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Vollständige Version anzeigen : Dan(Gürtel)prüfungen in Frauen-SV



Alfons Heck
28-01-2003, 15:20
Was haltet ihr davon?

Alfons Heck
29-01-2003, 11:42
Wäre nett wenn Ihr auch was dazu schreibt.

:D Warum Ihr wie abgestimmt habt. :D

Dojokun
29-01-2003, 12:04
Was soll der Dan ausdrücken?
Die Meisterung der Übungsform?
Die Berechtigung zu unterichten?

Ich denke, wenn er die Erlaubnis zu unterrichten ausdrücken soll, na gut, von mir aus...
Dafür ist ein Dan aber das falsche Mittel.
Wenn er aber garantieren soll, im Ernstfall nicht den Kürzeren zu ziehen, begibt man sich auf sehr dünnes Eis.
Denn das kann einem niemand garantieren.

Ist aber nur meine Meinung.....


Oss

Dojokun

Bokuto
29-01-2003, 12:22
Hi Folks.

Da die übliche Frauen-SV hierzulande in Kursform abgehalten wird, halte ich alle Arten von schriftlicher Anerkennung der erreichten Leistung für unsinnig. Frauen und Mädchen trainieren oft nur 3 Wochen (manchmal sogar nur ein Wochenende, manchmal auch ein ganzes VHS-Semester). Sie lernen dabei auf jeden Fall sinnvolle Techniken, doch ohne ein fortlaufendes Training kann sich NIEMAND (weder Mann noch Frau) auf diese erlernten bzw. antrainierten Fähigkeiten verlassen. Durch ein solches (Graduierungs)Dokument kommt es dann leicht zur Selbstüberschätzung, denn die Urkunde hängt auch nach 2 Jahren noch dekorativ an der Wand, die Techniken jedoch sind inzwischen längst verblasst und vergessen.

Allerdings bin ich der Meinung, alle Frauen (und manchmal auch Männer), die selbst Übungsleiter/in werden und sich daher einer langen und intensiven Ausbildung widmen, auch eine entsprechende Graduierung zusteht. Ich halte es sogar für sehr wichtig, dass sich diese Personen einer strengen Prüfung unterwerfen, da sie auf einem sensiblen Gebiet mit Menschen arbeiten. Ausserdem sollten regelmässige Nachweise der Weiterbildung zur Grundlage werden, genauso, wie für alle Fachübungsleiter oder Trainer.
Für die Kursteilnehmerinnen lehne ich sämtliche Graduierungen oder andere Bestätigungen von "erworbenen Fähigkeiten" strikt ab (naja, genaugenommen würde ich sogar Selbstverteidigung in Kurs-Form ablehnen).

Ich habe es vor einigen Jahren an meiner Schwägerin erlebt, die mir nach einem Monat erklären wollte, wie man/frau sich richtig verteidigt. Zu diesem Zeitpunkt habe ich bereits seit 10 Jahren KK trainiert. Es war peinlich. Und für sie als Verteidigerin obendrein gefährlich, da sie ihre körpereigenen Waffen (ich meine nicht die Rundungen) physiologisch falsch einsetzte. Sie hätte sich im Ernstfall mehr selbst verletzt.

Gruß
Dirk

karlo
29-01-2003, 16:50
Da die SV-Kurse meist eh von KK-Vereinen angeboten werden, welche bereits über ein Graduierungssystem verfügen halte ich jeden weiteren Gürtel für überflüssig.

el Martino
30-01-2003, 13:14
Ich kann Bokutos Erfahrungen nur bestätigen, hatte schon oft ähnliche. Manche meiner weiblichen Bekannten waren auch schon in solchen SV-Kursen und haben dann danach tatsächlich geglaubt sich irgendwie verteidigen zu können. Sämtliche Demonstrationen würden ich eher als Anti-SV bezeichnen, weil sie sich mit den Dingen die sie da gemacht haben fast schon selbst in Gefahr gebracht haben... etwas übertrieben, aber tatsächlich nicht annähernd SV-tauglich (weil eben diese Kurse nur 5 stunden lang dauern oder so...)

Alfons Heck
01-02-2003, 13:06
Auf die Idee wurde ich erst durch eine Web-Seite gebracht und dort schreibt ein Verein zu seiner Frauen-SV mit Gürtelprüfungen:

Zitat:

"Gewalt gegen Frauen ist immer ein aktuelles Thema. Wer Ziel eines Angriffes geworden ist, wünscht sich, er hätte sich besser wehren können. Gerade als Frau fühlt man sich manchmal hilflos körperlicher Gewalt oder sexuellen Übergriffen ausgeliefert.
Oft geben Hilfsmittel, wir Elektroschocker, CS-Gas (Reizgas), Trillerpfeife, Gaspistole, Sirene usw. das Gefühl, sich im Ernstfall wirkungsvoll verteidigen zu können. Leider können Studien dieses Gefühl nicht bestätigen. Zum Einen sind Waffen oft nicht schnell genug einsetzbar oder unerreichbar in Handtasche oder Auto. Und werden dann oft genug falsch bedient. Wird die CS-Gas-Düse z.B. falsch gehalten, setzt Frau sich selbst außer Gefecht. Und zum Anderen können die Waffen wirkungslos sein (Elektroschocker gegen Lederjacke, CS-Gas bei Gegenwind) oder im Eifer des Gefechts verloren gehen. In diesem Fall setzt der Angreifer die Waffe oft selbst ein.
Neueste Studien belegen aber, dass eine konsequente und energische Gegenwehr sehr viele Angreifer so abschreckt, dass sie aufgeben.

