Vollständige Version anzeigen : Taijiquan in der Rehaklinik
Hallo zusammen
Wie würdet ihr es angehen, wenn ihr in einer Rehaklinik Tai Chi den Patienten näher bringen wollt?
So dass eventuell der ein oder andere darin eine Möglichkeit sieht, nach der Reha diesen Weg weiter zu verfolgen um z.B. Beschwerden zu lindern. Es geht also in erster Linie um den Gesundheitsaspekt.
Problemstellung:
Die Patienten in einer Rehaklinik sind nur etwa 3 Wochen da.
Rechnen wir also mit 6 Einheiten während des Aufenthaltes. (2 pro Woche)
Vielleicht hat schon jemand ein paar Erfahrungen in diesem Bereich gemacht?
Ich gebe erst einmal nichts weiter vor, da ich die Diskussion nicht in eine bestimmte Richtung lenken will.
Viele Grüße Renner
Hallo zusammen
Wie würdet ihr es angehen, wenn ihr in einer Rehaklinik Tai Chi den Patienten näher bringen wollt?
So dass eventuell der ein oder andere darin eine Möglichkeit sieht, nach der Reha diesen Weg weiter zu verfolgen um z.B. Beschwerden zu lindern. Es geht also in erster Linie um den Gesundheitsaspekt.
Problemstellung:
Die Patienten in einer Rehaklinik sind nur etwa 3 Wochen da.
Rechnen wir also mit 6 Einheiten während des Aufenthaltes. (2 pro Woche)
Vielleicht hat schon jemand ein paar Erfahrungen in diesem Bereich gemacht?
Ich gebe erst einmal nichts weiter vor, da ich die Diskussion nicht in eine bestimmte Richtung lenken will.
Viele Grüße Renner
Was für eine Reha ist denn gemeint?
Hallo,
ich würde es täglich anbieten.
Morgens und Abends, jeweils 1/2 - 1 Stunde.
Ein- bis zweimal die Woche wäre bei einem Daueraufenthalt von 3 Wochen einfach viel zu wenig. Die Leute sind ja sowieso da und müssen sich die Stunden nicht von ihrer knappen Freizeit absparen.
Tai-Chi-Machen, das muß dann zum Tagesablauf einfach dazugehören, wie Aufstehen, Recken, Strecken, Waschen und Zähneputzen.
Der Schwerpunkt liegt sicherliche zuerst auf Beweglichkeit, Gleichmäßigkeit und Lockerheit. Stabilität (Chi-Kraft oder Verwurzelung) kann man dann nach ein paar Stunden auch ruhig mit einbauen. Das kann man jeden fühlen lassen.
Und immer die Form. Jeden Tag oder jede Stunde etwas weiter ...
Gruß
BanYan
Was für eine Reha ist denn gemeint?
Hallo
Möchte erst einmal eine allgemeine Diskussion fördern, bevor wir hier vielleicht auf bestimmte Beschwerden eingehen!
Deshalb habe ich ja nichts weiter vorgegeben ;)
ponyeule
11-05-2007, 21:43
... daß 1 Stunde Tai chi und/oder Qui gong betr. Person mit MS-Diagnose aus dem Rollstuhl geholt haben und viele Dinge wieder möglich sind. Aber wie gesagt: Mindestens 1 - 2 Std. am Tag, wenn nicht sogar mehr...
Also in der Reha - wenn möglich - wirklich täglich anbieten, natürlich von der Zeit her je nachdem, wie weit die Patienten sich darauf einlassen können. Und ihnen "mitgeben", es wirklich regelmäßig zu tun bzw. zu erweiten.
Viel Erfolg!
ich persönlich würde die form vergessen und mich auf qigong übungen konzentrieren, soll heissen seidenfaden, standübungen, einzelne formbewegung oÄ.
wobei mir allerdings auch nicht fad wird wenn ich 10000mal dasselbe mach. :D
Taiji ist eine Kampfkunst und sollte auch als solches weitergegeben werden. Der Ruf von Taiji wurde schon genug geschädigt und ich kann mir nicht Vorstellen, dass so etwas Komplexes wie eine Taiji-Form den Kranken Spass macht (was ja auch sehr wichtig ist damits was bringt!).
Wie Pedro und Hokum schon sagten, sind hier Qigong-Übungen angesagt. Ich selber würde z.B die Baduanjing empfehlen ( Hilft vorallem gegen Kronische-Beschwerden oder hilft, dass diese gar nicht erst entstehen).
9InchSnails
12-05-2007, 09:04
Taiji ist eine Kampfkunst und sollte auch als solches weitergegeben werden. Der Ruf von Taiji wurde schon genug geschädigt und ich kann mir nicht Vorstellen, dass so etwas Komplexes wie eine Taiji-Form den Kranken Spass macht (was ja auch sehr wichtig ist damits was bringt!).
Wie Pedro und Hokum schon sagten, sind hier Qigong-Übungen angesagt. Ich selber würde z.B die Baduanjing empfehlen ( Hilft vorallem gegen Kronische-Beschwerden oder hilft, dass diese gar nicht erst entstehen).
Stimme Silvan so wie er es sagt zu. Ich denke das Qigong-Übungen wirklich günstiger sind als eine/die Taiji-Form - aus erwähnten Gründen.
Apfelbaum
12-05-2007, 09:23
Wer wirklich drauf hat kümmert sich um die Kranken und ihr Problem, und unterrichtet nicht eine Abfolge von (für das Problem unspezifischen) Körperbewegungen.
Man kann einzelne Taichibewegungen ebenso wie ChiGungprinzipien einsetzen.
Wer kein Vollidiot ist, unterrichtet auch allgemeine gesundheitsfördernde Übungen. Nur eben nicht den ganzen Tag. Eine halbe Stunde pro Tag sollte deutliche generelle und universelle Wirkung auf jeden haben, unabhängig vom Problem. Es kotzt mich mit Verlaub an wie halbgare autosuggestive Übungen überall als ganz ganz toll lanciert werden, während einfache (!) Qigong-Übungen und Bewegungsübungen bei denen man nichts falsch machen kann und die einem nicht den Verstand nageln des Teufels sein müssen. Ich würde allerdings auch rein Vorübungen bzw. leicht erlernbare abgeschlossene Übungen machen, die die Leute dann auch zuhause für sich weitermachen können.
9InchSnails
12-05-2007, 11:38
Man Jungs. Heute macht ihr mir richtig Freude.
Werde momentan mit dem Applaus geben garnicht fertig. Wenn das so weiter geht, muss ich wohl den Stecker aus dem Router ziehen, weil sonst komme ich heute zu nichts mehr.
