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Vollständige Version anzeigen : der Kopf...



el Martino
31-01-2003, 17:09
Sind kickboxen und Verwandte schädlich für den Kopf ?
Jaja, ich weiß... alles relativ... ob Wettkampf oder nicht etc.

Aber rein grundsätzlich ist der Kopf ja eine beliebte Trefferzone oder ?
Gibt es wissenschaftliche Studien oder kann jemand mit Infos dienen über Folgeschäden von leichten bis schweren Kopftreffern ?

Luggage
31-01-2003, 18:01
Ich kann dir nicht mit Fakten dienen, allerdings mit Gerüchten :) :
- Gehirnzellen sterben mit jedem Treffer ab
- Gehirn wird jedesmal erschüttert, die Spanne reicht von leichten Kopfschmerzen und leichter Gehirnerschütterung bis hin zu Hämatomen und Blutungen
- Die Augen nehmen Schaden, die Netzhaut löst sich ab
- Der Kopf wird jedesmal stark beschleunigt, dadurch werden die Nackenwirbel beeindrächtigt
- Das Gesicht wird verbeulter, auch ohne Brüche

Erlebt habe ich noch nichts davon, mal abgesehen von starken Kopfschmerzen am Abend und einigen Tagen danach (möglicherweise eine leichte Gehirnerchütterung), aber es klingt eigendlich alles recht plausibel.

mfg,
Luggage

el Martino
31-01-2003, 18:28
urks.... hört sich ja arg an =)

und wie "beliebt" ist der Kopf als Trefferzone ?
Beim kickboxen sind ja nichtmal lowkicks erlaubt, da bleibt nicht mehr viel =).

wie läuft das so bei euch beim sparren ? kann ma da auch mal sagen: "bitte nicht aufn kopf" ? =)

Luggage
31-01-2003, 18:34
wie läuft das so bei euch beim sparren ? kann ma da auch mal sagen: "bitte nicht aufn kopf" ? =)
Nö, man kann entweder komplett etwas lockerer sparren oder auch einen Helm tragen (praktisch die selben wie im TKD-Wettkampf). Letzterer hilft aber nur bedingt, da die Beschleunigung immer noch unvermindert auf Kopf und Nacken wirkt.

Es gibt zwar auch Kickboxen mit Lowkicks, aber unabhängig davon ist und bleibt der Kopf Trefferzone Nr.1, klar, hier hat man ja auch die größten KO-Chancen. Außerdem muss man immer wieder auf verschiedenen Höhen angreifen, da kommt immer wieder der Kopf dran, vorallem, wenn der Gegner selbigen exponiert, indem er die Arme für einen Kick-Block runter nimmt.

mfg,
Luggage

Rocher
01-02-2003, 20:40
Mal nur als Vergleich.
Beim Fußball wird bei einem Kopfball das Gehirn genauso "geschädigt" wie bei einem Kopftreffer.
Beim Kampfsport ist es nunmal so, das wenn man einen Treffer sieht und sich auf den Einschlag einstellt, sich die Halsmuskulatur wie ein Stoßdämpfer "anspannt". Siehst du einen Schlag / Tritt nicht, erfolgt die ganze Wucht wie Blitz, die Beschleunigung wird zu hoch und .... du liegst.

Nach einem echtem KO sollte man aufgrund der Gefahr von Hirnblutungen mindestens 2 Monate keinen Sparring oder Wettkampf mehr machen. Danach ist die "Hirnverletzung" im normalen Fall wieder abgeheilt.

Rocher
(Noch relativ klar im Kopp...)

el Martino
01-02-2003, 21:04
hhmm.... naja, zu heavy für mich, also sämtliche box-verwandte scheiden mal aus :>

Luggage
02-02-2003, 13:12
Der Fußballvergleich hinkt: Wie oft macht man da denn Kopfbälle und wie häufig bekommt man bei auch nur einem Sparring eins auf den Schädel.

mfg,
Luggage

Rocher
02-02-2003, 16:02
Schon mal was von Kopfballtraining gehört ??;)

Aber mal im Ernst, der Pathomechanismus ist der selbe; die Häufigkeit natürlich eine andere Frage.

