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Vollständige Version anzeigen : Unterschied Ju Jutsu / Krav Maga



ss8p
18-08-2007, 13:20
Wer kann mir denn jetzt eigentlich den genauen Unterschied erklären...?

Den einzigen Unterschied den ich bisher kenne, ist das Kravmaga teurer ist.

Ich denke das ist doch das gleiche oder nicht? Nur weil eins aus Israel kommt...???

DocDog
18-08-2007, 14:46
An dieser Stelle würde ich ganz einfach mal die Suchfunktion oder ein Probetraining empfehlen;) Praktische Sachen theoretisch erklären ist doch recht schwierig, da man Dir gewisse Eindrücke nicht vermitteln kann.

Engin
18-08-2007, 15:17
Gehe ganz oben auf den Button "Lexikon" und tipp die beiden Begriffe dort ein oder benutze Google.
So schwer kann das alles doch nicht sein.

kinkon
18-08-2007, 15:36
Sonst nur Trollbeiträge und jetzt so ne Frage...:rolleyes:

ss8p
19-08-2007, 19:55
Hey KINKONG.

Ich sag nur Todeskrallenkungfu :p

ss8p
19-08-2007, 19:57
Bei den restlichen Beiträgen, Grazie.

Werd mich da mal genauer informieren...

bechtie
21-08-2007, 15:40
Ich kann über den Unterschied zwischen KM und JJ so lange dozieren, bis dem Zuhörer Blut aus den Ohren kommt ... aber das willst du gewiss nicht. Ich denke auch, du nutzt erst mal die SuFu und das Lexikon im KKB, und wenn du konkrete Fragen hast, werden die auch beantwortet.

sumbrada
21-08-2007, 15:49
Ehrlich gesagt finde ich die Frage gar nicht so blöd, die Fragestellung vielleicht....

BenitoB.
21-08-2007, 16:01
veilleicht weil die unterschiede größtenteils in der trainingskonzeption liegen:confused:

sumbrada
21-08-2007, 16:02
veilleicht weil die unterschiede größtenteils in der trainingskonzeption liegen:confused:

Ich finde es sehr gewagt, beim Ju Jutsu von der Trainingskonzeption zu sprechen.;)

BenitoB.
21-08-2007, 16:06
ja,ich bin ja schon still;) bzw. wollte ich damit sagen,dass krav maga schneller verwertbarer ist,und zielgerichteter auf sv trainiert,bzw. weniger aufwand erfordert als ju jutsu,wenn man es denn so möchte ?!

bechtie
21-08-2007, 16:10
Ok, ok, ok. Vielleicht kann ich morgen etwas Zeit erübrigen, kurz meine Sicht auf KM vs. JJ zu schildern. Heute aber nicht mehr. Also Geduld.

sumbrada
21-08-2007, 16:11
ja,ich bin ja schon still;) bzw. wollte ich damit sagen,dass krav maga schneller verwertbarer ist,und zielgerichteter auf sv trainiert,bzw. weniger aufwand erfordert als ju jutsu,wenn man es denn so möchte ?!

Ist das so?
Bechtie du bist doch auch Ju Jutsu Trainer, oder?
Wenn ja, hälst du dein Ju Jutsu Training für erst später anwendbar als dein Krav Maga Training?

BenitoB.
21-08-2007, 16:16
na,das wird er uns ja morgen schildern.ich denke aber die tendenz wird klar sein.
beim ju jutsu wird auch für gurtprüfungen gelehrt,viel fallschule gemacht, und sehr,sehr viele techniken(auch weniger tolle) werden eingebracht.
beim km ist das ganze ein wenig mehr auf das wesentliche konzentriert,und es werden diverse szenarien durchgespielt.
trotz allem soll es ja auch gute ju jutsu vereine geben, für mich im moment ein grund das dem km vorzuziehen,auch aus kostengründen;)

bechtie
21-08-2007, 16:22
Ja, das ist so. Ich persönlich bedauere, mit KM erst relativ spät in meinem KK-/KS-/SV-Leben in Kontakt geraten zu sein.

JJ habe ich mehr als 25 Jahre betrieben, davon zehn (?) oder mehr als Trainer. Einige davon als Wettkämpfer (altes Fighting-System). Ich hab JJ mit etwa 19 Jahren begonnen, davor zwei Jahre Karate. Auch später noch ein paar Jahre Karate parallel. Und fünf Jahre Kobudo, also ganz klassisch.

Kurzum: Ich habe reine Kampfkunst betrieben (Kobudo und Shotokan- bzw. Wadoryu-Karate), reinen Kampfsport (JJ-Wettkampf) und reine SV (KM).

Unterm Strich, in aller Kürze: Ich würde 10 Jahre JJ für 5 Jahre KM gerne tauschen. Und würde mich dann zwar als schlechterer Kampfkünstler fühlen, aber als besserer SV'ler.

