Vollständige Version anzeigen : Holzpuppe
Sagt mal, kann es sein, daß die Holzpuppe dadurch entstanden ist, daß die Kampfkünste der Chinesen immer so geheim waren, daß sie keinen Trainingspartner hatten?
Kann es sein, daß ein lebendiger Traingingspartner die Holzpuppe in allen Belangen übertrumpft?
Kann es sein, daß es nur begrenzt sinnvoll ist, mit so einem Ding zu trainieren, wenn man einen lebendigen Partner zur Verfügung hat?
Kann es sein, daß Holzpuppentraining eine althergebrachte Tradition ist, die mit der heutigen Verbreitung von KK eigentlich überholt ist?
Eure Meinungen, bitte.
Dosmo
Ich glaube nicht, dass die Holzpuppe aus Partnermangel heraus entstanden ist, da es ja immer mindestens zwei waren: Lehrer und Schüler.
Ich gebe dir recht, dass Partnertraining prinzipell sinnvoller ist, als das an der Puppe, allerdings kann letzteres sehr sinnvoll ergänzen.
Ich selbst habe noch nie an der Puppe trainiert, aber an dem Duschkopf in meiner Dusche ;) An solchen Objekten lässt sich eben, ganz alleine und privat, ohne einen Partner zu langweilen, ein Techniktraining ausführen. Man kann auch mal härter dabei zu schlagen, seine Winkel hundertmal korrigieren ohne dass jemand mault, und man kann es theoretisch jederzeit machen. Aus diesen Gründen eignet sich die Holzpuppe IMHO gut, um Bewegungsabläufe einzuschleifen und zu analysieren, für sich zu entdecken und u.U. zu modifizieren.
mfg,
Luggage
ich denke sie eignet sich als ergänzendes gerät für einen eher statischen aufrechten stil wie wingchun; aber selbst da ist es kein vollwertiger ersatz für lehrer oder trainingspartner;
potteet meinte ja, das bruce lee an der puppe mit der schlagfrequenz eines Maschinen - Gs hantierte (es ist aber bekannt dass er schon seiner puppe durch zusätzliche features leben einhauchte...)
grüsse
1.) Was ist Gs?
2.) Was für zusätzliche Features?
mfg,
Luggage
hi L.,
G´s: das mit den vielen patronen - was der soldat in der hand hat...
features: auto-bewegliche elemente wie herausschnellende holzarme, zurückfedernde teile usw....
grüsse
Ach, Maschinen-GEWEHRE... mensch, drück dich doch deutlich aus ;)
mfg,
Luggage
ja, das gibt einem eine vorstellung von dem sinn, den bruce lee im hp-training sah, nämlich die steigerung der geschwindikeit seiner kampfkombos ins unendliche...
grüsse
Formen, Partnertraining, Training am Sandsack, Wandschlagpolster, Holzpuppe, etc-alles gehört zusammen, trainiert spezifische Fähigkeiten, ergänzt sich gegenseitig.
Fehlt dieses oder jenes verliert das ganze System an Wirksamkeit, da gewisse Aspekte nicht ausreichend trainiert wurden.
Ich würde daher mal so behaupten, daß die Holzpuppe als Trainingsgerät nicht Lückenbüßer, sondern 'Optimierer' ist.
Wer damit schon einen gewissen Zeitraum (vernünftig!!) ge-
arbeitet hat, weiß, wovon ich rede.
genau, "Affe"..
die Holzpuppe ist nicht nur irgendein Trainings-dingsbums.. sondern hat richtig sinn..
die stäbe sind so angeordnet, daß sie die technik verbessern und korrigieren
desweitern hilft die puppe bei der eignen bewegung, weil die puppe halt stärker ist, und wenn jemand stärker ist, soll man ja nachgeben und einen anderen weg suchen, also muss man sich bewegen..
hier noch ein zitat von einem WT-Meister :
Wir Meister werden oft gefragt, bei wem wir eigentlich lernen. Hierzu kann ich immer nur wieder sagen, wenn ein Meister alle Techniken erlernt hat, dann benutzt er die Holzpuppe als Lehrer, die Arme sind so angebracht, dass sie automatisch korrigieren.
ja bruce lee hat versucht jede regelmäßigkeit aus seinem training zu verbannen, wenn die schüler zb an scweren sandsäcken arbeiten mussten (für die dicken dinger), dann kamm sofort hinter her zb arbeit mit einem punchingball, weil die schüler durch den nicht-reagierenden sandsack "dröge" wurden;
ja bruce lee meinte, die eigentliche kunst am kämpfen sei die reaktionen des gegners vollkommen zu beobachten, um so nah zu sein, um treffen zu können, und so fern - um selbst nicht getroffen zu werden ... yeah holzpuppentraining!
