Idee für eine "perfekte" Organisation [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Vollständige Version anzeigen : Idee für eine "perfekte" Organisation



Sascha
07-06-2007, 21:04
Nachdem bisher immer nach Erfahrungen gefragt wurde, nun mal die Suche nach Ideen für eine Organisations/Schulform. Wie sollte eine "perfekte" oder "gute" Tai Chi Organisation oder ein entsprechender Schulverbund aufgebaut sein, was sollte er bringen oder sein lassen.
Einzige Vorgabe dazu ist, das man davon Leben können muß (nicht reich werden)

scarabe
07-06-2007, 21:21
Pfff, auf korrekte Bewegungen achten und unvorbereitete Anfänger nicht gleich in Formen hetzen, für die sie noch nicht fit genug sind.
Außerdem auch ein bißchen Theorie, über körperliche Auswirkungen, Meridiansystem und Geschichte des Tai Chi...
Vielleicht wie verschiedenen Bausteine...
einmal im Monat ein kostenloses Schnuppertraining in einem Park für Mitglieder und Neu-Interessierte...

Der Stille
08-06-2007, 08:19
Hallo!

Nun um deiner Idee leider einen Dämpfer zu verpassen sage ich dir..diese Organisations/Schulform kann man nicht aufbauen.

Warum?
1.) Der Preis müßte zu klein sein das selbst Sozialempfänger sich das monatlich leisten können.
2.) Das Tai Chi muß so entwickelt werden das so wohl gesunde wie körperlich Behinderte es anwenden können.
3.)Das Lernsystem muß so sein das sich alle Personen davon angesprochen werden
4.)Der Unterricht muß so geleitet werden das selbst einer der Lernschwierigkeiten hat es innerhalb von 10 min. versteht.
5.) Die Unterrichtszeiten müßten so flexibel sein das alle zum Unterricht kommen könnten wann sie wollen ohne ein lerndefizit zu haben.
6.) Das Tai Chi muß gegen alle KK/KS Arten und alle Waffen effektiv sein

Also wenn ich noch mal 24 Std. überlegen würde käme bestimmt noch eine ganze Latte Argumente dazu und das sind nur ein kleiner Teil meiner Gedanken.

Ich habe mir aber diese Frage auch mal überlegt und hatte die Idee mich einfach nur mit Utensillen und Nahrung bezahlen zu lassen, was sich im erstenmoment recht gut liest. Aber wenn man mehr ins Detail geht kommen auch da viele Sachen zum Vorschein die einfach nicht umsetzbar sind...leider!

Der Stille

Melphin2
08-06-2007, 09:10
Hallo!

Nun um deiner Idee leider einen Dämpfer zu verpassen sage ich dir..diese Organisations/Schulform kann man nicht aufbauen.

Warum?
1.) Der Preis müßte zu klein sein das selbst Sozialempfänger sich das monatlich leisten können.
2.) Das Tai Chi muß so entwickelt werden das so wohl gesunde wie körperlich Behinderte es anwenden können.
3.)Das Lernsystem muß so sein das sich alle Personen davon angesprochen werden
4.)Der Unterricht muß so geleitet werden das selbst einer der Lernschwierigkeiten hat es innerhalb von 10 min. versteht.
5.) Die Unterrichtszeiten müßten so flexibel sein das alle zum Unterricht kommen könnten wann sie wollen ohne ein lerndefizit zu haben.
6.) Das Tai Chi muß gegen alle KK/KS Arten und alle Waffen effektiv sein