Und warum das so ist, erzähle ich euch - wie gesagt - morgen.

Ende und aus für heute.

spiderman
21-08-2007, 17:06
Ja, das ist so. Ich persönlich bedauere, mit KM erst relativ spät in meinem KK-/KS-/SV-Leben in Kontakt geraten zu sein.

JJ habe ich mehr als 25 Jahre betrieben, davon zehn (?) oder mehr als Trainer. Einige davon als Wettkämpfer (altes Fighting-System). Ich hab JJ mit etwa 19 Jahren begonnen, davor zwei Jahre Karate. Auch später noch ein paar Jahre Karate parallel. Und fünf Jahre Kobudo, also ganz klassisch.

Kurzum: Ich habe reine Kampfkunst betrieben (Kobudo und Shotokan- bzw. Wadoryu-Karate), reinen Kampfsport (JJ-Wettkampf) und reine SV (KM).

Unterm Strich, in aller Kürze: Ich würde 10 Jahre JJ für 5 Jahre KM gerne tauschen. Und würde mich dann zwar als schlechterer Kampfkünstler fühlen, aber als besserer SV'ler.

Und warum das so ist, erzähle ich euch - wie gesagt - morgen.

Ende und aus für heute.

würde ich nicht ganz so sehen. ( aber das spiegelt nur meine persönliche meinung wieder )
ich denke es steht und fällt immer mit dem trainer und was man trainieren will und wie man trainiert.
es gibt gute und schlecht ju-jutsu vereine und genau so gilt das bestimmt auch für andere kampfsportarten- künste oder wie man auch immer sagen will.

so long

DocDog
21-08-2007, 18:05
@sumbrada
Ich bin zwar nicht Bechtie, aber genauso wie er Ju Jutsu und KM Trainer. Und ja, ich würde sagen, dass das KM-Training schneller anwendbar ist. :D

Ausgangslage: Ein und derselbe Anwender - lernt 3 Monate KM oder Ju Jutsu - wird er m.M.n. mit KM schneller SV-fähig sein.

bechtie
22-08-2007, 09:46
Hallo,

meine Sicht sieht aus wie folgt - basierend auf genannten mehr als 25 Jahren im DJJV, genauer Hessischen Ju-Jutsu-Verband, in drei verschiedenen (großen) Vereinen, als Breiten- wie als Wettkampfsportler, Trainer/Übungsleiter und auch ein bißchen Funktionär (und zu meiner aktiven JJ-Zeit habe ich, glaube ich, das hessische Ju-Jutsu mit seiner starken Prägung durch die Sport- und SV-Ausbilder der Lansdespolizeischule Hessen - an der ich meine Übungsleiterausbildung absolviert habe - gut gekannt).

JJ kann sich nicht entscheiden, ob es Kampfkunst (Duo-Wettkampf, Formenwettkampf), Familien- und Freizeitsport für Junge bis Alte, Kampfsport (EJJF-Wettkampfsystem) oder Selbstverteidigung sein will. Beim Versuch alles gleichzeitig für alle zu bieten, bleibt dann meist was auf der Strecke.

Ich schon während meiner Zeit als JJ-Trainer sehr SV-orientiert und habe viel die SV-Trainingseinheiten gehalten. Kurzum, ich habe das versucht, von dem hier die Rede ist - kann man sich im JJ effektiv auf reine SV konzentrieren?

Seitdem ich KM kenne und mache, sage ich - nein.

JJ ist eine Komplex-Methode, die Spaß macht, wenn man Spaß an Vielfalt und Körperdynamik hat und ein echter Allrounder sein will. Ich verdanke dem JJ viel, gerade mein sehr breites Spektrum, aber all das ist für eine reality-based-Methode nicht vonnöten.

Warum ist der JJ-Allkampf ("JJ-Combat") aufgekommen? Weil manche Leute, gerade aus dem (polizei-)praktischen Bereich mit der Entwicklung des Bundes-JJ unzufrieden waren. Weil der EJJV-Wettkampf so gar nichts mehr mit SV zu tun hat (hatte das alte Fighting-System mit Einschränkungen schon). Aber auch das bezieht sich zu sehr auf reguliertes, sportliches Freefight-Training und wird nicht der Chaotik einer echten SV-Situation gerecht (wobei selbstverständlich keine Simulation einer echten Notsituation gerecht wird - aber sie kann sich ihr entscheiden nähern).

Nimmt es wunder, dass ich einige Frankfurter Polizeibeamte im KM-Training habe, die die ihnen vermittelten JJ-Techniken für Unfug halten? Die mir abends nach dem Training ab und zu erzählen, wie sehr demgegenüber ihnen das KM-Training in Stress-Situationen geholfen hat?

