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Christian Carolus
12-07-2007, 11:13
Was mir bei der Diskussion rund um das Kämpfen (dieser Gedanke ist mir beim Schreiben über Kämpfen im BBT gekommen) fehlt, ist der Aspekt der Vermeidung / Mediation und die Aspekte von Flucht und "kämpfendem Rückzug". Wo beginnt eine brenzlige Situation? Wie haben verschieden Forumskollegen eine Flucht/ Mediation/ Vermeidung gemeistert udn was waren die Haken dabei. Standen Zäune im Weg? Hunde? Katzen? Monchichis?
Vielleicht könnten wir hier etwas bereichernd wirken, indem wir Erfahrungen und Methoden zusammentragen. Es ist wahrscheinlich eines der hervorragendsten Potentiale der KK/KS diese Inhalte zu vermitteln. zusammen mit der Fallschule und einer ausreichenden Fitness im Sprintbereich, könnte Weglaufen schon eine eigene Schule bilden.
Gerade in diesem Bereich sehe ich auch eine grundsätzliche Praxistauglichkeit des BBT, die schon Anfängern zugänglich ist.
Denn was wollen vernunftbegabte Menschen in einem Konflikt? Gewinnen - schön und gut. Aber mit einem Minimum an Blessuren davonkommen, keine Zeit beim Therapeuten verbringen müssen, Arztkosten sparen und das richtige getan haben, indem man seine KK - Paranoia zum Checken und nicht zum Necken nutzt - das ist doch auch ein Gewinn, oder?
Gibt es schon ein spezifisches Thema hierzu oder habe ich richtigerweise keines dazu gefunden?
Christian Carolus
itto_ryu
12-07-2007, 13:08
Dazu empfehle ich die Bücher von Animal MacYoung :D
Christian Carolus
12-07-2007, 16:34
Gute Antwort, schöner Einstand. Aber Du machst es Dir etwas leicht, itto-ryu. Und Du hast nur einen vieler (streitbaren) Punkte in meinem Einstandtext berührt. Apropos McYoung. Inwiefern ist seine Lebensgeschichte belegbar? Was ist deiner Meinung nach an den MCYoung'schen Texten erwähnungsbedürftig und was Hat Dir gefehlt?
Eines möchte ich bitten. Etwas was mir selber schwerfällt. Kurze präzise Darlegungen und so wenig wie möglich gegenseitiges Zerpflücken. Nicht ganz so kurz wie von Itto-ryu bisher!
Ich finde, jeder sollte seinen eigenen Weg finden. Die Vermeidung von Konfliktsituationen ist natürlich wichtiger, als ein Konflikt an sich.
Was bei mir immer ganz gut funktioniert, ist, dass ich, gerade wenn ich allein unterwegs bin, immer wachsam meine Umgebung im Auge behalte. Sehe ich potentielle Gefahrenherde suche ich mir schon frühzeitig einen Ausweg.
Wird man von einer Gruppe angepöbelt, muss man immer als erstes Wissen, wie die Gruppe aufgebaut ist und was ihr Ziel ist. Eine Gruppe Jugendlicher reagiert anders, als eine Gruppe Betrunkener.
Für mich funktioniert eigentlich immer der gute alte Taubheitstrick. Werde ich angepöbelt, stelle ich mich taub, mache vielleicht noch ein paar Zeichen, um dies zu verdeutlichen. Meistens wird man dann automatisch in Ruhe gelassen. Die Furcht vor dem Unbekannten ist bei vielen doch noch größer, als der Wunsch jemanden zu verdreschen.
Christian Carolus
16-07-2007, 15:51
Zitat jkano: "Für mich funktioniert eigentlich immer der gute alte Taubheitstrick. Werde ich angepöbelt, stelle ich mich taub, mache vielleicht noch ein paar Zeichen, um dies zu verdeutlichen."
In den meisten Fällen sicher richtig. Lasst uns ein wenig Rollenspielen betreiben.
Realität:
Im Bus begab sich mal folgendes:
A sitzt da und liest. B und C steigen zu und prollen ein wenig (alkoholisiert, jung kräftig). A schaut auf und trifft den Blick von B. A konzentriert sich wieder auf's Buch. B&C reden lautstark über A und provozieren eine zweiten Blick. Getuschel! C erhebt sich und baut sich vor A auf. Klassische, "Du hast mich angeschaut!" - Situation. Es kommt zu einer kleinen Rangelei um das Buch. A entwindet den Schmöker. In der Realität haben andere Fahrgäste C lautstark zusammengeschissen.
Fiktion
Postulieren wir, A muss/will fliehen denn im Bus sind nur ein paar wenige "Unbeteiligte". Die Nähe des Busfahrers bringt wahrscheinlich nichts. Bleibt also der Weg zum Ausgang und ein kämpfender Rückzug.
Wer möchte die Geschichte sinnvoll weiterspinnen? Was muss man beachten. Zwei Gegner hintereinander sind die Vorgabe und keine Lust auf eigenes unprovoziertes Zuschlagen (Bus ist videoüberwacht!).
Als erstes sollte A versuchen kampflos den Ausgang zu erreichen. Sollte B oder C jedoch sich richtig vor A aufbauen, ihm also den Weg versperren, kommt es wieder auf die reine Situation an. Es gibt verschiedene, auch vom eigenen Körper und Lebenswandel vorgegebene, Situationen, doch will A wirklich kampflos hervorgehen, sollte er auf jeden Fall ein wenig schauspielern. Ich würde sagen, A sollte ein wenig auf die Typen eingehen, mit ihnen Witze machen und so immer weiter versuchen, sich den Ausgang zu nähern. Gerade Betrunkene reagieren darauf, indem sie zurücktreten. Sollte dies nicht funktionieren, hilft nur der alte "ich-bin-der-größte-Feigling-der-Welt"-Trick. Schön spielen, dass man solche Angst hat, dabei unauffällig vorwärtsdrängen, die Hände immer in Nähe des Kopfes um plötzliche Schläge abwehren zu können. Ist der Ausgang erreicht, nichts wie raus. Schlägt einer der beiden vorher zu, abwehren, schnell kampfunfähig machen und dann nichts wie weg.
mykatharsis
17-07-2007, 12:38
Was genau und wie wird denn die Vermeidung und Deeskalation im BBT gelehrt?
