darf?
rocknroll
04-05-2007, 14:19
Lungenentzündung im KKH ist leicht gegeben: man liegt nur und im KKH tummeln sich ja die Bakterien zuhauf. alles zusammen: herzlich willkommen Lungenentzündung
@rocknroll: Fachlich passt es zwar nicht ganz, aber ich denke ich verstehe jetzt, was du meinst. Dankeschön!;)
Ich fände es schön, wenn blueray sich nochmal bisschen dazu äußern und noch paar Infos rüberschiebt. Denn so könnte man sich ein besseres Bild verschaffen. Weshlab liegt den dein Verwandter auf ITS?
rocknroll
04-05-2007, 14:32
ne stimmt ,:) Fachlich passt es überhaupt net zusammen.
Aber was soll man denn da für ne große Aussage machen mit so wenig Info?!
Grüße:)
Hi,
Die Person kam mit Schmerzen in der Luftröhre, Probleme beim Atmen und Fieber in die Klinik. Mein Verwandter konnte noch sprechen und alles. Nach einiger Zeit wurde die Person ins Koma versetzt um die Selbstheilungskräfte zu stärken. Durch die Beatmung bildete sich eine Blase in der Lunge und es wurde bevor mein Verwandter ins Koma versetzt wurde eine Lungenentzündung festgestellt. Nach Auskunft der Ärzte ist die Blase in der Lunge wieder verschwunden. Den Keim für die Lungenentzündung hat man nie gefunden. Jetzt wurde ein Leberversagen (Verwandter hatte eine gesunde Lebensführung) diagnodiziert. Nach einem bisschen Internet Recherche fand ich heraus, dass eine Dialyse der Leber hilfreich für den Genesungsprozess wäre. Ich fragte dies die behandelnde Assistenz Ärztin und bekam als Antwort, dass solche Dialyse Geräte nicht im Krankenhaus vorhanden sein und da eine Leber Dialyse nicht der Norm entspricht käme es ausser frage dies durchzuführen. Mit anderen Worten: Sie geben meinem Verwandten keine Hoffnung und tun auch nichts um dieser Person zu helfen.
Was kann ich tun?
Danke,
Peter
An Deiner Stelle würde ich mir die komplette Krankenakte unter den Nagel reißen und mir ne zweite ÄRZTLICHE Meinung einholen. Hier übers Internet wird Dir sicher keiner wirklich hilfreich sein können.
Und ich bezweifle ernsthaft das ich so ruhig bleiben könnte, wenn ich solche Antworten vom offensichtlich unfähigen Personal bekommen würde, während ein Mitglied meiner Familie im sterben liegt.
Gruß Daniel
So wie ich das jetzt verstanden habe, hat der Pat. die lungenentzündung von zu Hause mitgebracht und diese war so massiv, dass die Qualität der eigenen Atemleistung unzureichend war und er deswegen intubiert werden musste. Sprich er hat sich das nicht im KH eingefangen.
Leberversagen ist nicht zwangsläufig auf ungesunder Lebensweise zurück zuführen. Die Ursache dafür kann z.B. viral bedingt sein (Stichwort Hepatitis), Im Rahmen eines Krebsleidens im fortgeschrittenem Stadium auftreten, Mangeldurchblutung im Rahmen eines Schockgeschehens oder toxisch durch Medikamente, Alkohol oder Krankheitserreger (deren Toxine)-also sprich im Rahmen einer Sepsis.
Besonders über letzteres würde ich nachdenken, da es sehr im Rahmen des Möglichen scheint. Denn ausgeprägte Lungenentzündung, die nicht gezielt behandelt werden kann, da Keim unbekannt, geschwächtes Immunssystem=begünstigende Faktoren für eine Sepsis.
Eine Leberdialyse iat nicht Mittel der Wahl und die Geräte u.a. somit auch nicht Bestandteil der Satndardausstattung einer ITS.
