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Vollständige Version anzeigen : Funktioniert SV wirklich?



sparhawk
31-08-2007, 10:04
Ich habe mir diese Frage schon des öfteren gestellt. Ich mache Hap-Ki-do, aber halt mehr weil ich einen Sport machen möchte der mich auch etwas interessiert und fordert. Einfach nur Gymnastik oder Bodybuilding machen um mich in Form zu bringen ist mir da etwas zu blöd. :)

Man sieht natürlich in Filmen immer wieder wie wunderbar das klappt. Da wird gesprungen und gekickt und schon liegen 10 Gegner am Boden. Wenn man in's Training geht dann sieht das allerdings ganz anders aus. Wenn wir Freikampf machen dann geht das u.U. so schnell dass ich im ersten Moment gar nicht weiss wie ich reagieren soll, obwohl ich zumindest einige Techniken in der normalen Trainingssituation kann (wobei es allerdings meinem Gegner auch nicht viel besser geht).

Gerade jetzt stelle ich mir allerdings die Frage wieder, ob solche Techniken wirklich weiterhelfen. Am Samstag war die Loveparade in Essen und auf dem Heimweg wurde etwa 20 Meter von meinem Haus eine Frau mit einem Messer angegriffen und schwer verletzt. Die Beschreibung des Ablaufs lässt die Polizei vermuten dass der Angreifer nichtmal was von ihr wollte, sondern sie einfach nur umbringen wollte (meine Interpretation des Polizeiberichts). Durch ihre heftige Gegenwehr hat der Täter dann aber abgelassen und ist weggelaufen. Da ich selbst drei Kinder habe, und sowieso wollte dass sie eine Kampfsport machen, bin ich jetzt auch umso fester entschlossen und hoffe das es nützlich sein könnte. Aber ich frage mich eben wie nützlich das wirklich ist. Wenn jemand einfach nur entschlossen ist einen umzubringen ohne dass überhaupt erst ein Vorgeplänkel stattfindet, und dir einfach von hinten ein Mesaser reinrammt, kann man vermutlich eh nicht allzuviel machen, als sich halt so gut es geht zu wehren. Und genau da frage ich mich dann ob es im Ernstfall wirklich hilft.

Ich selbst habe mal vor Jahren eine Situation erlebt. Ich ging gerade vom Training heim und musste durch einen Park wo zwei Jugendliche (etwa 16 Jahre) standen. Der eine hielt mir plötzlich eine Pistole unter die Nase und sagte ich soll stehen bleiben. Ich war so erschrocken dass ich nicht wusste was jetzt am besten machen sollte. Auf Grund des Verhaltens der beiden dachte ich auch dass es wohl eher ein Scherz war und bin einfach weitergegangen und habe die beiden ignoriert. Es ist dann auch nichts passiert aber als ich dann hinterher zu Hause war habe ich erstmal angefangen zu überlegen was da eigentlich passiert ist. Auf Grund meiner Statur bin ich auch nicht unbedingt das typische Opfer. Auf jeden Fall habe ich nächsten Tag meinen Meister gefragt was er denn gemacht hätte, und er hat mir dann auch gesagt, er hätte auf Deeskaltion gesetzt. Und da eine Pistole im Spiel war meinte er dass er es vermieden hätte irgendwelche Techniken einzusetzen, weil das Risiko einfach zu hoch wäre. Schliesslich reicht es ja schon wenn der Täter erschrickt und dadurch den Abzug zieht, ohne dass er es vielleicht wirklich will.

Deshalb frage ich mich dann auch, ob man vielleicht durch solche Kampftechniken, nicht vielleicht sogar der Illusion unterliegt dass man solche Situationen im Griff hätte und dadurch eher noch die Situation eskalieren lassen kann.
Andererseits habe ich mir auch den Thread zum Thema "Macht KK Kinder agressiver" und das scheint mir ja zumindest in diesem Punkt zu widersprechen, was ich durchaus beruhigend finde. Allerdings habe ich auch nicht unbedingt die Erfahrung auf der Strasse, weil ich möglichen Situationen tunlichst aus dem Weg gehe und auch wenn ich mal angemacht werden, versuche das mit Humor etwas zu entschärfen.