Christian Carolus
17-07-2007, 16:11
Der Gedanke an Schauspielerei gefällt mir. Womit vielleicht Deine Frage beantwortet wäre, Mykatharsis (Eine Augenweide, wieder Dein zartes und inhaltsschweres Schreiben lesen zu dürfen.:D:D:D). Mehrere Trainingseinheiten lang haben wir z.B. geübt, wie man authentisch lächelt oder ernstes Erstaunen zustande bringt. Es ist ebenfalls eine Kunst, seine wahre Bewegungsrichtung zu verheimlichen. Gut hierfür ist joko aruki geeignet (seitliches Gehen), weil man den Gegner im Auge behält und Sitzreihen, Stangen und Fahrzeugwände im Rücken hat.
Macht man hingegen den Weinerlichen, ist es sinnvoll jkano's Rat zu beherzigen und die Hände schon in eine verdeckte Abwehrstellung (offene, zum Opponenten gerichtete Hände ; beschwichtigende Grundhaltung; enger und gleichmäßiger Stand) zu bewegen. Vielleicht Schauspielkurse an der VHS besuchen!? Z.B. könnte man seine Tasche / Rucksack ängstlich vor die Brust drücken = Panzerung + man könnte darin, z.B. ein langes Lineal aus Holz oder Alu mit sich führen ... . Kommt sicher gut vor einem Richter, wenn man Schreibzeug und Lineal eingesetzt hat. Riecht irgendwie nach Notwehr, auch wenn es schon lange keine mehr war (Escrima?). Auch Bücher sind gute Schlaghilfen. Aber zurück zur Flucht.
Hier zeigt sich auch, das ein paar Stunden am Sandsack nicht ausreichen. Jogging ist unersetzlich. Ich glaube es ist weiterhin wichtig, alle Dinge die einen identifizieren, mitzunehmen und Taschen verschlossen, eng am Körper zu tragen. Evtl. offen Taschen sollten möglichst noch im Rennen geschlossen werden. Ach ja, Fallschule immer (vorher) tüchtig üben und beim Rennen nie zurückblicken!
An den allskeptischen Mykatharsis: BBT hat eine sehr umfangreiche Fallschulen, welche auch Rollen enthält, die die beabsichtigte Bewegungsrichtung verschleiern / offenhalten. Weiterhin wird trainiert, wie man die Gegner auch in der Rolle immer im Auge behält. Was noch? Ach ja - Rollen können auch offensiv eingesetzt werden. Ich wiege mehr als 90 kg. Sicherlich wirksam zum durchbrechen einer "Mauer". Rollen können große Distanzen in sehr kurzer Zeit überbrücken, wobei man dabei das allgemein gewohnte Kampflevel verlässt.
Ein großer Vorteil wäre, wenn man eine Methode entwickelt, sicher und schnell über die Sitzreihen des ÖPNV seiner Stadt laufen zu können. Tarzan - Hangeln an den Haltestangen halte ich für riskant (Abrutschen, Bremsen, Vergreifen, herunter geschlagen werden).
Bei genauer Betrachtung ist eine ganze Menge möglich und zwingend zu beachten. Hat man z.B. eine Notbremsung eingeleitet, wird der Busfahrer sicher auch die Störer rauslassen. Der Sprint am Anfang und die längere Kondi mit Last sind also entscheidend.
Verschärfen wir die Grundbedingungen - es ist Winter.
Gruß, Christian Carolus
mykatharsis
17-07-2007, 17:04
Meine Frage war, was von Deinen ganzen Phantasien denn im BBT konkret gelehrt wird? Kriegt man sowas überhaupt gelehrt...mal von Fallschule und Rollen abgesehen? Oder bleibts beim Predigen von weisen Philosophien?
Ach ja, was auch immer Du hier lesen magst, es sind einfach nur Fragen.
Christian Carolus
17-07-2007, 18:16
Es ist müssig mit Dir zu diskutieren, meine liebe Reinigungskraft. Deine Beiträge sind meist abseits der von Dir monierten Textbeiträge und lassen jegliche fachliche Reflektion vermissen. Im übrigen kann ein wenig Phantasie niemals schaden. Aus den genannten und anderen Gründen und meiner Erfahrung mit Deiner Art und Weise im Forum allgemein, werde ich in diesem Thread Deine Beiträge zukünftig ignorieren. Ich möchte an dieser Stelle mit anderen ein gepflegtes Schwätzchen halten und nicht in solche unwürdigen Schwätzereien wie in "Kämpfen im BBT" abgleiten. So long, Cowboy!
Christian Carolus
Die Macht, schon stark sie in ihm ist. ;) :D
Gruß
KK-Nupp
Christian Carolus
18-07-2007, 12:45
Meister Joda, Du lebst? (Kniefall)
Die Macht, schon stark sie in ihm ist. ;) :D
Die Macht, schon stark in ihm sie ist.
Wir wollen doch auf unsere Grammatik achten, gell? :zwinkern:
Christian Carolus
18-07-2007, 14:55
Zitat Pilgrim: "Wir wollen doch auf unsere Grammatik achten, gell? :zwinkern:[/QUOTE]"
Grammatisch gerüstete Pedanten haben Han Solo, Luckie - Boy und Meister Joda aufgelauert und die Wiedersehensfreude getrübt.:(
Habt ihr Sternenkinder eigentlich auch was zum Thema zu sagen oder wollt ihr euch hier zu Tode scherzen? Ich, Imperator meiner Wahl, verlange 15 Vollsätze. Sonst Strafexpedition auf eure abseitigen Planeten!:)
Christian Carolus
Christian Carolus
19-07-2007, 16:18
Gestern traf ich einen Kumpel aus Schulzeiten, Graffittikünstler gewesen, heute Chef eines erfolgreichen Werbebüros. Damals musste er oftmals nachts schnell rennen. Wir diskutierten ein wenig über die dazu notwendigen Skills.
