Vollständige Version anzeigen : Realistisches Training
Hi, ich bin in meinem Verein seit neustem junior-trainer und hab einen sv-workshop zugeteilt bekommen. das sind 2mal die woche 1 1/2 Stunden.
dazu wollte ich jetzt mal ein paar fragen loswerden:
1. Krafttraining
Soll ich einen Teil der Trainingseinheiten für aufbau und erhöhung der Körperkraft verwenden? Im normalen Training machen wir das zwar, aber leute die nicht im verein sind können auch gegen eine geringe Gebühr teilnehmen.
2. Trainingskleidung
Wir sind zwar ein Karate-Verein, aber zwei von unseren trainern haben auch noch nen judo-dan und einer macht seit 4 Jahren freefight, d.h. das training wird nur teilweise aus Karate bestehen. Jetzt wollte ich wissen ob ich die leute im Gi trainieren lassen soll, oder(da es ja es ja ein sv-kurs sein soll) in normalen straßenklamotten.
3. Messerabwehr etc.
Ich weis nicht ob ich sowas machen soll, da das ja alles eher unzuverlässig ist und ich kein falsches sicherheitsgefühl vermitteln will. oder meint ihr es ist besser ihnen beizubringen wie sie wenigstens eine geringe chance haben?
4. schmutziges Kämpfen
Wir haben im verein ein paar dumies stehen, die kann man verwenden um Techniken zu üben die bleibende Schäden hinterlassen. soll ich meiner gruppe dann auch diese brutalen dinge wie augenschläge, handkantenschläge gegen den hals etc. beibringen?
ich hoffe auf viele schnelle, ernstgemeinte und nützliche antworten
ps:gegen allgemeine tipps hab ich auch nichts
Matrix Freak
04-08-2007, 13:05
Ist des ein dauerhafter workshop ?
Oder sind des nur ein paar termine und dann is schluß?
:confused::confused:
erstmal nur 15 wochen. wenn es sich bewährt, dann nehemen wir es vllt ins dauerprogramm auf
Ich will dir nicht vor den Kopf stoßen, aber ist das ernstgemeint und kein Fake?
Also ich weiß nicht wie gut du bist. Aber als 17 jähriger musst du schon sehr gut sein um Leute wirklich auf SV Situationen vorbereiten können.
Da gehört viel dazu: hauptsächlich Erfahrung, geistige Reife, technisches & psychologisches Wissen.
Nach der Frage:
soll ich meiner gruppe dann auch diese brutalen dinge wie augenschläge, handkantenschläge gegen den hals etc. beibringen?
Muss ich das nämlich bezweifeln.
Oder wird das so aussehen das nur ein paar Standardsituationen durchgespielt werden: also der Angreifer nimmt dich am Arm -> dann machst du den Hebel xy und fertig?
Ich will dich nicht entmutigen, ist toll das du so engagiert bist. Aber ich vermute du hast selbst noch soviel zu lernen das die Zeit dort besser investiert wäre.
Zum Thema Messer: klar, besser eine geringe Chance als gar keine. Aber wenn du den Leuten sowas zeigst, dann mach denen klar das sie gegen ein Messer mit höchster Wahrscheinlichkeit verletzt oder getötet werden und sie lieber wegrennen sollen! Sonst musst du damit fertig werden, wenn einer deiner Schüler gestorben ist weil er sich auf eine tolle Messerabwehrtechnik verlassen hat die du ihm gezeigt hast.
BenitoB.
04-08-2007, 13:27
hmm,wenns wirklich auch neue anlocken soll,und es hauptsächlich sv sein soll,würde ich das training in normaler sportkleidung abhalten.
messerabwehrtechniken würde ich nur zeigen,wenn ich die selber 100% beherrsche und von deren wirkung überzeugt bin.