Rocher

(Wenn bei jedem Kopftreffer 1000000 Hirnzellen sterben würden, könnte ich diese Zeilen nicht mehr schreiben...:D )

Luggage
02-02-2003, 16:04
Und wie oft macht ein Fußballer Kopfballtrainin im Vergleich zur Häufigkeit des Sparrings eines MTlers? (Die Diskrepanz wird noch größer, wenn wir nur Hobby und Amateur-Sportler aus beiden Richtungen vergleichen!)

mfg,
Luggage

Mohlenbop
02-02-2003, 18:49
Mensch Jungs!
So wie ihr das schreibt klingt das ja geradzu katastrophal!
Das klingt ja fast schon so, als ob jeder MTler mit spätestens 30 nen Vollschaden hat...
So gravierend kann das doch nicht sein, oder? Schließlich sterben bei jedem Rausch ja auch so und soviel Gehirnzellen ab...
Grüße, Maximilian

R.E.
02-02-2003, 20:47
Servus Leute!

Also die Frage ist absolut berechtigt.

Ich sage nicht geh nicht in einen Sparring (also Boxen, MT etc.), da ich dieses selber jahrelang praktiziert habe (Boxen).

Ich drehs mal anders rum, es ist sicherlich nicht gerade gesundheitsfördernd.

El Martino ich würde Dir raten, geh mal in einen Boxclub......schau Dir das Training an, rede mit dem Trainer was Du willst.

Sinds vernünftige Leute, wirst Du nicht gleich gnadenlos verdroschen:p :D :D !

Nein, im Ernst......!

Lerne erstmal Boxen, MT whatever........und sparre dann mit Leuten, die Du kennst, von denen Du weißt, die Sparren von der Härte auf Deinem Niveau.

Dann ist auch Boxen was für Dich!

Und vielleicht willst du's mit wachsendem Können selber mehr wissen........ja, wer weiß, wer weiß.......???!!!

Meine lieben Vollkontaktler, K.O. Treffer gehen sehr gut auch am Körper (Leber, Milz, Plexus) aber auch ein satter Low-Kick und Sparring Ende...........!

NGR

Ralf

R.E.
02-02-2003, 20:49
Habe neulich zufällig irgendwo im Fernseh eine Reportage über einen ehemaligen Fußballprofi gesehen, der an Spätschäden seiner jahrelangen Kopfbälle im Fußball gestorben sein soll.

Sachen gibts........ja-ja, auch das soll vorkommen!

NGR

Ralf

Joachim
02-02-2003, 20:55
Nach einem echtem KO sollte man aufgrund der Gefahr von Hirnblutungen mindestens 2 Monate keinen Sparring oder Wettkampf mehr machen. Danach ist die "Hirnverletzung" im normalen Fall wieder abgeheilt.

Deswegen gibts in vernünftigen Regelwerken eine Schutzsperre.

Ein vernünftiges Sparring sollte sich auch an der Sicherheit des Trainingspartners orientieren, das heisst ich versuche nicht ihn jedesmal KO zu schlagen, sonst brauch ich nämlich bald nen neuen, sondern ich arbeite an meinem Timing, meinem Distanzgefühl, meiner Präzision usw.

Fürs Schlagkrafttraining ist der Sandsack und die Pratze besser geeignet als der Kopf meiner Trainingspartner.


Grüsse,

Joachim

haifischle
02-02-2003, 21:03
Hi Leute,
Also zum ersten: es gibt wissenschaftliche Studien über den Vergleich Boxen/Fussball. Dort wurde bewiesen, das ein Ball mit dem Kopf genommen wesentlich schädlicher ist wie ein Treffer im Boxen. (Die Quelle kann ich euch leider nicht sagen, hab das mal in Köln auf der Spoho gelesen).
Zum zweiten: jeder Boxer der leistungssportlich aktiv ist und daher oft wettkampfnah sparren muß, wird sich relativ locker auf den Kopf hauen. Ich habe selber regelmäßig im Karlsruher Bulldog trainiert, da war Sparring ohne Kopfschutz und mit 10-OZ Handschuhen möglich.
Darum: für's Schlagkrafttraining gibs Sandsäcke oder Medizinbälle.

Heidi

Luggage
02-02-2003, 21:12
Dort wurde bewiesen, das ein Ball mit dem Kopf genommen wesentlich schädlicher ist wie ein Treffer im Boxen
Ihr schnallts nich: Erstens gibt es verschieden starke Kopftreffer und zweitens ist deren Zahl im Boxen etc. unverhältnismäßig größer, wodurch die möglicherweise größere Intensität im Fußball weit in den Hintergrund rückt.

mfg,
Luggage

Luggage
02-02-2003, 21:16
Nachtrag: Das ist genauso wie der bekloppte Vergleich, den Bop mal angebracht hat, dass eine Messung ergeben habe, dass JKD-Punch schneller sei, als einer aus dem Karate - natürlich völliger Nonsense, wie soll man das messen? Kommt doch auf die Anlagen und Attribute des einzelnen an, man müsste schon einen finden, der beides exact gleich trainiert hat, was es nicht gibt.