Mauern, Zäune, Stacheldraht
Eine seiner Narben erinnerte mich an die Tücke von Maschendrahtzäunen. Man sieht sie bei Dunkelheit nicht! Das Überwinden der verschiedenen Zauntypen ist einer erfolgreichen Flucht sehr dienlich. Feste, unflexible Zäune sind mit zunehmender Höhe natürlich schlecht. Das oft im Film zu sehende Emporlaufen, sollte man vorher lange üben. Sonst macht es einfach nur "ploff":D:D:D:D.
In den Zwischenräumen von Lattenzäunen oder dem Äquivalent aus Stahl, kann man sich schmerzhaft vertreten oder stecken bleiben. Am Maschendraht hingegen kann man emporhangeln (natürlich mit Tritt - Unterstützung), wenn die Maschenweite günstig ist. Zu klein ist Mist. Mit Plastik ummanteltes Material ist blankem Metall vorzuziehen. Die Gefahr von Maschendraht liegt vor allem im Nachgeben / Bewegen beim Übersteigen. Oder halt im Dagegenrennen.:D Ornamentierte oder angespitzte Zäune sind, wenn möglich zu meiden. Wenn nötig, möglichst an der Säule / Pfosten überwinden. Kann man auch prima gegen rennen. Möglichst noch Arme hochreißen, wenn man's kommen sieht. Und / oder bremsen durch hinschmeißen!
Betriebsgelände und alle sonstigen Plätze, wo die Mauerkrone "gewürzt" sein könnte meiden. Hier leben auch oftmals Wächter und Hunde und man ist in einer Art Zwinger gefangen. Die Beleuchtung verhindert ein effektives Verstecken. Vorteil: hier kann man evtl. echte Hilfe durch ein Telefon finden. Pförtner sind ungastliche Gesellen. Aber um einmal 110 mit Sahne bitten oder Hilfe rufen und dann weiter sprinten, geht zuweilen.
Insbesondere ist Stacheldraht oder sein noch garstigerer Bruder, der Natodraht zu erwähnen. Niemals blank anfassen! Immer mit etwas abdecken, wenn man schon in die Verlegenheit kommt. Notfalls auch mit der Gucci - Jacke. Portmonee und ähnliches vorher entnehmen! Verletzungen sind fast zwingend zu erwarten. Denkt an eure Blutreserve - nach 200 - 500 ml Verlust ist meist Sense! Also ruhig auch noch um die Hände wickeln. Bleibt man hängen, nicht zappeln und sich mit ruhiger Bedacht, langsam befreien. Tetanusimpfung auffrischen!
Bei einem Sprung von Mauer oder Zaun, Energie in einer Rolle kompensieren. vorher den Untergrund betrachten. Hierfür ist eine kleine Blaulicht - LED recht nützlich.
Ach ja! Zäune sollen oftmals Menschen davor schützen in z.B. Laugenbecken der Straßenmeistereien; Flüsse, Gruben / Schächte; spitze, spitze Baustahl - Armierungen; Tierkäfige und was weiß ich noch zu gelangen. Erst checken, dann überwinden.
Hunde (Erfahrungswerte aus Bekanntenkreis, International )
Das Thema Hunde ist fast schon ein eigenes Buch wert. Die alte Regel lautet: Blickkontakt halten, ruhig sprechen, Rückzug, wenn möglich Steine, Stöcke, Sprays (auch Deos) in die Hand nehmen. Niemals rennen oder sonst Rücken zukehren. Gliedmaßen eng am Körper halten. Niemals in die Hocke (Beibehalten der Höhen - Apartheit zwischen Mansch und Tier) gehen oder versuchen den Hundepflüsterer zu spielen. Ruhig atmen. Bellende Hunde beißen tatsächlich nicht, allerdings wissen Verfolger dann auch wieder die Richtung. Wird man trotzdem angesprungen, wird ein Hund das beißen was er zu fassen bekommt. Auch hier Notfall die Jacke opfern. Gesicht zurücknehmen, Schultern hoch, Kinn auf Schlüsselbein und möglichst nur die Schmalseite zuwenden. Manche Köter beißen auch in den Bauch (z.B. einer der unseren früher). Ein Bißschutz ist aus Alltagskleidung nur unzureichend herzustellen. Wird man trotzdem gebissen, schlagt auf die Nasen. Selber zurückbeißen wurde als zuweilen wirksam beschrieben (mein Onkel). Auch Griffe in Augen oder Hoden, sowie Beine brechen ist als günstig beschrieben worden. Kann man etwas in den Biss werfen ist gut. Eventuell muss man die Kiefer aufhebeln (z.B. nach der Tötung, auch während des Beißens). Dazu eignen sich Finger nur begrenzt. Man kann aber die Lefzen in den Biss drücken. Wer ein Messer hat, der sollte den Kehlschnitt bevorzugen. Einseitig reicht. Alternativ kann man die Kiefermuskulatur durchtrennen oder den Hund an sich drücken/ auf ihn drauflegen und das Messer bis zur Erschlaffung in das Tier pumpen. Das aus Australien vielleicht bekannte Dingo - Genickbrechen erfordert eine Menge Schmerzresistenz, Kaltblütigkeit und Trockentraining. Ein Genick lässt sich auch nicht einfach so brechen, wenn die Halsmuskulatur angespannt ist. Eher bricht die Kieferkraft des Kundes den Arm. Wunde(n) (Unbedingt durchzählen. Das ist kein Witz!) kompressieren oder abbinden (Verlust der Gliedmaße ist bei dauerhaftem Abbinden abzusehen!) und dann ab zum Arzt + Impfe. Finger einstecken nicht vergessen.