Der Stille

1.) Weshalb muss man alle und jeden in seinem Verband haben? Ansonsten sind flexible Beiträge im Verhältnis zum Einkommen der Mitglieder eine gute Lösung. Wer mehr verdient zahlt mehr, wer wenig verdient zahlt weniger.
2.) Taijiquan ist so entwickelt, dass es sowohl gesunde wie körperlich behinderte anwenden können. Jeder in seinem Rahmen halt.
3.) Ich bin ganz und gar nicht dieser Meinung. Taijiquan ist was es ist. Grundsätzlich schreibt das System die Lehrmethode vor, wenn man wirklich Tai Chi lernen/lehren möchte. Auch hier stellt sich die Frage, ob man alle und jeden in seiner Organisation möchte oder sich auf Personen beschränkt, die wirklich Taijiquan in seiner Gänze lernen möchten ohne wenn und aber. Dann kann es nämlich auch ein wenig mehr kosten - wenn die Ausbildung der Schüler entsprechend ist.
4.) Punkt 3 gilt auch hier. Taijiquan ist nicht in wenigen Minuten in seiner Komplexität zu begreifen. Will man Taiji lernen, muss man sich damit auseinandersetzen und trainieren. Genau deswegen gibt es soviele Pseudoverbände, die angepasstes Oliver-Shanti Taiji unterrichten.
5.) Will man etwas lernen, so hat man auch Zeit für ins Training. Alles andere sind Ausreden. Zum Beispiel: zwei Abende geführtes Training (mit Möglichkeit versäumte Trainings nachzuholen via Privatstunde, zwei Abende freiwilliges freies Training (Lehrer anwesend, aber nur im "Notfall" greift er ein und korrigiert. Ansonsten trainieren die Schüler selbstständig). Ein- bis zweimal im Monat geführtes Training am Samstag 10.00 - 16.00 für die, die möchten. Wer da keine Zeit findet sollte sich vielleicht nach etwas anderem als Taijiquan umsehen.
6.) Taijiquan ist gegen alle KK/KS Arten effektiv! Zumdindest, wenn man korrekt unterrichtet. Natürlich nicht innert weniger Monate. Aber man muss halt trainieren, trainieren und nochmals trainieren. Ist sehr anstrengend und schweisstreibend. Aber von nichts kommt nichts.

Zen Frog
08-06-2007, 10:42
Das Meiste wird doch schon umgesetzt:


1.) Der Preis müßte zu klein sein das selbst Sozialempfänger sich das monatlich leisten können.
Bin Student und kann mir die 30-40 Euro im Monat leisten. Umsonst in Deutschland ist kaum mögl. Denn rigendwie muss ich auch der Lehrer finanzieren (fortbildung etc.)


2.) Das Tai Chi muß so entwickelt werden das so wohl gesunde wie körperlich Behinderte es anwenden können.
Was in jedem Stil bereits der Fall ist. Das ist eine Frage der Didaktik und Unterrichtsmethodik.
[/NDENT]3.)Das Lernsystem muß so sein das sich alle Personen davon angesprochen werden,[/INDENT]
Sie oben

4.)Der Unterricht muß so geleitet werden das selbst einer der Lernschwierigkeiten hat es innerhalb von 10 min. versteht.
Völliger Unsinn! Man muss es nicht in 10 Min. verstehen. Das wird auch bei NICHT-Lernbehinderten oft genug der Fall sein. Es sollte aber so unterrichtet, dass man über die vielfache Wiederholung früher oder später den „Dreh raus“ bekommt.

5.) Die Unterrichtszeiten müßten so flexibel sein das alle zum Unterricht kommen könnten wann sie wollen ohne ein lerndefizit zu haben.
Noch größerer Unsinn. Der Unterricht richtet sich nach dem Lehrer, nicht nach dem Schüler, das fängt man gar nicht erst anders an. War weder im Traditionellen so, noch sollte es nach modernen Unterrichtsmethoden so sein.


6.) Das Tai Chi muß gegen alle KK/KS Arten und alle Waffen effektiv sein
Also es steigert sich im Unsinn! Es gibt keine Effektive abwehr mit Händen gegen Waffen…

Vorschläge:
Preise:
Alle Preise sollte so fair gestaltet sein, dass sowohl der Lehrer also auch der Schüler damit leben können und zwar GUT! Warum sollen IMA-Lehrer immer arme selbstlose schlucker sein, die ihr Wissen umsonst hergeben und von Luft und Liebe leben? Die Leute haben genauso ein Recht auf ein Familienleben und auf Urlaub, wie jeder andere auch. Und das will halt irgendwie finanziert werden.