sorry, aber ich muss es noch los werden (frei nach bruce lee) : wer hat schonmal eine holzpuppe gesehen, die einen streit mit einem mann angefangen hat?
grüsse
also ich hab schonmal einen typen mit nem holzbein gesehen, der einen Mann angegriffen hat, der hat ihm das Bein abgerissen, hat weißes pulver in tütchen verpackt aus dem bein holt und hat mit russischem Dialekt "Kokainum" bemurmelt... :D
irgendwie hatte der Typ was von Arnold Schwarzenegger..
:D:D:D:D:D
Grüße,
Daimyo
Also mir wurde auch erklärt, das die Holzpuppe dazu da ist die Bewegungen zu korrigieren und zu perfektionieren. Weil man im Partnertraining einen Kollegen hat, der einem, teils unterbewusst, ein bisschen hilft, den Arm ein bisschen zur Seite nimmt, etwas nachgibt, etc. Während die HP unnachgibig ist.
Grüsse
Jazz
Tja, das mit der Korrekturfunktion der einzelnen Technik ist nur ein Aspekt. Die Hp enthält aber weit mehr (z.B. Koordination der Schritt-Handtechniken, Erhöhung der Effektivität der Techniken, Einhaltung von Bewegungsgrenzen, Kombinationsfolgen und Fehlerkorrekturen, Strategie, Prinzipien, etc..), als nur die Korrekturmäglichkeit der einzelnen Technik. Auch dieses Ding mit 'da kann ich nicht lang, da muß ich 'nen anderen, 'weichen' Weg suchen-hmm-weiß nicht. Habe ich anders in Erinnerung.
Noch eine kleine Frage an Daimyo:
Ab wann dürft ihr Meister denn Holzpuppe lernen oder unterrichtet sie? Und wie verhält es sich damit in Hong Kong?
keine ahnung, bin doch kein meister.. war nur'n zitat von einem.. :o ..
aber bei uns im Verband sind die Holzpuppen techniken ab (lass mich lügen) 2. oder 3. TG dran...
Grüße,
Daimyo
Valentino
14-01-2003, 08:02
Hallo Leute,
habe mit Spannung eure Beiträge verfolgt.
Hier sind meine 2 Cents:
Prinzipiell sind hier viele Teilwahrheiten im umlauf die ich soweit ich kann geren richtig Stellen möchte.
Die Holzpuppe ist kein Ersatz für einen Trainingspartner, sondern ein Trainingsgerät wie Sandsack, Punching-Ball...etc
Was lerne ich an einer Holzpuppe:
- richtige Angriffswinkel
- richtiger Stand
- richtige Beinarbeit
Wie hier schon einige sagten, die HP ist der kräftigste Gegner den ich mir Vorstellen kann, da er kaum nachgibt.
Aufgrund dieser Tatsache muß ich meine Bewegungsabläufe und Winkel sauber und präzise Ausführen um z.B. die gewünschten Treffer am Stamm zu erzielen.
@Affe
Bei uns im WSL-VT werden die Schüler nach der Chum Kiu (2te Form) schon langsam an die Holzpuppen-Form herangebracht.
Prinzipiell wird HP bei uns nicht als ultrageheime Anwendung gesehen sondern ist wie bereits oben gesagt, ein ganz normales VT-spezifisches Trainingsgerät und fester Bestandteil des normalen Trainings (wie auch in Hong Kong :D )
Ciao
MD
mit misterdevil s sichtweise könnte ich mich anfreunden.... dieser ganz mystifizierungskram ist einfach unsinn, das wollte ich mit bruce lees verwendung eines solchen geräts aufzeigen
grüsse
ich glaube, ab wann die hp ins training einbezogen wird, liegt auch am verband selber..
ein verband mit relativ vielen mitgliedern, die's schon selber können, können dementsprechend auch viele ausbilden..
bei uns scheint bis auf Sifu Emin nur wenige zu geben... und da haben die höhren TG's natürlich vorrang... sowas muss halt von oben nach unten durchlaufen..
in hong kong würde es mir besser gefallen, da gibts halt genug leute, die das können und da können die schüler teilweise schon mit 2. oder 3. SG an die HP oder mitn Langstock üben..
die mischen das halt besser...
aber wie gesagt, liegt halt am personal..
Grüße,
Daimyo
in hong kong würde es mir besser gefallen, da gibts halt genug leute, die das können und da können die schüler teilweise schon mit 2. oder 3. SG an die HP oder mitn Langstock üben..
