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Vollständige Version anzeigen : Takemusu Aikido (in Dortmund)



Master_Luke
05-07-2007, 20:14
Hallo!

Hatte in den nächsten Wochen vor ein Aikido Probetraining zu absolvieren und wollte mal nachhorchen, ob mir ein paar Aikidoka hier im Forum etwas zu dem
Takemusu Stil sagen können. Habe auf diversen Homepages schon etwas über die Historie gelesen, würde aber gerne noch mehr über diesen Stil an sich wissen (z.B. mehr philosophische oder mehr kämpferische Ausrichtung?). Wohne übrigens in Dortmund, und wollten hier (Aikido in Dortmund - Takemusu Aikido Dojo Dortmund (http://www.aikido-dortmund.de/)) ein Probetraining machen. Vielleicht ist ja ein Schüler von dort hier unterwegs und kann aus erster Hand berichten.

Danke für eure Hilfe. :)

Christian78
13-07-2007, 21:50
Hi Master_Luke,

geh einfach mal hin und schau wie es Dir gefällt.

Ob das Aikido in Dortmund kämpferischer oder philosophischer ist, musst Du ebenfalls für Dich selbst entscheiden. Da auch jeder Lehrer unterschiedlich interessiert ist und das Aikido daher auch unterschiedlich interpretiert. Götz ist jedenfalls schon lange genug dabei, das er weis wovon er spricht.
Der Hauptunterschied zu anderen Aikidostilen liegt darin, das im Takemusu Aikido Waffenunterricht stattfindet. In anderen Aikidostilen gibt es diesen Waffenunterricht nicht oder es handelt sich dabei um Waffentechniken aus anderen Kampfkünsten, die per se mit Sicherheit nicht schlecht sind, aber nicht auf den Aikidoprinzipien beruhen.


Poste ruhig mal wie Dir das Training gefallen hat, wenn Du da warst.


LG,
Christian:)

pilgrim
13-07-2007, 23:28
Moin moin,

In anderen Aikidostilen gibt es diesen Waffenunterricht nicht oder es handelt sich dabei um Waffentechniken aus anderen Kampfkünsten, die per se mit Sicherheit nicht schlecht sind, aber nicht auf den Aikidoprinzipien beruhen.
Auch in anderen Aikido-Stilen werden Waffentechniken unterrichtet, die auf Aikidoprinzipien beruhen, z.B. aikiken oder aikijo.

Es gibt allerdings einige Aikidostile, in denen nicht das aikiken oder aikijo unterrichtet wird, das für Iwama ryu (bzw. Takemusu Aikido, Iwama Shinshin Aiki Shuren Kai, ...) typisch ist, sondern andere Formen/Kata/Techniken aus dem außerordentlich weiten Raum des aikiken und aikijo, der ja nicht auf die Formen von Saito Sensei begrenzt ist.

Grüße,
Carsten

Master_Luke
14-07-2007, 09:19
Unglaublich ... und das Forum lebt doch. ;)

Hatte eigentlich schon gedacht, das mir hier niemand mehr antwortet.

Danke für eure Antworten Jungs ... werde in den nächsten ein, zwei Wochen zu einem Probetraining hingehen. Zur Zeit wird nur leider open-air trainiert, und das auch stark waffenbezogen. Laut Email vom Trainer ist das nicht wirklich der passende Einstieg. Ich denke ja auch mal, das es wohl erstmal wichtig ist die Abläufe und die Etikette im Dojo selbst kennenzulernen, und dann die elementaren Grundlagen (z.B. das Fallen) zu erlernen.

Wie war euer Einstieg? Habt ihr einfach mitgemacht oder gab es sowas wie einen mehrwöchigen Anfängerkurs?

Und noch etwas zur Kleidung ...
Was ist besser geeignet? Eher ein Judo- oder mehr ein Karateanzug?
Auf der Homepage werden beide Alternativen angeboten.