Benachteiligte sollten Unterstützt werden, bis hin zu kostenlosem Unterricht.

Unterricht:

Der Unterricht muss didaktisch und methodisch klar und sauber aufgebaut sein.
Der Lehrer sollte als Person nie im Mittelpunkt stehen.
Im Mittelpunkt sollte die Kunst stehen.

Lehrer:

Der Lehrer sollte selbst viel trainieren, sollte sich regelmäßig fortbilden.
Er sollte die Möglichkeit schaffen, seinen Lehrer möglichst oft seinen Schülern vorzustellen.


System:

Das Sysem sollte für alle offen sein und klar kommuniziert werden.
Keine Geheimnisse, keine esoterischen Hintertürchen und Ausreden.
IRONIE: (Du brauchst noch 100 Karma-Punkte um diesen Skill zu lernen. Dazu musst Du mir noch 10.000 Euro überweisen…. )


To be continued...

To be edited...

bluemonkey
08-06-2007, 11:11
Perfekte Dinge gibt es nicht!

Meiner Meinung nach ist es die Aufgabe einer Organisation, ein einigermaßen einheitliches Unterrichtsniveau zu bieten und so die Abhängigkeit von lokalen Lehrern minimieren. Hier wünsche mir ich ein mehrstufiges strenges! Prüfungssystem, das eine hohe Qualität und Ernsthaftigkeit der Lehrer garantiert.

Darüberhinaus erwarte ich ein Spektrum an Fortbildungsmöglichkeiten, so dass sich jeder das abholen kann, was er möchte (die normalen Leute kriegen Ihre einmal die Woche unterricht, Leute die hochintensiv einsteigen möchten, müssen auch die Möglichkeit bekommen, entsprechend intensiv zu lernen.
Es sollten Workshops/Camps angeboten werden, die nicht durch uninteressante Nebenleistungen (Ferienkurse in teurer Umgebung) unnötig überteuert sind.

Kurse bei den Meistern sollten regelmäßig besuchbar sein, damit das Können des lokalen Lehrers immer wieder relativiert wird.

Der Meister muß regelmäßig an UFC-Wettkämpfen :sport069: teilnehmen, um zu garantieren, dass er auch wirklich was draufhat.

Okay, der letzte Punkt war Spaß;)

GilesTCC
08-06-2007, 12:20
@ Melphin, Zen Frog, Blue Monkey :

Stimme ich prinzipiell in allen Pünkten zu :beer:

Vor allem: Tai Chi Chuan ist wirklich schwer zu erlernen. Nur diejenigen, die Neugier, Ausdauer, Eigeninitiative und ein bisschen Grips mitbringen - und die sich von der "Bediene mich"-Mentalität verabschieden - haben eine Chance, wirklich etwas mitzunehmen. Aber den Leuten, die das wirklich tun, sollten keine (künstliche) Barrieren in den Weg gelegt werden - weder finanziell, noch wissens- oder machtbezogen oder wie auch immer !!!

Für meinen Teil lebe ich jetzt im tiefen Osten, wo es für viele Leute finanziell schwieriger aussieht. Deswegen habe ich meine Preise etwas tiefer gehalten, weil ich nicht nur den eher betuchten und gebildeten Mittelschicht ansprechen will. Andererseits unterrichte ich Tai Chi nur nebenberuflich - sollte ich hauptberuflich davon leben wollen, müsste ich versuchen, alles noch eine Nummer grösser und kommerzieller aufzuziehen. Aber auch dann nur, wenn es trotzdem integer geht. :gruebel:

Mein Lehrer lebt (ob schlecht oder recht) vom Tai Chi Chuan, und er hantiert seinen Unterricht so, daß es null Geheimnisse, null Esoquark, null Feelgood-Wellness, null Firlefanz gibt. Nur (hartes) Training für Körper und Geist. Und das für alle, die es annehmen wollen.
- Er hat mir auch schon gesagt (mit leichter Ironie), er wünschte, er könnte es kommerzieller machen. So könnte man wahrscheinlich die Miete besser sichern. Hat er ein, zwei Mal schon versucht. Aber nach einer halben Stunde ist er leider ins Alte wieder 'reingerütscht....:D

ciao,

Giles

Drachin
08-06-2007, 14:40
Klaus Thalheim in Köln hat ein Zehnerkartensystem.