chiefrocker666
31-08-2007, 11:53
Das Thema ist wahrscheinlich schon so alt wie die KKs selbst. Auch kannst du davon ausgehen, dass hier gleich zahlreiche verweise auf die mächtige Sufu kommen.
Glaube ein ganz wichtiger Aspekt zum Thema SV, den man durch das ausüben eines Kampfsportes erhält ist, dass das Selbstbewusstsein gestärkt wird und man eine entsprechende Ausstrahlung erhält. Was nicht heißen soll, dass jeder der KS macht furchtbar gefährlich und hart aussieht aber es gibt viele Dinge, die durch das betreiben von Kampfsport doch gefördert werden. Z.B. Körperhaltung, Körperspannung, Kraftzuwachs, etc. pp. Grundsätzlich fördert Sport (auch im allgemeinen) also die körperlichen Aspekte die in Sachen SV zu tragen kämen.
Bei mir selbst z.B. bemerke ich, dass ich mich mit KS über das Training hinaus beschäftige. Schaue mir Kämpfe an, versuche einen Blick für Situation zu erlangen oder gehe bestimmte Techniken im Gedanken durch. Auch lerne ich mich besser einzuschätzen, was ich auf mich selbst beziehe. Viele neigen sicherlich dazu, gerade durch KS, sich völlig falsch einschätzen, kommen dadurch dann arg in Bedrängnis und werden womöglich knallhart auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Trotzdem glaube ich aber, dass ein Großteil der Kampfsportler durchaus in der Lage ist, sich richtig einzuschätzen und in solchen Situationen sicher den

Natürlich ist das nur meine Meinung aber ich glaube schon, dass allein wegen diese beiden von mir aufgezeigten Punkten, KS schon etwas für SV bringt. Und damit meine ich auch jede KK, egal welche.

Wenn mir jemand von hinten ein Messer in die Rippen haut oder ne Knarre unter die Nase hält, klar… was soll ich dann schon machen. Aber das sind nicht Dinge mit denen ich mich beschäftigen möchte. Angst ist nicht das was mich leiten wird oder was mich dazu bringt KS zu betreiben. Das man im Ernstfall zunächst perplex ist, ist normal. Bin allerdings überfragt, wie man diese Schwelle am besten überwindet.

Grüsse.

BenitoB.
31-08-2007, 12:17
lange frage kurze antwort. funktionierst DU in einer sv sitaution:confused: mehr gibts dazu nich zu sagen,oder!?

sparhawk
31-08-2007, 13:20
lange frage kurze antwort. funktionierst DU in einer sv sitaution:confused: mehr gibts dazu nich zu sagen,oder!?

Ich denke schon. :) Je nachdem wo man die Situation ansetzt. Da ich aber bisher in meinem Leben noch keine einzige Schlägerei gehabt habe (Mit Freunden raufen als Kind/Jugendlicher nehme ich da mal aus) und bisher aus allen Anpöbelungen rausgekommen bin ohne dass es zu Gewalt kam, denke ich schon dass "ich" da funktioniere. ;)

Ineluki
31-08-2007, 13:32
Und genau da frage ich mich dann ob es im Ernstfall wirklich hilft.


Kommt drauf an...

SV ist wie z.B. Sicherheitsgurte, Airbags, Motorradhelme ,ABS etc.

- Es kann den Unterschied zwischen "tot", "verletzt" und "nochmal davongekommen" ausmachen
- Es gibt Situationen wo sie auch nicht mehr helfen
- Manche sind so blöd und begeben sich in Situationen die sie sonst vermieden hätten

lucky punch
31-08-2007, 13:39
ich persönlich denke, dass für SV ersteinmal nur eins wichtig ist: Selbst wenn man nur eine Technik hat, wenn man erst seit einer Woche trainiert, Hemmungen hat etc. hat man auf jeden Fall immer mehr als wenn man keine SV Sachen kennt oder noch nie etwas in der Richtung gemacht hat.
Mehr lässt sich dazu nicht sagen, finde ich. SV ist oftmals sehr spekulativ, die Techniken manchmal nicht so realistisch( z.B. Angriffe mit Waffen) aber dennoch leisten sie einen Beitrag, sich in EINER Situation(nicht in jeder) besser verteidigen zu können als vorher. Mal davon abgesehen, dass rein körperlich über ein trainiertes Bewegungspensum zu verfügen, nicht nur in der SV gut ist. Und zu den psychologischen Vorteilen hat mein Vorredner schon richtiges gesagt.

MataLeon
31-08-2007, 13:41
Angst ist nicht das was mich leiten wird oder was mich dazu bringt KS zu betreiben. Das man im Ernstfall zunächst perplex ist, ist normal. Bin allerdings überfragt, wie man diese Schwelle am besten überwindet.

