PDA

Vollständige Version anzeigen : "schnelles" Tai Chi (mit Schwert)



Sai
13-01-2003, 21:42
Ich hab nich viel ahnung von Tai Chi deshalb schrei ich mal drauf los und hoffe dass ihr mich versteht:
:)

Gibt es Bücher/Stile die Formen des Tai Chi erklären, die nicht Zeitlupenartig sondern schnell, wie ein Kampfsport eben, ausgeführt werden?

Es geht mir hierbei nur um die Formen mit Jian (Schwert)!

Vielen Dank für jeden Hinweis!

(Ich hab hier ein Buch namens "Die Schwertkunst des T`ai Chi Ch`uan von Chiang ao Chi/Petra Kobayashi)

Shi Xing Zhong
14-01-2003, 20:12
Hi Sai,

das Taiji im Chen-Stil ist streckenweise etwas dynamischer, vor allem in den Schwertformen. Ich habe einige Videos/VCD, auf denen die Techniken demonstriert werden. Willst du unbedingt aus Büchern lernen? Wenn ja, was suchst du speziell?

Schau doch mal auf unserer Homepage vorbei.

Herzliche Grüße.

Xing Zhong
webmaster@shaolin-tempel.de
www.shaolin-tempel.de

Sai
14-01-2003, 22:02
Ich war schonmal auf deiner seite, aber irgendwie hatte ich die vom aussehen her anders in erinnerung :)

Der Frame oben is übrigens etwas zu knapp für die grafik *g*

Wie auch immer,
ich hab ebenfalls diverse Videos auf dem PC, alle allerdings sehr langsame techniken. Ich kenn mich einfach zu wenig damit aus um das genau zu beschreiben.
Ich weiß das Wu Shu ja extrem schnell (mit diversen Waffen) vorgetragen wird, keine ahnung ob es da einen Bezug zu den Tai Chi Schwertformen gibt *g*

Klaus
15-01-2003, 10:26
Ja, und zwar ist das Schwertkampf mit Wackelschwerten von dem Gewicht eines Tortenhebers oder Bleistifts. Da geht natürlich ALLES.

Ein richtiges Jian hat mindestens 800g, und dann ist es ein extrem leichtes. Eher schon 1-1.5kg. Da fällt das rumscharwänzeln und wackeln doch etwas anders aus, und um die Spitze vibrieren zu lassen muß man schon ganz ordentlich Kraft auf die Klinge bekommen.

Es gibt Schwertstile wie Sand am Meer, allerdings findet man natürlich Ähnlichkeiten. Ich würde es mal bei den üblichen Verdächtigen http://www.plumpub.com und http://www.chinafrominside.com (Jarek Szymanski) versuchen, da gibt es einige Video-CDs. Es schadet auch nicht, sich mal an Scott Roddell auf http://www.swordforum.com zu wenden, der unterrichtet selbst und sollte sich auskennen.
Auf http://www.wushan.net kannst Du auch mal den Webmaster (Paul Schwerdt) fragen, der unterrichtet und kennt auch einiges, besonders aus dem Umfeld der "Wudang-Schwert-Stile" (die gibt es haufenweise).

Sai
15-01-2003, 10:54
jo, danke für die links, werd ich mir alle mal ansehen.

Mein Schwert hat ganz und gar nich das gewicht eines bleistiftes und auch keine bsonders instabile Klinge. Hier ist mal ein Bild:
http://www.taichi-shop.de/ebay_2009c_gal.jpg