Rofl :D Wir tun unser bestes.
So, nu verkrümel ich mich erstmal für ne Weile bis Donerstag nach Rom ;) - auch wenn das nun OT ist *g*
Viel spaß noch beim fröhlichen weiterschreibseln,
keep it real, peace, hang'loose,
Dussl:blume:
Hallo freut mich, das der Thread so gut angelaufen ist!
Super Posts, ich spüre regelrecht die Energie in den Worten :).
Ich denke auch in Richtung Donggong und Vorbereitende Übungen, Teile aus der Form, einfache leicht erlernbare Übungen, nicht zuviel, sondern so, dass wie Klaus schon geschrieben hat, die Patienten etwas zum Selberüben mit nach Hause nehmen können. Das man durch die Beschwerden der einzelnen Individuen ein gewisses Fingerspitzengefühl haben muss, ist Voraussetzung.
Ein Problem sehe ich in der Motivation, wenn das Angebot nicht direkt zum Therapieprogramm gehört, sondern auf freiwilliger Basis in Anspruch genommen werden kann.
So habe leider nicht viel Zeit, schwirren aber noch ein paar Gedanken im Kopf rum...
Der Kampfkunstaspekt bleibt erhalten, steht jedoch nicht im Vordergrund, wichtig ist es denke ich den Menschen einen Weg aufzuzeigen zu sich selbst zu finden, sich und ihre Umwelt bewusster wahrzunehmen und zur Bewältigung ihrer Beschwerden...
Ich würde allerdings auch rein Vorübungen bzw. leicht erlernbare abgeschlossene Übungen machen, die die Leute dann auch zuhause für sich weitermachen können.
Meinst Du so im Sinne wie die 5 Vorübungen des Wu Tai Chi?
PS: Freue mich immer über gute Uebungen, da ich selber keine "festen Formen" mehr laufe. Senkong war schon mal ne schöne Bereicherung für mich.
Ich meinte eher sowas wie die taoistischen Heilübungen und Senkong, oder anderes Daoyin-Zeug. Senkong ist für Leute mit Problemen im unteren Körper (Knie, Hüfte, Rücken, usw.) vermutlich zu anstrengend, für den Anfang. Oder man müsste es entschärfen. Man könnte vermutlich auch eine normale Taiji-Kurzform nehmen. Nur weder falsch beigebracht, noch "kämpferisch". Einfach nur korrekt, ruhig, mittellangsam, und mit Wuji.
Kennt ihr die 15 Ausdrucksformen des Taiji-Qigong?
Nein, hört sich aber schon mal interessant an.:)
In Richtung Qigong habe ich eigentlich nicht so viel gemacht, da ich bis jetzt der Meinung wahr, dass das alles schon im Bagua- Circlewalking enthalten sei?
Bis jetzt habe ich "nur" Circlewalking, Stampfübungen und am Holzpfosten gearbeitet- und als neuste Errungenschaft eben Senkong.
Werd das mal einstudieren, danke.
***Nakatomi***
12-05-2007, 14:17
das ist ne gute sache.
nur etwas utopisch, dass hier ein paar leute tägliches taiji über stunden von reha patienten verlangen.
das geht in sofern nicht, weil die patienten einen vollgepackten tagesplan haben mit- sorry wenn ichs sage- wirklich wichtigen anwendungen, die speziell auf ihre krankheitssituation zugeschnitten sind.
diese gehen oft von 8h morgens bis 17 h mit kurzer mittagspause.
WENN überhaupt kann es nur 2 mal die woche und das auch eher auf freiwliiger basis geschehen- denn eine echte einheit krankengymnastik kann taiji nicht ersetzen.
ausnahme wären hier rehakliniken mit schwerpunkt atemwegserkrankungen und seelischen erkrankungen.
da kann ich mir tägliches lockeres training einer sehr (!!) einfachen form gut vorstellen.
diese kliniken sind aber eher in der minderheit.
die gesundheitsfördernde wirkung in diesem zeitraum (3 bis 6 wochen) müsste der leitung erstmal bewiesen werden, um in den plan involviert zu werden.
lg
nak
Hi Pedro,
deine Beiträge über die Schulmedizin sind so voll Hass triefend, das ich mich immer wieder frage, wie ein Mensch wie du von sich behaupten will mit seinem tun Menschen zu heilen. Mit Hass kann nicht geheilt werden.
Deine Beiträge sind ein Hohn für alle die auf die Schulmedizin angewiesen sind und denen dadurch wirklich geholfen wird.
Leider bringt eine Diskussion darüber mit dir überhaupt nichts.
Bekomme vom letzten Versuch aus einer Disksussion mit dir immer noch deine Vergeltungswünsche.
Oh Mann! :hammer:
Woher kennst du die Wahrheit? Aus deinem beschränktem Blickwinkel? Oder hast du wirklich Ahnung?
Rede mal mit den Menschen, die wirklich krank sind, ob die deine Wahrheit wollen. Das bezweifle ich.
T. Stoeppler
13-05-2007, 14:03
In einer Reha-Klinik gibt es ganz viele unterschiedliche Patienten, die alle ein individuelles Programm brauchen.
Taijiquan ist für Leute gut, die ihre Grundmobilität haben und keine schweren neurologischen Störungen.
Üblicherweise reicht es, jemandem im klinischen Bereich 3-4 Grundmuster zu zeigen, nicht, um ihn oder sie in die Kunst des Taijiquan einzuführen, sondern um dem Patienten ein Hilfsmittel zu geben, das ihm sowohl Training als auch direktes Feedback gibt.
Die richtigen Übungen dafür zu finden ist sehr schwierig.
Gruss, Thomas
P.S. Pedro... Man kann nicht jedem immer mit einer Sache helfen. Gute Ärzte machen einen guten Job, schlechte einen schlechten, das Gleiche gilt für Lehrer in den Kampfkünsten.
***Nakatomi***
13-05-2007, 14:28
blenden lassen sich die menschen eher von scharlatanen wie dir, pedro.
bis es so schlimm ist, das sie doch im krankenhaus landen.
und weils dann zu spät ist, heisst es wieder: "die schulmedizin konnte nicht helfen"
ganz schlimm sieht es aus, wenn leute wie du kinder haben.
die "alternativmedizin" und deren dämliche anhängereltern hat schon so einige kinderleichen zu verantworten
hier ein forum für dich, pedro: kidmed - Ihre Seiten für Kindermedizin (http://www.kidmed.de/forum/index.php)
da kannst du dich informieren, wie leute "gestorben werden"-
allen voran krebsleidende.
freaks wie du sind für mich ein rotes tuch- mein ganzer pazifismus geht mir flöten
will einfach nur :sport069: bis du deine zweifelhaften absonderungen bei dir behälst und nicht andere leute ev sogar von lebenswichtige behandlungen abhälst.
