Tai-Chi was bedeutet es genau [Archiv] - Kampfkunst-Board

PDA

Vollständige Version anzeigen : Tai-Chi was bedeutet es genau



ergeitzig
18-07-2007, 21:11
was bedeutet Tai-Chi

habe so viel im internet gelesen und immer doch was anderes. wär weiss was es genau bedeutet?

wär noch cool wenn jemand die Schriftzeichen hätte..

:)

Engin
18-07-2007, 21:20
das ist auch nich ungewöhnlich, dass das internet immer was anderes herausgibt. sowohl "tai" als auch "chi" haben mehrere bedeutungen. aber beides zusammen, kann man übersetzen als "das höchste letzte" oder "das höchste prinzip".

hier findest du die zeichen des tai chis, wobei das untere zeichen mit sicherheit für "chuan" stehen muss.
http://www.tai-chi-muc.de/bilder/taichi.gif

shin101
19-07-2007, 00:54
Genau ich habe als Übersetzung auch schon "Höchste Vollendung " gelesen.

Ich denke aber das kann nur das grobe sein, dass feine ist wohl was jeder

Praktikant für sich selbst in Tai Ji sieht.


PS: @Qil

Brights , du ?


Gruß!!!:)

T. Stoeppler
19-07-2007, 11:49
Tai Chi ist ein daoistisches Prinzip und hat zunächst nichts mit Taijiquan, der allseits bekannten Kampfkunst, zu tun.

Tai Chi bedeutet in der Tat die "höchste Schwelle" oder auch "Dachfirst". Es ist das Daoistische Prinzip, das Jede Kraft, jeder Zustand jedes Wasauchimmer sich mit seinem Gegenteil in einem dynamischen Gleichgewicht befindet, und dass dieses Gleichgewicht niemals statisch ist. Ein Zustand ist umso konfliktärmer, je mehr er diesem Prinzip entspricht. Es bedeutet auch, dass alle Gegensätze immer verbunden sind und das eines die Quelle des anderen ist, auch wenn scheinbar eine Kraft völlig überwiegt. Dadurch kommt das Prinzip - "aus Ruhe entsteht Bewegung, chaotische Bewegung bringt Stille hervor." zustande.

Die Daoisten formulieren dieses Prinzip als Richtlinie ihres Handelns und Denkens.

Kampfkünstler des Taijiquans verwenden dieses Prinzip, um ihre Bewegungsmechanik und das Aktions/Reaktionsverhältnis im Kampf zu ihren Gunsten zu wenden.

Gruss, Thomas

Klaus
19-07-2007, 13:09
Taiji - Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Taiji)

Ich sage, das ist der Versuch, die komplexe Wechselwirkung in der Welt zwischen "den Dingen" in Worte zu fassen. Ich schlage an dieser Stelle immer vor, das der Welt zu überlassen, und sich mit den kleinen Dingen (z.B. Steuererklärung) zu befassen, und mal in Ruhe abzuschalten.

El Commandante
19-07-2007, 13:11
Das bedeutet einfach, dass du damit etwas für deinen Darm tun kannst.:)

Engin
19-07-2007, 14:06
PS: @Qil

Brights , du ?


nein ich werbe nicht, sonst hätte ich die brights-seite in der signatur mit angegeben. aber ein naturalist bin ich trotzdem.

Ki. 102
19-07-2007, 16:11
nein ich werbe nicht, sonst hätte ich die brights-seite in der signatur mit angegeben.Dann werbe ich eben: BRIGHTS (http://www.brights-deutschland.de/)
:halbyeaha

dvrvm
24-07-2007, 22:20
Dann werbe ich eben: BRIGHTS (http://www.brights-deutschland.de/)
:halbyeaha

Heh nice, in diesem Forum findet man ja richtig interessante Sachen...
Eine Frage, ist zwar hier völlig OT, aber: Wie versteht ihr den Nichtaggressionspakt mit der Religion? Wie kann man als Atheist, schwacher oder starker Agnostiker die Religion nicht kritisieren?
Und: in der Schweiz gibt es die Brights nicht wirklich, oder?