Danke für eure Hilfe ... :)

pilgrim
14-07-2007, 09:42
Moin moin,

ich hab damals einfach mitgemacht und fand das genau richtig.
Heute, da ich unterrichte, sehe ich es so, daß besondere Anfängerkurse eher der Mitgliedergewinnung dienen, als den Anfängern.
Einfach mitmachen hat den Vorteil, daß nicht nur Neulinge da sind. Man lernt die kennen, die sonst auch da trainieren underlebt sofort, was für einen Atmosphäre herrscht, ob einem die Leute symphatisch sind und so.
Und man hat Partner, die schon weiter sind, als man selbst.
Die Lehrer gehen auf AnfägerInnen - dort wo ich bisher geübt habe - ein: Passen das gesamte Training an oder lassen die AnfängerInnen etwas auf ihrem Niveau üben.
Auf keinen Fall sollte man sich Gedanken machen, ob man vielleicht stört oder Fortgeschrittenere aufhält. Das ist keineswegs der Fall. Das Gegenteil ist richtig: Jemand, der ganz neu ist, bietet die wunderbare Möglichkeit, an einem Körper zu üben, der nicht durch jahrelanges Training schon vorgeormt ist, wie die eigene Technik bei jemand funktioniert, der/die sich natürlich bewegt.
Eigntlich sollte das Dojo den Anfängern was zahlen und nicht umgekehrt.

Ein Judoanzug ist insofern eleganter, als das die exakt die klassische Aikidobekleidung ist. Die Hosen haben gegenüber Karatehosen den Vorteil, daß die Knie verstärkt sind. Die Jacken sind in der Regel besser zu greifen.

Grüße,
Carsten

Christian78
14-07-2007, 19:17
[QUOTE=pilgrim;
Es gibt allerdings einige Aikidostile, in denen nicht das aikiken oder aikijo unterrichtet wird, das für Iwama ryu (bzw. Takemusu Aikido, Iwama Shinshin Aiki Shuren Kai, ...) typisch ist, sondern andere Formen/Kata/Techniken aus dem außerordentlich weiten Raum des aikiken und aikijo, der ja nicht auf die Formen von Saito Sensei begrenzt ist.

Grüße,
Carsten[/QUOTE]


Moin Carsten,

beschränkt sind die Techniken mit Sicherheit nicht auf die Formen von Morihiro Saito, die er ja direkt von O´Sensei in Iwama gelernt hat, da ich allerdings aus der Linie von Morihiro Saito komme, lag es mir natürlich näher diese Sichtweise zu beschreiben.

Aus welcher Richtung kommst Du denn? Und auf welchen Lehrer lassen sich Deine Waffen techniken zurück führen?

LG,
Christian:)

Christian78
14-07-2007, 19:26
[QUOTE=Master_Luke


Wie war euer Einstieg? Habt ihr einfach mitgemacht oder gab es sowas wie einen mehrwöchigen Anfängerkurs?


Als ich damals begonnen habe, habe ich an einem speziellen Einsteigerlehrgang teilgenommen. Danach dann ganz normal im Gruppentraining. Anfänger und Fortgeschrittene haben immer zusammen trainiert, das hat dann auch für gute Fortschritte gesorgt. Das Training watr immer 2 Stunden lang und wurde geteilt in Buki-Waza (Waffen) und Tai-Jutsu (Waffenlos)


Und noch etwas zur Kleidung ...
Was ist besser geeignet? Eher ein Judo- oder mehr ein Karateanzug?
Auf der Homepage werden beide Alternativen angeboten.


Besser geeignet ist ein Judoanzug, da er von der Jacke her dicker ist, als Karateanzüge. Da das Aikido viele Fassangriffe beinhaltet ist eine dickere Jacke besser.
Falls Du noch keinen Anzug hast, würde ich mir für ein Probetraining auch keinen besorgen, sondern in einer Jogginghose und T-Shirt teilnehmen.
Falls Du dann bleiben und weiter trainieren möchtest, ka´nnst Du Dir immer noch einen Judoanzug kaufen.


LG,
Christian:)

Master_Luke
15-07-2007, 09:10
Danke für die netten, unkomplizierten Antworten. :)

Ich hoffe doch mal, das ich mit 31 noch nicht zu alt bin, um mit Aikido anzufangen. Hatte irgendwo mal gelesen, das es in dem Bereich langsam kritisch wird.

Ist man als Anfänger eigentlich echt so erschlagen von der Fülle an Techniken oder ist das einfach eine Frage von Talent und Auffassungsgabe? Oft wird ja geschrieben, das man anfangs eine gewisse Ohnmacht spürt.

FireFlea
15-07-2007, 09:32
Danke für die netten, unkomplizierten Antworten. :)

Ich hoffe doch mal, das ich mit 31 noch nicht zu alt bin, um mit Aikido anzufangen. Hatte irgendwo mal gelesen, das es in dem Bereich langsam kritisch wird.

Ist man als Anfänger eigentlich echt so erschlagen von der Fülle an Techniken oder ist das einfach eine Frage von Talent und Auffassungsgabe? Oft wird ja geschrieben, das man anfangs eine gewisse Ohnmacht spürt.