Auch wenn das Personal dort nicht sonderlich nett und hilfsbereit ggü. Angehöriger ist, gelernt haben sie es trotzdem und somit wird es auch Grund und Berechtigung haben, wenn man von der ein oder anderen Maßnahme Abstand nimmt und davon abrät. Auch wenn du deshalb das Gefühl hast, sie würden deinem Verwandten nicht helfen, wissen sie, was notwendig ist. es ist immer ein Risiko-Nutzen abwägen, denn es heißt noch lange nicht, das alles was im Lehrbuch steht im Einzelfall wirklich hilfreich ist. Das muss bei jedem Einzelnen neu durchdacht und entschiedden werden. Manchmal ist auch in der Medizin weniger mehr.
Ich an deiner Stelle würde dir raten bzgl dem Pflegepersonal zur Pflegedienstleitung gehen und deine Situation schildern. Man wird dort sicher ein offenes Ohr dafür haben und dir weiterhelfen.
Bzgl dem Medizinischen lass dir einen Termin beim behandelnden Arzt geben, auch wenn ich davon ausgehe, dass du trotzdem viel wartezeit einplanen musst- auf ITS ist in der Regel die Hölle los-sieht es besser aus. Und dann lass dir alles erklären, was du wissen möchtest (Was er genau hat, warum das mit der Leber dazu gekommen ist, er "so komisch" schnauft, Untersuchungsergebnisse, Prognose, weiteres Procedere etc.). Überlege dir das am besten schonmal vorher genau, damit du dann nicht die Hälfte vergisst.
Ich denek, wenn deine Fragen geklärt sind, fühlst du dich nicht mehr ganz so unsicher und hilflos.;)
Krankenakten im behandelnden Fall kann man nicht einfach entwenden, um sich eine zweite Meinung einzuholen. Das ist strafbar.
***Nakatomi***
07-05-2007, 00:08
Hi,
Ich habe einen Verwandten, welcher sich in einem künstlichen Koma befindet (im Krankenhaus) und habe ein paar Fragen.
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2. Kann von einer Lungenentzündung ein Leberversagen folgen? (Person hatte immer eine gesunde Lebensführung.)
3. Ist es normal, dass man selbst nach einem Monat den Erreger einer Lungenentzündung nicht findet?
Ich wäre froh, wenn mir jemand helfen könnte.
Viele Grüsse,
Peter
:( erstmal wünsch ich dir viel kraft- soetwas ist wirklich furchbar!
leberversagen kann tatsächlich eine komplikation sein bei einer lungenentzündung bedingt durch bakterien, z.b. legionellen.
auch nierenschädigungen bis zum versagen und hirnreizungen bis zur entzündung können dadurch entstehen.
wie krümel schon sagt: bei einer sepsis ist so gut wie alles drin.
dass der erreger nicht gefunden wurde, ist schon seltsam, da es dafür heutzutage urin antigen- schnelltests gibt.
das anzüchten hätte einige tage gedauert- wäre also auch schon für die gängisten keime theoretisch geklärt.
aber nicht auf jeden keim- und es gibt sehr seltene und unter ungünstigen bedingungen sehr agressive, nach denen erstmal geforscht werden muss, weil sie nicht "alltäglich" sind.
das kann eine suche wie die nadel im heuhaufen sein.
was sie ihm an medikamenten geben sind sie gezwungen auf gut glück zu tun- deshalb ist die lage so vertrackt.
ich kann mir gut vorstellen, dass du unbedingt etwas für ihn tun möchtest.
bestimmt tun die ärzte auf der intensivstation alles, was in ihrer macht steht, um deinem verwandten zu helfen. eine überführung in ein anderes KH wird in diesem zustand kaum möglich sein.
du kann auf jeden fall viel gutes tun, indem du da bist für seine familie und ihnen kraft und hoffnung spendest.
gib auch du die hoffnung nicht auf- du könntest zu ihm gehen und seine hand halten und mit ihm sprechen und ihm ein gutes gefühl geben, dass er nicht allein ist..
er hört es auf jeden fall! und für ihn ist das sehr sehr wichtig!
ich wünsch dir und vor allem deinem verwandten alles gute und eine hoffentliche genesung!
lg
nak
Sehr schöner Beitrag, Nakatomie!:)
Vielen Dank für eure guten Ratschläge.
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