Wem das jetzt zu krass war: Viele Hunde ziehen schon Leine, wenn man sie mit irgendwelchen Wurfgeschossen eindeckt.
Wenn möglich Höhe gewinnen, aber Achtung - z.B. Schäferhunde springen bis zu 180 cm hoch. Dabei immer das Tier mit Augen fixieren - schauste weg, hängt es dir am Zupfel. Wer Tiere absichtlich über eine Notwehrsituation hinaus belästigt, macht sich strafbar. Verschuldet man die Notfallsituation, ist man ebenfalls für alle entstehenden Schäden haftbar. Und das ist gut so!
Vegetation
Vegetation kann helfen. Man kann aber auch gegen den Stamm einer deutschen Eiche rennen. Probiert einfach mal aus, welche Vegation man durchschreiten kann und welche nicht. Die beliebte Thuja occidentalis - Hecke ist gut zu durchqueren. Eine Stacheldraht - Rosen - Hecke weniger (Rosa omeiensis fo. pteracantha). Gleiches gilt für Feuerdorn -Hecken (Pyracantha coccineum) oder Berberizen (Berberis spec.). Dornen und Stacheln sind oftmals recht schmutzig --> Tetanus. Auch besitzen sie Sollbruchstellen und verbleiben tief im Fleisch. Oft sind Hecken auch mit eingewachsenen Zäunen armiert. Die botanischen Namen habe ich für die Internetsuch beigefügt. Sehen ist in diesem Falle wissen. Die hier aufgeführten sind nur Auszüge aus dem gängigen Repertoire der Gärtnereien.
Unter alten Gehölzen kann man sich prima verstecken. Hierfür geeignet sind Rhododendren, Kornelkirschen (Cornus mas), alte Spireen (Spiraea spec.) , Haselnußsträucher, Philadelphus, im Notfall auch einige Rosen, alte Efeu, u.v.m.. Denkt daran, das man dann still liegen bleiben muss. Auch Sträucher haben Stämme! Manchmal trifft man einen Igel. Vorsicht vor Zecken - hinterher beim Duschen gründlich suchen. Das lenkt auch eine wenig ab. Wer sich versteckt sollte sein Gesicht, die Hände und alle reflektierenden Flächen covern oder mit, z.B. Dreck abdunkeln.
Versucht nicht primär auf Bäume zu entkommen! Jeder kann sich selber ausmalen, welche Nachteile das mit sich bringt. Die größten sind der Zeitverlust durch missglückte Versuche und die Verletzungsgefahr. Auf einem Baum sind die eigenen Bewegungsoptionen stark eingeschränkt. Bäume können, genau wie Felsen, brechen. Gute Kletterbäume sind mithin aber: Nadelbäume allg., spez. Eiben, junge Eichen, Obstbäume (sehr bruchgefährlich).
Besser als in die Wildnis rennen ist aber immer, andere Menschen suchen und Öffentlichkeit herstellen. Geholfen bekommen nur die, welche Hilfe fordern!
Alle oben erwähnten Hinweise können bei einer Flucht durch eine Kleingartenanlage zum tragen kommen. Seht's euch mal an. Kleingärten sind grundsätzlich erst einmal ein halböffentlicher Bereich, der vor Waffen und Verstecken nur so strotzt. Geübte FlüchterInnen können Verfolger relativ einfach abhängen.
Hilfe schon frühzeitig über das Handy anfordern. Versteckt man sich, ist das Handy auszuschalten! Düdelidüüt.;)
Wer kennt sich mit Flucht in Innenräumen aus?
Weil Mykatharsis die Frage stellte (ich werd' mir untreu) - ICH lehre so etwas.:cool:
Christian Carolus
P.S. Winter habe ich jetzt glatt vergessen.Sorry!
mykatharsis
19-07-2007, 23:57
Im Dojo?
Christian Carolus
20-07-2007, 11:55
Wen interessiert, wo man in der Umgebung ein wenig Weglaufen und Verstecken üben kann: In Dresden veranstaltet das Bujutsu - Dojo von Jörg Ladewig relativ oft outdoor - Seminare. Manchmal haben diese Familiencharakter. Meiner Meinung nach ein Positivum. Man bräuchte eigentlich eine Art privaten Kampfkunst - Garten (die Bundeswehr hat sowas), wo man urbane und ländliche Szenarien gestalten kann. Im Notfall tut es aber auch die Kleingartensparte. Der Trainingsort ist dort, wo man trainiert!:p
Wo bieten eigentlich Dojos / Vereine in anderen Städten solche Kurse an?
Christian Carolus
mykatharsis
21-07-2007, 00:25
Schön. Aber nur weil jetzt Deine Rollen im Park übst bist noch nicht für den Asphalt getrimmt. :D
Mich würde jetzt mal interessieren, wie das Kampfvermeidungstraining im BBT so aussieht. Das durfte ich nämlich noch nicht geniessen.
Christian Carolus
21-07-2007, 16:35
Der echte Paranoiker benutzt natürlich keine Fahrstühle. Bei Bränden sollte man deren Beispiel folgen. Aber das beste Überleben im Brandfall recherchiere ich gerade. Kampfkunst heißt in meiner Lesart Überleben. Wogegen man da kämpfen muss, ist da Schnitte.
Wichtigste Regel ever: Merk Dir in welche Richtung Türen schließen. Z.B. im Kristallpalast Dresden (großes Kino) waren die Brandschutztüren im Obergeschoss bis vor kurzem noch verkehrt herum eingebaut. Wer von innen fliehen hätte wollen, wäre gegen eine geschlossene Tür gerannt. Fällt man in einer Fluchtsituation von mehr als drei Leuten, gerät man in Gefahr ertrampelt zu werden. Bestes Mittel wieder auf die Beine zu kommen ist, schräg den gegenüber liegenden Handlauf zu erreichen. Das bringt einen aus dem härtesten Menschenstrom und gibt einem eine Haltemöglichkeit. Der gute Parano sucht vorher die Hinterausgänge und Feuertreppen ab. Von außen und von innen.
