Vollständige Version anzeigen : Taijiquan und Qigong
Hi,
Ich würde mal mehr über Taijiquan und Qigong erfahren, kann mir nämlich nichts darunter vorstellen ob diese Künste als Kampfkunst bzw. als Selbstverteidigung geeignet sind?
Ich glaube das auch der Verein eine Rolle spielt oder?
Bedanke mich für jede antwort.
T. Stoeppler
26-08-2007, 22:11
Taijiquan ist eine Kampfkunst, wenn man einen Kampfkunst-fähigen Lehrer findet. Wenn nicht, ists eben Sport.
Qi Gong ist eine spezielle Übungsmethode, die der Gesunderhaltung und allgemeinen Leistungserhaltung dient. Es gibt auch spezielles heilendes Qi Gong und speziell stärkendes Qi Gong. Qi Gong ist aber keine Kampfkunst.
Gruss, Thomas
Ronny Wolf
27-08-2007, 08:07
Hallo!
Von mir gibt es dazu eine ganz einfache Antwort. Schau Dich einfach mal an diesem Brett um und lies den einen oder anderen Beitrag. Zu Deinen Fragen wurde hier nämlich schon eine ganze Menge geschrieben.
Viele liebe Grüße
Ronny Wolf
bluemonkey
27-08-2007, 08:25
Hi,
Ich würde mal mehr über Taijiquan und Qigong erfahren, kann mir nämlich nichts darunter vorstellen ob diese Künste als Kampfkunst bzw. als Selbstverteidigung geeignet sind?
Ich beziehe mich mal auf Chenstil nach Chen Xiaowang, so wie ich es kennengelernt habe:
Taijiquan ist, wenn es richtig gelehrt wird, sehr gut als Kampfkunst geeignet.
Da es jedoch zunächst eine sehr grundlegende, tiefgehende Körperarbeit darstellt, dauert es länger (als in "äußeren" Stilen), bis man wirklich effektiv damit kämpfen kann. In Kampfkünsten wie z.B. Karate oder Taekwondo wird man durch 3 mal die Woche Training gerade zu Beginn große Fortschritte machen und relativ schnell ein gewisses Zerstörungspotential gewinnen.
Im Taijiquan wird man als ernsthafter Schüler eher täglich trainieren, und durch das Umstrukturieren des Körpers und dem entwickeln von Grundfähigkeiten wie Entspannung und Durchlässigkeit wird man vielleicht zu Beginn sogar schlechter Kämpfen, als mit dem Einsatz von "roher Kraft".
Ein Großteil des Trainings wird auch aus langsamen, fein ausgesteuerten Bewegungen bestehen, was eventuell für junge Leute und solche mit großem Bewegungsdrang keinen so großen Spaßfaktor hat, wie ein mehr sportliches dynamisches Training und freies Kämpfen (Gongfu = harte Arbeit/bitter Essen).
Später kommen allerdings schnelle Formen und körperlich fordernde Waffenformen dazu, die sich von der Dynamik her kaum von äußeren Stilen unterscheiden.
Grundsätzlich geht es im Taiji um die Vermittlung von Prinzipien, im Kampf können alle Techniken, die auch in anderen Kampfkünsten vorkommen, eingesetzt werden, solange die Prinzipien eingehalten werden. (Taiji besteht nicht nur darin, den anderen wegzuschubsen:rolleyes:).
Gerade weil es im Taiji etwas länger dauert, ist ein früher Einstieg sehr vorteilhaft, unter anderem auch, weil sich manche Haltungsgewohnheiten, die manchmal mühevoll beseitigt werden müssen, noch gar nicht herausgebildet oder verfestigt haben. Es gibt durchaus ehemalige Kampfsportler, die erst über (auch in ihrem Sport) erworbene körperliche Probleme zum Taiji fanden, und sich dann wünschten, sie hätten früher begonnen, dieses faszinierende System zu üben.
Manche Lehrer (z.B. auch im Yangstil) kommen sicherlich schneller zu Selbstverteidigungstraining, das hängt eben auch vom Stil und vor allem vom konkreten Lehrer und auch seiner (KK-)Vorgeschichte ab.
Einen guten, realistischen (ohne Mythen) Überblick über die verschiedenen Aspekte des Taijiquan findest Du z.B.: in dem Buch "Chen" von Jan Silberstorff.
Yang Lu-ch'an - Wikipedia, the free encyclopedia (http://en.wikipedia.org/wiki/Yang_Lu-ch'an)
auch ganz interessant, yang, der unbesiegbare / Yang, der nicht kämpft und imperiale garde und so...
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