Hi, ich bin in meinem Verein seit neustem junior-trainer und hab einen sv-workshop zugeteilt bekommen. das sind 2mal die woche 1 1/2 Stunden.
dazu wollte ich jetzt mal ein paar fragen loswerden:
1. Krafttraining
Soll ich einen Teil der Trainingseinheiten für aufbau und erhöhung der Körperkraft verwenden? Im normalen Training machen wir das zwar, aber leute die nicht im verein sind können auch gegen eine geringe Gebühr teilnehmen.
Ja. Es gibt viele Übungen, die spezifisch sind und nicht viel zeit brauchen, Isometrie zB.
2. Trainingskleidung
Wir sind zwar ein Karate-Verein, aber zwei von unseren trainern haben auch noch nen judo-dan und einer macht seit 4 Jahren freefight, d.h. das training wird nur teilweise aus Karate bestehen. Jetzt wollte ich wissen ob ich die leute im Gi trainieren lassen soll, oder(da es ja es ja ein sv-kurs sein soll) in normalen straßenklamotten.
Strassenklamotten imho.
3. Messerabwehr etc.
Ich weis nicht ob ich sowas machen soll, da das ja alles eher unzuverlässig ist und ich kein falsches sicherheitsgefühl vermitteln will. oder meint ihr es ist besser ihnen beizubringen wie sie wenigstens eine geringe chance haben?
Bring ihnen lieber bei, sofort zuzuschlagen.
4. schmutziges Kämpfen
Wir haben im verein ein paar dumies stehen, die kann man verwenden um Techniken zu üben die bleibende Schäden hinterlassen. soll ich meiner gruppe dann auch diese brutalen dinge wie augenschläge, handkantenschläge gegen den hals etc. beibringen?
Entweder das oder Kraft- und Zieltraining. Wenn du punktgenu ne starke Handkante ins Ziel bringst, kannst du logischerweise auch gleich auf die Schlagader zielen.
Das wichtigste ist imo:
- Beibringen, Angst in Aggression umzuwandeln.
- Spezifisches Krafttraining.
@vegeto:
Mein trainer hat mich gefragt ob ich in einem kurs ein bisschen sv-grundwissen vermitteln will, und er hat mir auch schon grobe Voranweisungen gegeben was ich vermitteln soll:
1. Angst ist nützlich, da Adrenalin im Kampf wichtig ist.
2. Wenn dein erster Schlag gut genug ist reicht ein schlag(dazu hat er mir schon ein paar ganz nützliche dinge gezeigt.
3. es werden nur kämpfe einer gegen einen trainiert, weil man gegen 2 leute wenn überhaupt nur eine sehr geringe chance hat.
4. ein paar einfache tritte gegen fußgelenke und knie
5. einfache schlagabwehr
6. leichtes sparring zwischen den teilnehmern
außerdem wird er mich nicht ins kalt wasser schmeißen: er hat angekündigt das ich mir was zurechtlegen soll und dann eine Trainingseinheit ihn und die 3 anderen trainer "unterrichte" damit sie sich ein bild machen können und mich evtl. kritisiren können. wenn alles ok ist mach ichs, wenn nicht soll ichs ändern und dann nochmal meine trainer trainieren.
StefanS.
03-09-2007, 20:51
aufjedenfall straßen klamotten erstens auffer straße haste auch straßenklamotten an^^ sagt der name ja schon und viele leute denk ich mal die net im verein sind haben net einfach son gi im schrank hängen also ich würd straßenklamotten oder halt ganz normale sportsachen jogginghose und tshirt oder so das is noch besser als nen gi
Du schreibst ihr trainierte Situationen 1vs2+ nicht, weil die Chance sehr gering ist...recht hast du natürlich :) Aber vielleicht wäre es interessant, vorsichtig und locker das mal durchzuspielen, zwei Teilnehmer bedrängen einen einzelnen, mal mehr mal weniger - nur damit die mal sehen, WIE schwer das ist und was eventuell grad noch funzen mag...
schau an, er lebt wieder...
Hallo knife!
1. bin ich Vegetos Meinung.
2. finde ich dass das , was dein Trainer dir gesagt hat ziemlich vernünftig klingt.