Also: KM konzentriert sich rein auf die SV, geht nach einem "Reduce to the max"-Ansatz vor, gibt der einfachen, grobmotorischen, wenn-auch-nicht-so-perfekten Technik den Vorrang, erachtet fighting spirit und Durchhaltevermögen als wichtiger als saubere Technik und trainiert all dieses in einem hochentwickelten methodisch-didaktischen Ansatz in Stress-Szenarien und -Simulationen, und zwar von Beginn an - denn im KM gilt, dass man sich mit dem verteidigen muss, was man zur Verfügung hat (und nicht erst in zwei Jahren intensiven Trainierens auf der Matte).

Und daher ist mit Sicherheit Person X, die ein halbes Jahr KM trainiert hat - potenziell! - wesentlich SV-fähiger als nach einem halben Jahr JJ. Ich habe "Kampfsäue" im Training genauso wie ganz brave Büromenschen - beide Gruppen haben vom KM profitiert.

Im JJ wird normalerweise zu viel reguliertes, recht statisches Einer-gegen-einen-Mattentraining gemacht. Die Umgebungsvariablen bleiben völlig außer acht. Das müsste nicht so sein - denn auch im JJ könnte man KM-artig vorgehen, und vielleicht tun es einzelne Trainer (mittlerweile) auch. Intensives Trainieren und Fighten ist halt noch kein SV-Training - und einige meiner JJ-Kollegen, die zu mir zu Seminaren und Lehrgängen kamen, haben sehr nachdenkliche Gesichter gemacht und sind mit vielen - für sie - neuen Ideen heimgegangen. Natürlich können sie diese dann in ihr JJ-Training eingebaut haben. Warum nicht.

Aber ich glaube halt, dass dem JJ sein allumfassender Anspruch im Wege steht. Das KM ist so gut wie es ist, weil es sich nur für einen Aspekt interessiert. Kommen junge, bewegungsbegabte Menschen in meinen Club, dann sage ich ihnen ohne weiteres, dass sie fehl am Platze sind, wenn sie eine Begeisterung für komplexe Techniken haben und gerne diese im Treten und Schlagen, Hebeln und Werfen ausleben wollen. Im KM herrschen demgegenüber fast schon stupide Drills vor. Wer auf die Matte geht und jeden Tag was neues, am besten spektakuläres lernen will, wird im KM nicht glücklich.

Ich habe auch einige Ex-WT- und MT'ler im Training, die - vor allem die MT'ler - mit einer guten Kick'n'Punch-Basis ins Training kommen. Aber auch wenn diese Leute gut austeilen und einstecken können, sind sie doch erst einmal überrascht - weil sie in ihrem Training überwiegend statische, berechenbare Einer-gegen-Einen-Situationen trainiert haben. Und weil es - gerade bei der Waffenabwehr, besonders hinsichtlich Messer - Situationen gibt, bei denen beliebte Standards nicht helfen oder sogar kontraproduktiv sind. Die Thaiboxer beispielsweise wollen immer einem das Knie reinhämmern - wenn der Angreifer aber ein Messer o.ä. in der Hand hält, kommt man mit den Infight-Techniken in einer wirklichen, nahezu unkontrollierbaren Situation dem viel zu nah.

Aber wie immer gilt: Man gehe ins KM-Training und man wird erleben, was Worte nur unzureichend beschreiben können.

sumbrada
22-08-2007, 10:04
JJ ist eine Komplex-Methode, die Spaß macht, wenn man Spaß an Vielfalt und Körperdynamik hat und ein echter Allrounder sein will. Ich verdanke dem JJ viel, gerade mein sehr breites Spektrum, aber all das ist für eine reality-based-Methode nicht vonnöten.

Gut, dieser allumfassende Ansatz ist wirklich störend, wenn es darum geht, ein Feld (SV) richtig abzudecken...


Im JJ wird normalerweise zu viel reguliertes, recht statisches Einer-gegen-einen-Mattentraining gemacht. Die Umgebungsvariablen bleiben völlig außer acht. Das müsste nicht so sein - denn auch im JJ könnte man KM-artig vorgehen, und vielleicht tun es einzelne Trainer (mittlerweile) auch.

Der Punkt bei meinem Einwurf war der, dass ich halt gerade bei JuJutsu so gewaltige Unterschiede in der Didaktik und der Trainingskonzeption sehe wie in wahrscheinlich keinem anderen System, was ich kennengelernt habe.
Oftmals sehe ich das JuJutsu eher als Bereitstellung von Trainingsräumen und Zeit, um etwas zu trainieren, was der JuJutsulehrer sonstso macht, zB. auch Krav Maga oder heutzutage meistens FMA/JKD Concepts. So weiß ich, dass es JuJutsuschulen gibt, in denen man sich nur auf SV (kein Wettkampf, kaum Prüfung) konzentriert.
Und da sehe ich den pauschalen Satz, es dauert länger als Krav Maga eher skeptisch. In der Gesamtheit habt ihr sicher Recht, aber IMO gibt es im JuJutsu einfach zu große Unterschiede.