Gut ist auch zu wissen wo die Türsteher rumlungern und welcher Gruppierung sie angehören. Es macht keinen Sinn, Hells Angels die Taten eines Mitgliedes zu petzen. Kann man gut mit den Eingangshelden, sind sie die Anlaufstelle der Wahl. Schwuppdiwupp hat man ein Verhältnis 1:1,2,3,4,5 .... auf 1:1; 1:0 verbessert. Wer unbedingt ein einsamer Held sein will, verpönt so etwas natürlich. Die Fallschule auf harten Untergründen ist im Innenraum noch mehr von Relevanz als im Außenraum. Die Enge und viele betonierte, armierte und sonst irgendwie bewehrte Kanten sind störend. Besonders nützlich ist es, mal ein wenig Fallschule die Treppe hoch und runter (kleine, flache Treppe wählen, mit angeklebten Pappen polstern) zu üben. Wird man mal alt, kann man so vielleicht mal das Ableben durch Oberschenkelhalsbruch umgehen. Ergänzend zum thread "Kleine Frage zur Fallschule": Selbst wenn Ego - Helden das Abfangen mit dem Arm als ...shit abtun - es macht Sinn und wird so nicht umsonst gelehrt. Wir stürzen ja auch nicht wie blöde, sondern Stück - für - Stück. Ehrlicherweise muss gesagt werden, das muss man einige tausend Mal üben. Also ist innen Stürzen wichtiger als Rollen. Immerhin hat man wenig Platz. Wer aber unten liegen bleibt hat Pech - die Anschlussrollen gut pauken! Der enge Raum macht Wurfgeschosse im Rückzug sehr effektiv, da die Verfolger auch nicht ausweichen können. Schupst und werft alles was ihr greifen könnt, evtl auch andere Menschen
Springe nie durch Fenster! Erstens verblutest Du. Zweitens fällst Du in einem Splitterregen zu Boden. Drittens weißt Du nie was alles unter dem Fenster ist - gerade vorhin war da noch ein Container voll Papier und jetzt Kopfstein- pflaster. Viertens - Verbundglasfenster halten spitze.
Komme in Discos nie mit schwerem Gepäck und schweren Schuhen. Einen Rucksack kann man im Fliehen nicht einlösen und nach Zapfenstreich bleibt welcher Rucksack halterlos in der Garderobe zurück? Die erwähnten Kumpels von dem angerempelten Hells Angel wissen das zu schätzen.
Fliehe fast nie nach oben und nie, nie in Keller. Da oben kommst Du nicht weiter (Ausnahme: Du wurdest von einer exotischen Spinne gebissen.) oder weiter unten hört Dich niemand. Schreie was Du kannst und belaste die Verfolger schon mal mit diversen Anschuldigungen von tatsächlich absehbaren Straftaten. Hören das ein paar andere Maschen, hast Du einen Vorteil beim Staatsbüttel (Zeugen erzeugen, Täter identifizieren, absehbares Tatenspektrum eingrenzen). Opfer ist immer zuerst derjenige, der die Anzeige vorbringt. Täter ist immer zuerst der Beschuldigte. Aus eigenem Erleben kann ich berichten - Nazis und andere Extremlinge üben solches Verhalten und gehen genau so vor. Da unsere links / rechtsextremen Mitbürger (Nein, das ist keine politische Diskussion wert!!!) immer noch einen Großteil der Gewalttaten begehen, sollte man sich im Gerangel mit diesen nicht lumpen lassen. Besteht aber um Gottes Willen nicht auf einer Anzeige, es sei denn ihr müsst einen beträchtlichen Schaden sühnen lassen / der Versicherung melden. Deren Anwälte haben in Kürze Eure Adresse. Vor einer Verhandlung dürft ihr fest mit unflätiger Post , u.ä. rechnen. Wenn man Glück hat. Gleiches gilt für Rangeleien mit anderen gewaltbereiten Gruppierungen. Die halten halt zusammen. Gesichter unbedingt merken, wer hat wen gehauen, wer stand daneben, wer hat was, wann abbekommen, wer hat eine Waffe oder einen waffenähnlichen Gegenstand gezogen oder benutzt, wer sind deren Mädels, was hatte wer an, besondere Kennzeichen. Je genauer ihr seit, desto mehr reiten sich Gruppen mit vermeintlichen Gruppenaussagen in die Scheiße.
Um das zu üben können Kumpels einen Raum dekorieren und selber wechselnde Klamotten benutzen/ Accessoires anlegen. 10 - 1 Sekunde ansehen, aus dem Raum gehen / umdrehen und alles aufsagen, woran man sich erinnert. Checklisten führen. Das ist alles Kampfkunst! Boxen kann auch ein Känguru.
Wahrscheinlich werdet ihr nicht ohne Folgen irgendeiner Art davonkommen. Aus Gebäuden fliehen ist das schwierigste überhaupt. Deshalb baut man Gefängnisse. Daher sind GRUPPEN die von Außen zur Hilfe eilen das A und das O der Sache. Handy mit Vorwahlnummern und entsprechenden Kurzwahltexten füttern. Auf gesetzliche Zulässigkeit achten. Handy nie mit unzerstörter Sim zurücklassen. Die Polizei ist als Ansprechpartner gut, Kumpels aber auch. Die können dann sagen: "Der/die hat uns aber angerufen. Von hier! WIR wollen sofort wissen wo er/ sie ist, usw.. " Wobei die Feunde schon vorher mal über bestimmte Vorgehensweisen informiert worden sein müssen. Ansonsten gilt: Gruppenaussagen schaden immer. Die eigene Geschichte sollte möglichst nahe an der Wahrheit liegen und wiederspruchsfrei repetiert werden können. Also kurz und knapp! Gebt euch bei der Erstaussage nach außen dem Schock hin und gebt nur einen Teil der relevanten Informationen raus, die ihr felsenfest wisst. Lügt nie, höchstens flunkern!