***Nakatomi***
13-05-2007, 14:40
na klar- ich bin gesponsert von ratiopharm.
hast wohl paranoia, was
hier ein forum für dich, pedro: kidmed - Ihre Seiten für Kindermedizin (http://www.kidmed.de/forum/index.php)
da kannst du dich informieren, wie leute "gestorben werden"-
allen voran krebsleidende.
nix für ungut nakatomi, aber einen mächtigen vogel ham die kollegen dort auch. vA. die art und weise ihrer argumentation dreht mir den magen um.
Beispiel:
"Akupunktur ist Volksverblödung pur - nachweislich."
Edit: Verlinken klappt nicht, einfach hier kidmed - Ihre Seiten für Kindermedizin (http://www.kidmed.de/forum/board.php?boardid=3&time=) auf den thread "Wie Akupunkur funktioniert" klicken.
kleine gegendarstellung
Acupuncture - Wikipedia, the free encyclopedia (http://en.wikipedia.org/wiki/Acupuncture#Scientific_research_into_efficacy)
auch hier ohne Kommentar zum Thema zurück!
In einer Reha-Klinik gibt es ganz viele unterschiedliche Patienten, die alle ein individuelles Programm brauchen.
Taijiquan ist für Leute gut, die ihre Grundmobilität haben und keine schweren neurologischen Störungen.
Üblicherweise reicht es, jemandem im klinischen Bereich 3-4 Grundmuster zu zeigen, nicht, um ihn oder sie in die Kunst des Taijiquan einzuführen, sondern um dem Patienten ein Hilfsmittel zu geben, das ihm sowohl Training als auch direktes Feedback gibt.
Die richtigen Übungen dafür zu finden ist sehr schwierig.
Gruss, Thomas
P.S. Pedro... Man kann nicht jedem immer mit einer Sache helfen. Gute Ärzte machen einen guten Job, schlechte einen schlechten, das Gleiche gilt für Lehrer in den Kampfkünsten.
Hallo Thomas,
du sprichst mir aus der Seele!
Hallo zusammen
Wie würdet ihr es angehen, wenn ihr in einer Rehaklinik Tai Chi den Patienten näher bringen wollt?
So dass eventuell der ein oder andere darin eine Möglichkeit sieht, nach der Reha diesen Weg weiter zu verfolgen um z.B. Beschwerden zu lindern. Es geht also in erster Linie um den Gesundheitsaspekt.
Problemstellung:
Die Patienten in einer Rehaklinik sind nur etwa 3 Wochen da.
Rechnen wir also mit 6 Einheiten während des Aufenthaltes. (2 pro Woche)
Vielleicht hat schon jemand ein paar Erfahrungen in diesem Bereich gemacht?
Ich gebe erst einmal nichts weiter vor, da ich die Diskussion nicht in eine bestimmte Richtung lenken will.
Viele Grüße Renner
Hallo Renner,
nimm doch mal mit Christian Auerbach Kontakt auf, der betreibt das schon seit Jahren, und dann sind wir ein bisschen weg von den allen Spekulationen.
Kursleitung - Christian Auerbach (http://dao-schule.de/kursleitung.html)
Christian Auerbach
Pädagoge M.A. Taijiquan & Qigong seit 1983. In der Aus- und Weiterbildung in Göttingen (DAO-Schule) und überregional tätig. Außerdem arbeite ich fest im Team der Tinnitus-Klinik Bad Aerolsen und beschäftige mich mit den Effekten sensorischer Entwicklung beim Menschen.
Hallo all,
eine kurzer Gedanke zur Schulmedizin unter dem Dach der Frage nach den Rehakliniken.
Einige Freunde von mir sind Ärzte und Taijiquan/Qigong-Lehrer als Schulmediziner. Meist mit einer Erweiterung ihrer Fähigkeiten (Akupunktur, TCM, ...). Keiner von denen bendet seine Tätigkeit, wenn schwer Verletzte in die Klinik geliefert werden und bietet dann seine Narkose nicht mehr als Medizin an sondern macht dann Qigong Übungen mit den Intensivpatienten.
Wenn Fehler gemacht werden, zeigt uns das doch immer wieder, das wir es hier mit Menschen zu tun haben. Daraus eine totale Verallgemeinerung zu definieren ist total am Thema vorbei. Und mit offenen Augen im Leben erkennst du die Stärken und Schwächen der Schulmedizin - wer sehen will ist klar im Vorteil!
Hallo,
offensichtlich wurde die Frage nach "Tai-Chi" in der Reha von der Mehrzahl folgendermaßen beantwortet:
Kein Tai-Chi in der Reha! Mache "Qui-Gong" oder etwas ähnliches, alles andere ist zu kompliziert bzw. für etwas anderes reicht die Zeit nicht.
Man solltef das dann im Angebot auch nicht Tai-Chi nennen, sonden muß wirklich sagen, daß man "begleitendes" Qui-Gong anbietet.
Wollte das nur mal zusammenfassen.
Gruß
BanYan
Hallo,
...
Ich habe meinen Beruf als Elektroinstallateur gelernt.
Als Meister in diesem Gebiet, kann man bei einem durch Unachtsamkeit erzeugten Unfall sogar einige Jahre ins Gefängnis kommen.
Die folge dieser Regelung ist, dass Meister höllisch aufpassen (habe ich jahrelang mit eigenen Augen gesehen, bis ich zur Industrie kam, und auch da ist es nicht anders).
...
Ich habe das anders erlebt.
Es gibt ein paar Sach- und Fachgebiete, die mich sehr interessieren. In diesen Gebieten habe ich sehr viel Spezialwissen und praktische Fähigkeiten.
Für gewisse Arbeiten auf diesen Gebieten musste ich einen "Fachmann/Meister" heranziehen, damit den gesetzlichen Vorschriften und Haftungsregelungen genüge getan wurde.
Jedesmal haben sich diese "F(l)achmänner" ziemliche Schnitzer geleistet, die mir in dem speziellen Fall nicht passiert wären.
Deshalb habe ich mir zur Gewohnheit gemacht, bei allen Aktionen mit Handwerkern prinzipiell anwesend zu sein. Und wenn die loslegen, darf man nicht zimperlich sein. Wer nicht nach Gründen fragt oder sich ziert "gute Ratschläge" zu geben muß das teuer bezahlen. Nur keine Hemmungen.