thx

keweiming
15-01-2003, 12:29
Hallo Klaus!
@ all
in Bezug auf die neuen modernen Wu Shu Formen muss ich Dir recht geben , aber seitens der Nei Jia Künste kannst Du mit so einem Schwert nichts anfangen. Ich habe ein handgefertigtes, es ist zwar" relativ " leicht ( ca. 1,5 - 1,8 kg ) aber das braucht man auch. Hiermit kann man aber ohne Probleme schnelle Techniken ausführen. Natürlich nicht das was man aus dem Wu Shu kennt, da fault einem der Arm / Handgelenk ganz schnell ab!
In den inneren Künsten ist aber auch die Führung des Schwertes eine andere als im Shaolin,..
Somit ist das Gewicht nur Zweitrangig. Wichtig ist die Balance, was aber dann wieder Kaufprobleme gibt da es oft selten genug solche Schwerter gibt!
Mit einem richtigen Schwert natürlich harte Techniken des Shaolin , etc. auszuführen ist dann eben eine Frage dieser! Da geht nicht alles!
Aber man muss hier eben unterscheiden zwischen dem Nei Jia und dem Wai Jia!
BB;)

Christoph2
15-01-2003, 13:48
@ Sai :

Das Schwert sieht ja echt voll gut aus. Endlich mal eine schönere Paradestange. Die sonstigen sehen ja recht langweilig aus.

Kompliment!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Klaus
15-01-2003, 17:38
Ein Schwert mit schlechter Balance, also kopflastig, ist grundsätzlich kein "echtes". Auch im "Neijia" wird dasselbe Schwert genommen wie in anderen Stilen. Es unterscheiden sich nur die leichteren "Scholar" Jians von den Wu Jians, mit etwas robusterer Klinge die halt auch durch Rüstungen gehen und nicht an der Spitze abbrechen.
Alle "echten" Schwerter die z.B. Scott Roddell untersucht hat (einige hundert), ob aus dem späten 19. Jahrhundert oder seltene Exemplare aus der Ming-Dynastie (die Chance ein echtes zu bekommen ist bei eBay gleich Null), hatten die gleiche Balance. Fakes erkennt man darum am leichtesten an der falschen Balance, weil es viel Arbeit ist es auszubalancieren.


Ein schönes Exemplar: http://www.sevenstarstrading.com/article/img/j005c.jpg

Oder dieses: klick mich (http://chinesearms.com/chinesearms/chinesearms/001/jian/hengliu/004.jpg)


Beide sind allerdings unbezahlbar. Das kupferfarbene sieht mir nach einem aus der "Practical"-Reihe aus. Es soll etwas zu beweglich sein verglichen mit zeitgenössischen echten. Fuller gibt es übrigens nur in Touristenware aus dem späten 19., frühen 20. Jahrhundert und aus der eBay-Dynastie, sowie in extrem seltenen sehr alten. Alle praktischen noch existierenden haben eine Diamant-Form. Ein Schwert das nicht leicht in der Hand liegt und sich gut führen und um die Mitte umlagern lässt, ist kein originales Kampfschwert, obwohl es durchaus alt sein kann.

Sai
15-01-2003, 19:16
Erstmal danke an Klaus und keweiming und shi xing und alle die ich vergessen hab ;)

Also erstmal vorweg: Was "Nei Jia" und "Wai Jia" genau is weiß ich auch nich (weicher/harter-Stil?)

Mein Schwert wiegt übrigens ca. 570 gramm. Es hat aber wie gesagt eine relativ steife Klinge, und lässt sich kaum zum "wackeln" bringen. Die Klinge ist jedoch relativ schmal, nicht so breit wie bei anderen, das Bild täuscht da vielleicth etwas.

Ich denke mal solang man sich nicht allzu professionell mit Tai Chi beschäftigt sollte es ausreichend sein - und in die Schlacht ziehn will ich damit eh nicht :)

Ossi
15-01-2003, 19:34
Hallo Sai,
das Schwert ist von Paul Chen.
Ich habe dasselbe. Es leicht zu führen, gibt einen hervorragenden Ton (Pfeiffen), die Klinge ist starr aber von der Klinge her, ein "weiches" Metall. Obwohl es Kohlenstoffstahl und geschmiedet ist (nicht gewalzt).

