SifuMartinDragos
23-08-2007, 13:14
Hallo!,
des öfteren werde ich gefragt, was man denn tun könne, um im WT gut zu werden. Daher nehme ich das mal zum Anlass meine Sicht der Dinge anhand einiger Empfehlungen hier zusammen zu fassen. Freue mich auf konstruktive Beiträge/Ergänzungen.
LG
SMD
WIE MAN IM WT WIRKLICH „GUT“ wird
- Tipps für den 7-Meilen-Stiefel zum WT-Erfolg
Die Suche nach dem „heiligen Gral“ ist alt – auch im WT. Noch nie war das Angebot an Lehrern und WT-Verbänden so hoch. Es scheint, als wurde aus dem Weg des Kriegers ein Krieg der Wege. Und so kommt es nicht von ungefähr, dass die Verwirrung und Orientierungslosigkeit für den Einzelnen vollkommen ist. Lassen Sie sich nicht verrückt machen!
Die nachfolgenden Tipps zeigen Ihnen, wie Sie es bis an die Spitze schaffen!
1. Finden Sie den richtigen Lehrer!
Verzichten Sie auf den Aberglauben, man müsse zunächst „blind“ vertrauen und nur Geduld haben. Nachdem Sie dem guten Ruf eines Lehrers gefolgt sind und im Vorfeld dessen Publikationen eingesehen haben, sollten Sie diesen aufsuchen und sich von seinen Fähigkeiten persönlich überzeugen.
Glauben sie nicht blind Märchen oder Erzählungen über gewonnene Kämpfe oder Prahlereien über vermeintliche Unbesiegbarkeit. Stattdessen sollte Sie der Lehrer fachlich-technisch wie praktisch überzeugen. Bitten Sie darum „testen“ zu dürfen, wie es sich anfühlt, mit ihm zu arbeiten. Ist er bescheiden und höflich oder aggressiv und unnahbar? Heißt er all ihre Fragen willkommen oder hält er Antworten zurück? Beherrscht er das komplette System und kann er das beweisen? Sie müssen sich selbst überzeugen, dass er Sie tatsächlich bis an die Spitze bringen kann und ihm das klar machen. Die Wichtigkeit der richtigen Lehrerwahl kann nicht oft genug erwähnt werden, denn wenn Sie sich irren, kann dies wertvolle Lebenszeit kosten. Scheuen Sie nicht weite Wege und bleiben sie, wenn Sie sich einmal entschieden haben, am Ball.
2. Verschaffen Sie sich Übersicht über das gesamte Lernpensum!
Solange Sie keinen Überblick über das gesamte Lernpensum haben und nicht wissen, wohin die Reise geht, macht die Ausarbeitung von Details keinen Sinn. Am schnellsten stellen sich Fortschritte ein, wenn man zunächst alles sichtet und verstehen lernt und dann den Weg der Perfektionierung beschreitet.
Jemand, der Ihnen auf Fragen antwortet „das kommt später“ will Sie nur kurz halten. Auch wenn sie für manche Inhalte ggf. noch „kein Gefäß“ haben, sollte es dennoch ein praktische Erläuterung geben.
3. Verinnerlichen Sie die Kampfsystematik.
Im WT ist die Kenntnis der Kampfsystematik von höchster Wichtigkeit, sie ist das Herzstück der Ausbildung! Wenn Sie nicht zu jedem Zeitpunkt wissen, in welchem konzeptorischen Rahmen Sie sich bewegen und welche Gesetze dort gelten, wird Ihr WT zum Wischi-Waschi-Einerlei ohne Sinn und Richtung. Man unterscheidet Strategien, Konzepte und Körpermechaniken für Angriff, Verteidigung und den so genannten Notlösungen.
4. Finden Sie einen ernsthaften und zuverlässigen Trainingspartner!
Das Training im Rahmen einer WT-Schule oder Clubs kann nur ein Einstieg (für Laien) sein. Sehr schnell (spätestens ab TG-Laufbahn) wird dieses aber zur Sackgasse, zumal durch die Vorgaben des Schulleiters (Konditionstraining, warm up, streching, Programmtraining etc. rauben oft ein Vieles vom "eigentlichem technischen Training") oft Beschränkungen entstehen. Um durchzustarten brauchen Sie einen Trainingspartner mit dem Sie sich privat treffen, intensiv austauschen und alles ausprobieren können. Idealerweise ist Ihr Trainingspartner kräftiger und größer als Sie! Der Grund hierfür liegt in dem Umstand, dass im WT nachgiebige-anpassende Verhaltensweisen nur erlernt werden können, wenn der Trainingspartner körperlich in der Lage ist, uns dazu zu zwingen.