Flucht ist also nicht nur eine physische Angelegenheit, sondern auch eine psychische. Flucht vor hässlicher Konsequenz gehört dazu. In Gebäuden ist die physische Flucht oftmals vergebens. Deshalb der Ausflug zum Verhalten vor der Staatsmacht.
Ach ja. Fallschule, Fallschule, Fallschule - auf Beton, Asphalt, Fliesen, Splitt, Rasen, Kies, Sand, Scherben (Vorsicht!), Pflaster, Laminat, Parkett ..... .
Vielleicht sind ein paar Kumpels auch mal so nett und treten eine Weile höflich auf euch ein. Rollen mit den Tritten + Schauspielerei ist nützlich. Aber ich warne: Mir hat es trotzdem recht weh getan.
Christian Carolus
Christian Carolus
08-08-2007, 21:45
Hallo, ist da wer? Keiner da. Stelle man sich ruhig mal eine Lagerhalle von den Ausmaßen der Cargolifter - Investruine vor. Das ist der Raum, in dem das gesamte Wissen für eine Leben mit den Kriegskünsten oder ernsthaftem Kampfsport knapp so Platz hätte. Weil alles, vom Schuhe zubinden bis zu intimen Kenntnissen über planetare Physik dafür relevant ist. Mein Teil davon passt vermutlich in einen Schuhkarton für Liliputaner.
In diesem Thema spiele ich den Alleinunterhalter. Einerseits macht mir das Spaß. Andererseits frage ich mich, wie 1003 Zugriffe stattfinden können, ohne das mehr als zwei Personen wenigstens einen kleinen Beitrag zur Sache liefern. Mittlerweile ärgere ich mich sogar den Reinigungsmann vergrault zu haben! Aber mal ehrlich, ein wenig mehr Text und inhaltlicher Beitrag wäre schon wünschenswert gewesen.
Warum kann man in einem Kampfkunstforum eher Darlegungen zu Comicfiguren finden als ein paar wenige, nützliche Beiträge zum Thema Flucht / Vermeidung / Mediation? Man hört ja so viel von Animal Mc Young und Konsorten. Seine Tipps sind gut, beziehen sich aber mehr als oft auf Konfrontationen. Und er ist nur ein Gräupchen im Eintopf. Bei weitem nicht der Weisheit letzter Schluss. Keiner will aber Details oder Verhaltensbeispiele eigenen Erlebens erörtern. Jetzt greine ich schon ... erschütternd. :D
In der Mitte von der Halle steht ein abgewetzter Schreibtisch aus den Beständen des VEB "Ernst Thälmann", inmitten von Stapeln und Haufen aus zerschlissenen Büchern. Eine trübe Funzel erhellt die urweltliche Dunkelheit über mir nur vage , von wo allerlei grausige Geräusche, dem Schmatzen der Kauwerkzeuge gigantischer Arachniden ähnlich, an meinen Ohren saugen. Da draußen ist also viel zu erfahren. Ich kann es aber nicht sehen, da der Lichtkreis meiner Lampe zu klein ist und das Kabel auch nur ein paar übersichtliche Meter weit reicht. Einfach ins Dunkel zu gehen ist nicht mein Ding. Denn warum lässt sich kein Geschöpf der Bücher im Lichtkreis blicken?
Nicht das ich alles sichtbare schon erforscht hätte. Aber ich bin Sammler und leben zum Teil auch vom Gerücht einer interessanten Begebenheit, eines fremden Artefakts ... . Deshalb stelle ich mir eine Frage und beginne ein Thema, rufe es einfach so in die Schwärze. Vielleicht antwortet jemand oder irgendwer teilt meine Neigungen und wir wissen nichts voneinander, nur eine Buchreihe voneinander getrennt. So dachte ich.
Nun sitze ich hier und wälze für mich schwere Folianten. Das Rieseln von Staub erscheint mir wie ohrenbetäubendes Gedröhn. Die Zeit gerinnt. Jetzt.
Mit freundlichen Füßen,
Christian Carolus
Matrix Freak
09-08-2007, 11:55
1. Macht des dir spaß? so viele seiten zu schreiben ?(obwohl ich dir meinen respekt zollen muss;);))
2. Die szenarien die du beschrieben hast, dass sind extrem fälle, wie sie nur in filmen wie james bond oder so vorkommen.
Nehmen wir als Beispiel das Bus szenario:
Wenn A die strapazen der dir eben beschriebenen möglichkeiten während einer flucht wirklich passieren(Hund, Stacheldraht usw) dann hätte er sich gleich stellen können. Er hätte zwar um es mal so auszudrücken auffe´nauze bekommen aber er hätte es überlebt!:D:D (zumal ich hoffe, dass das wort "zivilcourage" in Deutschland noch nicht ganz ausgestorben ist :rolleyes::rolleyes:)
Ich hoffe das waren mehr als 15 sätze :p:p(ich bezweifle das)
Gruß Timoleon
Christian Carolus
10-08-2007, 02:29
Nein, das waren keine 15 Vollsätze! Schäbling, du elendiger!;) Aber Danke für die Blume.:o
Ja: Es macht mir Spaß zu schreiben. Wenn es sein muss, tagelang. Die Kommunikation in Foren ist, gelinde gesagt, eher kläglich und reißt komplexe Themen nicht mal oberflächlich an. Von den mir zugänglichen Fachforen mal abgesehen. Kürze und Würze sind für mich nicht unbedingt korrelierend. :cool:
Jein: Nicht unbedingt extrem aber sicherlich konstruiert. Die Idee war eigentlich, eine Art Stoffsammlung zu verschiedenen Aspekten einer Flucht anzulegen. Gut, ich neige dazu, meine Häuflein Erlebtes und die glaubwürdigsten Beschreibungen alle auf einmal zu einem halbwegs tragfähigen Szenario zusammenzubasteln. Und selten führe ich ein Thema zu ende.