Das einzig "schlechte" daran ist, dass der Griff konisch-rund ist und dazu noch lackiert. Das heißt, bei längeren Übungsphasen Blasengefahr (nicht Tai Chi, schnelle Übungen).
Vorsicht: nicht rostfrei, muß also hin und wieder geölt werden.
Auch die Scheide ist sehr empfindlich. Sie kann leicht brechen.

Das Schwert ist tatsächlich ein Leichtgewicht.

Ich könnte noch länger darüber schreiben, aber ich will nicht langweilig werden.

Gruß
Ossi

Sai
15-01-2003, 20:31
nö ossi, du langweilst mich bestimmt nich...ist immer interessant wenn man jemanden mit dem gleichen schwert findet.

Die Übungen, bei denen Blasengefahr besteht und die man mit solch einem Schwert ausführen kann suche ich ja gerade!

Vielleicht kannst du mir ja helfen.. :)

Ossi
15-01-2003, 20:58
Hallo Sai,
Du bist auch einer von der schnellen Sorte ;-)

Dein Schwert ist relativ bekannt. Es gibt naoch andere Paul Chen Schwerter, teilweise schwerere Arten.

Ich weiß nicht, ob ich Dir helfen kann. Suchst Du Formen oder Übungen (Techniken)?
Gerade Schwert ist nicht gerade einfach. Was für eine Kampfkunst betreibst Du? Wenn ich etwas mehr über Dich erfahre, dann kann ich mir ein besseres Bild von Dir machen.

Ich selbst bin absoluter Kung Fu Fan, betreibe seit über 10 Jahren. Schwerter (wie Dao und Jian/Gim) sind besondere Hobbies von mir. Denn in vielen Schulen wird es nicht richtig oder gar nicht unterrichtet.
Ich versuche schon den "richtigen" Jian zu beherrschen. Nicht diese gewalzten, rostfreien Schrottschwerter, die keinerlei Geschichstgrundlagen haben. Sie sind also nicht auf dem Feld kampferprobt :-) Woher denn auch, sind eine Erfindung des 19Jhdts.
Nicht, dass es keine wunderschöne Wushu Formen gibt. Nicht falsch verstehen. Nur meine Interessen liegen da anders.

Bis dann

Sai
15-01-2003, 21:17
In Tai Chi bin ich eher interessierter Amateur, ich selbst mache seit ein paar Jahren Karate und ein bisschen autodidaktisch Kobudo (Sai-Gabeln).

Ich such z.B. Techniken und Übungen zum Schwertkampf, da hast du schon recht. In meiner Gegend gibt es für sowas allerdings keinerlei Schulen, deshalb bin ich auf informaterial aus dem Net bzw. von Amzon *g* angewiesen.

Klaus
15-01-2003, 21:53
Vorsicht übrigens mit diesen Beschreibungen. Das Hanwei 2009 ist definitiv NICHT handgeschmiedet, das bezieht sich auf das "Damascus Schwert" von der gleichen Firma (ca. $400), und das Ming-Schwert (mal eben $1100). Obwohl, das neue ist offenbar besser im Design, vielleicht auch Verarbeitung als das ältere was man noch in vielen Internet-Shops sieht. Positiv ist die Full-Tang-Konstruktion, bei der der Griff sich nicht dauernd verbiegt wie bei den Rat-Tail-Griffen (Gewindestange).
Der konische Verlauf ist übrigens ein MUSS, und absolut authentisch (siehe das "klick mich"-Beispiel). Eventuell mit DÜNNEM Leder überziehen lassen, dabei kann aber das Gefühl verloren gehen. Wenn man Blasen entwickelt, ist die Haltetechnik verkehrt. Man darf nicht zu locker und nicht zu fest halten, eben so daß es nicht rutscht, aber auch nicht hammerhart fest in der Faust. Ansonsten gilt das was auch bei Squash-Spielern gilt: mit der Übung kommt auch die Hornhaut.
Ansonsten ist dieses Schwert sicher keine so schlechte Wahl, auf jeden Fall ist es besser als ein total leichtes oder ein kopflastiges.
Wer ein Abenteuer will, wartet bei eBay auf ein Damaszener-Fake (erkennbar an dem nicht aufgeätzten und wirklich klar erkennbar echten Linienverlauf) mit guten Montagereplikas, oder echten, und schleift sich die Klinge selbst auf schlank zulaufend. Sowas kann man für den Preis nicht kaufen.
Auch okay ist meistens das von http://www.kriscutlery.com (bei Problemen unbedingt reklamieren).