Hier können wir ein effektives System der Selbstverteidigung speziell für Frauen anbieten.

Einige "Tricks" oder besondere Verhaltensweisen können vielleicht in Kursen gelernt werden. Für eine effektive Verteidigung muss aber jedes Verhalten, wie in anderen Kampfsportstilen auch, immer wieder geübt werden um wirklich beherrscht zu werden. Daher sind für unsere Selbstverteidigungsart, die speziell für Frauen entwickelt wurde, auch Gürtelprüfungen vorgesehen. Bis zum Schwarzgurt müssen sechs Gürtelprüfungen (Gelb, Orange, Grün, Violett, Blau und Braun), abgelegt werden. Selbstverständlich sind die Prüfungen nur auf Wunsch.


DIE GRUNDPFEILER IN DER FRAUEN - SEBSTVERTEIDIGUNG

KIHON (Grundtechniken)
Schläge, Stöße, Tritte, Stände und Abwehrblöcke bilden auch hier die Grundtechniken. Die japanischen Namen sind dem Kempo entnommen.
Die erlernten Techniken werden an Schlagpolstern und an Trainern mit Schutzkleidung getestet. Reale Situationen werden simuliert.


PARTNER-ÜBUNGEN
Bis zum 1. DAN (Schwarzgurt) können 40 festgelegte Partnertechniken erlernt werden. "

Zitat Ende.

Also die Idee ist wohl statt eines SV-Kurses eine regelmäßige SV-Schulung zu bieten.

el Martino
01-02-2003, 13:11
An und für sich ist die Idee ja gut, aber wer weiß wie es in der Praxis aussieht. Ich finde, man sollte dann bei so einem System, bei dem es ausschließlich um SV geht nicht dafür Gürtel verteilen, wenn eine Frau alle Techniken brav gelernt hat, sondern wenn man der Meinung ist, dass sie sich wirklich verteidigen kann.
Wenn das konsequent ausgeführt wird, dann sind Graduierungen durchaus sinnvoll in meinen Augen

Tengu
11-02-2003, 08:43
2 Herzen schlagen, ach in meiner Brust:
Seite 1:
In dem Text steht nichts über die Zeitdauer, welche man braucht, um sich nach viel Training was Dunkles um den Bauch zu binden. Daraus schliesse ich, daß es sich hierbei nicht um den 8-Wochen-Kurs handelt. Und dann ist ein Graduierungssystem sinnvoll.
Seite 2:
Auch ich empfinde tiefen Neid gegenüber den Menschen, welche das bereits nach ein paar Wochen aus dem FF beherrschen, wozu ich Jahre brauchte. Wenn es auch einen Hauch Belustigung bringt, wenn so eine Superkämpferin dann mal ihr Wissen testet und sagt, schlag mal zu. (Bereits erlebt und nach 2 Wochen hat sie wieder mit mir geredet).

Gruß

Tengu

Alfons Heck
11-02-2003, 14:08
http://www.budo-sv.de/images/ka_frsv8.jpg

Wenn ich Bilder wie das obige sehe denke ich auch, da wird normaler Kampfsport mit dem Titel Frauen-SV verkauft.
Und immer schön schulmäßig die eine Faust an der Hüfte halten :D

el Martino
11-02-2003, 16:29
hehe, das bild ist köstlich =)

TheScorpionGirl
12-02-2003, 15:23
Find ich persönlich keine gute Idee.
Denn wir machen bei uns in Sportcenter auch mal öfters Frauenselbtverteidigungskurse in jeder Altersgruppe und ich glaube nich, das sie dadurch ermutigt werden, wenn sie jetzt auch Gürtelprüfungen machen, dadurch wirklich effektiv an die SV wie bisher beizutragen. Denn in allgemeinen Kampfsport sind die Gürtelprüfungen Tradition und Frauen SV, kann man nich wahrhaftig als Stil betrachten. Es geht darum sich in Ernstfällen gegen einen Angreifer sinnvoll verteidigen zu können und nich darum dann auch noch irgendwelche Prüfungen zu machen.
Denn schließlich geht es nich darum welche Farbe oder sonst was hat. Wenn das jetzt auch na eingeführt werden sollte, geht da auch wieder der eigentliche Aspekt verloren.
Also ich bin nich dafür.

Gruß Scorpi

Tengu
12-02-2003, 16:13
@Scorpi

Ich denke, der Unterschied ist, ob es so ein 8 Wochen Kurs oder ein dauerhaftes Training ist, welches halt Frauen-SV heisst.

Gruß

Tengu

TheScorpionGirl
12-02-2003, 16:52
@Tengu

Ja und? Müssen deswegen da jezt auch Prüfungen stattfinden.?!
Denn es geht doch nur darum sich sinnvoll verteidigen zu können oder? Also wozu ein Gürtel um zu zeigen was man bisher schon eigentlich können müsste?!
Finde ich in diesem Sinne unbrauchbar entweder kann man es oder nich. Um da jetzt zusätzliche Prüfungen stattfinden zu lassen ist doch lächerlich.

Gruß Scorpi

Tengu
13-02-2003, 07:50
@scorpi

Es macht schon Sinn, um eine einfachere Einteilung (in die Fortschritte) der Teilnehmer für differenziertes Training vor zu nehmen. Diese Graduierungen sind ja nicht immer nur zum Hose halten. Das ist genauso wie in der Schule. Irgendwann ist man davon abgekommen, alle in eine Klasse zu stecken.

Und außerdem kann eine Graduierung ja auch eine kleine Anerkennung der Leistung durch andere sein. Ein bischen Lob hat dem Lernvortschritt noch nie geschadet.

Gruß

Tengu