Vollständige Version anzeigen : Stampfübungen
Hallo Freunde, in vielen Threads werden Stampfübungen erwähnt. Allerdings - soweit ich gesehen habe - nur am Rande, ohne konkreten Erfahrungsaustausch. Ich würde einen solchen gern anstoßen.
Ich habe vor ca. 2 Jahren mit dem Training von Stampfschritten begonnen und dabei verschiedene Beobachtungen gemacht. Zunächst hat mich erstaunt, daß ich die Wirkungen des Trainings nicht wie vermutet zuerst in den Kniegelenken gespürt habe, sondern in den Unterschenkeln, genauer gesagt im Bereich des Schienbeins.
Ich habe auf verschiedenen Untergründen trainiert, nämlich in weichem, lockeren Sand, auf staubigem, härteren Sandboden, auf Schotter, auf Waldboden, auf schwingendem Holzboden, auf Matten für Bodenturnen, auf Beton. Die Erfahrungen waren dabei ziemlich unterschiedlich.
Ich habe pro Trainingseinheit mit 3 bis 4 Sätzen von bis zu 100 Wiederholungen begonnen und dabei unterschiedliche Stampfschritte ausprobiert. Einige Beispiele: Stampfen aus Ma Bu, Ban Ma Bu, Gong Bu und Ti Bu. Stampfen mit der ganzen Sohle sowie mit den Ballen.
Die Übungsintensität war anfangs sehr soft. Habe das langsam gesteigert. Ich mußte das Training allerdings von Zeit zu Zeit wegen Problemen mit Verspannungen im Rücken unterbrechen. Diese Verspannungen haben meiner Auffassung nach nichts mit den Übungen zu tun, denn ich hatte sie bereits vorher. Ich glaube eher, daß die Verspannungen durch das Stampftraining nachgelassen haben.
Wie sieht Euer Stampftraining aus? Wie oft stampft Ihr und welche Technik wendet Ihr dabei an. Welche Erfahrungen habt Ihr gemacht. Falls Ihr keine persönlichen Erfahrungen gemacht habt, wäre ich auch für Geschichten dankbar, die Ihr vom Hörensagen her kennt. Gibt es gute Links zum Thema?
Gruß aus Berlin
Thorre
Trinculo
03-07-2007, 20:53
Von den Beiträgen hier im Board empfehle ich die folgenden:
http://www.kampfkunst-board.info/forum/351522-post11.html
http://www.kampfkunst-board.info/forum/409078-post154.html
http://www.kampfkunst-board.info/forum/428465-post37.html
http://www.kampfkunst-board.info/forum/f52/lautloses-stampfen-form-chen-44949/
Viele Grüße,
Trinculo
Vielen Dank, das meiste davon kannte ich schon. Wie siehts mit Deinen Erfahrungen aus?
Gruß Thorre
bluemonkey
04-07-2007, 07:09
Hi,
ich stampfe nur in den Formen (Laojia Yilu/Erlu) und selbst da nicht in jeder möglichen Bewegung. Trotzdem haben meine Stampftritte durch die verbesserte Struktur mehr Bums als zu Begin.
Im Vergleich zu den Erdbeben eines Chen Xiaowang sind das freilich nur sanfte Tapser;).
Am Anfang hab ich in der 19-Form sehr "kraftvoll" gestampft (auf Gras) und mir prompt das Iliosacralgelenk verenkt.
Heute habe ich damit keine Probleme mehr (bin aber auch vorsichtiger).
IMO sollte man bei allen Schlägen gegen Widerstände sehr umsichtig vorgehen. Es gibt mehr als einen Kampfkünstler, der sich schon durch übertriebenes Sandsacktraining Hüft-, Schulter- oder Ellbogengelenke ruiniert hat (das merkt man dann erst nach Jahren!) und Sandsäcke geben mehr nach als der Boden.
Trinculo
04-07-2007, 08:35
Vielen Dank, das meiste davon kannte ich schon. Wie siehts mit Deinen Erfahrungen aus?
Gruß Thorre
Gibt's bei uns nicht :)
Vielleicht eine blöde Frage, aber ich weiß es wirklich nicht! Wofür gibt es diese "Stampfübung eigentlich?
Jan S. hat mal eine seiner Formen in Hannover vorgeführt und dabei gestampft und geprustet (Atemstöße) war einerseits "strange" andererseits auch irgendwie kraftvoll
Grüße Axel
Trinculo
04-07-2007, 09:58
Das erklärt Klaus in den Links, die ich oben gepostet habe.