Zäune haben mich schon öfter beschäftigt. Hier noch schnell zwei Beispiele: Einmal wollten ein paar Typen den Tag an mir ausklingen lassen. Es war nützlich, flüssig über einen hohen Maschendrahtzaun zu hechten (in Kombi mit Anwendung von zenpo kaiten ryote). Ein anderes Mal betrat ich während einer Fahrradtour einen Hof im Brandenburgischen. Ich wollte eigentlich nur ein wenig Wasser haben. Der Hofhund bewegte mich zu hastigem und kläglichem Rückzug. Meine Flucht endete mit einem vernehmlichen "Klonk" am Stahlgitterzaun. Der Wuffi war aber wieder erwarten und trotz Zähnefletschen recht lieb. Er ließ mich aber erst gehen als die Besitzerin (mit Schürhaken) vorbeikam.
Letztes Beispiel und die Erlebnisse des Freundes mit den Maschendrahtspuren sind reelle Beispiele mit merkenswerten Details. Genau so etwas wünsche ich mir hier! Der Busgeschichte durfte ich in leichter Variation (Straßenbahn) selber ansichtig werden. Dort war es die Zivilcourage eines kleinen alten Mannes, der schlimmeres verhinderte. Und die Nervsägen wären auch nicht länger Täter, sondern Opfer gewesen. Ihr vermeintlich leichtes Ziel war mit verstreut sitzenden Freunden unterwegs. Sehr schnell fanden sich die Jungs im Heck der Bahn wieder. Es fehlte nur der Bruchteil einer Sekunde und es hätte Schellen wie Batzen gehagelt. Der kleine Alte trat jedoch von hinten heran, zückte eine kleine graue Faltkarte und schwenkte diese kurz vor den Gesichtern der Bedrängten. Er forderte diese dann auf mit ihm zu kommen und sich abseits hinzusetzten. Die anderen Typen hat er gar nicht beachtet. Unter Drohungen in Richtung der Verteidigergruppe gehorchten die zwei Hanseln.
Die kleine graue Faltkarte des kleinen grauen Alten, ist mir bis heute ein Rätsel. Gut, niemand konnte lesen was darauf stand, am allerwenigsten ich, der das beobachtet hat. Aber ein Dienstausweis war das nicht. Bis heute halte ich das für eines der coolsten Stücken Kampfkunst, die ich je sehen durfte.
Andere Details, wie die Hundesache, verdanke ich beispielsweise meinem Freund Hans Kuhn, der in Südamerika einschlägige Erfahrungen machen durfte. Ich werde das Thema hier trotz allem weiterführen. Weil Mykatharsis so oft nachgefragt hat - Bujutsu besteht aus lauter solchen Details, die nie im Dojo gelehrt wurden. Dazu gehört Etikette und das Beherrschen eines Musikinstruments ebenso, wie Bogenschießen oder gefesselt schwimmen können (Nein, kann ich nicht!). Lesen und schreiben gehört auch dazu, weshalb ich um den Verbleib dieses Themas im Budo - Universum bitte. Viele reden nur über Sparring, Waffenwirkung, Kondition, andere Menschen aufschlitzen und welcher Meister welchen gerade nicht mag. Und was ist mit dem Rest, was lange Jahrtausende lang einen ausgebildeten Krieger über seine Mitmenschen hinaus gehoben hat? Oftmals - Pustekuchen.
Christian Carolus
snowtear
10-08-2007, 10:53
Hallo Christian,
schade das hie rkeine Diskussion entflammt, allerdings habe ich auch einiges an Mühe gehabt um bis hier hin in diesem Thread zu kommen :(
Ich bin immer noch hin und her gerissen zwischen "...der hat eine Vollklatsche..." und "...stimmt, damit hat er recht..." ich hoffe Du nimmst mir die offenen Worte nicht übel.
Ich setzte mich im Restaurant/Imbiss/Kneipe auch nicht mit dem Rücken zum Geschehen es sei denn es sitzt jemand auf "meinem" Platz auf den ich mich verlasse. Und ich guck mir auch die Leute genau an, die irgendwo auftauchen allerdings, je ruhiger und älter ich werde umso weniger bin ich unterwegs und umso weniger Stress gibt es irgendwo.
Viele Dinge die Du schreibts sind eine Mischung aus militärisch-taktischen Verhaltensweisen, Paranoia und "fokussierten" Menschenverstand und diese Auffassung teilen offensichtlich nicht viele mit dir...
Die ganze Bus/S-Bahn Geschichte und das finden eines Fluchtweges, das ist zu weit weg für den Normalverbraucher wie mich....
Dennoch danke für deine Postings, auf jeden Fall eine Bereicherung in diesem Brett.
Gruß, Oliver
Christian Carolus
10-08-2007, 13:22
Danke snowtear. Warum ist es schwierig, in dieses Thema zu gelangen? Offene Worte übel zu nehmen wäre blöde. Ich ziehe mich darauf zurück, das jeder/ jede Kampfsportler (-in), Kriegskünstler (-in) vermutlich eine kleine Klatsche hat. Du kennst die Situation, wenn man erklären soll warum man gerade diese Hobbys pflegt?
Die Vorhaltung der Paranoia ist deswegen keine der neusten. Eher schon Gewohnheit. Paranoia ist ein Krankheitsbild, das einem vorgaukelt verfolgt zu werden. Der Wunsch zum Erlernen der Kampfkünste entspringt sicher auch dieser Quelle! Die Masse an erlebten und mitgeteilten Begebenheiten macht mich aber eher vorsichtig. Ganz so wie in Deinem Sitzplatz - Beispiel. Sich in Dresden verfolgt zu fühlen ist recht schwierig. Trotzdem ist es reell mehrfach vorgekommen!
Das militärische trifft auf mich nicht zu. Die NVA bekam mich noch nicht und die BW bekam mich noch viel weniger. Allerdings stimmt es, das ich die Basis aller Kampfkunst im militärischen Konflikt sehe und aus dieser Grundlage ableite. Meine Zielrichtung ist jedoch zivil, was die Bevorzugung der Flucht unterstreicht. Glaube ich zumindest. Etwas Erläuterung brauche ich bei "fokussiert" in Anführungsstrichen.?