Das gleiche gilt wohl auch für den Medizinbereich. Man muß sich nicht alles gefallen lassen. Man kann auch mitreden. Und schon so manches Mal hat eine gezielte Frage die "Heilanweisung" oder "Rezeptur" eines Mediziners zumindest in gewissem Umfange verändert.
Gruß
BanYan
Hallo zusammen
Wie würdet ihr es angehen, wenn ihr in einer Rehaklinik Tai Chi den Patienten näher bringen wollt?
So dass eventuell der ein oder andere darin eine Möglichkeit sieht, nach der Reha diesen Weg weiter zu verfolgen um z.B. Beschwerden zu lindern. Es geht also in erster Linie um den Gesundheitsaspekt.
Problemstellung:
Die Patienten in einer Rehaklinik sind nur etwa 3 Wochen da.
Rechnen wir also mit 6 Einheiten während des Aufenthaltes. (2 pro Woche)
Vielleicht hat schon jemand ein paar Erfahrungen in diesem Bereich gemacht?
Ich gebe erst einmal nichts weiter vor, da ich die Diskussion nicht in eine bestimmte Richtung lenken will.
Viele Grüße Renner
hallo renner,
wie du schon sagst, die patienten/klienten haben drei wochen zeit, bei neurolog./psych. störungen max. 6 wochen zur verfügung. eine zu kurze zeitspanne, um ein so komplexes thema wie taiji oder qigong zuerlernen. und - ich gehe davon aus, das taiji oder qigong als begleitende massnahme mit in den therapiealltag aufgenommen werden soll.
.
in dieser zeit kann man dem patienten evtl. eine ahnung davon vermitteln, was qigong für eine wirkung haben könnte. mehr nicht. schüttet man den klienten mit dem erlernen von bewegungsabläufen, wie z.b. im taiji oder korrektes formen einüben zu, wird er dicht machen. er hat einfach keine andere wahl, denn er ist schlicht damit überfordert, wie hier vereinzelt auch schon angemerkt wurde.
viele menschen haben durch stress und hektik in ihrem leben, den bezug zum eigenen körper verloren. hier bietet sich stilles qigong mit wahrnehmung- und atemübungen an. patienten sind erstaunt, wenn sie bereits nach 3 wochen üben einen hauch von wärme wahrnehmen/erahnen, eine atembewegung im rückenbereich fühlen können. das sind für sie teilweise schon echte ereignisse. sinnvoll ist es, die übungen im liegen oder sitzen einzuüben, da ihm stehen die meisten sofort verspannen, eine schonhaltung einnehmen und/oder sich wieder nur über schmerzen wahrnehmen können. die schnellsten ergebnisse, da loslassen im liegen einfacher ist, wird der patient im liegen erzielen können. auch hier, wie schon angemerkt, kommt es auf die mobilität des patienten an.
im bewegten qigong bieten sich meditative gehübungen. wie z.b. tai chi choice an. der bewegungsablauf ist leicht zuerlernen, erfordert aber vom klienten volle konzentration. er kann während dieser zeit nicht an's büro, die rechnungen, die kinder, den einkauf usw., halt an den ganzen alltagskram denken. das bringt ihn sofort aus den rhythmus. eine perfekte selbstkontrolle.
wichtig ist es, dem patienten das gefühl zu vermitteln, ich tue etwas für mich und das fühlt sich gut an. was ich da erlerne, bereitet mir keine schmerzen, sondern wohlbehagen, entspannung. das macht den patienten neugierig auf mehr, auf mehr informationen und mehr erlernen wollen. vielleicht so neugierig, dass er daheim nach einem kurs in qigong ausschau hält. mehr kann ein therapeut in 3 bis 6 wochen nicht erreichen. ein lohnendes ziel, oder?
gruß
rabe 9
Das gleiche gilt wohl auch für den Medizinbereich. Man muß sich nicht alles gefallen lassen. Man kann auch mitreden. Und schon so manches Mal hat eine gezielte Frage die "Heilanweisung" oder "Rezeptur" eines Mediziners zumindest in gewissem Umfange verändert.
Gruß
BanYan
Hi Ban Yan,
das erlebe ich auch als sehr notwendig! Die richtigen Fragen stellen, genaue Schilderungen von meinem Zustand und auch mal den Arzt in Frage stellen (auch das nehme ich mir heraus). So habe ich für mich sehr gute Erfahrungen mit den Ärzten (alles nur Menschen keine Mafiosis) gemacht. Auch der Kranke ist ein Teil des Prozesses. Da kann ich mich nicht davon auschließen und die Verschwörungstheorie dafür bemüßigen.
Für meinen Teil bin ich immer wieder froh wenn ich ein Jahr habe, wo ich kein einziges Mal eine Praxis von innen gesehen habe. Das hat aber nichts mit den Menschen in Weiß zu tun.
Eine Übung wie die Senkong-Übung zu lernen hat bei mir 10 Minuten gedauert. Punkt. Man muß manche Teile für Leute mit Rücken- oder Knieproblemen halt rausnehmen weil es ihnen weh tut oder sie es gar nicht können, das ist es dann aber auch. Es gibt da schlicht nicht das mördermässig innere unabdingbare Verständnis für die Mysterien der Welt als Voraussetzung, um eine Scheiß-Armhebebewegung hinzubekommen die für Rücken, Arme, Schultergürtel und allgemein den Oberkörper gut sind. Man kann auch alles übertreiben, insbesondere wenn es dem eigenen Selbstverständnis so gut tut. Mit den 10 Minuten die es am Tag braucht kann man sicher eine Menge Gutes tun. Aber, wer will das schon.
Was die "Schulmediziner" angeht, da gibt es eben auch Lager. Die einen sehen sich Akupunktur und Qigong halt an und probieren aus ob es hilft, die anderen verteufeln und verallgemeinern und lügen sich schlicht einen Ast ab, um es als Teufelswerk hinzustellen. Und entblöden sich auch nicht, die Lüge immer und immer wieder zu wiederholen, das wäre "wissenschaftlich nicht erwiesen", oder gar "wissenschaftlich widerlegt". Das ist schlicht Blödsinn, erwiesenermassen falsch (wenn man Veröffentlichungen von Leuten mit chinesischem Namen an US-Universitäten nicht als Blendwerk des Teufels hinstellt), und ein gutes Zeichen wie weit es mit der Moral dieser Leute her ist. Es ist aber auch nicht unüblich daß sich "Schulmediziner" die alle ihren Doktortitel von deutschen Universitäten haben sich gegenseitig für völlig unfähig erklären und bekriegen, wenn es um neue Methoden geht, da braucht man gar nicht zur "Alternativmedizin" zu gehen.