dagukimm
25-07-2007, 06:50
Das Tai-Chi-Symbol repräsentiert die Welt als ewige Veränderung. Diese Bewegung erzeugt Alles und den Kosmos.
Aus dem Nichts entsteht die kreative Kraft Yang, die in sich das Wesen des Yin trägt, das sich selbst erzeugt. Aus der ständigen Bewegung dieser beiden Kräfte entsteht das Universum. Yin ist der schwarze Tropfen mit dem hellen Kern und steht für die Eigenschaft des Nachgebens, der Offenheit, der Weichheit und Passivität, das in sich aufnehmenden, bewahrenden Elements. Yang ist der weiße Tropfen mit dem schwarzen Mittelpunkt, als genauer Gegensatz zu Yin sind in ihm die Eigenschaften der harten, direkten, kraftvoll aktiven, strahlenden und erzeugenden Elemente festgelegt.
Die Polarität von "Himmel / Erde", "Feuer / Wasser“, "Licht / Dunkelheit“, "männlich / weiblich" lässt sich ebenso einordnen. Es ist jedoch vollkommen sinnlos, menschliche Ideen wie "schön / hässlich", "wahr / gelogen", "gut / böse" usw. auf das Tai-Chi-Symbol anzuwenden, da diese keine Naturkräfte, sondern nur reichlich naive, menschliche Illusionen ohne echte Bedeutung sind.
Genauso naiv wäre es, Yin und Yang getrennt voneinander zu betrachten. Auch diese beiden Kräfte sind, trotz ihres gegenteiligen Aussehens, nur Bestandteil des Ganzen, abhängig voneinander, Teile des Einen. So trägt jede der beiden Kräfte in sich die Wurzeln des anderen. In Yin - Yang, in Yang - Yin. Die Kräfte fließen, bewegen sich, wachsen, verschwinden, entstehen erneut. Es gibt keinen Stillstand, alles ist dem Gesetz des ewigen Wechsels unterworfen. Der Kreis, der den Umriss des Tai-Chi-Symbols bildet, ist ein uraltes Zeichen der Ewigkeit:
- Ohne Anfang, ohne Ende - immerwährende Bewegung, ewiges Fließen.
Hier werden Stabilität und Veränderung eins, aus allem wird eins, aus der Vielheit von Tao, der Weg
"Sein und Nichtsein erzeugen einander, hart und weich ergänzen einander, lang und kurz sind relativ in sich, hoch und niedrig voneinander abhängig, Ton und Stimme wirken gemeinsam, das Erste und das Letzte folgen aufeinander."
Lao-Tau
"Tao te King"

" Erst ist ein Berg,
dann ist kein Berg,
dann ist“!
altes Zen-Sprichwort

„Nichts ist weiß, nur weiß,
Nichts ist schwarz, nur schwarz
und nichts ist“!
Jo-Si Da Gu Kimm
Die Pa - Kuan in der Natur und im Menschen:
1. K´ien, Ch´ein: Reines Yang. In der Natur: schöpferisch, stark, direkt, aktiv, Himmel. Im Menschen: Egoistisch, willensstark, kraftvoll, nicht anpassungsfähig, stur.

2. K`ouen, K-un: Reines Yin. In der Natur: empfänglich, offen, passiv, nachgiebig, labil, Erde. Im Menschen: schwach, unsicher, vollkommen, anpassungsfähig.

3. T´schen, Tach´en, Chen: Niedriges Yang. In der Natur: unbehindert, erregt, Spannung, Bewegung, Geburt, Donner, Feuer (als Blitz). Im Menschen: Stärke, Emotionen, Triebe, Wildheit, Drang, Lust, Ekstase.

4. K´an: Instabiles, nach beiden Seiten schwankendes Yang. In der Natur: Gefahr, tiefes Wasser, der Abgrund, Unsicherheit, der Mond. Im Menschen: Irrtümer, Illusionen, das Ego versucht "Gott & "Tier" zu unterdrücken.

5. Ken: Passives Yin lässt reines Yang suchen. In der Natur: bewahrend, Ruhe, Stille, Frieden, stabil, Berg. Im Menschen: Während Ego und Unbewusstes ruhen, kann die Seele den Frieden bringen, Wunschkraft.

6. Siuan, Sun: Kraft-Yang auf instabiler Basis in sich bewegt. In der Natur: sanft, bewegt, durchdringend, ungebunden, niemals still, Luft, Wind, Holz. Im Menschen: Freiheit durch Emotionslosigkeit, Gedanken, Ideen, Unaufhaltsamkeit.

7. Li, Ly, Lee; Ye: Gleichgewicht der hohen und tiefen harmonischen Entfaltung. In der Natur: strahlend, warmes Licht, Entfaltung, gedeihen, Feuer der Sonne, Licht gebend. Im Menschen: in sich suchend, innerer Frieden, leuchtende Brillanz, frei.