Schnueffler
22-08-2007, 11:22
Du sprichst mMn den entscheidenen Punkt genau an und zwar die zu großen Unterschiede zwischen den einzelnen Arten des JJ, Verbänden, Vereinen, Trainern.
Je nach Ausrichtung des jeweiligen Trainers wird sich auch die Möglichkeit der Entwicklung der Schüler verändern.
Jeder muß für sich entscheiden, was er will und sich nach Möglichkeit den passenden JJ-Verein suchen.
Ich habe mich entschieden meinen Schwerpunkt auf die SV zu legen und den Rest so neben bei, aus Spaß an der Sache, sprich mindestens 90% meines Trainings gehen für die SV drauf. Ich schaue auch gern über den Tellerrand und "wilder" in anderen Systemen um für mich das entsprechende raus zu holen.
Auch JJ kann sehr kurz, hart und trocken sein.
Wenn ich mich mit einem Kollegen darüber unterhalte, der selbst jahrelang KM trainiert, stellen wir viele Gemeinsamkeiten fest.
MfG
Markus

bechtie
22-08-2007, 16:29
Ist ja alles richtig. Mir geht's allerdings schon um's Prinzipielle. Und das war ja auch die Ausgangsfrage.

Abgesehen davon. Ich kenne einen JJ-Trainer nicht unweit, der mit seinem "Streetfighter"-JJ wirbt, dem Wettkampf-JJ gänzlich abhold und so. Den kenne ich von früher - wer dem auf den Leim geht, hat echt verloren. Der tut so, als wäre ein JJ, das nur harte SV-Techniken übt, ne tolle SV. Dabei hat er schon vor 20 Jahren und länger nicht fighten können und hat seinen Schülern entsprechende Übungen verboten - damit nicht auffällt, das seine Schüler ihn links und rechts abwatschen. Was der lehrt, sind zwar Techniken, die es gibt und die landläufig geübt werden - aber das so statisch und weltfremd, das man sich vor Lachen am Boden krümmen könnte, wenn es nicht so traurig wäre.

Und besonders traurig ist, dass es viele Leute gibt, die auf ihn hereinfallen. Und die erstaunlich lange brauchen, um das zu merken.

Also: Auch ein JJ-Trainer, der mit tollem SV-Training wirbt, sollte kritisch beäugt werden. Das gilt natürlich generell - auch für KM-Instructors.

Ritter Sport
22-08-2007, 17:17
Hallo zusammen! :)

@bechtie:
Aus deinem Artikel spricht viel Erfahrung und ich fand ihn unheimlich interessant. Danke. Was mich zum Ju-Jutsu gebracht hat, war eben nicht nur der SV-Gedanke, sondern, wie du bereits geschrieben hast, auch Spaß an der Bewegung und am Sport. Allerdings traue ich mir zu aufgrund meiner Erfahrung (>20Jahre KK) differenzieren zu können zwischen Kampfsport, Kampfkunst und SV, weshalb das Ju-Jutsu bis jetzt für mich gut geeignet ist.

Ich bin sicherlich kein Experte bezgl. Krav Maga, würde aber nach meinem Informationsstand im sportlichen Aspekt den entscheidenen Unterschied zum Ju-Jutsu sehen.

Alles in allem muss ich sagen, dass mir euer Krav-Maga Konzept bis jetzt sehr gut gefällt. Vor allem für Menschen, die noch nie KK/KS betrieben haben, die auf Tradition, Gürtelprüfungen, etc. keinen Wert legen und ihren Schwerpunkt nur auf SV legen wollen.


Ausgangslage: Ein und derselbe Anwender - lernt 3 Monate KM oder Ju Jutsu - wird er m.M.n. mit KM schneller SV-fähig sein. Das kann sehr gut sein, aber vielleicht mit Ju-Jutsu nachhaltiger? Wenn ich fragen darf, wie lange bleiben Interessenten deiner Erfahrung nach durchschnittlich gesehen beim Krav Maga und trainieren mit?

Ein Problem ist nämlich, dass man nach meiner Erfahrung mit der Materie vertraut bleiben muss, um sie später im Ernstfall unter Streß abrufen zu können.

Sportliche Grüße :)
Ritter Sport

sumbrada
22-08-2007, 18:17
Hallo zusammen! :)


Das kann sehr gut sein, aber vielleicht mit Ju-Jutsu nachhaltiger?