Grüsse.

welche schwelle? angstschwelle? wenn du die angst meinst, die kannst du nicht unterdrücken. angst ist dein ständiger begleiter und dein bester freund in einer körperlichen gefahrensituation...unterdrücken nicht, kontrollieren ja, lernen es zu lieben
mfg

chiefrocker666
31-08-2007, 13:46
welche schwelle? angstschwelle? wenn du die angst meinst, die kannst du nicht unterdrücken. angst ist dein ständiger begleiter und dein bester freund in einer körperlichen gefahrensituation...unterdrücken nicht, kontrollieren ja, lernen es zu lieben
mfg

Meine dieses Onmachtsgefühl das man irgendwie bekommt, wenn man sich plötzlich im Ernstfall befindet. Wenn dir in nix einfällt, von dem was du jahrelang immer und immer wieder geübt hast.
Mit der Angst ist das so einen Sache... da magast du recht haben.

sparhawk
31-08-2007, 13:46
ich persönlich denke, dass für SV ersteinmal nur eins wichtig ist: Selbst wenn man nur eine Technik hat, wenn man erst seit einer Woche trainiert, Hemmungen hat etc. hat man auf jeden Fall immer mehr als wenn man keine SV Sachen kennt oder noch nie etwas in der Richtung gemacht hat.

Ja, da habe ich halt so meine Zweifel. In den Vereinen wo ich bisher trainiert habe, da ist alles eigentlich mehr sportlich und kameradschaftlich abgelaufen, was ich ja auch ganz angenehm finde. Im Gegenteil, Schläger werden da in der Regel schnell wieder rausgeworfen. Aber genau deshalb habe ich dann auch so meine Zweifel ob mir das im Ernstfall tatsächlich helfen würde. Ich mache das jetzt auch nicht SO lange dass ich da auch DIE Erfahrung hätte. Ich denke ja das sich mit längerem Training die Reaktionen auch mehr verselbstständigen, so dass ich nicht erst überlegen muss welche Technik ich anweden wenn mich jemand (im Training) angreift.


Mal davon abgesehen, dass rein körperlich über ein trainiertes Bewegungspensum zu verfügen, nicht nur in der SV gut ist. Und zu den psychologischen Vorteilen hat mein Vorredner schon richtiges gesagt.

Ja, das ist eigentlich auch einer der Hauptgründe warum ich das mache. Und weil ich es auch cool finde (gebe ich ja zu). :) Um mich habe ich nicht sonderlich Angst. Ich denke wenn ich fast 40 Jahre ohne Schlägereien durchgekommen bin, werde ich sicher nicht gerade jetzt permanent angefallen werden. :)

sparhawk
31-08-2007, 13:48
Meine diese Onmachtsgefühl das man irgendwie bekommt, wenn man sich plötzlich im Ernstfall befindet. Wenn dir in plötzlich nix mehr einfällt von dem was du jahrelang immer und immer wieder geübt hast.

Das ist genau das warum ich mich auch frage ob SV wirklich funktioniert. Wenn man eine Prüfung ablegt ist man auch unter Stress und der ist aber noch relativ gering, im Vergleich zu einem Ernstfall. Aber selbst da passiert es schon dass man plötzlich überlegen muss welche Technik oder wie genau. Geht zumindest mir, und auch anderen mit denen ich gesprochen habe, so.

Icheben
31-08-2007, 14:12
Funktioniert SV wirklich?.
Ich sach ma so. Gewalttätige Leute haben die unangenehme Eigenschaft, gut in Gewalt zu sein.
Wenn böse SvJungs auf böse StraßenJungs treffen, dann wird sich zeigen was dabei rauskommt. Wenn der sanfte Sv-Knabe mit seiner Handtasche voller Mitleid, Moral und Vernunft auf bösen Jungen trifft, dann stehts schlecht. Denn *klick* Feind ist böse, wird es bei ihm nicht plötzlich machen. Auch nicht wenn er das vorher im Hardcore-KravMaga Training simuliert hat.
Dann fallen die Masken und zum Vorschein kommen Feigheit, Bedenken, Ohnmacht, zittern und Versagensangst.

Um die Frage zu beantworten. SV-Training ist im großen und ganzen nutzlos, solange man sich nicht auf einem geistigen Level befindet welches einem die Anwendung erlaubt.
Für den körperlichen Teil der Sv, reicht ein Boxsack, zwei Kettlebells und tägliches Joggen um den Block.

Lars´n Roll
31-08-2007, 14:23
Für den körperlichen Teil der Sv, reicht ein Boxsack, zwei Kettlebells und tägliches Joggen um den Block.

Da gibt sogar ein Zitat von so einem Pugilism/Historisches Zeugs-Menschen mit nem komischen Namen.
"When it comes to selfdefense, most people were better off with lifting weights and hitting the heavy bag."

Butterbrot
31-08-2007, 14:27
das Problem ist halt auch, dass jemand, der dich als "Opfer" raussucht, auch seinen Grund dazu hat. Er wird sich niemanden raussuchen, der 2 Köpfe größer ist und 10Kilo Muskelmasse mehr hat. Dazu kommt sein Gewaltpotenzial, er WILL dich verletzen - du willst aber eigentlich nur heil aus der Situation rauskommen.