Wenn ich doch nur verstehen könnte, warum alle *ing*un-Leute so scharf darauf sind, Langstock und Doppelmesser zu lernen?!?!
Ich kenne z.B. einen Ex-2.TG-WT, der ausgetreten ist, weil es ihm zu lange gedauert hat, bis er das lernen durfte und er es woanders früher bekommen hat. Oder Sifu Reimers, der das im "Tausch" gegen Chi-Sao gezeigt bekommen hat.
Was zur Hölle ist da nur so interessant drann?? Wann hat man schon mal einen 2m langen Stock dabei, oder ein Doppelmesser???
Grüße,
Dosmo
der das einfach nicht nachvollziehen kann
Es geht nicht darum, mit einem extrem langen Stock durch die Gegend zu ziehen, ebenso wenig mit 2 langen Messern, aber könnte es nicht sein, daß man durch das Training mit diesen Waffen evtl. gewisse Prinzipien im Umgang mit Waffen erlernt?
Daß das Training mit diesen teilweise doch recht schweren Trainingsgeräten gewissen Reaktionen im Körper hervorrufen, die sich dann positiv auf die gesamten *ing*un-Techniken auswirken?
Danke Affe. :)
Warum ich so scharf drauf bin?
Weil ich es kann, ganz einfach.
Und weil ich es will, weil ich mich weiterbilden will.
Wenn das 詠 春 拳 Schwert-techniken beinhalten würde, wär ich furchtbar scharf drauf diese zu lernen. :)
Und weil es einfach ein gutes Training ist, um eventuell später noch was andres lernen zu können... Iaido.. o.ä.
Hat zwar nix miteinander zu tun, aber ich hab dann schon Erfahrung im Waffenkampf.
Ein weiterer Aspekt ist einfach, weil es angeboten wird und im Laufe des 詠 春 拳 Trainings kommt.
Und Waffentraining ist meiner Meinung nach einfach das
i-tüpfelchen einer Kampfkunst.
Grüße,
Daimyo
Es geht nicht darum, mit einem extrem langen Stock durch die Gegend zu ziehen, ebenso wenig mit 2 langen Messern, aber könnte es nicht sein, daß man durch das Training mit diesen Waffen evtl. gewisse Prinzipien im Umgang mit Waffen erlernt?
Ja, kann schon sein. Es wundert mich nur, daß Techniken wie der Langstock, die im Grunde nichts mit WT zu tun haben, als Quintessenz des WTs betrachtet werden?!
Warum ich so scharf drauf bin?
Weil ich es kann, ganz einfach.
Und weil ich es will, weil ich mich weiterbilden will.
Einverstanden. Aber warum dann Jahre warten, bis Du's im WT endlich beigebracht bekommst, und nicht gleich woanders lernen?? Es gibt doch sicherlich Waffenstile, die spezialisiert auf Langstock, Schwerter etc. sind, oder nicht?!
Ich meine, es geht doch kein Mensch in eine Fahrschule, wo er 10 Jahre lang Fahrradfahren üben muß, damit er dann endlich Autofahren beigebracht bekommt. Warum lernt er nicht gleich Autofahren?
Grüße,
Dosmo
Original geschrieben von Dosmo
Aber warum dann Jahre warten, bis Du's im WT endlich beigebracht bekommst, und nicht gleich woanders lernen?? Es gibt doch sicherlich Waffenstile, die spezialisiert auf Langstock, Schwerter etc. sind, oder nicht?!
Ja, is schon klar...
aber als student bin ich nun an gewissen geographische Grenzen gebunden.
Ich könnte zwar den Stil ändern, um gleich an's Waffentraining zu kommen, aber ich hab schon mal 1 Jahr Vo Vi Nam gemacht.
Ich will nich von Stil zu Stil und Schule zu Schule springen, um dann überall ein halbes bis ein Jahr zu trainieren, um dann wieder zu wechseln. Ich will jetzt erstmal dort ne längere Zeit trainieren, wo ich jetzt bin. Dann hab ich genug Erfahrung gesammelt und kann mal zu Probetrainings anderer Schulen, wenns mich mehr anspricht kann ich ja immernoch wechseln.
Gruß,
Daimyo
seltsam, die macht dieses Werbemythos: SG - TG - PG ... langstock und waffen...
und eigentlich schade, dass immer wieder leute diesem mythos erliegen
a) ich denke, an diesen mythen ist nix dran
b) niemand wird durch iregndwelche "geheimen" techniken zum super-ma (das böse erwachen kommt bei kampf gegen "unmythische" alltägliche stile - die es genauso können)
c) alles kommerz...
grüsse
Valentino
15-01-2003, 14:57
Hallo Leutz,
zu den Lehrmethoden der EWTO (und all deren Ableger) möchte ich mich nicht näher äussern, da diese ja wohl den meisten zur Genüge bekannt sind.