Naja, ich halte nicht so viel von der Theorie, dass einen gewisse System irgendwann einholen, weil die, die früher kampftauglich sind, ja auch nicht stehenbeleiben in ihrer 'Entwicklung und was nach 3 Jahren effektiv ist, bleibt auch in 15 Jahren effektiv.


Also: Auch ein JJ-Trainer, der mit tollem SV-Training wirbt, sollte kritisch beäugt werden. Das gilt natürlich generell - auch für KM-Instructors.

Zustimmung, vor allem, da fast alle mit SV werben. Gerade damit und meistens ist es eher lau in vielen Systemen nicht nur JuJutsu.

DocDog
22-08-2007, 19:15
Hi Leutz!

Uff, schöne Diskussion, ich werde da auch noch was beisteuern. Hatte heute aber einen langen Einsatz und dann noch Instructorausbildung. Bin also platt.

Ach ja: Gleich ist ja Fussi und ein Teil unserer KM-Truppe kommt zum gemeinsamen Gucken zu mir. Da muss also noch einiges gemacht werden.:)

Schönen Gruss,
DD

krav maga münster
22-08-2007, 23:12
Also: Auch ein JJ-Trainer, der mit tollem SV-Training wirbt, sollte kritisch beäugt werden. Das gilt natürlich generell - auch für KM-Instructors.
Also auch Instructors aus der IKMF oder sind die ausgeschlossen ? :rolleyes:

Gruß Markus

Fit & Fight Sports Club
23-08-2007, 07:27
@bechtie

super Beitrag. Ich sehe es ganz genau so.:)

@Ritter Sport

"Das kann sehr gut sein, aber vielleicht mit Ju-Jutsu nachhaltiger?"

Nein, das definitiv nicht. Das liegt daran, dass Szenarien die unter Stress antrainiert werden ('"Stress-Schublade"=KM) viel solider "abgespeichert" werden, als Dinge die aufgrund von vielen Wiederholungen trainiert werden ("Wiederholungs-Schublade"=JJ).
Früher dachte man, das Gehirn lernt nach folgender Formel: Dauer x Häufigkeit - heute weis man, dass dies eine falsche Annahme war, was sich leider in der Breite in der Pädagokik noch nicht herumgesprochen hat.
Die richtige Formel lautet: Dauer x Häufigkeit x emotionale Intensität (z.B. brauche ich nur einmal in meinem Leben 20 Sekunden Fahrstuhl fahren; bleibt dieser stecken und es brennt, so dass ich gerade noch mit dem Leben davonkomme, kann dieses Ereignis eine so starke emotionale Intensität haben, dass ich nie wieder Fahrstuhl fahre.)

@Doc
tu doch nicht so beschäftigt:D

@Markus
lustig:D

Gruß,
Eric

F-factory
23-08-2007, 09:10
Also auch Instructors aus der IKMF oder sind die ausgeschlossen ? :rolleyes:


Bechtie hat ja geschrieben "generell", deshalb sollte auch jeder IKMF Instructor sich einem kritischen (SV-)Auge stellen können. Soviel "Cohones" sollte jeder haben. ;)

bechtie
23-08-2007, 10:31
Bechtie hat ja geschrieben "generell", deshalb sollte auch jeder IKMF Instructor sich einem kritischen (SV-)Auge stellen können. Soviel "Cohones" sollte jeder haben. ;)

Genau. Die Wortwahl "generell" sollte darauf schließen lassen, dass meine Äußerung alle KM-Instructors aller Verbände und auch solche, die es glauben zu sein oder auch sein wollen, einschließt.

Wobei die IKMF in meinen Augen einen gewissen Standard und eine gewisse Qualitätskontrolle bietet. Da sind auch schon Leute bei den Instructor's Courses durchgefallen. Was nicht heißt, dass alle IKMF-Instructors gleich wären - zu verschieden die Leute, zu verschieden ihre kampfsportlichen/-künstlerischen Herkünfte etc.

Aber da ich alle drei bisherigen IKMF-Instrcutor's Course aus der Nähe beobachtet habe, kann ich trotz jeweiliger Stärken und Schwächen der Teilnehmer schon sagen, dass die Qualität überwiegend ok ist.

Letztlich muss man sich in einem Probetraining vor Ort damit auseinandersetzen, ob einen der Instructor überzeugt, ob man ihn mag etc.

Schnueffler
23-08-2007, 10:58
Letztlich muss man sich in einem Probetraining vor Ort damit auseinandersetzen, ob einen der Instructor überzeugt, ob man ihn mag etc.