MataLeon
31-08-2007, 23:40
Meine dieses Onmachtsgefühl das man irgendwie bekommt, wenn man sich plötzlich im Ernstfall befindet. Wenn dir in nix einfällt, von dem was du jahrelang immer und immer wieder geübt hast.
Mit der Angst ist das so einen Sache... da magast du recht haben.

unsere vorfahren kannten 3 sachen in einer angstsituation um leben und tot: weg laufen - tod stellen - angreifen/revier verteidigen
die selben symtome haben heute immernoch: weg laufen - angstarre oder von dir beschriebenes Onmachtsgefühl (wäre tod stellen) - oder halt angreifen.
in einer SV situation ist nix mit denken, sondern nur reflexartig reagieren...reine spontanität
dieses onmachtsgefühl bzw. die angststarre kann man ansatzweise weg trainieren, sollte man auch wenn man ernsthaft SV betreibt (z.B. durch Rollenspiele)
man muss nach prinzipien und konzepten trainieren, das ist wichtig, und nicht 1000de von techniken beherschen.

Ziu07
01-09-2007, 00:28
Man sieht natürlich in Filmen immer wieder wie wunderbar das klappt. Da wird gesprungen und gekickt und schon liegen 10 Gegner am Boden. Wenn man in's Training geht dann sieht das allerdings ganz anders aus. Wenn wir Freikampf machen dann geht das u.U. so schnell dass ich im ersten Moment gar nicht weiss wie ich reagieren soll, obwohl ich zumindest einige Techniken in der normalen Trainingssituation kann (wobei es allerdings meinem Gegner auch nicht viel besser geht).



Hallo!

Was in den meisten Filmen gezeigt wird, ist leider meist fern der Realität! Schön und auch spektakulär anzusehen, das war's aber auch! Die Kampfszenen / Abläufe werden teils stundenlang antrainiert und es geschehen selbst dabei, noch so etliche Unfälle (was meist nicht gezeigt wird).

Gruss,
Ziu07

Sportler
01-09-2007, 00:56
Kommt drauf an...

SV ist wie z.B. Sicherheitsgurte, Airbags, Motorradhelme ,ABS etc.

- Es kann den Unterschied zwischen "tot", "verletzt" und "nochmal davongekommen" ausmachen
- Es gibt Situationen wo sie auch nicht mehr helfen
- Manche sind so blöd und begeben sich in Situationen die sie sonst vermieden hätten
Volle Zustimmung!
SV erhöht einfach nur die Chancen - aber nichtmal das sicher, weil es Leute gibt, die sich erst recht in Gefahr bringen, weil sie denken, sie haben was drauf.


Meine dieses Onmachtsgefühl das man irgendwie bekommt, wenn man sich plötzlich im Ernstfall befindet. Wenn dir in nix einfällt, von dem was du jahrelang immer und immer wieder geübt hast.
Mit der Angst ist das so einen Sache... da magast du recht haben.

Rückkopplung:D Man hat grad ne Auseinandersetzung. Das ist man nicht gewohnt, der andere kuckt auch sooo böse. Man kriegt Angst. Die Knie zittern. Man denkt: "Jetzt sieht garantiert jeder meine Knie zittern", man wird noch unsicherer. Man fühlt sich schwach und will nur noch, dass es vorbei ist. Hinterher weiß man kaum noch, was eigentlich abgelaufen ist.
Der Witz daran: Wenn man psychisch an die körperlichen Reaktionen gewöhnt ist, dann sieht die Sache so aus:
Keiner sieht die Knie zittern. Und man ist nicht schwach, sondern gerade wegen der Angst/dem Adrenalin viel stärker als sonst!
Fazit: Man muss sich an diese körperliche Reaktion gewöhnen! Dafür am besten die SUFU.

Sparhawk, hör auf deinen Trainer, der scheint Ahnung zu haben. Zumindest, was Waffen angeht: Wenn man kann, weglaufen, wenn nicht, Deeskalation.

Branco Cikatic
01-09-2007, 01:43
das Problem ist halt auch, dass jemand, der dich als "Opfer" raussucht, auch seinen Grund dazu hat. Er wird sich niemanden raussuchen, der 2 Köpfe größer ist und 10Kilo Muskelmasse mehr hat. Dazu kommt sein Gewaltpotenzial, er WILL dich verletzen - du willst aber eigentlich nur heil aus der Situation rauskommen.
Sag das mal nicht! Ich bin in meinen Urlaub von einem
Wirt angegrifen worden der mir körperlich unterlegen war.
Der hat von mir auch was vor die Fresse bekommen.
Nicht das ich mich damit rühme. Das schlimme ist das dies
ein Nachbar war, der aber richtig hackebreit war.

sparhawk
01-09-2007, 12:25
Was in den meisten Filmen gezeigt wird, ist leider meist fern der Realität! Schön und auch spektakulär anzusehen, das war's aber auch! Die Kampfszenen / Abläufe werden teils stundenlang antrainiert und es geschehen selbst dabei, noch so etliche Unfälle (was meist nicht gezeigt wird).

