Trainer Ninjutsu

[buwán]

Hallo,

ich interessiere mich für das Ninjutsu. Kann mir jemand sagen ob ein Verband oder ähnliches eine gute Qualifizierte Trainerausbildung in dem Bereich anbieten. Mir geht es dabei nicht darum in 6 Wochenenden einen 1.Dan Ninjutsu zu haben sondern um eine gute Ausbildung!

[Aethien]

Guten Tag!
Ich möchte keinen qualifizierteren Meinungen zu dem Thema vorgreifen, aber aus meiner eigenen Erfahrung im Bujinkan und auch mit anderen Koryu-Elementen bedeutet das "Training" nicht nur sportliche Betätigung und das Erlernen von "Techniken" (deren Bedeutung nicht unterbewertet sein soll), sondern vor allem auch eine Erweiterung der eigenen Lebensweise.
Und diese ist nicht in "kurzer" Zeit zu erlangen.
Das Erlernen von Grundtechniken und erweiterten Techniken der verschiedenen Ryu ist notwendig und braucht Zeit, die sich auch bei intensivster Beschäftigung mit dem Thema nur in Jahren messen läßt ... noch wichtiger ist aber die Entwicklung der geistigen Fähigkeit, die Techniken und Methoden mit instinkthafter Schnelligkeit und angemessen anwenden zu können. Das Ninjutsu, wie es mir vermittelt wurde, basiert vor allem auf Kreativität und dem möglichst intelligenten Einsatz von Kraft, Energie und Technik. Und das erfordert noch mehr Zeit, da es die Aufmerksamkeit, die Wahrnehmung und die strategisch/taktischen Methoden schult sowie die Beschäftigung mit Interdisziplinären Dingen wie sozialen Zusammenhängen, psycholgischen Vorgängen und auch Konfliktvermeidungsstrategien erfordert.
Die Schulen, die unter der Führung von Soke Hatsumi als Bujinkan zusammengeschlossen sind, bilden eine Art Verband, deren Lehrer ihre Legitimation auf die Lehren und auch auf die Kontrolle der Bujinkan-Strukturen durch Soke selbst erhalten.
Man kann über diese Legitimation, die sich letztendlich an Persönlichkeiten festmacht, geteilter meinung sein - nach meiner Erfahrung bilden aber die Legitimationen der Lehrer-Linien den einzig halbwegs brauchbaren Fingerzeig, um die Werte eines Lehrers zu bewerten, ohne den Lehrer selbst zu kennen.
Wirklich festmachen, ob ein Training für einen individuellen Schüler taugt, kann man nur durch persönliche Erfahrungen.
Ich jedenfalls würde JEDE Organisation mißtrauisch betrachten, die mir schnelle Erfolge verspricht. Vielleicht trainiere ich seit vielen Jahren falsch, mag sein, aber ich kenne KEINEN schnellen, einfachen Weg zu einer praktikablen Kampfkunst.
Für Quellen verweise ich auf die vielen Bujinkan-Seiten, die im Netz zu finden sind.
Ich gebe hier keine eigenen Linkempfehlungen, um nicht den Eindruck zu erwecken, ich würde bestimmte Schulen bewerben.
Gruß,
Aethien

[reno]

@Aethien:
Ohne jetzt alles zitieren zu wollen, macht dein Text klar, dass du genau die heutige Bujinkanschiene fährst. Bist doch Mod hier bezieh doch Stellung und erzähl nichts von "Erweiterung der Lebensweise"!



@buwàn

Fakt ist das es keine einheitlich "Trainerausbildung" im Bujinkan gibt, genauso wenig wie eine einheitlich Prüfungsordnung.
Nach bestehen des Sakki-Tests wird man als direkter Schüler Hatsumis angesehen. Dann zeichnet dich die Jahresmarke/Shidoshi Kai als Lehrer aus.

Man muss ganz klar sagen, dass leider das fehlen einer einheitlichen Ausbildung/Prüfungsordnung, leider einen sehr großen Beitrag zum heutigen Ruf des Ninjutsus beigetragen hat.



Gruss
reno

[Aethien]

Guten Morgen.
Ich habe klar Stellung bezogen.
Aber vielleicht nutzt eine Zusammenfassung:

In der Annahme, der Fragesteller suche eine "schnelle" "Instructor-" Methode, um das Ganze zu lernen, habe ich klar gesagt, daß ich keine "schnellen" Wege kenne und denen, die so etwas möglicherweise anbieten, sehr mißtraue.

*g*
Guckt mal, in einem Satz, geht doch.
Aber:
Es ist Ausdruck eben der Freiheit im Umgang mit neuen Ideen oder einfach anderen Meinungen, daß ich meine Ansichten eben nicht auf andere übertragen muß. Ich sehe das als Toleranz an. Und ich versuche das auch verbald deutlich zu machen.
Denn - verzeiht mir die Ausdrucksweise - Kluscheißer, die jeden Mist besser wissen, alles kennen und selbst die Micky Maus selbst erfunden haben, gibt es hier ja nun schon genug.