Das trifft ja für alle Trainer/Sensei/Sifu/etc zu!
MfG
Markus

DocDog
23-08-2007, 13:56
@Elite Combat
Tja, die einen sind mehr, die anderen weniger beschäftigt;):D

Schönen Gruss,
DD

Fit & Fight Sports Club
23-08-2007, 14:05
Dachte ich es mir doch, dass mein Doggy Zeit findet, das letzte Wort zu haben:D:D:D

Viele Grüße nach Kiel:)
Eric

DocDog
23-08-2007, 14:18
Darin ist er ungeschlagener Meister:D (Kostet ja auch nicht viel Zeit;))

Schönen Gruss an Combattown,
D.O.G.

bechtie
23-08-2007, 14:48
Ok, wir sind durch mit dem Thema, ja? Schließen?

DocDog
23-08-2007, 14:58
Nix da! Ich hab auch noch einen Beitrag versprochen. Kommt aber wahrscheinlich erst am WE, da grade das Instructorseminar noch läuft. Muss gleich wieder los.

bechtie
23-08-2007, 15:01
Ok, aber bis dahin dann substantielle Beiträge... ;-)

DocDog
23-08-2007, 15:03
:) Alles klar, danke Dir und ciao, bin wech

nito
23-08-2007, 15:27
Hallo bechtie,

Ich habe selbst über 6 Jahre Ju Jutsu betrieben und kann mich deiner allgemeinen Einschätzung nur anschließen. Tolle Erklärung über die möglichen Gründe für die Defizite des Ju Jutsu.
Als Kampfkunst und Bewegungsschulung kann ich's empfehlen - für die Selbstverteidigung braucht's was anderes.



Also: KM konzentriert sich rein auf die SV, geht nach einem "Reduce to the max"-Ansatz vor, gibt der einfachen, grobmotorischen, wenn-auch-nicht-so-perfekten Technik den Vorrang, erachtet fighting spirit und Durchhaltevermögen als wichtiger als saubere Technik und trainiert all dieses in einem hochentwickelten methodisch-didaktischen Ansatz in Stress-Szenarien und -Simulationen, und zwar von Beginn an -

Meine Erfahrung mit KM beschränkt sich auf ein Wochenendseminar mit Amon Maor und auf div. Videos die man im Internet finden kann.

Was mich damals abgeschreckt hat, war die gute, alte Trainingsmethodik nach dem ABC-System: Angreifer macht A, dann mache ich Technik B (wahlweise auch C)
Natürlich abgespeckt und mit Pratzenarbeit und ein wenig Psychologie angereichert, aber doch im Grunde so statisch wie beim Ju Jutsu.

Wird so immer noch trainiert bzw. gibt es hier einfach auch große Unterschiede zwischen den Trainern?

lg
nito

FrAgGlE
23-08-2007, 23:45
Abgesehen davon. Ich kenne einen JJ-Trainer nicht unweit, der mit seinem "Streetfighter"-JJ wirbt, dem Wettkampf-JJ gänzlich abhold und so. Den kenne ich von früher - wer dem auf den Leim geht, hat echt verloren. Der tut so, als wäre ein JJ, das nur harte SV-Techniken übt, ne tolle SV. Dabei hat er schon vor 20 Jahren und länger nicht fighten können und hat seinen Schülern entsprechende Übungen verboten - damit nicht auffällt, das seine Schüler ihn links und rechts abwatschen. Was der lehrt, sind zwar Techniken, die es gibt und die landläufig geübt werden - aber das so statisch und weltfremd, das man sich vor Lachen am Boden krümmen könnte, wenn es nicht so traurig wäre.


Den kenne ich auch... Ist der kleine JJ-Verein in der Stadt :D

bechtie
24-08-2007, 11:31
Was mich damals abgeschreckt hat, war die gute, alte Trainingsmethodik nach dem ABC-System: Angreifer macht A, dann mache ich Technik B (wahlweise auch C)
Natürlich abgespeckt und mit Pratzenarbeit und ein wenig Psychologie angereichert, aber doch im Grunde so statisch wie beim Ju Jutsu.

Wird so immer noch trainiert bzw. gibt es hier einfach auch große Unterschiede zwischen den Trainern?


Grundsätzlich gibt es Unterschiede bei den Instructors. Bei ihren Prioritätensetzungen. Bei ihren Trainingsmöglichkeiten und -umfängen, die sie anbieten (können). Undsoweiter.

Da wir viermal die Woche Training anbieten, können wir zwischen eher technischen Trainings, die erst mal relativ statisch der Technikvermittlung und -entwicklung dienen, und Trainings, die - wie ich immer sage "nicht etwas einüben, sondern etwas ausüben" unterscheiden. Beim "Ausüben" setze ich die Kenntnis der Grundtechnik voraus, und sie wird dann intensiv bei einem immer weniger kooperierenden Partner über mäßigen Widerstand bis hin zu unberechenbarer Gegenwehr trainiert.

Abgesehen davon: Bei Seminaren wird zwangsläufig eher statisch trainiert - schließlich weiß der Referent ja nicht, welche Leute er da vor sich stehen hat. Und welches Niveau sie haben. Und bei Seminaren soll ja häufig nur ein erster Eindruck vermittelt werden.