5. Halten Sie engen Kontakt zum Cheftrainer!
Lernen sie nach Möglichkeit so häufig wie möglich vom Cheftrainer der jeweiligen Verbandshierarchie selbst. Assistenten sind meist selbst noch in Ausbildung und können das System daher nur unvollständig wiedergeben. Die Erfahrung mit Assistenten kann daher nie so authentisch sein, wie die mit dem Cheftrainer selbst. Nichts beflügelt den Fortschritt so sehr, wie das praktisch erlebte Beispiel eines WT-Meisters, da man hautnah ein Eindruck davon erhält, wohin die Reise wirklich geht. Halten Sie daher zum Cheftrainer unbedingt engen Kontakt, egal ob in Form regelmäßiger Seminare oder Privatstunden. Ein Lehrer der nur aus der Ferne angeschaut werden kann, bringt sie nicht weiter!
6. Trainieren sie regelmäßig!
Klingt banal, wirkt aber Wunder. Trainieren Sie lieber täglich kurz, statt einmal pro Woche ausgiebig - idealerweise aber zumindest 2-3 mal pro Woche intensiv mit Ihrem persönlichen Trainingspartner. Die regelmäßigen beharrlichen Wiederholungen führen zur Routine und nach Jahren schließlich zur Meisterschaft.
7. Gehen Sie den Lernstoff systematisch Schritt für Schritt durch!
Legen Sie akribisch Dokumentationen über Ihr Lernpensum an und arbeiten jeden Punkt Schritt für Schritt durch. Überlassen Sie nichts dem Zufall! Ihr Lehrer sollte Ihnen die Möglichkeit geben, den Unterricht mitzuschneiden oder Ihnen alternativ Dokumentationen zu allen Lerninhalten zur Verfügung stellen, damit Ihnen auch im Training mit Ihrem Partner keine Details verloren gehen.
8. Annäherung an die Praxis.
Vergessen Sie nicht, dass das Ziel Ihres Trainings letztlich die praktische Anwendung der Kunst ist.
Gemäß dem Prinzip „vom Einfachen zum Schweren“ sollten Sie von der geführten Einzelübung immer mehr zum freien Handeln (ohne Absprachen) übergehen. Am schnellsten stellen sich Fortschritte ein, wenn Sie zunächst aktives Handeln (Angriff) und defensives Reagieren (Verteidigung) unterscheiden und dabei den Grad der Einbeziehung aller Parameter und Bewegungsoptionen steigern. Vereinbaren Sie beispielsweise mit Ihrem Partner, dass er sich einmal völlig defensiv verhalten möge, während sie permanent angreifen und tauschen Sie danach die Rollen. Üben Sie Chi-Sao vor allem auch mit geschlossenen Augen.
9. Geben Sie Ihr Wissen weiter!
Reflektion als Mittel zur Selbstverbesserung ist ein bewährter Weg sich zu verbessern. Geben wir unser Wissen weiter, zwingen wir uns dadurch gründlich über Dinge nachzudenken bzw. unsere Gedanken zu ordnen. Aus den Fehlern unserer Schüler erkennen wir zudem unsere eigenen.
10. Ziele setzen.
Konkrete Ziele mit fest definiertem Zeithorizont geben uns Richtung und Motivation. Sinnvolle und realistische Ziele (bei intensivem Training) sind z.B. binnen 1. Jahr 1TG, 2. Jahr 3.TG, 3. Jahr 5.PG. Sie können auch Ziele definieren, die sich nicht an Graduierungen messen, aber dennoch einen Fortschritt sichtbar werden lassen. Erreichte Ziele geben uns Selbstvertrauen und visualisieren unseren Erfolg.
Wenn Sie die hier aufgeführten Punkte wirklich beherzigen, kommen Sie mit Sicherheit an die Spitze!
PS: ..erscheint in der KKI..