Dao
16-01-2003, 12:04
Hi,
schade das du nicht in meiner Gegend wohnst, dann hätte ich dir mein Schwert mal in die Hand gedrückt.
Gewicht, Ausgewogenheit, Handling, Ästhetik, ...
Meinen Säbel habe ich mir selbst gemacht, da ich nichts vergleichbar gutes gefunden habe!

Sai
16-01-2003, 13:21
Hi,

also beim 2009 stand eigentlich dabei, das es handgeschmiedet ist...ich weiß ja nich ob man das schon sagen kann, wenn es nur "nachberbeitet" ist. Woran erkennt man denn das es "richtig" geschmiedet wurde? An der Härtelinie? (kann man ja wegschleifen...)

Das Schwert von Kris Cutlery

http://www.kriscutlery.com/Kris/chinese/jian/jian_lg.jpg

sieht ja richtig geil aus! Is das jetzt handgeschmiedet? Und is das scharf?

Bokuto
16-01-2003, 13:24
Kleine Anmerkung: Die "bleistiftleichten Wabbelschwerter" sind keine Übungsschwerter oder -säbel sondern echte Waffen. Einige schnelle Schwertformen arbeiten bewusst mit der peitschenartigen Eigenschaft der flexiben Klinge. Die selben Formen mit einer starren Klinge ausgeführt, wären beinah wirkungslos. Die dünne Klinge, verbunden mit der erwähnten Peitschenbewegung, ergibt die Schnittleistung einer Rasierklinge. Logischerweise sind diese Techniken auf einen Kampf gegen Gegner ohne Rüstung bzw. gegen ungeschützte Körperteile ausgelegt.

Mal ein wenig Klugscheisserwissen am Rande: Traditionell werden Waffenformen in der Reihenfolge Schwert, Säbel, Stock gelehrt. Es wird bewußt mit der kompliziertesten Waffe begonnen. Ursprünglich wurde im Taijiquan vermieden, mit den scharfen Schneiden der Schwertklinge über den Kopf zu schwingen - der Fluß des Qi wird sonst abgeschnitten.

Gruß
Dirk

Dao
16-01-2003, 14:33
Hi Bokuto,
die Reihenfolge (Schwert, Säbel und Stock) kann ich von unserer Schule bestätigen.
Das mit den Wabbelschwerter wäre mir neu, daß dies wirkliche Waffen wären. Das halte ich für ein Gerücht.
Das üben mit meinen Klingen läßt für mich keine Wünsche offen. Die Wabbeltechnik gehört nicht in unser Repertoire!

Sai
16-01-2003, 15:34
Was genau übst du denn Peter?

Jetzt sind wir wieder n bisschen von meinen Frage abgekommen *g*

Ach übrigens, ich hab gehört, das das:

http://www.taichi-shop.de/ebay_2013_gal.jpg

ist angeblich kein echter Damaszener Stahl, sondern nur reingeätzt, bzw. das muster wurde irgendwie nachgeahmt, das meinte mal jemand im swordsforum.