Ritter Sport
24-08-2007, 20:52
Hallo zusammen! :)


Naja, ich halte nicht so viel von der Theorie, dass einen gewisse System irgendwann einholen, weil die, die früher kampftauglich sind, ja auch nicht stehenbeleiben in ihrer 'Entwicklung und was nach 3 Jahren effektiv ist, bleibt auch in 15 Jahren effektiv.


Nein, das definitiv nicht. Das liegt daran, dass Szenarien die unter Stress antrainiert werden ('"Stress-Schublade"=KM) viel solider "abgespeichert" werden, als Dinge die aufgrund von vielen Wiederholungen trainiert werden ("Wiederholungs-Schublade"=JJ). Ich stimme mit dir/euch absolut überein. Das Training in welchem die Trainierenden unter (starken) Stress gesetzt werden ist mit Sicherheit sehr sinnvoll. Deswegen finde ich das Krav Maga Konzept auch sehr gelungen. Unter einer solchen Belastung noch "funktionieren" zu können, ist etwas anderes als bloß Techniken einzustudieren.

Ich wollte aber noch auf etwas anderes hinaus; vielleicht meinen wir ja auch das Gleiche...

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass wenn man beispielsweise einmal Kampfsport/Kampfkunst betrieben hat und dann eine unbestimmte Zeit pausiert, sagen wir mal 5-10Jahre, es schwierig ist in einer unverhofften SV-Situation plötzlich agieren zu müssen. Man möge mir bitte meine Budo-Rethorik verzeihen, aber durch Funakoshi wurde der Satz geprägt: "Karate ist wie heißes Wasser, das abkühlt, wenn du es nicht ständig warm hältst." ("Funakoshi Gichin no Karate Do niju jo")

Deswegen ist es m.E. nötig ständig im Training zu bleiben... Jemand der irgendwann mal in seinem Leben Karate, Ju-Jutsu, etc. gemacht hat wird sich zumindest damit nicht adäquat verteidigen können, wenn er es auf einmal muss.

Darum war meine Frage auch wie lange die Interessenten bei euch im Krav-Maga bleiben? Oder ich könnte auch fragen, wie lange hält eurer Erfahrung nach ein Kurs vor, wenn man ihn absolviert hat? Sicherlich könnt ihr mir auf die letzte Frage keine genaue Antwort geben, aber trotzdem habt ihr euch ja bei eurem Konzept etwas gedacht!

Sportliche Grüße :)
Ritter Sport

F-factory
24-08-2007, 21:56
Darum war meine Frage auch wie lange die Interessenten bei euch im Krav-Maga bleiben?
Hallo Ritter Sport,
da unser KM-Center selbst noch nicht so alt ist (Anfang 2005) ziehe ich mal die Leute mit ran, die auch im "Vorgänger"-Klub schon dabei waren. Von den Leuten, die vor 2005 aktiv trainiert haben (nicht die Karteileichen) sind alle dabei geblieben, sofern sie nicht weggezogen sind oder aus anderen Gründen aufhören mußten (leider einige).
Zwei, die seit fast der ersten Stunde in München dabei waren (2002), sind mittlerweile Instructor/in. Seit Gründung des KM-Centers (´05) gibt es natürlich Fluktuation, aber insgesamt wahrscheinlich nicht mehr als in anderen KK Vereinen, wenn ich meine Erfahrung aus anderen KKs anschaue.


Oder ich könnte auch fragen, wie lange hält eurer Erfahrung nach ein Kurs vor, wenn man ihn absolviert hat?
Bei den Leuten, die z.B. einen Crashkurs/Basiskurs gemacht haben und dann weiterhin regelmäßig trainieren, hält sich das Trainierte sehr gut. Technisch am Anfang vielleicht nicht so sauber, aber deswegen sollte ja auch weiterhin trainiert werden um die Grundlagen einzuschleifen.

Als kleines Beispiel, wie abrufbar das Erlernte ist, kann ich nur meine eigene Erfahrung beisteuern.
Ich habe mit KM angefangen, ca. 15 Monate trainiert und habe dann durch einen beruflich bedingten Umzug für ungefähr 12-14 Monate pausiert. Als ich dann eine Schule gefunden habe wo ich wieder KM aufnehmen konnte, war es von der ersten Stunde so als ob ich nie "raus" war. In der Zeit zwischen meinen beiden KM Abschnitten habe ich einen Kung-Fu Stil trainiert, der vom Konzept, Bewegung und Philosophie ganz anders war und fast keine Überschneidungen geboten hat.
(Vielleicht sollte ich erwähnen, daß ich in meinen ersten 15 Monaten KM auch sehr viel trainiert habe...)