Ein Fußball-treffer schlimmer als ein Boxpunch... ja, wessen Punch? Tyson's oder meiner? wessen Ball, der eines Profis oder meiner? Und dann fehlt wie gesagt noch die trefferanzahl um eine Aussage treffen zu koennen.

mfg,
Luggage

R.E.
02-02-2003, 21:22
Hi Heidi!

Also relativ locker kann ein Boxer nur dann schlagen, solange sein Sparringspartner eine wesentlich schlechtere Technik hat.

Je näher das Technik (und auch Gewicht) beisammen liegen, umso härter muß man schlagen, um auch noch treffen zu können.

Ich kann nicht, wenn ich mit einem gleich starken Gegner sparre, locker darauf los boxen und ihn auch treffen.

Da wird seine Deckung zu gut sein bzw. seine Gegenschläge zu hart.

Ja-ja theoretisch möglich, auch praktisch.......

So beim ersten, zweiten Jab gehts noch.........!

-Meine Meinung, ihr dürft eine eigene haben!-

Beste grüße

Ralf

haifischle
02-02-2003, 21:46
Hi Ralf,
wie lanbgweilig wäre es, wenn alle die selbe Meinung hätten.
Ich kann mich Deiner Meinung nicht anschließen.
Wenn Du mit wirklich guten Partnern arbeitest, ist es wesentlich einfacher locker zu arbeiten. Mein Lieblingssparringspartner z.B. bringt 116 kg auf die Waage. Ich selber wiege nur 56 kg. Er besitzt die Fähigkeit, seine Schläge so dosiert anzubringen, das ich nicht einfach drauflos rennen kann weils zu locker ist, sondern schon hochkonzentriert arbeiten muß. Auf diesem Level sind bei uns einige Athleten, die meisten Wettkämpfer.
Ich denke, es liegt einfach an der Einstellung.

Gruss
Heidi

R.E.
02-02-2003, 21:52
Hi Heidi!

Warum haben wir eine unterschiedliche Meinung, bestätigst doch was ich schreibe, bei stark unterschiedlichem Gewicht und Technik gehts.

Beim Boxen kannst nie einfach locker darauf los rennen,weil sonst gibts es, selbst wenn der "andere" aufpaßt.

Bin fei jetzt kein Hauruck Typ, ich verstehe Dich schon!

Freu mich aber, das Du soviel Spaß am Boxen hast.

Ich liebte Boxen damals sehr, heute noch.......aber meine Intension ist Straßenkampf.

Drum bin ich ein PFS-Ausbilder!

Beste Grüße

Ralf

Michael Kann
03-02-2003, 09:39
Original geschrieben von PFS-Ralf
Drum bin ich ein PFS-Ausbilder!

Hi Ralf,

dass erwähnst Du ja echt "selten"! ;)

Gruß
Mike

Nitram
03-02-2003, 12:57
Hallo,
Zur Schädlichkeit von Kopfbällen hier ein Link .
Allerdings bezieht sich die Untersuchung auf 25 Spieler ( Profis )
und die Studie bedarf weiterer Untersuchungen.

http://www.3sat.de/3sat.php?http://www.3sat.de/nano/news/17477/

Der zweite Link funktioniert.

Gruß Nitram

foko
03-02-2003, 15:28
Hallo!

Bevor hier weiter über diese oder jene Studie diskutiert wird:

Diese "britische Studie" aus der 3sat-Quelle ist medizinisch gesehen nicht nur wertlos im Beleg irgendeiner Theorie, sondern noch dazu absolut aussagelos.

Um eine Studie auch nur ansatzweise aussagekräftig zu gestalten gibt es grundsätzliche Vorraussetzungen an die Durchführung- bspws. möglichst Doppelblind-Studie / repräsentative Anzahl Probanden / belegender Studientyp / unabhängige Kontrollgruppe / Bias-Ausschließung / Confounder eingrenzen... und und und

Von dem, was gerade die Medien als "wissenschaftliche Studien" verkaufen, sind 95% der letzte Müll !!!

Leider sind die wirklich wissenschaftlich durchgeführten Studien in den Fragestellungen meist so speziell, dass sich die Medien dafür nicht interessieren.

viele Grüße

-foko