In unserer heutigen Situation hat doch jeder die Möglichkeit eine breite Auswahl von KK-Stilen zu erlernen.
Dank Bahn und Flugzeug ist es kein Kunststück in kurzer Zeit im Ursprungsland des jeweiligen Stiles zu reisen. (klar gibt es noch den finaziellen Aspekt ;) )
Es liegt bei jedem selbst ob es diese Möglichkeiten nutzt oder nicht.
Um noch mal zum Waffenteil im *ing *un zurückzukommen.
Das *ing *un ist im eigentlichen Sinne ein chinesischer Boxstil.
In diesen Stil wurden dann im Laufe der Zeit auch die Waffen integriert und angepasst.
Um die Doppelmesser erlernen zu können muß ich ersstmal das richtige Körpergefühl haben.
Hierzu gibt es einen guten Bericht von Barry Lee
http://www.vingtsun.net.au/BLVTMAA%20The%20Knives.htm
Selbst in PMA lernt man erst mit Stöcken zu kämpfen bevor der Schüler Messer und Macheten in die Hand gedrückt bekommt.
Ich denke das jeder gute und seriöse Lehrer weiß wann sein Schüler reif für echte Waffen ist und dies nicht, wie in vielen Verbänden, aus finanziellem Interesse hinauszögert.
Also Augen auf es gibt sie doch die "guten" Lehrer
Ciao
@Dosmo
Zuallerst sind die Waffntechniken nicht die Quintessenz des *ing*un, sondern ein ganz normaler Stilbestandteil, mit dem einzigen Unterschied, daß man eine Waffe oder Gegenstand zum
Kämpfen in der Hand hat. Auch hier benötigt man Prinzipien, Strategien und Trainin.
Mit dem Stocktraining wird relativ früh begonnen und dient unter
anderem auch der Kräftigung des Körpers, welches auch den sonstigen Handtechniken mehr Effektivität verleiht.
Die Messertechnik wird hingegen erst recht spät unterrichtet und zwar aus dem Grund, da sich die Struktur und Technik von der, der Handtechnik wesentlich unterscheidet. Würde man diese nun zu früh unterrichten, könnte das 'Hand'-*ing*un Schaden nehmen.
Also absolut keine geheime, abgehobene, unerreichbare Supertechnik. Ist einfach nur abhängig von den Fähigkeiten des
einzelnen Übenen.
Aber noch eine Frage:
Wiso haben die Waffentechniken nichts mit dem*ing*un zu tun?
Diese Aussage ist mir unverständlich.
Aber noch eine Frage:
Wiso haben die Waffentechniken nichts mit dem*ing*un zu tun?
Okay, selbstverständlich haben diese Waffentechniken schon was mit *ing*un zu tun, sonst wären sie ja nicht drinn.
Was ich meine, ist folgendes: Ich bin zum *ing*un gekommen, weil ich ein möglichst optimales Selbstverteidigungssystem lernen wollte. Es geht mir nur um die praktische SV, der Rest ist nicht mein Ding. Und den praktischen Nutzen von Langstock und Doppelmesser sehe ich einfach nicht. Jetzt kannst Du natürlich argumentieren, daß es zum vollständigen *ing*un nunmal dazu gehört - okay, seh ich ein. Aber wenn ich die Wahl hätte, würde lieber in der SV besser werden, als Langstock und Doppelmesser zu lernen. Wie gesagt, meine ganz persönliche Einstellung.
Außerdem unterscheiden sich Langstock und Doppelmesser doch erheblich vom waffenlosen *ing*un , z.B. der breite Stand beim Langstock, oder das Fehlen von den berühmten taktilen Reflexen beim Doppelmesser. Die Langstocktechnik z.B. kam doch ins *ing*un , weil sich ein *ing*un-ler mit einem Langstockler ausgetauscht hat. Sie ist also nicht aus den Prinzipien heraus gewachsen.
Naja, ich gebe ja offen zu, daß ich noch nie mit Langstock oder Doppelmesser trainiert habe, und deswegen auch nicht weiß, was ich versäume ;)
Grüße,
Dosmo
Das Training mit diesen Waffen dient nicht nur der Vollständigkeithalber dazu. Es gibt ganz klare Prinzipien und Strategien, wie man mit Waffen, solche oder ähnliche (seien es auch nur große, unhandliche Gegenstände-Stock) einsetzen soll.
