Vollständige Version anzeigen : BBT - Fragen zu Kosten, Prüfungen, etc.
Ritter Sport
27-08-2007, 19:11
Hallo zusammen! :)
Ich habe mal ein paar Fragen zum BBT... OB diese Fragen in der (sticky-) FAQ besser aufgehoben sind, möge bitte ein Moderator entscheiden.
1.) Wieviel kosten Prüfungen im Kyu-Bereich (Pi mal Daumen)? Legt man die Kyu-Prüfungen noch Dojo-intern ab?
2.) Nach meinem Informationsstand ist man spätestens ab dem 4.Dan gezwungen nach Japan zu reisen, um dort weitere Dan-Prüfungen abzulegen... Wie hoch sind eurer Erfahrung nach die Kosten für eine Dojo-interne und organisierte Reise nach Japan?
3.) Existiert ein Prüfungsprogramm für höhere Dan-Anwärter, dass man unmittelbar einsehen kann?
4.) Gibt es Prüfungslehrgänge, die für (bestimmte) Prüfungen verpflichtend sind?
5.) Wenn man bestimmte Waffen aus rechtlichen Gründen in D nicht trainieren darf, ist es üblich Waffenlehrgänge im Ausland zu besuchen?
6.) Wie sieht es mit der Qualitätssicherung der Lehrer des BBT aus? Werden sie "gezwungen" sich an Weiterbildungen und Fortbildungen zu beteiligen?
Sportliche Grüße :)
Ritter Sport
PS: Danke im voraus für eure Mühe und Antworten! :)
Hallo.
zu 1.:
Preise sollen nicht via Internet veröffentlicht werden, halten sich aber im Rahmen.
Wie bei vielem anderen auch gibt es hier von Dojo zu Dojo einige Unterschiede.
Von den 9 Kyu werden oftmals auch Grade übersprungen, das verfälscht.
Weiteres am besten mal direkt bei einem Dojo vor Ort erfragen.
zu 2.:
Dazu kann ich nichts sagen, zumal ich es meist nur als eigenverantwortliches
Reisen kenne, nicht jedoch als ein Reisen mit dem geschlossenen Dojo.
Die Antwort hängt zudem auch stark davon ab, was man selbst erwartet,
da weichen die Meinungen mitunter um 2000,-/3000,- Euro voneinander ab.
Du solltest vielleicht eine ganz konkrete Vorstellung vom Japanaufenthalt schildern.
zu 3.:
Das kann bei dem einem oder anderen so sein - wie fast alles Sache des Lehrers.
Grundsätzlich gibt es den Test zum 5. Dan, der in Anwesenheit des Großmeisters
zu absolvieren ist und auch genau festgelegt - das "genau" ist zurzeit umstritten.
zu 4.:
Ich habe zumindest noch nie von (einheitlichen?) Prüfungslehrgängen gehört,
das wären dann wohl eher Lehrgänge eines Lehrers für seine eigenen Schüler.
zu 5.:
Auch hier wieder eine Einzelfallentscheidung, kein zwingendes Erfordernis.
zu 6.:
Das Hauptproblem meiner Ansicht nach. Graduierungen sind unwichtig
und dementsprechend werden sie verteilt in der BRD und in Japan.
Es mag zwar blasphemisch klingen, aber ein Träger des 3. Dan kann
unter Umständen (wie vergleicht man das ohne einheitlichen Standard?)
"besser", vielleicht sogar sehr viel "besser" sein als ein Träger des 10. Dan.
Die Unwichtigkeit und fehlende Aussagekraft der Graduierungen wird zwar stets
hervorgehoben, ich kenne aber ehrlich gesagt keinen einzigen hochgraduierten
Bujinkanlehrer, dessen eigener Lehrer dann auch 3 Grade unter ihm selbst liegt.
Mein Rat ist, sich selbst einfach immer wieder ehrlich die Frage zu stellen, ob man
jetzt eher der Show "da vorn auf der Matte" oder dem Können auf der Matte erliegt.