3. solltet ihr euch vielleicht überlegen, ob es nicht auch sinnvoll ist in einen SV-Unterricht einen rechtlichen Part mit einzubinden, i.S. Notwehr, Nothilfe etc. Viele Leute wissen überhaupt nicht was sie draussen dürfen, bzw. was es auch für Folgen haben kann, wenn sie etwas tun oder nicht tun(Notwehrexzess, unterlassene Hilfeleistung...)
Wünsche euch viel Erfolg!
MfG Heidi
shenmen2
04-09-2007, 15:37
Naja,ehrlich gesagt, würde ich es nicht gut finden, wenn ich einen SV-Kurs buche und der Lehrer ist ein 17-jähriger Junge. Als Vertretungstrainer im normalen Sportbetrieb finde ich es völlig in Ordnung. Aber ein SV-Kurs mit neuen Teilnehmern ? Habt ihr z.B. irgendeinen Plan, wie ihr mit traumatisierten Gewaltopfern umgehen wollt - das sind nämlich oft die Leute, die einen SV-Kurs besuchen wollen. Ich finde,der Kursinhalt wäre eher etwas für Karateka "SV-spezifische Anwendung von Techniken" als für Unerfahrene- weil das Thema Prävention völlig fehlt.
F-factory
04-09-2007, 15:56
schau an, er lebt wieder...
Falls der Workshop noch läuft, solltest Du Dir mal ein paar Gedanken in Richtung Stressszenarien machen, mit dem Ziel die Techniken unter physischem und psychischem Druck zu testen.
Auch das ausschließen von 1-gegen-2 würde ich nochmal überdenken, mit dem Gesichtspunkt "strategisches Vorgehen und Positionierung". Gegen zwei unkoordinierte Aggressoren hat man nähmlich bei geschicktem Taktieren bessere Chancen. Auch sind solche Übungen gut um eine bessere Übersicht in einer Konfrontation zu behalten.
Die Liste, die Du vor einem Monat reingestellt hast, hört sich als Vorgabe an Dich von Deinen Trainern ziemlich dürftig an.
@shenmen2
Bei traumatisierten Gewaltopfern ist eine qualifizierte Betreuung eines Psychologen unabdingbar, da wird kein KK-Lehrer einfach so helfen können. Die wenigsten traumatisierten Gewaltopfer werden von alleine einen solchen Kurs aufsuchen, bzw. dabei bleiben, es sei denn Ihnen wurde dies von einem Psychologen empfohlen.
Dann macht es aber auch nur Sinn, wenn diese Leute weiterhin von einem Psychologen betreut werden.
Vamacara
04-09-2007, 16:15
Hallo knife,
"1. Krafttraining"
Halte ich für unabdingbar. Körperkraft stärkt das Selbstbewusstsein, kann u.U. Leute aus der Opferrolle herausholen. SV fängt bereits bei der eigenen Wirkung auf andere an. Wenn man in die Situation gerät, anderen erst einmal demonstrieren zu müssen, was man drauf hat, ist die SV - zumindest in der ersten Phase mißglückt. Zusätzlich Lauftraining - Wegrennen zu können ist m.E. nicht ganz unwichtig.
"2. Trainingskleidung
Wir sind zwar ein Karate-Verein, aber zwei von unseren trainern haben auch noch nen judo-dan und einer macht seit 4 Jahren freefight, d.h. das training wird nur teilweise aus Karate bestehen. Jetzt wollte ich wissen ob ich die leute im Gi trainieren lassen soll, oder(da es ja es ja ein sv-kurs sein soll) in normalen straßenklamotten."
GI finde ich aufgrund der Reißfestigkeit sinnvoll.
"3. Messerabwehr etc.
Ich weis nicht ob ich sowas machen soll, da das ja alles eher unzuverlässig ist und ich kein falsches sicherheitsgefühl vermitteln will."
Mir hat mal jemand von einem Messerkampfseminar erzählt, bei dem er zugegegen war. Die Kampfausrüstung war Edding und weisses TShirt. Da am Ende wohl jeder genug Striche auf dem Shirt hatte, hatten die meisten Leute eine klare Vorstellung davon, wie gefährlich diese Waffe ist und kein "falsches Sicherheitsgefühl".