PS2:noch was in eigner Sache: die aktuelle Preisliste gibts unter http://www.defenceclub.de/MA-Preisinfo2007.pdf
des öfteren werde ich gefragt, was man denn tun könne, um im WT gut zu werden. Daher nehme ich das mal zum Anlass meine Sicht der Dinge anhand einiger Empfehlungen hier zusammen zu fassen. Freue mich auf konstruktive Beiträge/Ergänzungen.
LG
SMD
WIE MAN IM WT WIRKLICH „GUT“ wird
- Tipps für den 7-Meilen-Stiefel zum WT-Erfolg
Die Suche nach dem „heiligen Gral“ ist alt – auch im WT. Noch nie war das Angebot an Lehrern und WT-Verbänden so hoch. Es scheint, als wurde aus dem Weg des Kriegers ein Krieg der Wege. Und so kommt es nicht von ungefähr, dass die Verwirrung und Orientierungslosigkeit für den Einzelnen vollkommen ist. Lassen Sie sich nicht verrückt machen!
Die nachfolgenden Tipps zeigen Ihnen, wie Sie es bis an die Spitze schaffen!
1. Finden Sie den richtigen Lehrer!
Verzichten Sie auf den Aberglauben, man müsse zunächst „blind“ vertrauen und nur Geduld haben. Nachdem Sie dem guten Ruf eines Lehrers gefolgt sind und im Vorfeld dessen Publikationen eingesehen haben, sollten Sie diesen aufsuchen und sich von seinen Fähigkeiten persönlich überzeugen.
Glauben sie nicht blind Märchen oder Erzählungen über gewonnene Kämpfe oder Prahlereien über vermeintliche Unbesiegbarkeit. Stattdessen sollte Sie der Lehrer fachlich-technisch wie praktisch überzeugen. Bitten Sie darum „testen“ zu dürfen, wie es sich anfühlt, mit ihm zu arbeiten. Ist er bescheiden und höflich oder aggressiv und unnahbar? Heißt er all ihre Fragen willkommen oder hält er Antworten zurück? Beherrscht er das komplette System und kann er das beweisen? Sie müssen sich selbst überzeugen, dass er Sie tatsächlich bis an die Spitze bringen kann und ihm das klar machen. Die Wichtigkeit der richtigen Lehrerwahl kann nicht oft genug erwähnt werden, denn wenn Sie sich irren, kann dies wertvolle Lebenszeit kosten. Scheuen Sie nicht weite Wege und bleiben sie, wenn Sie sich einmal entschieden haben, am Ball.
2. Verschaffen Sie sich Übersicht über das gesamte Lernpensum!
Solange Sie keinen Überblick über das gesamte Lernpensum haben und nicht wissen, wohin die Reise geht, macht die Ausarbeitung von Details keinen Sinn. Am schnellsten stellen sich Fortschritte ein, wenn man zunächst alles sichtet und verstehen lernt und dann den Weg der Perfektionierung beschreitet.
Jemand, der Ihnen auf Fragen antwortet „das kommt später“ will Sie nur kurz halten. Auch wenn sie für manche Inhalte ggf. noch „kein Gefäß“ haben, sollte es dennoch ein praktische Erläuterung geben.
3. Verinnerlichen Sie die Kampfsystematik.
Im WT ist die Kenntnis der Kampfsystematik von höchster Wichtigkeit, sie ist das Herzstück der Ausbildung! Wenn Sie nicht zu jedem Zeitpunkt wissen, in welchem konzeptorischen Rahmen Sie sich bewegen und welche Gesetze dort gelten, wird Ihr WT zum Wischi-Waschi-Einerlei ohne Sinn und Richtung. Man unterscheidet Strategien, Konzepte und Körpermechaniken für Angriff, Verteidigung und den so genannten Notlösungen.
4. Finden Sie einen ernsthaften und zuverlässigen Trainingspartner!
Das Training im Rahmen einer WT-Schule oder Clubs kann nur ein Einstieg (für Laien) sein. Sehr schnell (spätestens ab TG-Laufbahn) wird dieses aber zur Sackgasse, zumal durch die Vorgaben des Schulleiters (Konditionstraining, warm up, streching, Programmtraining etc. rauben oft ein Vieles vom "eigentlichem technischen Training") oft Beschränkungen entstehen. Um durchzustarten brauchen Sie einen Trainingspartner mit dem Sie sich privat treffen, intensiv austauschen und alles ausprobieren können. Idealerweise ist Ihr Trainingspartner kräftiger und größer als Sie! Der Grund hierfür liegt in dem Umstand, dass im WT nachgiebige-anpassende Verhaltensweisen nur erlernt werden können, wenn der Trainingspartner körperlich in der Lage ist, uns dazu zu zwingen.