Interessant ist hierbei vor allem der Umgang mit Erfahreneren aus anderen Stilrichtungen,
da Lehrer und Schüler eines Dojo oft aufeinander (teils sehr unbewusst) "eingespielt" sind.
Ich hoffe meine Antworten helfen zumindest ein klein wenig.
Gruß aus Berlin,
Wilf Mücke
Kubushi-Tengu Dojo (http://www.kubushi-tengu.de)
Ritter Sport
28-08-2007, 19:31
Hallo Wilf! :)
Ich hoffe meine Antworten helfen zumindest ein klein wenig.
Super! Hab vielen Dank für deine offene und ehrliche Antwort. Du hast mir schon sehr weiter geholfen. Ich hatte versucht mich so gut wie möglich über das Internet zu informieren, da ich sehr an Bujutsu interessiert bin. Leider hatte ich auf manche Fragen zum BBT keine Antworten erhalten und hatte gehofft hier ein paar Insider-Info´s zu erfahren.
zu 2.:
Dazu kann ich nichts sagen, zumal ich es meist nur als eigenverantwortliches Reisen kenne, nicht jedoch als ein Reisen mit dem geschlossenen Dojo. Die Antwort hängt zudem auch stark davon ab, was man selbst erwartet, da weichen die Meinungen mitunter um 2000,-/3000,- Euro voneinander ab. Du solltest vielleicht eine ganz konkrete Vorstellung vom Japanaufenthalt schildern. Naja, ich dachte, dass es vielleicht üblich wäre sich mit zwei oder drei Kommilitonen seines Dojos auf eine höhere Dan-Prüfung vorzubereiten und dann gemeinsam nach Japan zu fliegen. Dort würde man dann möglicherweise als "Uchi-Deshi" einen Kurzaufenthalt in einem Dojo des Bujinkan verbringen und dann ggf. seine Prüfung ablegen. Allerdings bin ich völlig unbedarft in diesen Dingen und weiß nicht wie die gängige Praxis aussieht; d.h. inwiefern man sich eigenverantwortlich um die Dinge kümmern muss oder man vom Bujinkan in Japan Unterstützung findet.
zu 3.:
Das kann bei dem einem oder anderen so sein - wie fast alles Sache des Lehrers. Grundsätzlich gibt es den Test zum 5. Dan, der in Anwesenheit des Großmeisters zu absolvieren ist und auch genau festgelegt - das "genau" ist zurzeit umstritten. Ohne ins Detail gehen zu wollen, hoffe ich doch ihr habt eine ungefähre Vorstellung von dem was euch jenseits des Sakki-Test erwartet? Ansonsten fände ich nämlich die Vorbereitung sehr schwer...
zu 6.:
Das Hauptproblem meiner Ansicht nach. Graduierungen sind unwichtig
und dementsprechend werden sie verteilt in der BRD und in Japan. Verstehe!
Es mag zwar blasphemisch klingen, aber ein Träger des 3. Dan kann unter Umständen (wie vergleicht man das ohne einheitlichen Standard?) "besser", vielleicht sogar sehr viel "besser" sein als ein Träger des 10. Dan.
Es ist schwierig das Wissen oder die Erfahrung des einzelnen in Gürtelgraden zu messen. Es ist alleine schon eine Herausforderung japanisch zu erlernen oder gar ein ausgeglichener Mensch zu werden.
Die Unwichtigkeit und fehlende Aussagekraft der Graduierungen wird zwar stets hervorgehoben, ich kenne aber ehrlich gesagt keinen einzigen hochgraduierten Bujinkanlehrer, dessen eigener Lehrer dann auch 3 Grade unter ihm selbst liegt.
;)
Mein Rat ist, sich selbst einfach immer wieder ehrlich die Frage zu stellen, ob man jetzt eher der Show "da vorn auf der Matte" oder dem Können auf der Matte erliegt. Interessant ist hierbei vor allem der Umgang mit Erfahreneren aus anderen Stilrichtungen, da Lehrer und Schüler eines Dojo oft aufeinander (teils sehr unbewusst) "eingespielt" sind. Ich stimme mit dir absolut überein. Nur, wenn du beispielsweise deine Fähigkeiten im Ken-Jutsu verbessern möchtest, wie gehst du konkret vor? Reicht es dir, wenn du mit Kommilitonen trainierst, besuchst du befreundete Dojos oder sichtest du Lehrmaterial (Videos, Bücher)?
