Vollständige Version anzeigen : Tae Kwon Do, Kultur, Entwicklung und Musik
Vagabund
29-08-2007, 15:20
Hallo zusammen,
was haltet Ihr von diesem Artikel aus der Taekwondo Aktuell?? Seid Ihr einverstanden mit dem, was da steht?
(Sh. angehängte Grafikdatei).
Viele Grüße,
Hendrik
Mercyless
29-08-2007, 16:48
naja klingt für mich als will er Taekwondo zu ner Art Tae Bo machen ^^
Samurai85
29-08-2007, 17:41
Taekwondo während der japanischen Kolonialzeit ? das wage ich aber zu bezweifeln !
Taekwondo mit Musik ? ist das noch KampfKUNST ? ich glaube nicht das, dass im Sinne von General Choi wäre.
Dann gleich lieber Taebo wie @Mercyless schon sagt !
ich denke der Artikel hat einen gewissen Wahrheitsgehalt. Wenn man die Entwicklung der "starren" älteren Formen zu den heutigen "modernen" Poomsae sieht, sieht man die schnelleren und lockereren Bewegungen.
Ich denke nicht, dass er mit dem Taekwondo in Richtung des Taebo gehen will...sagt er ja auch mit keinem Wort. Sondern dass man die Musik auch in das Training integrieren kann (z.B. aufwärmung ... oder wenn ihr nur an die Musikpoomsae denkt...). ich habe vor jahren schon an Training mit Musik teilgenommen (und das sogar im ITF Stil!) und habe dies immer als Bereicherung empfunden und nicht als einen "falschen" Weg.
Vagabund
31-08-2007, 12:43
Jedenfalls gilt Taekkyon nur unter gewissen, manchen Leuten als Vorläufer des Taekwondo. Einige wissens es nicht besser, andere wollen die Wahrheit nicht wahr haben.
Kampfkunst zu Musik finde ich allgemein in Ordnung, es kommt nur darauf an, wie genau man es umsetzt.
Die Silbe "Do" scheint jedenfalls in der WTF-Szene weit davon entfernt zu sein, eine wirkliche Bedeutung zu erhalten. Offenbar sind solche Konzepte einfach nicht massentauglich.
Übersetzen wir Taekwondo in diesem Zusammenhang also einfach mit "Methode, mit Händen und Füßen zu kämpfen". Mehr ist es im Sinne dieser Leute nicht. Naja, es ist für einige Koreaner natürlich auch ein Mittel, um gewisse sozial-historische ............ Aber ich will jetzt niemandem zu nahe treten.
Ist es moeglich das waerend der Japanischen Kolonialzeit
das Taek-kyon mit musik ausgefuert wurde um es als Volkstanz
zu tarnen da alle Kampfkuenste verboten waren?
Der Artikel laest den Anschein entstehen das er das TKD zu einem
Konsumobjekt machen moechte um es nochmer der Oeffentlichkeit
zugaenglich oder schmackhaft zu machen.
Kriegskunst=>Wettkampfsport=>Entertainmentsport(Showsport)
Frage:
Wenn Tae-kyon nicht der Vorlauufer des TKD war, was war es dann?
Vagabund
23-10-2007, 07:05
Nein, Taekkyon wurde mit Sicherheit nicht als Tanz getarnt.
Erstens hat Song Dok-gi und auch die anderen "überlebenden" Meister nichts davon erzählt. Vielmehr haben sie gesagt, dass sie einfach nicht mehr trainiert haben (sh. hier (http://taekkyon.de/download/song_interview_translation_EN_DE.pdf)). Es wird ja in der TKD Szene oft erzählt, dass einige tapfere Meister unter Einsatz ihres Lebens das alte xyz im geheimen Untergrund weiter trainiert hätten. Das war nicht so.
Zweitens ist TN nun auch nicht so tänzerisch, dass man es nicht als Kampfkunst identifizieren könnte.
Drittens waren praktisch alle koreanischen Kulturausprägungen verboten, also auch Tanz und kor. Trommeln.
All das trifft meines Wissens übrigens auch auf die Capoeira zu. Da wurde nichts getarnt.
Der Vorläufer des Taekwondo war schlicht und einfach Karate, und zwar japanisches Shotokan.
Man muss sich nur mal "traditionelles" (besser: ursprüngliches) Taekwon-Do ansehen und mit Shotokan Karate vergleichen. Die Gemeinsamkeiten sind frappierend. Ganze Sequenzen in den Hyongs sind identisch mit Shotokan-Katas.