Ich weiss. :) Ich nehme Filme auch nicht sonderlich ernst, was das angeht. Oft ist es auch so, dass einfach Models genommen werden, die nichtmal die Bewegungsabläufe kennen. Das wird dann so geschnitten, das es aussieht also ob die irgendwelche Techniken gemacht hätte, aber meistens sieht man das schon an den Bewegungen, ob die wengistens mal einen Kurs gemacht hat, oder wirklich nur modellt.

Black Crow
01-09-2007, 18:01
das Problem ist halt auch, dass jemand, der dich als "Opfer" raussucht, auch seinen Grund dazu hat. Er wird sich niemanden raussuchen, der 2 Köpfe größer ist und 10Kilo Muskelmasse mehr hat.

Da hab ich vor zwei Wochen eine ganz andere Erfahrung machen müssen: ein junger Mensch aus fernen Landen machte mich an. Obwohl er mir nur bis zur Nasespitze ging und nicht sehr stämmig wirkte, hatte er mich schnell in eine Opferrolle gedrängt, obwohl körperlich eher er das Opfer hätte sein sollen. Er wußte, was er will und wie er vorzugehen hat; schien Erfahrung damit zu haben - ich nicht.


Dazu kommt sein Gewaltpotenzial, er WILL dich verletzen - du willst aber eigentlich nur heil aus der Situation rauskommen.

Und genau DAS ist das Problem, wenn man selbst kein böser Bube ist.

Ich hatte mich in meiner Not an einen Busfahrer gewandt. Der dachte, ich verarsche ihn, hat mir an der Endhaltestelle den Eintritt verwehrt. Erst, als ich ihn darauf hinwies, daß dies unterlassene Hilfeleistung sei und selbst laut wurde, ließ er mich einsteigen. Mein "Freund" hat dann wie ein Irrer von draußen gegen die Bus getreten und geschlagen.

Mein Fluchtreflex war wohl gerechtfertigt: der hätte mich platt gemacht.

sparhawk
02-09-2007, 09:45
Da hab ich vor zwei Wochen eine ganz andere Erfahrung machen müssen: ein junger Mensch aus fernen Landen machte mich an. Obwohl er mir nur bis zur Nasespitze ging und nicht sehr stämmig wirkte, hatte er mich schnell in eine Opferrolle gedrängt, obwohl körperlich eher er das Opfer hätte sein sollen. Er wußte, was er will und wie er vorzugehen hat; schien Erfahrung damit zu haben - ich nicht.

Das stimmt. Kleine schwache sind nicht automatisch die Opfer. Ein Arbeitskollege von mir ist ein 2 Meter Kerl mit breiten Schultern, und trotzdem wurde er von einem schwächeren Typen angemacht, der seinen Laptop klauen wollte. Er hat ihn umgehauen und dann wars erledigt. Mein Vater wurde auch schonmal von einem 12jährigen angepöbelt. Wer das Opfer ist, hängt eben nicht nur damit zusammen dass der schwach aussehen muss. Wenn jemand was will, dann ist es ihm vielleicht egal, und möglich sucht er sich sogar extra noch jemand der nach was aussieht um sich vor sich selbst oder seinen Kumpels was zu beweisen.


Ich hatte mich in meiner Not an einen Busfahrer gewandt. Der dachte, ich verarsche ihn, hat mir an der Endhaltestelle den Eintritt verwehrt. Erst, als ich ihn darauf hinwies, daß dies unterlassene Hilfeleistung sei und selbst laut wurde, ließ er mich einsteigen. Mein "Freund" hat dann wie ein Irrer von draußen gegen die Bus getreten und geschlagen.

Das ist nicht nur bei Hilfeleistung so. Wenn man sich z.B. Notfallratgeber der Rettung durchliest, da steht dann immer dass man schon bei Verdacht auf Infarkt die Rettung rufen sollte nach dem Motto "Besser einmal mehr als einmal weniger." Machst du das aber wirklich dann kannst du dir was anhören wenn es doch nicht ernst war (obwohl du das als Laie nicht unbedingt wissen kannst) wenn du überhaupt Glück hast das einer kommt. Die sagen dir dann man soll halt ins Krankenhaus fahren. Gleiches gilt für die Polizei. Ein Kind wurde beim Fahhradfahren angefahren von einem anderen Kind. Es war scheinbar schwer verletzt und ein anderes Kind hat die Polizei oder Rettung angerufen. Die haben das nicht ernst genommen und als Scherz abgetan. Erst als dann ein Erwachsener angerufen hat, haben sie sich herbequemt.