Also ganz klare kampfspezifische Anwendung.
Ferner dient (habe ich aber auch oben schon geschrieben) das Training mit diesen doch recht schweren Klamotten dazu, Deinem gesamten *ing*un mehr Power und Effektivität zu verleien.
(Beispiel tiefe Schritte=Stärkung der Beine oder Beispiel Messer=Unterarme, Handgelenke,etc.)
Ich weiß nicht, was Du sonst suchst. Vielleicht lernst Du ja eines Tages ein paar Übungen der Waffentechniken-Du wirst neben dem Verstehen der Strategie sehen, wie positiv sich das Training auf Deine Selbstverteidigungskiste auswirkt.
graf zahl
16-01-2003, 16:24
Original geschrieben von Dosmo
Was ich meine, ist folgendes: Ich bin zum *ing*un gekommen, weil ich ein möglichst optimales Selbstverteidigungssystem lernen wollte. Es geht mir nur um die praktische SV, der Rest ist nicht mein Ding. Und den praktischen Nutzen von Langstock und Doppelmesser sehe ich einfach nicht.
Das sagst Du so in Deinem jugendlichen Leichtsinn.
Aber was machst Du, wenn ich dann auf der Straße mit einem Speer auf Dich einstürme und Du keine Doppelmesser hast, die Du aus Deinen weiten Ärmeln hervorziehen könntest, um mich lässig mit Gap Dao zu erledigen.
Du weißt ja, mit den raffinierten Doppelmessertechniken und -Kombinationen brauchst Du Dich nicht mehr vor Angriffen mit Hieb- und Stichwaffen zu fürchten. Das ist doch was.
Prinzipien und Strategien bezeihen sich nicht unbedingt nur auf
eine Waffe. Viele Gegenstände können im Notfall zur Waffe werden. Es gilt halt nur zu wissen, wie man sich vernünftig nutzt und einsetzt. Das Langstocktraining oder auch die Messertechnik unterrichten dieses beispielsweise (nebst anderen Aspekten).
Das sagst Du so in Deinem jugendlichen Leichtsinn.
Aber was machst Du, wenn ich dann auf der Straße mit einem Speer auf Dich einstürme und Du keine Doppelmesser hast, die Du aus Deinen weiten Ärmeln hervorziehen könntest
Oh verdammt, Du hast recht !!! Das hatte ich noch gar nicht bedacht. Aber ab jetzt arbeite ich daran (Messer schleif, Messer schleif...)
Grüße,
Dosmo
..ist es nicht möglich, das Langstock und Doppelmesser mittlerweile auch zur Tradition des 詠 春 拳 gehören??
Das es möglicherweise ein Weg ist, effektive Selbstverteidigung auf der einen und einige traditionelle Sachen auf der anderen Seite zu lehren, von dem Trainings-nutzen mal abgesehen.
Gruß,
Daimyo
Möglich ist generell alles. Hängt wahrscheinlich vom Stil, Lehrer, deren Verständnis und Ausrichtung ab, Ich kann Dir nur sagen, bei meinem Lehrer war das einzige Interesse nur die Effektivität. Schnörkel, Tradition, großmeisterliche Lobdudelei waren uninteressant. Die Zeit zum Üben reicht ja eh kaum aus, warum also noch zusätzlich Zeit mit irgendwelchen unnützen Quatsch vergeuden.
Ergo kann ich Dir nur sagen, daß Stock und Messer nicht irgendwelcher überholter Ballast ist, den man nur aus Anstand und Respekt vor irgendwelchen Ahnen der Vollständigkeit halber
mitabsolviert.
graf zahl
17-01-2003, 15:18
@Affe:
Original geschrieben von graf zahl
mit den raffinierten Doppelmessertechniken und -Kombinationen brauchst Du Dich nicht mehr vor Angriffen mit Hieb- und Stichwaffen zu fürchten.
Würdest Du dem also zustimmen?
Wenn ich mich nicht mehr vor Angriffen mit Hieb-und Stichwaffen fürchten würde, wäre ich ein ziemlicher Dummkopf. angriffe mit Waffen, egal welcher Art, stellen immer ein großes Risiko dar. Gib dem unfähigsten Typen ein scharfes Messer in die Hand und schon kann er zur Gefahr werden.
Keine Technik oder Strategie macht unverwundbar oder uns selbst zum Supermann. Jedoch stellt das Training mit diesen Waffen eine sehr gute Möglichkeit dar, seine Chancen für gewisse Fälle deutlich zu verbessern.
graf zahl
18-01-2003, 22:01
Das war ein nur leicht abgewandeltes Zitat aus der Bibel der Wtler.