Viele Grüße,
Trinculo
small yuri
04-07-2007, 10:06
:megalach:
Ihr seid doch total verwirrt, macht euch ruhig weiter die Gelenke kaputt.
Viel Spaß dabei!!!
Das erklärt Klaus in den Links, die ich oben gepostet habe.
Viele Grüße,
Trinculo
Mann der schreibt immer so viel und ich will nicht immer alles lesen, weil....:idea:
Vielleicht kann Klaus ja eine Zusammenfassung der INHALTE geben, wäre schön
Vielen Dank im Voraus
Hallo,
ich trainiere nicht speziell Stampfschritte außer in der Form.
Je lockerer der "Stamp" ausgeführt wird desto mehr bums.
Wie haben vor Jahren mit Zhu Tiancai die Kurzform trainiert. Es war beeindruckend was sein einzelner Stampfer unter 25 Teilnehmer für eine eigene Wirkung hinterlassen hat. Das höre und fühle ich heute noch. Die 25 restlichen Stämpferchen sind von dem einzelnen Stampfer absorbiert worden.
Wenn du mit der Kraft eines Zhu jemanden auf die Füße oder Sprunggelenk trittst ist alles weitere Gezappel nicht mehr notwendig. So viel zur Anwendung und warum trainierst du so ein Gestampfe.
T. Stoeppler
04-07-2007, 13:04
Okay mal in kurz:
Stampfen gibt einen massiven Reiz auf die Muskulatur und die Gelenke.
Das verursacht, im richtigen Mass folgendes:
-Verbessert die Gesamtreaktion der Muskulatur
-->Trainiert das Fa-Jin, allerdings eher durch den Schock eines lockeren Aufpralls, den die Muskulatur ganzheitlich kompensiert, und dadurch das Fa-Jin trainiert, wenn bereits die Grundlagen geschaffen sind.
-Hilft beim Lösen unnötiger Spannungen
-->locker aus dem ganzen Körper fallen lassen, nicht runter treten, flach landen, nicht auf der Ferse
-baut die Gelenke auf
-->Intermittierende Kompression ernährt den Knorpel, kurze(!) Belastungsspitzen führen zu einer Erhöhung der Knorpel- und Knochendichte durch vermehrte fixierung von Wasser. Nach jedem Stampfer sollte man das Gelenk vollständig entlasten, oder sehr langsam den Fuss wieder anheben in so 30 Sekunden, dann langsam wieder belasten und die andere Seite üben.
Also:
Stampfer locker üben, wenige, dafür korrekt ausgeführte Stampfer, viel Grundlagentraining. Wenn man den Boden kontinuierlich tritt, macht man sich die Gelenke kaputt, speziell die Lendenwirbelsäule und Knie.
Gruss, Thomas
Hi Thomas, "lockere Ausführung" - das sehe ich auch so. Aber wie viele sind "wenige"?
Gruß Thorre
Zur Ergänzung: am Anfang sollte man WIRKLICH vorsichtig stampfen, also eher mal locker fallen lassen daß es nur eine angenehme leichte Vibration gibt. Später, und das heisst eher nach Jahren, kann man auch volle Kanne stampfen. Inzwischen kann ich das aber nicht mehr, das bildet sich also auch zurück, wenn man länger nichts gemacht hat. Es geht nicht so um die Anzahl, als um die Frequenz, und die Intensität. Also nach jedem Stampfer ein paar Sekunden verharren. Und aufpassen auf den Boden, er sollte ein bischen Vibration annehmen. Wenn er fester Lehmboden ist, ein bischen in den Fuss rutschen.
@Thorre:
Ich denke ich habe das ein bischen vorgemacht, als wir uns getroffen haben. Übrigens auch das Treten mit der Schuhspitze gegen einen Baumstumpf, dabei ist der Stiefel kaputt gegangen ...
T. Stoeppler
04-07-2007, 16:51
5-10x Stampfen pro seite, 2x am Tag sollte OK sein. Später geht auch mehr, aber so ist man auf der sicheren Seite.
Gruss, Thomas
Hallo Klaus, wir haben uns über so viele Techniken verständigt, ich erinnere mich leider nicht mehr an das Stampfen. Wird also Zeit, daß Du mal wieder nach Berlin kommst. Ich hab dann bestimmt einen Camcorder dabei.
Thomas, danke für den Hinweis.
Beste Grüße
Thorre
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