Hallo Leute,
hier sind ja einige Vertreter bzw. Gründer „hybrider oder neuer“ Systeme.
Meine Frage an diese:
Wie ist Euer System entstanden?
Damit meine ich vom ersten Anlass bzw. Idee bis zum fertigen „neuen“ System.
DANKE
Viele Grüße
Heiko
PS: Das Thema soll darum gehen wie und warum die Systeme entwickelt wurden und nicht darum ob das Sinn macht – zum Sinn oder Unsinn „neuer“ Systeme gibt es genug Themen in den Foren.
Apfelbaum
06-09-2007, 07:26
Auszüge aus einer Präsentation (obwohl es nicht so wirklich funktioniert :o ):
„Nichts ist weicher als Wasser,
aber es besiegt doch den härtesten Fels,
durch seine Weichheit.“ Laotse
...
Ich präsentiere Ihnen heute:
„Liquid Combat“
Die meisten Leute glauben ein Zweikampf wird durch Kraft entschieden. „Der Stärkere gewinnt“. Wer aber Kraft mit Kraft, Aggression mit Aggression und Konfrontation mit Konfrontation beantwortet, wer einem Druck dagegen drückt, bringt sich selbst in die Lage immer stärker, besser und härter als der Angreifer sein zu müssen. Wer auf diese Weise kämpft und von Natur aus schwächlich ist, wird immer verlieren.
Liquid Combat geht einen anderen Weg. Ein Druck wird nicht mit einem Gegendruck beantwortet, ein Faustschlag nicht mit einem Block gekontert und einem versuchten Hebel nicht mit aller Gewalt gegengehalten.
Nein, man gibt dem Druck nach, man weicht aus, man folgt der Bewegung des Angriffs, um an anderer Stelle unvermittelt selber zuzuschlagen.
Ein Angriff ist ein Vektor, bestimmt von Kraft und Richtung. Die klassische Methode ist gegen diesen Vektor zu wirken, quasi eine Mauer, oder noch besser einen Bunker zu bauen. Bei Liquid Combat gehen wir aber aus diesem Vektor raus und lassen ihn ins Leere laufen, um dann selber aus einer anderen Richtung zuzuschlagen. Das heißt wir wirken nicht gegen die Kraft des Vektors, sondern gehen einfach aus der Wirkrichtung. Wenn es sich anbietet begleiten wir sogar den Angriff und unterstützen diese Bewegung, zu unserem Vorteil.
Ein berühmter Mann hat einmal gesagt: „Wenn der Wind weht, dann sollten wir keine Mauern bauen, sondern Windmühlen.“.
Bei Hebeln und Griffen suchen wir einen Weg über den Hebelpunkt drüber zu kommen, ihn unmöglich zu machen, und uns aus dem Griff herauszuwinden, wie ein Aal oder eine Schlange.
Der Schlüssel liegt in der Bewegung. Man sollte sich ununterbrochen flüssig bewegen. Die Bewegungen sind kreisförmig, kurvig oder spiralförmig.. Durch diese runden, permanenten Bewegungen bleiben wir selber „im Fluss“ und zwingen unseren Gegner ständig seinen Angriffswinkel und seine Ausrichtung zu korrigieren. Wir selbst dagegen bleiben in unserer Mitte und kontrollieren die Situation.
...
Entstanden ist es aus praktischen Erfahrungen mir RMA-Systema, Taichi und Bagua.
Ich hatte mir dann Gedanken dazu gemacht wie schwächliche Schüler gegen große, starke Menschen Erfolg haben könnten.
Das Problem ist aber die Geschwindigkeit. Einem schnellen, ansatzlosen Schlag kann man nicht ausweichen. Das heißt eine gewisse starke (kräftige) Deckung (Doppeldeckung) und eine gewisse Grundphysis müssen vorhanden sein. Ich denke, dass es gut ist zu den "weichen" Stilen mindestens einen Vollkontakt-Wettkampfstil dazu zu lernen und auch etwas Körperertüchtigung zu betreiben.
Marcel
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