Jeder sagt dir zwar man soll Hilfe suchen, aber wenn du es doch tust, bist du oft genug auf dich alleine gestellt.

Es ist aber auch schwierig einzuschätzen. Oft gibts eine Rangelei und wenn man dazwischen geht, dann halten plötzlich alle zusammen und auf dich los. Deshalb gehe ich eigentlich nirgends dazwischen, es sei denn ich sehe dass es wirklich brutal zugeht (mehrere auf einen die am Boden liegen oder ähnliches). Aber auch dann ist es besser zuerstmal die Polizei anzurufen und dann erst was zu probieren. Dann hat man im Zweifelsfall bereits die erforderliche Hilfe geleistet und hat auch Rückendeckung falls was schiefgeht, weil man weiss dass die (hoffentlich) gleich da sind.

Branco Cikatic
02-09-2007, 15:29
Es ist aber auch schwierig einzuschätzen. Oft gibts eine Rangelei und wenn man dazwischen geht, dann halten plötzlich alle zusammen und auf dich los. Deshalb gehe ich eigentlich nirgends dazwischen, es sei denn ich sehe dass es wirklich brutal zugeht (mehrere auf einen die am Boden liegen oder ähnliches). Aber auch dann ist es besser zuerstmal die Polizei anzurufen und dann erst was zu probieren. Dann hat man im Zweifelsfall bereits die erforderliche Hilfe geleistet und hat auch Rückendeckung falls was schiefgeht, weil man weiss dass die (hoffentlich) gleich da sind.
Ich würde niemals bei einer Schlägerei dazwischengehen!
Viel zu gefährlich für das eigene Wohl.

Die Polizei anrufen und einen Krankenwagen bestellen und meine
Pflicht ist erfüllt,fertig. Ich denke das Du ziemlich
Naiv bist in Sachen SV.

enraged_Clown
02-09-2007, 15:35
Ich würde niemals bei einer Schlägerei dazwischengehen!
Viel zu gefährlich für das eigene Wohl.

Die Polizei anrufen und einen Krankenwagen bestellen und meine
Pflicht ist erfüllt,fertig. Ich denke das Du ziemlich
Naiv bist in Sachen SV.
ich hatte bislang immer irgendwelchen ärger wenn ich mich eingemischt habe. ich machs auch nicht mehr, ausserdem wer kann denn schon sagen ob derjenige der gerade auf die fresse bekommt sich nicht einfach mal das falsche "happy slapping" opfer ausgesucht hat und jetzt die rechnung bekommt.

ach und sparhawk, ich habe noch niemanden angemacht weil er mich beim verdacht auf hi gerufen hat, sollte sowas vorkommen meldet man die person dem schicht- oder dienststellenleiter.

Branco Cikatic
06-09-2007, 01:08
ich hatte bislang immer irgendwelchen ärger wenn ich mich eingemischt habe. ich machs auch nicht mehr, ausserdem wer kann denn schon sagen ob derjenige der gerade auf die fresse bekommt sich nicht einfach mal das falsche "happy slapping" opfer ausgesucht hat und jetzt die rechnung bekommt.

ach und sparhawk, ich habe noch niemanden angemacht weil er mich beim verdacht auf hi gerufen hat, sollte sowas vorkommen meldet man die person dem schicht- oder dienststellenleiter.
Dazu ein aktuelles Ereignis!
In Hamburg wollte ein Junger Mann einen Streit in der Disco schlichten!
Da hat Ihn jemand eine volle Bierflasche über den Kopf
gezogen , mit der Ergebnis das er dabei getötet wurde.
Soviel zum Thema Zivilcourage.

SeraphiM
06-09-2007, 01:40
das Problem ist halt auch, dass jemand, der dich als "Opfer" raussucht, auch seinen Grund dazu hat. Er wird sich niemanden raussuchen, der 2 Köpfe größer ist und 10Kilo Muskelmasse mehr hat. Dazu kommt sein Gewaltpotenzial, er WILL dich verletzen - du willst aber eigentlich nur heil aus der Situation rauskommen.

sehr gefährliche urban legend in SV-Kreisen...