8. Touer, T´ai, Touei : Trotz großer Kraft unbestimmt, da oberer Aspekt passiv. In der Natur: freudig, frisch, lebendig, reich, ergiebig, die See. Im Menschen: lebensfroh, emotional, zufrieden aber ohne höhere Ideale, ziellos, glücklich.

9. K´ien, Ch´ein: Reines Yang. In der Natur: Schöpferisch, stark, direkt, aktiv, Himmel. Im Menschen: Voranstehend, willensstark, kraftvoll, nicht anpassungsfähig, stur.

Anmerkung: Es empfiehlt sich, diese Ideen nicht einfach zu glauben, sondern sie durch Nachdenken selbst zu erfahren:
Aus den Veränderung von Yin Yang erschuf der legendäre Kaiser "Fu-Hsi" (2953 - 2838 vor. Chr.) acht Symbole, die verschiedenen Kräfte darstellen sollten. In seinem System wird Yang durch eine ganze Linie dargestellt ________________, Yin durch eine gebrochene Linie dargestellt _____ _____. Jedes der acht Diagramme - Pa-Kua im Chinesischen - bestand aus drei Ebenen, wobei die unterste Linie als Grundlage zuerst gezeichnet wurde. Aus der Kombination von jeweils zwei Diagrammen, 8 x 8 = 64, werden die Hexagramme des Yi-King (I Ging), dem uralten Weisheitssystem des "Buches der Wandlung" gewonnen. Die acht Diagramme werden jeweils verschiedenen Kräften und Naturphänomenen zugeordnet, lassen sich aber auch auf den Menschen, der ja ein Mikrokosmos ist, anwenden. Auf den Menschen bezogen stellt die erste und unterste Linie des jeweiligen „Kua“ das instinktive und emotional Unbewusste, die zweite und mittlere Linie das Wirken des bewussten Verstandes, des denkenden Egos, und die dritte und oberste Linie die reine und unfassbare Seele, genial und in sich vollkommen, dar. Somit war für die chinesische Philosophie das Kua der Sonne "Li" ein Bild absoluter Perfektion und Vollkommenheit: "Das Tier" (das emotionale Unbewusste) und "Der Gott" (die geniale Seele) wirken beide, als Yang, voller Kraft und Energie auf des passive und aufnahmebereite, bewusste Ego (Yin) ein, das durch eben diese bewusste Passivität imstande ist, von diesen monumentalen Kräften zu profitieren. Was nicht heißen soll, dass dieses besondere Kua besser oder schlechter als die anderen sei: im ewigen Zyklus der Veränderung gibt es kein "gut" oder "böse", und alle Kua haben das gleiche Existenzrecht. Denn, um harmonische Perfektion zu erreichen genügt es nicht, sich auf das Wesen eines Kua zu spezialisieren: erst wenn man erkennt, dass alle Kräfte (die zehn Planeten, die fünf Elemente, die acht Diagramme, die 64 Hexagramme usw.) nur die Veränderung von Yin Yang bedeuten, und dass auch diese beiden Kräfte in Wirklichkeit nur eine einzige sind, wird es einem gelingen, die Einheit und Allheit der Welt zu verstehen. In jedem Menschen sind diese Kräfte gleichermaßen vertreten: erst durch das Fördern oder Verdrängen, durch die Störung des Gleichgewichts ist die Einheit zwischen Mensch und Natur behindert oder zerstört. Eines der höchsten Ziele jeder Kunst - somit auch der Kampfkunst - ist es diese Harmonie zwischen Körper, Geist, Natur und All wiederherzustellen. Für den Taoisten verliert jegliche Veränderung ihre Bedeutung, denn was könnte es geben, welche Kraft könnte aus ihm wirken, die er nicht genauso in sich trüge! Deshalb findet sich die höchste Perfektion in seiner Einfachheit, der Weg zur Verbesserung nicht im Häufen von Ideen, Techniken, Dingen, sondern in klarer, purer Effektivität. Im Chinesischen wird diese Idee als Tao, der Weg, die Wahrheit, und im Japanischen als Shibumi, Schönheit dargestellt.
:halbyeaha

Engin
25-07-2007, 13:57
Und: in der Schweiz gibt es die Brights nicht wirklich, oder?

hier findest du die antwort:
Brights Deutschland :: Login (http://forum.brights-deutschland.de/viewtopic.php?t=1088)