Täter-Opfer-Ausgleich [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Vollständige Version anzeigen : Täter-Opfer-Ausgleich



exjuiceive
27-08-2007, 21:20
Mahlzeit,

ich habe nach etlichen Monaten nichts mehr von dem Vorfall gehört ( in der Silvesternacht 'ne kleine Watsche eingefangen), doch nun kam Freitag eine Einladung zu einem Täter-Opfer-Ausgleichsgespräch. Mittlerweile scheisse ich ziemlich auf den Vorfall und es ist mir eigentlich egal, was nun draus wird.

Nun meine eigentliche Frage: Hat es irgendwelche Konsequenzen wenn ich nicht bei diesem Gespräch erscheine.



Sorry, ich hab nicht so den Plan bezüglich Gericht und son Kram, konnte mich bis dahin immer vor Stress drücken:D

Kouhei
27-08-2007, 21:27
Was ist das, ein Täter-Opfer-Ausgleichsgespräch? SOrry, hab ich noch nie gehört!

VanZan
27-08-2007, 21:42
Was ist das, ein Täter-Opfer-Ausgleichsgespräch? SOrry, hab ich noch nie gehört!

Dort treffen sich normaler Weise der Täter und sein Opfer unter Aufsicht und sprechen noch mal über die Tat.Warum hat der Täter es getan.Was hat das Opfer entfunden usw. usf.

Dorschbert
28-08-2007, 06:33
Was ist das, ein Täter-Opfer-Ausgleichsgespräch? SOrry, hab ich noch nie gehört!

Ist eine in Deutschland relativ neue Form der außergerichtlichen Konfliktlösung. Wird in der Regel von speziell geschulten "Mediatoren" durchgeführt, die zwischen Opfer und Täter vermitteln.

Grundgedanke dabei ist, dass man versucht, dem "ultima-ratio"-Grundsatz in Hinblick aufs Strafrecht Rechnung zu tragen. Dies bedeutet, dass das Strafrecht immer erst dann als letztes Mittel zum Tragen kommt, wen alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft sind.

Der T-O-A findet häufig bei Körperverletzungsdelikten Anwendung, wenn Opfer und Täter damit einverstanden sind.
Dies hat aus kriminologischer Sicht den Vorteil, dass der Täter direkt mit seinem Opfer konfrontiert wird und sich mit ihm auseinander setzen muss, aus viktimologischer/psychologischer Sicht den Vorteil, dass das Opfer näheres über Täter und Tathintergründe erfährt, dies also auch zur Aufarbeitung des Geschehens beiträgt und den Täter entdämonisiert, und aus juristischer Sicht den Vorteil, dass die Gerichte und das gesamte Rechtssystem entlastet werden.
Des Weiteren ist es dem Opfer möglich, mit dem Täter eine Entschädigung ausuhandeln, finanziell oder wie-auch-immer geartet (gab sogar schon Fälle, da hat z.B. der Täter dem Opfer den Garten auf Vordermann gebracht ...), wofür es sonst erst noch selbst klagen, Anwalt einschalten, evtl. den gesamten juristischen Apparat durchlaufen müsste u.s.w..
Halte den T-O-A generell für ne gute Sache, allerdings ist er nicht auf jedes Delikt anwendbar.

@exjuiceive: Du musst´dich nicht auf den Täter-Opfer-Ausgleich einlassen, wenn du nicht willst. Ich würde es empfehlen, da die ganze Sache sonst regulär vor Gericht geht und du als Opfer und Zeuge dann die ganze Gerichtsrennerei an der Backe hast.
Außerdem springt beim T-O-A wahrscheinlich sogar noch ne Entschädigung raus...;-)


MfG Dorschi

Gast
28-08-2007, 11:20
täter opferausgleich ist auch immer gut, wenn man der täter ist, dann wird die strafe auf jeden fall geringer,
auch wenn deine entschuldigung sowieso nicht ernst gemeint ist und du den kerl am liebsten gleich nochmal eins auf die mütze gegebn möchtest ;).

marq
28-08-2007, 12:08
ich denke, dass 80 % solcher gespräche nutzlos sind. sie ändern nichts in den gehirnwinden des täters (falls überhaupt vorhanden)...... ein solches gespräch wird doch nur genutzt, um eine drohende strafe zu minimieren....

ein gespräch bringt nur dann etwas, wenn sich der täter darauf freiwillig einläßst..... dann ist es eine feine sache......

Dorschbert
29-08-2007, 06:17
täter opferausgleich ist auch immer gut, wenn man der täter ist, dann wird die strafe auf jeden fall geringer,
auch wenn deine entschuldigung sowieso nicht ernst gemeint ist und du den kerl am liebsten gleich nochmal eins auf die mütze gegebn möchtest ;).

Man versucht ja eben, vom sehr täterorientierten Strafrecht, dessen Hauptanliegen darin besteht dem Täter eine (per Definition) angemessene staatliche Sanktion aufzubrummen, wegzukommen.
Dafür, dass der Täter im Knast sitzt, kannst du dir ja als Leidtragender in der Regel auch nix kaufen. Da ist es dann doch schon wesentlich opferorientierter, wenn der Täter im Rahmen d. T-O-A dem geschädigten in den ***** kriechen und dann auch noch kräftig Kohle abdrücken muss.
außerdem ist es erwiesenermaßen so, dass die meisten Gewalttäter im Knast nicht läutern, sondern eher noch schlimmer werden, was ja für die Gesellschaft auch nicht gerade von Vorteil ist. Davon, was so ne Haftstrafe den Steuerzahler kostet mal ganz zu schweigen...

Baut er öfter so ne shice, dann geht er früher oder später natürlich in den Bau, da dann der generalpräventive und spezialpräventive Aspekt in den Vordergrund treten. Schließlich müssen ja die anderen Bürger vor solch offensichtlich unverbesserlichen Subjekten geschützt und es muss ein Exempel statuiert werden, dass solch ein Verhalten nicht durchgeht.

MfG Dorschi

replica
29-08-2007, 12:27
Der T-O-A findet häufig bei Körperverletzungsdelikten Anwendung, wenn Opfer und Täter damit einverstanden sind.






ein gespräch bringt nur dann etwas, wenn sich der täter darauf freiwillig einläßst.....


aber du hast recht, so richitig frweiwillig ist es noch immer nicht :D

Chris H
29-08-2007, 18:46
würd mich interessieren wie das bei dir dann so abläuft. Bei uns in österreich gibts sowas meines wissens nach nicht