Wenn jemand was will, dann ist es ihm vielleicht egal, und möglich sucht er sich sogar extra noch jemand der nach was aussieht um sich vor sich selbst oder seinen Kumpels was zu beweisen.


kommt sehr, sehr oft vor...habe ich selbst schon zu oft erlebt...:ups:

man sollte sich von dem gedanken freimachen, diese leute würden logisch vorgehen/handeln...normaldenkende menschen bauen in der regel auch keinen solchen scheiss...

enraged_Clown
06-09-2007, 01:46
kommt sehr, sehr oft vor...habe ich selbst schon zu oft erlebt...:ups:
man sollte sich von dem gedanken freimachen, diese leute würden logisch vorgehen/handeln...normaldenkende menschen bauen in der regel auch keinen solchen scheiss...
das schöne daran ist, da sie freunde dabei haben können sie sich auf hilfe verlassen wenn es eng wird.

sparhawk
07-09-2007, 09:16
man sollte sich von dem gedanken freimachen, diese leute würden logisch vorgehen/handeln...normaldenkende menschen bauen in der regel auch keinen solchen scheiss...

Ich denke schon dass die Leute logisch denken. Allerdings hängt ein logischer Gedankengang, bzw. der Schluss daraus auch von den Annahmen ab, die getroffen werden. Wenn jemand in einer Umgebung lebt, in der es als heldenhaft angesehen wird, wenn man jemanden niederschlägt (vorzugsweise vielleicht noch jemanden der kräftiger wirkt) dann ist es durchaus logisch dass sich derjenige dann entsprechende Opfer sucht. Das Problem ist allerdings dass diese Schlussfoglerungen für das Opfer vielleicht nicht nachvollziehbar sein müssen.
Selbst jemand der auf der Strasse eine Frau überfällt und vergewaltigt kann es für sich selbst häufig rationalisieren, sonst würde er das ja gar nicht erst machen.
Letzten Endes spielt es aber keine grosse Rolle warum jemand dazu bewegt wird etwas zu machen. Viel wichtiger ist halt dass man so eine Situation möglichst schon vorab erkennt damit man dem aus dem Weg gehen kann, und wenn es sich nicht vermeiden lässt, dass man vielleicht wenigstens eine Strategie hat, wie man vielleicht rauskommen kann, ohne dass viel passiert.

Branco Cikatic
08-09-2007, 03:54
Selbst jemand der auf der Strasse eine Frau überfällt und vergewaltigt kann es für sich selbst häufig rationalisieren, sonst würde er das ja gar nicht erst machen.
Letzten Endes spielt es aber keine grosse Rolle warum jemand dazu bewegt wird etwas zu machen. Viel wichtiger ist halt dass man so eine Situation möglichst schon vorab erkennt damit man dem aus dem Weg gehen kann, und wenn es sich nicht vermeiden lässt, dass man vielleicht wenigstens eine Strategie hat, wie man vielleicht rauskommen kann, ohne dass viel passiert.
Dir ist aber schon klar das Vergewaltiger als Triebtäter eingestuft werden.:rolleyes:
Eine Vergewaltigung im Voraus erkennen?
Da muss man ja Hellseher sein! Ich beschäftige mich seit
15 Jahren mit dem Thema SV und kann Situationen
klar analysieren die eine Gefahr bedeuten.
Das kann ein normaler Bürger nicht, da er in solchen
Dingen unerfahren ist bzw. die Gefahr falsch einstuft.
Wie soll er dann eine Strategie entwickeln.
Es würde mich freuen, wie Du das plausibel erläutern willst.

pYr0
08-09-2007, 08:26
Ich hab mir jetzt hier noch nix durchgelesen nur den Namen des Topics aber..

Ich denke SV funktioniert nicht bei jedem. Wenn jemand vor lauter Angst und Nervosität nichts mehr hinbekommt wird sich derjenige auch nicht an das Gelernte erinnern. Ist man jedoch dazu fähig einen kühlen Kopf zu bewahren, bringt SV natürlich was und natürlich wenn das Ganze nach vielen Jahren in Fleisch und Blut übergegangen ist.

enraged_Clown
08-09-2007, 09:03
Ich denke SV funktioniert nicht bei jedem. Wenn jemand vor lauter Angst und Nervosität nichts mehr hinbekommt wird sich derjenige auch nicht an das Gelernte erinnern. Ist man jedoch dazu fähig einen kühlen Kopf zu bewahren, bringt SV natürlich was und natürlich wenn das Ganze nach vielen Jahren in Fleisch und Blut übergegangen ist.
das ist doch das lustige an der sache. sv hat nichts mit technikserien zu tun die man einstudiert. sv ist erster linie einstellungssache. es ist die art mit sich und der situation um einen herum umzugehen. vorrausschauend zu denken und sachen wahrzunehmen. und wenn ich die agressoren schon von weitem sehe und bemerke wie sie mit mir die straßenseite wechseln kann ich evtl. noch schnell bei jemandem klingeln um in das haus zu kommen oder mich wenigstens darauf einstellen das gleich was los geht. wenn ich wie hans guck-in-die-luft durch die gegend stampfe brauche ich mich nicht wundern wenn ich die scheisser erst bemerke wenn sie mich faulig anatmen.
und umso besser ich situationen einschätzen kann umso weniger bekomme ich ein gefühl der machtlosigkeit oder diese besagte schockstarre.

