Kung Fu in all seinen Ausprägungen Teil 4 [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Vollständige Version anzeigen : Kung Fu in all seinen Ausprägungen Teil 4



MisterDevil
28-11-2001, 13:29
Die inneren Schulen
Tai Chi Chuan Shu
Diese wohl bekannteste Schule des inneren Stils wird seit Jahrhunderten von einer breiten Anhängerschaft betrieben und ist ohne Zweifel die am meisten verbreitete chinesische Stilart überhaupt. Ein taoistisches Sprichwort sagt: "Die Meditation in der Bewegung ist hundert Mal schwieriger als die Meditation in Ruhe, aber letzterer tausend Mal überlegen". Das Tai Chi basiert auf diesem Grundsatz. Zur Zeit gibt es drei Grundschulen des Tai Chi: die traditionelle oder orthodoxe Schule, die "Schule der Erneuerung" und die "Wu-Schule". In den Augen eines Laien weisen diese 3 Schulen wenige Unterschiede auf. Sie suchen nach demselben Ziel: der Kontrolle der vitalen Energie (Chi) durch Kontrollierte Atmung und dem demonstrativem Aufsehen. Die Techniken werden ohne Spannung, langsam, aber ununterbrochen durchgeführt. Kampfeffizienz zählt in dieser Kunst wenig, aber ein Meister des Chi kann diese harmlos anmutenden Techniken effektiv zu Angriff und Abwehr einsetzen. Derzeitige Meister dieser Kunst sind Cheng Man Ching (Formosa), Yang Ming Shih (Budo-Lehrer in Tokio), Dun Chi Kong (Hong Kong), Chang Chang Yuan (Volksrepublik China), Chen Shan Hsing und Chien Chia Chuan.

Pa Kua Pai
Eine Boxform, deren Name "Boxen der acht Trigramme" bedeutet, und die wahrscheinlich von Tung Hai Chuan in der Ching-Dynastie (1798-1879) gegründet wurde. Dieser in seiner klassischen Form praktizierte Stil ist für einen Nichteingeweihten vollkommen verschlossen. Und dennoch war gerade das Pa Kua die Schule der letzten großen Meister des chinesischen Boxens, darunter Yin Fu, Cheng Hua, Ma Wei Tchi, Liu Feng Tchun, Li Tsun Hi oder Sun Lu Tang.

Die kombinierten Techniken des Angriffs und der Rundverteidigung, Bewegungen im Kreis und in der Drehung sind in zwei grundlegenden Übungen zusammengefaßt: Tan Huan Chang und Shang Huan. Die 5 Box-Stellungen orientieren sich an Schlange, Löwe, Drache, Falke und Bär. Auch in diesem Stil ist die Suche nach Chi essentiell. Die augenblicklichen Anführer dieses Stils leben in der Mehrzahl in Formosa: Wang Shu Chin, Chang Chun Feng, Chen Pan Ling, Kuo Feng Chih und Hung I Hsiang.

Hsing Hi Pai
Der Dritte der großen "inneren Stile", der von Chi Lung Feng zwischen 1637 und 1661 gegründet wurde, basiert auf sehr lockeren und hohen Stellungen, offenbar ununterbrochenen Bewegungen und komplizierten Stellungswechseln. Kuo Yun Shen, einer der großen Meister dieser Kunst, traf im Einzelkampf auf den berühmten Tung Hai Chuan, den Gründer des Pa Kua. Kuo hatte den Beinamen der "verwüstenden göttlichen Handflächen" wegen der Macht seiner Angriffe. Da der Kampf kein Ende nehmen wollte, schlossen die beiden Meister schließlich ein Abkommen, das einen Austausch zwischen beiden Stilen erlaubte. Die beiden Meister besiegten in anderen Kämpfen zahlreiche Experten der "harten Stilarten" und bewiesen damit die Effektivität ihres Systems.

@Klaus:
Was hälst du als "insider" der chinesischen Stile von der obigen Ausführung ?

Grüßle
MD :devil:

Klaus
28-11-2001, 16:56
Der historische Teil ist nicht schlecht, zumindest was die Darstellung der Märchen um Shaolin angeht, und erwähnt auch daß sich deren Programm im 16. Jahrhundert stark im Repertoire der internen Stile bedient hat.

Der aktuelle Teil klingt mehr nach Hörensagen... Die Existenz eines "Dim Mak" Stils wage ich zu bezweifeln. Was dem Autor auch nicht so klar war, ist der Unterschied zwischen den Formen, die manchmal nur die Athletik trainieren, und der Anwendung, die eventuell einfach aus banalem Schlagen und Treten mit dafür aber viel Kraft besteht. Als Überblick okay, aber nicht auch noch daraus zitieren und Ideen entwickeln.