Er hat auch einen funktionierenden Lehrplan, auf dem mit Datum und Uhrzeit steht, was für Bewegungen aus der Form wann unterrichtet werden, sodass man, wenn man mal gefehlt hat, das verpasste Stück gezielt nachholen kann.

Meines Erachtens ist das nun wirklich menschenfreundlich und fair.

rudongshe
08-06-2007, 15:43
Perfekt gibts nicht. Wünschenswert wäre...

Freie Schulen, die ein Netztwerk bilden. Verbindung ist der gemeinsame Stil.
An den Schulen offene Lerngruppen, die von Tutoren mitbetreut werden (Hauptlehrer als "letzte" Instanz).

Lehrer, die viel können, verdienen durch ihr Können mehr als die "noch-nicht-so-weiten." Z.B- auch durch Seminare für Lehrer anderer Schulen.
Das geht besonders gut, wenn alle offen unterrichten.

So gibt es unter den Lehrern immer eine zusätzliche finanzielle Verdunstung von unten nach oben: die meisten werden sich weiterbilden wollen. Aber dafür regnet es dann auch Informationen/Vertiefung von oben herab.

An der Spitze braucht es auch Meister als Quelle der Infos. Aber sie müssen sich ihr Geld auch direkt verdienen. So können alle gemeinsam wachsen. So wird die Organisation insgesamt Qualität steigern.
Jeder wird sich fair behandelt fühlen.

Zen Frog
08-06-2007, 16:32
Offtopic
@ rundongshe:
Ich finde Deine Signatur super! genauer gesagt eben den Spruch von Ip!
Steckt verdammt viel drin!

rudongshe
08-06-2007, 17:23
@Zenfrog
Re: offtopic
Damit ist nicht nur die Anwendung gemeint. Es gibt aber auch die Ip-Art, einen in die richige Positionzu korrigieren - mit der Faust zimmert Dich der Lehrer so lange (wortlos) zurecht, bis es sitzt. So, als seiest Du ein Stück Stein.

Von Bao Tak Fei fand ich den Aufruf an alle Lehrenden gut: lehrt offen und ohne Vorbehalte.

Moses98
14-06-2007, 19:07
Perfekt gibts nicht. Wünschenswert wäre...

Freie Schulen, die ein Netztwerk bilden. Verbindung ist der gemeinsame Stil.
An den Schulen offene Lerngruppen, die von Tutoren mitbetreut werden (Hauptlehrer als "letzte" Instanz).

Lehrer, die viel können, verdienen durch ihr Können mehr als die "noch-nicht-so-weiten." Z.B- auch durch Seminare für Lehrer anderer Schulen.
Das geht besonders gut, wenn alle offen unterrichten.

So gibt es unter den Lehrern immer eine zusätzliche finanzielle Verdunstung von unten nach oben: die meisten werden sich weiterbilden wollen. Aber dafür regnet es dann auch Informationen/Vertiefung von oben herab.

An der Spitze braucht es auch Meister als Quelle der Infos. Aber sie müssen sich ihr Geld auch direkt verdienen. So können alle gemeinsam wachsen. So wird die Organisation insgesamt Qualität steigern.
Jeder wird sich fair behandelt fühlen.

Ich verstehe die Frage erst jetzt richtig - sitze manchmal auf der Leitung .
Punkt 1 : JA
aber ich finde es gut wenn es Stiloffen ist - man schaut besser über den Tellerrand.

Letzter Punkt Die Stile brauchen einen Meister ja aber ein gemeinsamer Austausch und ein miteinander üben finde ich wichtig