Gruss und Etikette [Archiv] - Kampfkunst-Board

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hau-drauf-wie-nix
02-02-2003, 14:16
Hallo,

gibt es eine verbindliche Form, welcher Fuß zum Grüßen rangezogen werden muß. Das Problem tritt ja häufiger auf: beide Partner stehen sich gegenüber, ziehen (ja welchen ?) Fuß heran und Grüssen an. Mal mit blauen Flecken am Kopf, mal ohne, je nachdem, ob sich beide auf den "richtigen" Fuß zum ranziehen geeinigt hatten. :)

Oss Andreas

karlo
02-02-2003, 16:45
Hi Andreas,

bei uns in der Gegend gibt es genausoviel Angrußzeremonien wie Dojos von daher kann ich dir leider nicht weiterhelfen. Aber ich bin auch mal gespannt was so alles kommt. Manchmal wärs schon gut zu wissen, was die richtige Form ist, weniger wegen dem blauen Fleck, sondern um Gasttrainer nicht unnötig zu frustrieren. Auf einem Lehrgang mit Carlo Fugazza hab ich mal erlebt, wie er 10 Minuten versucht hat einer Mittelstuffengruppe das Angrüßen beizubringen und dann entnervt aufgegeben hat. Wer Ihn kennt weiß was das heißt.

Dojokun
02-02-2003, 18:35
Welchen Gruß genau meinst Du?

Im Stand, vor dem Kumite beispielsweise?
Ich bewege den rechten Fuß...

Beim An- und Abgrüßen kenne ich auch sehr viele verschiedene Formen...

Aber das "simple" grüßen im Stand hat mir noch keine Probleme bereitet...


Oss

Dojokun

karlo
02-02-2003, 20:07
Hi Dojokun,

mich würde vorallem mal das genaue An- und Abgrüßen interessieren.

ryuma
03-02-2003, 04:06
Hallo...

Es ist nicht genau "festgelegt", welcher Fuss rangezogen wird. Das entscheiden die Lehrer nach ihren Vorstellungen.

Am weitesten verbreitet ist die Methode, nur den rechten Fuss zu bewegen. Die JKA setzt erst den linken, dann den rechten zu musubi-dachi zusammen und wieder links-rechts auseinander, was aber noch vor zehn Jahren anders war. Dass nur linke bewegt wird, ist mir allerdings noch nie untergekommen.

Ob es nun eine Methode geben soll, dass man beim Partnertraining nach dem Schliessen der Fuesse zur Verbeugung genau gegenueber stehen soll...? Wie waere es denn, wenn man sich gleich mit geschlossenen Fuessen gegenuebersteht, dann faellt das Problem weg. Die erste Stellung, mit der man sich aufstellt (egal zu was fuer einer Uebung) ist naemlich musubi-dachi, nicht hachiji-dachi.

Aehnlich verhaelt es sich mit dem seiza: Die gelaeufigste Meinung ist die, dass das linke Knie zuerst abgesetzen wuerde, wegen des Schwertes. Das ist z.B. im Iaido auch so. Nur ist es ohne Schwert auch ziemlich egal.
Ich habe meinen Sensei mal direkt gefragt, und er hat mir erzaehlt, dass Nakayama (ja, genau der!) das rechte Knie zuerst abgesetzt haben soll. Was wichtiger ist: Man setzt nie den Spann zuerst ab oder steht vom Spann direkt auf. Man laesst sich ueber die Fussballen runter bzw. steht ueber das Aufstellen der Fuesse auf.

Mein genereller Tipp: Das sind Dinge auf die es nicht wirklich ankommt. Betritt man ein fremdes dojo, koennen sich solche Dinge stark unterscheiden. Dann sieht man sich das einmal an und macht es auch so. Ich bewege immer noch (wohl aus Gewohnheit) den rechten Fuss, wenn ich aus musubi-dachi zum yoi in hachiji-dachi gehe. Obwohl ich zur Zeit bei der JKA trainiere. Hat mir aber noch keiner angekreidet.

Beim An- und Abgruessen zu Beginn/Ende des Trainings wird vor der shomen-Seite ("shomen ni rei"), dem Lehrer ("*Name*sensei ni rei"), den Sempai ("*Name*senpai ni rei"), hochrangigen Zuschauern ("*Name* ni rei") und zueinander verbeugt ("otagai ni rei"). Aber auch da unterscheidet es sich von dojo zu dojo.

Gruss

VirtualFighter
03-02-2003, 10:42
Zu:
Mal mit blauen Flecken am Kopf, mal ohne, je nachdem, ob sich beide auf den "richtigen" Fuß zum ranziehen geeinigt hatten.

Diese Situation könnte ja nur beim Kumite auftreten. Da ist es meiner Meinung nach so, dass der Angreifer hat zurückgeht, und der Verteidiger vorkommt. Somit bleibt der Abstand zwischen den Trainingspartnern gleich und es somit eigentlich nicht zu unerwünschten Kontakten kommen.

MfG
VirtualFighter

Michael1
03-02-2003, 12:25
Zum An/Abgrüßen im Stehen ziehe ich immer beide Füße (nacheinander ;-)) zusammen.
Grund dafür ist das "die Mitte gewahrt" werden soll. Das ist eine grundlegende Idee des "in sich selbst ruhens". Der Körper soll seine Ausgangslage nicht verlassen, es kommen nur die Füße unter den Schwerpunkt. Das ist die äußere Form. Damit soll der entsprechenden Geisteshaltung ausdruck verliehen und diese bewahrt/unterstützt werden.


Beim Seiza:
erst linkes Bein absetzen, dann rechtes (als Schüler). Aufstehen umgekehrt
Kenne dafür zwei begründungen.
Zum einen die mit dem Schwert.
Zum anderen die Sitzverteilung im Dojo. Für die Schüler ist der Sitz der "Geister" auf der linken Seite. Würde man die Beinreihenfolge herumdrehen so würde man für einen Augenblick den Geistern der Meister den Rücken zuwenden, sich als von ihnen abwenden.