5. Halten Sie engen Kontakt zum Cheftrainer!
Lernen sie nach Möglichkeit so häufig wie möglich vom Cheftrainer der jeweiligen Verbandshierarchie selbst. Assistenten sind meist selbst noch in Ausbildung und können das System daher nur unvollständig wiedergeben. Die Erfahrung mit Assistenten kann daher nie so authentisch sein, wie die mit dem Cheftrainer selbst. Nichts beflügelt den Fortschritt so sehr, wie das praktisch erlebte Beispiel eines WT-Meisters, da man hautnah ein Eindruck davon erhält, wohin die Reise wirklich geht. Halten Sie daher zum Cheftrainer unbedingt engen Kontakt, egal ob in Form regelmäßiger Seminare oder Privatstunden. Ein Lehrer der nur aus der Ferne angeschaut werden kann, bringt sie nicht weiter!
6. Trainieren sie regelmäßig!
Klingt banal, wirkt aber Wunder. Trainieren Sie lieber täglich kurz, statt einmal pro Woche ausgiebig - idealerweise aber zumindest 2-3 mal pro Woche intensiv mit Ihrem persönlichen Trainingspartner. Die regelmäßigen beharrlichen Wiederholungen führen zur Routine und nach Jahren schließlich zur Meisterschaft.
7. Gehen Sie den Lernstoff systematisch Schritt für Schritt durch!
Legen Sie akribisch Dokumentationen über Ihr Lernpensum an und arbeiten jeden Punkt Schritt für Schritt durch. Überlassen Sie nichts dem Zufall! Ihr Lehrer sollte Ihnen die Möglichkeit geben, den Unterricht mitzuschneiden oder Ihnen alternativ Dokumentationen zu allen Lerninhalten zur Verfügung stellen, damit Ihnen auch im Training mit Ihrem Partner keine Details verloren gehen.
8. Annäherung an die Praxis.
Vergessen Sie nicht, dass das Ziel Ihres Trainings letztlich die praktische Anwendung der Kunst ist.
Gemäß dem Prinzip „vom Einfachen zum Schweren“ sollten Sie von der geführten Einzelübung immer mehr zum freien Handeln (ohne Absprachen) übergehen. Am schnellsten stellen sich Fortschritte ein, wenn Sie zunächst aktives Handeln (Angriff) und defensives Reagieren (Verteidigung) unterscheiden und dabei den Grad der Einbeziehung aller Parameter und Bewegungsoptionen steigern. Vereinbaren Sie beispielsweise mit Ihrem Partner, dass er sich einmal völlig defensiv verhalten möge, während sie permanent angreifen und tauschen Sie danach die Rollen. Üben Sie Chi-Sao vor allem auch mit geschlossenen Augen.
9. Geben Sie Ihr Wissen weiter!
Reflektion als Mittel zur Selbstverbesserung ist ein bewährter Weg sich zu verbessern. Geben wir unser Wissen weiter, zwingen wir uns dadurch gründlich über Dinge nachzudenken bzw. unsere Gedanken zu ordnen. Aus den Fehlern unserer Schüler erkennen wir zudem unsere eigenen.
10. Ziele setzen.
Konkrete Ziele mit fest definiertem Zeithorizont geben uns Richtung und Motivation. Sinnvolle und realistische Ziele (bei intensivem Training) sind z.B. binnen 1. Jahr 1TG, 2. Jahr 3.TG, 3. Jahr 5.PG. Sie können auch Ziele definieren, die sich nicht an Graduierungen messen, aber dennoch einen Fortschritt sichtbar werden lassen. Erreichte Ziele geben uns Selbstvertrauen und visualisieren unseren Erfolg.
Wenn Sie die hier aufgeführten Punkte wirklich beherzigen, kommen Sie mit Sicherheit an die Spitze!
PS: ..erscheint in der KKI..
PS2:noch was in eigner Sache: die aktuelle Preisliste gibts unter http://www.defenceclub.de/MA-Preisinfo2007.pdf