Was überhaupt nichts damit zu tun hat daß es auch horrende Dinge im Namen der "Alternativmedizin" gibt. Hat nur weniger mit Alternativmedizin zu tun, sondern mit Geld verdienen, egal womit. Nur weil es Betrüger im Hoch- und Tiefbau gibt, ist Bauen mit Beton kein Betrug per se.
wichtig ist es, dem patienten das gefühl zu vermitteln, ich tue etwas für mich und das fühlt sich gut an. was ich da erlerne, bereitet mir keine schmerzen, sondern wohlbehagen, entspannung. das macht den patienten neugierig auf mehr, auf mehr informationen und mehr erlernen wollen. vielleicht so neugierig, dass er daheim nach einem kurs in qigong ausschau hält. mehr kann ein therapeut in 3 bis 6 wochen nicht erreichen. ein lohnendes ziel, oder?
Ja ein wirklich lohnendes Ziel, genau so sollte es sein!!!
Zitat von BanYan
Kein Tai-Chi in der Reha! Mache "Qui-Gong" oder etwas ähnliches, alles andere ist zu kompliziert bzw. für etwas anderes reicht die Zeit nicht.
Man sollte das dann im Angebot auch nicht Tai-Chi nennen, sonden muß wirklich sagen, daß man "begleitendes" Qui-Gong anbietet.
Danke für die Zusammenfassung BanYan!
Mal allgemein, wenn ich in Richtung Taiji-Qigong denke verbinde ich dass auch immer mit Grundformen des Taijiquan.
Ergo wenn man Grundformen aus dem Taijiquan benutzt z.B. das Qi wecken, Wolkenhände, den Affenabwehren etc. kann man dennoch das Angebot nicht unter Taijiquan anbieten? Der Hinweis, dass es sich hierbei um Vorübungen handelt, ist natürlich erforderlich! Mir geht es bei meinen Gedanken aber auch um die männlichen Patienten und die Motivation. Gerade männliche Patienten werden vielleicht eher vom Kampfkunstasspekt angesprochen und betreiben es auch aufgrund dessen weiter. Frauen geht es meist eher um den Gesundheitsasspekt. Da haben sie uns allgemein sowieso etwas voraus.
Hallo zusammen
Wie würdet ihr es angehen, wenn ihr in einer Rehaklinik Tai Chi den Patienten näher bringen wollt?
So dass eventuell der ein oder andere darin eine Möglichkeit sieht, nach der Reha diesen Weg weiter zu verfolgen um z.B. Beschwerden zu lindern. Es geht also in erster Linie um den Gesundheitsaspekt.
Problemstellung:
Die Patienten in einer Rehaklinik sind nur etwa 3 Wochen da.
Rechnen wir also mit 6 Einheiten während des Aufenthaltes. (2 pro Woche)
Vielleicht hat schon jemand ein paar Erfahrungen in diesem Bereich gemacht?
Ich gebe erst einmal nichts weiter vor, da ich die Diskussion nicht in eine bestimmte Richtung lenken will.
Viele Grüße Renner
Ich finde Deine Frage viel zu allgemein !
Um hier qualifizierte Meinungen zu erwarten musst Du es schon konkreter fassen !
Ansonsten falls Du eine Stelle in einer Rehaklinik hast oder gerne haben möchtest und den jeweiligen Patienten Qi Gong beibringen willst , unterhalte Dich mit der Geschäftsleitung der Klinik , nimm Kontakt mit dem Fachpersonal auf(Physios,Ergos,Masseure usw.) und erkläre ihnen Dein Konzept und was es den Patienten bringen soll .
:)
Ich finde Deine Frage viel zu allgemein !
Um hier qualifizierte Meinungen zu erwarten musst Du es schon konkreter fassen !
Hallo
Die Frage ist extra allgemein gehalten um ersteinmal einen groben Überblick mit Ideen und Meinungen zu bekommen, das finde ich hat gut funktioniert! :)
Die Problemstellung schränkt das ganze ersteinmal zeitlich ein.
Vermutlich 6 Einheiten...
Was natürlich viel zu wenig ist...aber lieber wenig als gar nichts.
Na schön ok dann gehen wir mal etwas tiefer:
Nehmen wir Patienten aus dem Bereich der Onkologie (Krebs), die operiert wurden und nun 3 Wochen in der Reha verbringen, auch um zu lernen mit den aus der Operation resultierenden Beschwerden umzugehen
Denen dürfte es ziemlich helfen, wenn die Wundheilung erstmal Bewegungen zulässt.
Onkologie ? Was für ne Art von Krebs ? Ist ein breit gefächertes Feld ?
Ist das Atemsystem betroffen? Ist es Brustkrebs ? Sind die Knochen oder Gelenke betroffen ? Organe betroffen.... geht es darum das die Patienten besser mit ihrer Krankheit umgehen können und neue Kraft oder Motivation schöpfen können ?
:)
Sehe gerade, dass sind ja Übungen aus den 18 harmonischen bewegungen. War jetzt zu sehr auf die 15 Ausdrucksformen fixiert.
Man kann aber das gesagte von mir dennoch auch dafür verwenden.
Sehe ich dennoch genauso.
Ja meinte nicht speziell die Ausdrucksformen.
Benutze Taijiquan ja immer, da es für mich eine KK ist (allerdings mit eben einer guten gesundheitlichen Wirkung).
Normalerweise müsste man dann dazu vielleicht "Tai Chi" sagen, wird es dann automatisch verwässert? Ich meine wir sind uns ja einig, dass die Zeit viel zu kurz ist, es soll ja nur ein möglicher Weg aufgezeigt werden und in China ist es üblich Tai Chi zu "verschreiben", ich denke die werden während eines Klinikaufenthaltes auch keine ganze Form beigebracht bekommen, bzw. die KK in den Vordergrund rücken.
Onkologie ? Was für ne Art von Krebs ? Ist ein breit gefächertes Feld ?
Ist das Atemsystem betroffen? Ist es Brustkrebs ? Sind die Knochen oder Gelenke betroffen ? Organe betroffen.... geht es darum das die Patienten besser mit ihrer Krankheit umgehen können und neue Kraft oder Motivation schöpfen können ?
:)
Ach Primo jetzt willst du aber genau ins Detail was? ;)
Nehmen wir z.B. Brustkrebs und eben die eingeschränkte Beweglichkeit der Schulter.
Klar sollen sie besser mit der Krankheit umgehen können und neue Kraft und auch Motivation schöpfen und es soll vielleicht helfen die Beschwerden zu lindern.
Unterbrochender Lymphfluss wäre auch noch zu erwähnen usw...
Man, das geht hier ja schlag auf schlag jetzt.
Komme ja garnicht zum Jägermeister trinken. Und meine Kippe ist aus, weil ich keine Gelegenheit hatte, daran zu ziehen.