Also, wenn ich nicht wüßte, daß WT/wc das größte Kampfkunstsystem aller Zeiten ist, dann hätte ich doch gewisse Schwierigkeiten zu glauben, daß Langstock und Schmetterlingsmesser alles vermitteln können, was über Waffenkampf zu wissen nützlich sein kann.
Aber man lernt nie aus.
[QUOTE]Original geschrieben von MisterDevil
Selbst in PMA lernt man erst mit Stöcken zu kämpfen bevor der Schüler Messer und Macheten in die Hand gedrückt bekommt.
Das stimmt, vermute ich, nur fuer *WTO-Escrima.
j, massvoll off topic
Valentino
20-01-2003, 08:34
@ Jochen:
Sorry Jochen,
du willst doch nicht im ernst behaupten, das man in den anderen Stilen jedem Anfänger von vorne herein eine Machete oder andere Blankwaffe zum trainieren in die Hand drückt.
Neee, beim besten Willen, die Story nehme ich dir nicht ab.
Erst lernt man stehen, dann gehen und dann rennen....:)
Ciao
MD
Das seh ich auch so.
Allerdings kann ich mir gut vorstellen, daß in manchen Schulen die Schüler von vornherein mit "richtigen Waffen" (Machete etc.) trainieren dürfen, weil es dann auf Anfänger so wirkt, als ob man dort mehr lernt. So nach dem Motto "in meiner Fahrschule darf man von Anfang an rasen, auch wenn man noch nicht bremsen kann".
Grüße,
Dosmo
weil es dann auf Anfänger so wirkt, als ob man dort mehr lernt
Nicht unbedingt.
Aus meiner Sicht der FMA ist es nur ganz hilfreich zu erfahren,
dass eine(lange) Klingenwaffe sich auf Grund ihrer physik. Eigenschaften auf bestimmte Art und Weise anfühlt und führen lässt und das ein Stock hinsichtlich der Einsatzmöglichkeiten etwas anderes ist.
Wir suchen den gemeinsamen Kern (Biomechanik) und übertragen Ihn auf die Unterschiede(Einsatzszenarien, Waffentyp). Mir persönlich ist es wichtig, dass man erkennt das man nicht viel verschiedenes lernt sondern lernt mit seinen Sachen soviel wie möglich zu handlen.
Dazu gehört auch (natürlich unter Aufsicht) jemandem mal eine Machete (kurz -lang- leicht- schwer- ausbalanciert)in die Hand zu geben, wie gesagt nur unter Ausicht , Schattentraining ,viel Platz , Jeder sieht Jeden usw...
Eins meiner Highlights zu WT-Zeiten war als ich jemandem sagte ,dies ist immer dasselbe , aber ich könnte es dir auch als 100 verschiedene Dinge verkaufen
;) Der junge Mann hat nicht schlecht geguckt obwohl im WT ja mit ähnlichen Aussagen geworben wird/wurde.
Was ich meine, ist folgendes:
Mit Stöcken lange Zeit langweilige Grundtechniken zu üben, ist doch nicht so attraktiv, wie gleich mit Macheten rumfuchteln zu dürfen. Trotzdem wird jeder verantwortungsvolle Lehrer doch darauf Wert legen, daß seine Schüler erstmal eine gute Grundausbildung haben, auch wenn er dadurch nicht so interessant wirkt, und der ein oder andere aus Langeweile aufhört.
Ich habe einfach den Eindruck, daß es seröser ist, seine Schüler erstmal in aller Ruhe die Grundlagen üben zu lassen, bevor sie an scharfe Waffen dürfen.
Und ich denke mir, daß unseriöse Lehrer, denen es in erster Linie darum geht, viele zahlende Schüler zu haben, diese auch mit spektakuläreren Techniken bei der Stange halten wollen.
Ich wollte jedenfalls keinen Anfänger vor mir haben, der mit einer Machete rumfuchtelt, die er vielleicht gar nicht unter Kontrolle hat.
(Ich wurde mal Zeuge, wie Bill Newman mit einer scharfen Machete zentimeterscharf vor den Nasen anderer Leute rumgefuchtelt hat - DAS war echt spektakulär, aber Bill kann es wenigstens und das wußten alle !!)
Das wollte ich damit sagen.
Grüße,
Sebastian
Machete rumfuchtelt,
ich meinte auch nur Hiebübungen, nicht am oder in der Nähe vom Mann und nicht schnell
Schärfe ist nicht wichtig aber die Masseverteilung ist schon interessant.