Ossi
17-01-2003, 08:01
Hallo Sai, Hallo Klaus,

ich besitze ein Kris Cutlery Gim, war nicht leicht zu besorgen.
Handgeschmiedet, mit Zertifikat und "Bedienungsanleitung" zur Pflege usw.
Ein sehr schönes Stück, leider sehr schlechte Gewichtsverteilung.
Durch die breite Klinge entsprechendes Gewicht. Ich kann jetzt nicht beurteilen, ob ich zufällig so ein bekommen habe oder alle Cris Kutlery so eine Gewichtsverteilung haben.
Jedenfalls tu´ ich mir scherer beim Üben als mit meinen anderen Schwertern.
Das Bild ist auch Handgeschmiedet, Kris Cutrely hat einen Ruf zu verlieren, insofern kann man sich Sicher fühlen.
Damaststahl oder Damaszener Stahl ist natürlich noch eine Nummer schöner und teuer.
Aber Sai, das letzte Bild, das ist nicht unbedingt ein schönes Schwert.
Du kannst in Swordforum in Bereich orientalische Schwerter nach Bildern suchen, da wirst Du jede Menge tolle Schwerter finden.

Und Klaus:
Ich weiß nicht ob das an mich gemeint ist:
_____________________________________
Der konische Verlauf ist übrigens ein MUSS, und absolut authentisch (siehe das "klick mich"-Beispiel). Eventuell mit DÜNNEM Leder überziehen lassen, dabei kann aber das Gefühl verloren gehen. Wenn man Blasen entwickelt, ist die Haltetechnik verkehrt. Man darf nicht zu locker und nicht zu fest halten, eben so daß es nicht rutscht, aber auch nicht hammerhart fest in der Faust. Ansonsten gilt das was auch bei Squash-Spielern gilt: mit der Übung kommt auch die Hornhaut.
_____________________________________

Konischer Verlauf der Griffes: JA, aber nicht rund.
Bei Kris Cutlery z.B. ist es auch so, dass der Griff an zwei gegenüberliegende Seiten schmäler ist. So paßt sich der Griff bei Bewegungen sehr gut in die Hand und so mit weiß man außerdem auch noch wie die Klinge liegt. Wenn der Griff kolisch-rund ist, und man macht seine Übungen, dann muß man immer wieder auf die Klinge schauen (wärend der Übung), ob die Lage auch richtig ist.

Blasen deswegen, weil lackiert, nicht weil Anfäger ;-) . Ich hatte das Glück, orginale "Reste" alter Schwerter zu bekommen (gebrochene Klingen). Da waren die Griffe sehr Schweißfreundlich. Ich habe die Erfahrung gemacht, wenn man Lack ab schmiergelt, geht´s länger.
Natürlich ist zu fragen, wenn man richtig teuer Schwerter kauft, ob man sie zu Übungszwecken überhaupt einsetzt oder sie gar verändert/Schmiergelt ;) ;) ;)

Ossi

Klaus
17-01-2003, 14:53
Jetzt weiß ich was Du meinst. Ja, natürlich, ich kenne das: wenn der Griff in der Draufsicht nicht elliptisch ist, hat man kein Gefühl wo die Schneide ist, das fühlt sich mies an. Ich hasse es. Auch wenn der Griff zu dick ist, geht vieles nicht so wie normal. Der Griff der originalen Waffen von den Dingern auf chinesearms ist richtig stark flach.

Such mal bei swordforum.com nach "balance", mit Autor Scott Roddell. Irgendwo erwähnt er recht genau die Balance, irgendwas mit 6" plus ein bischen (mal 2,54cm) vom Griff abwärts. Diese Balance kannst Du nachträglich einschleifen, wenn es nicht ein total vermurkstes Ding mit Kern und /oder tiefer "Blutrinne" ist. Laß Dir aber von jemandem der es kann (Tom Philipp oder Scott) erklären, wie man das macht.

Schleif Dir aber auf gar keinen Fall eine Schneide vorne an die Spitze. Es gibt da Formen bei denen man sich das Ding sonst locker mal irgendwohin rammt wo es nicht wirklich gut ist.