Ja, das Leben ist grauenvoll....
Nenne es "gesundheitsfördende Übungen des Taiji-Qigong".
Der Name ist, soweit ich weiss, nicht geschützt, und läßt so ziemlich alle interpretationen zu. :D
Dann hat der Thread ja was "Gutes" ;)
Der Name wäre schonmal nicht schlecht!!!
Alles klar ! Das ist doch was !
Da gibts z.b. die Brustamputation mit Entfernung der Lymphknoten in der Axelhöhle und z.b. Teilresektion usw....
Aber das sind schon wieder zu viele Details.
Ich würde einfach mal sagen :
Kurz nach der Operation sollten die Pat. die Arme nicht über 90 Grad heben
wegen Narbenschmerz usw.
Die Patienten werden z.b. Schmerzen im Oberkörper/Brustbereich haben , dadurch flacht der Atem ab. Vieleicht sollte man dann darauf achten das man
die Thoraxatmung fördert durch spezifische Qi Gong Atemtechniken.
Kurz nach der Operation sollten die Pat. die Arme nicht über 90 Grad heben
wegen Narbenschmerz usw.
Die Patienten werden z.b. Schmerzen im Oberkörper/Brustbereich haben , dadurch flacht der Atem ab. Vieleicht sollte man dann darauf achten das man
die Thoraxatmung fördert durch spezifische Qi Gong Atemtechniken.
Ja in die Richtung soll es gehen.
Weiteres:
Schonhaltung vermeiden: Schulter der operierten Schulter z.B. wird hochgezogen
daraus folgen Verspannungen und Verkrampfungen der Muskulatur -> Schulter-Nacken-Kopfschmerzen und event. langfristig Wirbelsäulenfehlstellungen (Rückenschmerzen)
Teilziel: Schultergelenk mobilisieren, Schonhaltungen und asymetrische Bewegungsabläufe vermeiden, Bewegungseinschränkungen verbessern / überwinden
Da bietet sich Tai Chi bzw. Donggong ganz gut an.
Ach Primo jetzt willst du aber genau ins Detail was? ;)
Nehmen wir z.B. Brustkrebs und eben die eingeschränkte Beweglichkeit der Schulter.
Klar sollen sie besser mit der Krankheit umgehen können und neue Kraft und auch Motivation schöpfen und es soll vielleicht helfen die Beschwerden zu lindern.
Unterbrochender Lymphfluss wäre auch noch zu erwähnen usw...
hallo renner,
ein patient der diese diagnose verkraften, mit op und chemo sich auseinander setzen muss, durchlebt ein wechselbad der gefühle, sprich emotionen. das gedankenkarusell rattert, wie geht es weiter, usw. usw. die innere ruhe ist aus der balance. hier wäre, nach meiner meinung, ein ansetzen sinnvoll. durch atem -, wahrnehmungsübungen und/oder visualisation versuchen dem patienten momente der ruhe zu verschaffen. wenn die psyche stabilisiert wird, kann der patient schneller gesunden.
alles andere liegt im aufgabenbereich der physiotherapeuten. so sehe ich das.
gruß u. gut's nächtle
rabe 9
hallo renner,
ein patient der diese diagnose verkraften, mit op und chemo sich auseinander setzen muss, durchlebt ein wechselbad der gefühle, sprich emotionen. das gedankenkarusell rattert, wie geht es weiter, usw. usw. die innere ruhe ist aus der balance. hier wäre, nach meiner meinung, ein ansetzen sinnvoll. durch atem -, wahrnehmungsübungen und/oder visualisation versuchen dem patienten momente der ruhe zu verschaffen. wenn die psyche stabilisiert wird, kann der patient schneller gesunden.
alles andere liegt im aufgabenbereich der physiotherapeuten. so sehe ich das.
100% agree
Es geht nur um ein freiwilliges Zusatzangebot, eine Art Testprojekt!
Ohne die Zustimmung bzw. Begutachtung der Physiotherapeuten läuft nichts!
Es wurde mal Yoga angeboten, dass kam sehr gut an.
@Renner
Was bist du eigentlich von Beruf?
Eins ist klar:
-Irgendwie hast du in so einer Klink einen Job.
-Du liebst Taijiquan und bist von der gesundheitsfördenden Wirkung total begeistert.
- Du möchtest deine Begeisterung für das Taijiquan in deinem Job in einer Klinik(?) einbringen, und bist fest davon überzeugt, dass es auch diesen Menschen dort helfen wird.
- Du bist dir deiner Verantwortung bewusst. Trotz deiner Begeisterung zwingt dich dein Verantwortungsdenken, hier ein paar Informationen einzuholen, die dir bei deiner schwierigen Aufgabe Halt und Sicherheit geben.
Ist das so ungefähr richtig?
Nicht schlecht deine Einschätzung..;)
Sportwissenschaftler (Sport und Gesundheit) & Pädagoge
arbeite u.a. als Fachübungsleiter im Rehasport und dort gibt es auch Krebsgruppen,
über Kontakte ergab sich zufällig die Anfrage zu so einem "Projekt"
Die Leute vom Rehasport sind vom Taiji und Qigong begeistert..., obwohl sie es erst ein paar mal gemacht haben.
Fest davon überzeugt, dass es ihnen helfen wird?
Nein, denn nicht jeder findet darüber einen Zugang..., es könnte ein möglicher Weg sein!
Die Forschungslage ist uneinheitlich und zeigt nur Tendenzen auf.
Selbst wenn nur positives berichtet werden würde, so sind Forschung und Praxis oft zwei paar Schuhe!
Das allgemeine Therapieprogramm ist notwendig und zeigt u.a. Möglichkeiten und Übungen zur Selbsthilfe auf. Viele fallen aber in ein Loch wenn sie wieder zu Hause sind, können sich nicht genug motivieren weiter selbst im erforderlichem Maße aktiv zu sein.
Vielleicht findet der ein oder andere Gefallen am Taiji oder Qigong.
Mit den letzten Punkten hast du mein Denken im Grunde gut erkannt :)
Es geht letztlich um die Menschen!
Yoga ??? Das ist des Teufels ! Kein wissenschaftlicher Beweis ! Ach ne, das ist ja so Zeug aus Indien, dann ist es natürlich total gesund. Nur das chinesische Zeug, das ist des Teufels! Und völlig unbewiesen! Wissenschaftlich!