Es gibt aber noch viele weitere Belege für die Abstammung des Taekwondo vom Karate.
Nich zu vergessen: Im Tang Soo Do (wörtliche Übersetzung von Karatedo ins Koreanische) läuft man sogar noch die ursprünglichen Katas (und nennt sie "hyong"). Und Tangsudo und TKD haben den gleichen Ursprung und stammen aus der gleichen Zeit.
Gruß,
Vagabund
Das war auch nur ne Frage und keine Feststellung.
Dachte wenns vielleicht so gewesen waere dann...
Aus dem Interview ist jedoch nicht ersichtlich das
Song Dok-ki mit dem Training aufgehoert hat, lediglich
das es keine oeffentlichen Treffen mehr gab. Wenn er
aber mit 91 noch relativ agil war dan wird er warscheinlich,
zumindest fuer sich, weiter trainiert haben.
Mir hat einmal jemand erzaelt, das General Choi Hong Hi
bei Han Il Dong Taek-kyon gelernt hat und es dann mit
Karate Techniken ergaenzt und neu Strukturiert hat.
Am Anfang wurden Anscheinend auch ein paar Katas gelaufen.
(gemeint ist das "traditionelle" bzw. ursprüngliche TKD)
Wie es mit den neuen TKD Stielen z.B WTF aussieht...?
Hyong bedeutet meines Wissens Form auf Koreanisch sowie
Kata auf Japanisch.
Das mit der Geschichte scheint allerding immer so ne Sache
zu sein...
Selbs in den gleichen oder aehnlich KKs, gibt es anscheinend
von Verband zu Verband unterschiedliche Auffassungen.
Vagabund
30-10-2007, 10:08
Hallo Nu28,
wollte eigentlich erst antworten, wenn ich den entsprechenden Text zur Frage, ob Choi Taekkyon konnte, online habe. Das verzögert sich leider noch etwas.
Schöner Beitrag! Sehr scharfsinnig gelesen, dass Song tatsächlich nicht explizit sagt, dass er gar nicht weiter trainiert habe. Ich glaube, ich kenne dazu auch keine Quelle, muss aber nochmal nachforschen. Es ist jedenfalls unwahrscheinlich, dass er alleine trainiert hat, denn
- es gab keine "Turnhallen" oder ähnliches
- TN wurde immer mit Partner trainiert (Formen gab es nicht)
- Song hat aktiv Wettkampf-TN gemacht, das geht alleine oder im Geheimen nicht
- Song war erst ca. 14, als TN verboten wurde. In dem Alter hat man sich noch nicht so an eine Kampfart gebunden.
Bald kommt mehr, bleib dran.
Ciao,
Vagabund
Wollte mich nur mal melden und mitteilen,
das ich noch dran geblieben bin.
Vagabund
19-11-2007, 13:47
Der Text ist fast fertig. Vielleicht wird er noch diese Woche online gestellt.
Hallo Hendrik und alle Geschichtsinteressierten :),
wir (d.h. 3 koreanische Meister, 1 Chinesin und ich) sind noch fleißig am übersetzen, nicht nur Texte von diversen Kampfkunstverbänden, wir durchstöbern die Geschichtsbücher und sind mit den Nordkoreanern in Kontrakt getreten, um weitere schöne Bildchen aus ihren Archiven und Museen zu bekommen und unsere veröffentlich zu dürfen … hier aber schon mal vorab ein kleiner Auszug, von dem, was wir bisher gefunden haben …
Lieber Hendrik … Taekwondo und Hapkido hat starke japanische Einflüsse, oder besser gesagt ein Teil der jüngsten Geschichte findet in Japan statt :( … Du bist auf dem richtigen Weg … :respekt: aber wenn diese Richtung weitergehst … treffen wir uns wieder in Korea. :klatsch: Ich warte da auf Dich und versuche solange im „koreanischen Urschlamm“(= heutiges China und Nordkorea) noch ältere Wurzeln der Kampfkünste auszugraben … Hast Du Lust mit zu wühlen ? oder Wie wäre’s mit ’ner kleinen (historischen) Schlamm-Schlacht ? :its_raini
Japaner, Koreaner und Chinesen streiten sich, woher Taekwondo (Hapkido ähnlich) kommt … und alle haben irgendwo recht. Allerdings erzählt jeder nur einen Teil der Geschichte, den der das Heimatland am besten darstellt … und durch geschicktes „Auslassen“ wichtiger historischer Sachverhalte entsteht sehr schnell ein falsches Bild … :ups:
nachzulesen bei den verschiedenen Kampfkunstverbänden … Die Geschichte der Kampfkünste lässt sich nicht so einfach aus dem historischen Zusammenhang lösen. Die Kampfkünste haben sich entwickelt wie z.B. die Sprache (altdeutsch- heute viele englische Begriffe). Wenn es also „wörtlich“ nimmt sind Taekwondo und Hapkido erst Mitte des letzten Jahrhunderts in Japan entstanden … Vorläufer der japanischen Kampfkünste waren die koreanischen und chinesischen … große chinesische Landesteile gehörten zum Koguryô-Reich ...die Koreaner wanderten aus China (Han) ein …
Das, was oft als Taekwondo-Geschichte zu lesen ist, ist die nachgebesserte Kurz-Fassung … :D
In der Jinhan-Epoche trainierte man Subak und Shaolin-Boxen. In Koguryô: Subak und Dôkgôni, ich nenne es mal hier Taekkyeon-Vorläufer. Diese sind über Baekje (1.König war Sohnemann des Koguryô-Königs) nach Japan gelangt – Yamato Jôngkwon. In Silla wurde Subak, Kwonbôp = Boxen und Dôkgôni = Taekkyeon-Vorläufer praktiziert, welche ebenfalls das japanische Yamato Jôngkwon mit beeinflusst haben. Während der Koryô-Zeit entwickelte sich dann wohl aus Kwônbôp und Dôkgôni -> Taekkyeon, Subak gab’s ebenfalls. In der Joseon-Epoche kam Taekkyeon und Subak über Hong, Gil-Dong (koreanischer „Robin Hood“) abermals nach Japan – Okinawate. Dieses und Yamato Jôngkwon gelten als die Vorläufer des Dang Soo Do / Karate … und wie es wieder nach der japanischen Besatzung zurück nach Korea kam … die Geschichte hat Hendrik ja schon erzählt. :yeaha:
So, das reicht für heute aber erst einmal … ich hab’ jetzt leider keine Zeit mehr.
Bis bald
Gruß :winke:
Mudoin
Computerworker
20-11-2007, 14:09
Bitte keine Musik im Taekwondo wenn ich musik will gehe ich zum Hausfrauen Step Arobic.
In so show vorführungen ist es vielleicht okay allgemein beim Training bitte bitte nicht
@Mudoin:
Hast du irgendwo eine Homepage oder ähnliches, Texte online, wo man die Geschichte nachlesen kann.
Auch die Fotos würden mich brennend interessieren.
Hallo SicSue,
schön, daß sich doch noch einige der Taekwondo / Hapkido-Familie für diese Themen interessieren. Hab' ganz viele Seiten, u.a. die der National-Geschichte (von Historikern) dazu gefunden :rolleyes:, leider sind sie fast alle in koreanisch (z.T. alte Schrift, die selbst Einheimischen Kopfzerbrechen macht). :( Viele alte koreanische Worte sind nicht im Wörterbuch zu finden, und müssen aus dem koreanischen Lexikon herausgesucht werden. Gleiches gilt für die alten chinesischen Schriftzeichen, die aber z.T. wichtige Teile des Geschichts-Puzzels sind.
Wenn Du aber Lust hast, bei den Ausgrabungen zu helfen ... jedermann (und jedefrau) ist willkommen. :klatsch: Einiges ist auch schon übersetzt worden ... muß aber noch viel sortiert werden. :)
Gruß :winke:
Mudoin
hallo zusammen,
kann mir gut vorstellen das früher, als es noch kein TKD, sonder die Wurzeln gab zur musik trainiert wurde. Beim korenanischen Militär dann ja ganz bestimmt nicht mehr.
Manchmal wünsche ich mir ein wenig musik beim training, verzichte aber aus respekt vor der "tradition" drauf. ein alter meister von mir hat es um 1989 rum mal ausprobiert, aber ist dann wieder eingestellt worden weil sich keiner dafür begeistern konnte.
zum glück kann ich in meiner Schule auch 3x mal die Woche Kickboxen machen - da läuft dann immer Hardrock und das ist genau das richtige für die dynamik im training. :cool:
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