Seiseki Abe, heute einer der bekanntesten Aikido Lehrer weltweit, hat erst mit 37 Jahren Angefangen. Es ist also nie zu spät. :)

Christian78
15-07-2007, 20:23
Ich hoffe doch mal, das ich mit 31 noch nicht zu alt bin, um mit Aikido anzufangen. Hatte irgendwo mal gelesen, das es in dem Bereich langsam kritisch wird.


Mit dem Alter hat das nichts zu tun. Die Hauptsache ist vielmehr, motiviert an die Sache heranzugehen und Spaß dabei zu haben. Alles andere kommt von ganz alleine.



Ist man als Anfänger eigentlich echt so erschlagen von der Fülle an Techniken oder ist das einfach eine Frage von Talent und Auffassungsgabe? Oft wird ja geschrieben, das man anfangs eine gewisse Ohnmacht spürt.


Ich denke als Anfänger ist man anfangs überall erschlagen. Beim Aikido gibt es gar nicht so viele Techniken, allerdings sehr viele Variationen zu diesen Techniken. Talent und Auffassungsgabe ist immer gut, allerdings nicht wirklich entscheidend. Wichtiger finde ich vielmehr Spaß und Motivation, damit übersteht man so manche Durststrecke.


LG,
Christian:)

Master_Luke
15-07-2007, 20:49
Wie sieht eigentlich das Waffentraining aus? Beim Modern Arnis habe ich Einzelübungen, die mehr der Koordination galten, mitgemacht, aber auch Partner-/Kampfübungen. Ist das im Aikido ähnlich gestaltet, oder werden hier mehr Formen vorgegeben, die zu verinnerlichen sind? Das waffenlose Training besteht ja anscheinend ausschließlich aus Partnerübungen mit wechselnden Partnern, oder?

@Christian: Am Spaß solls nicht mangeln ... im Gegenteil, ich freue mich tierisch darauf Aikido endlich kennenzulernen. :D Mir gefällt die Philosophie, die Technik und ich denke mal, das man dort keine "ich such was für die Straße"-Typen findet, die das Forum hier ja zu Hauf bevölkern.

meepo
15-07-2007, 21:38
Wie sieht eigentlich das Waffentraining aus? Beim Modern Arnis habe ich Einzelübungen, die mehr der Koordination galten, mitgemacht, aber auch Partner-/Kampfübungen. Ist das im Aikido ähnlich gestaltet, oder werden hier mehr Formen vorgegeben, die zu verinnerlichen sind? Das waffenlose Training besteht ja anscheinend ausschließlich aus Partnerübungen mit wechselnden Partnern, oder?

@Christian: Am Spaß solls nicht mangeln ... im Gegenteil, ich freue mich tierisch darauf Aikido endlich kennenzulernen. :D Mir gefällt die Philosophie, die Technik und ich denke mal, das man dort keine "ich such was für die Straße"-Typen findet, die das Forum hier ja zu Hauf bevölkern.

Im Waffentraining gibt es Soloübungen (Suburi, Kata) und Partnerübungen, sowohl Waffe gegen Waffe als auch Waffe gegen waffenlos, die allerdings auch oft sehr stark vorgegeben sind.

Soweit ich das jetzt schon von mehreren Leuten mit Hintergrund im Ninjutsu gehört habe sollen die Waffentechniken, die Saito von Ueshiba gelernt hat wohl denen einer bestimmten Ninjutsu-Ryu extrem ähneln, so dass es naheliegt, dass Ueshiba diese Schule kannte. Ich weiß nicht mehr wo, das war aber auch schonmal in englischsprachiger "Fach"literatur nachzulesen.

Hoffe jedenfalls, dass du Spaß dran hast :-)

Gruß

Christian78
17-07-2007, 06:21
@Master_Luke

Das Takemusu Waffentraining besteht für Ken und Jo aus den Grundübungen, den Suburi, sowie den Partnerübungen, den Awase oder Kampfübungen, den Kumi-Tachi.
Dann gibt es auch noch die Ken tai Jo (Stock gegen Schwert).

Ansonsten gabe ich Dir bei der Aussage recht, das Du eher weniger "ich such was für die Straße"-Typen findest.

LG,
Christian:-)

Master_Luke
02-08-2007, 11:10
So ... das erste Training liegt nun endlich hinter mir. Was soll ich groß sagen? Das Training war wirklich extrem interessant. Kaum zu glauben, welch "umwerfende" Wirkung doch auch auch kleine, relativ unspektakuläre Techniken haben können. ;) Auch die gesamte Gruppe war wirklich außerordentlich nett und hilfreich.