Ich schlage mal vor ein Programm mit "taijiähnlichen Bewegungen" für ca. 30min zusammenzustellen, und es schlicht AUSZUPROBIEREN. Mit Leuten deren Wundheilung das bereits zulässt. Mal im Ernst, wieviele Sachen werden schlicht probiert weil ein Therapeut oder Arzt darauf abfährt. Und was soll an ein bischen Rentnergymnastik so total schädlich und furchtbar grausam sein, daß man es ohne LD50-Test an genmanipulierten Affen in einem Weltraumlabor nicht mal probieren will ?
Wenn die Leute es zuhause nicht selbst können, fehlt entweder nur die Motivation, oder es waren zuviele Bewegungen, also zu kompliziert. Ich würde mich auf einfach zu merkende Bewegungen beschränken, und eventuell den Leuten einfach eine Video-CD oder ein Tape mitgeben, damit sie es sich nochmal ansehen können wenn sie es vergessen haben.
Generell würd ich mal sagen :
Üben von Atemtechniken speziell Thoraxatmung
Verbesserung der Beweglichkeit(Kraft später) des Thorax und Schultergürtels
Pumpbewegungen der Finger bzw. Hand falls ein Lymphödem in den Armen besteht.
Drehdehnlagen in Kombination mit Atemtechniken
und üben von Alltagsbewegungen bei denen die Teilnehmer Schwierigkeiten haben.
Hausaufgabenprogramm für die Teilnehmer erstellen
Ich bin Physiotherapeut .
Gruss
Generell würd ich mal sagen :
Üben von Atemtechniken speziell Thoraxatmung
Verbesserung der Beweglichkeit(Kraft später) des Thorax und Schultergürtels
Pumpbewegungen der Finger bzw. Hand falls ein Lymphödem in den Armen besteht.
Drehdehnlagen in Kombination mit Atemtechniken
und üben von Alltagsbewegungen bei denen die Teilnehmer Schwierigkeiten haben.
Hausaufgabenprogramm für die Teilnehmer erstellen
Hallo,
ja das machen sie alles im Therapieprogramm!
In den Rehagruppen (nach Klinik-Aufenthalt) geht es dabei u.a. um Mobilisierung, Dehnung, Kräftigung, Entspannungsübungen und natürlich darf der Spass nicht zu kurz kommen (Lebensqualität verbessern)!
Die Übungen so verpacken, dass sie von den Schmerzen abgelenkt werden hilft zum Teil und zwischendurch immer wieder Pumpbewegungen um den Stofftransport zu fördern.
Man schaut teilweise in schmerzverzerrte Gesichter, die Leute dennoch immer wieder zu motivieren ist schon eine Herausforderung.
Nach der Op ist das ganze noch schwieriger, gerade wie es Klaus schon angesprochen hat, ist hier noch die Wundheilung zu beachten.
Und wir sprechen von Krebs, also von einer Indikation an der auch heute noch viele sterben...
Hi Renner !
Bin wohl in der Disskussion ein wenig zu verkopft weil ich fachlich vorbelastet bin !
Wenn die Patienten , ich sag mal , aus der "heissen" Phase raus sind , dann ist Qi Gong mit Sicherheit eine geniale Sache und uneingeschrängt zu empfehlen !
Off topic !
Wenn Ihr euch generell für therapeutische Konzepte, neurophysiologisches Bewegungserlernen und Entstehung von Bewegung interessiert googelt mal
nach
Bobath, Brüster , Vojta, Castillo Morales, Brunkow, Feldenkrais usw.
Ok bin raus !
ponyeule
15-05-2007, 10:15
Bleib doch - ist immer gut, wenn einer dabei ist, der Fachwissen beisteuern kann!!! Und Physiotherapeuten - wenn sie den Job als B e r u f ansehen, haben sich mit den vielen Unterschieden der einzelnen Gebiete (von der guten alten deutschen Gymnastik (Körperertüchtigung?) über Tai Chi und Yoga bereits bestens informiert und - siehe da - auch einige Gemeinsamkeiten gefunden. Und für jeden Kranken ist was anderes machbar.
Deswegen denke ich schon, man kann in der Reha Tai Chi, Quigong und Ähnliches mit einbringen. Dann kann der Patient selbst entscheiden, was für ihn das Beste ist, weil er es erfühlen konnte. Daß in der Kürze der Zeit nur Ideen vermittelt werden können, ist klar. Aber wer keine Idee hat, weiß zu Hause nicht, nach was er suchen soll...
Fachwissen hab ich zwar nur bedingt (man liest halt so einiges an Fachbüchern), aber ne Menge Zeugs, dass gebildetere Menschen mal nachprüfen könnten:
1) Vor Jahren - irgenwann Mitte/Ende der 90er (iirc) gab es in der Englischen Men's Health (damals, als die noch gut war) einen Artikel über einen Krebspatienten, der - angeblich- durch Taiji komplett geheilt ward. Die Ärzte haben ihm damals (again iirc) noch 2-3 Monate zu leben gegeben und er sagte sich "Bloody Hell, dann probier ich halt was Irres aus.", schrieb sich bei Taiji ein lebte (zumindest zu Erscheinen der Ausgabe, einige Jahre nach der Todesvoraussage) noch, fit wie ein Turnschuh.
Angeblich war das damals durch alle Zeitungen gegangen, evtl. könnte es mal wer nachprüfen?
2) Aus eigener Erfahrung: Es wirkt echte Wunder. Selbst bei akuten Verletzungen/ Beschwerden (Leistenbruch, Nabelbruch, Migräne, Bandscheiben-Wiederausbruch, Nervenschmerzen) ist definitive Linderung festzustellen, nach längerem Üben sogar vollständige Heilung.
Nein, ich erfinde das nicht, mein Leistenbruch ist laut 3 Ärzten weg, wie nie dagewesen.
Ich muss natürlich sagen - wenn ichs total übertreibe und jetzt Bauchmuskeln trainiere wie ein Irrer (500 Situps am stück, auch tägliche Hügelsprints über Wochen haben dasselbe Ergebnis), schmerzt er wieder. Aber es bildet sich keine Beule mehr in der Leistengegend, etc.
Das heisst, obwohl mir vor Jahren diagnostiziert wurde, nie wieder Sport treiben zu können, kann ich das inzwischen sehr wohl - fast noch besser als vor dem Bruch (ausgenommen die Killerübungen, wie schon gesagt) - sogar Dehnen geht problemlos (auch Übungen wie die Kobra, Grätschsitz, etc).
3) Ich glaube, bei den gesicherten Vorteilen wurden "Verbesserte Cardiovaskuläre Leistung" und "Verbesserte Durchblutung" vergessen.
Man könnte fast meinen, Neigong wäre die Springwurz....
Hi YiShen,
in der extremen Ausprägung gibt es dies in allen Fachgebieten.