Wenn das "Damaszener"-Schwert wirklich eine aufgeätzte Maserung besitzt, dann ist es ein Fake, nicht von Hanwei. Sowas kommt bei Internet-Shops natürlich vor. Die Maserung bekommt man auch bei nicht-handgeschmiedeten recht simpel mit zwei Stählen hin, die man zieht, aus dem Rohmaterial kann man dann sogar eins stanzen. Halbindustriell ist das sowenig problematisch, daß sich die Fälschung für Hanwei nicht lohnt.

Sai
17-01-2003, 15:16
Ist Hanwei = Paul Chen?

Gibt es eigentlich eine richtige, qualitativ hochwertige Schmiedefirma in China (kenn sonst nur was aus Japan) ?

Klaus
17-01-2003, 15:56
Klar gibt's die. Kennt nur keiner. Ich würde eventuell der Yang-Familie vertrauen, und ein Schwert von http://www.yangfamilytaichi.com kaufen, oder eins von reputierten Grössen die versichern was man kauft ist in Ordnung. Am besten fährt man sicher mit Scott Rodell vom swordforum.com (der empfiehlt zum Beispiel leicht beschädigte Originale aus dem 19.Jhd. für um die $200-300; er nennt sie "old soldiers").

Die ultimative Antwort zum Schwertkampf mit Taiji findet man übrigens hier: http://forums.swordforum.com/showthread.php?s=&threadid=3283 (eventuell klappt es nur wenn man sich vorher anmeldet und den Link von der Seite aus aktiviert, oder nach "taijijian" suchen).
Die unterstützt auch was ich hier geschrieben, aber wieder gelöscht habe, nämlich daß Taiji-Techniken durchaus auch mal einen Kopf oder Arm abtrennen, und nicht nur sanft in der Gegend rumfuhrwerken aus Angst man könnte sein Qi treffen. Da geht es mehr um die Angst an Fahrt zu verlieren und dann für den nächsten Stich zu langsam zu sein, oder im Knochen der einen Leiche hängen zu bleiben und dann vom nächsten Angreifer abgestochen zu werden. Man hebt sein Schwert auch deshalb nicht hoch, weil dann der Weg für einen Stich in den Brustkorb völlig offen ist, und weil man eher bei gesenktem Schwert auf Angriffe warte und die ausmanövriert. Allerdings kommt man bei Schlägen von unten nach oben schon mal über seinen Kopf wenn man diesen fortführt, anhalten und an Schwung verlieren ist nämlich Mist.

Im Übrigen sollte "Schwertkampf" irgendwie eine Art Freizeitgestaltung mit Spaß am sich harmonisch bewegen sein. Echter Schwertkampf ist nämlich Scheisse weil dabei immer einer drauf geht und man beim kleinsten Fehler auch mit dabei ist.

Sai
17-01-2003, 17:25
Deinen letzten Satz find ich gut *g* (echter Schwertkampf muss ja nich heißen dass der andere auch eins hat... *fg*)

Die Schwerter der Yang-Familie kann man auf den winzigen Bildern ja kaum erkennen...hat da vielleicht jemand bessere?

Ich finds auch merkwürdig dass das "offizielle" Yang Familienschwert $55 kostet, während ein "normales" Schwert bei denen $80 kostet. Könnte an der Blutrinne des letzteren liegen...

Dao
19-01-2003, 09:54
Hi Sai,
trainiere Taijiquan Yang-Stil Waffen (Schwert, Partnerschwert, Säbel, Stock), Yang und Chen-Stil Form. Xingyi und Bagua!

Sai
19-01-2003, 11:21
Na endlich mal ne klare Aussage :D
Was war doch gleich ein "Partnerschwert"? :cool:

christoph
19-01-2003, 14:41
"Was war doch gleich ein "Partnerschwert"? "

Denke mal eine Schwert - Partnerform!

Dao
19-01-2003, 17:25
Hi Sai,
es gibt von Jian, Dao und Gun jeweils eine Soloform und eine Partnerform.
Da wird im direkten Kontakt miteinander geübt, d.h. in der Schwert-Partnerform verlieren die beiden Jians nicht mehr den Kontakt. Sowohl im Formablauf und im freien Üben!
So auch in der Säbel und Stockform.

