Vollständige Version anzeigen : Placebos
Hallo,
da ich keine Zahlen habe, frage ich mal hier. Wieviele der Medikamente sind Placebos in Prozent ausgedrückt? Weiß das jemand?
Und kann ich, wenn ich ein Medikament vom Arzt verschrieben bekomme, eher sicher davon ausgehen, dass es sich nicht um ein Scheinmedikament handelt?
guckst du hier:
Placebo - Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Placebo)
habs nid gelesen, vllt steht ja drin was du suchst.
Nein, leider nicht. Habe das auch nicht anders erwartet.
Sportler
31-08-2007, 22:31
Ehrlichgesagt:
Wenn der Arzt dir in seiner Funktion als solcher ein Medikament mit Wirkstoff verschreibt, dann darfst du davon ausgehen, dass da auch das drin ist, was draufsteht.
Ausnahmen sind Studien und wenn der Arzt eben "nebenbei" als Heilpraktiker oder dergleichen tätig ist. Hier wo ich arbeite ist ein Internist, auf der Plakette steht noch "Naturheilverfahren".
Dort ist natürlich die Placebo-Wirkung eingerechnet, aber hier garantiert dir der Arzt keinen Wirkstoff sondern nur beispielsweise ein Mittel namens Anus Bovis. Und das kriegst du dann auch.
Stell dir vor, du hast ne Krankheit, der Arzt gibt dir ohne dein Wissen ein Placebo und du verreckst. Der kann doch einpacken.
Oder war deine Frage anders gemeint?
Stell dir vor, du hast ne Krankheit, der Arzt gibt dir ohne dein Wissen ein Placebo und du verreckst. Der kann doch einpacken.
Hast du dich schon tiefgründig über Placebos informiert?
Dann wüsstest du nämlich, dass ein Placebo genauso wie ein echtes Medikament wirkt oder wirken kann. Bei Placebos zählen nicht die Wirkstoffe die in diesen Medikamenten enthalten sind, sondern der GLAUBE dass es wirkt. Das heißt, wenn du ein Medikament einnimmst, von dem du glaubst, dass es wirkt, obwohl es eigentlich keine Wirkstoffe in sich trägt, wirkt genauso wie ein echtes Medikament.
Placebos sind in der Pharmazie und der Medizin völlig legal. Es gibt sogar Placebo-Operationen, wo der Arzt einen Patienten vortäuscht, ihn operiert zu haben, und die Schmerzen etc. daraufhin tatsächlich verschwinden. Aber auch nur, weil der Patient geglaubt hat, operiert worden zu sein.
Ich wollte einfach nur wissen, wieviele Placebos es auf dem Markt gibt im Verhältnis zu echten Medikamenten. Und wann ich sicher davon ausgehen kann, dass es sich nicht um ein Placebo handelt.
Trinculo
01-09-2007, 08:58
Hallo,
da ich keine Zahlen habe, frage ich mal hier. Wieviele der Medikamente sind Placebos in Prozent ausgedrückt? Weiß das jemand?
Alle homöopathischen :p
Ohne dein Wissen, darf dir kein Arzt der Welt ein Placebo verabreichen und auf gar keinen Fall eine Scheinop durchführen!!!
Das gilt nur, wenn du an einer Studie teilnimmst.
Wenn du vom Arzt nen Rezept bekommst, dann ist da auch garantiert der Wirkstoff drin, der draufsteht. Und über Homöopathie lässt sich ja streiten...:rolleyes:
captainplanet
01-09-2007, 09:39
Ohne dein Wissen, darf dir kein Arzt der Welt ein Placebo verabreichen und auf gar keinen Fall eine Scheinop durchführen!!!
Das gilt nur, wenn du an einer Studie teilnimmst.
Aber wenn er mir sagt daß es ein Placebo ist funktioniert es doch nimmer. Das ist doch gerade der witz bei der Sache...:rolleyes:
Trinculo
01-09-2007, 09:47
Ihr bringt hier zwei Sachen durcheinander:
Placebos werden im Rahmen von Studien verabreicht. Die werden günstigenfalls im Doppelblindverfahren durchgeführt, d.h. auch der Arzt weiß nicht, ob er Euch ein Placebo verabreicht, oder nicht.
Natürlich kann es auch im Krankenhaus vorkommen, dass der Arzt direkt ein Placebo ("Phykosal") verabreicht, wenn er weiß, dass nichts Ernstes vorliegt, er dem Patienten nicht schadet, und dieser das gute Gefühl hat, ein Medikament verabreicht zu bekommen.
Wenn Ihr ein Medikament verschrieben bekommt, dann habt Ihr es ja wohl in seiner Originalverpackung mit Beipackzettel. Den könnt Ihr aufmerksam studieren, dann erfahrt Ihr auch, was die Inhaltsstoffe sind. Der Fall, dass auf dem Beipackzettel bzw. auf der Packung wirksame Inhaltsstoffe deklariert sind, diese Stoffe aber im Medikament selbst fehlen, sollte ausgeschlossen sein. Das wäre nämlich Betrug.
Aber wenn er mir sagt daß es ein Placebo ist funktioniert es doch nimmer. Das ist doch gerade der witz bei der Sache...:rolleyes:
Nein, weil der Glaube, dass es hilft, fehlt.
Ohne dein Wissen, darf dir kein Arzt der Welt ein Placebo verabreichen und auf gar keinen Fall eine Scheinop durchführen!!!
Das ist unlogisch. Wenn ein Patient weiß, dass es sich um ein Placebo handelt, dann hilft das Medikament auch nicht.
@Trinculo
Also gehe ich von der Annahme aus, dass man Placebos nur in Krankenhäusern verabreicht, weil dort keine Beipackzettel mitgegeben werden, oder?
PS: Wie sagt man doch so schön: "Der glaube kann Berge versetzen."
Trinculo
01-09-2007, 10:54
Das ist unlogisch. Wenn ein Patient weiß, dass es sich um ein Placebo handelt, dann hilft das Medikament auch nicht.Er muss wissen, dass er an einer Studie teilnimmt, und die Chance besteht, dass er ein Placebo erhalten hat/erhält.
@Trinculo
Also gehe ich von der Annahme aus, dass man Placebos nur in Krankenhäusern verabreicht, weil dort keine Beipackzettel mitgegeben werden, oder?
Sicher nur in Ausnahmefällen, wie dem von mir geschilderten Phykosal-Beispiel. Das ist aber keine "offizielle" Vorgehensweise. Viele Patienten möchten einfach nur die Aufmerksamkeit des Arztes. Wenn der dann sagt "Keine Angst, ich gebe Ihnen etwas gegen ... (schwammiges Unwohlgefühl)!", und es ist eben nur Aspirin, dann ist jedem geholfen :D
(Meine Kenntnisse von derartigen Episoden beschränken sich auf Erzählungen befreundeter Medizinstudenten/Ärzte. Kann sein, dass da auch ein paar Wanderanekdoten dabei sind, bzw. das gerne übertrieben wird.)
Grüße,
Trinculo
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