Alles Gute,
J.F

Ritter Sport
25-08-2007, 22:16
Hallo F-Factory! :)

Danke, für deine Auskunft. Ich finde es schonmal gut, dass die Interessenten länger als nur ein paar Tage oder Wochen bei euch bleiben. Auch wenn ich die Einschätzung teile, dass man mit dem Krav-Maga Konzept relativ schnell verteidigungsfähig wird, bezweifel ich jedoch, dass man aus dem Ottonormalbürger in 6Monaten einen Anti-Terror-Kämpfer machen kann.

Aber ich vermute, dass das auch nicht der Zielsetzung im Krav-Maga entspricht.

Sportliche Grüße :)
Ritter Sport

F-factory
25-08-2007, 22:31
...bezweifel ich jedoch, dass man aus dem Ottonormalbürger in 6Monaten einen Anti-Terror-Kämpfer machen kann.

Aber ich vermute, dass das auch nicht der Zielsetzung im Krav-Maga entspricht.

Hallo Ritter-Sport,

im "zivilen" Bereich ist es auf jeden Fall nicht die Zielsetzung Anti-Terror-Kämpfer zu werden. Da muss die Person andere tolle Sachen machen...:D

Alles Gute,
J.F.

DocDog
25-08-2007, 23:07
:D Der war gut! Es gibt ja "Systeme", die Zivilisten "tatsächlich" zum Anti-Terror-Kämpfer ausbilden wollen.;) (Und damit meine ich nicht ATK!)

Tatsächlich gibt es wirklich kein System, welches jemanden in derart kurzer Zeit zum Superduperkommandokämpfer machen kann. Ist auch gar nicht die Zielsetzung von Krav Maga.

Wir wollen die Leute lediglich möglichst schnell verteidigungsfähig machen. "Verteidigung" heißt auch nicht unbedingt, dass man jedesmal als "Sieger" aus einer Auseinandersetzung hervorgehen muss. Eine Lücke schaffen, um abzuhauen, reicht manchmal auch aus.

Schönen Gruss,
Doc

Ritter Sport
25-08-2007, 23:25
Hallo zusammen! :)


im "zivilen" Bereich ist es auf jeden Fall nicht die Zielsetzung Anti-Terror-Kämpfer zu werden. Da muss die Person andere tolle Sachen machen... Wie du siehst, habe ich richtig vermutet. ;) :D


Wir wollen die Leute lediglich möglichst schnell verteidigungsfähig machen. "Verteidigung" heißt auch nicht unbedingt, dass man jedesmal als "Sieger" aus einer Auseinandersetzung hervorgehen muss. Eine Lücke schaffen, um abzuhauen, reicht manchmal auch aus. 100% agree. :)

Sportliche Grüße :)
Ritter Sport

lamiech
25-08-2007, 23:59
Meine 5 Cent:

Es gibt Krav Maga, Ju Jutsu nicht (ich selbst bin übrigens auch JJ Trainer)

Krav Maga hat ein Konzept.

Ju Jutsu jeweils das desjenigen, der gerade Vorturner macht.

Es gibt ein Programm, in dem ein wenig Judo, ein wenig Thaiboxen, ein wenig FMA, Karate, Aikido und und und steckt.
Von keinem wird in der Regel auch nur ansatzweise die Seele vermittelt (es sei denn, es handelt sich wie so oft um einen erfahrenen Judo/ Karate Mann, aber dann gehts wieder arg in Richtung Einseitigkeit und Scheuklappen) und spätestens auf Bezirksprüfungen müsssen sich Vereinstrainer, die auch außerhalb des Verbandes versuchen, den Sinn hinter dem schier unüberschaubaren Stil und Techniksammelsurium zu suchen u. U. schon mal dumme Frage seitens der Prüfer gefallen lassen, weil zwar die verlangte Technik präsentiert, aber doch irgendwie gar nichts mit dem "Ju Jutsu Konzept" (was soll das sein, Block, Shock, Wurf?) zu tun hat.
Kritikpunkt z. B. der vielbejubelte 3er Kontakt.

Diesen schon mal mit der im FMA Bereich gängigen Oberarmkontrolle präsentiert und dann ein wenig rumgeschubst oder so?
"Unsauber" oder "unkontrolliert" sind dabei dann noch eher die harmloseren Auslassungen zum Thema.

So lange JJ ignorant weiter einfach nur stumpfsinnig Techniken sammelt ohne Konzepte zu verstehen und auch abzufragen werden demnach alle Vorurteile auch weiterhin stimmen -halt alles irgendwie ein bischen aber nix richtig.

Wenn es doch im Verein nicht einfach nur am schönsten wäre, dann hätte ich wieder wesentlich mehr Zeit für sinnvollere Sachen.

Cu
Lamiech