Sai
19-01-2003, 18:10
ja, ich hab das mal gesehen glaub ich. Bei "partnerschwert" dacht ich zuerst auch an irgendeine Waffe *g*

Sind die Paul Chen Tai Chi Schwerter jetzt eigentlich handgeschmiedet oder nicht? Und woran erkennt man das?

Dao
19-01-2003, 18:34
Hi Sai,
kenne die Paul Chen Taiji-Schwerter nicht, und kann dir auch über den Zustand nichts sagen.
Handgeschmiedete Waffen sind alleine am Preis zu erkennen.
Ein Schwert unter 200/300 Euro wird mit großer Wahrscheinlichkeit nicht handgeschmiedet sein.

Sai
19-01-2003, 18:39
Also meines hat so zwischen 200 und 300 € gekostet, steht aber dabei das es Handgeschmiedet ist *g*
Ich dachte nur es gäbe ne Möglichkeit, das zu erkennen.

Dao
19-01-2003, 18:46
Hi Sai,
die Bruchmethode ist super geeignet festzustellen, ob ein Stahl geschmiedet wurde. :D ;) :p

Ossi
19-01-2003, 19:25
Hallo Sai,

hab leider nur folgenden Link auf die schnelle da:

http://www.taichi-shop.de/2009.html

Aber es gibt noch mehr amerikanische Firmen, die das Schwert liefern. Leider habe ich die Web Adressen jetzt nicht zur Hand.

Gruß
Ossi

Sai
19-01-2003, 19:32
achso, ich dachte schon ich müsste die querschnitts-methode (bei der die klinge halbiert wird) nutzen :D

Sai
19-01-2003, 19:37
Original geschrieben von Ossi
Hallo Sai,

hab leider nur folgenden Link auf die schnelle da:

http://www.taichi-shop.de/2009.html

Aber es gibt noch mehr amerikanische Firmen, die das Schwert liefern. Leider habe ich die Web Adressen jetzt nicht zur Hand.

Gruß
Ossi

ähh..witz? Das is doch mein Schwert...das hab ich mir letztes jahr da gekauft ;) War wohl ein Missverständnis

Ossi
19-01-2003, 20:45
Sorry,

Ich dachte, ich schreib´s Dir einfach mal.

:( :( :( :( :( :( :( :(

Klaus
19-01-2003, 22:40
Also nochmal: ich vermute daß es sich um ein Missverständnis handelt. Diese Schwerter (2008/9/10 und "Damascus"-Schwert) sind alle von Hanwei, diese Firma gehört Paul Chen (oder auch nicht, wird aber so gesagt). Hanwei stellt auch "handgeschmiedete" Schwerter her, wobei das nicht heisst daß diese aus einem rohen Block von Hand ausgeschmiedet wurden. Wäre auch nicht unbedingt nötig, wenn man damit nicht in den Krieg gegen Mongolen ziehen will. Das "Damascus"-Schwert wird überall als handgeschmiedet ausgewiesen, kostet darum auch über $300. Die 2000er-Reihe habe ich noch nie anderswo als handgeschmiedet ausgezeichnet gesehen, diese "s"-Reihe ist aber neu und sieht etwas anders aus. Allerdings poliert man handgeschmiedete Waffen normalerweise, und bürstet nicht die Oberfläche.
Die Balance ist in einer Achse bei dem Schwert vermutlich okay, allerdings ist sie über die Klingenbreite, und nicht wie sonst üblich über den Durchmesser (distal taper) reguliert. Ob man das wirklich merkt, muß man wohl alleine rausfinden. Welches der über Läden angebotenen Schwerter für "Puristen" okay ist, sollte man wie gesagt bei swordforum.com Scott Rodell fragen, da müsste man sonst ein ordentliches Risiko eingehen, und blind bestellen.