SeraphiM
08-09-2007, 13:19
Ich denke schon dass die Leute logisch denken. Allerdings hängt ein logischer Gedankengang, bzw. der Schluss daraus auch von den Annahmen ab, die getroffen werden. Wenn jemand in einer Umgebung lebt, in der es als heldenhaft angesehen wird, wenn man jemanden niederschlägt (vorzugsweise vielleicht noch jemanden der kräftiger wirkt) dann ist es durchaus logisch dass sich derjenige dann entsprechende Opfer sucht. Das Problem ist allerdings dass diese Schlussfoglerungen für das Opfer vielleicht nicht nachvollziehbar sein müssen.
Selbst jemand der auf der Strasse eine Frau überfällt und vergewaltigt kann es für sich selbst häufig rationalisieren, sonst würde er das ja gar nicht erst machen.
Letzten Endes spielt es aber keine grosse Rolle warum jemand dazu bewegt wird etwas zu machen. Viel wichtiger ist halt dass man so eine Situation möglichst schon vorab erkennt damit man dem aus dem Weg gehen kann, und wenn es sich nicht vermeiden lässt, dass man vielleicht wenigstens eine Strategie hat, wie man vielleicht rauskommen kann, ohne dass viel passiert.

schon klar, irgendeine motivation geht immer voraus...
aber mir ging es darum aufzuzeigen, dass es gefährlich sein kann in mustern zu denken und man sich stattdessen innerlich auf alles einstellen sollte, um nicht überrascht zu werden.
quasi das tunneldenken aufzugeben...habe z.B. auch schon miterlebt, wie ein falscher ''schlichter'' in einem moment auf einen losgegangen ist, als sich dieser in sicherheit zu wähnen glaubte...da kann alles passieren, manchmal geht der spuk auch noch nach der eigentlichen aktion weiter...

sparhawk
08-09-2007, 20:27
Dir ist aber schon klar das Vergewaltiger als Triebtäter eingestuft werden.:rolleyes:
Eine Vergewaltigung im Voraus erkennen?

Ich meine damit nicht dass man einem Vergewaltiger es immer ansieht, sondern wenn so eine Situation am entstehen ist, dass man es vielleicht schon früher bemerken kann. Klar, wenn der hinter einem Baum hervorspringt, dann gibts keine Möglichkeit irgendwas vorher zu erkennen, aber es ist ja nicht jede Situation gleich und auch ein Angreifer ist nicht 100% perfekt.


Da muss man ja Hellseher sein! Ich beschäftige mich seit
15 Jahren mit dem Thema SV und kann Situationen
klar analysieren die eine Gefahr bedeuten.
Das kann ein normaler Bürger nicht, da er in solchen
Dingen unerfahren ist bzw. die Gefahr falsch einstuft.

Keine Ahnung, aber in den wenigen Situation wo ich angemacht wurde, hatte ich immer schon vorher das Gefühl dass das passieren wird und habe da bereits begonnen mich darauf vorzubereiten. Letztens habe ich zwei Jungs stehen sehen an denen ich mit dem Rad vorbeimusste und als ich die gesehen habe, hatte ich schon das Gefühl das die mich anmachen wollen, und das haben sie auch prompt getan. Wie gesagt, wenn man eine Szene sieht, dann kann man durchaus oft genug ein Gefühl dafür entwickeln, so dass man wenigstens einen kleinen Vorsprung hat. Wenn man falsch gelegen ist, ist zumindest nichts passiert.

sparhawk
08-09-2007, 20:29
vorrausschauend zu denken und sachen wahrzunehmen. und wenn ich die agressoren schon von weitem sehe und bemerke wie sie mit mir die straßenseite wechseln kann ich evtl. noch schnell bei jemandem klingeln um in das haus zu kommen oder mich wenigstens darauf einstellen das gleich was los geht.

Genau sowas in der Art meinte ich auch mit "sich darauf vorbereiten".

sparhawk
08-09-2007, 20:31
aber mir ging es darum aufzuzeigen, dass es gefährlich sein kann in mustern zu denken und man sich stattdessen innerlich auf alles einstellen sollte, um nicht überrascht zu werden.

Das stimmt. Deshalb halte ich es auch gefährlich wenn man Vergewaltiger immer in eine Schublade mit Wahnsinningen steckt. Das gibt einem dann ein falsches Gefühl der Sicherheit, solange man sich im Umgang mit "normalen" Menschen wähnt. Das ist aber eben nicht der Fall, weil sowas u.U. einfach auch aus einer Situation entstehen kann. Wo es hinterher dann heisst "Dem hätte ich das gar nicht zugetraut".