Ulrich
da muss ich Dosmo rechtgeben..
mit dem Thema der Grundtechniken erlernen..
ein weiterer Vorteil der zuerst "langweiligen" Techniken ist, daß man als Trainer sehr früh mitbekommt, wer ernsthaftes Interesse hat.. und wer nicht
Basisarbeit ist sicherlich ein ganz wichtiger Punkt in Training, bzw.
Unterricht. Ich bin allerdings der Meinung (und so ist es mir auch
beigebracht worden), daß das zu Unterrichtende nicht abhängig von Prüfungs- oder Programmstufen oder Mitgliedschaft an Jahren sein sollte, sondern sich individuell an den Bedürfnissen
des Einzelnen orientieren sollte.
Manchmal muß man eben 'Späteres' früher unterrichten, um so
dem Schüler das Vorankommen zu ermöglichen.
Es gibt immer verschiedene Wege zum Ziel.
WT-Maniac
23-01-2003, 21:23
Original geschrieben von Affe
Basisarbeit ist sicherlich ein ganz wichtiger Punkt in Training, bzw.
Unterricht. Ich bin allerdings der Meinung (und so ist es mir auch
beigebracht worden), daß das zu Unterrichtende nicht abhängig von Prüfungs- oder Programmstufen oder Mitgliedschaft an Jahren sein sollte, sondern sich individuell an den Bedürfnissen
des Einzelnen orientieren sollte.
Manchmal muß man eben 'Späteres' früher unterrichten, um so
dem Schüler das Vorankommen zu ermöglichen.
Es gibt immer verschiedene Wege zum Ziel.
Jedoch sollte trotz Individualität sichergestellt sein, daß der Schüler auch alle Techniken erlernt. Viele Lehrer nehmen doch ihrem Schüler dann das selbständige Denken ab. Motto: "Diese Technik ist nichts für Dich." Mit westlich strukturiertem Programm lerne ich zumindest alles.
Das hast Du aber falsch verstanden. Es geht nicht darum auszuwählen, welche Technik der Schüler erlernen darf oder nicht. Es geht darum ihn und seine Fähigkeiten am vorteilhaftesten zu fördern. dazu sollte man alle möglichen Mittel,
zu allen Zeitpunktern heranziehen können.
Z.B. ein Schüler hat starke Koordinationsprobleme seine beiden Arme gleichzeitig einzusetzen. Kommt noch Schrittarbeit hinzu, ist das Chaos perfekt. Leider ist er, fiktiv, sagen wir mal in einer niederen Schülergradstufe, für die, laut Lehrprogramm, noch kein
Holzpuppentraining vorgesehen ist. Gerade dieses bietet aber die Möglichkeit, positiv auf die Schwäche dieses Schülers einzuwirken, so daß dieser trotz Hindernis ganz ordentlich im *ing*un wird.
Sollte man in so einem Fall nicht alles tun, um den aufrichtig Lernwilligen voranzubringen?
Und noch eins:
*ing*un ist eine Sammlung von Ideen, Prinzipien und Strategien.
Es geht nicht um eine bestimmte 'Zahl'von Techniken.
Sich mit einem 'Werkzeug'vertraut machen und es für sich nutzbar machen, das ist doch eher das Anliegen des *ing*un.
Original geschrieben von Affe
Manchmal muß man eben 'Späteres' früher unterrichten, um so
dem Schüler das Vorankommen zu ermöglichen.
Es gibt immer verschiedene Wege zum Ziel.
Okay, da gebe ich Dir gerne Recht, aber unter einem Vorbehalt:
Bevor ich einen Schüler in eine höhere und eventuell gefährlichere Technik einweise, möchte ich mir darüber im Klaren sein, daß sie bei ihm auch in guten Händen ist. Ich habe leider zu oft miterleben müssen, daß gefährliche Techniken an Anfänger weitergegeben wurden, obwohl ich persönlich die charakterliche Eignung dieser Leute stark angezweifelt habe.
Wenn ich einem Schüler eine scharfe Machete in die Hand gebe, muß ich mich 100% darauf verlassen können, daß er verantwortungsbewußt damit umgeht und keinen Quatsch damit macht. Wie finde ich das heraus? Indem ich ihn erstmal ungefährlichere Grundtechniken üben lasse, um ihn besser kennenzulernen...
ein weiterer Vorteil der zuerst "langweiligen" Techniken ist, daß man als Trainer sehr früh mitbekommt, wer ernsthaftes Interesse hat.. und wer nicht
Genau das !!