Also hoffe ich, daß man mir meinen eher berscheidenen Standpunkt gestattet ... und wenn nicht, kümmert es mich ehrlich gesagt nicht sehr :-).

Aber damit lieber zurück zum Thema des Threads:
Ich muß Sir Reno zustimmen, daß die Uneinheitlichkeit des Themas, die fehlenden Verbände, Prüfungsordnungen, etc ... dem Ninjutsu den Ruf eines Do-It-Yourself-SV-Bastelkastens gegeben hat. Und ganz seltsam, dem ganzen Bereich des JKD, das mit ähnlichen experimentellen Konzepten hantiert, ergeht es "rufmäßig" ebenso.
Ich sehe darin eben den Unterschied in der Geisteshaltung. Wer "Ränge", "Diplome", "Instructor-Bescheinigungen" und damit festgelegte Formen, etc. ... sucht, nun der wird in anderen KK sicher eher fündig als im Bujinkan.
Ich selbst finde das sehr gut so.
Denn eine Kampfkunst muß sich dynamisch neuen Konzepten anpassen, ohne seine Wurzeln zu verlieren, es gilt Tradition und Moderne zu vereinbaren. Wenn jemand nur Ninjutsu betreibt, weil auf der Verpackung Ninjutsu steht, dann frage ich mich, ganz nach Marc Aurel, warum? Will er Ninja spielen?
Man soll sich nichts vormachen. Man kann sich dem Training des Ninjutsu für den Erwerb von Fertigkeiten hingeben, die praktischen Nutzen haben - zu einem "Ninja" im klassischen Sinne wird man dadurch nicht, nicht, wiel ich den Altvorderen phantastische Fähigkeiten zuschreiben will, sondern weil dazu klassisch Familienzugehörigkeit, etc ... nötig war ...
Aber ich schweife ab ...
Gruß
Aethien

[reno]

In der Annahme, der Fragesteller suche eine "schnelle" "Instructor-" Methode, um das Ganze zu lernen, habe ich klar gesagt, daß ich keine "schnellen" Wege kenne und denen, die so etwas möglicherweise anbieten, sehr mißtraue.
Zustimmung!

...und zum Rest zitiere ich dich mal selber:

Aber ich schweife ab ...
Richtig.


Gruss
reno

[Aethien]

OK OK,
Ich oute mich als Buchstabenschmeißer und Vielwortverwirbler *g*.
Es lebe die Selbstkritik ;-).

Gruß,
Aethien

[Tengu]

@buwán

Also, wenn Dich unser elfischer (oder keltischer) Drachentöter und der eher pragmatische Reno nicht restlos durcheinander gebracht haben, steht eher die Frage, in welcher Gegend befindest Du Dich. Evtl. kann man Dir etwas empfehlen?

Gruß

Tengu

[buwán]

Hi,

ich wohne in Ehingen an der Donau? Tipps?

[Franz]

Offiziell anerkannt sind Lehrerausbildungen aus dem Bereich Kampfsport im Deutschen Sport Bund
denn Ninjutsu bringt nur wenigen Geld zum Leben, die Ausbildung ist auch nicht ofiziell anerkannt so a la ich gehe zum Arbeitsamt und Frage nach wo ich als "Ninja" nen Job bekomme.

Ansonsten sehe dich nach Disziplinen um die ein ordentliches Curriculum haben und dir trotzdem nen Kick geben,
Ninjutsu macht Spass ist auch interessant und umfangreich aber nicht standardisiert

Gruss
Franz

[the_ANSWER]

Da muss ich Franz zustimmen: mit Ninjutsu wird man - außer man schreibt Bücher o. ä. - nicht reich.
Ich habe bisher die Erfahrung gemacht, dass die Trainer das mehr aus Freude an der KK, als aus Provitgier gemacht haben. Genaugenommen wurde nur soviel verlangt(monatl. Kosten), um die Kosten für Dojo usw. zubegleichen. Und selbst das gelang oft nicht.

[buwán]

Hoppla, falsch verstanden! Ich will weder Geld mit Ninjutsu verdienen noch beim DSB eine Ausbildung machen (habe ich schon). Ich will Ninjutsu lernen und da es in meiner nähe nichts gibt dachte ich der beste weg sei eine Trainerausbildung.

[Franz]

das läuft nicht ganz so wie du dir das vorstellst.
da es keine offizielle Trainerausbildung gibt und die Inhalte weitestgehend frei vom Trainer gesetzt werden kannst du nur versuchen
a) Privatunterricht zu nehmen
b) in einem Dojo die Basics lernen
c) viele Seminare besuchen
oder irgendwann in die Nähe eines Dojos ziehen!
So und wenn du es damit relativ weit geschafft hast, dann kannst du versuchen dir in Japan den Feinschliff zu holfen, da darfste aber richtig gut Geld investieren, Japan ist richitg teuer.

Gruss
Franz