Sportliche Grüße :)
Ritter Sport
PS: Ich hoffe nicht, dass dich meine Fragen nerven oder gar unhöflich erscheinen. :) Ich frage wirklich nur aus Interesse. Noch mal vielen Dank für die Antwort! :)
Hallo nochmal.
Gängige Praxis bei (Dan-)Prüfungen ist, das man nach Japan fliegt
und mit etwas Glück einen höheren Gürtel bekommt - man "verleiht".
Da es keine klare Prüfungsordnung gibt, braucht man keine Vorbereitung.
Jenseits des Sakkitests hatten die Leute die ich kenne und befragt habe
jeweils keine genaue Vorstellung, aber man kann denke ich davon ausgehen,
dass man bei fast jedem Flug nach Japan graduiert wird - wenn man Glück hat.
"Unsere" Gürtel sind aber auch gar keine "Beweise" für etwas, eher Motivation.
In Gürtelgraden zu messen ist schwierig, wenn man nicht weiß, was bewertet wird
oder man eine Gesamtheit vieler unterschiedlicher Dinge gleichzeitig "messen" will.
Genau deshalb haben die Gürtel bei uns nur eine sehr ungenaue Aussagekraft.;)
Fortbilden tut man sich zunächst im Dojo, zusätzlich aber auch auf Seminaren
oder als Lehrer dann auch durch den regen Austausch mit anderen Lehrern.
Japan sollte man auch besuchen, aber dahin kann halt nicht jeder
ein- bis zweimal im Jahr fliegen - schon aus Kostengründen.
Langfristig wird aber jeder ernsthafte Schüler wohl zumindest durch
Seminare und das anschließende Vertiefen des dort gezeigten lernen.
Gruß aus Berlin,
Wilf Mücke
Kubushi-Tengu Dojo (http://www.kubushi-tengu.de)
Hellfrog
28-08-2007, 22:17
"Unsere" Gürtel sind aber auch gar keine "Beweise" für etwas, eher Motivation.
In Gürtelgraden zu messen ist schwierig, wenn man nicht weiß, was bewertet wird
oder man eine Gesamtheit vieler unterschiedlicher Dinge gleichzeitig "messen" will.
Genau deshalb haben die Gürtel bei uns nur eine sehr ungenaue Aussagekraft.;)
so ziemlich genau dasselbe wurde mir im dojo auch gesagt :)
Vamacara
29-08-2007, 17:41
Hallo Ritter-Sport,
ich würde mir an Deiner Stelle noch nicht soviele Gedanken über die Zeit nach dem Sakkitest oder höhere DAN-Prüfungen machen. Bis dahin dauert es sowieso noch Jahre und Du kannst bis dahin soviel mitnehmen. Ich würde Dir raten, erstmal mit BBT anzufangen und dann, wenn die Zeit reif ist, über diese Dinge nachzudenken. Unterstützung durch Bujinkan oder Japan: Du bist nicht gezwungen, den 5. DAN zu machen, das ist Deine freiwillige Entscheidung, deshalb ist es auch Deine Entscheidung, ob Du nach Japan fährst oder nicht, mit wem Du zusammen fahren willst usw usf. Das ist ja alles freiwillig.
Gruss,
Vama
Ritter Sport
29-08-2007, 20:13
Hallo zusammen! :)
@all:
Danke für die Infos! :)
@Vamacara:
ich würde mir an Deiner Stelle noch nicht soviele Gedanken über die Zeit nach dem Sakkitest oder höhere DAN-Prüfungen machen. Bis dahin dauert es sowieso noch Jahre und Du kannst bis dahin soviel mitnehmen. Ich würde Dir raten, erstmal mit BBT anzufangen und dann, wenn die Zeit reif ist, über diese Dinge nachzudenken. Diese vorgehensweise ist sicherlich sehr vernünftig. So würde ich prinzipiell auch jemanden raten, der Interesse an Ju-Jutsu oder Karate zeigt.