Als ich selber noch WT unterrichtet habe, habe ich neue Schüler, die mir "suspekt" vorgekommen sind, fast nur die Form üben lassen. Die, die trotzdem wiedergekommen sind, waren alle okay... ;)
Grüße,
Dosmo
Als ich selber noch WT unterrichtet habe, habe ich neue Schüler, die mir "suspekt" vorgekommen sind, fast nur die Form üben lassen. Die, die trotzdem wiedergekommen sind, waren alle okay...
Das halte ich nur eingeschränkt für richtig, denn diese Art des Prüfens empfinde ich teilweise als beleidigung: Ich bin doch nicht hier um mich blind jemandem zu übergeben, den ich nicht kenne, aber genau das wird dadurch gefordert: Blindes vertrauen - man zeigt nur scheinbar unsinnige oder langweilige Übungen und verlankt, dass der tugendhafte Schüler sich das ohne zu fragen solange antut, bis der Super-Sifu ihn für würdig befindet, den tötlichen Chi-Ball zu erlernen. So geschehen auch schon mit mir selbst, und ich kam mir schwer verarscht vor!
Richtig finde ich, sich vorzubehalten, wen man unterrichtet und wen nicht. Diese Entscheidung kann man aber auch respektvollerem Wege, als dem oben beschriebenen fällen. Keine KK befähigt irgendjemanden nach den ersten Wochen vernichtende Dimmak-Techniken anzuwenden, insofern kann man fast jeden normal mittrainieren lassen. Auch in ganz normalem, harten und diszipliniertem Training lässt sich die Spreu vom würdigen Weizen trennen, da muss man sich nicht zum einzig wahren, geistigen Führer aufschwingen.
mfg,
Luggage
Bleibt die Frage offen, was (oder welche) gefährliche Techniken
sind. Denn eigentlich ist ja schon der Fauststoß des *ing*un an sich eine der gefährlichen Waffen. Ist es nicht mehr so, daß egal mit welcher Technik man nun anfängt, die Gefahr erst durch das lange Training und sich Beschäftigen mit der Prinzipien und Strategien das *ing*un gefährlich machen?!
Ob Du dem Schüler nun dies oder jenes zeigst, entweder er hat aufrechtes Interesse und ist bereit hart an sich zu arbeiten oder er hört halt schnell wieder auf, dann hat er mit großer Wahrscheinlichkeit eh nichts gelernt.
Fakt ist aber ganz sicher, daß wenn er 'scheiße' bauen will, macht er /schafft er es so oder so.
Und die Charakterfestigkeit eines Menschen kennenlernen geht auch nicht so einfach. Gute Schauspieler gibt es immer wieder
und Charaktere ändern sich mit der Zeit-einer zum Positiven, ein anderer geht halt in die andere Richtung. Das zeigt halt erst die Zeit.
es nicht mehr so, daß egal mit welcher Technik man nun anfängt, die Gefahr erst durch das lange Training und sich Beschäftigen mit der Prinzipien und Strategien das *ing*un gefährlich machen?!
Genau das wollte ich sagen und als alternative zum arroganten auf die Probe stellen aufführen.
mfg,
Luggage
Original geschrieben von Luggage
Das halte ich nur eingeschränkt für richtig, denn diese Art des Prüfens empfinde ich teilweise als beleidigung:
Versteh mich nicht falsch.
Der Hintergrund ist der:
1. Ich bin zum WT gekommen, weil ich es satt hatte, von Bullies rumgeschubst zu werden.
2. Später war ich dann selber Ausbilder, allerdings nur Assistent und ich hatte keinen wirklichen Einfluß darauf, wen der Chef als Schüler annimmt und wen nicht. Nun hat der Chef aber jeden angenommen.
Jetzt hab ich da so'n Typ vor mir stehen, bei dem mir mein Gefühl sagt, daß er so einer ist, der gerne Schwächere rumschubst. Und dem soll ich ernsthaft effektive SV-Techniken beibringen?? Damit er seine Opfer noch effektiver schubsen kann??
Wie gesagt, es ist nur mein Gefühl (und seine Bierfahne). Ich brauche mehr Zeit, um ihn kennenzulernen. Also stell ich ihn auf die Probe: Wie ernst ist es ihm? Will er nur schnell "ein paar Tricks" lernen? Wie paßt er in die Schule? Wie benimmt er sich mir gegenüber, wenn er was machen soll, was ihm keinen Spaß macht?
Ich gebe gerne zu, daß ich mich in vielen getäuscht habe. Aber diese hatten kein Problem damit und sind wiedergekommen.
Grüße,
Dosmo
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