"4. schmutziges Kämpfen
Wir haben im verein ein paar dumies stehen, die kann man verwenden um Techniken zu üben die bleibende Schäden hinterlassen. soll ich meiner gruppe dann auch diese brutalen dinge wie augenschläge, handkantenschläge gegen den hals etc. beibringen?"
Solange Du sie auch juristisch unterrichtest und ihnen die rechtlichen Konsequenzen nahe bringst, why not.
Naja,ehrlich gesagt, würde ich es nicht gut finden, wenn ich einen SV-Kurs buche und der Lehrer ist ein 17-jähriger Junge. Als Vertretungstrainer im normalen Sportbetrieb finde ich es völlig in Ordnung. Aber ein SV-Kurs mit neuen Teilnehmern ? Habt ihr z.B. irgendeinen Plan, wie ihr mit traumatisierten Gewaltopfern umgehen wollt - das sind nämlich oft die Leute, die einen SV-Kurs besuchen wollen. Ich finde,der Kursinhalt wäre eher etwas für Karateka "SV-spezifische Anwendung von Techniken" als für Unerfahrene- weil das Thema Prävention völlig fehlt.
Etwas ähnliches habe ich auch gedacht.
Was hat Euch dazu geführt, dass Du dieses Training leiten sollst? War es Deine Initiative? Die Deiner Trainer? Bist Du der einzige, der Zeit hätte?
Was ist Deine Motivation, die Deiner Trainer? Wer ist die Zielgruppe? Was bezweckt Ihr mit dem Workshop?
Wie steht Euer Angebot zu anderen Angeboten mit dem gleichen Ziel? Können andere das besser? Günstiger?
Ich finde das Thema SV sehr komplex und meine Erfahrung mit den SV-Geschichten im Karate sagt mir, dass so mancher SV einfach als Partnerübung mit anderen Angriffen versteht (z.B. Handgelenkfassen, Umklammern, Würgen).
Zur SV für den Alltag sollte aber mehr gehören, wie z.B. Rollenspiele, Diskutieren von Strategien für bestimmte Situationen (dieser Kleinkram wie Strassenseite rechtzeitig wechseln, in Hauseingängen alle Klingeln betätigen und so), Rechtsgrundlagen und inwiefern die Beachtung Sinn macht.
Der grösste Teil wäre dann Theorie, der kleinere Technik.
Wer KK/KS macht, braucht keine Techniken zu üben, wer keine KK/KS macht, lernt sie in ein paar Wochen auch nicht grossartig.
Etwas ähnliches habe ich auch gedacht.
Was hat Euch dazu geführt, dass Du dieses Training leiten sollst? War es Deine Initiative? Die Deiner Trainer? Bist Du der einzige, der Zeit hätte?
Was ist Deine Motivation, die Deiner Trainer? Wer ist die Zielgruppe? Was bezweckt Ihr mit dem Workshop?
Wie steht Euer Angebot zu anderen Angeboten mit dem gleichen Ziel? Können andere das besser? Günstiger?
Ich finde das Thema SV sehr komplex und meine Erfahrung mit den SV-Geschichten im Karate sagt mir, dass so mancher SV einfach als Partnerübung mit anderen Angriffen versteht (z.B. Handgelenkfassen, Umklammern, Würgen).
Zur SV für den Alltag sollte aber mehr gehören, wie z.B. Rollenspiele, Diskutieren von Strategien für bestimmte Situationen (dieser Kleinkram wie Strassenseite rechtzeitig wechseln, in Hauseingängen alle Klingeln betätigen und so), Rechtsgrundlagen und inwiefern die Beachtung Sinn macht.
Der grösste Teil wäre dann Theorie, der kleinere Technik.
Wer KK/KS macht, braucht keine Techniken zu üben, wer keine KK/KS macht, lernt sie in ein paar Wochen auch nicht grossartig.
theorie und praxis
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