Unterstützung durch Bujinkan oder Japan: Du bist nicht gezwungen, den 5. DAN zu machen, das ist Deine freiwillige Entscheidung, deshalb ist es auch Deine Entscheidung, ob Du nach Japan fährst oder nicht, mit wem Du zusammen fahren willst usw usf. Das ist ja alles freiwillig. Also, das man niemanden zwingen kann eine Prüfung abzulegen, die sehr wahrscheinlich mit hohen Unkosten und Zeitaufwand verbunden ist, ist mir schon klar.
Mir geht es aber darum mal ein paar unverbindliche Infos zu sammeln, um zu erfahren was möglicherweise auf einen BBT´ler zukommen kann. Auch um besser mit Zeit, Kräften und Ressourcen zu haushalten.
Viele Fragen sind mir auch schon durch Forenbeiträge oder Internetartikel beantwortet worden, aber eben nicht alle. Und dann einfach in ein Dojo zu marschieren und den Shihan sofort mit Fragen nach Unkosten respektive Dan-Prüfungen zu konfrontieren, fände ich persönlich zu unhöflich. Daher finde ich es besser diese Fragen in einem Internet-Forum zu stellen, weil sie einfach unverbindlicher sind und (hoffentlich) nicht so schnell missverstanden werden können.
Sportliche Grüße :)
Ritter Sport
Hellfrog
29-08-2007, 20:53
Und dann einfach in ein Dojo zu marschieren und den Shihan sofort mit Fragen nach Unkosten respektive Dan-Prüfungen zu konfrontieren, fände ich persönlich zu unhöflich.
jedoch kann der dir wohl da am ehesten weiterhelfen ;)
mein kumpel hat auch beim 2. mal im training unseren shihan gefragt, wie das so ist mit den kyu/dan prüfungen und wie so die preise sind.
is meiner meinung nach auch berechtigt, grad wenn man liest/freunde hat, die beim WT unsummen von geld ausgeben (soll kein angriff auf WT sein...).
"fragen kostet ja nix" und "der ton macht die musik" :cool:
Vamacara
29-08-2007, 22:58
Hallo Ritter-Sport,
ich finde das nicht unhöflich. Neben der Lehrer-Schüler-Bindung geht man schliesslich auch ein Rechtsgeschäft ein, für das man auch die Preise kennen sollte. Im schlimmsten Fall hörst Du nämlich hier einen Preis, aber das Dojo wo Du trainieren willst, verlangt etliche Euronen mehr, und Du stehst dann vor dem unterschriebenen Vertrag. Da finde ich es schon höflicher, den Lehrer auch direkt zu fragen, was er gerne haben möchte, als mit ihm vielleicht im Nachhinein darüber diskutieren zu müssen, dass man lieber im Internet fragte als ihn direkt und er einem u.U. zu teuer sei und man gerne seine Leistung für weniger Bares möchte. Die Situation stelle ich *persönlich* mir schwieriger vor. Aber, Du machst das schon :halbyeaha
Viele Grüsse,
V
hobbes_s
30-08-2007, 22:13
Man sollte nicht vergessen, daß es auch etliche BBT-Dojos gibt, in denen man Graduierungen nicht durch Ablegen einer Gürtelprüfung erlangt, sondern dadurch, daß der Lehrer einen irgendwann, wenn er es selber für richtig hält, graduiert.
Das finde ich persönlich wesentlich angenehmer, weil auf diese Weise das Gesamtbild des Schülers gewertet wird, und nicht das Abspulen eines bestimmten Programms. Außerdem wird dadurch das Phänomen des "Auf die Prüfung Hintrainierens" rausgenommen, was ich ohnehin immer ziemlich doof fand.
Das setzt natürlich voraus, daß der Lehrer seine Schüler sehr gut kennt und ihren Leistungsstand richtig einschätzen kann.
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