Was manche Extrembersteiger leisten ist unvorstellbar. Wenn du liest was manche in Gefahren geleistet haben ist das schlicht unmöglich.
Das gibt es in der Neijia und das gilt auch für alle anderen "normalen Menschen". Kannte jemand der hatte eine Fußverletzung, die nach den Ärzten nie mehr eine normale Belastung zuläßt. Derjenige hat den Fuß so stark trainiert (aushalten von Schmerzen), das er besser funktioniert als sein anderer Fuß.
Das kannst du nicht nur auf die Neijia fokusieren.
Und letzendlich versucht ein Arzt anhand seiner Erfahrungen Aussagen zu treffen, die nicht immer allgemeingültig sind. Jeder ist einfach nicht jeder! :D
:) Genau. Dao, Jeder Krankheitsverlauf ist anders, aber es gibt leider immer nur die große Menge und die wenigen Ausnahmen. :)
Bin Arzt und habe vor einem Jahr in der geriatrischen Reha gearbeitet. Dort wurde in der Weiterbildung auch über Tai chi diskutiert, da es Studien aus Amerika!!! (Fand ich damals echt witzig) gibt, die eine Verbesserung der Standsicherheit belegen. Das ist für die geriatrische Reha besonders wichtig. Geriatrisch-> ältere Patienten. Jeder Sturz, der sich vermeiden läßt, erhält die Lebensqualität im Alter. Leider gab es in der Klinik, in der ich gearbeitet habe, keinen ausgebildeten Tai chi Lehrer. Die Krankengymnasten suchten aber nach Tai chi Lehrerkursen, damit sie Tai chi auch anwenden und den Patienten weitergeben können.
Trinculo
17-05-2007, 09:58
Schön und gut, aber ich nehme an, das liegt auch daran, dass Taiji eine der wenigen körperlichen Aktivitäten ist, von denen man die älteren Herrschaften überhaupt überzeugen kann ;) Der Vergleich ist also zwischen Taiji und garnichts, nicht zwischen Taiji und Steptanz oder Taiji und Bodenturnen :)
Als jemand der Zeit seines Lebens erst abwechselnd und dann zusammen herkömmlichen Sport und Kram für innere Kraft (und das nicht viel) trainiert hat, kann ich sagen daß die Ergebnisse völlig unvergleichbar sind. Ein gut trainierter Handballer ist ein Bulle, schnell und stark, ausdauernd, usw. Ich habe aber trotzdem Leute die herkömmlich mehr trainiert haben als ich mit den Eigenschaften die von innerem Training kommen physisch pulverisiert. Ich war schneller, ausdauernder und stärker. Dazu kommen die Dinge die man sonst nicht kann, sich wie auf Schienen bewegen, Leute von sich abprallen lassen, Schutzfunktionen dieser Fähigkeiten, Balance in der Luft halten obwohl einer an einem zieht, usw. Wobei das wichtigste die Auswirkungen auf den Organismus sind, das übertriebene Anpreisen der Härchte und Pösartigkeit von rischtijem Taischi geht mir vorbei. Mir war wichtiger daß ich eine Bahnhofstreppe 10m runterfliegen kann ohne mich zu verletzen, oder besser werfen konnte, und ausdauernd gewesen bin bei orthodoxen Hobbytrainingsumfängen.
Hi Verity,
das mit dem Stürzen sehe ich genauso.
Habe mir sogar in meinem letzten Urlaub genau zu diesem Thema ein Konzept erstellt, an dem ich weiter arbeite und wenn ich noch Lust und Zeit habe auch umsetzen werden. Fallschule für alte Menschen.
In welcher Klinik haben die denn keinen Taiji-Lehrer? Kannst du mir auch gerne per PM schreiben, wenn du es nicht öffentlich mach willst.
Bin Arzt und habe vor einem Jahr in der geriatrischen Reha gearbeitet. Dort wurde in der Weiterbildung auch über Tai chi diskutiert, da es Studien aus Amerika!!! (Fand ich damals echt witzig) gibt, die eine Verbesserung der Standsicherheit belegen. Das ist für die geriatrische Reha besonders wichtig. Geriatrisch-> ältere Patienten. Jeder Sturz, der sich vermeiden läßt, erhält die Lebensqualität im Alter. Leider gab es in der Klinik, in der ich gearbeitet habe, keinen ausgebildeten Tai chi Lehrer. Die Krankengymnasten suchten aber nach Tai chi Lehrerkursen, damit sie Tai chi auch anwenden und den Patienten weitergeben können.
Hallo,
hatte mich vor einiger Zeit auch mal in der Forschung umgeschaut hier nochmal kurz, das was ich herausgefunden habe, hatte ich schon einmal gepostet, passt hier vielleicht nochmal hin.
http://www.kampfkunst-board.info/forum/f52/gesund-taiji-wirklich-43711/index5.html
z.B. Fazit aus einem Review
„Evidence supports benefits of improved quality of life; physical function including cardiovascular, pain management, balance, and risk of falls reduction; enhanced immune response; and improved flexibility, strength, and kinesthetic sense attributed to Taiji practice” (Klein, P.-J. & Adams, W.D. (2004). Comprehensive Therapeutic Benefits of Taiji: A Critical Review. American Journal of Physical Medicine & Rehabilitation, 9, 735-745.)
Fazit aus allen Studien die ich mir angeschaut habe:
- insbesondere ältere Menschen scheinen zu profitieren
- unklar bleibt welche Komponenten diesen Effekt begünstigen
- Frauen scheinen mehr zu profitieren als Männer
- in den meisten Interventionen wurden vereinfachte Formen des Yang-Stils benutzt
- Problematisch ist die Definition bzw. die Art und Weise wie Tai Chi angewendet wurde
- eine Dosis-Wirkungsbeziehung konnte nicht gefunden werden (Interventionen reichten von 6 Wochen bis 12 Monate, 1-3 Übungen die Woche, von 15 bis über 60 Minuten)
- negative Wirkungen konnte ich nicht ausmachen (ist mit Vorsicht zu geniesen, da Forschung oft dazu neigt soetwas nicht zu veröffentlichen)
Wie man sieht noch einiger Forschungsbedarf!
Gerade in Bezug auf das Sturzrisiko gibt es evidencebasierte positive Ergebnisse.
Wenn man bedenkt, dass viele Ältere Osteoporose haben und beim Sturz schnell etwas brechen kann, bietet Tai Chi hier eine gute Möglichkeit der Prävention.
hallo renner,
was waren da eigentlich die vergleichsgruppen? ich denk mir dass bei älteren leuten wohl ganz allgemein positiv auf körperliche betätigung reagieren, nicht nur auf taiji...
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