Ja, ja das Alter. Geht mir genauso. Mit zwei kleinen Wänsten im Schlepptau ist man eh gesetzter. Man ist immerhin Vorbild!
Ich werde die Busgeschichte in Kürze etwas ändern. Fiktion und Realität müssen im ersten Text besser getrennt werden. Also circa ab Montag Nacht noch mal anlesen.
Christian Carolus
Matrix Freak
10-08-2007, 14:34
Leider werde ich deine Texte nicht mehr lesen können(*heul*:() da ich für 3 wochen verreist bin.
Aber wie wäre es wenn du dich auch mit den aspekten der Verfolgung beschäftigst? Flucht und Verfolgung gleichen sich bis auf wenige,feine unterschiede die ebenfalls wichtig sein können!
Folgendes Szenario:
A läuft in der Fußgängerzone (richtig so :confused:?). Plötzlich schreit eine Frau hinter A "Haltet den Dieb". Der Dieb rennt an A vorbei und A entschliest sich den Dieb zu verfolgen. Der Dieb bemerkt dies und versucht mit allen möglichen MittelnA das leben schwer zu machen indem er z.B. Mülltonen umschmeisst und/oder waghalsig durch eine dicht befahrene Strasse rennt.
Die kleinen unterschiede muss man ebenfalls berücksichtigen den man(n) ist ja nicht immer der verfolgte;):rolleyes::p
MfG Timoleon
shenmen2
10-08-2007, 14:39
Kleiner Beitrag: ein echter Paranoiker geht gar nicht erst auf eine Veranstaltung, wo Hell's Angel oder andere fragwürdige Gestalten die Security sind.
Und er (bzw. vor allem sie) hält sich meilenweit von jedem Kleinbus/Kastenwagen fern. Auf AikiWeb gab's gerade eine (in meinenAugen groteske) Diskussion, in der einem Mord-und Vergewaltigungsopfer Leichtsinn vorgeworfen wurde, weil es am hellichten Tag auf dem Parkplatz eines großen Einkaufszentrums in einen Kleinbus gezerrt wurde, der 2 Plätze neben ihrem Auto parkte. Naja, ich finde diese Einstellung ziemlich daneben, aber trotzdem: Für den Paranoiker sind also Kleinbusse offensichtlich in "Alarmstufe dunkelorange" einzustufen.
P.S.: Der Matrix Freak war schneller
Christian Carolus
11-08-2007, 19:53
Stimmt, Paranoia sieht anders aus. Nennen wir es übersteigerte Vorsicht. Kleinbusse ... , in Filmen ist es meistens die Großraumlimousine. Drinnen sitzt ein graumelierter Herr und drei Handfeste. Der Graumelierte meint dann mit belegter Stimme , "Oh Ernesto, du machst die Familie sooo unglücklich." Oder so ähnlich.:cool:
Verdächtige Fahrzeuge will ich besser nicht mit aufnehmen. Da könnten auch Herren mit Schirmen oder Frauen mit Kinderwagen verdächtigt werden. DAS ist dann wirklich Paranoia! Ich glaube es ist müssig so etwas weiter zu thematisieren.
ACHTUNG OFFTOPIC!
Weil ich Filme anriss: Meine heiße Empfehlung für die Darstellung ekelhafter Gewalt und Flucht im Extremen (kein Funfaktor): "Im Schatten des Terrors" (Ralph Ziman, Südafrika, 1995) und "Bestie Krieg" (Kevin Reynolds, USA, 1988)
Matrixfreak hat grundsätzlich recht, wenn er meint das Verfolgung der Flucht in mancherlei Hinsicht gleicht. Gut, bastel ich mal ein Szenario aus allem was wir bisher haben. Dauert aber eine Weile. Den Winter lasse ich weg. Aber man könnte ja Sequenzen unterschiedlicher Beobachter benutzen. Mal sehen. Das ist ein wenig wie die Neukreation einer Kata. Eine Situation wird in Reaktion und Gegenreaktion beschrieben und an die Rahmenbedingungen einer Kampfkunst angepasst. Irgendwie reizvoll .... .
Christian Carolus
shenmen2
11-08-2007, 21:28
Ich finde, der Thread sollte ins SV-Forum verschoben werden, hat ja mit Budo eigentlich nicht soviel zu tun. Wahrscheinlich lesen ihn dann auch mehr Leute.
FireFlea
12-08-2007, 04:43
Ich finde, der Thread sollte ins SV-Forum verschoben werden, hat ja mit Budo eigentlich nicht soviel zu tun. Wahrscheinlich lesen ihn dann auch mehr Leute.
Soll Christian Carolus entscheiden; mache ich gerne, falls es gewünscht wird.
itto_ryu
13-08-2007, 07:36
Der heißt Yoda, nicht Joda :D
Christian Carolus
16-08-2007, 02:36
Ok. Yoda gefällt mir auch besser. Andererseits ist Star Wars kaum meine Lieblings - Fiction. Hab' keine Ahnung davon.
Derzeit möchte ich um den Verbleib dieses Beitrags im Budo - Forum bitten. Lieber wenige Mitschreiber als eine entartete Diskussion. Außerdem fühle ich mich hier heimisch.:)
Ich werde aber eine ganze Weile lang keine Pamphlete mehr verfassen können. Ein kleiner Stein hat mich und mein Fahrrad unerwartet zu Fall gebracht. Mein Diplom muss ich nun mit Rechts zu ende tippen und ich werde den linken Arm wohl erst in vier bis sechs Wochen wieder vernünftig einsetzen können. Deswegen erst einmal Sendepause. Soweit erst einmal ein !Danke! für's lesen und ertragen meiner Schriften.
Christian Carolus
P.S. Das hindert aber keinen von euch am mitspinnen. Lesen kann ich noch.:D
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